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Pfarreiblatt 22/2011 - Katholische Kirchgemeinde Kriens

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<strong>Katholische</strong> Pfarreien <strong>Kriens</strong> 5<br />

stehen kommen. Unter den Arkaden<br />

richten sich Männer, Frauen und<br />

Kindern mit Wolldecken für die<br />

Nacht ein. Sie kommen aus Bauerngemeinden<br />

und bringen Grünzeug –<br />

Moose, Flechten, Grasbüschel –, Räucherwerkzeug,<br />

bereits vorgefertigte<br />

Ställe für den Verkauf mit.<br />

Heisse Schokolade und<br />

Panettone<br />

Bereits im Laufe des Advents sind in<br />

Banken, Hotels und in Schaufenstern<br />

Krippen aufgestellt worden, oft auch<br />

mit Kugeln festlich geschmückte<br />

Weihnachtsbäume, beeinflusst aus<br />

den nördlichen Ländern. Lichtergirlanden<br />

leuchten von einzelnen Häusern.<br />

In grossen Einkaufsläden erklingt<br />

Weihnachtsmusik. Wenige<br />

Tage vor Weihnachten sieht man<br />

Schlangen, vor allem von Frauen mit<br />

ihren Kleinkindern, vor Hoteleingängen<br />

stehen und auf heisse Schokolade<br />

mit Panettone und ein Plastikspielzeug<br />

warten, die an die bedürftige<br />

Bevölkerung verteilt werden.<br />

Konzerte mit «Villancicos», Weihnachtsliedern<br />

auch in Quechua, der<br />

Sprache der indigenen Bevölkerung,<br />

finden statt.<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Dann ist der 24. Dezember da. Frühmorgens<br />

beginnen die Ersten am<br />

Weihnachtsmarkt ihre Stände aufzustellen<br />

oder am Boden ihr Grünzeug<br />

auszubreiten. Fast alles wird<br />

ange boten: neue Festtagskleider und<br />

Stühlchen für das Christkind, Zubehör<br />

für die Krippe aus gebranntem<br />

Ton wie Esel, Kühe, Lamas, Schafe,<br />

Kondore, die Heilige Familie und die<br />

Heiligen Drei Könige. Daneben vieles<br />

für Geschenke wie Webwaren,<br />

Tonsachen, Schmuck, Taschen, Seife,<br />

Spielzeug, Bilder, Esswaren, Feuerwerk<br />

und so weiter. Es ist bunt und<br />

wimmelt von Menschen, klein und<br />

gross. Immer wieder begrüssen sich<br />

Bekannte und wünschen schöne<br />

Weihnachten. Zwischen den Ständen<br />

Weihnachtskrippe mit Figuren aus den Südanden und dem Regenwaldgebiet<br />

schlängeln sich immer noch Neugierige<br />

durch, doch die Nacht setzt dem<br />

Treiben ein Ende. Die Waren werden<br />

eingepackt und das Grünzeug wird<br />

verbrannt.<br />

Neue Kleider fürs Christkind<br />

In den Familien finden die letzten<br />

Vorbereitungen statt. Die Krippen<br />

werden hergerichtet und das Christkind<br />

erhält die neuen Kleider angezogen.<br />

Was braucht das Jesuskind<br />

noch, was fehlt ihm? Seine Krippe<br />

soll möglichst gut und schön eingerichtet<br />

sein. In der Küche wird die<br />

Hühnersuppe oder der Truthahn<br />

vorbereitet. Um Mitternacht ist es<br />

so weit: das Christkind ist da. Feuerwerk<br />

steigt in den Himmel, Mütter,<br />

Väter, Cousins und Cousinen, Grosseltern,<br />

Onkel und Tanten gratulieren<br />

sich. Man liest aus der Bibel. Man isst<br />

und trinkt, immer auch Panettone<br />

und heisse Schoko lade, man plaudert<br />

und lacht. Die Kirchen sind voll.<br />

Auch das eigene Christkind kommt<br />

mit, sei es an Weihnachten, am anderen<br />

Sonntag oder am Dreikönigstag.<br />

Es soll die Messe hören und auch<br />

gesegnet werden. Das Jesuskind soll<br />

es möglichst gut und schön haben,<br />

weich und bequem liegen in der<br />

Krippe im Stall, in schönen Kleidern,<br />

behütet und beschützt von seinen<br />

Eltern, von den Tieren, Hirten und<br />

Königen – so wie man es selber gerne<br />

hätte …?<br />

«allin kawsay» – «gut leben»<br />

Was braucht das Jesuskind, damit es<br />

ihm gut geht? Was brauchen wir<br />

Menschen – sei es in Peru, sei es in<br />

der Schweiz, damit es uns «gut geht»?<br />

Von «allin kawsay» – «gut leben für<br />

alle» – träumen die Menschen im andinen<br />

Hochland.<br />

Gott ist durch Jesus Mensch geworden.<br />

Was würde er, was würden Sie<br />

antworten, was heute ein «gutes Leben<br />

für alle» ist?<br />

Susanna Anderegg,<br />

Sozialarbeiterin Bruder Klaus<br />

(von 2007–2010 für die BMI im<br />

Einsatz in der Region Cusco, Peru)<br />

(Text und Bilder)

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