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SCHAUPLATZ<br />
WIRTSCHAFT: NEWS, STORIES UND MEINUNG.<br />
Vorarlberg: Täglich werden<br />
1.500 Quadratmeter in Baufläche<br />
umgewidmet<br />
Zwischen 1999 und 2007 vergrößerte sich der Bestand an Bauflächen<br />
um 4,7 Quadratkilometer.<br />
D<br />
er Druck auf die begrenzte<br />
Ressource Grund und<br />
Boden hält in Vorarlberg<br />
weiterhin an. Denn im Ländle<br />
werden statistisch gesehen pro<br />
Tag durchschnittlich drei Bauplätze<br />
mit jeweils etwa 500 Quadratmeter<br />
in Baufläche umgewidmet.<br />
Diese Zahlen nannte Wilfried<br />
Bertsch, Leiter der Abteilung<br />
Raumplanung der Vorarlberger<br />
Landesregierung, auf Anfrage der<br />
Wirtschaftspresseagentur.com.<br />
Dieser statistische Mittelwert<br />
von täglich somit rund 1.500 Quadratmeter<br />
in Baufläche umgewidmeter<br />
Fläche beruhe auf einer jahrelangen<br />
Beobachtung, so Bertsch.<br />
Durch die digitale Erfassung der<br />
Flächenwidmungspläne im Geo-<br />
grafischen Informationssystem des<br />
Landes wird die Veränderung der<br />
Widmungskategorie „Baufläche“<br />
sichtbar. So stieg der Bestand an<br />
Bauflächen zwischen 1999 und<br />
2007 in Vorarlberg von 104,7 auf<br />
109,4 Quadratkilometer an. Dieses<br />
Plus von 4,7 Quadratkilometer<br />
oder 472 Hektar in Bauland umgewidmeter<br />
Fläche in acht Jahren entspricht<br />
rund 59 Hektar pro Jahr<br />
oder rund 1.600 Quadratmeter pro<br />
Tag.<br />
Dauersiedlungsraum umfasst<br />
22,8% der Landesfläche<br />
Die im Jahr 2007 als Baufläche<br />
gewidmeten 109,4 Quadratkilometer<br />
entsprechen 4,2 Prozent der<br />
Landesfläche von Vorarlberg bezie-<br />
hungsweise 18,5 Prozent des Dauersiedlungsraumes.<br />
Das geht aus<br />
einer Präsentation anlässlich „15<br />
Jahre Bodenschutzkonzept“ in Vorarlberg<br />
im Frühjahr 2007 hervor.<br />
Der Dauersiedlungsraum in Vorarlberg<br />
umfasst gemäß einer Erhebung<br />
des Umweltbundesamtes 592,1<br />
Quadratkilometer. Das entspricht<br />
22,8 Prozent der gesamten Landesfläche.<br />
Der im Österreich-Vergleich<br />
eher kleine Anteil hängt mit der<br />
von Bergen und Wäldern geprägten<br />
Landschaft zusammen. Nur in<br />
Tirol und Salzburg ist der Anteil<br />
des Dauersiedlungsraumes an der<br />
Gesamtfläche des Landes noch geringer.<br />
Quelle:<br />
Wirtschaftspresseagentur.com<br />
Wissenschaft und Technik: Frauenanteil liegt bei 47,5 Prozent<br />
2006 waren in der EU insgesamt 29,7<br />
Millionen Frauen im Alter zwischen 25<br />
und 64 Jahren in Wissenschaft und Technik<br />
beschäftigt. Das entspricht einem<br />
Frauenanteil von 50,8 Prozent. Den größten<br />
Frauen-Anteil verzeichnete Litauen<br />
(72,0 Prozent). In absoluten Zahlen ist<br />
Deutschland mit 6,2 Millionen Wissenschafterinnen<br />
und Technikerinnen eindeutiger<br />
Spitzenreiter. Österreich holt im Vergleich<br />
zu den anderen Staaten auf. Von<br />
2001 bis 2006 stieg bei uns die durchschnittliche<br />
jährliche Wachstumsrate des<br />
Frauenanteils um 19,8 Prozent. Zum Vergleich:<br />
Sechs EU-Mitgliedstaaten verzeichneten<br />
im selben Zeitraum eine negative<br />
durchschnittliche jährliche Wachstumsrate.<br />
Quelle: Eurostat<br />
PUNKTUM.<br />
MAG. HERBERT<br />
MOTTER<br />
„Die Wirtschaft“ –<br />
Zeitung der<br />
Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg<br />
Von Gier, Raubrittern<br />
und Muffensausen<br />
Armes Liechtenstein. Unseren fürstlichen<br />
Nachbarn treffen die schweren Vorwürfe<br />
aus Deutschland völlig unerwartet.<br />
War man doch gerade dabei mit einem<br />
Plan „Futuro“ ein neues Exempel zu statuieren,<br />
der auf der Vision eines Finanzplatzes<br />
mit der Befolgung höchster internationaler<br />
Standards bei der Rechtsanwendung<br />
setzt. Der Wunsch nach Reform<br />
liegt jetzt mehr denn je nahe. Dennoch<br />
möchte das Fürstentum auch weiterhin<br />
nicht seine Haupteinnahmequelle, nämlich<br />
die Anlegung ausländischen Vermögens,<br />
verlieren. Kanzlerin Merkel spricht<br />
gar von modernem Raubrittertum. Von<br />
organisierter Kriminalität des Kleinstaates<br />
ist in deutschen Tageszeitungen zu<br />
lesen. Und auch die OECD legt noch eins<br />
drauf: Das Land versuche, von Steuerhinterziehungen<br />
von Ausländern zu profitieren.<br />
Liechtenstein gehöre neben Andorra<br />
und Monaco zu den letzten Steuerparadiesen,<br />
die die Zusammenarbeit mit der<br />
OECD und ihren Partnern zur Verbesserung<br />
der Transparenz ablehnten.<br />
Im Gegenzug bezichtigt Erbprinz Alois<br />
Deutschland im großen Stile Hehlerei zu<br />
betreiben und nannte es äußerst fragwürdig,<br />
dass die Ermittler auf Daten zurückgriffen,<br />
die der BND für einen Millionenbetrag<br />
von einem Unbekannten kaufte.<br />
Der eine oder andere Millionär wird noch<br />
das Muffensausen bekommen.<br />
Alle Anschuldigungen mögen ihre Berechtigung<br />
haben. Vielmehr erschreckt jedoch,<br />
dass Steuerhinterziehung zu einem<br />
natürlichen sozialen Phänomen und die<br />
Gier mancher Manager, die den „Hals<br />
nicht vollkriegen“ unersättlich geworden<br />
ist. Pardon, aber Steuerhinterziehung ist<br />
nun mal ein Bestandteil der Lebenswirklichkeit<br />
in entwickelten wie sich entwikkelnden<br />
Volkswirtschaften.<br />
Freitag, 22. Februar 2008 DIE WIRTSCHAFT 31