18.03.2014 Aufrufe

Pfarreiblatt 7/2012 - Katholische Kirchgemeinde Kriens

Pfarreiblatt 7/2012 - Katholische Kirchgemeinde Kriens

Pfarreiblatt 7/2012 - Katholische Kirchgemeinde Kriens

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Katholische</strong> Pfarreien <strong>Kriens</strong> 5<br />

mit einer anderen Brille zu lesen.<br />

«Auferstehung», so Halbfas, «ist nicht<br />

als fotografierbar oder gegenständlich<br />

darstellbar zu denken.» Diese<br />

Geschichten zeigen uns, wie Männer<br />

und Frauen mit der Enttäuschung,<br />

dem Schock weiterlebten, nachdem<br />

ihr Rabbi der Diktatur der Römer<br />

zum Opfer fiel und gekreuzigt wurde.<br />

Nach einer intensiven Erfahrung<br />

nach dem Tod ihres Freundes führten<br />

sie seine Lebensweise fort, so wie<br />

der, der am Kreuze starb, sie lebte.<br />

Unbegreifliche Botschaft<br />

Diese Erfahrungen nach dem Tod<br />

Jesu, die im Lukasevangelium zuerst<br />

Frauen machten und im Evangelium<br />

auch namentlich erwähnt werden,<br />

wurden und werden unterschiedlich<br />

beurteilt. Im Lukasevangelium wird<br />

z. B. erzählt, wie Frauen mit wohlriechenden<br />

Salben in aller Frühe zum<br />

Grab gehen. Und am Grab wird ihnen<br />

gesagt: «Was sucht ihr den Lebenden<br />

bei den Toten?» Nachdem<br />

die Frauen den Elf und den anderen<br />

Jüngern davon erzählt hatten,<br />

schreibt der Evangelist Lukas: «Doch<br />

die Apostel hielten das alles für Geschwätz<br />

und glaubten ihnen (den<br />

Frauen) nicht» (Lk 24,11). Ich nehme<br />

diesen Satz von Lukas nicht als einen<br />

Seitenhieb an die Frauen. Ich sehe<br />

den Satz so, dass hier den Hörenden<br />

und Lesenden nahegebracht wird,<br />

«D<br />

och die Apostel<br />

hielten das alles für<br />

Geschwätz und glaubten<br />

ihnen nicht.»<br />

wie schwierig es ist, Auferstehung zu<br />

denken. Lukas berichtet davon, dass<br />

die Frauen zuerst Zugang hatten zur<br />

Botschaft der Auferstehung Jesu, die<br />

da lautet: Gott liess ihn nicht im Tode,<br />

auch wenn der Weg Jesu in die Tiefe<br />

des Scheiterns führte. Da sich diese<br />

Das Leben ist stärker als der Tod.<br />

Auferstehung nicht in der Welt der<br />

Menschen, sondern im Bereich Gottes<br />

vollzieht, braucht es dazu eine andere<br />

Brille, einen anderen Zugang.<br />

Und nach Lukas hatten die Frauen<br />

diesen Zugang und die Männer noch<br />

nicht.<br />

Geschichten wider den Tod<br />

Im Leben gibt es mehr als nur Tod<br />

und Schrecken. Das wurde nach Jesus<br />

von unterschiedlichen Menschen<br />

überzeugend gelebt und sie haben<br />

die Lebensweise von Jesus fortgeführt.<br />

Manche wurden dabei gefoltert<br />

und ermordet. Einige von ihnen waren<br />

Christinnen oder Christen, andere<br />

waren enttäuscht oder verloren<br />

den Glauben an eine Religion wie<br />

z. B. der chilenische Sänger, Musiker<br />

und Theaterregisseur Victor Jara, der<br />

am 15. September 1973 vom Gefolge<br />

des von Augusto Pinochet angeführten<br />

Putsches gegen Allende verhaftet<br />

und dann ermordet wurde. Von ihm<br />

stammt der Satz: «Seit ich geboren<br />

wurde, habe ich in meinem Land immer<br />

nur Ungerechtigkeit, Armut und<br />

soziales Elend gesehen. Ich glaube,<br />

dass ich deswegen das Bedürfnis verspürt<br />

habe, für das Volk zu singen.<br />

Denn ich glaube fest daran, dass der<br />

(Foto: Image, Bergmoser+Höller)<br />

Mensch im Lauf seines Lebens frei<br />

werden und für die Gerechtigkeit arbeiten<br />

muss.» In diesem Sinne sind<br />

die Geschichten über die Auferstehung<br />

Jesu kein «Geschwätz».<br />

Regina Osterwalder,<br />

Pfarreileiterin Bruder Klaus<br />

Lasst mich teilhaben an<br />

eurer Verwunderung:<br />

der Stein ist gehoben<br />

an eurem Erstaunen:<br />

das Grab ist leer<br />

an eurer Ahnung:<br />

der Tote lebt.<br />

Lasst mich teilhaben<br />

an eurer Hoffnung<br />

an eurer Freude<br />

an eurem Aufbruch.<br />

Nehmt mich mit vom Grab,<br />

ihr Frauen.<br />

M. L. Langwald

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!