BAUMA WORKER Knochenarbeit im Millimeterbereich (Vorschau)
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Baldachine<br />
Konstruktive Analogie, die sofort ins Auge springt:<br />
Wie eine Einladung spannt sich das Gebilde<br />
der Trichternetzspinne allzu neugierigen Insekten<br />
entgegen – be<strong>im</strong> Olympiastadion dagegen dient die<br />
Konstruktion rein friedlichen Zwecken<br />
Abgekupfert bei Lehrmeisterin Natur?<br />
Und genau dieser Eindruck gab auch den Ausschlag für unseren<br />
Vergleich in dieser Ausgabe: Was ist dran an dieser Ähnlichkeit<br />
und welches Gebilde erweist sich am Ende als das<br />
raffinierteste und vor allem stabilste? Doch bevor wir uns dieser<br />
Frage zuwenden zunächst ein wenig zur Geschichte des<br />
mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden rund 40 Jahre<br />
alten Münchner Olympiastadions. So spektakulär der Bau <strong>im</strong><br />
Jahr 1972 gewirkt haben muss; bereits 1967 war ein ähnliches<br />
Bauwerk entstanden: Der vom Architekten Frei Otto entworfene<br />
Deutsche Pavillon der Expo 1967 in Montreal, der mit<br />
einer so noch nie da gewesenen Seilnetz-Membrankonstruktion<br />
weltweit für Furore sorgte.<br />
Dieses verblüffende Dach hatte unter anderem die Stuttgarter<br />
Architekten Behnisch und Partner bei ihrem Beitrag zum<br />
Wettbewerb für die Sportstätten der XX. Olympischen Spiele<br />
in München inspiriert, den sie nicht zuletzt gerade wegen ihres<br />
visionären Flächentragwerks zur Überdachung des Hauptstadions<br />
und der Nebengebäude für sich entscheiden konnten.<br />
Freilich standen sie bei der Umsetzung des<br />
Konstruktionsentwurfes dann vor einer Herausforderung<br />
ganz anderer D<strong>im</strong>ensionen. Denn <strong>im</strong> Vergleich zum Expo-<br />
Dach in Montreal musste in München eine mindestens sieben<br />
Mal so große Fläche überdacht werden.<br />
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