17.03.2014 Aufrufe

Korrespondenzblatt - Kamenzer-geschichtsverein.de

Korrespondenzblatt - Kamenzer-geschichtsverein.de

Korrespondenzblatt - Kamenzer-geschichtsverein.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

500 Jahre Wochenmarkt in Kamenz<br />

Stadtarchiv Kamenz (Ausstellungstext)<br />

Stadtarchiv Kamenz, A 1.2 Urkun<strong>de</strong>n alter Zeit, Nr. 27:<br />

König Wladislaus II. von Böhmen und Ungarn verleiht <strong>de</strong>r Stadt Kamenz für<br />

ihre Einwilligung, dass das außerhalb <strong>de</strong>r Stadtmauer gelegene Franziskanerkloster<br />

in dieselbe eingebaut wird, einen neuen Fleisch- o<strong>de</strong>r Keulenmarkt.<br />

Ofen [Budapest], 1507 Mai 26<br />

Seinem Herrn treu zu dienen und seinen Befehlen stets Folge zu leisten,<br />

zahlte sich seit jeher aus. Weil Kamenz nach zähem Ringen und Aufbringen<br />

hoher Kosten das Annenkloster durch Erweiterung <strong>de</strong>r Stadtmauer mit in<br />

seinen Schutz aufnahm, beurkun<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r damalige König von Böhmen als<br />

Gna<strong>de</strong> und Belohnung das Privileg, aus <strong>de</strong>m auch das Zitat zum Titel <strong>de</strong>r<br />

Ausstellung stammt.<br />

Die Stadt war nunmehr berechtigt, jeweils donnerstags und an einem weiteren<br />

von <strong>de</strong>r Stadt selbst festzusetzen<strong>de</strong>n Tag in <strong>de</strong>r Woche einen freien<br />

Fleischmarkt auszurichten. Im Übrigen stellte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sherr die Wahl <strong>de</strong>s<br />

Wochentages für die Zukunft <strong>de</strong>r Stadt frei.<br />

Dennoch; <strong>de</strong>r Donnerstag als Markttag blieb bis heute ein fester Bestandteil<br />

im Leben <strong>de</strong>r Bürger von Kamenz. Der Tag hatte sich über die Jahre nicht<br />

nur als Han<strong>de</strong>ls-, son<strong>de</strong>rn auch als Versammlungs- und allgemeiner Geschäftstag<br />

bei <strong>de</strong>n Menschen „eingebürgert―.<br />

Durch Märkte entstand ein Zentrum innerhalb <strong>de</strong>r Stadt, das als Anlaufpunkt<br />

nicht nur <strong>de</strong>s Lokal- und Nah-, son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>s Fernhan<strong>de</strong>ls diente. Häufig<br />

wur<strong>de</strong>n die nur aufgrund von Han<strong>de</strong>l und Gewerbe in die Stadt kommen<strong>de</strong>n<br />

Menschen hier ansässig.<br />

Mehr Bürger kauften mehr Waren. Mehr Waren führten zu mehr Zöllen und<br />

Steuern für die Stadt – <strong>de</strong>r Wohlstand wuchs.<br />

Eine an<strong>de</strong>re Quelle aus <strong>de</strong>n Bestän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Stadtarchivs (A 2.1 Stadtbücher,<br />

Nr. 3, Bl. 232v) berichtet, dass <strong>de</strong>r Stadtschreiber Johann Hei<strong>de</strong>nreich<br />

auf Befehl <strong>de</strong>s Rates und auf Geheiß <strong>de</strong>s Königs zu diesem gereist sei, um<br />

zwei neue Privilegien in Empfang zu nehmen: das Recht auf <strong>de</strong>n Fleischmarkt<br />

und das Recht <strong>de</strong>r Besiegelung mit rotem Wachs.<br />

Allein das letztere Privileg wur<strong>de</strong> noch im gleichen Jahr genutzt, während<br />

das erstere „noch ungebraucht― blieb!<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!