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Kernenergie.pdf (2641.23KB) - Jugend und Wirtschaft

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Stabilität ist alles – vom<br />

Kraftwerk zur K<strong>und</strong>schaft<br />

Strom produzieren ist nur die halbe Miete. Denn am Schluss muss<br />

der Strom bei den Verbraucherinnen <strong>und</strong> Verbrauchern sein.<br />

Wie aber kommt er da hin?<br />

Strom kommt bekanntlich aus der<br />

Steckdose. In der Schweiz ist das<br />

eine Selbstverständlichkeit, die mit<br />

dem Begriff «Versorgungssicherheit»<br />

umschrieben wird. Was aber bedeutet<br />

Versorgungssicherheit? Auf den<br />

Strom bezogen heisst dies, dass jederzeit<br />

genügend Produktions- <strong>und</strong><br />

Leistungskapazi täten vorhanden sein<br />

müssen. Darüber hinaus muss die<br />

Spannung im Stromnetz stets stabil<br />

gehalten werden. Dies geschieht<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich mit dem Zu- <strong>und</strong> Abschalten<br />

von Turbinen. Ist zu viel<br />

Strom im Netz, dann wird Blindstrom<br />

produziert, d.h. der Generator eines<br />

Kraftwerkes nimmt Strom aus dem<br />

Netz auf. Grosse unvorhersehbare<br />

Leistungsschwankungen gefährden<br />

die Netzstabilität <strong>und</strong> damit unmit -<br />

telbar die Versorgungssicherheit. Sie<br />

können schnell zu flächendeckenden<br />

Stromausfällen führen.<br />

Vom Kraftwerk zur K<strong>und</strong>schaft<br />

Der Weg des Stroms beginnt in den<br />

Generatoren des Kraftwerks. Für den<br />

Transport über Höchstspannungsleitungen<br />

erhöhen Transformatoren die<br />

Spannung des Stroms auf 230’000<br />

Volt (230 kV) oder 380’000 Volt<br />

(380 kV). Je höher die Spannung,<br />

desto geringer die Transportverluste.<br />

Möglichst nahe bei den Verbraucherinnen<br />

<strong>und</strong> Verbrauchern wird<br />

die Spannung in Unterwerken für<br />

die Grob- <strong>und</strong> Feinverteilung wieder<br />

reduziert. Mittelspannungsleitungen<br />

leiten den Strom zu Grossverbrauchern<br />

(z.B. Industriek<strong>und</strong>en) <strong>und</strong> zu<br />

den Transformatorenstationen in den<br />

Quartieren <strong>und</strong> Dörfern. Dort wird<br />

der Strom in die haushaltsübliche<br />

Spannung von 230 bzw. 400 Volt<br />

umgewandelt <strong>und</strong> in jedes Haus verteilt.<br />

R<strong>und</strong> 80% der fast 250’000 Kilometer<br />

(=sechsfacher Erdumfang) des<br />

schweizerischen Mittel- <strong>und</strong> Niederspannungsnetzes<br />

wurden in der Erde<br />

verlegt, das r<strong>und</strong> 6700 Kilometer lange<br />

Höchstspannungsnetz ist vorwiegend<br />

als Freileitungsnetz ausgebaut.<br />

Eine Erdverlegung von Hochspannungskabeln<br />

wird aus ökologischen,<br />

wirtschaftlichen, rechtlichen <strong>und</strong><br />

technischen Gründen abgelehnt.<br />

Die Endverbraucher beziehen ihren<br />

Strom nicht direkt von einem<br />

Kraftwerk, sondern von Energieversorgungsunternehmen,<br />

vielerorts ist<br />

dies ein Stadt- oder Gemeindewerk.<br />

Dieses bestimmt den Verkaufspreis<br />

für die Endk<strong>und</strong>schaft. Preisunterschiede<br />

sind daher das Resultat von<br />

unterschiedlichen Vereinbarungen<br />

zwischen den Gemeinde-, Kantons<strong>und</strong><br />

Überlandwerken, verschieden<br />

hohen Gestehungskosten (je nach<br />

Produktionsart) sowie unterschiedlich<br />

hohen Durchleitungskosten.<br />

Netzverb<strong>und</strong> Schweiz<br />

<strong>und</strong> Europa<br />

Die Schweizer Stromversorgung ist<br />

dezentral aufgebaut. Wenige grosse<br />

<strong>und</strong> h<strong>und</strong>erte von kleineren Kraft-<br />

werken speisen Strom ins Netz ein.<br />

Das macht Sinn, denn je mehr Kraftwerke<br />

an einem Stromnetz angeschlossen<br />

sind, desto kleiner wird das<br />

Risiko von Unterbrüchen aufgr<strong>und</strong><br />

von Überlastungen oder Störungen<br />

im Leitungsnetz. Schon sehr früh<br />

haben deshalb die schweizerischen<br />

Elektrizitätsgesellschaften begonnen,<br />

ihre Netze zusammenzuschliessen.<br />

Seit dem 15. Dezember 2006 ist eine<br />

nationale Netzgesellschaft (swissgrid)<br />

für den Betrieb des Schweizer<br />

Höchstspannungsnetzes verantwortlich.<br />

Die swissgrid überwacht, führt<br />

<strong>und</strong> steuert das Übertragungsnetz<br />

<strong>und</strong> regelt den Zugang nach einheitlichen<br />

<strong>und</strong> transparenten Kriterien.<br />

Sie ermöglicht den Ausgleich von<br />

Energieüberfluss <strong>und</strong> Energiemangel<br />

zwischen einzelnen Regionen, eine<br />

bessere Auslastung <strong>und</strong> damit den<br />

wirtschaftlichen Betrieb der Kraftwerke<br />

sowie eine hohe Versorgungssicherheit<br />

als Voraussetzung für eine<br />

gut funktionierende <strong>Wirtschaft</strong>.<br />

Die Schweiz steht mit ihrem<br />

Stromnetz aber nicht isoliert da, die<br />

Rückgrat der Stromversorgung: Das Schweizer Hochspannungsnetz<br />

wird stark beansprucht, insbesondere an den Landesgrenzen.<br />

<strong>Kernenergie</strong> | Input 1/2009 | Seite 7

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