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BAUMA WORKER Knochenarbeit im Millimeterbereich (Vorschau)

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Nerven<br />

Drahtseile<br />

Gelände 65 GPS-unterstützte schwere Raupen und Grader<br />

für die terrassenförmige Anlage des aberwitzigen tief in die<br />

Erde abfallenden Kraters. Für die Beladung der 797er zeichnen<br />

mehrere Minenbagger <strong>im</strong> Format XXL des Spezialisten<br />

Bucyrus verantwortlich. Insgesamt arbeiten auf dem riesigen<br />

Areal rund 19.500 Beschäftigte.<br />

Gefahren in der Tiefe<br />

Wie gefährlich die Arbeit in der gigantischen Mine sein kann,<br />

zeigte sich <strong>im</strong> Jahr 2003. Am Morgen des 9. Oktober saß Frederik<br />

Tokan am Steuer seines 797er, mit einer Ladung von<br />

rund 300 Tonnen Gestein unterwegs auf den spiralförmigen<br />

Terrassen hinauf zur Erzaufbereitung. Tags zuvor waren unglaubliche<br />

Niederschlagsmengen auf dem Hochplateau niedergegangen.<br />

Die Minengesellschaft hatte daraufhin mehrere<br />

Sektoren für den Abbau gesperrt. Doch Tokan war auf einem<br />

vermeintlich sicheren Abschnitt unterwegs. Um 5:10 Ortszeit<br />

löste sich vom Rand des Kraters eine Lawine von rund 2,3<br />

Millionen Kubikmeter Gestein und walzte den Karten hinab.<br />

Sie begrub Frederik Tokan und 13 weitere Minenarbeiter von<br />

Crew IV samt ihrer gewaltigen Trucks. Zwei Wochen später<br />

konnte ein Bergungsteam die riesigen Trucks von Crew IV<br />

mit Rädern von über drei Metern Durchmesser einen Meter<br />

tief unter einer Schuttschicht ausfindig machen; von Tokan<br />

und vier seiner Crew-Mitgliedern fand man jedoch nicht die<br />

geringste Spur. Unmittelbar nach dem Disaster inspizierte<br />

ein Team des Department of Mines & Energy die Unglücks-<br />

Mine. Die Experten kamen zu dem Ergebnis, dass die Tage<br />

zuvor niedergegangene enorme Niederschlagsmenge den<br />

Wasser-Anteil <strong>im</strong> Gestein bis zur Sättigung gebracht habe<br />

und damit dessen Gewicht um ein Vielfaches angestiegen sei.<br />

Sie schlugen vor, Terrassen von jeweils 15 Metern Höhe und<br />

Breite anzulegen, um die Steilheit der abfallenden Kraterwand<br />

zu reduzieren. Bedenkt man, dass die riesigen 797er von<br />

Caterpillar eine Breite von mehr als acht Metern aufweisen<br />

und diese <strong>im</strong> Gegenverkehr auf den Terrassen hinab in den<br />

Krater und wieder hinauf unterwegs sind, ist dies kein praktikabler<br />

Vorschlag. Außerdem müsse man die Gefahr, die von<br />

den Niederschlägen ausginge, neu bewerten. Diese sind in<br />

der Region extrem hoch: 4.000–5.000 mm jährlich <strong>im</strong> Minenkomplex<br />

und bis zu 11.000 mm <strong>im</strong> Flachland.<br />

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