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Korrespondenzblatt - Kamenzer-geschichtsverein.de

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Es ist daher anzunehmen, dass dort die jungen Gänse verkauft wur<strong>de</strong>n. In<br />

<strong>de</strong>r Ziegengasse wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>mzufolge <strong>de</strong>r Ziegenmarkt abgehalten.<br />

Ebenfalls eingezeichnet ist <strong>de</strong>r seit etwa 1700 existieren<strong>de</strong> Topfmarkt. An<br />

diesem Ort wur<strong>de</strong> zuvor <strong>de</strong>r Salzmarkt abgehalten. Nicht eingezeichnet ist<br />

<strong>de</strong>r heute noch überlieferte Buttermarkt. Nicht direkt an <strong>de</strong>n Markt grenzend,<br />

und somit auch nicht im Plan verzeichnet, fan<strong>de</strong>n Saumarkt (Bautzner<br />

Straße, Ecke Wallstraße/Elstraer Straße) und Schweinemarkt (Weststraße,<br />

Höhe Hotel Stadt Dres<strong>de</strong>n) statt. Im noch eingezeichneten alten Rathaus<br />

waren zu<strong>de</strong>m die Bänke <strong>de</strong>r Bäcker und Schuhmacher untergebracht, und<br />

es fungierte als Gewandhaus für die Tuchmacher, die im Obergeschoss ihren<br />

Verkaufsraum hatten – <strong>de</strong>n so genannten Gewand- bzw. Tuchmacherbo<strong>de</strong>n.<br />

Im Übrigen fand sich im Rathaus auch <strong>de</strong>r Ratsweinkeller, wobei <strong>de</strong>ssen<br />

Pächter zugleich die Aufgabe <strong>de</strong>s städtischen Waagemeisters übernahm.<br />

Außer<strong>de</strong>m befand sich im Laubengang auf <strong>de</strong>r Marktseite das „steinerne<br />

Viertel―, nach <strong>de</strong>m alle auf <strong>de</strong>m Markt genutzten Hohlmaße geeicht sein<br />

mussten. Auf diesen „Stein― bezieht sich vermutlich auch die Bestimmung<br />

von 1455 über das Wiegen <strong>de</strong>r Wolle.<br />

Gleichfalls „unter <strong>de</strong>m Schwibbogen― war <strong>de</strong>r Pranger, an <strong>de</strong>n die Delinquenten<br />

gestellt wur<strong>de</strong>n. Hinrichtungen wur<strong>de</strong>n jedoch außerhalb <strong>de</strong>r Stadt vorgenommen;<br />

auf <strong>de</strong>m Galgenberg. Der Markt war also mehr als nur Han<strong>de</strong>lsplatz.<br />

Hier fan<strong>de</strong>n ebenso Feste und Tanzvergnügen statt, traten Spielleute<br />

und Gaukler auf o<strong>de</strong>r ertönten vom Turm <strong>de</strong>s Rathauses die Stadtpfeiffer,<br />

und in schweren Zeiten versammelten sich hier die Bürger, um zu beratschlagen.<br />

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