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Pfarreiblatt 5/2013 - Katholische Kirchgemeinde Kriens

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<strong>Katholische</strong> Kirche <strong>Kriens</strong> 5<br />

Haus haben wir auch einen Gebetsraum,<br />

der nach dem hinduistischen<br />

Glauben eingerichtet ist.<br />

W. Bucher: Früher habe ich das Buch<br />

gelesen: «Jesus lebte in Indien». Das<br />

hat mein Interesse geweckt. Bei Wallfahrten<br />

in Indien konnte ich zudem<br />

feststellen, dass im Gottesdienst teilweise<br />

gleiche Symbole wie bei uns<br />

verwendet werden: Das Kerzenlicht,<br />

die Glocke, Weihrauch usw. Hier beten<br />

wir zur Gottes-Mutter Maria, in<br />

Indien zur Mutter aller Mütter.<br />

Mit diesem Verständnis von Arthi<br />

für das Christ-Sein und meinem Verständnis<br />

für das Hindu-Sein meistern<br />

wir den Alltag gut.<br />

C. Fischer: So war es für euch klar,<br />

dass ihr beide religiösen Formen lebt?<br />

A. Bucher: Wir sind beide gottgläubige<br />

Menschen und leben beide Glaubensrichtungen.<br />

C. Fischer: Wie vermittelt ihr eurem<br />

Sohn diese beiden religiösen Hintergründe?<br />

A. Bucher: Chris besucht hier den<br />

kath. Religionsunterricht mit seinen<br />

Kameraden. Wenn wir nach Indien<br />

gehen, besuchen wir die Tempel und<br />

erklären alles und beantworten seine<br />

Fragen.<br />

W. Bucher: Durch eine hinduistische<br />

Zeremonie in Indien und die christliche<br />

Taufe hier wurde Chris in beide<br />

Gemeinschaften aufgenommen.<br />

A. Bucher: Durch die Taufe heisst<br />

er Chris, aber in Indien heisst er<br />

Krishna.<br />

W. Bucher: Für Chris gibt es keinen<br />

Unterschied, er lebt es einfach. Arthi<br />

vermittelt ihm die hinduistischen<br />

Geschichten. Mit dem Religionsunterricht<br />

hier wird er die Jesus-Geschichten<br />

lernen.<br />

C. Fischer: Gibt es kulturbedingte Herausforderungen<br />

in eurem Alltag?<br />

W. Bucher: Ich sehe keine. Unsere<br />

Offenheit ist beiderseits sehr gross.<br />

Bei unserem Hintergrund war schon<br />

im Vorfeld so viel abgestimmt, z. B.<br />

das Interesse für die Natur und das<br />

Spirituelle. Würde Arthi sagen, nein,<br />

in die Kirche komme ich nicht, du<br />

kannst mit Chris alleine gehen, dann<br />

würde Chris einen Unterschied feststellen.<br />

Dort kommt die Mutter nicht<br />

mit und dort der Vater nicht.<br />

A. Bucher: Ich denke, was er sagt,<br />

ist wahr. Ein Unterschied ist, hier in<br />

der Schweiz leben wir nach der indischen<br />

Tradition, nämlich dass die<br />

Schwiegertochter mit ihrem Ehemann<br />

im gleichen Haus mit den Eltern<br />

des Mannes lebt. Dies entspricht<br />

eher nicht der Tradition im Schweizer<br />

Alltag. Aber das ist eine schöne<br />

indische Tradition.<br />

C. Fischer: Herzlichen Dank für das<br />

Interview.<br />

Claudia Fischer<br />

Interkulturelle Begegnung<br />

in <strong>Kriens</strong><br />

Im Gespräch mit binationalen<br />

Paaren<br />

Donnerstag, 14. März, um 19.30 im<br />

Begegnungszentrum St. Franziskus,<br />

Hackenrainstrasse 2, <strong>Kriens</strong><br />

Beim Podiumsgespräch mit drei Paaren<br />

werden Sie Menschen aus anderen<br />

Kulturen (Ägypten, Indien, Deutschland)<br />

kennenlernen. Sie erzählen gemeinsam<br />

mit ihrer/m CH-Partner/in<br />

von der Anziehung des Fremden und<br />

den Begebenheiten im Alltag.

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