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4/2014 April<br />
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Jalousien. Die Idee dahinter ist ebenso einfach<br />
wie smart. digitalSTROM ist eine Smart Home<br />
Mehr Komfort, zum Beispiel durch die Programmierung<br />
von individuellen Lichtstimmungen,<br />
geringere Energiekosten, höhere<br />
Sicherheit und vieles mehr. Ferngesteuert<br />
wird dann alles per Lichtschalter, Smartphone<br />
oder Tablet-PC – oder noch bequemer:<br />
per Sprachsteuerung. Und das Beste: Für die<br />
Montage müssen weder Wände aufgestemmt<br />
noch neue Leitungen verlegt werden.<br />
Lösung, die elektrische Geräte automatisiert<br />
und intelligent vernetzt. Was ich davon habe?<br />
2<br />
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02.2011
04.2014 // connected-home.de<br />
PRIVATER<br />
KLIMAWANDEL<br />
Der Begriff <strong>Klima</strong> ist in<br />
Zeiten der insbesondere<br />
menschlich verschuldeten Erderwärmung<br />
und der damit teilweise<br />
verbundenen Naturkatastrophen<br />
leider häufig negativ belegt.<br />
Dabei ist das <strong>Klima</strong> so unglaublich<br />
wichtig für das menschliche<br />
Wohlbefinden. Nicht umsonst sind<br />
es sogenannte <strong>Klima</strong>anlagen, die<br />
uns bei Hitze Abkühlung und auch<br />
bei Kälte die richtige <strong>Wohlfühl</strong>temperatur<br />
liefern.<br />
Andreas Stumptner, Chefredakteur<br />
Das Schöne daran ist: Auch das<br />
private <strong>Klima</strong> lässt sich mittlerweile<br />
intelligent bedienen oder programmieren. Heizung, Fenster, Öfen oder Markisen<br />
sind heutzutage in der Lage zu lernen, wie Sie und Ihre Familie Ihr <strong>Klima</strong> im<br />
trauten Heim am liebsten mögen. Und keine Frage, mit dem richtigen und vor allem<br />
zeitgerechten Einsatz der <strong>Klima</strong>technik lässt sich der Haushalt nicht nur in eine<br />
Komfortzone verwandeln, es lässt sich damit auch noch eine Menge Energie sparen.<br />
Aktuelle Studien belegen, dass nach Dachdämmung und Außendämmung<br />
eines Hauses smarte Technologien die höchsten Ersparnisquoten liefern können.<br />
Sei es etwa durch Einbeziehung der lokalen Wetterdaten oder das Erkennen der<br />
An- und Abwesenheit aller Bewohner. Und was gibt es Schöneres, als im Zuhause<br />
eine neue Behaglichkeit zu erleben und gleichzeitig auf dem Konto langfristig für<br />
Entspannung zu sorgen?<br />
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Lesen unserer cleveren Techniktipps (ab<br />
Seite 20) und einen perfekten, persönlichen <strong>Klima</strong>wandel!<br />
UNSERE AUTOREN<br />
Dominik Drozdowski<br />
Unser Redakteur wurde bei seinem Besuch<br />
eines Connected Home in Vilshofen (ab Seite<br />
42) von vielen innovativen und luxuriösen<br />
Wohnelementen überrascht. Einer davon war<br />
dieser flache, geschwungene Wasserhahn<br />
mit Bewegungssensor im Gästebad.<br />
Markus Wölfel<br />
Schon Anfang der 90er-Jahre kam der Ingenieur<br />
im Studium in Kontakt mit Bussystemen.<br />
Seither hat er viel darüber geschrieben und<br />
auch sein Domizil teilweise damit ausgestattet.<br />
Durch die zusätzliche Ausbildung zum<br />
Gebäudeenergieberater ist er der CONNEC-<br />
TED <strong>HOME</strong>-Experte für Energie- und<br />
<strong>Klima</strong>themen.<br />
TITELMOTIV<br />
DRAHT ZUR<br />
REDAKTION<br />
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connectedhome.magazin.<br />
Lernen Sie die Redaktion kennen,<br />
blicken Sie hinter die Kulissen<br />
und geben Sie uns Ihr Feedback.<br />
Außerdem erhalten Sie aktuelle<br />
und spannende News.<br />
Wie leicht sich zu Hause <strong>Wohlfühl</strong>klima herstellen<br />
lässt, zeigt VELUX mit seinen elektrisch betriebenen<br />
Dachfenstern. Gesteuert werden sie per Funkfernbedienung<br />
und Regensensor.<br />
3
INHALT<br />
19<br />
42 | LICHTMAGIE<br />
Ein dreistöckiges Eigenheim im<br />
bayrischen Vilshofen zeigt, was<br />
heute alles mit Licht möglich ist.<br />
Farb-LEDs beleuchten jeden Raum<br />
und zwei Lichtwände setzen Bilder<br />
eindrucksvoll in Szene.<br />
60 | SOFTWARE<br />
Vernetzte Geräte sind gut und schön, richtig intelligent werden sie aber<br />
erst mit dem passenden Programm. Wir haben einige Lösungen getestet.<br />
82 | DAS NEUE NETZKINO<br />
Videotheken sind out, Filme streamen ist in: Legal und<br />
bequem von der Couch aus kann man die neuesten<br />
Blockbuster genießen. Ein Vergleich mehrerer Anbieter.<br />
4
04.2014 // connected-home.de<br />
WOHLFÜHLKLIMA<br />
Temperatur, CO 2<br />
-Gehalt, Feuchtigkeit: Die Luft in Ihrem Zuhause muss im<br />
Gleichgewicht sein, damit Sie sich wohlfühlen. So lässt es sich smart regeln.<br />
06 Aktuell<br />
06 | Ausblick auf die Light+Building 2014<br />
12 | Die große Smart-Home-Erklärung<br />
19 Titelthema<br />
20 | Der innere <strong>Klima</strong>wandel: Heizung und Luft in<br />
den eigenen vier Wänden intelligent regeln<br />
34 | Ein Haus mit Zukunft: VELUX und sein<br />
energieautarkes, klimaoptimiertes Eigenheim<br />
41 Wohnen & Leben<br />
42 | Wände aus Licht: Ein komplett vernetztes Haus in<br />
Vilshofen und seine einmalige LED-Beleuchtung<br />
48 | Hersteller-Portrait: Weltmarktführer Crestron<br />
überzeugt mit der Vielfalt seiner Produkte<br />
52 | Gadgets für die Fitness: Die tragbaren Personal<br />
Trainer, die für die tägliche Dosis Sport sorgen<br />
54 | Deutschlands beste Showrooms: Das Smart<br />
Home Paderborn kennt keine Herstellergrenzen<br />
58 | Design-Dreibein: Unser Möbelstück des<br />
Monats ist ein platzsparender Beistelltisch<br />
59 Steuern & Vernetzen<br />
60 | Das richtige Programm: Smart-Home-Software<br />
im großen Vergleichstest<br />
68 | Smarte Schalter: Steuerlösungen für die Wand<br />
72 | Smart Home im Eigenbau: In der dritten Folge<br />
unserer Serie geht es um die Heizung<br />
76 | Die eigene Energie: Wie Sie Solar- und<br />
Windkraftstrom erzeugen und nutzen können<br />
68 | WANDSCHMUCK<br />
Schalter können längst mehr als an und aus.<br />
Sie sind Design-Statements und erlauben es,<br />
das ganze Smart Home zu steuern.<br />
81 Sehen & Hören<br />
82 | Blockbuster aus dem Netz: Mit welchem Dienst<br />
kann man Filme am besten streamen?<br />
90 | Streamen ohne Unterbrechung: Erfahren Sie,<br />
welcher Netzanbieter das schnellste Kabel hat<br />
92 | Multiroom über KNX: Was das Audiosystem von<br />
JUNG alles zu bietet hat<br />
03 | Editorial<br />
18 | Connected World<br />
66 | Checks: Neue Geräte im Kurztest<br />
89 | Meinung: Experte Günther Ohland spricht Klartext<br />
96 | Forum: Ihre Fragen, unsere Antworten<br />
97 | Impressum<br />
98 | <strong>Vorschau</strong><br />
Es muss nicht immer<br />
ein Schalter sein:<br />
Radio Touch von<br />
Berker (siehe Seite<br />
69) ist ein Radio für<br />
die Wand mit einem<br />
Lautsprecher für den<br />
Unterputz.<br />
5
NEWS & TRENDS<br />
Quallen nachempfunden<br />
sind diese Lampen von<br />
BenQ. Es gibt sie in verschiedenen<br />
Farben zu kaufen.<br />
Preis: ca. 470 Euro.<br />
LICHT &<br />
SCHALTEN<br />
Bei der diesjährigen Light+Building, der Messe des Licht- und Baugewerbes in Frankfurt vom 30. März<br />
bis 4. April, steht das Thema Smart Home noch mehr als in den Vorjahren im Fokus. Außerdem: die<br />
Zukunft der LED und ein neuer Player im Design-Lampenmarkt.<br />
Von Dominik Drozdowski<br />
Philips ist mit seinem Hue-<br />
System bereits im Smart-<br />
Home-Segment angekommen.<br />
Das einzige Manko der cleveren<br />
Funk-Lichtsteuerung war die Begrenzung<br />
auf die E27-Fassung. Deshalb<br />
legen die Holländer mit einer intelligenten<br />
Reflektor-LED nach. Diese sowie<br />
weitere Hue-Lampen für verschiedene<br />
Fassungen wird Philips auf<br />
der Light+Building vorstellen.<br />
Ebenfalls weiter vorantreiben will<br />
Philips die Entwicklung der OLED-<br />
Technologie. Unter dem Namen Lumiblade<br />
bietet Philips bereits organische<br />
LEDs in nicht mal 2 mm dünner<br />
Form an. Jetzt sollen durchsichtige<br />
OLEDs folgen, die jedoch noch wenig<br />
Leuchtkraft zu bieten haben. Diesen<br />
Enthusiasmus für das Thema OLED<br />
teilt man auch bei Osram. Die neue<br />
Generation ihrer OLED-Panels Orbeos<br />
kommen mit 65 Lumen pro Watt<br />
noch nicht ganz an LEDs heran, stehen<br />
bei der Effizienz aber schon auf<br />
dem Niveau einer Energiesparlampe.<br />
Darüber hinaus stellt Osram die erste<br />
in Deutschland gefertigte LED-Lampe<br />
für E27-Fassungen vor.<br />
Vor zwei Jahren lud<br />
Berker auf der<br />
Light+Building dazu<br />
ein, verschiedene<br />
Schaltermaterialien zu<br />
befühlen und zu bewerten.<br />
Die Gewinner,<br />
wie etwa dieser Betonschalter,<br />
gehen<br />
jetzt in Serie und werden<br />
auf der diesjährigen<br />
Messe vorgestellt.<br />
Gesundes Licht<br />
Seit einigen Jahren erst ist bekannt,<br />
dass Licht eine entscheidende Wirkung<br />
auf den menschlichen Schlafrhythmus<br />
hat. Blaues Licht stellt unsere<br />
„innere Uhr“ auf den aktiven Tagmodus,<br />
während wir unter dem Einfluss<br />
von rotem Licht in den<br />
lethargischen Schlafmodus übergehen.<br />
Osram plant, diese Erkenntnis<br />
auch für Büros nutzbar zu machen.<br />
Ihre LED-Deckenlampe Arktika-P<br />
Biolux strahlt normales, weißes Licht<br />
nach unten auf die Arbeitsfläche, nach<br />
oben jedoch blaues Licht. Dadurch<br />
entsteht an der Deckenwand ein<br />
künstlicher Himmel, dessen reflektiertes<br />
Licht positiv auf den Organismus<br />
wirken soll.<br />
Meer-Design<br />
Ein neuer Spieler im Markt der Lampenhersteller<br />
ist BenQ. Das taiwanesische<br />
Unternehmen ist bisher eher für<br />
6
04.2014 // connected-home.de<br />
OLED ist die Zukunft:<br />
Neue Entwicklungen machen<br />
die organischen<br />
Leuchtdioden leistungsfähiger<br />
und günstiger.<br />
Menschen, die den ganzen<br />
Tag in Büros sitzen, sehen oft<br />
wenig vom blauen Himmel.<br />
Die Deckenlampe Osram<br />
Arktika-P Biolux simuliert<br />
diesen wenigstens mit<br />
blauem Licht.<br />
Smart-Home-Anbieter gibt es auf der Light+Building natürlich auch zu<br />
sehen. Unter anderem plant Gira einen großen Stand mit Neuheiten, unter<br />
anderem zu den Themen Türkommunikation und Gebäudesystemtechnik.<br />
PC-Zubehör bekannt gewesen. Überraschenderweise<br />
wollen sie im Lichtsegment<br />
aber weniger mit Technik als<br />
mit Design punkten. Und tatsächlich:<br />
Ihr Sortiment mit dem Namen Qis-<br />
Design ist sowohl stylisch als auch<br />
ausgefallen. Inspiration holte man<br />
sich dabei aus den Tiefen des Meeres:<br />
Mit Lampen, die wie Korallenriffe,<br />
Quallen oder Schwämme aussehen,<br />
verwandelt BenQ Räume in eine Unterwasserwelt.<br />
Andere Lampen überzeugen<br />
mit Klavier- oder Vogeldesign.<br />
Und BenQs Deckenlampe wird sogar<br />
mit Bewegungssteuerung gedimmt.<br />
Made in Germany:<br />
Die LED-Leuchte von<br />
Osram ist so hell wie<br />
eine Glühbirne, verbraucht<br />
aber nur einen<br />
Bruchteil des Stroms.<br />
Vernetzte Beleuchtung<br />
Natürlich darf auf der Light+Building<br />
auch das Thema Lichtsteuerung nicht<br />
fehlen. So sind auch mehrere Anbieter<br />
von Smart-Home-Lösungen auf der<br />
Messe in Frankfurt vertreten. JUNG<br />
etwa stellt sein Smart Control IP vor:<br />
Mit dem Kontrollgerät mit Touchscreen<br />
kann über das Heimnetz auf<br />
KNX-Geräte und die Türsteuerung<br />
von JUNG zugegriffen werden.<br />
Die Firma Honeywell präsentiert<br />
Neues von den deutschen Tochtern<br />
PEHA und Friedland. Von PEHA gibt<br />
es jetzt mit Easyclickpro ein bidirektionales<br />
Smart-Home-Funksystem.<br />
Unterputzempfänger, Schalter und ein<br />
Handsender kommunizieren dabei<br />
über EnOcean-Funk. Friedland bietet<br />
darüber hinaus mit GlobalGuard eine<br />
einfach zu installierende IP-Funk-<br />
Alarmanlage an. Mithilfe eines Gateways,<br />
das an den Router angeschlos-<br />
Ebenfalls von BenQ: diese<br />
Tischlampe im Klavierlook.<br />
Musik kann man<br />
damit aber nicht machen.<br />
Sie kostet ca. 524 Euro.<br />
sen wird, und einer kostenlosen App<br />
lässt sich die Anlage programmieren<br />
und steuern.<br />
Das US-Unternehmen Crestron hat<br />
auf der Light+Building sein Steuerungssystem<br />
infiNET EX mitgebracht.<br />
Die auf dem Standard ZigBee basierende<br />
Funklösung erlaubt die Vernetzung<br />
der Lichtanlage mit Dimmern,<br />
Schaltern und Touchpads. Zusätzlich<br />
zeigt Crestron eigene Leuchtdioden<br />
mit dem Namen CLED, welche vor allem<br />
mit flackerfreiem Dimmverhalten<br />
glänzen sollen. Mehr zu Crestron lesen<br />
Sie ab Seite 48.<br />
7
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die hauseigene<br />
Smart-Home-Lösung<br />
TaHoma eingebunden<br />
werden.<br />
Die Statistiken sind eindeutig: Die Zahl der Einbrüche<br />
nimmt ständig zu. Damit das eigene Heim nicht auch<br />
irgendwann in der Statistik auftaucht, kann man sich<br />
mit der Funk-Warnanlage Protexial io von Somfy<br />
schützen. Bis zu 50 verschiedene Komponenten sind<br />
miteinander verknüpfbar. Dabei kann man zwischen<br />
Bewegungs-, Öffnungs- und Glasbruchmeldern sowie<br />
Kameras und Sirenen wählen. Für die Steuerung stehen<br />
ein LCD-Bedienteil, ein Funkhandsender oder eine<br />
Fernbedienung zur Auswahl. Ein Security Kit mit Zentrale,<br />
io-Interface, PSTN-Modul, Innensirene und LCD-<br />
Bedienteil ist ab ca. 1000 Euro zu haben, nur die Zentrale<br />
gibt es für ca. 530 Euro zu kaufen.<br />
DAS HAUS-TABLET<br />
www.haier.de<br />
Die Möglichkeit, das vernetzte Zuhause auch über<br />
das Tablet zu steuern, ist bereits bei vielen Anbietern<br />
Standard. Und jedes intelligente Heim braucht eine<br />
Rechenzentrale. Den logischen nächsten Schritt,<br />
nämlich beides zu kombinieren, ist die Firma Haier<br />
jetzt gegangen: Ihr neues 6-Zoll-Tablet Smart<br />
Home Centre ist Schnittstelle eines vernetzten Systems.<br />
Damit lassen sich laut Haier alle intelligenten<br />
Geräte steuern, die über WLAN oder den drahtlosen<br />
Funkstandard ZigBee kommunizieren. Das funktioniert<br />
auch von unterwegs via Internet – aber nicht<br />
per Tablet, das als Zentrale im Haus bleiben muss,<br />
sondern von einem Zweit-Tablet oder Smartphone.<br />
Mit eigener SIM-Karte soll das Haier-Tablet auch das<br />
Festnetztelefon ersetzen und Videoanrufe auf den<br />
Smart TV streamen können. Und dank Spritzwasserschutz<br />
kann man es zudem in Küche oder Bad nutzen.<br />
Das Smart Home Centre von Haier soll noch in diesem<br />
Jahr erhältlich sein. Der Preis wird voraussichtlich 400<br />
Euro betragen.<br />
Das speziell für das<br />
Smart Home entwickelte<br />
Tablet soll<br />
über eine eigene<br />
Steuer-Software<br />
verfügen.<br />
Das Funk-LAN-Gateway<br />
von HomeMatic kostet 80<br />
Euro, der Funk-Wandthermostat<br />
ist für 40<br />
Euro zu haben.<br />
EINHEITLICH WARM<br />
www.homematic.com<br />
Der neue Funk-Wandthermostat von HomeMatic erlaubt<br />
jetzt eine präzisere und damit energieeffizientere<br />
Steuerung der Heizung in den eigenen vier Wänden. Er<br />
kann an einer beliebigen Stelle eines Raumes angebracht<br />
werden und misst dort Temperatur und Feuchtigkeit.<br />
In regelmäßigen Abständen sendet er die<br />
Werte an die HomeMatic-Heizkörperthermostate<br />
weiter. So können auch alle Geräte eines Raums zu<br />
einer Gruppe zusammengefasst werden.<br />
Ebenfalls neu ist der Funk LAN Gateway. Damit<br />
kann die Reichweite der HomeMatic-Zentrale CCU2<br />
über das eigenen LAN-Netzwerk erweitert werden, ohne<br />
dass das Gateway in Funk-Reichweite sein muss.<br />
Bis zu drei Geräte können angeschlossen werden, jedes<br />
Gateway hat dieselbe Reichweite wie die Zentrale.<br />
10
DEVOLO WIRD SMART<br />
www.devolo.de<br />
Der Aachener Netzwerkspezialist<br />
devolo steigt jetzt auch in den<br />
Hausautomatisierungsmarkt ein.<br />
Unter dem Namen Home Control<br />
will das Unternehmen noch in diesem<br />
Jahr seine Lösung präsentieren<br />
und setzt dabei vor allem auf<br />
die Aspekte Sicherheit, Komfort<br />
und Energiesparen. Gleichzeitig soll<br />
das System einfach und nachrüstbar<br />
sein. Das erste Mal öffentlich<br />
zeigen will devolo sein Home Control<br />
System auf der IFA in Berlin in<br />
diesem Jahr. Bis dahin heißt es abwarten.<br />
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Seit Januar diesen Jahres empfängt ein 25hours Hotel<br />
im denkmalgeschützten Berliner Bikini Haus in der Nähe<br />
des Tiergartens designaffine Gäste. Jetzt werden<br />
die individuell ausgestatteten Räume mit Badewannen<br />
von Kaldewei um eine Attraktion reicher. Diese verfügen<br />
nicht nur über komfortable elektronische Armaturen,<br />
sondern auch über das innovative Musik system<br />
Sound Wave. Die zwei Körperschallwandler, sechs<br />
Akustikplatten, eine Steuerungsbox sowie der Empfänger<br />
werden unter der Wanne angebracht und so dezent<br />
versteckt. Die Musik wird von Bluetooth-fähigen<br />
Geräten gestreamt. Der Klangkörper ist dabei die Wanne<br />
selbst, die Töne werden auch durch das Wasser hindurch<br />
transportiert. Wer nicht ins Hotel gehen will, um<br />
die Musikwanne zu erleben: Für ca. 435 Euro gibt es<br />
Sound Wave für alle Kaldewei-Wannen zu kaufen.<br />
Im 25hours Hotel<br />
Bikini Berlin kann<br />
man Design-Zimmer<br />
und Kaldewei-<br />
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mit Sound Wave<br />
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www.kathrein.de
NEWS & TRENDS<br />
GEMEINSAM<br />
SMARTER<br />
Von Günther Ohland<br />
Die Interoperabilität im Smart Home: Dafür setzt sich jetzt auch unser<br />
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ein. Am 10. März unterzeichnete<br />
er eine Erklärung zur intelligenten Heimvernetzung.<br />
Diese Verbände haben<br />
die Erklärung<br />
unterschrieben:<br />
BITKOM, VDE,<br />
ZVEH, ZVEI, Connected<br />
Living e.V.,<br />
EEBus Initiative e.V.,<br />
Fraunhofer-inHaus-<br />
Zentrum, GdW, HEA<br />
– Fachgemeinschaft<br />
für effiziente Energieanwendung<br />
e.V.,<br />
SmartHome Initiative<br />
Deutschland e.V. und<br />
ZVSHK.<br />
Weitere Unterzeichner des<br />
Dokuments sind die im<br />
Arbeitskreis „Vernetztes<br />
Wohnen und mobiles Leben“ mitwirkenden<br />
Verbände und Organisationen.<br />
Nachfolgend ein Auszug:<br />
„Die intelligente Vernetzung elektrischer<br />
und elektronischer Geräte im<br />
privaten Bereich kann zu steigendem<br />
Lebenskomfort beitragen, Sicherheit<br />
erhöhen und für eine höhere Energieeffizienz<br />
und damit deutlich geringere<br />
Belastung der Umwelt sorgen. Die<br />
unterzeichnenden Verbände haben<br />
sich zum Ziel gesetzt, Deutschland<br />
zumindest in Europa zum Leitmarkt<br />
für Smart-Home-Produkte und<br />
Dienstleistungen zu machen. Gleichzeitig<br />
soll mit Smart Home auch ein<br />
wirksamer Beitrag zur erfolgreichen<br />
Gestaltung der Energiewende geleistet<br />
werden.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, werden<br />
insbesondere folgende Punkte als<br />
grundlegend betrachtet:<br />
> Ein Smart-Home-Konzept sollte ein<br />
offenes und auf allgemein akzeptierten<br />
Normen und Standards aufbauendes<br />
Vernetzungskonzept erlauben,<br />
welches nicht nur eine große Vielzahl<br />
bereits bestehender und bewährter<br />
Systeme und Kommunikationsstandards<br />
integrieren kann, sondern vor<br />
allem auch in der Lage ist, moderne<br />
heutige und künftige<br />
All-IP-basierte Systeme<br />
einzubetten.<br />
> Ein durchgängig standardisiertes<br />
Vernetzungskonzept<br />
soll die<br />
Austauschbarkeit von<br />
smarten Geräten und Sensoren,<br />
Gateways, Routern und Applikationen<br />
ermöglichen und somit einen<br />
Wettbewerb auf allen Ebenen der<br />
Wertschöpfung von Services und Anwendungen<br />
unabhängig von gewählten<br />
Smart-Home-Systemen im Smart<br />
Home ermöglichen.<br />
> Kunden sollten sich beim Kauf von<br />
intelligenten Heimvernetzungsprodukten<br />
informieren können, welche<br />
Funktionalitäten und Interoperabilitäten<br />
diese aufweisen.<br />
> Die Verbände sehen einen zunehmenden<br />
Bedarf an Weiterbildung für<br />
Fachpersonal im Handwerk und Handel,<br />
aber auch für Ingenieure, Fachplaner<br />
und Architekten, um den<br />
wachsenden Anforderungen bei der<br />
Heimvernetzung gerecht zu werden.<br />
Hierzu wird die Entwicklung marktgerechter<br />
Schulungskonzepte unterstützt.<br />
Die unterzeichnenden Verbände<br />
beschließen – unterstützt durch das<br />
Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie – ihre auf die genannten<br />
Ziele gerichteten Aktivitäten<br />
insbesondere durch die Zusammenarbeit<br />
im Arbeitskreis ,Vernetztes<br />
Wohnen und mobiles Leben‘ abzustimmen<br />
und umzusetzen.“<br />
Ein gemeinsames Ziel<br />
Erstmalig haben nun die Branchenverbände<br />
und die<br />
Smart-Home-Initiativen<br />
ein gemeinsames Ziel<br />
definiert. Industrie,<br />
Handel und Handwerk<br />
gewinnen so die Sicherheit,<br />
in Smart Home investieren<br />
zu können.<br />
12
Ihre kritischsten Systeme aus einer Hand?<br />
Statt Produkte und Systeme von vielen verschiedenen Anbietern in Ihr Rechenzentrum<br />
zu integrieren, sollten Sie über eine Partnerschaft mit ABB nachdenken. Sie profitieren<br />
von umfassenden, intelligenten Paketlösungen zur Versorgung, Überwachung und<br />
Automatisierung aller wichtigen Komponenten Ihrer Infrastruktur. Von AC- und<br />
DC-Stromverteilungssystemen bis hin zu Netzanbindungen, DCIM und modularen<br />
USV-Lösungen, kombiniert mit lokalem Projektmanagement und Service – ABB bietet<br />
jahrzehntelange Erfahrung mit missionskritischen Anlagen für leistungsstarke und zuverlässige<br />
Rechenzentren der Zukunft.<br />
www.abb.com/datacenters<br />
Sicher.
NEWS & TRENDS<br />
KURZ &<br />
KNAPP<br />
ALLSEHEND<br />
Der SmartCam SNH-1011N IP<br />
von Samsung entgeht nichts: Die<br />
IP-Kamera reagiert auf Geräusche<br />
sowie Bewegungen und sendet<br />
Bilder und Videos automatisch<br />
auf das Smartphone. Sie kann<br />
diese sogar automatisch auf You-<br />
Tube oder Picasa hochladen.<br />
Mit der<br />
Samsung<br />
SmartCam<br />
(ab ca. 115<br />
Euro) kann<br />
man beruhigt<br />
in den Urlaub<br />
starten.<br />
von Dominik Drozdowski<br />
APP DES MONATS<br />
HAUSHALTSHILFE<br />
Die offizielle iOS-App myBosch ist unverzichtbar für jeden, der Haushaltsgeräte von<br />
Bosch bei sich zu Hause besitzt. Nach der Registrierung der entsprechenden Geräte<br />
bekommt der Anwender hilfreiche Tipps zur Benutzung und kann Bedienungsanleitungen<br />
und technische Daten einsehen. Darüber hinaus erhält man die Kontaktdaten<br />
von Service-Teams und Fachhändlern in der Nähe und kann Termine für eine Reparatur<br />
online vereinbaren.<br />
Das Registrieren<br />
des Bosch-Geräts<br />
erlaubt es nicht nur,<br />
alle Funktionen der<br />
App myBosch zu<br />
nutzen, es verlängert<br />
auch die<br />
Garantie.<br />
SAT-TV ÜBERALL<br />
Mit dem WebJack Stream<br />
5910 (190 Euro) von Fuba kann<br />
Sat-TV in jedem Raum und auch<br />
auf Tablet und Smartphone gestreamt<br />
werden. Dafür werden die<br />
Sat-Signale mittels Powerline-<br />
Technologie über das Stromkabel<br />
gesendet.<br />
LAUFSCHRIFT 2.0<br />
Mit einem LED-Laufschriftband<br />
können Informationen schnell und<br />
gut sichtbar angezeigt werden.<br />
Doch bisher mussten die Texte<br />
dafür vorkonfiguriert werden. Das<br />
ALL4550 von ALLNET macht<br />
damit Schluss. Mit einem Internet-Anschluss<br />
versehen, kann es<br />
automatisch RSS-Feeds anzeigen<br />
und von unterwegs bedient werden.<br />
Das Laufband gibt es in Längen<br />
von zwei bis zehn Metern.<br />
SCHÖNE SCHUPPEN<br />
www.blastation.com<br />
Lebt man als Heimkinobesitzer in einem Mietshaus, so<br />
kennt man das Problem, dass man sich nicht traut, die<br />
Anlage aufzudrehen, weil man die Nachbarn stören<br />
könnte. Die Wände des Heimkinos mit Schallisolierung<br />
zu versehen, ist eine Möglichkeit, diesem Dilemma zu<br />
begegnen. Leider gibt es die entsprechenden Platten<br />
meist nur in hässlichem Viereck-Look.<br />
Das schwedische Studio Blå Station bietet mit seinen<br />
GINKGO-Panels eine optisch ansprechende Lösung<br />
an. Die Filzplatten in verschiedenen Grautönen können<br />
farblich laminiert und individuell miteinander kombiniert<br />
werden. Dann erinnern die blattförmigen Einzelelemente<br />
an die Schuppen eines Drachen. Die Platten<br />
aus 100 Prozent gepresstem Polyester-Filz reduzieren<br />
nach innen auch den Hall im Raum. Die einzelnen Elemente<br />
werden mit Klett an der Wand befestigt und<br />
können daher immer wieder neu arrangiert werden.<br />
Die Schall dämmenden<br />
GINKGO-Panels sind<br />
nur 6,5 cm dick, mit 50<br />
cm Höhe und 50 cm Breite<br />
jedoch nicht gerade<br />
klein.<br />
14
04.2014 // connected-home.de<br />
SMART <strong>HOME</strong> GEWINNT<br />
www.m2m-challenge.com<br />
Bei der diesjährigen M2M Challenge konnten sich mehrere<br />
clevere Produkte für das Zuhause durchsetzen.<br />
Gesamtsieger des Innovationspreises war der intelligente<br />
Kochtopf EveryCook. Er soll aus den Zutaten<br />
eines Rezepts völlig selbstständig ein Essen zubereiten<br />
können. Auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo<br />
sucht das Projekt noch nach Unterstützern.<br />
Auch unter dem plüschigen Äußeren des Bärs Teddy<br />
the Guardian versteckt sich clevere Technik. Der Ge-<br />
winner der Kategorie „Healthcare“ misst Puls, Sauerstoffsättigung<br />
und Körpertemperatur des Kindes,<br />
während es mit dem Plüschtier spielt.<br />
Rockethome, eine auf den Funkstandard Z-Wave basierende<br />
Smart-Home-Lösung aus Deutschland, war<br />
zwar im Bereich „Energie“ nominiert, konnte jedoch<br />
nicht mit dem Preis nach Hause gehen.<br />
Das intelligente Lichtsystem Dazzletek für öffentliche<br />
Plätze konnte die Jury noch mehr überzeugen.<br />
Nur eine kleine Auswahl<br />
der cleveren<br />
Lösungen der diesjährigen<br />
M2M Challenge:<br />
Der Kochtopf<br />
EveryCook, Teddy<br />
the Guardian und<br />
Rockethome.<br />
_0C5WS_AVM_C_Home_0414.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 137.00 mm);26. Feb 2014 15:52:39
NEWS & TRENDS<br />
FAKTEN<br />
ÜBER...<br />
...Smart Home: Die<br />
Unternehmensberatung<br />
mm1 nennt Zahlen zum<br />
Zukunftsmarkt Nr. 1.<br />
01 | DO IT YOURSELF<br />
liegt im Trend: Mittlerweile gibt es<br />
preiswerte Lösungen, die man<br />
selbst nachrüsten kann.<br />
02 | 300 EURO<br />
kostet ein Starter Set mit Zentrale,<br />
Tür- und Fenstersensor, Zwischenstecker<br />
und Rauchmelder.<br />
03 | 3 JAHRE<br />
sind die USA den Europäern im<br />
Smart-Home-Segment voraus.<br />
04 | 20 MRD. EURO<br />
werden aktuell mit intelligenten<br />
Steuerungslösungen umgesetzt.<br />
05 | IN 5 JAHREN<br />
soll sich der globale Umsatz auf 56<br />
Mrd. Euro mehr als verdoppeln.<br />
06 | ZWEI PROZENT<br />
der deutschen Haushalte verfügen<br />
bereits über ein Smart Home.<br />
07 | IM JAHR 2018<br />
sollen es schon deutschlandweit<br />
25 Prozent sein.<br />
08 | HAUPTTHEMEN<br />
für Smart Home sind Automation,<br />
Sicherheitsüberwachung, Smart<br />
Energy, Assisted Ambient Living<br />
(AAL) und Digital Health Care.<br />
09 | HACKER<br />
könnten sich mit Angriffen auf die<br />
Wohnungssteuerung zum Markthindernis<br />
entwickeln.<br />
10 | VERKAUFSWEGE<br />
sind bislang meist Online-Shops<br />
und lokale Installateure.<br />
1 2 3<br />
NEUES FÜRS NETZWERK<br />
www.tp-link.com.de // www.buffalo-technology.de // www.netgear.de<br />
Gleich drei Hersteller beweisen mit neuen Produkten, dass die technischen<br />
Möglichkeiten bei Routern noch lange nicht ausgeschöpft sind.<br />
Die Firma TP-Link bringt mit dem neuen Archer C5 1 einen Dualband-<br />
WLAN-Router heraus, der den neuen schnellen 802.11ac-Standard unterstützt.<br />
So kann mit einer maximalen Geschwindigkeit von bis zu 1350<br />
Mbps gesurft werden. Dabei entfallen 450 Mbps auf das 2,4-GHz-Band<br />
und 867 Mbps auf das Band im 5-GHz-Bereich. Damit das über weite Entfernungen<br />
funktioniert, besitzt das Gerät zwei externe und drei interne Antennen.<br />
Ein Preis für den Archer C5 ist noch nicht bekannt.<br />
Auch Buffalo erweitert sein Angebot von Dualband-Routern mit den Modellen<br />
WZR-900DHP und WZR-600DHP2 2 . Der WZR-900DHP für<br />
96 Euro erreicht 900 MBit/s, mit jeweils bis zu 450 MBit/s im 2,4-GHzund<br />
im 5-GHz-Band. Der WZR-600DHP2 für 85 Euro arbeitet mit zweimal<br />
300 MBit/s. Verschlüsselung mit WEP (128/64 Bit), WPA-PSK (AES)<br />
oder WPA2-PSK (AES) soll Datensicherheit garantieren.<br />
Last but not least richtet sich Netgear mit einem wahren Kraftprotz vor<br />
allem an Gamer. Der Nighthawk AC 1900 Router 3 für 169 Euro kann<br />
mit bis zu 1900 Mbit/s Daten übertragen und verfügt darüber hinaus über<br />
einen 1-GHz-Dual-Core-Prozessor. Dieser soll vor allem das für Online-<br />
Spiele wichtige Upstreaming verbessern. Ein WLAN-Verstärker und drei<br />
externe Antennen sollen dafür sorgen, dass das Netz stets stabil bleibt.<br />
LEICHTE ERLEUCHTUNG<br />
www.brightup.de<br />
Mit einer Lichtsteuerung kann man<br />
nicht nur die heimische Beleuchtung<br />
bequem bedienen, sondern<br />
spart konkret Energie. Nicht umsonst<br />
ist Philips Hue so populär.<br />
Bei dem Projekt brightup eines<br />
Hamburger Startups muss man –<br />
anders als bei Hue – keine Lampen<br />
dazukaufen. Stattdessen werden<br />
die bereits vorhandenen Lichter<br />
vernetzt, wahlweise mit Zwischensteckern<br />
oder Unterputzdimmern.<br />
Die Zentraleinheit Sun wird an den<br />
Router angeschlossen und erkennt<br />
die Stecker und Dimmer, Stars genannt,<br />
automatisch. Mithilfe von<br />
Lichtsensoren können sich die<br />
Lampen automatisch dimmen,<br />
wenn etwa der TV angeht. Über die<br />
Crowdfunding-Plattform Indiegogo<br />
kann man sich ein Starter-Set mit<br />
Zentrale und drei Steckern für 249<br />
Euro vorbestellen.<br />
Drei verschiedene<br />
Dual-Band-Router für<br />
unterschiedliche Ansprüche<br />
und Geldbeutel<br />
von Netgear,<br />
Buffalo und TP-<br />
Link<br />
INNOVATION DES MONATS<br />
16
04.2014 // connected-home.de<br />
APPLES STERNSTUNDE<br />
www.mercedes-benz.de<br />
Mercedes erfindet sich gerade neu. Dazu gehört auch das Vorpreschen in<br />
Sachen App-Integration und Vernetzung zwischen Handy und Bordelektronik.<br />
In der neuen C-Klasse (ab 33.558 Euro) geht der schwäbische Traditionshersteller<br />
in die Vollen. Mit dem Neustart des Erfolgsmodells startet<br />
auch CarPlay, die automobile Version des iOS-Betriebssystems. Weitere<br />
Mercedes-Modelle sollen im Laufe des Jahres folgen.<br />
Mit CarPlay erscheinen via Kabelverbindung die Apps auf dem zentralen<br />
Bildschirm des Fahrzeugs und lassen sich mit dem Touchpad des CO-<br />
MAND-Online-Systems von der Mittelkonsole aus bedienen. Die neuen<br />
Möglichkeiten gehen über das bisher Bekannte hinaus: Neben Musikwiedergabe<br />
stehen in Verbindung mit einem iPhone 5 Funktionen wie Sprachsteuerung<br />
(Siri), Navigation, Textnachrichten oder Telefon zur Verfügung.<br />
Damit gehört Mercedes neben Marken wie Volvo oder Ferrari zu den ersten<br />
Lizenzpartnern des kalifornischen Computerkonzerns. BMW, bisher in Sachen<br />
Vernetzung ganz vorne dabei, will erst später folgen.<br />
Doch mit der Aufsehen erregenden Demonstration von CarPlay auf dem<br />
Genfer Autosalon gibt sich Mercedes nicht zufrieden. Benz bindet bald alle<br />
Betriebssysteme ein: Die Schwaben unterstützen auch MirrorLink, eine<br />
plattformunabhängige Anbindung von Smartphones oder Tablets in das<br />
Infotainment-System, und haben angekündigt, die für Ende des Jahres erwartete<br />
Google-Lösung der Open Automotive Alliance zu implementieren.<br />
Plug & CarPlay: Wer<br />
sein iPhone 5 an<br />
das COMAND-Online-System<br />
der neuen<br />
C-Klasse anschließt,<br />
kann auf<br />
viele Apps zugreifen.<br />
Neben der Musikwiedergabe<br />
stehen<br />
jetzt auch Apps für<br />
Navigation, Textkommunikation<br />
oder<br />
das Telefon selbst zur<br />
Verfügung.<br />
Mercedes fährt mehrgleisig:<br />
Die Schwaben<br />
unterstützen auch<br />
MirrorLink. Damit<br />
lassen sich selbst<br />
exotische Handys bis<br />
zu einem gewissen<br />
Grad einbinden.<br />
_0C5XF_Rademacher_C_Home_0414.pdf;S: 1;Format:(210.00 x 95.00 mm);26. Feb 2014 15:57:14<br />
HAUSAUTOMATION<br />
MULTIMEDIA<br />
GRENZENLOSE VIELFALT ENTDECKEN...<br />
• Upgrade des Fernsehers zum SmartTV:<br />
Zugriff auf Internet-Medien<br />
über bekannte Plattformen<br />
JALOUSIEN<br />
ROLLLÄDEN<br />
MARKISEN<br />
SICHERHEIT<br />
• Multimediazentrale:<br />
Komfortable Verwaltung<br />
von eigenen Filmen, Fotos<br />
und Videos direkt am Fernseher<br />
HEIZUNG<br />
TORE<br />
ELEKTRISCHE<br />
GERÄTE<br />
• Hausautomations-System:<br />
Zugriff auf die gesamte<br />
HomePilot®-Welt lokal<br />
und von unterwegs<br />
BELEUCHTUNG<br />
MULTIMEDIA<br />
RADEMACHER – Antriebe und Steuerungen für Rollläden, Markisen, Türen und Tore.<br />
www.homepilot.de
<strong>CONNECTED</strong> WORLD<br />
04.2014 // connected-home.de<br />
WELTREISE<br />
U S A<br />
Neun Widgets sind auf der Nutzeroberfläche vor installiert, darunter Licht, Heizung und Heimkino.<br />
Edler Blickfang<br />
Das amerikanische Smart-Home-System der Firma Vantage verspricht einfaches Vernetzen mit<br />
intuitiver Bedienung und edlem Design. Man findet es daher vor allem in Luxushotels und anderen<br />
öffentlichen Gebäuden. Für designbewusste Heimbesitzer ist es aber auch interessant.<br />
Mit 25 Jahren Erfahrung in der professionellen<br />
Hausautomatisierung<br />
ist das US-amerikanische<br />
Unternehmen Vantage Controls nicht gerade<br />
ein Newcomer im Smart-Home-Markt.<br />
Das Komplettsystem von Vantage wird<br />
wahlweise als zentralisiertes oder dezentrales<br />
kabelgebundenes Netz sowie als Funknetz<br />
zum Nachrüsten angeboten. Eine Kombination<br />
der drei Varianten ist auch möglich.<br />
So oder so ist das Herzstück einer jeden-<br />
Vantage-Anlage der InFusion Controller mit<br />
Intel-Xscale-Prozessor. Für die Lichtsteuerung<br />
gibt es außerdem noch ein spezielles<br />
Dimmmodul für den Controller.<br />
Auch für die Heizung hat Vantage etwas<br />
im Angebot: Sowohl eigene intelligente<br />
Wandthermostate als auch Schnittstellen für<br />
<strong>Klima</strong>anlagen sind erhältlich. Zusätzlich<br />
machen zahlreiche Innen- und Außensensoren<br />
das gesamte System noch intelligenter.<br />
Für Heimcineasten<br />
Lösungen für Multiroom dürfen natürlich<br />
nicht fehlen. Für den Audio-Aspekt bietet<br />
Vantage einen Verstärker mit bis zu acht Zonen<br />
und bis zu zwölf Audioquellen an. Für<br />
das entsprechende Bild zum Ton gibt es einen<br />
Multiroom-HD-Switcher, der über acht<br />
HD-Eingänge und bis zu vier Zonen verfügt.<br />
Darüber hinaus kann man mithilfe der sogenannten<br />
IRX-Station Audio-/Video-Geräte<br />
von Drittanbietern anschließen. Diese können<br />
dann über die Benutzeroberfläche von<br />
Vantage genauso gesteuert werden wie die<br />
das Heimkino abdunkelnden Jalousien, für<br />
die es entsprechende Relais gibt.<br />
Look und Touch<br />
Von der Technik im Inneren abgesehen,<br />
kann Vantage auch bei den Themen User-<br />
Interface und Steuerung überzeugen. Das<br />
7-Zoll-LCD-Touchpanel Equinox 73 erlaubt<br />
intuitive Touch-Bedienung. Platzsparender,<br />
aber optisch genauso ansprechend sind die<br />
4-Zoll-Versionen. Toll: Dank Licht- und Bewegungssensoren<br />
reagiert das LED-Bild auf<br />
Anwesenheit und Lichteinfall. Die Software<br />
lässt sich auch auf Handy und Tablet bedienen.<br />
Wer das Vantage-System gern zu Hause<br />
hätte, hat Glück: Fast alle Produkte gibt es<br />
auch DIN-konform für den EU-Markt.<br />
Dominik<br />
Drozdowski<br />
schaut beim Reisen im<br />
Ausland zuerst immer nach, wie<br />
das Hotelzimmer vernetzt ist.<br />
Seine E-Mail-Adresse:<br />
ddrozdowski@wekanet.de<br />
18
04.2014 // connected-home.de<br />
WOHLFÜHL-<br />
KLIMA<br />
LUFTNUMMER<br />
Unsichtbar und lebenswichtig:<br />
Luft ist ein kostbares Gut. Mit<br />
smarter Technik kann man es<br />
daheim optimal regeln. S. 20<br />
LUFTSCHLOSS<br />
Nachhaltig leben und trotzdem<br />
komfortabel und gesund wohnen:<br />
Das VELUX LichtAktiv Haus zeigt<br />
eindrucksvoll, wie es geht. S. 34<br />
Clever heizen<br />
Eine warme Wohnung ist <strong>Wohlfühl</strong>faktor<br />
Nummer eins. Aber es geht auch clever<br />
und energieeffizient. S. 22<br />
Immer kühl bleiben<br />
Niemand gerät gern ins Schwitzen: Smarte<br />
Rollläden, Ventilatoren und <strong>Klima</strong>anlagen<br />
schaffen Abhilfe. S. 24<br />
Frisch durchatmen<br />
Trockenheit ist ein Luftfaktor, der oft<br />
vernachlässigt wird. Intelligente<br />
Befeuchter sorgen für Erfrischung. S. 26<br />
19
TITEL KLIMA-RATGEBER<br />
PROBIER’S<br />
GEMÜTLI<br />
Lässt sich Behaglichkeit herstellen oder ist sie eine Eigenschaft, die ein Haus hat oder<br />
nicht? Welche Faktoren sind für Gemütlichkeit verantwortlich? <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
ist dem <strong>Wohlfühl</strong>klima auf der Spur.<br />
Von Markus Wölfel<br />
20
WOHLFÜHL<br />
04.2014 // connected-home.de<br />
MAL MIT<br />
CHKEIT<br />
In ein behagliches Wohnzimmer<br />
gehört ein bequemes<br />
Sofa. Für Designer Rolf Benz ist<br />
es eines seiner Plura-Modelle.<br />
die Temperaturunterschiede im Raum<br />
sein dürfen, wie hoch die ideale Luftfeuchtigkeit<br />
ist und welche Luftgeschwindigkeit<br />
im Raum noch als akzeptabel<br />
erachtet wird. Daraus sind<br />
schließlich die Diagramme auf den<br />
Seiten 22 und 26 entstanden.<br />
Das <strong>Klima</strong>, in dem der Mensch sich<br />
wohlfühlt, dürfte allerdings wesentlich<br />
komplexer zu ermitteln sein. Es<br />
kommen noch weitere Aspekte zur<br />
Geltung wie etwa das umgebende<br />
Ambiente, störende Geräusche oder<br />
nervende Lichteffekte. Ja, selbst die<br />
An- oder Abwesenheit anderer Menschen<br />
dürfte dabei eine Rolle spielen.<br />
Und es sind noch nicht die vielen<br />
zweifelhaften Wundermittel berücksichtigt,<br />
die es zu kaufen gibt.<br />
Ein Fachmann erklärte uns während<br />
der Recherche: „Das ,eine‘ <strong>Wohlfühl</strong>klima<br />
gibt es gar nicht.“ Er hat<br />
Recht: Alle Menschen sind individuell<br />
verschieden. Der eine liebt steriles<br />
Wunderbaum-<strong>Klima</strong> und der andere<br />
das staubige Chaos.<br />
Was gibt es Schöneres, als<br />
am Sonntag auf der Couch<br />
zu relaxen, ein Buch zu lesen<br />
oder sich vom Fernseher berieseln<br />
zu lassen? Einfach mal die Seele baumeln<br />
lassen und sich wohlfühlen. Dafür<br />
müssen aber die Voraussetzungen<br />
stimmen. Zu allererst das Umfeld. Im<br />
Winter darf es dafür auch mal kuschelig<br />
sein, denn wer fühlt sich schon<br />
wohl, wenn ihm die Nase läuft oder<br />
die Finger beim Lesen klamm werden?<br />
Deshalb widmet sich CONNEC-<br />
TED <strong>HOME</strong> dem <strong>Wohlfühl</strong>klima.<br />
In der einschlägigen Fachliteratur<br />
taucht der Begriff nicht auf, für die<br />
thermische Behaglichkeit allerdings<br />
schon. Zuständig dafür ist die ISO-<br />
Norm 7730. Dort wurden Messreihen<br />
mit unzähligen Probanden durchgeführt,<br />
die ihr Befinden in Kategorien<br />
von „zu kalt“ bis „zu warm“ in sieben<br />
Schritten einteilen mussten. Daraus<br />
ergaben sich Erkenntnisse, wie stark<br />
Harte Fakten, bitte!<br />
Trotzdem wagt <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
den Ausblick auf das, was wohl dem<br />
<strong>Wohlfühl</strong>klima am nächsten kommt.<br />
Dabei halten sich die Redakteure an<br />
Erkenntnisse, die allgemein Gültigkeit<br />
haben und den gegenwärtigen Stand<br />
der Technik widerspiegeln. Hier sind<br />
vor allem die genormten Größen zum<br />
Raumklima wichtig: Menschen fühlen<br />
sich bei einer Raumtemperatur von 19<br />
bis 22 Grad Celsius und einer relativen<br />
Luftfeuchtigkeit von 40 bis 70 Prozent<br />
am wohlsten. Das gilt jedenfalls für<br />
die Heizperiode. Im Sommer sind die<br />
Temperaturen etwas höher.<br />
Überhaupt scheint der Winter in<br />
unseren Breiten der Problemfall zu<br />
sein. In der kalten Jahreszeit ist das<br />
Zusammenspiel zwischen Heizen und<br />
Lüften schon aus gesundheitlichen<br />
Gründen am wichtigsten. Wohnt beispielsweise<br />
eine vierköpfige Familie in<br />
einer 60-Quadratmeter-Wohnung,<br />
steigt die relative Luftfeuchtigkeit,<br />
wenn nicht gelüftet wird, schnell auf<br />
ein Niveau, das Tauwasserabfall ermöglicht.<br />
Die dort entstehende Nässe<br />
ist ein Nährboden für Schimmelpilze.<br />
In diesem Punkt hängen das <strong>Wohlfühl</strong>klima<br />
und die Gesundheit also<br />
schon mal zusammen.<br />
21
TITEL KLIMA-RATGEBER<br />
SPÜRE<br />
DIE<br />
GLUT<br />
ÜBERSICHT DANK<br />
KACHELOFEN-APP<br />
Wärme allein macht noch kein <strong>Klima</strong> zum<br />
<strong>Wohlfühl</strong>en. Auch die Wärmeverteilung und<br />
die Umgebung spielen eine große Rolle.<br />
Wärme lässt sich durch Leitung,<br />
Strahlung und Konvektion<br />
übertragen. Wärmeleitung<br />
nutzen beispielsweise<br />
Heizkörper aus, wenn das warme<br />
Wasser der Zentralheizung den Blechmantel<br />
erwärmt. Zu Konvektion<br />
kommt es durch zirkulierende Warmluft<br />
im Raum: Der Heizkörper erwärmt<br />
die Luft, die aufsteigt und nach<br />
der Abkühlung an kälteren Bauteilen<br />
in einem Kreislauf wieder beim Heizkörper<br />
aufsteigt. Wärmestrahlung geben<br />
alle Gegenstände im Raum ab: der<br />
Heizkörper selbst, aber auch die umgebenden<br />
Wände und Decken.<br />
Die Behaglichkeitsnorm<br />
Hier treten schon Kriterien auf, die in<br />
DIN ISO 7730 als Behaglichkeitskiller<br />
gelten: wenn die Wandflächen- und<br />
die Raumlufttemperaturen um mehr<br />
als vier Grad Kelvin voneinander abweichen<br />
und wenn eine Strahlungsasymmetrie<br />
zwischen verschiedenen<br />
Oberflächen besteht (Stichwort: Barackenklima,<br />
siehe Grafik rechts). Ein<br />
solches <strong>Klima</strong> kommt in nicht gedämmten<br />
Kon struktionen in Holzständerbauweise,<br />
aber auch in Anbauten<br />
mit dünnen Ziegelwänden vor.<br />
Dabei heizt zwar ein Wärmeerzeuger<br />
die Luft auf die gewünschten 20 Grad<br />
auf, die Wände werden mangels Dämmung<br />
und Speichermasse jedoch nicht<br />
mit erwärmt. Folge: Die Kälte der<br />
Wände wird als unangenehm auf der<br />
Haut empfunden.<br />
Wer mit einem schicken Kamin- oder<br />
Kachelofen liebäugelt, findet in der App<br />
der niederbayrischen Edelschmiede<br />
Brunner umfangreiches Informationsmaterial<br />
rund ums Thema Holzfeuer.<br />
Auf einzelnen Info-Seiten, in PDF-Dateien<br />
und Videos liefert die Brunner<br />
App Erklärungen zu den unterschiedlichen<br />
Bau- und Funktionsweisen sowie<br />
zu den Vor- und Nachteilen. Auch<br />
modernisierte Varianten wie etwa<br />
wasserführende Kamine sind dort<br />
beschrieben.<br />
Über eine intelligente Steuerung lassen<br />
sich derart ausgerüstete Kachelöfen<br />
auch mit der Zentralheizung verbinden.<br />
30˚C<br />
25<br />
20<br />
15<br />
So heizt der Kachelofen im Betrieb<br />
nebenbei den Pufferspeicher der<br />
Zentralheizung mit auf und spart<br />
gleichzeitig fossile Brennstoffe. Für<br />
Interessierte offeriert die App<br />
schließlich noch die Kontaktdaten<br />
eines ortsansässigen Handwerkers.<br />
AUF DEN MIX KOMMT ES AN<br />
Oberflächentemperatur<br />
behaglich<br />
unbehaglich warm<br />
noch<br />
behaglich<br />
unbehaglich kalt<br />
10<br />
0 15 20 25 30˚C<br />
Raumlufttemperatur<br />
Selbst wenn die<br />
Raumluft über 20<br />
Grad warm ist,<br />
kann man in einem<br />
Raum noch frösteln.<br />
Das liegt an<br />
der Oberflächentemperatur<br />
der<br />
umgebenden Wände<br />
und Decken.<br />
Sind diese zu kalt,<br />
strahlen sie Kälte<br />
aus, die von der<br />
Haut wahrgenommen<br />
wird.<br />
22
WOHLFÜHL<br />
04.2014 // connected-home.de<br />
Es kommt aber nicht nur darauf an,<br />
die Wärme in den Raum zu transportieren,<br />
auch die Temperatur darin<br />
muss stimmen. Im Bad dürfen bis zu<br />
kuschelige 26 Grad Celsius eingestellt<br />
sein. Wohnräume dagegen kommen<br />
schon mit 20 bis 22 Grad aus. Schlafräume<br />
gar sollten nur 16 bis 18 Grad<br />
Raumtemperatur haben. Diese Zonierung<br />
lässt sich nicht immer exakt einstellen,<br />
denn sie erfordert es, die Türen<br />
geschlossen zu halten.<br />
Mehr Strahlung, bitte!<br />
Die Wärmeübergabe durch die Heizflächen<br />
ist ein weiterer Aspekt mit<br />
Behaglichkeits-Charakter. Alle Heizflächen<br />
setzen die drei unterschiedlichen<br />
Arten der Wärmeübertragung<br />
ein. Hohes <strong>Wohlfühl</strong>potenzial hat<br />
aber vor allem die Wärmestrahlung.<br />
Jeder kennt es vom Lagerfeuer: Es<br />
wird als sehr angenehm empfunden,<br />
wie die Flammen aus wenigen Metern<br />
Entfernung den Körper wärmen.<br />
Klassische Heizkörper arbeiten<br />
zwar auch mit Wärmestrahlung, der<br />
größere Anteil entfällt aber auf die<br />
Konvektion: Je höher die Vorlauftemperatur,<br />
desto schneller rotiert auch<br />
die Luftwalze. Eine Fußbodenheizung<br />
hat durch einen hohen Strahlungsanteil<br />
zwar Vorteile, hier darf aber die<br />
Vorlauftemperatur die Füße nicht zu<br />
stark aufheizen, was ebenfalls allgemein<br />
als unangenehm empfunden<br />
wird. Kaminöfen sind in dieser Disziplin<br />
vorbildlich aufgestellt, denn sie<br />
liefern reichlich Wärme durch Strahlung<br />
– Knistern inklusive.<br />
EIN MODERNISIERTER KLASSIKER<br />
Auch die Nutzer klassischer Kachelöfen brauchen nicht auf den Komfort moderner Feuerungsanlagen<br />
zu verzichten. Die automatische Abbrandsteuerung des österreichischen<br />
Ofenbau-Spezialisten Kaschütz sorgt durch die Regelung der Verbrennungsluft für einen<br />
gleichmäßigen Abbrand und liefert ein Signal, wenn Holz nachgelegt werden muss.<br />
WÄRME-<br />
STRAHLUNG<br />
MIT KOMFORT<br />
Selbst mit einer Zentralheizung kann es in<br />
der Wohnung unbehaglich kühl sein. Abhilfe<br />
schafft hier ein Kaminofen. Einzige Voraussetzung:<br />
Ein Rauchabzug muss vorhanden<br />
sein. Dann sorgt der Kaminofen mit langwelliger<br />
Infrarot-Strahlung für angenehme<br />
Wärme. Komfortable Modelle lassen sich<br />
sogar mit Holzpellets betreiben, da diese<br />
automatisch in den Brennraum befördert<br />
werden. Ofenspezialist Koppe hat mehrere<br />
schlanke Modelle im Programm.<br />
DER WOHLFÜHLKILLER ZUGLUFT<br />
Nicht nur Lecks in<br />
der Gebäudehülle<br />
sind für Zugerscheinungen<br />
verantwortlich.<br />
Auch<br />
Heizkörper treiben<br />
Luftwalzen<br />
an (der Fachbegriff<br />
dafür: Konvektion).<br />
Je höher<br />
die Vorlauftemperatur,<br />
desto<br />
schneller rotieren<br />
sie im Raum.<br />
Links ist der Heizkörper<br />
korrekt angebracht.<br />
Dadurch<br />
wird die aufsteigende<br />
warme Luft<br />
von der am Fenster<br />
abkühlenden Luftwalze<br />
gebremst.<br />
Rechts wird die<br />
Luft – durch die<br />
Lage des Heizkörpers<br />
– beschleunigt.<br />
Folge: unangenehmes<br />
Ziehen.<br />
23
TITEL KLIMA-RATGEBER<br />
KEEP COOL!<br />
Im Sommer hängt das <strong>Klima</strong> davon ab, wie stark sich das Gebäude bei starker Sonneneinstrahlung<br />
über einen längeren Zeitraum aufheizt. Es muss aber nicht immer eine <strong>Klima</strong>anlage sein, die für<br />
Kühlung sorgt. Auch weniger kostspielige Maßnahmen helfen, die Wärme draußen zu halten.<br />
Dem sommerlichen Wärmeschutz<br />
widmet die Energieeinsparverordnung<br />
(ENEV)<br />
besondere Aufmerksamkeit. Kein<br />
Wunder, denn was nützt ein sparsamer<br />
Heizkessel im Winter, wenn unterm<br />
Strich mehr der kostbaren Energie<br />
im Sommer durch Kühlung verschleudert<br />
wird?<br />
Zunächst gilt es, die Wohnung so<br />
gut wie möglich zu verschatten. Rollläden<br />
und Jalousien – idealerweise außen<br />
angebracht – dämpfen die Sonneneinstrahlung<br />
stark ab und verhindern,<br />
dass Fenster Hitze durchlassen<br />
und sich Innenräume dadurch aufheizen.<br />
Eine zentrale Steuerung über ein<br />
Automationssystem erledigt das sogar<br />
automatisch, sobald die Sensoren den<br />
Befehl dazu geben.<br />
Die Fenster selbst können auch mit<br />
speziellem Glas ausgestattet werden,<br />
die weniger Wärmestrahlung durchlassen.<br />
Das gilt auch für Wärmedämmungen<br />
der Wände oder des Daches,<br />
denn auch sie stellen für Wärme von<br />
außen einen hohen Wärmewiderstand<br />
dar. Dieser sorgt dafür, dass es länger<br />
kühl im Gebäude bleibt.<br />
Wichtig ist auch richtiges Lüften.<br />
Dies sollte vor allem nach Sonnenuntergang<br />
geschehen, wenn die Außentemperaturen<br />
deutlich abgesunken<br />
sind. Dabei ist zu beachten, dass der<br />
richtige Luftwechsel erst durch eine<br />
Querlüftung stattfindet: Hierfür sind<br />
etwa auf der Ost- und der Westseite<br />
des Gebäudes die Fenster zu öffnen.<br />
Wer einen Garten besitzt, kann das<br />
lokale <strong>Klima</strong> auch durch Bepflanzung<br />
verbessern. Größere Sträucher sowie<br />
Bäume verschatten nicht nur sehr gut,<br />
sie lassen auch große Mengen Wasser<br />
verdunsten. Die dabei frei werdende<br />
Verdunstungskälte senkt die Temperaturen<br />
in der Umgebung deutlich.<br />
SCHATTEN OHNE KURBEL<br />
Was nützt einem die<br />
schönste Markise, wenn sie<br />
eingefahren bleibt? Nichts.<br />
Dabei ist es gerade im Sommer<br />
wichtig, stets die Sonne<br />
von den großen Fensterfronten<br />
fernzuhalten. Ältere<br />
Markisen sind meist noch<br />
auf Handbetrieb ausgelegt.<br />
Hier muss der Schatten suchende<br />
Hausbesitzer durch<br />
Kräfte zehrendes Kurbeln<br />
die Markise ausfahren.<br />
Schellenberg hat dafür eine<br />
praktische Lösung: den<br />
Markisenantrieb PLUS.<br />
Der per Akku betriebene<br />
Motor wird lediglich in die<br />
Öse der Markise eingehängt<br />
und mit einem Halter an<br />
der Hauswand befestigt.<br />
ROLLLADEN-STEUERUNG MIT PFIFF<br />
Will der Hausbesitzer die Beschattung<br />
automatisch steuern lassen<br />
und gleichzeitig alle anderen Gewerke<br />
mit einbinden, kommt er an<br />
einem kompletten Hausautomationssystem<br />
nicht vorbei. Loxone<br />
Electronics bietet einen Miniserver<br />
an, der diese Aufgabe sowohl<br />
im Altbau als auch im Neubau kostengünstig<br />
übernehmen soll. Beim<br />
Neubau geschieht dies über Busleitungen.<br />
Im Bestandsbau kommt<br />
Funk zum Einsatz.<br />
Mit dem Nachrüst-Markisenmotor von Schellenberg<br />
kann der Hausbesitzer seine Sonnenseite per Fernbedienung<br />
herunterfahren lassen.<br />
Dank automatisierter Steuerung ist mit dem Miniserver von Loxone<br />
die Beschattung kein Hexenwerk mehr. Mit einem Wischer lassen sich<br />
alle Rollläden herunterfahren.<br />
24
WOHLFÜHL<br />
04.2014 // connected-home.de<br />
KLIMATISIEREN<br />
PER WLAN<br />
Der Centaurus-Deckenlüfter vom kalifornischen<br />
Hersteller Fanimation kostet je nach<br />
Flügelform zwischen 900 und 1450 Euro.<br />
MOTORISCHE HELFER:<br />
KÜHLE BRISE, GUTES<br />
KLIMA, GERINGE KOSTEN<br />
Per Definition sind Ventilatoren<br />
schwache Gebläse. Sie<br />
werden überall dort eingesetzt,<br />
wo die Luft zirkulieren<br />
soll. In einem innen liegenden<br />
Bad ohne Fenster müssen sie<br />
schon eingebaut sein, da<br />
sonst die feuchte Luft beim<br />
Baden – es kann sich ein Liter<br />
davon vorübergehend in<br />
der Luft binden – an den<br />
Wänden kondensieren würde.<br />
Aber selbst wenn ein Fenster<br />
vorhanden ist, sind Lüfter<br />
von Vorteil: Sie transportieren<br />
vor allem dann effektiver die<br />
verbrauchte Luft ab, wenn die<br />
Möglichkeit zur Querlüftung<br />
– sprich: ein zweites Fenster –<br />
fehlt.<br />
Intelligente Einbaulüfter<br />
Sygonix hat für diese Zwecke ein neues<br />
Modell herausgebracht. Der IPX4<br />
kann wahlweise in der Wand oder an<br />
der Decke seinen Dienst verrichten. Er<br />
tut dies per Zeitsteuerung und kann in<br />
der Intensität noch geregelt werden.<br />
Mehrere Lüfter lassen sich so zu einer<br />
kompletten Abluftanlage ausbauen<br />
(siehe auch Seite 30). Der Clou: Er hat<br />
einen eingebauten Luftfeuchtigkeitsmesser<br />
(Hygrostat), der den Ventilator<br />
bei Überschreiten eines Grenzwertes<br />
einschaltet. Die variable Nachlaufzeit<br />
des Motors beträgt je nach Einschaltdauer<br />
fünf bis 15 Minuten.<br />
Mit einem Bedarf von nur fünf Watt<br />
bei Volllast gibt sich der 10-cm-Lüfter<br />
Der Sygonix<br />
Wand- und Deckenlüfter<br />
IPX4<br />
sorgt in Feuchträumen<br />
für die nötige<br />
Luchtwechselrate.<br />
recht sparsam. Den IPX4 kann man<br />
etwa bei Conrad Electronic für 150<br />
Euro kaufen.<br />
Sparsame Kühler<br />
Der – im Idealfall sanfte<br />
– Lufthauch eines Ventilators<br />
pustet die den<br />
Körper umgebende<br />
feuchte, angewärmte<br />
Luft weg. Der Luftstrom<br />
schafft damit Platz für<br />
wasserhungrige Luft, die<br />
dem Körper weiteres Wasser<br />
entzieht. Die Folge: Der Körper<br />
kühlt ab. Da Ventilatoren<br />
recht sparsam arbeiten, sind<br />
sie die effektivsten Kühlmaschinen<br />
im Haushalt und im<br />
Sommer meist unverzichtbar.<br />
Auswahl gibt es reichlich: Der kalifornische<br />
Hersteller Fanimation beispielsweise<br />
bietet eine Vielzahl<br />
schicker, wenn auch<br />
nicht ganz billiger Deckenventilatoren<br />
an –<br />
Fernbedienung inklusive.<br />
Den Centaurus<br />
etwa (siehe oben) gibt<br />
es mit sechs verschiedenen<br />
Flügeln, die<br />
schon zwischen 80 und<br />
600 Euro kosten. Der Motor<br />
kommt nochmals auf 800 Euro.<br />
Der schicke RETROJET-<br />
Ventilator von CasaFan<br />
hat verdeckte Rotoren.<br />
<strong>Klima</strong>anlagen aus den Serien Good 1-1 und Best von<br />
Samsung können über Infrarotfernbedienung und mittels<br />
SMART Wi-Fi von einem Smartphone gesteuert werden.<br />
Wenn die beste Beschattung nicht mehr ausreicht<br />
oder einfach eine konstante Raumtemperatur<br />
medizinisch notwendig ist, kann nur eine<br />
<strong>Klima</strong>anlage helfen. Der Interessierte sollte sich<br />
jedoch darüber im Klaren sein, dass Kühlen<br />
mehr Energie benötigt als Heizen. Handelsübliche<br />
<strong>Klima</strong>geräte gönnen sich um die zwei Kilowatt<br />
elektrische Leistung. Fest installierte Anlagen<br />
für den Hausgebrauch liegen bei etwa 2,5<br />
bis 8 Kilowatt unter Volllast. Sie benötigen<br />
meist laute Lüfter, die der Anlagenbauer üblicherweise<br />
an der Außenwand installiert. Bei<br />
dichter Bebauung könnte es deshalb Ärger mit<br />
den Nachbarn geben. Immerhin haben diese<br />
Anlagen aber auch Vorteile: Sie kühlen nicht<br />
nur, sondern heizen auch bei Bedarf. Außerdem<br />
sind sie einfach zu installieren.<br />
Ihre Regelung reagiert sehr schnell,<br />
was auch für eine Steuerung<br />
per WLAN spricht.<br />
Auch CasaFan glänzt mit einer<br />
üppigen Auswahl und schickem<br />
Style. Unter den Tischventilatoren<br />
sticht insbesondere der neue<br />
RETROJET hervor. Der automatisch<br />
schwenkende Kopf deckt einen<br />
Bereich von 90 Grad ab, kann aber<br />
auch fixiert werden. Das Modell wird<br />
in vier verschiedenen Farben (in Rot,<br />
Silber, Schwarz und Weiß) für rund<br />
70 Euro bei www.ventilator.de angeboten.<br />
25
TITEL KLIMA-RATGEBER<br />
NEUE FRISCHE<br />
Wasser ist ein Lebenselixier und nicht nur in seiner flüssigen Form von großer Bedeutung. Auch die<br />
in der Luft gebundene Feuchtigkeit hat einen enormen Einfluss auf das Wohlbefinden des Menschen.<br />
Allerdings gilt es dabei, Extreme zu vermeiden.<br />
Luftfeuchtigkeit ist in den geschlossenen<br />
vier Wänden<br />
Fluch und Segen zugleich. Sie<br />
darf nicht zu niedrig sein, da sonst<br />
Atemprobleme drohen, aber auch<br />
nicht zu hoch, da sich sonst das <strong>Klima</strong><br />
einer Tropfsteinhöhle bildet.<br />
Das liegt daran, dass die Luft nur<br />
eine begrenzte Menge an Wasser aufnehmen<br />
kann. Je wärmer die Luft,<br />
desto mehr. Bei 20 Grad Celsius und<br />
60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit<br />
sind es knapp neun Gramm pro Kilogramm<br />
Luft. Kühlt sie sich auf 10 Grad<br />
ab, übersteigt die relative Luftfeuchtigkeit<br />
hundert Prozent, womit auch<br />
der Taupunkt überschritten wird. Die<br />
überschüssige Feuchtigkeit kondensiert.<br />
Zu beobachten ist dies im Sommer<br />
an einem kühlen Bierglas: Es beschlägt<br />
von außen.<br />
Genau das passiert auch zu Hause.<br />
Gerade in den Ecken des Gebäudes,<br />
die der Fachmann eine geometrische<br />
Wärmebrücke nennt, ist die<br />
Oberflächentemperatur der Wände<br />
deutlich geringer. Strömt die warme<br />
Luft dorthin, kondensiert das Wasser<br />
an der Wand und erzeugt dort<br />
ein <strong>Wohlfühl</strong>klima für Schimmel.<br />
Deshalb ist auch der stetige Luftwechsel<br />
so wichtig: Strömt kalte<br />
Luft von außen ins Gebäude, wird<br />
sie durch die Heizung erwärmt. Dadurch<br />
kann sie jedoch wieder mehr<br />
Wasser aufnehmen – die relative<br />
Luftfeuchtigkeit sinkt. Aber woher<br />
kommt das Wasser? Der Mensch<br />
gibt permanent Wasser durch<br />
Schwitzen und Atmen ab. Ein<br />
Duschbad schwängert die Luft gar<br />
mit über einem Liter Wasser.<br />
NICHT ZU TROCKEN<br />
UND NICHT ZU FEUCHT<br />
Relative Luftfeuchtigkeit<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
behaglich<br />
noch behaglich<br />
unbehaglich<br />
0%<br />
15 20 25 30˚C<br />
Lufttemperatur<br />
Zu geringe Luftfeuchtigkeit lässt die Schleimhäute austrocknen, was<br />
die meisten Zeitgenossen als unangenehm empfinden. Zu feucht sollte<br />
es aber auch nicht sein, da dann der Wärmehaushalt durcheinander<br />
gerät und das Schimmelwachstum begünstigt wird.<br />
LUFTHOHEIT SICHERN<br />
Die fürs erste Quartal 2014 angekündigte Messstation AirControl<br />
aus dem Hause DomoOne soll besonders anwenderfreundlich sein.<br />
Sie zeigt dem Benutzer auf dem Smartphone oder Tablet direkt an,<br />
ob gelüftet werden muss. Aber man darf auch auf andere Anwendungen<br />
gespannt sein, denn deren HomeConnect-Basis wird auch<br />
über eine Software-Schnittstelle (API) verfügen. So kommuniziert<br />
sie dann mit den Apps anderer Programmierer.<br />
FRISCHE-<br />
APP<br />
Über Netatmo hat der Bewohner die Luftqualität –<br />
Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Kohlendioxid-Gehalt<br />
– genau im Blick. Die Daten der beiden Sensoren zeigt<br />
die Netatmo App auf einem Android- oder iOS-Tablet<br />
übersichtlich an und gibt bei Überschreiten der vorher<br />
festgelegten Grenzwerte einen Alarm im Display. Im<br />
Paket für 170 Euro sind zwei Sensoren enthalten – je<br />
einer für den Innen- und den Außenbereich. Es lassen<br />
sich aber auch noch drei weitere Luftqualitätsmesser<br />
für je 70 Euro ins System einbuchen.<br />
26
WOHLFÜHL<br />
04.2014 // connected-home.de<br />
Balanced Ventilation nennt<br />
Velux die selbstregulierende<br />
Lüftung – egal,<br />
wie stark der Wind bläst.<br />
Das VELUX INTE-<br />
GRA Control Pad<br />
gibt es zu allen elektrisch<br />
betriebenen<br />
Flachdachfenstern<br />
dazu. Es steuert<br />
auch andere Komponenten<br />
mit iohomecontrol.<br />
Smarte Lösungen<br />
für Dachfenster<br />
Ausgebaute Dachgeschosse bedürfen im Winter<br />
einer guten Belüftung, da sich Bauschäden durch<br />
Feuchtigkeit hier besonders stark auswirken. Wer<br />
nimmt schon gern das Risiko eines durchfeuchteten<br />
Dachbalkens und dessen mitunter verheerende<br />
Folgen in Kauf?<br />
Dachfenster-Profi VELUX bietet die Smart Ventilation<br />
an: Diese Zubehörlösung ist laut VELUX<br />
die erste, die Frischluftzufuhr mit Wärmerückgewinnung<br />
kombiniert. Bis zu 85 Prozent der Heizenergie<br />
sollen zurückgehalten werden. Die Sonderausstattung<br />
Balanced Ventilation soll einen<br />
kontinuierlichen Luftstrom bieten, egal wie böig<br />
draußen der Wind bläst. Auch für Konnektivität<br />
ist künftig gesorgt: Alle elektrischen Flachdachfenster<br />
werden mit dem Control Pad ausgeliefert.<br />
AUTONOME LÜFTUNG<br />
Das Fenstersystem Internorm KF 500 ist vor allem für Grundrenovierungen interessant.<br />
Die Rahmen der Kunststoff- und Alu-/Kunststofffenster können mit<br />
motorbetriebener Lüftung bestellt werden, um ihren Beitrag zum täglichen Luftwechsel<br />
zu leisten. Besonders pfiffig ist die Integration eines Wärmetauschers,<br />
der 86 Prozent der Wärme zurückgewinnen soll. Nebenbei gibt es auch noch Feinstaub-<br />
und Pollenfilter, damit sich auch Allergiker im Innenraum wohlfühlen.<br />
Für den sommerlichen Wärmeschutz sorgt auf Wunsch die integrierte I-tec-Beschattung.<br />
Der über eingebaute Solarzellen betriebene Motor fährt dann Jalousien<br />
je nach Einstellung – manuell oder automatisch – herunter.<br />
27
TITEL KLIMA-RATGEBER<br />
KLEINE GADGETS<br />
FÜR BESSERE LUFT<br />
Zu trockene Luft reizt – ebenso wie Staub und Pollen – die Atemwege. Luftbefeuchter,<br />
Vernebler und Luftwäscher sorgen für Abhilfe. Sogar fürs Trocknen gibt es Lösungen.<br />
STADLER BEFEUCH-<br />
TER & BEDUFTER<br />
Stadler nennt den kleinen<br />
Ultraschall-Befeuchter<br />
Anton. In den<br />
zweieinhalb Liter fassenden<br />
Tank kommt<br />
neben Wasser auch ein<br />
Aroma-Cocktail, der im<br />
Betrieb mit vernebelt<br />
wird. Mit nur 12 Watt<br />
Leistung beduftet Anton<br />
Räume bis 25 Quadratmeter<br />
Grundfläche,<br />
zur Sicherheit mit automatischer<br />
Abschaltung.<br />
Preis: 100 Euro.<br />
VENTA<br />
LUFTWÄSCHER<br />
Luftwäscher sollen die Luft<br />
reinigen und gleichzeitig befeuchten.<br />
Das abgebildete<br />
Modell LW 25 ist für 20<br />
Quadratmeter große Räume<br />
ausgelegt. Preis: 170 Euro.<br />
SHARP PLASMA-<br />
CLUSTER LUFT-<br />
REINIGER<br />
Der neue Luftreiniger KC-<br />
A60 EU W von Sharp ist für<br />
riesige Räume (bis 48 m²)<br />
ausgelegt. Sensoren überwachen<br />
die Luftqualität und<br />
schalten bei hoher Belastung<br />
den Reiniger ein. Preis: 700<br />
Euro.<br />
OPTIMA LUFT-<br />
BEFEUCHTER<br />
Der Luftbefeuchter Optima<br />
CA-602 soll gleich drei<br />
Funktionen in einem Gerät<br />
vereinen: Ultraschall-Vernebelung,<br />
Ionisation und Aromazerstäubung.<br />
Er soll sich<br />
für Räume bis 35 m² eignen.<br />
Preis: 100 Euro.<br />
BEURER LUFT-<br />
BEFEUCHTER<br />
Zwei Technologien sind im<br />
neuen LB 88 von Beurer<br />
implantiert. Das Wasser zur<br />
Luftbefeuchtung wird erhitzt<br />
und per Ultraschall<br />
vernebelt. So sollen Keime<br />
im Zaum gehalten werden.<br />
Preis: 100 Euro.<br />
BONECO LUFT-<br />
ENTFEUCHTER<br />
Im gerade bezogenen Neubau<br />
oder bei fehlerbedingter<br />
Feuchtigkeit im Haus kann<br />
ein Luftentfeuchter vorübergehend<br />
helfen. Mit 390<br />
Watt zieht der Boneco<br />
D7064 etwa 18 Liter Wasser<br />
pro Tag aus der Raumluft.<br />
Preis: 290 Euro.<br />
28
Das neue fotocommunity-MAGAZIN<br />
MENSCHEN UND LANDSCHAFTEN<br />
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TITEL KLIMA-RATGEBER<br />
EXKURS:<br />
LÜFTUNGSANLAGEN<br />
In einem Neubau oder modernisierten Altbau kommt der Bauherr kaum an einer<br />
Lüftungsanlage vorbei. Sie vermeidet Bauschäden und zu hohe Wärmeverluste.<br />
ZENTRAL<br />
DEZENTRAL<br />
Eine zentrale Lüftungsanlage arbeitet effektiv und ist je nach Ausbau<br />
auch mit der Heizung kombinierbar. Wegen der vielen dicken Rohre ist der<br />
Installationsaufwand jedoch sehr hoch – im Altbau überdies oft unmöglich.<br />
Einzelne, dezentral agierende Lüfter sind eine kostengünstige Alternative<br />
zum Vollausbau. Sie werden in den Feuchträumen wie Küche, Bad oder<br />
Toilette angebracht und entsorgen dort die mit Wasser geschwängerte Luft.<br />
Herzstück der Lüftungsanlage von Buderus ist der Logavent-Wärmetauscher.<br />
Die zum Abtransport angesaugte Luft aus dem Innern des Hauses<br />
gibt dort ihre Wärme an die Außenluft ab. So geht wenig Heizenergie verloren.<br />
Ein Inventer ist ein Lüfter mit Wärmetauscher. Beim Ausblasen erwärmt<br />
sich ein Metallblock, der beim Ansaugen die Wärme wieder abgibt. Wegen<br />
der ständig wechselnden Arbeitsrichtung werden sie paarweise verbaut.<br />
Für das Lüften gibt es handfeste<br />
Gründe wie Hygiene und den<br />
Schutz der Bausubstanz sowie der Bewohner.<br />
An erster Stelle steht die<br />
schon erwähnte Feuchteabfuhr. Ein<br />
weiterer wichtiger Effekt ist die Schadstoffverdünnung:<br />
Möbel, Teppiche<br />
und Farben können Chemikalien ausdünsten,<br />
die mit Frischluft gestreckt<br />
weniger schädlich sind.<br />
Auch die durchs Atmen steigende<br />
Kohlendioxid-Konzentration wird per<br />
Lüftung wieder auf Norm gebracht.<br />
Bei geschlossenen Fenstern kann die<br />
Konzentration schon nach zwei Stunden<br />
auf das Vierfache der für Außenluft<br />
üblichen 500 ppm (parts per million)<br />
steigen. Beim Menschen macht<br />
sich der Kohlendioxid-Anstieg durch<br />
abnehmende Konzentrationsfähigkeit<br />
und Kopfschmerzen bemerkbar. Zu<br />
guter Letzt dient die Lüftung im Sommer<br />
auch dem Abtransport überschüssiger<br />
Wärme.<br />
Wird diese Arbeit von einer kontrollierten<br />
Lüftungsanlage übernommen,<br />
braucht sich der Bewohner keine Gedanken<br />
mehr um den stündlichen<br />
Luftwechsel zu machen. Die Anlage<br />
erledigt das von allein. Positiver<br />
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Nebeneffekt: Sie spart gleichzeitig<br />
Energie. Denn per althergebrachter<br />
Fensterlüftung gehen bis zu einem<br />
Viertel der kostbaren Heizenergie in<br />
Form von erwärmter Luft an die Umwelt<br />
verloren. Mit einer guten Lüftungsanlage<br />
können die Verluste auf<br />
unter zehn Prozent sinken.<br />
Ein weiteres Manko der Fenster-<br />
Variante ist der Mindestluftwechsel<br />
zur Feuchteabfuhr. Feuchträume wie<br />
Küche oder Bad beispielsweise sollten<br />
im Betrieb einmal in der Stunde ihr<br />
gesamtes Volumen an verbrauchter<br />
und feuchter Luft austauschen. Für<br />
Wohnräume wird zwar nur die halbe<br />
Luftwechselrate empfohlen, mit einfachen<br />
Fenstern ist das aber trotzdem<br />
kaum noch zu machen. Der Vollständigkeit<br />
halber sei erwähnt, dass das so<br />
pauschal nicht für alle Räume von<br />
Häuser und Wohnungen gilt. Es hängt<br />
unter anderem auch stark vom Volumen<br />
und der Personenbelegung ab.<br />
Nachrüstung im Bestand<br />
Der Einbau einer zentralen Lüftungsanlage<br />
im Altbau ist nur dann möglich,<br />
wenn eine Grundsanierung ansteht.<br />
Immerhin sind Rohre mit bis zu<br />
20 Zentimetern Druchmesser zu verlegen.<br />
Es gibt zwar auch dezentere<br />
Varianten, die sich leicht verstecken<br />
lassen, aber auch diese müssen jeden<br />
Raum des Hauses erreichen.<br />
Die Alternative ist eine dezentrale<br />
Lüftung. Deren Ausformungen sind<br />
so vielfältig wie das Angebot an Produkten<br />
für die Umsetzung, beginnend<br />
mit einfachen Lüftern, die zeitgesteuert<br />
in den Feuchträumen werkeln.<br />
Eine weitere Option wäre die Abluftanlage.<br />
Der Installateur schafft<br />
Zuluftöffnungen in den Wohnräumen,<br />
Überstrom-Möglichkeiten an<br />
den Innentüren und schließlich Ablüfter<br />
in den Nasszellen. Hier hilft nur<br />
eine individuelle Beratung.<br />
INTERVIEW<br />
MIT DANIEL HÖRER, PRESSEREFERENT<br />
IM FACHVERBAND GEBÄUDE-KLIMA E.V.<br />
„FACHBETRIEBE EINBINDEN“<br />
Wie schafft ein Hausbesitzer es in seinem Bestandsbau,<br />
das ideale <strong>Wohlfühl</strong>klima zu erzeugen?<br />
In einem gut gedämmten Gebäude mit geringem natürlichen Luftaustausch<br />
ist es schwierig bis unmöglich, den empfohlenen Mindestluftwechsel<br />
durch manuelle Fensterlüftung herzustellen. Um einer<br />
Überfeuchtung der Räume und damit Schimmelpilzbildung vorzubeugen,<br />
müsste man etwa alle zwei Stunden für mehrere Minuten querlüften.<br />
In den normalen Alltag lässt sich das nur schwer integrieren.<br />
Für ein gesundes, hygienisches Raumklima empfiehlt sich daher der<br />
Einsatz einer kontrollierten Wohnungslüftungsanlage. Eine solche Anlage<br />
tauscht automatisch alle 1,5 bis drei Stunden die Raumluft komplett<br />
aus. Schadstoffe gelangen dabei nicht in die Wohnung, denn die<br />
Zuluft wird gefiltert. Ein weiterer schöner Nebeneffekt: Durch die integrierte<br />
Wärmerückgewinnung werden Lüftungswärmeverluste reduziert<br />
und somit Heizkosten gespart.<br />
Der Markt bietet unterschiedliche Lösungen, auch für den Baubestand.<br />
Meist lässt sich hier problemlos ein passendes Gerät installieren – seien<br />
es zentrale oder dezentrale Geräte. Durch den vergleichsweise geringen<br />
Montageaufwand sind letztere eine gute, kostengünstige Möglichkeit<br />
für die Nachrüstung im Bestand.<br />
Welche baulichen Voraussetzungen sollte man schaffen,<br />
wenn man plant, ein Wohnhaus zu bauen?<br />
Ist der Einbau einer kontrollierten Wohnungslüftungsanlage geplant,<br />
sollte in einem möglichst frühen Stadium ein qualifizierter Fachbetrieb<br />
eingebunden werden. So ist u. a. gewährleistet, dass die Anlage korrekt<br />
dimensioniert wird. Entscheidet sich der Bauherr für ein zentrales Lüftungsgerät,<br />
sollte der Standort im Haus so gewählt werden, dass das<br />
Rohrleitungssystem möglichst kurz ausgelegt werden kann. Damit<br />
spart man nicht nur Installationskosten, sondern sorgt auch für optimale<br />
Energieeffizienz. Obwohl moderne Anlagen sehr wartungsarm<br />
sind, sollte man zudem auf gute Zugänglichkeit<br />
zum Gerät achten. So lassen<br />
sich Filter und Wärmetauscher leichter<br />
austauschen bzw. reinigen. Da beim Betrieb Kondenswasser anfallen<br />
kann, muss vom Fachplaner eine nach Gerätetyp passende Abflussmöglichkeit<br />
eingeplant werden. Im Hinblick auf die Außenluftansaugungen<br />
und Fortluftauslässe an der Fassade sollte auf genügend Abstand<br />
geachtet werden, damit keine Fortluft wieder in die Zuluft gesaugt<br />
wird. Vor dem Einsatz einer kontrollierten Wohnungslüftungsanlage<br />
– ob im Neubau oder im Bestand – ist zudem ein sogenannter Blower-<br />
Door-Test absolut zu empfehlen. Ohne großen Kostenaufwand kann so<br />
die Dichtigkeit der Gebäudehülle festgestellt werden.<br />
Was ist fürs Gegenteil, das „Unwohlklima“, verantwortlich?<br />
Immer besser gedämmte und zunehmend luftdichte Gebäude lassen<br />
kaum mehr einen natürlichen Luftaustausch durch Fugen und Ritzen<br />
im Mauerwerk zu. Dies ist energetisch natürlich sinnvoll, geht aber ohne<br />
ausreichende Lüftung auf Kosten des Raumklimas. Außerdem wird<br />
ein Großteil der eingesparten Energie wieder „aus dem Fenster gelüftet“.<br />
Bei jedem Neubau oder jeder größeren Sanierung ist deshalb ein<br />
sogenanntes Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 vorgeschrieben.<br />
Wesentliche Faktoren für „Unwohlklima“ sind Schadstoffe aller Art,<br />
die bei jeder Fensteröffnung von außen in die Wohnung gelangen:<br />
Schmutz und Staub etwa, insbesondere wenn das Wohngebäude an einer<br />
großen Straße liegt, können sogar zu gesundheitlichen Problemen<br />
führen. Dasselbe gilt für Pollen: Gerade für Allergiker empfiehlt sich<br />
der Einsatz einer kontrollierten Wohnungslüftung besonders, denn<br />
selbst die feinsten Partikel werden aus der Zuluft gefiltert. Aber auch<br />
im Haus entstehen die unterschiedlichsten Schadstoffe, die mit einer<br />
Lüftungsanlage zuverlässig nach außen abgeführt werden. Hierzu zählen<br />
etwa Ausdünstungen aus Baumaterialien, Teppichen oder Möbeln.<br />
32
Jetzt im Handel!<br />
Home-Entertainment neu erleben!
TITEL KLIMA-REPORTAGE<br />
Das LichtAktiv Haus ist ein helles, modernes Null-Energiehaus. Nicht nur<br />
die Umwelt, sondern auch das Wohngefühl steht dabei im Mittelpunkt.<br />
34
04.2014 // connected-home.de<br />
DIE ZUKUNFT<br />
DES WOHNENS<br />
Wie umweltverträglich kann<br />
ein Eigenheim sein – und<br />
dabei höchsten Ansprüchen<br />
an das Raumklima genügen?<br />
VELUX zeigt es in seinem<br />
intelligenten LichtAktiv Haus<br />
mit null Energieverbrauch.<br />
Von Stefan von Gagern<br />
Beim Thema CO 2<br />
-Emissionen<br />
denkt man sofort an Autos,<br />
Flugzeuge und Industrie,<br />
kaum jedoch an Häuser. Tatsächlich<br />
werden etwa 40 Prozent des gesamten<br />
Energieverbrauchs in Deutschland für<br />
Heizen und Kühlen sowie fürs Lüften<br />
und Beleuchten von Wohnungen verbraucht.<br />
Das belegt etwa die Studie<br />
„Energie-Produzent Gebäude“ des<br />
Fraunhofer-Instituts (mehr dazu auf<br />
www.ibp.fraunhofer.de).<br />
Wie nachhaltiges Wohnen in der<br />
Praxis aussehen kann, zeigt schon<br />
heute das „VELUX Model Home“-<br />
Projekt. VELUX, der Hersteller von<br />
Dachfenstern, Rollläden und Sonnenschutz<br />
(www.velux.de) sucht dabei<br />
nicht nur nach größtmöglicher Energieeffizienz,<br />
sondern möchte auch den<br />
maximalen Wohnkomfort erreichen.<br />
Während sich Energieeffizienz einfach<br />
messen lässt, muss <strong>Wohlfühl</strong>en<br />
ausprobiert werden. Daher ist das<br />
LichtAktiv Haus nicht nur ein<br />
35
TITEL KLIMA-REPORTAGE<br />
TAGESLICHT MACHT GLÜCKLICH<br />
Das Experiment unterstreicht, wie modern ein 50 Jahre altes Haus werden<br />
kann. In fünf Monaten Umbauzeit ist eine geschlossene, kleinteilige Raumstruktur<br />
großzügigen Wohnbereichen gewichen. Dank einer verdoppelten Fensterfläche<br />
sorgt überall Tageslicht für Wohlbefinden. Am auffälligsten im vorher<br />
dunklen Treppenhaus: Eine fünf Meter lange Dachfensterfront bringt jetzt Licht<br />
vom Erdgeschoss bis zum Dach. Der Umbau wirkt: Die behaglichen Raumtemperaturen<br />
sowie das viele Tageslicht und die frische Luft im Haus werden von<br />
allen Familienmitgliedern als äußerst positiv empfunden.<br />
leeres Musterhaus zum Besichtigen,<br />
sondern wird tatsächlich von einer<br />
vierköpfigen Testfamilie bewohnt.<br />
Das Hamburger LichtAktiv Haus ist<br />
der deutsche Beitrag zum europaweiten<br />
Experiment „Model Home 2020“,<br />
in dessen Rahmen das Unternehmen<br />
auf der Suche nach dem Bauen und<br />
Wohnen der Zukunft sechs Konzepthäuser<br />
umsetzt. Im Hamburger Stadtteil<br />
Wilhelmsburg wurde anders als<br />
im österreichischen Pendant nicht von<br />
Grund auf neu gebaut, sondern ein typisches<br />
Siedlerhaus aus den 50er-Jahren<br />
umgebaut. Von genau diesen Häusern<br />
kann man Tausende in Hamburg<br />
und Norddeutschland finden – was<br />
den Vorbildcharakter des Experiments<br />
36<br />
unterstreicht. Nach fünf Monaten<br />
Bauzeit war die Verwandlung perfekt:<br />
Das dunkle, beengte Rotklinkerhaus<br />
hat sich dank Anbau und Entkernung<br />
in ein helles, zeitgemäßes Familienhaus<br />
gewandelt, das höchsten Ansprüchen<br />
an Energieeffizienz, gesundes<br />
Raumklima und Wohnkomfort<br />
gerecht wird. Auf einen Neubau wurde<br />
ganz bewusst verzichtet: Laut Angaben<br />
von VELUX sind mehr als die<br />
Hälfte aller Häuser in Deutschland<br />
über 30 Jahre alt.<br />
Wenn man das Haus betritt, fällt einem<br />
sofort die – auch im Namen steckende<br />
– Helligkeit auf. Die ausgeklügelte<br />
Tageslicht-Architektur versorgt<br />
das Haus mit viel natürlichem Licht<br />
Das offene Treppenhaus<br />
macht Tageszeiten erlebbar und<br />
lädt zum ungestörten Blick in den<br />
großen Garten ein.
04.2014 // connected-home.de<br />
Der Erweiterungsbau ist flexibel angelegt.<br />
Raumteilende Möbel schaffen Platz für<br />
einen Wohn-, Koch- und Essbereich. Gleichzeitig<br />
bleibt alles offen und variabel.<br />
und frischer Luft. Das soll Wohlbefinden<br />
und Behaglichkeit hervorrufen.<br />
Durch die Dachfenster fällt etwa in<br />
jeden Raum viel mehr Licht, als man<br />
es von normalen Häusern kennt. „Vor<br />
allem das Mehr an Licht hat sich gerade<br />
jetzt in der dunklen Jahreszeit positiv<br />
bemerkbar gemacht“, sagt Irina<br />
Oldenburg aus der Testfamilie, die das<br />
Haus bewohnt und schon kurz nach<br />
dem Einzug große Veränderungen bemerkt<br />
hat: Nicht nur das Bewusstsein<br />
für den Energieverbrauch ist gestiegen,<br />
die beiden Kinder der Familie<br />
streiten auch weniger als in der früheren<br />
Mietwohnung in Hamburg Ottensen.<br />
„Irgendwie passt hier einfach alles“,<br />
schwärmt Irina Oldenburg.<br />
Die offene Architektur sorgt nicht<br />
nur für einen <strong>Wohlfühl</strong>effekt, sondern<br />
reduziert auch den Energiebedarf: Die<br />
künstliche Beleuchtung wird kaum<br />
benötigt. Durch die wärmenden Solarstrahlen<br />
ist im Winter weniger Heizen<br />
notwendig. Die speziell im Haus<br />
ausgewählten Fenster schaffen durch<br />
ihre Größe, ihren Standort und ihre<br />
Beschaffenheit genau die benötigte<br />
Balance zwischen Wärmedämmung<br />
und solaren Wärmegewinn.<br />
Eine natürliche <strong>Klima</strong>anlage<br />
Außerdem lässt sich – je nach Wetter,<br />
Tages- und Jahreszeit – der Einfall von<br />
Tages- und Sonnenlicht im Zusammenspiel<br />
von Fenstern und Be-<br />
DATEN & FAKTEN<br />
Alles Wichtige zum LichtAktiv Haus<br />
in Hamburg auf einen Blick:<br />
Wohnfläche: 132 m²<br />
Fensterfläche: 36 m² (Bestand),<br />
57 m² (Anbau)<br />
Solarfläche:<br />
75 m² Glas-Glas-Photovoltaikmodule von<br />
Scheuten Solar (www.scheuten.de)<br />
Energiebedarf: ursprünglich 293,6 kWh/m²,<br />
jetzt 108,4 kWh/m² (Heizung, Wasser und Strom)<br />
Selbst erzeugte Energie/Jahr: 108,6 kWh/m²<br />
Sachwert: 460.000 Euro brutto<br />
37
TITEL KLIMA-REPORTAGE<br />
TAGESLICHT STEUERT<br />
DEN MENSCHEN<br />
Die Lichtplanung nahm eine zentrale<br />
Rolle bei der Planung des LichtAktiv<br />
Hauses ein und basiert auf umfangreichen<br />
Untersuchungen des Lichtplaners<br />
Professor Peter Andres, der die<br />
Bedeutung des Tageslichts, der<br />
Urform unseres Lichts, betont.<br />
„Wir Menschen verfügen über innere<br />
Uhren, die wichtige biologische<br />
Prozesse rhythmisch steuern wie zum<br />
Beispiel den Tag-Nacht-Rhythmus.<br />
Um diese innere Uhr zu synchronisieren,<br />
braucht der Mensch jeden Tag<br />
eine gewisse Menge an Licht, die<br />
normalerweise nur das Tageslicht zur<br />
Verfügung stellen kann. Diesen Aspekt<br />
hat man Jahrzehnte lang nicht<br />
berücksichtigt“, so Prof. Andres.<br />
Das Tageslicht im Haus ist genau ausgeklügelt.<br />
Alles soll lichtdurchflutet, darf aber nicht zu<br />
gläsern sein. Zudem ist die Balance zwischen<br />
Rückzugsbereichen, Ein- und Ausblicken wichtig<br />
bei der Planung.<br />
„Der Aspekt Licht und Gesundheit muss stärker ins Bewusstsein rücken“,<br />
sagt Professor Peter Andres, der den Tageslichteinfall für das LichtAktiv Haus<br />
exakt geplant hat.<br />
schattungselementen dynamisch regulieren.<br />
So kann man es auch gut im<br />
Haus im Sommer aushalten. Fenster,<br />
Rollläden und Sonnenschutz bilden<br />
zusammen eine Art natürliche <strong>Klima</strong>anlage,<br />
die im Sommer kühlt und im<br />
Winter Frischluft und damit ein gesundes<br />
<strong>Klima</strong> erzeugt. Dabei sorgen<br />
Wind und Temperaturunterschiede<br />
zwischen außen und innen für Frischluftzufuhr.<br />
Zudem verstärkt die unterschiedliche<br />
Einbauhöhe der Fenster<br />
die Wirkung des sogenannten Kamineffekts.<br />
Er unterstützt eine natürliche<br />
Belüftung von unten nach oben.<br />
Überall im Haus befinden sich Sensoren,<br />
die kontinuierlich den Temperatur-,<br />
den CO 2<br />
-Gehalt der Luft und<br />
die Luftfeuchtigkeit messen. Die Werte<br />
laufen in einem WindowMaster-<br />
System (www.windowmaster.de)<br />
zusammen, das zentral und vollautomatisch<br />
nach diesen Werten Fenster<br />
im ganzen Haus öffnet und schließt.<br />
Zudem sorgen Wind- und Temperatur<br />
unterschiede zwischen außen und<br />
innen für eine gute Frischluftzufuhr.<br />
Die Familie muss sich also eigentlich<br />
um nichts kümmern, kann aber<br />
jederzeit manuell eingreifen. Per Fernbedienungen<br />
oder über die Bedien-<br />
Panels in den Wänden können die Bewohner<br />
Fenster selbst öffnen und<br />
schließen oder Programme mit Szenen<br />
wie „abwesend“ auswählen. Auf<br />
eine Fernbedienung per App auf<br />
Smartphone und Tablet verzichtet<br />
VELUX bewusst: Das geschlossene<br />
System auf Basis des io-homecontrol-<br />
Standards ist geschlossen und sicher<br />
vor Hacker-Angriffen.<br />
Gute Luft ganz von selbst<br />
Die Familie musste sich an die automatische<br />
Technik erst gewöhnen.<br />
Später trauten sich die Bewohner, die<br />
Automatik auch mal abzuschalten. Sie<br />
ließen sich aber schnell davon überzeugen,<br />
sie wieder zu aktivieren, denn<br />
schon nach wenigen Tagen merkten<br />
sie, dass die gewohnt hervorragende<br />
Luftqualität im Haus sank.<br />
Die zweite große Idee hinter dem<br />
Modell ist die Selbstversorgung: Eine<br />
38
04.2014 // connected-home.de<br />
LEBEN IM LICHTAKTIV HAUS<br />
„Wir sind aus einer Drei-Zimmer-Wohnung mit 73 Quadratmetern hierhin<br />
gezogen, allein das Raumangebot ist für uns paradiesisch“, freut sich Irina<br />
Oldendorf aus der Testfamilie. Die Familie genießt den Zuwachs an Raum und<br />
Licht und fühlt sich von der Selbstversorgung mit Energie nicht überfordert.<br />
„Die Technik läuft mehr oder weniger unbemerkt im Hintergrund. Wir haben gar<br />
nicht den Eindruck, in einem Technik-Ensemble zu sitzen.“<br />
Den Erfahrungen der Testfamilie kann jeder auf<br />
dem offiziellen Blog (https://lichtaktivhaus.<br />
de) folgen und dort mit ihr in Kontakt treten.<br />
Luft-Wasser-Wärmepumpe von Sonnenkraft<br />
(www.sonnenkraft.de) ist<br />
mit einer solarthermischen Anlage auf<br />
dem Dach gekoppelt. Sie stellt das<br />
ganze Jahr Wärme für Wasser und<br />
Heizung bereit. Die Anlage nutzt Umweltwärme<br />
aus der Luft und Sonnenenergie.<br />
Eine Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung<br />
wärmt die Wohnräume.<br />
Das zentrale System für die Belüftung<br />
steuert gleichzeitig die Heizung,<br />
weil im Haus auch die Temperatur<br />
permanent gemessen wird.<br />
Energie selbst gemacht<br />
Die Energie für Haushaltsstrom, Beleuchtung<br />
oder Hilfsstrom für die<br />
Wärmepumpe wird durch Solarzellen<br />
selbst erzeugt. Unterm Strich wird das<br />
LichtAktiv Haus zum Nullenergiehaus<br />
– ohne Strom- und Heizungsrechnung.<br />
Das Selbstversorger-Konzept geht<br />
noch weiter: Die Testfamilie tankt mit<br />
der gewonnenen Solarenergie das<br />
Elektroauto auf. Der Peugeot i0n bietet<br />
Platz für vier Personen und hat bei voll<br />
aufgeladenem Akku eine Reichweite<br />
von gut 120 Kilometern. Die Idee, sein<br />
Kraftfahrzeug mit selbst erzeugter<br />
Energie zu betreiben, soll bald selbstverständlich<br />
werden.<br />
Und das i-Tüpfelchen bei diesem<br />
Selbstversorger-Konzept: Die Testfamilie<br />
baut einen Teil ihrer Lebensmittel<br />
im eigenen Gemüsegarten an. Das<br />
heißt, die Familie der Zukunft baut<br />
wie früher wieder selbst an – wenn<br />
auch in erster Linie Energie statt Gemüse<br />
und Obst.<br />
39
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Egal ob Heizung, Licht, Musiksystem oder Jalousien: Sie alle kommunizieren heute<br />
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Firmenstempel<br />
Nadine Stiegler<br />
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TERMINE<br />
Ausgabe Anzeigenschluss EVT<br />
05/2014 26.03.2014 25.04.2014<br />
06/2014 30.04.2014 30.05.2014<br />
07/2014 20.06.2014 18.07.2014<br />
08/2014 14.08.2014 12.09.2014<br />
09/2014 18.09.2014 17.10.2014<br />
10/2014 24.10.2014 21.11.2014<br />
01/2015 21 .1 1 .2014 19.12.2014<br />
02/2015 26.12.2014 23.01.2015<br />
03/2015 30.01.2015 20.02.2015<br />
PREISE<br />
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1x ab 3x ab 4x<br />
1/4 Seite 1.500 € 1.000 € 700 €<br />
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1/1 Seite 2.500 € 1.600 € 1.250 €<br />
Formate<br />
Insertationsgröße Satzspiegel<br />
1/4 Seite B 185 mm x H 62 mm<br />
1/3 Seite hoch B 58 mm x H 248 mm<br />
1/2 Seite quer B 185 mm x H 124 mm<br />
1/1 Seite B 185 mm x H 248 mm<br />
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❑ 05/2014 ❑ 06/2014 ❑ 07/2014 ❑ 08/2014<br />
❑ 09/2014 ❑ 10/2014 ❑ 01/2015 ❑ 02/2015<br />
❑ 03/2015<br />
Im folgenden Format:<br />
❑ 1/4 Seite ❑ 1/3 Seite ❑ 1/2 Seite ❑ 1/1 Seite<br />
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40
04.2014 // connected-home.de<br />
WOHNEN<br />
& LEBEN<br />
Lichtblicke<br />
Ein spektakuläres Eigenheim<br />
setzt bei der Beleuchtung ganz<br />
auf LED-Licht und kann uns<br />
auch sonst beeindrucken. S. 42<br />
Made in America<br />
Der US-Hersteller Crestron wurde mit vielen<br />
Innovationen Weltmarktführer bei smarten<br />
Steuerungen. S. 48<br />
Gewitzt geschwitzt<br />
Fitness muss nicht im Studio passieren – auch<br />
im Alltag kann man etwas für die Gesundheit<br />
tun. Dafür sind Wearables ideal. S. 52<br />
Vereint ist man smarter<br />
Mit einem intelligenten Musterhaus zeigt ein<br />
Verein in Paderborn, dass man auch Hersteller<br />
übergreifend vernetzen kann. S. 54<br />
41
WOHNEN & LEBEN SMARTES HAUS<br />
Ein vernetztes Haus in Vilshofen<br />
zeigt eindrucksvoll: Mit der richtigen<br />
Mischung aus Technik und Design<br />
kann etwas Besonderes entstehen.<br />
Von Dominik Drozdowski<br />
DAS MAGISCHE<br />
LICHT<br />
Dass es nicht ganz so ist wie<br />
andere Gebäude, erkennt<br />
man auf den ersten Blick: die<br />
moderne, minimalistische Architekur<br />
des weißen, dreistöckigen Hauses inmitten<br />
des malerischen, direkt an der<br />
Donau gelegenen bayrischen Ortes<br />
Vilshofen. Wie außergewöhnlich es<br />
ist, erschließt sich vollends jedoch erst<br />
von innen. Eine Videosprechanlage<br />
von Gira zeigt immerhin schon an der<br />
Tür, dass man in diesem Haus mit vernetzter<br />
Technik rechnen kann. Edle<br />
Sentido-Schalter von Basalte lassen<br />
erahnen, dass es hier nicht nur auf<br />
Technik, sondern ebenfalls auf Design<br />
ankommt.<br />
Das alles ist jedoch noch vergleichsweise<br />
unspektakulär: Wenn man aber<br />
über das Bedien-Panel von Divus an<br />
der Wand oder über die App auf dem<br />
42
04.2014 // connected-home.de<br />
Luxus pur: Wenn<br />
der Smart TV mit<br />
64 Zoll mal zu klein<br />
sein sollte, dann<br />
entsteht mit dem<br />
HD-Beamer lupenreines<br />
Kino-Feeling.<br />
Tablet die Beleuchtung aktiviert, geht<br />
einem im wahrsten Sinne des Wortes<br />
ein Licht auf. 130 laufende Meter LED-<br />
Streifen, die in Schienen unter der Decke<br />
im ganzen Haus verbaut sind, sorgen<br />
für eine angenehm indirekte Beleuchtung<br />
und setzen in allen Farben<br />
LED MACHT‘S MÖGLICH<br />
Die Lichtinstallation in dem Vilshofener Smart<br />
Home, das wir in diesem Beitrag vorstellen, wäre<br />
vor dem Siegeszug der LEDs unmöglich gewesen.<br />
Und zwar aus zwei Gründen: Erstens wären<br />
Lampen unter der Decke in diesem Umfang<br />
früher Stromfresser gewesen, und zweitens wäre<br />
eine von hinten beschienene Leinwand, wie es sie<br />
hier gleich zweimal gibt, schlicht verbrannt.<br />
Bereits von außen ist das dreistöckige Gebäude<br />
ein echter architektonischer Hingucker. Der Bau am<br />
Hang sorgte beim Team von iQ-House für viel<br />
Kopfzerbrechen.<br />
des Regenbogens gleichzeitig die Räume<br />
des Hauses ins rechte Licht. Es unterstreicht<br />
und kontrastiert gleichzeitig<br />
das sonst eher vornehm schlichte<br />
Innendesign des Hauses mit weißen<br />
Wänden, weißen Möbeln und einem<br />
handgefertigten Holzparkettboden.<br />
Mehr als nur Beleuchtung<br />
Grandiose Umsetzungen von intelligentem<br />
Licht finden sich im ganzen<br />
Haus. Zum Beispiel im Wohnzimmer<br />
mit Heimkino: Inspiriert von der Ambilight-Idee<br />
von Philips, bei der der<br />
Rahmen des Fernsehers die Wand<br />
hinter dem TV in den Farben des Bildschirminhalts<br />
anstrahlt, ändert sich<br />
das farbige Deckenlicht auf Wunsch<br />
mit den Bildern des Fernsehers, in diesem<br />
Fall ein Smart TV von Samsung.<br />
Die Farbinformationen kommen dabei<br />
vom AV-Receiver.<br />
Ebenfalls auffällig sind zwei komplette<br />
LED-Wände: eine im Wohnzimmer<br />
und eine im Hausflur des Untergeschosses.<br />
Die LEDs verschwinden<br />
hier hinter einer Leinwand mit<br />
einem großformatigen Bildmotiv, das<br />
von hinten angestrahlt wird. Die<br />
Wand im Wohnzimmer hatte zum<br />
Zeitpunkt unseres Besuchs noch keine<br />
Bespannung. Gut für uns, denn so<br />
konnten wir einen Blick auf das Innenleben<br />
werfen. Acht Reihen von<br />
LEDs können separat angeschaltet<br />
und gedimmt werden und so das Bild<br />
individuell in Szene setzen. Wie das<br />
später aussieht, konnten wir im Untergeschoss<br />
bewundern. Mit nur einer<br />
aktivierten Lichtleiste wird ein Aspekt<br />
des Motivs betont und verleiht so der<br />
Fläche einen ganz eigenen Cha-<br />
43
WOHNEN & LEBEN SMARTES HAUS<br />
BUNTES BAD<br />
Acht Reihen von je 30 LEDs ergeben ganze 240 Einzellichter, welche die Wand je nach Vorliebe und<br />
individuell für jede Reihe entweder gleißend hell erstrahlen oder dezent leuchten lassen. Der Rest des<br />
Hauses ist dank überall installierter LED-Reihen (siehe unten rechts) kaum weniger spektakulär.<br />
Blau, gelb oder doch lieber grün? Auch im Badezimmer<br />
sind der Farbfantasie keine Grenzen gesetzt. Nicht nur das<br />
Licht, auch die Heizung und die Jalousien lassen sich entweder<br />
selbst mit einem Knopfdruck auf einen Schalter aktivieren oder<br />
automatisch per Bewegungsmelder.<br />
Herkömmliche Schalter findet man in diesem Haus so gut wie<br />
gar nicht. Stattdessen kommen edle Touch-Flächen von<br />
Basalte zum Einsatz – wie der hier abgebildete Sentido.<br />
44<br />
Noch beeindruckender wirkt die Lichtwand mit dem großformatigen Bildmotiv davor (siehe links).<br />
Insbesondere das hier dargestellte Szenario erweckt die fotografierte Szenerie regelrecht zum Leben.<br />
rakter. Sowohl die LEDs auf den<br />
Lichtwänden als auch die Bänder, die<br />
sich durch das gesamte restliche Haus<br />
ziehen, stammen von der Nürnberger<br />
Firma Barthelme, die sich auf LEDs<br />
spezialisiert hat.<br />
Ein Haus mit hohem IQ<br />
Die Vernetzung des Hauses übernahm<br />
das Unternehmen iQ-House,<br />
dessen Showroom wir in der letzten<br />
Ausgabe (ab Seite 44) vorgestellt haben,<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
dem Elektriker Christian<br />
Eine Videosprechanlage<br />
von Gira begrüßt den Besucher<br />
an der Haustür mit<br />
einem strengen Kamerablick.<br />
Datzmann (siehe Interview, Seite 46).<br />
Als selbsternannter „LED-Guru“ ergänzte<br />
er das Know-how von iQ-<br />
House auf dem Gebiet der Heimvernetzung<br />
um den Bereich Lichtsteuerung,<br />
der gerade bei dem Vilshofener<br />
Objekt eine zentrale Position einnimmt.<br />
Dabei kommen unter anderem<br />
zahlreiche KNX-Module von<br />
Theben und ein Gira-DALI-Gateway<br />
zum Einsatz. iQ-House übernahm<br />
dabei weit mehr als nur die Systemintegration<br />
und realisierte<br />
gleich das komplette Gebäude,<br />
ohne dass zusätzlich<br />
ein Architekt hinzugezogen<br />
werden musste.
04.2014 // connected-home.de<br />
Auch in der Küche – wie der Rest des Hauses im schlichten weißen Design – befindet sich einiges an<br />
cleverer Technik: etwa die vernetzten Haushaltsgeräte von Miele@home.<br />
Zwei Jahre dauerten die Bauarbeiten,<br />
bis die 390 m² Wohnfläche mit den 18<br />
Räumen bezogen werden konnten.<br />
Multiroom ohne Kompromisse<br />
Als Smart-Home-Zentrale dient der<br />
Home Server 3 von Gira, ansonsten<br />
kommt vor allem das Steuerungssystem<br />
von Control 4 zum Einsatz. Bedient<br />
wird es über die Wandschalter<br />
von Basalte, zwei an der Wand angebrachte<br />
Touchpanels von Divus oder<br />
über das Smartphone oder das Tablet.<br />
Die US-Lösung Control 4 punktet vor<br />
allem beim Thema Multiroom-Audio<br />
und -Video und glänzt in dieser Funktion<br />
auch in Vilshofen. Das Glanzstück<br />
ist das Heimkino, dessen beeindruckenden<br />
Klang eine 5.2-Anlage<br />
liefert, die unter anderem aus Revox-<br />
Re:sound-Lautsprechern und zwei<br />
Triad-In-Wall-Subwoofern besteht.<br />
Ebenfalls keine Kompromisse in<br />
puncto Bild: Ein 65-Zoll-Smart-TV<br />
von Samsung gibt die Inhalte wieder,<br />
die auch von einer Netzwerk-Festplatte<br />
von Buffalo gestreamt werden können.<br />
Sollte das nicht ausreichen, können<br />
die Bewohner eine 2,70 Meter<br />
breite Leinwand aus der Decke ausfahren<br />
lassen und den HD-Beamer<br />
von JVC aktivieren.<br />
In den übrigen Räumen mit Multiroom-Audio<br />
wurden Sonance-In-<br />
Wall-Lautsprecher verwendet. Damit<br />
nicht genug: Selbst dort, wo es bisher<br />
noch kein Multiroom-System gibt, ist<br />
es jederzeit nachrüstbar, die nötige<br />
Vernetzung dafür ist vorhanden.<br />
Bedienen per Klopfen<br />
In der Küche und in der angeschlossenen<br />
Kammer befinden sich vernetzte<br />
Haushaltsgeräte von Miele@<br />
Für die Visualisierung<br />
des Hauses auf den<br />
Touch-Displays von<br />
Divus hat die Firma<br />
iQ-House ein eigenes<br />
Interface mit einer<br />
3D-Ansicht des<br />
Gebäudes programmiert.<br />
45
WOHNEN & LEBEN SMARTES HAUS<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>-Redakteur Dominik Drozdowski lässt sich von Elektriker und Projektleiter<br />
Christian Datzmann die Steuerung des vernetzten Badezimmers über ein Tablet mit der<br />
Smart Home App von Gira zeigen.<br />
Schwitzen mit Stil kann man in der Sauna: eine Spezialanfertigung, die sich dank der Wände<br />
aus Glas dezent in das Badezimmer einfügt. RGBW-LED-Streifen, die hier nicht nur unter der<br />
Decke, sondern auch unter den Bänken leuchten, sorgen für die passende Atmosphäre.<br />
INTERVIEW<br />
MIT CHRISTIAN DATZMANN,<br />
FREIER ELEKTRIKER AUS VILSHOFEN<br />
„ICH BIN AUF<br />
ALLES STOLZ!“<br />
Was war die größte Herausforderung beim Bau?<br />
Das war, die technischen und designerischen Vorgaben der<br />
Besitzer zu realisieren. Außerdem mussten alle Gewerke<br />
(Rohbau, Sanitär, Trockenbau etc.) so aufeinander abgestimmt<br />
werden, dass alles Hand in Hand funktioniert. Das<br />
betraf sowohl die Produktauswahl als auch die Ausführung.<br />
Wie lief die Zusammenarbeit mit iQ-House?<br />
Durchweg positiv. Das sieht man auch daran, dass aus einer<br />
Zusammenarbeit eine Partnerschaft entstanden ist.<br />
Worauf sind Sie besonders stolz?<br />
Eigentlich auf alles. Besonders stolz macht es mich, dass<br />
wir alles, was die Besitzer sich gewünscht haben, realisieren<br />
konnten und alles miteinander funktioniert.<br />
Warum haben Sie sich dazu entschlossen, das<br />
Haus ohne Innenarchitekten zu realisieren?<br />
Das lag nicht allein an uns. Der Eigentümer hat uns das<br />
Vertrauen geschenkt, auf einen Innenarchitekten zu verzichten.<br />
Die designerischen Fähigkeiten der Hausherrin haben<br />
uns viel Arbeit erspart, da wir super Vorlagen hatten.<br />
Welche Erkenntnis haben Sie aus dem Projekt<br />
mitgenommen?<br />
LED-Technik wird die Zukunft werden und durch stetige<br />
Weiterentwicklung ist sie bereits jetzt voll integrierbar in<br />
Smart-Home-Konzepte.<br />
home. Ein Beispiel ist der neue Miele-<br />
Geschirrspüler, der sich mit einem<br />
Klopfen an die Tür öffnet. Ein kleiner<br />
Samsung Smart TV ist per Multiroom-<br />
Video mit dem großen Bruder im<br />
Wohnzimmer verbunden.<br />
Auch intelligent, aber versteckt im<br />
Untergeschoss ist die Gasheizung von<br />
Viessmann, die im gesamten Haus<br />
über dem Fußboden für die in den jeweiligen<br />
Räumen programmierten<br />
Temperaturen sorgt. Sie ist vernetzt<br />
mit einer Solarthermieanlage auf dem<br />
Dach, die bei entsprechender<br />
Sonneneinstrahlung<br />
das Wasser miterhitzt und<br />
so Gas spart.<br />
Wellness total<br />
Bis zur Unendlichkeit: Auf<br />
der Toilette sind stylische LED-<br />
Spiegel zu finden.<br />
Das Thema Wellness<br />
kommt im Smart Home<br />
ebenfalls nicht zu kurz,<br />
ganz im Gegenteil: Selbst<br />
wenn einem die bisherigen<br />
Räume des Smart Home<br />
kalt gelassen haben sollten,<br />
spätestens das Bad beeindruckt.<br />
Und das nicht nur wegen<br />
des modernen Ethanolkamins, wie er<br />
sich auch im Wohnzimmer findet.<br />
Auch die Designer-Badewanne, die<br />
Sauna und die Dusche, jeweils ringsum<br />
mit Glaswänden umfasst, faszininieren.<br />
Wie überall im Haus wird auch<br />
dieser Raum durch die bunten<br />
Lichtszenarien geradezu magisch. Die<br />
Lichtstreifen im Bad sind dabei sogar<br />
RGBW-fähig: Neben der Farbe können<br />
sie auch die Lichttemperatur zwischen<br />
kalt- und warmweiß wechseln.<br />
So sind nicht nur angenehme Pastelltöne<br />
möglich, sondern auch eine Anpassung<br />
der Lichttemperatur an den<br />
Biorhythmus. Auf Wunsch kann man<br />
diese sogar auf Basalte-Auro-Bewegungsmelder<br />
legen. Das hilft etwa,<br />
wenn man nachts schlaftrunken in<br />
das Bad torkelt. Außerdem setzen im<br />
Toilettenbereich unendliche LED-<br />
Spiegel zusätzliche Design-Akzente.<br />
Auch die anderen Bäder im Haus<br />
können sich sehen lassen. So finden<br />
Besucher im Gästebad<br />
im Erdgeschoss etwa<br />
einen gebogenen elektrischen<br />
Wasserhahn.<br />
Der Garten muss<br />
noch warten<br />
Auch wenn das Haus<br />
bereits von seinem Besitzer<br />
und seiner Familie<br />
bezogen wurde, ist<br />
die Arbeit für Christian<br />
Datzmann und die Firma<br />
iQ-House noch<br />
nicht beendet. So wartet der Garten<br />
auf seine endgültige Fertigstellung.<br />
56 Steckdosen und 14 Lichtschaltungen<br />
sind dort bereits eingerichtet.<br />
Und auch für Multiroom-Audio ist bereits<br />
alles vorbereitet. Noch nicht eingerichtet<br />
ist die Außenalarmanlage<br />
des Anbieters TELENOT mit dazugehörigen<br />
Bewegungssensoren.<br />
Trotzdem: Auch als unvollendetes<br />
Smart Home sucht das Haus in Vilshofen<br />
seinesgleichen.<br />
46
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WOHNEN & LEBEN HERSTELLER-PORTRAIT<br />
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Erfolg verpflichtet: Die US-amerikanische Firma Crestron ist Weltmarktführer mit<br />
ihren Automatisierungslösungen. Möglich gemacht hat das vor allem ihre nahezu<br />
endlose Fülle an innovativen Produkten.<br />
Von Dominik Drozdowski<br />
Als Kunde von Crestron befindet<br />
man sich in illustrer Gesellschaft:<br />
Unter anderem<br />
Microsoft, das Pentagon und die Weltbank<br />
nutzen die Steuerungslösungen<br />
des US-Unternehmens. Angefangen<br />
hat alles mitten in der Zeit der Flower<br />
Power: 1969 gründete der Ingenieur<br />
George Feldstein seine eigene Firma,<br />
die er zunächst in Personalunion, später<br />
mit zwei Mitarbeitern aus einer<br />
gemieteten Garage heraus führte.<br />
Der Durchbruch kam, als Feldstein<br />
eine drahtlose Fernbedienung für Audio-<br />
und Videoanlagen entwickelte.<br />
Es folgten unter anderem Videoprojektoren<br />
und Lichtsteuerungsanlagen.<br />
1990 hatte Feldstein schon 100 Leute<br />
unter sich und machte einen jährlichen<br />
Umsatz von fünf Millionen Dollar.<br />
Sogar der damalige US-Präsident<br />
Bill Clinton ließ sich Touchscreens von<br />
Crestron im Weißen Haus installieren.<br />
Heute hat das Unternehmen 2 500<br />
Mitarbeiter in weltweit über fünfzig<br />
Niederlassungen. In Deutschland findet<br />
sich Crestron-Technik unter ande-<br />
48
04.2014 // connected-home.de<br />
Wer sich für Crestron entscheidet,<br />
bekommt eine<br />
der umfassendsten<br />
Smart-Home-Angebote<br />
auf dem Markt. Dafür<br />
muss man allerdings<br />
auch etwas tiefer in die<br />
Brieftasche greifen.<br />
rem im Münchner Hofbräuhaus, in<br />
der Postdamer Universität sowie im<br />
Max-Planck-Institut in Saarbrücken.<br />
Alles zueinander kompatibel<br />
Die breite Angebotspalette von Crestron<br />
stützt sich vor allem auf drei Aspekte:<br />
Die Bereiche Medientechnik<br />
sowie Licht- und Gebäudetechnik<br />
wenden sich eher an Großprojekte für<br />
Firmen und öffentliche Einrichtungen<br />
wie Krankenhäuser oder Schulen. Unter<br />
dem Namen Crestron Home finden<br />
sich die Produkte für den Privatanwender.<br />
Trotz dieser Unterteilung sind<br />
jedoch alle Produkte von Crestron zueinander<br />
kompatibel. So wäre etwa<br />
die Lichtsteuerung für eine Turnhalle<br />
auch mit einer kleinen Smart-Home-<br />
Zentrale möglich.<br />
Bei den kabelgebundenen Automationsprodukten<br />
setzt Crestron nicht<br />
auf den in Europa gängigen KNX-<br />
Standard. Stattdessen besitzt Crestron<br />
mit dem CresBus schon seit 1993 einen<br />
eigenen Feldbus-Standard. Mit einer<br />
speziellen Schnittstelle können aber<br />
auch KNX-Geräte integriert werden.<br />
Außerdem bietet Crestron mit DigitalMedia<br />
eine eigene technische Lösung<br />
zur HD-Bild- und Tonübertragung<br />
an. Dabei werden digitale sowie<br />
analoge Signale verlustfrei in HDMI-<br />
Schnittstellen verwaltet und gesteuert<br />
und über CAT- oder Glasfaserkabel<br />
übertragen. Zur ähnlichen HDBase-T-<br />
Technologie ist DigitalMedia voll<br />
kompatibel. Damit ist die Lösung vor<br />
allem für Hi-Fi-Freunde<br />
empfehlenswert, da neben<br />
den Steuersignalen auch<br />
hoch aufgelöste Bild- und<br />
Toninformationen für<br />
Multiroom-Anlagen übertragen<br />
werden.<br />
Unter dem Namen InfiNet bietet<br />
Crestron auch Geräte mit Funk an, etwa<br />
für die Steuerung von Licht und<br />
Rollläden. Dafür kommt ebenfalls ein<br />
eigener Standard zur Anwendung: der<br />
InfiNet-Bus, eine Weiterentwicklung<br />
des ZigBee-Protokolls mit einer Frequenz<br />
von 2,4 GHz.<br />
Vielfalt hat ihren Preis<br />
Der kleine Wermutstropfen einer<br />
Komplettvernetzung durch Crestron<br />
sind die Kosten. Ein Beispiel: Das Paket<br />
„Home Basis“ beinhaltet Schalter,<br />
Steckdosen, Bewegungsmelder, Vier-<br />
Zonen-Multiroom, Licht-, Heizungsund<br />
Rolllädensteuerung, eine Türsprechanlage,<br />
ein 7-Zoll-Touchpanel<br />
sowie eine Apple-Docking-Station.<br />
Dafür bezahlt man bei Crestron etwas<br />
mehr als 17.000 Euro.<br />
Dafür bekommt man aber nicht nur<br />
ein Smart-Home-System aus einem<br />
Guss, sondern muss sich auch um die<br />
Kompetenz des Installateurs keine<br />
Gedanken machen: Denn Crestron<br />
erlaubt es nur speziell geschulten<br />
Technikern, den sogenannten Installern,<br />
ihr System einzurichten. Außerdem<br />
bietet Crestron eine wohl einzigartige<br />
Vielfalt.<br />
Das fängt schon bei der Steuerzentrale<br />
an. Keine Wünsche offen lässt<br />
etwa die Crestron AV-3 mit eigenem<br />
Sogar Bill Clinton ließ sich<br />
Crestron Touchpanels im<br />
Weißen Haus installieren<br />
Betriebssystem, Core-3-Prozessor,<br />
SD-Speicher und der Option, bis zu 50<br />
Objekte gleichzeitig zu steuern. Dafür<br />
schlägt das Gerät allein mit 4305 Euro<br />
zu Buche. Am anderen Ende des Spektrums<br />
befindet sich der brandneue<br />
RMC-3, der zwar weniger Leistung<br />
vorweist, dafür aber kompakter und<br />
mit 1000 US-Dollar (ca. 730 Euro)<br />
deutlich preisgünstiger ist.<br />
Für jeden etwas<br />
Es muss allerdings auch nicht gleich<br />
eine komplette Heimautomation sein.<br />
Wer nur sein Licht steuern oder ein<br />
Heimkino vernetzen will, für den hat<br />
Crestron auch Einzellösungen parat.<br />
Der Vorteil daran: Sie sind jederzeit<br />
erweiterbar.<br />
Bei Crestron läuft alles zur Lichtund<br />
Heizungssteuerung unter<br />
Die Bedienung des<br />
Smart Home über<br />
Touchpanels: heute<br />
der Standard bei<br />
Heimvernetzung.<br />
Crestron war die erste<br />
Firma überhaupt, die<br />
diese Form der Steuerung<br />
angeboten hat.<br />
49
WOHNEN & LEBEN HERSTELLER-PORTRAIT<br />
SHOWROOM IM BALLUNGSRAUM<br />
In der Stadtvilla lassen sich alle vernetzten<br />
Geräte über eine eigens programmierte<br />
3D-Ansicht über Touchpanels, Tablets<br />
oder Smartphones bedienen.<br />
DIE SMARTE STADTVILLA<br />
In Forchheim realisierte der Systemintegrator Peter Kaiser eine intelligente Stadtvilla auf der Basis von Crestron als<br />
Showroom. Vernetzt wurden Wärmepumpenheizung, Lüftung, Beleuchtung, Sicherheitstechnik und ein komplettes<br />
Heimkino. Dort befindet sich auch die Zentrale für Audio- und Video-Multiroom in Form eines Kaleidescape-Medienservers.<br />
Während die Aktoren von Crestron kommen, sind die Sensoren von Busch-Jaeger. Auf dem Tablet oder<br />
Smartphone wird aber mit der Mobile Pro App von Crestron gesteuert. Sensoren an Fenstern und Türen sorgen dafür,<br />
dass etwa die Jalousie bei Lichteinfall automatisch herunterfährt und bei offenem Fenster keine Heizung mehr läuft.<br />
In der Küche befinden sich vernetzte Haushaltsgeräte von Miele@home.<br />
Selbst im Swimming Pool muss man nicht auf den<br />
Luxus einer Haussteuerung verzichten. Extra dafür<br />
bietet Crestron eine wasserdichte Bedienung an.<br />
dem Begriff „Green Light“. Wie der<br />
Name schon sagt, spielt dabei die<br />
Energieeffizienz eine große Rolle.<br />
Es gibt nicht nur jede Menge Schalter<br />
und Dimmer, sondern auch hauseigene<br />
Leuchtdioden: die CLEDs. Diese<br />
Einbauleuchten erlauben laut Crestron<br />
stufenloses und flackerfreies Herunterdimmen.<br />
Vieles für Audiophile<br />
Für den Audiobereich hat Crestron<br />
auch einiges am Start. Bis vor einigen<br />
Jahren gab es mit den beiden Produktfamilien<br />
Adagio und Sonnex noch<br />
zwei separate Lösungen für Multiroom-Audio,<br />
inzwischen wurde Adagio<br />
weitestgehend eingestellt. Für den<br />
Multiroom-Einstieg bietet Crestron<br />
inzwischen einen Vier-Zonen-Stereoverstärker<br />
namens C2N-AMP4X100<br />
an. Mit einem Preis von 1.365 Euro ist<br />
er für Crestron-Verhältnisse relativ<br />
preisgünstig.<br />
Von Adagio gibt es nach wie vor ein<br />
Sechs-Zonen-Erweiterungsmodul. Da<br />
dieses bei nur zwei Zonen mehr als<br />
fast das Doppelte kostet, handelt es<br />
sich ebenfalls um ein Auslaufmodell.<br />
Wer nicht auf den Preis schauen<br />
muss, sollte sich die Sonnex-High-<br />
End-Multiroom-Lösung ansehen. Das<br />
System SWAMPI-24X8 wartet mit<br />
Ausgängen für acht Stereo-Zonen und<br />
50
04.2014 // connected-home.de<br />
In Sachen Touchpanel hat<br />
Crestron einiges im Angebot:<br />
von der Multimediazentrale<br />
bis zur Funkfernbedienung.<br />
INTERVIEW<br />
MIT EWALD RIEDL, CRESTRON-VERTRIEBSLEITER<br />
<strong>HOME</strong> ENTERTAINMENT & WOHNHAUS-LÖSUNGEN<br />
„Was ist zu teuer?“<br />
Was zeichnet die Firma Crestron vor allem aus?<br />
Crestron ist seit über 40 Jahren am Markt. Durch innovative<br />
Produktentwicklungen hat Crestron die Vorreiterrolle<br />
in der professionellen Audio-, Video und Mediensteuerungstechnik<br />
immer wieder unter Beweis gestellt.<br />
24 Stereo-Eingängen auf. Mit Audio-<br />
Expandern kann man jeden der Ausgänge<br />
um vier oder acht Zonen erweitern,<br />
theoretisch ist so ein maximaler<br />
Ausbau auf beachtliche 72 Zonen<br />
möglich. Das hat aber auch seinen<br />
Preis: Rund 6 500 Euro kostet das Multiroom-System,<br />
die Expander zwischen<br />
4 000 und 5 500 Euro. Rechnet<br />
man alle Kosten für das 72-Zonen-<br />
Szenario zusammen, landet man bei<br />
einer deftigen Gesamtrechnung von<br />
über 50.000 Euro.<br />
Für betuchte Heimkino-Fans dürfte<br />
auch die 7.3.-Surround-Anlage<br />
PSPHD interessant sein. Sie wartet<br />
mit HD-Audioqualität auf, wie man<br />
sie sonst wohl nur in einem richtigen<br />
Kinosaal erleben kann, und ist auch<br />
für Konferenzräume oder Hörsäle gedacht.<br />
Zusammen mit dem HD-XSPA-<br />
Surround-Prozessor mit Verstärker<br />
schlägt das authentische Kino-Feeling<br />
mit gut 15.000 Euro zu Buche.<br />
Sogar zahlreiche Lautsprecher hat<br />
Crestron im Angebot. Für den Innenbereich<br />
gibt es In-Wall-Speaker, die<br />
sowohl für Multiroom als auch für das<br />
Heimkino geeignet sind, in drei Preisklassen:<br />
Excite für den kleinen Geldbeutel,<br />
Aspire und Essence für gehobene<br />
Ansprüche. Unter dem Namen<br />
Air bietet Crestron auch zahlreiche<br />
Lautsprecher für den Außen- und<br />
Poolbereich an.<br />
Smarte Bedienung<br />
Ebenso vielfältig ist das Sortiment<br />
verschiedener Bedienungen, egal ob<br />
man Heimkino, Licht oder gleich das<br />
ganze Haus steuern will. Es reicht<br />
von Funk- und Infrarot-Remotes über<br />
Touchpanels bis zu Docking-Stationen<br />
für Apple-Geräte.<br />
Kein Wunder: Crestron war weltweit<br />
der erste Hersteller mit Touchpad-Steuerung.<br />
Das ist Tradition und<br />
Erfolg, die verpflichten.<br />
Crestron ist eine US-Marke. Was unterscheidet<br />
den deutschen vom amerikanischen Markt?<br />
Der US-Markt legt viel Wert auf Komfort und Entertainment.<br />
Der Endkunde ist da viel entscheidungs- und investitionsfreudiger.<br />
Bei höherwertigen Projekten ist immer ein<br />
Systemintegrator involviert, der die komplette Gebäudetechnik<br />
und Home Entertainment beherrscht.<br />
In Deutschland haben wir meist eine Trennung zwischen<br />
Gebäudetechnik (Licht, Jalousie, Heizung), die vom klassischen<br />
Elektriker installiert wird, und dem Bereich TV und<br />
Entertainment, der vom klassischen Hi-Fi-Partner kommt.<br />
Den Systemintegrator gibt es hier noch nicht so häufig.<br />
Was sagen Sie zu dem Vorwurf, die Smart-Home-<br />
Lösung von Crestron wäre zu teuer?<br />
Was ist zu teuer? Ist ein Audi oder BMW zu teuer? Wenn<br />
ja, dann müssten alle auf Seat und Fiat Lada umsteigen –<br />
oder? Crestron ist ein Hersteller für den gehobenen Privatkundenmarkt.<br />
Wir können mit unseren Touchpanel-Preisen<br />
niemals mit Herstellern wie Samsung oder Apple mithalten.<br />
Dafür bieten wir komplette Lösungen: Wir garantieren<br />
für die komplette Systemfunktionalität und den sicheren Betrieb<br />
über fünf, zehn oder noch mehr Jahre. Bei Consumer-<br />
Produkten gibt es nach drei und mehr Jahren kein Upgrade<br />
und keine Reparatur mehr, sondern nur den Kompletttausch<br />
mit viel Zeitaufwand und Dienstleistungskosten. Das wird<br />
dann wirklich teuer!<br />
Crestron funktioniert<br />
natürlich auch mit<br />
anderen Anbietern<br />
zusammen – wie hier<br />
beim intelligenten<br />
Weinschrank von<br />
Liebherr.<br />
Welche smarte Technik von Crestron benutzen Sie<br />
bei sich zu Hause?<br />
Mein Eigenheim habe ich 2003 bezogen. Mit der Crestron-<br />
Bustechnik steuere ich alle Lichter, Steckdosen und Jalousien<br />
über ein zentrales Vier-Zoll-Touchpanel von Crestron.<br />
Dazu habe ich gleich die Verkabelung fürs Home Entertainment<br />
eingeplant, welches ich im Laufe der Zeit nachgerüstet<br />
habe. Mittlerweile habe ich ein Crestron Multiroom System<br />
in sechs Räumen und ein Heimkino mit Crestron Surround<br />
System, Full-HD-Beamer, Leinwand und Surround<br />
Sound. Letztes Jahr habe ich die Crestron App auf meinem<br />
iPad installiert. Nun kann ich auch mit dem iPad mein Haus<br />
bedienen.<br />
51
WOHNEN & LEBEN GADGETS<br />
ALLES FÜR IHRE<br />
Von Stefan von Gagern<br />
...FITNESS<br />
Smarte Geräte zum Anziehen, die „Wearables“, sind einer der Top-Trends in diesem Jahr.<br />
Wir stellen Ihnen Gadgets mit App- und Smartphone-Unterstützung vor, die Ihnen dabei<br />
helfen, aktiv zu bleiben und sich gesünder zu fühlen.<br />
SMARTES SCHMUCKSTÜCK<br />
www.misfitwearables.com<br />
Der Fitness-Tracker Misfit Shine (119 Euro) hat allen anderen eines voraus:<br />
Sein Träger muss sich kaum darum kümmern. Eine Knopfzelle liefert nämlich<br />
genug Strom für ein halbes Jahr.<br />
Optisch erinnert der Alu-Knopf in seiner Schlichtheit an ein Schmuckstück<br />
und so kann er auch getragen werden, zum Beispiel an einer Halskette, als Clip<br />
an der Kleidung oder am Armband. Als kleines, kaum spürbares Gerät zeichnet<br />
er auch nachts die Schlafdauer auf. Absolut wasserdicht kann der Shine<br />
auch beim Schwimmen und Duschen immer dran bleiben. So kann der Shine<br />
immer getragen und geladen sein und so lückenlose Daten liefern.<br />
Auf Berührung zeigt ein leuchtender LED-Ring an, ob man seine als Tagesziel<br />
gesetzte Aktivität schon erreicht hat. Zum Synchronisieren legt man ihn aufs<br />
Smartphone; per Bluetooth wandern die Daten an die Shine-App (iOS und Android).<br />
Am Armband getragen, zeigen Blinksignale auch die Uhrzeit an.<br />
Das clevere, stylische Gerät bietet eine lückenlose Datenerfassung. Der Spaßfaktor<br />
des Nike-Pendants (siehe rechte Seite) fällt jedoch etwas höher aus.<br />
52
04.2014 // connected-home.de<br />
TRAININGSPARTNER<br />
sports.tomtom.com<br />
Gegen angesammelten Winterspeck hilft viel Bewegung. Die beste Motivation dazu sind<br />
Erfolge, die die TomTom Multi-Sport GPS-Uhr zuverlässig liefert (ab 199 Euro).<br />
Sie zeichnet Aktivitäten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren auf und überträgt die<br />
Kilometer, Geschwindigkeit, verbrannte Kalorien & Co. beim nächsten Synchronisieren<br />
an den PC oder automatisch an die TomTom MySports App (derzeit nur für iOS, Android<br />
in Vorbereitung). Dank GPS lassen sich gelaufene Routen, Datum, Kilometer und vieles<br />
mehr in einem Sporttagebuch verewigen. Die Trainingshistorie kann automatisch auf<br />
die Community-Plattformen wie TomTom MySports, Runkeeper oder MapMyFitness<br />
hochgeladen werden. So bleibt das Fitnessziel immer im Blick.<br />
Verbrannte Kalorien und Kilometer motivieren zum Weitermachen. Schwimmen macht<br />
die wasserdichte Uhr ebenfalls mit und liefert GPS-exakte Schwimmdaten auch aus<br />
dem Hallenbad. Mit Vibrationssignalen sind Trainingsinfos auch ohne auf die Uhr zu<br />
schauen und beim Training mit Musik möglich. Programme wie Rennen gegen sich<br />
selbst mit den Daten des letzten Trainings sorgen für Abwechslung im sonst eintönigen<br />
Trainingsalltag.<br />
ALLTAGS-MOTIVATOR<br />
www.nike.com<br />
Nike+ FuelBand SE (139 Euro) sieht aus wie ein unauffälliges Armband.<br />
Auf Knopfdruck zeigen bunte LED-Lichter an, wie viel „Nike Fuel“ (Bewegung<br />
erzeugt den vom Sporthersteller ersonnenen Treibstoff) der Träger<br />
heute schon gesammelt hat. Jeden Tag gilt es ein selbst gestecktes – oder<br />
nach Altersschnitt empfohlenes – Ziel zu erfüllen.<br />
Die bunte Lichtleiste unter der Anzeige zeigt auf Knopfdruck den Fortschritt.<br />
Beim Erreichen des Ziels gibt es als Belohnung ein kleines, hübsch animiertes<br />
„Goal“-LED-Feuerwerk auf dem Armband. Der Effekt ist verblüffend: Oft<br />
ertappt man sich dabei, lieber die Treppe zu nehmen oder lieber zu Fuß zu<br />
gehen, um Punkte zu sammeln.<br />
Geladen wird das Band etwa alle fünf Tage per USB. Die Daten können per<br />
Bluetooth mit der Gratis-App synchronisiert und auf das Nike+-Profil im Internet<br />
geladen werden. Es können auch Gruppen gebildet werden.<br />
Das schick durchgestylte<br />
Konzept funktioniert und<br />
macht täglich Lust auf Bewegung.<br />
DER ARZT<br />
IM HAUS<br />
www.withings.com<br />
Blutdruck messen wird mit dem Withings<br />
Blutdruckmessgerät zu Hause und jederzeit<br />
möglich. Einfach die Manschette anziehen,<br />
Knöpfchen drücken und auf dem Smartphone<br />
die App (für iOS und Android) starten.<br />
Per Bluetooth landen die Daten (systolischer<br />
und diastolischer Blutdruck sowie Herzfrequenz)<br />
in der App. Zu den Werten gibt es farbiges Feedback;<br />
so kann jeder auch ohne Arztausbildung<br />
interpretieren, ob er im roten oder grünen Bereich<br />
liegt. Die Daten aus der App können mit<br />
der Gesundheits-Cloud von Withings abgeglichen<br />
und so protokolliert werden. Dort erscheint<br />
die Veränderung der Werte über die Zeit als<br />
leicht verständliche Grafik.<br />
Die Daten können ganz leicht per Mail an den<br />
Hausarzt weitergeleitet werden. Somit ist der<br />
Arzt laufend informiert, ohne dass dazu ein Besuch<br />
in der Praxis nötig ist. So kann der Arzt<br />
seine Patienten permanent überwachen und<br />
rechtzeitig bei Bluthochdruck helfen.<br />
53
WOHNEN & LEBEN DIE BESTEN SHOWROOMS<br />
SMART<strong>HOME</strong> PADERBORN<br />
ALLES DRIN<br />
DEUTSCHLANDS BESTE<br />
SHOWROOMS<br />
ALLES IN EINEM<br />
Der Schwerpunkt des Smart-<br />
Home-Musterhauses in<br />
Paderborn ist die Interoperabilität<br />
von Gebäudetechnik,<br />
Haushaltsgeräten, Unterhaltungselektronik,<br />
Telekommunikation<br />
und Informationstechnologie.<br />
54
04.2014 // connected-home.de<br />
DATEN & FAKTEN<br />
Der Holzrahmenbau mit 155 m² Wohnfläche<br />
wurde 2004 erbaut. Der Energiestandard<br />
entspricht dem eines KfW-<br />
Effizienzhauses 40. Heizung und<br />
Lüftung verfügen über eine Luft-Wärmepumpe<br />
und kontrollierte Wohnraumlüftung.<br />
Der Showroom ist jeden ersten<br />
Sonntag im Monat geöffnet und nach<br />
Vereinbarung. E-Mail-Adresse: info@<br />
smarthomepaderborn.de<br />
Noch kann kein einzelnes Unternehmen die gesamte Bandbreite an<br />
vernetzten Produkten bieten, die in einem smarten Zuhause möglich sind.<br />
Ein Paderborner Verein zeigt mit seinem Showroom, wie es auch geht.<br />
Von Günther Ohland<br />
Der Verein SmartHome Paderborn<br />
e.V. stellte von Anfang<br />
an klare Anforderungen an<br />
sein „Musterhaus für alle“: Das Gebäude<br />
sollte nicht nur Architekten,<br />
sondern vor allem den Durchschnittsbürger<br />
ansprechen. Daher sollten nur<br />
echte Produkte gezeigt werden, die<br />
man aktuell tatsächlich im Handel erwerben<br />
kann. Und es sollte alles miteinander<br />
vernetzt sein. Bis dahin gab<br />
es nur Forschungshäuser wie das<br />
Fraunhofer inHaus in Duisburg, sehr<br />
eigenwillige und teure Bauten wie das<br />
„Haus der Gegenwart“ oder Firmen-<br />
Leistungsschauen wie das T-Com-<br />
Haus in Berlin.<br />
Nachdem ein Grundstück am Technologiepark<br />
in Paderborn gefunden<br />
war – die Stadt Paderborn stellte eine<br />
Fläche zu sehr guten Konditionen zur<br />
Verfügung –, bildete sich der Trägerverein<br />
SmartHome Paderborn e.V. Das<br />
Besondere: Die Mitglieder wollten das<br />
Musterhaus ohne staatliche Fördermittel<br />
in Eigenleistung errichten. Es<br />
fanden sich Handwerker, der lokale<br />
Stromanbieter, die Sparkasse und der<br />
örtliche Technik-Fachhandel, um das<br />
Musterhaus gemeinsam zu errichten<br />
und zu betreiben.<br />
kel entworfen und vom Holz-Fertighaushersteller<br />
Suckfüll gebaut. Als<br />
Heizung kommt eine Luftwärmepumpe<br />
von Stiebel-Eltron zum Einsatz.<br />
Die Fußbodenheizung arbeitet<br />
mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung<br />
und Wärmerückgewinnung<br />
von Pluggit zusammen. Das drahtgebundene<br />
Bussystem LCN von Issendorff<br />
für die Vernetzung benötigt keine<br />
Extraverkabelung, sondern nutzt<br />
eine freie Ader im Elektrokabel. Die<br />
Steuerung von Licht, Jalousien, eine<br />
elektrische Terrassentür, Sensoren<br />
und Aktoren für die Einzelraum-Temperaturregelung<br />
und die Überwachung<br />
von Fenstern und Türen leisten<br />
die dezentral verbauten Mikro-Controller<br />
von LCN. In jedem Raum, inklusive<br />
Küche, Hauswirtschaftsraum und<br />
Bad, befinden sich mindestens zwei<br />
Netzwerk-Anschlüsse (LAN), die an<br />
einem zentralen Punkt, dem Netzwerk-Switch<br />
(ALLNET) zusammenlaufen.<br />
Den Zugang zum Internet organisiert<br />
eine FRITZ!Box.<br />
Das Pultdachhaus hat eine perfekte<br />
Nord-Süd-Ausrichtung mit großen<br />
Fenstern und einer geräumigen Dachfläche<br />
nach Süden. Diese ist prädestiniert<br />
für Photovoltaik. Anders als<br />
sonst üblich, wurde das Dach nicht<br />
zuerst mit Dachpfannen gedeckt.<br />
Stattdessen kam Photovoltaik „von<br />
der Rolle“ zum Einsatz. Das Flachdach<br />
Bild und Ton der IP-<br />
Video-Türsprechstelle<br />
Mobotix T-24 lassen<br />
sich auf PC-Bildschirm<br />
und Smartphone<br />
weiterleiten.<br />
Per Stromkabel vernetzt<br />
Das Gebäude selbst wurde vom hiesigen<br />
Architekten Prof. Hubert Krawinvon<br />
alwitra wurde wie Dachpappe<br />
verlegt, zugeschnitten, die Bahnen<br />
verschweißt und das gesamte Dach<br />
mit einem Rahmen angeschlossen.<br />
Als dieses fertig war, stand schon einmal<br />
die Smart-Home-Basis.<br />
Multiroom und Multimedia<br />
Als Multiroom-Sound-System kommt<br />
ein System Lifestyle 525 von Bose zum<br />
Einsatz. Die einzelnen Verstärker SA3<br />
(2x 100 Watt Sinus) sind im toten<br />
Raum unter der Treppe untergebracht.<br />
Die meisten Lautsprecher sind nahezu<br />
unsichtbar in den Wänden oder der<br />
Decke verbaut. Als Besonderheit sind<br />
im Garten ein Pärchen Lautsprecher<br />
Bose Freespace 51 eingegraben und<br />
sorgen je nach Wunsch für Ambient<br />
Music oder fetzigen Party-Sound unter<br />
freiem Himmel.<br />
Im Wohn- und im Schlafzimmer<br />
befinden sich TV-Geräte von Loewe,<br />
natürlich per LAN mit dem zentralen<br />
Netzwerkspeicher (NAS) verbunden.<br />
Für viele Besucher immer noch ein<br />
Novum: Man kann an einem Gerät die<br />
Sendung zur Hälfte anschauen, den<br />
Fernseher abschalten und an einem<br />
zweiten TV an genau derselben Stelle<br />
weitersehen. Fernsehsendungen lassen<br />
sich zudem auf dem NAS speichern<br />
und später anschauen. Der Sat-<br />
Multischalter versorgt auch einen<br />
SAT-IP-Converter: Damit kann<br />
55
WOHNEN & LEBEN DIE BESTEN SHOWROOMS<br />
Ein smartes Haus braucht eine vernetzte Küche. Die Hausgeräte einschließlich Waschautomat und<br />
Trockner sind per Power Line Communication mit einem Miele@home IP-Gateway verbunden und so<br />
Teil des Gebäudenetzes – Fernüberwachung und Start bestimmter Geräte eingeschlossen.<br />
Das Dashboard von IP-Symcon ist die Zentrale für die Steuerung und die Visualisierung aller<br />
Systeme und Geräte im Haus und lässt sich per Touch bedienen. Über das Symcon-System können<br />
auch unterschiedliche Standards wie Powerline und LCN über eine Schnittstelle bedient werden.<br />
jeder PC und jedes Tablet ebenfalls als<br />
TV-Gerät agieren, wenn die entsprechende<br />
App installiert ist.<br />
Küche mit Köpfchen<br />
Alle Haushaltsgeräte, also Tiefkühlschrank,<br />
Waschvollautomat, Trockner,<br />
Dampfgarer, Backofen, Ceran-Feld<br />
und sogar die Dunstabzugshaube sind<br />
mit einem Miele@home-Schnittstellenmodul<br />
ausgestattet. Sie kommunizieren<br />
per Powerline über die Stromleitung<br />
mit einem IP-Gateway. Dieses<br />
schafft die Verbindung ins lokale<br />
Netzwerk (LAN). Damit wurde schon<br />
einmal das erste der eingangs genannten<br />
Ziele erreicht: dass nur Produkte<br />
verwendet werden, sollen, die<br />
es auf dem Markt bereits gibt.<br />
Um das zweite Ziel, dass alle Gewerke<br />
interoperabel bzw. kompatibel<br />
zueinander sein sollen, zu erreichen,<br />
wurde als „System der Systeme“ IP-<br />
Symcon (getestet auf Seite 64/65) eingesetzt.<br />
Die Software zeichnet sich<br />
dadurch aus, dass sie über unterschiedliche<br />
Schnittstellen zu allen<br />
Subsystemen im Gebäude verfügt. So<br />
liest und schreibt sie mittels einer<br />
Koppeleinheit LCN-Daten. Sie hört<br />
also alles mit, was LCN-Sensoren und<br />
-Aktoren melden und kann selbst<br />
Aufträge an die Aktoren senden.<br />
IP-Symcon ist auch zum Miele@<br />
home-Gateway kompatibel und kann<br />
so etwa Haushaltsgeräte und Elektroinstallation<br />
verknüpfen. Die Software<br />
kann auch – mithilfe des Infrarotsen-<br />
Mit dem schlauen Türöffner<br />
SmartOpen<br />
kann man sich einen<br />
Haustürschlüssel ersparen.<br />
An ihm lassen<br />
sich Chipkarten,<br />
Schlüsselanhänger und<br />
sogar Autoschlüssel<br />
anlernen.<br />
ders IRTrans – die Unterhaltungselektronik<br />
(von Loewe und Bose) steuern.<br />
So lassen sich umfassende Szenarien<br />
einrichten. Zum Beispiel für den Videoabend:<br />
Rollo absenken, TV-Gerät<br />
aktivieren, Soundsystem im Wohnzimmer<br />
einschalten und auf den TV-<br />
Kanal stellen, DVD-Schublade am<br />
Bose-System öffnen, Licht löschen,<br />
die Haustürklingel ausschalten und<br />
Telefonanrufe auf den Anrufbeantworter<br />
umleiten – für IP-Symcon nur<br />
eine Liste einfacher Aufträge.<br />
Das Haus lebt<br />
Alle, die beim Erstellen und Einrichten<br />
des SmartHome Paderborn mitgewirkt<br />
haben, können das Musterhaus<br />
für ihre Präsentationen, Schu-<br />
56
04.2014 // connected-home.de<br />
INTERVIEW<br />
MIT WALTER NIXDORF,<br />
VORSTAND DES VEREINS SMART<strong>HOME</strong> PADERBORN<br />
„WER ES ERLEBT,<br />
IST BEGEISTERT“<br />
Warum hat Ihr Verein ein Smart-Home-Musterhaus<br />
gebaut?<br />
Wir wollten ein Gebäude errichten, in dem potenzielle Kunden<br />
das Zusammenwirken der einzelnen Produkte und dadurch<br />
den Nutzen von Smart Home und AAL (Ambient<br />
Assisted Living; auf Deutsch: altersgerechte Assistenzsysteme<br />
für ein selbstbestimmtes Leben, Anmerkung<br />
d. Red.) erleben können.<br />
Woher kommen die Besucher des Showrooms?<br />
80 Prozent unserer Besucher kommen aus einem Umkreis<br />
von 60 Kilometern. Rund zehn Prozent aus einem Radius<br />
von 400 Kilometern. Wir haben aber auch viele Besucher aus<br />
ganz Deutschland und Europa.<br />
lungen, Pressekonferenzen und<br />
Kunden-Events nutzen. Einzigartig<br />
ist, dass jedes Unternehmen die eigenen<br />
Produkte und Leistungen im<br />
Kontext der Produkte des Gesamthauses<br />
zeigen kann. Dadurch gewinnt<br />
der Besucher viel schneller eine<br />
Vorstellung vom Nutzen der smarten<br />
Technik. Gerade auch die Interoperabilität<br />
von Produkten ganz unterschiedlicher<br />
Hersteller lässt sich anders<br />
gar nicht demonstrieren.<br />
Es kommen nicht nur Bundestagsabgeordnete,<br />
Minister, Schulklassen,<br />
und Wissenschaftler aus ganz Europa<br />
ins Paderborner Musterhaus. Auch<br />
andere Bürger, die vorhaben, selbst zu<br />
bauen oder altersgerecht und smart<br />
umzubauen, besuchen es.<br />
Dezent und<br />
trotzdem vernetzt:<br />
Im Schlafzimmer<br />
befinden<br />
sich ein Bose-System<br />
und ein Loewe-TV.<br />
Darüber hinaus finden in dem Gebäude<br />
regelmäßig Koch-Events statt.<br />
Denn so eine vernetzte Küche will<br />
auch genutzt werden. Showkoch Thomas<br />
Waldeyer, Mitglied im<br />
SmartHome Paderborn e.V., leitet die<br />
Veranstaltung. Bis zu 14 Kochfreunde<br />
bereiten unter seiner Anleitung ein<br />
Drei-Gänge-Menü zu, das anschließend<br />
an der festlich gedeckten Tafel<br />
im Seminarraum des Hauses verspeist<br />
wird. Bei dieser Gelegenheit lernen<br />
auch Menschen, die eigentlich nur<br />
gerne kochen oder ein schönes Gruppenerlebnis<br />
suchen, die Vorzüge eines<br />
total vernetzten Hauses kennen.<br />
Denn das ist wie ein gutes Essen: eine<br />
Frage der richtigen Zutaten. In Paderborn<br />
stimmen diese schon mal.<br />
Wieso haben Sie sich für die zentrale Steuerung<br />
für das Bussystem LCN entschieden?<br />
Für den Neubau stellt LCN eine sehr gute Alternative zu<br />
KNX dar. Es ist keine Extraverkabelung notwendig. Dadurch<br />
halten sich die Installationskosten in Grenzen. Das<br />
ist besonders wichtig, wenn Personen mit begrenztem Budget<br />
bauen und erst einmal nur die Basis-Infrastruktur legen<br />
wollen.<br />
Von welchen Personen wird das Haus hauptsächlich<br />
genutzt?<br />
Zuerst einmal natürlich von den Mitgliedern. Sie haben es<br />
ja als ihren Showroom errichtet und bezahlt, um ihre Produkte<br />
und Dienstleistungen im Zusammenhang mit den anderen<br />
Gewerken zu zeigen und anschaulich zu machen. Darüber<br />
hinaus veranstalten wir Schulungen für Bürger und<br />
Handwerker, sogar zusammen mit der Polizei.<br />
Welches Interesse hat denn die Polizei an einem<br />
Smart-Home-Musterhaus?<br />
Ein smartes Haus ist sicherer als ein konventionelles. Das<br />
lässt sich hier sehr gut erläutern anhand sicherer Fenster<br />
und Türen, Videoaufzeichnung, Bewegungserkennung und<br />
vielem mehr.<br />
Welche Rolle spielt die Unterhaltungselektronik<br />
in dem Showroom?<br />
Für unsere Besucher ist das ein ganz wesentlicher Bestandteil.<br />
Wer hier Multiroom erlebt hat – einschließlich der Gartenbeschallung<br />
– ist begeistert.<br />
57
WOHNEN & LEBEN MÖBEL DES MONATS<br />
WOHNTIPP<br />
MÖBEL DES MONATS<br />
w<br />
Drei Beine, drei Flächen, drei Ebenen<br />
– ein überzeugendes Design<br />
T R<br />
I O<br />
Der kleine TRIO<br />
ist auch von<br />
oben ein<br />
Hingucker.<br />
Für jeden Wohnstil gibt es<br />
die passende Farbe.<br />
Kleiner Tisch – ganz groß<br />
In unserer Rubrik „Möbel des Monats“ zeigt Ihnen Lifestyle-Bloggerin Jennifer Seelig jeden Monat<br />
ein ganz besonderes Möbelstück. Dieses Mal bittet sie zu Tisch, zum Beistelltisch, um genau zu<br />
sein: Das clevere Dreibein TRIO bietet maximale Ablagefläche bei minimalem Platzbedarf.<br />
Auf der Möbelmesse imm cologne<br />
2014 in Köln habe ich sie überall<br />
gesehen: Beistelltische. Sie liegen<br />
im Moment voll im Trend und finden in jedem<br />
Raum Platz. Im Flur nehmen sie Handy<br />
und Schlüssel in Empfang, im Schlafzimmer<br />
sind sie neben dem Bett genauso unverzichtbar<br />
wie im Wohnzimmer neben Sessel<br />
oder Sofa.<br />
Mein momentaner Favorit ist TRIO. Das<br />
Design ist so einfach wie überzeugend: drei<br />
Beine, drei Flächen, drei Ebenen. Da ist ordentlich<br />
Platz für Bücher, Zeitschriften, Kaffeetasse<br />
und noch viel mehr.<br />
Für seinen Schöpfer, den Designer Julian<br />
Appelius (geboren in München, wohnhaft<br />
in Berlin) ist der Tisch eine Reminiszenz an<br />
den klassischen Melkstuhl. Der kleine Unterschied:<br />
Bei TRIO ist die Arbeit schon getan,<br />
man kann ablegen und entspannen.<br />
Preisgekröntes Design<br />
Für dieses Design hat Appelius den renommierten<br />
Interior Innovation Award eingeheimst.<br />
Produziert wird TRIO von der Firma<br />
Pulpo. Das familiengeführte Unternehmen<br />
mit Sitz in Lörrach (Baden-Württemberg)<br />
stellt seine Produkte ausschließlich in Europa<br />
her und ist bekannt für farbenfrohe Accessoires.<br />
TRIO ist in Rot, Grün, Schwarz<br />
und Weiß erhältlich und besteht aus pulverbeschichtetem<br />
Stahlblech. Für etwa 220 Euro<br />
gehört er Ihnen. Eine Investition, die sich<br />
lohnt – am besten für jeden Raum einen.<br />
Übrigens: TRIO hat auch noch einen großen<br />
Bruder. TRIO BIG ist ein Couchtisch im<br />
gleichen Design, höher und mit doppelt so<br />
großen Tischplatten. Eine Serie also, auf der<br />
alle Ihre Dinge gut aufgehoben sind.<br />
Jennifer Seelig<br />
Seit 2011 bloggt sie auf Flatmaids.de<br />
über schöne Dinge, die das Leben<br />
bereichern – wie Selbstgemachtes,<br />
Designerschätze und witzige Gadgets.<br />
58
04.2014 // connected-home.de<br />
STEUERN &<br />
VERNETZEN<br />
Angemacht<br />
Egal ob unauffällig funktional<br />
oder als Design-Statement:<br />
Wandschalter finden sich in<br />
jedem Haus und mit immer<br />
mehr smarten Funktionen. S.68<br />
Software-Check<br />
Die Programme, mit denen das vernetzte<br />
Heim eingerichtet wird, sind ebenso wichtig<br />
wie die Geräte. Wir testen sie. S. 60<br />
Heizkörperwelten<br />
Im dritten Teil unserer Serie „Smart Home<br />
im Eigenbau“ erfahren Sie, wie Sie Ihre<br />
Heizkörper selbst vernetzen. S. 72<br />
Energie in Eigenregie<br />
Kleine Windkraftanlagen und Solardächer<br />
machen private Stromerzeugung möglich.<br />
Doch wohin mit der Energie? S. 76<br />
59
STEUERN & VERNETZEN SMART <strong>HOME</strong> SOFTWARE<br />
STEUERZENTRALE<br />
COMPUTER<br />
Was ist ein PC ohne Software? Einfach nur ein bisschen Plastik und Metall. Auch das<br />
Smart Home lebt erst durch die Software, die verbindende Logik, damit Sensoren und<br />
Aktoren sinnvoll agieren und uns das Leben erleichtern.<br />
Von Günther Ohland<br />
Eine Fernbedienung sendet auf<br />
Knopfdruck Befehle an die Jalousien.<br />
Das funktioniert prima,<br />
ist aber nicht smart. Denn wenn<br />
niemand drückt, passiert nichts. Dabei<br />
sollen die Jalousien doch auch heruntergehen,<br />
wenn man nicht zu Hause<br />
ist. Den Unterschied zwischen einer<br />
Fernbedienung und Smart Home<br />
macht die Software aus. Bisher war es<br />
üblich, dass die Hardware-Hersteller<br />
auch die Software für ihre Produkte<br />
lieferten, denn sie kannten ihre eigenen<br />
Produkte ja am besten. Aber eben<br />
auch nur diese. Eine Gewerke übergreifende<br />
Lösung ließ sich so nur sehr<br />
schwierig und oftmals leider auch gar<br />
nicht realisieren. Der heutige Smart-<br />
Home-Interessent möchte aber genau<br />
dies: Gebäudeautomation über verschiedene<br />
Standards hinweg, Hausgeräte,<br />
Multimedia, Telekommunikation<br />
und IT sollten sich aus einem<br />
Guss bedienen lassen.<br />
60
04.2014 // connected-home.de<br />
TECHNIK ERKLÄRT<br />
DER RICHTIGE RECHNER<br />
FÜRS SMART <strong>HOME</strong><br />
Ein Gebäuderechner im Smart Home muss 24 Stunden am Tag und<br />
365 Tage im Jahr laufen, perfekt funktionieren und möglichst wenig<br />
Strom verbrauchen. Auf „drehende Teile“ wie Lüfter und Festplatten<br />
sollte man verzichten, denn dies sind die Bauteile, die zuerst defekt<br />
gehen. Ideal, aber nicht billig sind deshalb sogenannte Industrie-PCs<br />
mit Solid State Disk (SSD). Bewährte Produkte sind Pokini, Flepo,<br />
Intel NUC oder MSI Wind Box. Unter diesen Bezeichnungen lassen<br />
sich die Produkte leicht „googeln“.<br />
Eine gute Alternative sind All-in-one-PCs mit Touch-Bildschirm und<br />
Rechner in einem. Bewährte Vertreter dieser Spezies sind ASUS Allin-One,<br />
MSI Wind Top, Dell und Lenovo. Wichtig ist, dass diese Produkte<br />
nicht auf das Betriebssystem Android festgelegt, sondern<br />
kompatibel zu Linux oder Windows sind.<br />
Der All-in-one Touch<br />
PC MSI Wind lässt sich<br />
auch per VESA-Halterung<br />
an der Wand montieren<br />
und ohne Tastatur und<br />
Maus betreiben.<br />
Smart-Home-Software im Test<br />
BootUp myHomeControl<br />
Akktor Facility Automation 3<br />
openHAB<br />
IP-Symcon<br />
ca. 300 Euro<br />
ca. 600 Euro<br />
kostenlos<br />
ca. 99 Euro<br />
Damit sind die Anbieter der einzelnen<br />
Produkte überfordert. Deshalb<br />
haben sich unabhängige Software-<br />
Unternehmen dieser Aufgabe angenommen.<br />
Wir untersuchen hier die<br />
Produkte von BootUp, Akktor, open-<br />
HAB und IP-Symcon.<br />
BootUp myHomeControl<br />
Die Software myHomeControl des<br />
Schweizer Herstellers BootUp GmbH<br />
wird häufig als das „Schweizer Taschenmesser“<br />
der Gebäudeautomation<br />
bezeichnet. Es ist als vom Hersteller<br />
unabhängige Lösung für kleine<br />
und große Projekte gedacht. Unterstützt<br />
werden alle EnOcean-Produkte,<br />
Modbus-Verbrauchszähler, Batteriespeichersysteme,<br />
Miele@home-Hausgeräte,<br />
HMM-Telemonitoring-Produkte,<br />
Infrarot-gesteuerte Unterhaltungselektronik<br />
und vieles mehr.<br />
Letztlich lässt sich jedes Gerät oder<br />
Gateway, das eine XML-Datei schreiben<br />
oder lesen kann, in die smarte<br />
Steuerung aktiv einbeziehen.<br />
Das Programmieren funktioniert<br />
vergleichsweise einfach und komfortabel.<br />
Unsere Artikelreihe „Smart<br />
Home im Eigenbau“ (ab Seite 72 in<br />
diesem Heft) verwendet diese Software<br />
genau aus diesem Grund. Sensoren<br />
und Aktoren diverser Hersteller<br />
sind als fertige Steuerblöcke vorhanden,<br />
ebenso Funktionen wie Sonnenstand,<br />
Szenen, Abwesenheitssimulation,<br />
Beschattung, Rasenbewässerung,<br />
Meldungsversand per Mail, Integration<br />
von Kameras und Tür-Video-<br />
Sprechstellen und vieles mehr.<br />
Besonders nützlich ist die automatische<br />
Backup- und Restore-Funktion.<br />
Die Software sichert täglich automatisch<br />
den aktuellen Stand über das Internet<br />
auf einem sicheren Server in der<br />
Schweiz. Fällt das Gebäudesystem<br />
aus, etwa infolge eines Speicherschadens,<br />
reicht es, eine neue Hardware zu<br />
beschaffen. Das System restauriert<br />
sich in wenigen Minuten danach automatisch<br />
selbst.<br />
Die Visualisierung erfolgt im Grafikmodus<br />
auf einen Smart TV, einem<br />
(Touch-)PC-Bildschirm, der zugleich<br />
Gebäuderechner ist, oder auf einem<br />
Smartphone. myHomeControl wird<br />
bei den Fertighaus-Anbietern<br />
61
STEUERN & VERNETZEN SMART <strong>HOME</strong> SOFTWARE<br />
MY<strong>HOME</strong>CONTROL<br />
BootUp myHomeControl<br />
Typ. Einfamilienhaus: ca. 300 Euro<br />
Funktionsumfang:<br />
Bedienung:<br />
Flexibilität:<br />
Testurteil: überragend<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Fazit: Für Heim- und Handwerker<br />
ohne Informatikkenntnisse geeignet;<br />
leider „altbackene“ Optik<br />
Steckbrief<br />
Hersteller: BootUp GmbH, Remigen (CH)<br />
Produkt: myHomeControl<br />
Gebäuderechner: jeder Windows-kompatible<br />
Rechner<br />
Betriebssystem: MS-Windows und Dot.Net<br />
Programmierung: keine Programmierung<br />
notwendig, dafür Verknüpfung von Funktionsblöcken<br />
mit der Maus<br />
Schnittstellen: LAN, WAN, seriell, E-Mail,<br />
Miele, Telemedizin, Modbus<br />
Smartphone-Steuerung: kostenlos<br />
Bedienung: Tastatur, Maus, Touch; völlige<br />
Freiheit bei der Gestaltung; Grundriss und<br />
Tabellendarstellung<br />
Preis: Testversion kostenlos, Lizenz-Mode;<br />
abhängig von Anzahl der genutzten Sensoren<br />
und Aktoren. Einfamilienhaus = ca. 300 Euro.<br />
Besondere Dienste wie Miele@home, IRTrans<br />
und Modbus benötigen eine kostenpflichtige<br />
Lizenzerweiterung.<br />
So ist das Heim immer unter Kontrolle:<br />
Der Zentralbildschirm zeigt im Bedienungsmodus<br />
übersichtlich Räume<br />
und Etagen mit Leuchten, Rollläden,<br />
Temperaturen, Kamera-Livebildern,<br />
den Zustand der Hausgeräte und bei<br />
eigener Photovoltaik-Anlage auch die<br />
aktuelle Energiebilanz. Per Fingertipp<br />
lassen sich am Touch-Bildschirm Szenen<br />
starten und Aktionen ausführen.<br />
Die Darstellung ist durch den Benutzer<br />
völlig individualisierbar. Hier sieht<br />
man das Erdgeschoss einer Immobilie<br />
von WeberHaus.<br />
Baufritz, WeberHaus und Suckfüll<br />
verwendet. Der Schalterhersteller<br />
PEHA verwendet die Software in einer<br />
Lizenzversion.<br />
Akktor Facility Automation 3<br />
Der Name Akktor Facility Automation<br />
legt nahe: Hier geht es um größere<br />
Gebäude. Die Software-Architektur<br />
ist in der Tat auf große Gebäude<br />
und verteilte Sensorik,<br />
Aktorik und Vernetzung ausgelegt.<br />
Aber sie funktioniert auch im<br />
Einfamilienhaus. Akktor Facility<br />
Automation ist ein „offenes“ Automationssystem.<br />
Es gewährt alle<br />
Freiheiten in der Formulierung der<br />
Regelungen und in der Gestaltung einer<br />
passenden Visualisierung.<br />
Die Software unterstützt alle En-<br />
Ocean-kompatiblen Funk-Sensoren<br />
und -Aktoren. Das System ist durch<br />
Akktor gewährt<br />
alle Freiheiten<br />
der Programmierung<br />
weitere Gerätetreiber erweiterbar.<br />
Zurzeit stehen Treiber für EIB/KNX,<br />
ICPCON und DMX zur Verfügung.<br />
Die gesamte Automation geschieht<br />
mithilfe sogenannter Punkte. Diese<br />
beschreiben die zu automatisierenden<br />
Gegenstände: Schaltaktoren, Temperaturfühler,<br />
Bewegungssensoren,<br />
thermische Stellventile oder Fensterkontakte.<br />
Für das Zusammenspiel der<br />
Punkte sorgen die Regeln. Mit ihrer<br />
Hilfe beschreibt man, ab welcher Temperatur<br />
die Heizkörperstellventile geöffnet<br />
werden sollen oder zu welcher<br />
Uhrzeit die Außenbeleuchtung einzuschalten<br />
ist. Sensoren erzeugen Ereignisse,<br />
wenn sie sich ändern. Die Regeln<br />
reagieren auf die Ereignisse. Dazu<br />
ordnet man der Regel einen Punkt<br />
zu, dessen Ereignis das Ausführen der<br />
Regel einleiten soll. Es können einer<br />
Regel auch mehrere sogenannte<br />
Ereignispunkte zugeordnet<br />
werden. Innerhalb der<br />
Regel können nun die Werte<br />
der Punkte über Wenn-dann-<br />
Anweisungen abgefragt werden;<br />
mithilfe des Sende-Kommandos<br />
lassen sich die Werte<br />
anderer Punkte verändern.<br />
Dieses Beispiel zeigt, wie sauber<br />
strukturiert bei der Programmierung<br />
der Gebäudeanwendung vorgegangen<br />
wird. Damit ist so ein Objekt auch<br />
nach Jahren noch nachvollziehbar und<br />
wartbar. Sehr gut auch, dass der Welt-<br />
62
04.2014 // connected-home.de<br />
FACILITY AUTOMATION<br />
Akktor Facility Automation<br />
Typ. Einfamilienhaus: ca. 600 Euro<br />
Funktionsumfang:<br />
Bedienung:<br />
Flexibilität:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Fazit: Technologisch sehr gute und<br />
erweiterbare Lösung, setzt aber<br />
Expertenwissen voraus.<br />
Steckbrief<br />
Hersteller:<br />
Akktor GmbH, Berlin<br />
Produkt: Facility Automation 3<br />
Gebäuderechner: jeder Windowskompatible<br />
Rechner; verteilbar auf mehrere<br />
entfernte Rechner<br />
Betriebssystem: MS-Windows<br />
Programmierung: Definition von Punkten<br />
und Regeln (Programmierlogik)<br />
Schnittstellen: LAN, WAN, seriell, alle<br />
IP-Gateways, EnOcean, Spectra, DMX, KNX<br />
Smartphone-Steuerung: kostenlos<br />
Bedienung: Bedienung per Tastatur, Maus,<br />
Touch; jede Darstellungsform möglich; muss<br />
allerdings programmiert werden<br />
Preis: Lizenzmodell orientiert sich an<br />
verwendeten Punkten; Einfamilienhaus (ca.<br />
100 Punkte): ca. 600 Euro<br />
Der hier gezeigte Programmierungsbildschirm<br />
heißt bei Akktor „Designer“.<br />
Er ist übersichtlich in Fenster<br />
aufgeteilt. Analoge und binäre Sensor-<br />
und Aktor-Punkte werden im linken<br />
Fenster mit ihren Eigenschaften<br />
beschrieben und im rechten Fenster<br />
logisch mit Wenn-dann-Anweisungen,<br />
den sogenannten Regeln, verknüpft.<br />
Eine Informatik-Ausbildung oder zumindest<br />
Programmierlogik-Kenntnisse<br />
sind Voraussetzung für die Programmierung<br />
von gut funktionierenden<br />
Projekten.<br />
standard, das Internet-Protokoll TCP/<br />
IP, hier das Maß aller Dinge ist. Die<br />
Software unterscheidet übersichtlich<br />
den Bereich der Gerätetreiber, also<br />
KNX, EnOcean, Spectra, DMX sowie<br />
den eigentlichen Facility Automation<br />
Server und die Bedienoberflächen auf<br />
PC-Browser oder Mobiltelefon.<br />
openHAB<br />
Die Software openHAB ist – wie der<br />
Name vermuten lässt – eine offene<br />
Home-Automation-Lösung. Sie kann<br />
kostenlos aus dem Internet geladen<br />
werden. Viele freiwillige Programmierer<br />
sorgen dafür, dass die Software<br />
aktuell bleibt und erweitert wird. Dadurch<br />
ist eine beeindruckende umfangreiche<br />
Software-Bibliothek entstanden,<br />
die quasi jeden Standard und<br />
fast auch jedes proprietäre Gerät, das<br />
irgendetwas mit Smart Home zu tun<br />
hat, unterstützt. Die Software-Architektur<br />
ist durchdacht und modern.<br />
Das System besteht aus drei Teilen:<br />
dem sogenannten Runtime, dem Designer<br />
und der Visualisierung. Das<br />
Runtime-Paket ist die eigentliche<br />
Smart-Home-Anwendung. Sie nutzt<br />
internationale, anerkannte Standards<br />
wie OSGi (wird auch bei QIVICON<br />
der Deutschen Telekom verwendet)<br />
und die Hardware-unabhängige Programmiersprache<br />
Java. Jeder Rechner,<br />
auf dem Java „laufen“ kann, ist als<br />
Smart-Home-Plattform geeignet. Die<br />
Palette reicht vom Großrechner bis<br />
zum „Streichholzschachtel-<br />
Die eigentliche<br />
Logik läuft auf<br />
dem Facility Automation<br />
Server<br />
ab. Geräte (wie<br />
EnOcean und<br />
KNX) kommunizieren<br />
per IP mit dem<br />
Server. Die Präsentation<br />
übernimmt<br />
das User-Interface<br />
UIF / WBC.<br />
63
STEUERN & VERNETZEN SMART <strong>HOME</strong> SOFTWARE<br />
OPENHAB<br />
openHAB UG (haftungsbeschr.)<br />
Public Domain:<br />
kostenlos<br />
Funktionsumfang:<br />
Bedienung:<br />
Flexibilität:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Fazit: Für Automationsenthusiasten<br />
mit gutem IT-Know-how<br />
Steckbrief<br />
Hersteller: openHAB UG (haftungbeschr.)<br />
Produkt:<br />
openHAB<br />
Gebäuderechner jeder Rechner, der OSGi<br />
und Java ablaufen lassen kann<br />
Betriebssystem: Windows, Linux<br />
Programmierung: Profilevel, Informatiker<br />
Schnittstellen: Asterisk, digitalSTROM,<br />
DMX, EnOcean, HomeMatic, KNX, Modbus,<br />
Z-Wave, LAN, WAN, seriell, Sonos, Somfy etc.<br />
Smartphone-Steuerung: kostenlos<br />
Bedienung: Tastatur, Maus oder Touch am<br />
PC, Smartphone oder Tablet<br />
Preis: Public Domain, kostenlos aus dem<br />
Internet ladbar<br />
So zeigt sich die kostenlose (Public<br />
Domain) Software openHAB am PC-<br />
Bildschirm. Etagen und Räume bilden<br />
in Tabellenform die vorhandenen elektrischen<br />
Verbraucher wie Leuchten,<br />
Rollläden und Geräte ab. Ihr jeweiliger<br />
Zustand wird in Echtzeit angezeigt.<br />
Die Darstellung auf Smartphone und<br />
Tablets unterscheidet sich durch optimierte<br />
Anpassung an die jeweiligen<br />
grafischen Möglichkeiten der Bildschirme,<br />
damit sich die einzelnen Elemente<br />
auch noch sicher mit dem Finger<br />
bedienen lassen.<br />
So sieht die für<br />
An droid Smart<br />
Tablets optimierte<br />
Darstellung von open-<br />
HAB aus. Per Finger<br />
lässt sich dimmen<br />
und schalten, und<br />
sogar die Farbmischung<br />
von RGB-<br />
Leuchten kann so an<br />
die Stimmung angepasst<br />
werden.<br />
Computer“ Raspberry Pi. Mit dem Designer<br />
wird die Anwendung entwickelt,<br />
die anschließend auf dem Runtime<br />
ausgeführt wird. Der Designer<br />
kann auf einem anderen Rechner laufen<br />
als das Runtime. Zur Visualisierung<br />
eignen sich neben einem PC<br />
auch Android- und Apple-iOS-Ta blets<br />
sowie Smartphones.<br />
Das Ziel von openHAB ist es, „das<br />
System der Systeme“ zu sein, also als<br />
Integrator vorhandene Standards zu<br />
verbinden. Diese Aufgabe leistet<br />
openHAB hervorragend, allerdings<br />
setzt die Programmierung sehr gute<br />
Kenntnisse der Programmierlogik<br />
voraus. Informatikern dürfte open-<br />
HAB liegen, Handwerkern wohl eher<br />
nicht. Der begeisterte Computer-<br />
Freak kann sich mit dieser Software<br />
selbst verwirklichen und fantastische<br />
Komfort-Lösungen „zaubern“, doch<br />
wer wartet oder ergänzt diese Lösung<br />
in 20 Jahren? Die openHAB-Gemeinde<br />
findet sicherlich eine Lösung für<br />
jedes Pro blem, doch für den professionellen<br />
Smart-Home-Dienstleister<br />
wird die Software eher keine Geschäftsgrundlage<br />
sein.<br />
IP-Symcon<br />
IP-Symcon ist eine Software zur Automatisierung<br />
und Steuerung. Sie<br />
kommt in der Haustechnik und der<br />
Industrie zum Einsatz. IP-Symcon ist<br />
in der Lage, die unterschiedlichsten<br />
Smart-Home-Systeme unter einer gemeinsamen<br />
Oberfläche zu vereinen.<br />
Schaltbefehle einer Funkfernsteuerung<br />
des Herstellers A lassen eine<br />
64
04.2014 // connected-home.de<br />
IP-SYMCON<br />
Symcon GmbH<br />
Normallizenz:<br />
99 Euro<br />
Funktionsumfang:<br />
Bedienung:<br />
Flexibilität:<br />
Testurteil: überragend<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Fazit: Sehr gut geeignet für Projektingenieure<br />
und Smart-Home-Enthusiasten<br />
mit gutem IT-Know-how<br />
Steckbrief<br />
Hersteller: Symcon GmbH, Lübeck<br />
Produkt:<br />
IP-Symcon<br />
Gebäuderechner: jeder MS-Windows-PC<br />
Betriebssystem: Windows oder Linux<br />
Schnittstellen: EnOcean, HomeMatic,<br />
Z-Wave, ZigBee, KNX, LCN, digitalSTROM,<br />
M-Bus, Modbus<br />
Smartphone-Steuerung: kostenlos<br />
Bedienung: Touch, Maus oder Tastatur;<br />
grafische Oberfläche (Grundrissdarstellung)<br />
oder Tabelle<br />
Preis:<br />
Basislizenz: 99 Euro, mit<br />
Support-Flatrate: 245 Euro<br />
Das IP-Symcon-Programm Dashboard<br />
kann auf einem separaten Rechner<br />
laufen. Es visualisiert unterschiedlichste<br />
Smart-Home-Systeme, Zähler,<br />
Photovoltaik und Kameras unter einer<br />
gemeinsamen Bedienoberfläche.<br />
Dashboard ist eine alternative Darstellung<br />
zu Webfront, das eine Tabellendarstellung<br />
speziell für Smartphones<br />
und Tablets erstellt.<br />
Lampengruppe des Herstellers B als<br />
Bestandteil eines Lichtszenarios des<br />
Herstellers C erstrahlen. Geräte, die<br />
normalerweise inkompatibel zueinander<br />
sind, können dank IP-Symcon<br />
erfolgreich zusammenarbeiten. Eine<br />
ständig wachsende Bibliothek von<br />
Software-Modulen macht dies möglich.<br />
Die Module bilden die Funktionen<br />
dieser Geräte auf einer speziellen<br />
Abstraktionsebene ab. Statt einer unüberschaubaren<br />
Menge von herstellerspezifischen<br />
Details sieht der Anwender<br />
nur noch die auf das Wesentliche<br />
reduzierte Entwicklungsumgebung.<br />
Sie erleichtert die Einarbeitung;<br />
auch IT-vorgebildete Neueinsteiger<br />
kommen relativ schnell damit zurecht.<br />
In der Entwicklungsumgebung<br />
kann der Anwender direkt ein Skript<br />
schreiben. Hierfür kommt die kostenlose<br />
Skriptsprache PHP zum Einsatz.<br />
Mithilfe der Software Dashboard<br />
kann der Nutzer Einfluss auf ein Gerät<br />
oder eine Steuerung nehmen oder sich<br />
Informationen darüber verschaffen.<br />
Mit Dashboard lassen sich zudem individuell<br />
maßgeschneiderte Benutzeroberflächen<br />
erzeugen.<br />
Die eigenen Anforderungen<br />
entscheiden<br />
Alle Produkte laufen auf Microsofts<br />
Betriebssystem Windows. OpenHAB<br />
und IP-Symcon verwenden alternativ<br />
Linux. Beide setzen auf die „Community“,<br />
die freiwillig und begeistert testet<br />
und weiterentwickelt.<br />
Bei Akktor und myHomeControl<br />
behalten die Entwickler alle Fäden in<br />
der Hand. Trotzdem decken beide<br />
Programme alle nur denkbaren<br />
Smart-Home-Konfigurationen ab.<br />
Ein Informatiker mit PHP-Kenntnissen<br />
wird sich sicherlich für IP-<br />
Symcon begeistern. Besteht die Aufgabe<br />
darin, ein integriertes Heizungssystem<br />
über mehrere Wohngebäude<br />
und eine zentrale Kesselanlage zu<br />
steuern, ist eher Akktor die erste<br />
Wahl. Wer sein smartes Zuhause automatisieren<br />
möchte und ein sicheres<br />
Backup schätzt, und wer gern auch<br />
selbst konfiguriert, ist am besten mit<br />
myHomeControl bedient. Ein begeisterter<br />
SmartHome-Hobbyist wird sich<br />
eher für openHAB und vielleicht sogar<br />
für den Raspberry Pi als Rechner erwärmen.<br />
FAZIT<br />
Eine Smart-Home-Software<br />
soll möglichst viele Schnittstellen<br />
und Protokolle unterstützen<br />
– das wünscht sich<br />
der Anwender. Genauso ist<br />
es wichtig, dass mehr als nur<br />
ein Hardware-System unterstützt<br />
wird. Und das leisten<br />
alle hier getesteten Anwendungen.<br />
Welche für Sie die<br />
richtige ist, hängt von Ihren<br />
Ansprüchen ab.<br />
65
SERVICE<br />
CHECKS<br />
WEITERE KURZTESTS &<br />
NEUE PRODUKTE UNTER<br />
connected-home.de<br />
An dieser Stelle unterziehen wir besonders intelligente und vernetzte Produkte einem Schnelltest und bewerten sie nach<br />
Qualität, Praxistauglichkeit und Preis. Darunter fallen auch Produkte, die uns kurz vor Redaktionsschluss erreicht haben.<br />
Ausführliche Tests zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht ausgeschlossen.<br />
1<br />
2<br />
Freie Farbwahl: Außer in Granit-Grün ist der<br />
Bluetooth-Speaker auch in Türkis, Orange,<br />
Pink und dezentem Grau erhältlich.<br />
Bose SoundLink III 300 ¤<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Romotive Romo 180 ¤<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: befriedigend<br />
Das Smartphone als Gehirn: Der Roboter Romo<br />
besitzt eine Docking-Station für iPhones. Darüber<br />
lässt sich der Kleine steuern.<br />
1 LEICHT UND LOCKER<br />
Bose hat mit der Marke SoundLink geholfen, einen Markt für<br />
Wireless Speaker zu schaffen, der heute von unzähligen Herstellern<br />
mit Geräten geflutet wird. Doch so schnell macht den US-<br />
Amerikanern an dieser Stelle keiner etwas vor. Auch Generation<br />
III der Bluetooth-Variante des tragbaren Lautsprechers bietet<br />
wieder absolutes Top-Niveau. Nach dem ersten Aufladen sind<br />
nur ein Tastendruck am Speaker und das Einschalten des Bluetooth-Senders<br />
an Smartphone oder Tablet nötig, schon sind Musikspieler<br />
und die empfangende Box verbunden. Die Reichweite<br />
ging im Schnelltest sogar über die von Bose angegebenen neun<br />
Meter hinaus. Locker und leicht beschallt der SoundLink III ein<br />
mit mehreren Personen gefülltes Wohnzimmer mit achtbaren<br />
Bässen und klaren Höhen, die sowohl bei aktuellen Dance-Hits<br />
wie Mr. Probz‘ „Waves“ als auch bei Vorführ-Klassikern wie<br />
„Poetry Man“ von Queen Latifah überzeugen. Für schlanke 35<br />
Euro Aufpreis gibt es für den Bose-Neuling hübsche Lederabdeckungen<br />
in fünf Farbvarianten dazu.<br />
Fazit: Klasse Sound auf kleinem Raum: Das gilt auch für die<br />
dritte Generation des SoundLink. Die Lederabdeckungen in knalligen<br />
Farben machen den Neuling zum wahren Hingucker. AS<br />
2 CLEVERES SPIELZEUG<br />
Romo könnte schon bald ein guter Freund von Ihnen werden. Er<br />
zieht Grimassen, freut sich, wenn er Sie sieht, und spielt mit Ihnen.<br />
Das Gehirn des kleinen Roboters, der sich mittels zweier<br />
Gummibänder links und rechts fortbewegt, ist ein Apple iPhone<br />
mit Lightning- oder 30-Pin-Connector. Ist auf dem Smartphone<br />
die Robo-App installiert, kann der Besitzer dem Roboter etwa<br />
beibringen, was er machen soll, wenn er ihn sieht. Installiert das<br />
Herrchen zudem eine App auf einem zweiten Apple-Device oder<br />
ruft er den Chrome-Webbrowser auf, kann er steuern, wohin der<br />
Kleine fahren soll. Außerdem kann der Nutzer hören und sehen,<br />
was Romo erlebt, indem die Kamera und das Mikrofon des<br />
iPhones die Umgebung aufnimmt und überträgt.<br />
Fazit: Ein nettes Spielzeug, das einem viel Spaß bereitet, doch<br />
für einen Preis von rund 180 Euro recht teuer ist.<br />
AF<br />
3 AUFRÜSTEN LEICHT GEMACHT?<br />
Einen älteren Fernseher zum smarten Device aufzurüsten, das<br />
die neuen Medien nutzen kann, ist eine tolle Sache. Der HDMI-<br />
Stick beans cast v.2 vereint hier gleich mehrere Techniken, die<br />
ihn zum Empfänger und das TV-Gerät, in dem er steckt, zum<br />
66
04.2014 // connected-home.de<br />
3<br />
Die klassische Fernbedienung<br />
war gestern: Der<br />
Streaming-Stick wird<br />
über Smartphones und<br />
Tablets gesteuert. Hier ist<br />
das Hauptmenü in der Android-App<br />
zu sehen.<br />
bestbeans beans cast v.2 60 ¤<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
4<br />
Musikgenuss per App: Über die Audio Station<br />
streamt der Homeserver Musik zur gleichnamigen<br />
Tablet-App. In diesem Fall Webradio.<br />
Synology DS214play 310 ¤<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Anzeigegerät für iPhones, iPads, Android-Devices und Windows-<br />
Laptops machen. Diese Universalität der EZCast-Umgebung erleichtert<br />
das Handling allerdings nicht gerade. Beispiel An droid:<br />
Man lädt eine App herunter, die sich über Wi-Fi Direct nach Eingabe<br />
des am TV angezeigten Passwortes verbindet. Dann steuern<br />
Navigationstasten auf dem Handy die Setup-Screens auf<br />
dem Fernseher, bei dem man erst einmal die Nutzung des Haus-<br />
WLAN einstellt. Nach diesem Setup ist der Stick schon mal als<br />
DLNA-Renderer sichtbar. Für uns war Miracast von starkem Interesse.<br />
Hier geht der Stick nach Drücken des EZMirror-Buttons<br />
in Wartestellung und man muss Miracast am Smartphone erst<br />
einmal aktivieren. Ganz schön kompliziert.<br />
Dabei ist die Installation der Hardware einfach: den Stick in einen<br />
HDMI-Port stecken und das USB-Kabel zur Stromversorgung<br />
verbinden. Mit Wi-Fi-Zugriff im dualen n-Standard und einer<br />
Full-HD-Bildauflösung mit 5.1-Sound sollten die Hardware-Voraussetzungen<br />
bestens sein; in unserer Laborumgebung wurde<br />
der Durchsatz aber wohl von unseren vielen anderen Netzen beeinträchtigt.<br />
So kam es oft zu Rucklern bei hochwertigen Videos.<br />
Fazit: Unglaublich, wie viele Protokolle dieser Stick beherrscht.<br />
Ein idealer Zeitvertreib – für Fortgeschrittene.<br />
RS<br />
4 SERVER FÜR STREAMING-FANS<br />
Das Angebot an Netzwerk-Festplatten ist mittlerweile immens.<br />
Doch es gibt wohl kaum eine, die so auf die Bedürfnisse des<br />
Netzwerk-Streamings von Filmen, Fotos und Musik ausgelegt<br />
ist. Server-Spezialist Synology hat in die DS214play einen starken<br />
Zwei-Kern-Prozessor mit 1,6 GHz Taktfrequenz eingebaut.<br />
Dadurch lassen sich sogar Full-HD-Videos in Echtzeit transcodieren,<br />
falls ein Endgerät wie ein Smartphone das Format nicht unterstützt.<br />
Oder der Prozessor hilft dabei, möglichst schnell Voransichtbilder<br />
von Fotos zu erzeugen. Um das Rechenzentrum<br />
herum gibt es alles, was ein Hobby-Netzwerker braucht: zwei<br />
Einschübe für Festplatten (sind nicht im Lieferumfang enthalten),<br />
Schnittstellen für USB 2.0, USB 3.0, eSATA und Fotospeicherkarten<br />
sowie ein Betriebssystem, das es erlaubt, zusätzliche<br />
Apps zu installieren: etwa die Audio Station oder die Photo Station,<br />
um auch von unterwegs aus auf seine Musik- und Fotosammlung<br />
per Smartphone- oder Tablet-App zugreifen zu können.<br />
Trotz der starken Rechenleistung bleibt die DS214play angenehm<br />
leise und besitzt einen moderaten Stromverbrauch.<br />
Fazit: Wer auf Nummer sicher beim Medien-Streaming gehen<br />
will, für den ist die DS214play genau das Richtige. AF<br />
67
WOHNEN & LEBEN INTELLIGENTE SCHALTER<br />
Bitte drücken: Oft gebrauchte<br />
Geräte bleiben direkt in der Wand<br />
verbaut immer griffbereit, aufgeräumt<br />
und vermeiden Kabelsalat.<br />
INTELLIGENZ<br />
IN DER WAND<br />
Das Radio oder die clevere Schaltzentrale, perfekt integriert im Wohnraum. Neue<br />
smarte Produkte sind nicht größer als eine Steckdose und lassen sich unauffällig in<br />
der Mauer einbauen. Wir stellen die spannendsten vor.<br />
Von Stefan von Gagern<br />
Dass Steckdose heute nicht<br />
mehr gleich Steckdose sein<br />
muss, war schon ein Thema<br />
der letzten <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>: Ab<br />
Seite 50 präsentierten wir Ihnen die<br />
erhältlichen Spezialsteckdosen. Doch<br />
HDMI- und USB-Steckdosen sind<br />
längst nicht alles, was die Hersteller<br />
heute im Programm haben: Geräte<br />
und intelligente Schalter in Steckdosengröße<br />
sind weitere Komponenten,<br />
die das Leben im modernen Haus<br />
leichter und schöner machen. Dank<br />
ihrer passenden Form und Größe sowie<br />
Kompatibilität zu Technikstandards<br />
wie KNX können sie ganz leicht<br />
an jeder Stelle, wo es schon Steckdosen<br />
gibt, eingebaut oder nachgerüstet<br />
werden. Wir geben einen Überblick<br />
der Möglichkeiten.<br />
Die Funktion der Geräte fängt simpel<br />
an, etwa mit kleinen LED-Lichtern<br />
unter jeder Steckdose, die aber eine<br />
umso größere Wirkung zeigen. Die<br />
kleinen Lichtkegel lotsen die Bewohner<br />
sicher durch ihre Räume und verhindern<br />
Unfälle. Die LED-Schuko-<br />
Steckdose von JUNG unterstützt damit<br />
barrierefreies Wohnen und wurde<br />
dafür sogar offiziell ausgezeichnet.<br />
Manche Multimedia-Geräte nehmen<br />
zu viel Platz ein und verursachen<br />
Kabelsalat wie etwa Soundsysteme<br />
68
04.2014 // connected-home.de<br />
JUNG-LED-STECKDOSE<br />
KLEINES LICHT, GROSSE ORIENTIERUNG<br />
J<br />
eder ist schon mal sprichwörtlich im Dunkeln<br />
getappt, bis er den nächsten Lichtschalter<br />
gefunden hat. Ob in den eigenen vier Wänden<br />
oder zu Besuch: Das macht nicht nur wenig<br />
Spaß, es kann sogar gefährlich werden: Man<br />
kann irgendwo gegenstoßen oder stolpern. Gerade<br />
für ältere Menschen können solche Missgeschicke<br />
verheerend sein. Ebenso kann für<br />
Kinder der Weg zum Bad zur Hindernisstrecke<br />
werden. Das LED-Orientierungslicht in der<br />
JUNG-Schuko-Steckdose (www.jung.de,<br />
Preis: ca. 64 Euro) sorgt an der Wand für unauffällige,<br />
aber deutliche Orientierung. Nicht nur<br />
Jung und Alt werden damit unterstützt – auch<br />
wer früh aus dem Haus muss oder spät heimkommt,<br />
findet sich ohne die Hauptbeleuchtung<br />
zurecht und kann sich sicher in den Räumen bewegen,<br />
ohne jemanden aufzuwecken.<br />
Die JUNG-LED-Schuko-<br />
Steckdose spendet Licht,<br />
ohne dass dafür der Lichtschalter<br />
gefunden werden<br />
muss.<br />
BERKER RADIO TOUCH<br />
SOUNDSYSTEM IM MINIFORMAT<br />
Die Unterputzradios von Berker<br />
(www.berker.de) passen neben<br />
Lichtschalter und Steckdosen und sparen<br />
damit nicht nur Platz, sondern sind immer<br />
aufgeräumt und im Blick. Das Display<br />
ist gleichzeitig eine kapazitive Sensoroberfläche,<br />
mit der die Sender angesteuert<br />
und gewählt werden können.<br />
Bei kompakter Größe bietet das Miniradio<br />
alle wichtigen Radiofunktionen wie Sendersuchlauf,<br />
Uhrzeit- und Datumsanzeige<br />
sowie Sleep-Modus. Das Radiomodul ist<br />
einzeln oder als Set mit einem Lautsprecher<br />
(Preis: ab 142 Euro) im Schalterdesign<br />
erhältlich. Zudem kann es mit Deckenlautsprechern<br />
kombiniert werden.<br />
oder Radios. Warum also nicht nur<br />
den Anschluss dafür in der Wand einbauen,<br />
sondern gleich das ganze Gerät?<br />
Hersteller wie Berker, JUNG, Gira<br />
oder Busch-Jaeger haben Unterputz-<br />
Radios in Steckdosengröße im Programm,<br />
die elegant in der Wand aufgeräumt<br />
bleiben und sich bequem per<br />
Touchscreen steuern lassen. Der<br />
Klang kommt aus Lautsprechern in<br />
Steckdosengröße oder von der Decke.<br />
Unterputzradios sind in allen Zimmern,<br />
in denen die Stellfläche knapp<br />
ist, äußerst praktisch: zum Beispiel im<br />
Badezimmer. Wer morgens im Bad<br />
von seinem Lieblingsradiosender<br />
empfangen werden möchte, kann mit<br />
einer Nebenstelle das Radio parallel<br />
zum Licht einschalten. In der Küche<br />
muss sich das Radio seinen Platz auf<br />
der Arbeitsplatte zwischen Kaffeemaschine,<br />
Toaster und Eierkocher nicht<br />
erkämpfen. Und wird es im Schlafzimmer<br />
installiert, kann es den Radiowecker<br />
ersetzen.<br />
Die Radios gibt es von Berker passend<br />
zu fünf Flächenprogrammen, die<br />
sich an das Rahmendesign anpassen.<br />
Radiomodul und Lautsprecher können<br />
in einzelnen Montagedosen<br />
69
WOHNEN & LEBEN INTELLIGENTE SCHALTER<br />
RTI KX1<br />
MULTIROOM-AUDIO<br />
Mit dem neuen KX1 In-Wall<br />
Keypad (www.rticorp.<br />
com, Preis auf Anfrage) will der<br />
Spezialist für fest in stallierte<br />
Elektroniksysteme RTI (Remote<br />
Technologies Incorporated) Multiroom<br />
Audio einen Schritt weiter<br />
bringen. Ausgestattet mit<br />
einem 1,2-Zoll-OLED-Display,<br />
das Albumcover, Interpret und<br />
weitere Metadaten darstellt,<br />
verfügt die Steuerzentrale KX1<br />
über insgesamt elf Hardware-<br />
Tasten, die individuell belegt<br />
werden können, eine beleuchtete<br />
Lautstärke-Anzeige, Umgebungslichtsensoren<br />
und einen<br />
integrierten Ethernet-Anschluss.<br />
KX1 kann mit der großen Auswahl<br />
des Herstellers an Audio-<br />
Systemen kombiniert werden,<br />
die ein Partner individuell zusammenstellt.<br />
JUNG KNX RAUMCONTROLLER OLED<br />
DESIGN-FERNBEDIENUNG<br />
Der KNX Raumcontroller OLED<br />
von JUNG (www.jung.de,<br />
Preis: ca. 500 Euro) erweitert die<br />
bisherigen Tastsensoren um ein<br />
High-End-Bediengerät. Das Highlight<br />
dabei ist das integrierte, hoch<br />
auflösende OLED-Grafik-Display.<br />
Mit starkem Kontrast und einem<br />
Betrachtungswinkel von 170 Grad<br />
soll es aus jeder Blickrichtung und<br />
in jeder Montagehöhe gut lesbar<br />
bleiben. 30 verschiedene Symbole<br />
zeigen da rauf die Grundfunktionen<br />
wie Temperatur im Wohnzimmer,<br />
Statusmeldungen wie „Jalousie<br />
fährt auf" oder den Interpret des<br />
aktuell spielenden Musikstücks an.<br />
installiert werden: So müssen die Module<br />
nicht zusammen im gleichen<br />
Mehrfachrahmen sitzen. Das Radiomodul<br />
lässt sich an einer zentralen<br />
Stelle und mit bis zu zwei Lautsprechern<br />
links und rechts in einem Abstand<br />
von einigen Metern platzieren.<br />
Universal-Zentralen<br />
auf kleinstem Raum<br />
Ein Radio in der Wand ist nur der Anfang.<br />
Der auf Heim-Automation spezialisierte<br />
Hersteller RTI (www.rticorp.com)<br />
rüstet sich etwa dafür, das<br />
steigende Technologie-Aufkommen<br />
im Heim mit fest installierten Systemen<br />
wieder steuerbar zu machen – etwa<br />
in Bereichen wie Audio/Video,<br />
Heimkino, <strong>Klima</strong>, Sicherheit und Beleuchtung.<br />
In puncto Audio gibt es<br />
vom Hersteller zum Beispiel ein Steuermodul<br />
für die Musik im ganzen<br />
Haus, das mit OLED-Display und Tasten<br />
ausgerüstet und per Ethernet fest<br />
mit dem Heimnetz verdrahtet ist.<br />
Es gibt zwar zuverlässige drahtlose<br />
Multiroom-Systeme, wie sie zum Beispiel<br />
Sonos anbietet. Doch wer Steuerung<br />
und Geräte möglichst in der<br />
Wand verschwinden lassen möchte,<br />
kann sich bei Herstellern wie RTI nach<br />
maßgeschneiderten Lösungen fürs<br />
ganze Haus umsehen.<br />
Noch einen Schritt weiter gehen<br />
KNX-Raum-Controller: praktisch die<br />
programmierbare Universalfernbedienung<br />
unter den Schaltern. Sie sind<br />
kompatibel zum Hersteller übergreifenden<br />
KNX-Standard für die Haussteuerung,<br />
der es ermöglicht, Schalter<br />
mit eigenen Funktionen zum Ein- und<br />
Ausschalten, Dimmen, für die Jalousiesteuerung,<br />
Heizung und viele weitere<br />
Aufgaben zu programmieren.<br />
Frei konfigurierbar<br />
Viele Hersteller bieten zu ihren KNX-<br />
Schaltern auch Software für das Programmieren<br />
von Szenen an, mit denen<br />
mehrere Funktionen auf einmal<br />
gesteuert werden können. So lassen<br />
sich in den Schaltern etwa Lichtszenen<br />
speichern und abrufen. Per Tastendruck<br />
werden mehrere Leuchten<br />
geschaltet oder gedimmt oder Jalousien<br />
hoch- und heruntergefahren.<br />
Bei den Systemen von Gira und<br />
JUNG lassen sich die Tasten frei mit<br />
70
04.2014 // connected-home.de<br />
GIRA TASTSENSOR<br />
INTELLIGENTE<br />
RÜCKMELDUNG<br />
Gira (www.gira.de, Preis: ab 250<br />
Euro) hat verschiedenartige Bediengeräte<br />
im Sortiment. Der Gira Tastsensor<br />
ist die kompakteste Einheit, mit dersich<br />
verschiedene Busfunktionen steuern<br />
lassen. Praktisch: Der Tastsensor<br />
kann einfach umprogrammiert werden.<br />
In der mittlerweile dritten Generation<br />
lässt sich jeder Taste auch eine Statusrückmeldung<br />
zuordnen, wie etwa Hinweise<br />
für Windalarm, die mit blinkenden<br />
LEDs zeigen, dass derzeit eine Funktion<br />
nicht ausgeführt werden kann. Zudem<br />
sind in der neuen Generation des Tasters<br />
ein Temperatursensor und ein Raumtemperaturregler<br />
integriert.<br />
BASALTE<br />
MULTITOUCH-SCHALTER<br />
B<br />
ei Basalte (www.<br />
basalte.be, Preis auf<br />
Anfrage) werden Design<br />
und Schlichtheit großgeschrieben,<br />
wie viele neuartige<br />
Schalter mit cleveren<br />
Bedienkonzepten unterstreichen.<br />
Der Sentido etwa ist<br />
nicht nur ein optisches<br />
Highlight: Seine Tastsensorik<br />
reagiert auf sanfte Berührung,<br />
die von einer LED<br />
signalisiert wird. Berührt<br />
man mehr als eine Taste<br />
gleichzeitig, leuchtet er in<br />
einer anderen Farbe und aktiviert<br />
eine weitere Funktion.<br />
So sind beim „Quadruple“-<br />
Modell vier Funktionen<br />
möglich. Eine fünfte, besonders<br />
wichtige – etwa fürs<br />
Deckenlicht – kann aktiviert<br />
werden, wenn der ganze<br />
Schalter betätigt wird.<br />
Funktionen belegen und danach beschriften,<br />
was die Orientierung und<br />
Bedienung der Taster vereinfacht. Unter<br />
www.beschriftung.gira.de kann<br />
der Nutzer in wenigen Schritten für<br />
die jeweiligen Gira-Tastsensoren eine<br />
Beschriftung gestalten. Je nach<br />
Wunsch lässt sich der Text selbst ausdrucken<br />
oder als fertiges Kunststoffschild<br />
und als Metallwippe bestellen.<br />
Unser Tipp: Bei Gira verfügen nicht<br />
alle Steuergeräte über die gleiche Anzahl<br />
von Tasten. Hier gilt: Wer viele<br />
Funktionen oder Szenen benötigt,<br />
sollte auch zu dem Modell mit den<br />
meisten Tasten greifen. Dadurch bleibt<br />
man später bei der Programmierung<br />
flexibel.<br />
Nicht nur Hightech-Bauteile wie<br />
OLED-Displays halten Einzug in die<br />
Welt der Schalter, auch Bedienkonzepte,<br />
wie man sie von Smartphones<br />
oder Tablets kennt, inspirieren die<br />
Hersteller. Der vielfache Designpreis-<br />
Gewinner Basalte (www.basalte.be)<br />
hat zum Beispiel schon Multitouch-<br />
Produkte im Programm. Obwohl sie<br />
auf den ersten Blick wie gewöhnliche<br />
Lichtschalter aussehen, reagieren sie<br />
anders – je nachdem, welche Bereiche<br />
der Nutzer nacheinander berührt. So<br />
kann ein KNX-Schalter viele Funktionen<br />
auslösen und kommt dabei mit<br />
wenig Fläche, Tasten und ohne Display<br />
aus. Die Basalte-Schalter nutzen<br />
nur verschiedenfarbige LEDs, um<br />
Rückmeldung für die gewählte Funktion<br />
zu geben.<br />
FAZIT<br />
Die Hersteller von Gebäudesystemtechnik<br />
bieten eine immense<br />
Auswahl an Produkten, die<br />
Multimedia elegant in die Wand<br />
integrieren oder Funktionen im<br />
Haus fernsteuern – ohne dass<br />
extra Kabel, Geräte oder<br />
Fernbedienungen nötig sind.<br />
Sich damit zu beschäftigen<br />
lohnt sich, denn die Wandgeräte<br />
können den Komfort und die<br />
Optik und damit den <strong>Wohlfühl</strong>faktor<br />
in den vier Wänden<br />
deutlich steigern.<br />
71
STEUERN & VERNETZEN SMART <strong>HOME</strong> IM EIGENBAU<br />
SMARTER<br />
HEIZEN<br />
Von Günther Ohland<br />
Die richtige Temperatur ist entscheidend für ein gemütliches Zuhause.<br />
Doch Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräume sollen unterschiedlich warm<br />
sein. In unserem selbst gebauten Smart Home ist das kein Problem.<br />
Um den funkenden<br />
Fenstergriff Secu-<br />
Signal Atlanta Stahl<br />
(Preis: ca. 60 Euro)<br />
anzulernen, genügt<br />
ein Mausklick.<br />
Eingebuchte Fenster<br />
melden per Funk ihren<br />
Zustand an my-<br />
HomeControl.<br />
Aus den Folgen 1 und 2 unserer<br />
Serie verfügen wir bereits<br />
über einen Wandsender, einen<br />
Aktor, ein EnOcean-Gateway und<br />
einen Gebäuderechner mit Touchscreen<br />
oder einen All in one Touch PC.<br />
Die Software myHomeControl von<br />
BootUp haben wir in der letzten Folge<br />
installiert und mit einem ersten kleines<br />
Projekt begonnen. Heute widmen<br />
wir uns der Heizungssteuerung –<br />
sprich: der Heizkörpersteuerung.<br />
Durch falsches Lüften wird sehr viel<br />
Wärme vergeudet. Es kommt leider<br />
immer wieder vor, dass man ein gekipptes<br />
Fenster vergisst. Dumm nur,<br />
dass das Heizkörperventil dann voll<br />
aufdreht, um die Raumtemperatur zu<br />
halten. Das ändern wir in dieser Folge.<br />
Wir verwenden dazu einen funkenden<br />
Fenstergriff, einen Magnetschalter, einen<br />
Raumthermostat und einen Heizkörperstellantrieb.<br />
Zuerst nehmen wir<br />
uns den Fenstergriff vor.<br />
> S chritt 2:<br />
Fensterzustand visualisieren<br />
> Schritt 1:<br />
Den Fenstergriff anlernen<br />
Fast alle Fenstergriffe sind mit zwei<br />
Kreuzschrauben montiert. Sie können<br />
den alten Fenstergriff also leicht demontieren<br />
und den neuen SecuSignal-<br />
Griff ebensoleicht anbringen. Neue<br />
längere Schrauben liegen der Verpackung<br />
bei. Zum Anlernen an den PC<br />
öffnen Sie die myHomeControl Software<br />
und wechseln auf die „Netzwerkebene“.<br />
Aus dem Produktverzeichnis<br />
im Fenster rechts oben suchen Sie die<br />
Herstellerfirma „Hoppe“ und dort den<br />
Fenstergriff „Atlanta“.<br />
Diesen Griff ziehen Sie mit der Maus<br />
auf die Arbeitsfläche und öffnen das<br />
Konfigurationsfenster. Nennen Sie den<br />
Griff „Bad“ und tragen Sie den Namen<br />
in das Fenster ein. Danach klicken Sie<br />
mit der Maus auf das Feld „lernen“.<br />
Blinkt das Feld blau, öffnen Sie das<br />
Fenster und schließen es dann. Schon<br />
erscheint die eindeutige En Ocean-<br />
Adresse im Feld „Adr:“. Nun ist der<br />
Griff an den Computer angelernt.<br />
> Schritt 2:<br />
Den Fensterzustand<br />
visualisieren<br />
Wechseln Sie in die Bedienungsansicht.<br />
Unter „Benutzte Geschosse,<br />
Räume und Geräte“ finden Sie ein<br />
hellblaues Fenstersymbol mit der Bezeichnung<br />
„Bad“. Das schnappen Sie<br />
sich mit der Maus und platzieren es im<br />
Grundriss, wie in der Abbildung (siehe<br />
links) gezeigt.<br />
Öffnen und schließen Sie einmal<br />
das reale Fenster. Sie sehen, wie sich<br />
das Symbol ändert: offen, gekippt und<br />
geschlossen.<br />
> Schritt 3:<br />
Fenster überwachen<br />
Nun führen wir eine Sicherheitsfunktion<br />
ein. Im Netzwerk-Modus wählen<br />
Sie oben rechts den Reiter „Funktion“<br />
und dort „Überwachung“. Hier wählen<br />
Sie mit der Maus „Fensterüberwachung“<br />
und ziehen das Symbol auf die<br />
Arbeitsfläche. Dann verbinden Sie mit<br />
gedrückter linker Maustaste den<br />
72
04.2014 // connected-home.de<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Folge 4: Sicherheit<br />
selbstgemacht<br />
> Rauchmelder mit Rollo und Licht<br />
clever vernetzen; bei Feueralarm<br />
Rollläden hoch und Licht an<br />
> Bewegungsmelder steuern Licht,<br />
Heizung und Einbruchalarm<br />
> Rollo-Aussperrschutz, damit Sie<br />
nicht im Garten übernachten<br />
müssen<br />
> E-Mail-Warnung bei Feuer,<br />
Einbruch, Panik oder Frost<br />
Folge 5: Mit Kamera<br />
und Smartphone das<br />
Smart Home steuern<br />
> Integration einer IP-Kamera,<br />
Live-Bild anzeigen und aufzeichnen,<br />
IP-Kamera als Türsprechstelle<br />
> Fernsteuerung per Smartphone,<br />
Internet-Browser und Tablet<br />
> Ausblick auf Photovoltaik-Manager,<br />
Vitalparameter-Messgeräte,<br />
Internet-Wetterdienst, Steuerung<br />
von Multimedia-Geräten und von<br />
Miele@home-Haushaltsgeräten<br />
SMART <strong>HOME</strong> IM EIGENBAU<br />
S E R<br />
I E<br />
> Schritt 3:<br />
Fenster überwachen<br />
Ausgang mit Eingang verbinden:<br />
So einfach geht‘s.<br />
schwarzen Ausgangs-Pin des Fensterblocks<br />
mit dem schwarzen Eingang<br />
des Überwachungsblocks.<br />
> Schritt 4:<br />
Überblick über die Fenster<br />
Klicken Sie jetzt auf das Feld „Präsentationsansicht“,<br />
das Sie oben rechts<br />
am Bildschirmrand finden, und öffnen,<br />
kippen und schließen Sie das (reale)<br />
Fenster. Das Fenstersymbol zeigt<br />
Ihnen an, wenn eines der (überwachten)<br />
Fenster im Haus geöffnet ist, und<br />
sogar, um welches es sich handelt (siehe<br />
Abbildung rechts). Alle SecuSignal-Fenstergriffe<br />
in Ihrem Haus verbinden<br />
Sie dazu – wie gezeigt – mit<br />
dem Überwachungsblock (siehe dazu<br />
Schritt 3).<br />
So ist die Fensterüberwachung im<br />
Bereich „Allgemein“ immer sichtbar.<br />
> Schritt 5:<br />
Magnetschalter<br />
Alternativ zum Fenstergriff lassen sich<br />
auch Magnetschalter verwenden. Sie<br />
bestehen aus zwei Teilen: Der eine<br />
wird am Fensterrahmen, der andere<br />
am Fensterflügel montiert. Liegen beide<br />
Teile eng beieinander, sendet die<br />
Elektronik ein „Ein-Signal“; werden<br />
sie getrennt, weil jemand das Fenster<br />
geöffnet hat, wird ein „Aus-Signal“<br />
geschickt.<br />
Der EnOcean-<br />
Magnetkontaktschalter zur<br />
Überwachung von Türen und<br />
Fenstern kostet ca. 75 Euro.<br />
73
STEUERN & VERNETZEN SMART <strong>HOME</strong> IM EIGENBAU<br />
> Schritt 6: Das Ventil steuern<br />
Fenstergriff,<br />
Sollwertvorgabe<br />
und<br />
Ventilantrieb<br />
sorgen immer<br />
für die richtige<br />
<strong>Wohlfühl</strong>-Temperatur<br />
im Bad.<br />
Smartes Upgrade: Das<br />
konventionelle Heizkörperventil<br />
(rechts) ersetzen<br />
wir durch ein intelligentes<br />
mit Motor.<br />
Das Anlernen ist einfach,<br />
auch wenn das-<br />
Fenster viele Konfigurationsmöglichkeiten<br />
bietet.<br />
Die Magnetschalter lassen sich<br />
leicht handhaben. Sie suchen sich im<br />
Verzeichnis „868 MHz“ den passenden<br />
Hersteller und das Produkt. Ziehen<br />
Sie das Produkt auf die Arbeitsfläche<br />
und lernen Sie es an. In der dem<br />
STM250 beiliegenden kleinen Anleitung<br />
wird dies gut beschrieben.<br />
Im Gegensatz zum Fenstergriff<br />
kennt der Magnetschalter nur die Zustände<br />
„auf“ und „zu“, nicht „kipp“. In<br />
den allermeisten Fällen ist dies jedoch<br />
nicht relevant. Bei den folgenden<br />
Schritten nutzen wir den Fenstergriff.<br />
> Schritt 6:<br />
Das Ventil steuern<br />
Jetzt nehmen wir<br />
Einfluss auf den<br />
Heizkörper. Wir tauschen<br />
dazu das konventionelle<br />
Heizkörperstellventil<br />
gegen<br />
eins mit EnOcean-<br />
Funkempfänger aus.<br />
Für den Umbau lösen<br />
Sie die Befestigungsmutter<br />
mit einer<br />
Wasserpumpenzange.<br />
Fließt dabei<br />
Wasser, haben Sie<br />
die falsche Mutter<br />
gelöst. Aber es funktioniert<br />
einfacher, als<br />
es sich hier liest.<br />
Setzen Sie den<br />
neuen Stellantrieb<br />
auf und ziehen Sie<br />
den Befestigungs-<br />
ring fest an. Wenn Sie einen Stellantrieb<br />
mit Batterien erworben haben,<br />
öffnen Sie entsprechend der dem Ventil<br />
beiliegenden Anleitung das Gehäuse<br />
und setzen die Batterien ein. Ein<br />
Motor im Antrieb wird nun die Aufund<br />
Zu-Position ermitteln.<br />
Wenn dies erledigt ist, können Sie<br />
mit dem Anlernen beginnen. Suchen<br />
Sie nach dem Hersteller Ihres Stellantriebs<br />
und der Modellnummer, hier:<br />
Kieback + Peter, MD15FTL. Danach<br />
öffnen wir das Einstellfenster des<br />
MD15TFL. Sie kennen das ja schon:<br />
Namen vergeben, „Lernen“-Feld anklicken<br />
und am Stellantrieb die kleine<br />
Gummitaste innen drücken. Wenn die<br />
Adresse (ähnlich wie im Bild links) erscheint,<br />
kennt das Programm den<br />
Stellantrieb.<br />
Dann suchen Sie unter dem Reiter<br />
„Funktion“ im Bereich „Logik“ den<br />
Block „Analog Mux“ und ziehen ihn<br />
auf die Arbeitsfläche, danach aus<br />
demselben Fenster das Symbol „Inverter“.<br />
Mit der Maus verbinden Sie<br />
danach den Ausgang „Fenster ist zu“<br />
des Fenstergriffes mit dem Inverter<br />
und dessen Ausgang mit dem Analog-<br />
Mux-Eingang „Kanal“. Nun öffnen Sie<br />
das Einstellfenster des Analog Mux.<br />
Wir benötigen für zwei Temperaturen<br />
zwei Kanäle. „Fenster zu“ entspricht<br />
in unserem Beispiel „warm“ (24<br />
Grad), „Fenster auf“ senkt die Temperatur<br />
auf 15 Grad. Wenn das Fenster<br />
weder gekippt noch geöffnet ist, wird<br />
der Analog Mux auf den Kanal 0 geschaltet<br />
und sendet die Temperaturvorgabe<br />
„24 Grad“ ans Heizkörperventil.<br />
Ist das Fenster geöffnet oder gekippt,<br />
schaltet der Kanal 1 und sendet die<br />
Vorgabe „15 Grad“. Ganz abschalten<br />
sollte man nicht, sonst könnte im Winter<br />
die Heizung einfrieren.<br />
> Schritt 7:<br />
Einen Raumsensor hinzufügen<br />
Der Heizkörperstellantrieb MD15 ist<br />
komplex. Wie man an den vielen Einund<br />
Ausgängen des Blocks in der Software<br />
sieht, liefert er Signale, die sich<br />
per Programm auswerten lassen.<br />
Um unsere Heizkörpersteuerung zu<br />
einer richtigen Einzelraumregelung zu<br />
erweitern, nutzen wir den Raumregler<br />
> S chritt 7: Einen Raumsensor hinzufügen<br />
74
04.2014 // connected-home.de<br />
TC22. Das Gehäuse dieses Sensors<br />
lässt sich leicht öffnen. Auf der Platine<br />
finden Sie einen kleinen Taster, eine<br />
Halterung für eine Notbatterie, einen<br />
Stecker und zwei Mi kroschalter. Im<br />
Auslieferungszustand ist der Sensor<br />
ausgeschaltet. Wenn Sie die Mikroschalter<br />
mit einer Büroklammer oder<br />
einem kleinen Schraubenzieher so<br />
schalten, wie in der beiliegenden Anleitung<br />
gezeigt, ist der Sensor aktiv.<br />
Zum Anlernen suchen Sie den TC22<br />
in der Gruppe Raumregler beim Hersteller<br />
Kieback&Peter in der Rubrik<br />
„868 MHz“. Ziehen Sie dazu den TC22<br />
auf die Arbeitsfläche und öffnen Sie<br />
das Fenster mit den Einstellungen.<br />
> Schritt 8:<br />
Die Temperatur anpassen<br />
Jetzt machen wir die Temperaturregelung<br />
für das Bad komplett. Aus dem<br />
Bereich „Funktion, Funktionen“ haben<br />
Sie den Block „Temperaturregler“<br />
gezogen. Sein Eingang „aktuell“ (23,4<br />
Grad) wird mit dem Messausgang des<br />
Sensors verbunden. Die Sollvorgabe-<br />
Temperatur (20,1 Grad) verbinden Sie<br />
mit dem Eingang 1 des Temperaturreglers.<br />
Der Ausgang – im Bild 20,1<br />
Grad – bildet die Vorgabe für den<br />
Heizkörper-Stellantrieb. Im Einstellfenster<br />
des Temperaturreglers legen<br />
wir bei Index 2 fest: „Wenn Fenster<br />
auf: 15,0 Grad“.<br />
Jetzt setzen wir die Regelung in die<br />
Bedienoberfläche um. Sie finden unter<br />
„Benutzte Geschosse…“ den Sensor<br />
„Bad“. Diesen ziehen Sie mit der Maus<br />
auf den Grundriss. Es erscheint ein<br />
Der EnOcean Raumtemperatur-Sensor<br />
besitzt einen Regler<br />
für wärmer und kälter.<br />
Auch ein Helligkeitssensor<br />
lässt<br />
sich einbinden –<br />
etwa zur automatischen<br />
Steuerung<br />
der Roll läden.<br />
Per Klick auf das Temperatursymbol öffnet sich ein<br />
Fenster mit Detailinfos: Minimum- und Maximum-Temperatur,<br />
Soll- und Istwert. Hier lässt sich mit der Maus<br />
(oder auf einem Touchscreen mit dem Finger) die Sollwertkurve<br />
für jeden Zeitpunkt an jedem einzelnen<br />
Wochentag festlegen.<br />
Fenster mit zwei Temperaturwerten:<br />
dem aktuellen und der Vorgabe. Sie<br />
können das Fenster in seiner Erscheinungsform<br />
verändern.<br />
Schalten Sie in den Präsentationsmodus<br />
um. Klicken Sie dort auf die<br />
Temperaturanzeige. Ein weiteres<br />
Fenster öffnet sich (siehe Bild oben).<br />
Sie sehen dort eine Reihe von Statistikdaten<br />
und eine rote Kurve. Dies ist<br />
die Sollkurve. Sie können nämlich<br />
nicht nur einfach einen Sollwert festlegen,<br />
sondern für jeden Zeitpunkt eine<br />
andere Vorgabe einstellen. Die automatische<br />
Regelung orientiert sich<br />
exakt an dieser Solltemperatur.<br />
Klicken Sie jetzt einmal auf die Sollkurve.<br />
Es erscheint nun sehr groß die<br />
detaillierte Kurve mit Uhrzeiten und<br />
Tagen. Bei einem Touch-Bildschirm<br />
verschieben Sie mit dem Finger die<br />
Vorgaben. Das heißt, für Änderungen<br />
Ihrer Temperaturwünsche muss nicht<br />
das Programm angepasst werden, Sie<br />
nehmen die Änderung am Bedienungsbildschirm<br />
vor.<br />
> Schritt 9:<br />
Die Sonne nutzen<br />
Bei Räumen mit großen, nach Süden<br />
orientierten Fenstern erwärmt die<br />
Sonne den Raum maßgeblich. Der<br />
Temperaturreglerblock kann die Sonneneinstrahlung<br />
berücksichtigen, um<br />
Energie zu sparen. Hierzu muss ein<br />
Helligkeitssensor mit dem Block verbunden<br />
werden (Eingang „Helligkeit“).<br />
Wir haben einen Helligkeitssensor<br />
von Thermokon, den SR65, aus<br />
dem Produktverzeichnis „868 MHz“<br />
gewählt. Dieser Sensor meldet nun<br />
regelmäßig die Lux-Werte an my-<br />
HomeControl und der Temperaturregler<br />
reagiert automatisch.<br />
Eine weitere sinnvolle Erweiterung<br />
ist die Einbeziehung einer Wettervorhersage.<br />
Unsere Software kann sich<br />
aktuelle und Vorhersagedaten für jeden<br />
Ort der Erde aus dem Internet ziehen<br />
und für die Temperaturregelung<br />
verwenden. Unter „Spezial, World-<br />
WeatherOnline“ finden Sie den passenden<br />
Steuerblock.<br />
Es ist wichtig, wo Ihr Haus steht<br />
und wie es im Hinblick auf die Himmelsrichtungen<br />
ausgerichtet ist. Diese<br />
Daten geben wir jetzt ein.<br />
Dazu öffnen Sie den Reiter „Einstellungen“.<br />
In der rechten Bildhälfte<br />
finden Sie den Bereich „Ort/Koordinaten“.<br />
Mit Klick auf das Erweiterungssymbol<br />
geben Sie die Koordinaten<br />
frei. Falls Sie die GPS-Koordinaten<br />
nicht zur Hand haben, nutzen Sie<br />
die angezeigten Links. In unserem<br />
Falle für Nieheim/Westfalen sind das<br />
51.8°N, 9.1167°E. Mit diesen Daten<br />
weiß myHomeControl, wann bei Ihnen<br />
am Ort die Sonne aufgeht und<br />
wie hoch sie auf ihrer Bahn um Ihr<br />
Haus zieht. Diese Werte brauchen wir<br />
später auch noch für die Rollosteuerung<br />
und die Beschattung.<br />
75
STEUERN & VERNETZEN SMARTES ENERGIEMANAGEMENT<br />
© Foto TEUTLOFF Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien<br />
MEIN STROM<br />
GEHÖRT MIR<br />
Elektrische Energie für den Eigenbedarf selbst zu erzeugen ist angesichts steigender<br />
Strompreise eine gute Idee. Doch wie bekommt man Erzeugung und Verbrauch ins<br />
Gleichgewicht? Mit smarten Batterien und intelligenter Software.<br />
Von Günther Ohland<br />
Der Photovoltaik-Boom ebbt in<br />
Deutschland momentan etwas<br />
ab, denn die politischen<br />
Aussagen vermitteln derzeit nicht die<br />
Investitionssicherheit wie noch vor<br />
wenigen Jahren. Mit einer wissenschaftlich<br />
fundierten Standortanalyse<br />
– „wie viel Sonne scheint, statistisch<br />
gesehen, auf mein Dach?“ – und einem<br />
garantierten Abnahmepreis für<br />
jede produzierte Kilowattstunde ließe<br />
sich sehr schnell ausrechnen, ob sich<br />
die Investition in Photovoltaik lohnt.<br />
Aber inzwischen fallen die garantierten<br />
Preise. Auch das eigene Einspeisen<br />
ins allgemeine Stromnetz ist nicht<br />
mehr so gern gesehen.<br />
Das hat seine Gründe. Unser Stromnetz<br />
ist historisch wie ein Baum aufgebaut.<br />
An den Wurzeln befinden sich<br />
die Kraftwerke, die ins Netz, also in<br />
den Stamm und die Äste einspeisen.<br />
Die Blätter symbolisieren die Verbraucher.<br />
Der Strom bewegt sich – bildhaft<br />
gesehen – nur in eine Richtung: von<br />
den Wurzeln zu den Blättern.<br />
Die Realität heute sieht aber ganz<br />
anders aus. Überall an den Ästen,<br />
Zweigen und Blättern befinden sich<br />
nämlich Windräder, Solarfarmen, Biogas-<br />
und Hackschnitzel-Kraftwerke<br />
sowie unzählige kleine Photovoltaikdächer.<br />
Das Problem dabei ist, dass<br />
diese Stromerzeuger nicht synchronisiert<br />
sind. Ein Solardach erzeugt nur<br />
bei Tageslicht Strom – und zwar mehr<br />
oder weniger je nach Sonnenintensität.<br />
Das Stromnetz ist also immer in<br />
Bewegung. Damit am Ende an unse-<br />
76
04.2014 // connected-home.de<br />
ren Steckdosen auch stabile 230 Volt<br />
mit 50 Hertz ankommen, muss mit<br />
sogenannten Regelkraftwerken und<br />
zum Teil erheblichen Energien eingegriffen<br />
werden. Die Zersplitterung der<br />
Stromerzeugung ist also nur sehr<br />
schwer zu managen. Es wäre viel einfacher,<br />
wenn die Erzeugerhaushalte<br />
ihren Strom selbst behalten würden.<br />
Die Solarbranche bietet spezielle<br />
Geräte für diesen Zweck an, doch die<br />
sind nur sinnvoll im nicht smarten<br />
Photovoltaikhaus. Das Management<br />
von Verbrauch und Erzeugung ist für<br />
gute Smart-Home-Software allerdings<br />
keine große Herausforderung,<br />
wenn sie Erzeuger und Verbraucher<br />
unter smarter Kontrolle hat.<br />
Zeitversetzter Verbrauch<br />
Bei einem Beispielhaus mit mehreren<br />
Energiequellen kann das so aussehen:<br />
Es gibt zuerst das öffentliche Stromnetz,<br />
das uns immer zur Verfügung<br />
steht. Zu den Quellen gehören auch<br />
die eigene Photovoltaikanlage, ein<br />
kleines Windrad im Garten, eine<br />
Brennstoffzelle oder ein Stromerzeuger,<br />
der auch die Heizung ersetzt, eine<br />
sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung<br />
(KWK). Dient die KWK-Anlage vorrangig<br />
der Wärmeerzeugung, fällt immer<br />
dann nebenbei auch Strom ab,<br />
wenn man es eigentlich nur warm<br />
haben will. Umgekehrt bedeutet dies,<br />
dass im Sommer, wenn keine Heizwärme<br />
benötigt wird, auch kein Strom<br />
erzeugt wird.<br />
Eine mögliche praktische Anwendung<br />
sind Kühl- und Gefriergeräte.<br />
Diese haben durch ihre gute Kälte-<br />
Isolierung eine eingebaute Überbrückungszeit.<br />
Schaltet man den Strom<br />
ab, wird das Kühlgerät langsam wärmer<br />
beziehungsweise weniger kalt.<br />
Von -19 bis -16 Grad – das ist immerhin<br />
eine Spanne von vier Grad – kann<br />
man sich problemlos bewegen. Ist also<br />
Strom im Überfluss da, wird der Tiefkühlschrank<br />
auf -19 Grad herabgekühlt.<br />
Dann kann er so lange ohne<br />
Strom sein, bis die -16 Grad erreicht<br />
werden.<br />
Es gibt mehrere mögliche Wege,<br />
diese Idee in die Tat umzusetzen. Im<br />
Idealfall verwendet man einen vernetzbaren<br />
Tiefkühlschrank, beispielsweise<br />
von Miele@home. Bei diesen<br />
Geräten kann der Nutzer die<br />
WIE SETZT SICH DER<br />
STROMVERBRAUCH ZUSAMMEN?<br />
Ein Haushalt verfügt auch über eine Vielzahl von großen und kleinen Stromverbrauchern. Die<br />
Grafik zeigt, wofür ein typischer deutscher Haushalt Strom verbraucht. Dabei sind in erster<br />
Linie Stromverbraucher interessant, die bei Stromüberschuss ein- und bei Mangel abgeschaltet<br />
werden können. Hier eignen sich bedingt die Bereiche „Kühlen und Gefrieren“ mit 16,1 Prozent,<br />
„Wachen und Trocknen“ mit 13,8 Prozent und je nach Technik „Warmes Wasser“ mit fast 13<br />
Prozent. Der Bereich „TV/Audio/Büro“ wird dann eingeschaltet, wenn er benötigt wird, und<br />
gekocht wird dann, wenn man essen möchte. Da gibt es keine Spielräume. Die Summe der zu<br />
managenden Verbraucher beläuft sich auf fast 43 Prozent.<br />
EIN KRAFTWERK AUF DEM DACH<br />
Windkraft für den Hausgebrauch:<br />
Was bisher großen Energieunternehmen<br />
vorbehalten war,<br />
wird jetzt auch für Privat- und Gewerbehaushalte<br />
möglich. Die in<br />
Dösingen bei Kaufbeuren (Allgäu)<br />
ansässige MRT Wind GmbH hat<br />
dafür weltweit einzigartige Windkraftanlagen<br />
entwickelt, die sich<br />
genehmigungsfrei installieren lassen,<br />
im Betrieb lautlos sind und sich<br />
– abhängig von der geografischen<br />
Lage – bereits innerhalb von fünf<br />
Jahren amortisieren können. Schon<br />
ab einer Windgeschwindigkeit von<br />
1,5 Metern pro Sekunde gewinnt die<br />
Anlage Energie. Der Windgenerator<br />
WG 100 mit einer Energiegewinnungsleistung<br />
von 1,3 kW ist dabei<br />
anders aufgebaut als herkömmliche<br />
Generatoren: Das 2,50 Meter hohe<br />
Windrad dreht sich nicht wie die<br />
bekannten Propellersysteme um die<br />
horizontale, sondern um die vertikale<br />
Achse. Das bringt den entscheidenden<br />
Vorteil, dass man völlig<br />
unabhängig von der Windrichtung<br />
Strom erzeugen kann.<br />
77
STEUERN & VERNETZEN SMARTES ENERGIEMANAGEMENT<br />
Völlig energieautonom: Traumlage,<br />
aber weder Strom noch Telefon<br />
– dafür Sonne satt. Die Finca<br />
Los Miticos auf Mallorca nutzt<br />
Batteriespeicher und smarte<br />
Technik.<br />
78<br />
Zieltemperatur über das Netzwerk<br />
einstellen und die aktuelle Temperatur<br />
ebenso überwachen. Alternativ lässt<br />
sich ein vernetztes Thermometer im<br />
Kühlgutraum unterbringen und der<br />
Motor des Kompressors oder gleich<br />
das ganze Gerät per 230-Volt-Aktor<br />
schalten. Die Regel zur Aktivierung<br />
bzw. Deaktivierung des Motors wird<br />
durch die Temperatur bestimmt,<br />
ebenso wie durch den verfügbaren<br />
selbsterzeugten Strom.<br />
Der Gewinner des zweiten Platzes<br />
des Smart Home Deutschland<br />
Award 2013, die Finca Los<br />
Miticos auf Mallorca, nutzt<br />
diese Technik aus einem viel<br />
wichtigeren Grund: Dort gibt<br />
es keine öffentliche Stromversorgung.<br />
Man ist also darauf<br />
angewiesen, bei Sonnenschein zu<br />
kühlen und bei bedecktem Himmel<br />
und bei Nacht die Zeit ohne Strom zu<br />
überbrücken. Der Verbrauch der elektrischen<br />
Energie muss also bestmöglich<br />
zeitlich verschoben werden.<br />
Sparen mit Wasser<br />
Ähnlich verhält es sich bei einem<br />
Warmwasserspeicher. Wird dieser<br />
elektrisch betrieben, nutzt man die<br />
stromreiche Zeit. Wird das Wasser jedoch<br />
von der Gasheizung erwärmt,<br />
Die Nachrüstung<br />
erledigt der Handwerker<br />
problemlos und<br />
preisgünstig<br />
benötigt man eine elektrische Zusatzheizung<br />
für den Warmwasserbehälter.<br />
Diese Nachrüstung erledigt der<br />
Handwerker problemlos und preisgünstig.<br />
Die Arbeitsschritte Waschen<br />
und Trocknen benötigen noch das direkte<br />
menschliche Eingreifen: die Wäsche<br />
in die Maschine stopfen, Waschmittel<br />
dazugeben, Trommel verschließen,<br />
Programm auswählen. Bei einer<br />
fernsteuerbaren Maschine, beispielsweise<br />
von Miele@home, gibt es die<br />
Funktion „Fernstart“. Eine „waschfertig“<br />
vorbereitete Maschine lässt sich<br />
also per Befehl über das Netzwerk<br />
starten oder anhalten. Die Zentrale in<br />
diesem Smart Home muss also wissen,<br />
dass ein Waschgang geplant und<br />
die Maschine bereit ist. Trifft nun die<br />
gesetzte Bedingung zu, etwa „ausreichend<br />
Eigenstrom für zwei Stunden“,<br />
kann die Maschine mit dem Waschen<br />
beginnen.<br />
Entsprechendes gilt für den Trockner.<br />
Auf andere tägliche Beschäftigungen<br />
wie Kochen, Fernsehen, Musikhören<br />
oder das Arbeiten am PC<br />
lässt sich dies – zumindest bisher – leider<br />
nicht übertragen.<br />
Sonderfall Batterie<br />
Elektrische Stromspeicher für den<br />
Haushalt gewinnen zunehmend an<br />
Aufmerksamkeit. Bisher waren sie nur<br />
etwas für Menschen, die unabhängig<br />
von der öffentlichen Versorgung sein<br />
wollten oder – wie auf Mallorca die<br />
Finca Los Miticos – sogar autark sein<br />
mussten. Andere haben sich Batterien<br />
für ihr „grünes Gewissen“<br />
geleistet. Nun werden die<br />
Speicher auch wirtschaftlich<br />
interessant.<br />
Betreiber älterer Photovoltaikanlagen<br />
mit einer<br />
Inbetriebnahme im Jahr<br />
2010 und früher bekommen eine Einspeisevergütung<br />
von 30 Cent pro kWh<br />
und mehr. Solarstrom zu speichern<br />
und anschließend selbst zu verbrauchen<br />
ist für sie wirtschaftlich nicht<br />
sinnvoll. Bei Anlagen allerdings, die<br />
zwischen dem 1.1.09 und dem 31.3.12<br />
in Betrieb genommen wurden, gibt es<br />
Geld für selbst verbrauchten Strom,<br />
die sogenannte Eigenverbrauchsvergütung.<br />
Bis zu einem Eigenverbrauchsanteil<br />
von 30 Prozent existiert<br />
eine geringe, darüber eine höhere Ver-
04.2014 // connected-home.de<br />
IM DETAIL<br />
SO FLIESST ENERGIE IM<br />
SMARTEN PRIVATHAUS<br />
gütung. Strom speichern kann in diesem<br />
Fall wirtschaftlich sinnvoll sein.<br />
Die Fachleute der Solarbranche, Solateure<br />
genannt, verfügen über Rechenmodelle,<br />
um dies exakt zu ermitteln.<br />
Bei Photovoltaikanlagen, die seit April<br />
2012 gebaut wurden, gibt es eine Einspeisevergütung<br />
von weniger als 20<br />
Cent/kWh und keine Eigenverbrauchsvergütung<br />
mehr. Den Strom<br />
zu speichern und selbst zu verbrauchen<br />
ist bei diesen Anlagen daher zunehmend<br />
sinnvoll. Je höher der Preis<br />
für zu kaufenden Strom ist, desto eher<br />
rechnet sich der selbst erzeugte und<br />
gespeicherte Strom. Steigende Energiepreise,<br />
fallende Vergütung für die<br />
Einspeisung und ebenfalls fallende<br />
Kosten für Batterien beginnen, diese<br />
Form der Speicherung wirtschaftlich<br />
attraktiv zu machen. Für private<br />
Windkraftanlagen und Blockheizkraftwerke<br />
gelten andere Regeln. Diese<br />
sind allerdings so komplex, dass<br />
jeder Fall separat vom Experten betrachtet<br />
werden muss.<br />
Bei der Umsetzung gilt es zunächst,<br />
mögliche Stromquellen und -senken<br />
zu ermitteln: Wer liefert die Energie<br />
und wer verbraucht sie? Die Batterie<br />
ist beides: eine Senke, wenn sie geladen<br />
wird, und eine Quelle, wenn sie<br />
Energie ins Haus einspeist.<br />
Die Grafik visualisiert die Strom-Zu- und -Abflüsse eines Musterhauses der Firma Baufritz in<br />
Erkheim/Allgäu. Zum dokumentierten Zeitpunkt wurden nur 0,007 kW eingespeist. Die Photovoltaikanlage<br />
erzeugte 0,356 kW, der Batterie wurden 0,244 kW entnommen. Interessant ist der<br />
Autonomiegrad von 100 Prozent bei 98 Prozent Eigennutzung. Zur Steuerung dient die Software<br />
myHomeControl, die auch die Basis unserer Serie „Smart Home im Eigenbau“ (ab Seite 72) ist.<br />
Der Stromzufluss und der Verbrauch<br />
müssen mithilfe von Zählern<br />
kontinuierlich gemessen werden. Das<br />
schafft die Gebäudetechnik im Smart<br />
Home. Das Steuerprogramm muss dabei<br />
wissen, welche Verbraucher zeitweise<br />
abgeschaltet werden können<br />
und in welchen sich elektrischer Strom<br />
bei Überproduktion sinnvoll nutzen<br />
lässt. Hier bietet sich etwa auch ein<br />
Elektroauto als Stromverbraucher an.<br />
Sind alle potenziellen Nutzer ausgeschöpft,<br />
wird die Batterie geladen. Ist<br />
auch diese vollständig genutzt, wird<br />
ins öffentliche Netz eingespeist. Umgekehrt<br />
wird bei fehlender Eigenerzeugung<br />
zuerst alles abgeschaltet, was<br />
warten kann, dann erst die Batterie<br />
verwendet und als letztes Mittel Strom<br />
aus dem Versorgungsnetz entnommen.<br />
Die Reihenfolge wird im digitalen<br />
Assistenten hinterlegt.<br />
FAZIT<br />
Die Nutzung von Stromspeicherbatterien<br />
wird durch<br />
fallende Batteriepreise und<br />
steigende Energiekosten<br />
wirtschaftlich immer interessanter.<br />
Denn eine eigene<br />
Batterie macht weitgehend<br />
unabhängig vom öffentlichen<br />
Versorgungsnetz – vorausgesetzt,<br />
man erzeugt auch selbst<br />
Strom. Moderne, integrierte<br />
Smart-Home-Technik sorgt<br />
zudem dafür, dass Stromlasten<br />
geschickt so verschoben<br />
werden, dass der Verbrauch der<br />
Erzeugung angepasst wird.<br />
79
STEUERN & VERNETZEN SMARTES ENERGIEMANAGEMENT<br />
WAS IST EIGENTLICH DER EEBUS?<br />
Mit dem Smart Tablet im Haushalt immer<br />
up to date dank EEBus<br />
In den letzten Monaten fällt in Zusammenhang mit<br />
Smart Home immer wieder der Begriff EEBus. Was<br />
verbirgt sich dahinter? Ein Elektrobus? Ein neues<br />
Bussystem? Und was ist eigentlich ein Bussystem?<br />
Wir geben die Antworten.<br />
So wie der Linien-Omnibus auf einer bestimmten Route fährt<br />
und an festgelegten Haltestellen zu festgelegten Zeiten hält,<br />
um Passagiere aufzunehmen oder herauszulassen, ist auch ein<br />
Gebäudebussystem eine Infrastruktur, die Daten an bestimmten<br />
Punkten der Linie aufnimmt und zu anderen Punkten transportiert.<br />
So werden Daten von Sensoren zu einem zentralen System oder<br />
direkt zu Aktoren transportiert. Beispiele dafür sind die bekannten<br />
Bussysteme KNX und LCN. Doch auch Funksysteme wie EnOcean,<br />
RWE oder HomeMatic sind Bussysteme. Sie nutzen allerdings die<br />
Luft als Medium und nicht den Kupferdraht.<br />
Vermittler zwischen den Welten<br />
Der EEBus ist kein neues Bussystem, vielmehr eine Software, die<br />
als Universalübersetzer zwischen existierenden Bussystemen Daten<br />
vermittelt. So verbindet der EEBus Geräte unterschiedlicher Art und<br />
von verschiedenen Herstellern durch standardisierte Schnittstellen.<br />
Der EEBus ist also eigentlich ein Regelwerk, um verschiedene<br />
existierende und künftige Systeme untereinander interoperabel zu<br />
machen. Dadurch lassen sich neue Anwendungen und Services<br />
entwickeln, die dem Nutzer mehr Komfort und Sicherheit bieten,<br />
ohne dass er sich mit den dahintersteckenden technischen Details<br />
befassen muss. Haben erst einmal viele Hersteller ihre Geräte<br />
EEBus-kompatibel gemacht, sind die Anwendungsmöglichkeiten<br />
nahezu unbegrenzt. Heute nutzen Software-Anbieter, die bereits<br />
Gewerke übergreifende Lösungen anbieten, sogenannte Schnittstellentreiber<br />
für die unterschiedlichen Schnittstellen und Protokolle.<br />
Dies könnte mit dem EEBus entfallen. Die Software könnte dann<br />
also einfacher werden.<br />
Die Ursprungsidee war, erneuerbare Energiesysteme wie Photovoltaikanlagen,<br />
Mini-Blockheizkraftwerke und private Windräder mit<br />
Stromverbrauchern intelligent zu vernetzen. Damit Strom dann<br />
verbraucht wird, wenn er durch Wind und Sonne entsteht. Ganz<br />
praktisch heißt das: Die Waschmaschine erhält dann ein Signal,<br />
wenn sich aus dem aktuellen, dem zu erwartenden und auch dem<br />
selbst generierten Stromangebot ergibt, dass die Maschine jetzt<br />
besonders wirtschaftlich betrieben werden kann.<br />
Der ideelle Träger der EEBus-Idee ist die EEBus Initiative e.V. Die<br />
Mitgliederliste umfasst Unternehmen wie ABB, Bosch, B/S/H,<br />
devolo, EnBW, E.ON, Gira, JUNG, Kabel Deutschland, Liebherr,<br />
Miele, Stiebel-Eltron, SMA, Telekom und Vaillant.<br />
80
04.2014 // connected-home.de<br />
SEHEN<br />
& HÖREN<br />
Kino auf<br />
Knopfdruck<br />
Online-Videotheken bringen<br />
Serien und Filme auf TV, PC<br />
und Tablet. Doch welches<br />
Angebot ist das beste? S. 82<br />
© Sony<br />
Flüssiges Film-Vergnügen<br />
Es gibt viele Internet-Anbieter. Doch wie schlagen<br />
sie sich beim Streamen von Online-Videos?<br />
Wir haben die wichtigsten Kabelnetz- und<br />
DSL-Anbieter miteinander verglichen. S. 90<br />
Smarte Hausmusik<br />
Egal ob Songs von CD, Schallplatte oder aus dem<br />
Internet: Mit dem Multiroom-Verstärker von JUNG<br />
gelangen sie in jeden Raum. <strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
hat die Entertainment-Zentrale ausprobiert. S. 92<br />
81
SEHEN & HÖREN ONLINE-VIDEOTHEKEN<br />
UNSER<br />
AUTOR<br />
Reinhard Otter, Jahrgang<br />
1969, ist mit VHS- und Beta-<br />
Videos aufgewachsen. Er testet<br />
Online-Videotheken seit 2002 –<br />
und hat die ersten davon noch<br />
mit Bändern verglichen. Sein<br />
Urteil damals: nicht viel<br />
schlechter als VHS. Heute<br />
findet er gute Angebote besser<br />
als DVDs. Aktuelles über<br />
Online-Videotheken fasst er<br />
online auf der Website<br />
www.video-magazin.de/<br />
filmeonline zusammen.<br />
KINO<br />
AUS DEM WEB<br />
Online-Videotheken sind nichts Neues mehr, doch derzeit erleben<br />
sie ein kräftiges Wachstum. Ein Grund dafür ist, dass man die Filme<br />
aus dem Netz noch nie so flexibel anschauen konnte wie heute.<br />
82<br />
Auf Computern ging es los. Mittlerweile sind Online-Videotheken<br />
auch auf TVs, Blu-ray-Playern und Tablets abrufbar.
04.2014 // connected-home.de<br />
Online-Videotheken<br />
machen die ganze<br />
Familie unabhängig<br />
vom Fernsehprogramm.<br />
Vor allem<br />
pauschal bezahlte Flatrate-Angebote<br />
finden<br />
in letzter Zeit immer<br />
mehr Freunde.<br />
Der Fernseher dient längst<br />
nicht mehr allein dazu, das<br />
gerade gesendete TV-Programm<br />
anzuschauen. Dank Alternativen<br />
wie Video on Demand ist man<br />
auf Blockbuster im Privatfernsehen<br />
nicht mehr angewiesen. Jedes vernetzte<br />
TV-Gerät holt Filme aus Online-Videotheken<br />
ins Haus, und wer<br />
noch keinen schlauen Fernseher<br />
(sprich: Smart TV) besitzt, der nutzt<br />
einen günstigen Zuspieler, um Filme<br />
in Echtzeit aus dem Netz zu streamen.<br />
Das Angebot an Online-Videotheken<br />
ist riesig, wie unser Test der größten<br />
Anbieter auf den folgenden Seiten<br />
zeigt. Man unterscheidet in der Regel<br />
zwischen Videotheken mit Einzelabruf<br />
(siehe Seite 84/85) und solchen mit<br />
Pauschal-Abo (vgl. Seite 86). Während<br />
man bei ersteren die neuesten Filme<br />
parallel oder sogar vor dem DVD-Start<br />
bekommt, zeigen Flatrate-Videotheken<br />
ältere Spielfilme und bieten meistens<br />
eine interessante Palette an TV-<br />
Serien. Maxdome und Amazon Instant<br />
Video offerieren sogar beides –<br />
nicht nur auf dem TV-Schirm.<br />
Filme im vernetzten Heim<br />
Die Voraussetzung für die Nutzung<br />
einer Online-Videothek ist eine Basisvernetzung<br />
im Haus. Ein möglichst<br />
schneller Internet-Zugang per DSL<br />
oder Breitbandkabel gehört ebenso<br />
dazu wie die Tatsache, dass alle verwendeten<br />
Empfangsgeräte Zugang<br />
zum Internet haben.<br />
Viele Smart TVs und Streaming-<br />
Boxen besitzen dafür WLAN-Empfänger.<br />
Sie kommen also ohne ein Kabel<br />
vom DSL- oder Kabelrouter aus,<br />
sofern das WLAN-Signal im Wohnzimmer<br />
stark genug ist. Da bei der<br />
Übertragung von Filmen in HD-Qualität<br />
größere Datenraten übertragen<br />
werden, lohnt es sich aber, eine Kabelverbindung<br />
zum TV-Rack zu legen.<br />
Denn nichts ist nerviger als Filme, die<br />
mittendrin stocken.<br />
Als Empfänger kommen – neben<br />
dem PC als Basisgerät für alle Online-<br />
Dienste – alle möglichen Smart TVs,<br />
Blu-ray-Player, Heimkinoanlagen<br />
oder spezielle Set-Top-Boxen in Betracht.<br />
Wer in den letzten beiden Jahren<br />
einen Smart TV gekauft hat,<br />
83
SEHEN & HÖREN ONLINE-VIDEOTHEKEN<br />
Einzelabruf-Videotheken<br />
TESTSIEGER<br />
iTunes Instant Video maxdome Video Unlimited<br />
Apple hat die größte Film- und<br />
Serienauswahl bei fairen Preisen,<br />
meist mit 5.1-Ton und Originalfassung.<br />
In der Apple-Welt ist<br />
die Handhabung leicht, die<br />
Übertragung zum TV erfolgt via<br />
Apple TV. Ausnahmen: Direkt<br />
am Apple TV geliehene Fime<br />
kann man nur dort per Streaming<br />
aus dem Internet anschauen.<br />
Die Bildqualität ist stets top.<br />
Amazon Instant Video ist das<br />
neueste Angebot im Test. Hier<br />
gibt es noch nicht allzu viele Filme<br />
und Serien, dafür laufen diese<br />
bereits auf dem iPad, Kindle<br />
Fire, auf Smart TVs und Playern<br />
von LG, Samsung und Sony sowie<br />
auf allen gängigen Spielkonsolen.<br />
Man muss Einzelabruf-<br />
Titel allerdings zuvor im Amazon-Shop<br />
kaufen oder leihen.<br />
Maxdome bietet im Einzelabruf<br />
eine gute Film- und Serienauswahl,<br />
meist auch in guter HD-<br />
Qualität und mit wählbarem<br />
Originalton. Die Videothek ist<br />
auf fast allen Smart TVs vertreten<br />
und hat Apps für iOS und Windows<br />
8.1. Auf Sony- und<br />
Samsung-Geräten gibt es neuerdings<br />
einige Filme in Dolby Digital<br />
Plus mit 5.1-Kanal-Ton.<br />
Sony Video Unlimited bietet<br />
HD-Filme mit 1080p-Auflösung<br />
an, meist mit 5.1-Kanalton. Am<br />
besten klappt die Wiedergabe auf<br />
PlayStation 3 und 4: Filme lassen<br />
sich auf Festplatte herunterladen.<br />
Auch auf TVs, Tablets und<br />
anderen Sony-Geräten bietet die<br />
Videothek gute Streaming-Qualität;<br />
auf anderen Marken läuft<br />
das Angebot nicht.<br />
Testangebot und Preise<br />
Leihfilme SD/HD: 80% / 78%<br />
Preise: 3,49 / 4,48 Euro<br />
Kauffilme SD/HD: 94% / 92%<br />
Preise: 11,34 / 13,88 Euro<br />
Serien (Kauf) SD/HD: 92% / 71%<br />
Folgenpreise: 2,44 / 2,96 Euro<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Testangebot und Preise<br />
Leihfilme SD/HD: 54% / 52%<br />
Preise: 3,58 / 4,57 Euro<br />
Kauffilme SD/HD: 62% / 60%<br />
Preise: 12,02 / 14,52 Euro<br />
Serien (Kauf) SD/HD: 75%/58%<br />
Folgenpreise: 2,24 / 2,76 Euro<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Testangebot und Preise<br />
Leihfilme SD/HD: 72% / 60%<br />
Preise: 3,89 / 4,88 Euro<br />
Kauffilme SD/HD: 52% / 40%<br />
Preise: 10,53 / 12,39 Euro<br />
Serien (Kauf) SD/HD: 54%/48%<br />
Folgenpreise: 2,49 / 2,99 Euro<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Testangebot und Preise<br />
Leihfilme SD/HD: 64% / 64%<br />
Preise: 3,77 / 4,77 Euro<br />
Kauffilme SD/HD: 74% / 74%<br />
Preise: 12,31 / 17,53 Euro<br />
Serien (Kauf) SD/HD: 43%/34%<br />
Folgenpreise: 2,45/2,94 €<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
84<br />
SO ÜBERTRAGEN SIE ALLE<br />
FILME AUF IHR TV-GERÄT<br />
AIRPLAY<br />
...überträgt Bild und Ton aus bestimmten iPhone-/<br />
iPad-Apps übers Netzwerk zur Streaming-Box Apple<br />
TV. Das klappt mit iTunes, WATCHEVER, Amazon Instant<br />
Video, Sky Snap und der Media-Markt-Videothek.<br />
WiFi Miracast<br />
Miracast schickt Bild und Ton von Android- und<br />
Windows-Geräten per Funk an viele neuere Smart<br />
TVs. Nicht jedes Smartphone und nicht jeder TV überträgt/empfängt<br />
dabei aber kopiergeschützte Filme.<br />
MHL über HDMI<br />
MHL (Mobile High-Definition Link) verbindet überwiegend<br />
Android-Geräte per Kabel mit passenden TVs.<br />
Bei der Verbindung überträgt das Mobilgerät Bild und<br />
Ton zum TV-Gerät und wird von diesem geladen.<br />
kann ziemlich sicher sein, dass er<br />
damit die eine oder andere der<br />
hier getesteten Online-Videotheken<br />
nutzen kann. Ein Blick<br />
ins Online-Menü des Gerätes<br />
oder in den zugehörigen App<br />
Store genügt meist, um die<br />
Dienste zu finden.<br />
So ist etwa maxdome (siehe<br />
oben) auf fast allen Smart TVs,<br />
vielen Digital-TV-Receivern und<br />
Spielkonsolen vertreten. Das gilt<br />
auch für die Flatrate-Videothek<br />
WATCHEVER sowie – mit leichten<br />
Abstrichen – für Amazon Instant<br />
Video (Einzelabruf) und<br />
Prime Instant Video (Flatrate).<br />
Sie sind derzeit immerhin auf<br />
Geräten von LG, Sony und<br />
Samsung zu sehen. Sky Snap<br />
(siehe Seite 86) und der Video<br />
Download Shop von Media<br />
Markt streben ebenfalls eine<br />
weitere Verbreitung auf Smart<br />
TVs und Set-Top-Boxen an, sind<br />
aber bisher nur auf relativ wenigen<br />
Geräten verfügbar: Sky Snap<br />
nur auf Samsung-TVs, der Media-Markt-Dienst<br />
etwa auch bei<br />
LG und in vernetzten Digital-<br />
TV-Receivern von Inverto, Humax<br />
und TechniSat.<br />
Marken-Videotheken<br />
Videotheken wie Sony Video Unlimited,<br />
Telekom Videoload oder<br />
Xbox Video sind im Wohnzimmer<br />
nur mit bestimmten Geräten<br />
nutzbar. Sie gehören in die Markenwelt<br />
eines Herstellers.<br />
Video Unlimited läuft logischerweise<br />
auf Sony-TVs, Blu-
04.2014 // connected-home.de<br />
Media Markt<br />
Videoload<br />
Xbox Video<br />
Google play<br />
Die Media-Markt-Videothek bietet<br />
eine gute Filmauswahl, aber<br />
wenig HD und kaum Serien.<br />
Schade, denn die HD-Bildqualität<br />
war im Test super. Alle Testfilme<br />
waren am PC und auf kompatiblen<br />
TVs zu sehen, manche<br />
auch auf iDevices. Der Aufbau<br />
des Shops und die Bedienung<br />
über die Geräte hinweg sind aber<br />
etwas unübersichtlich.<br />
Videoload hat ein sehr gutes<br />
Filmangebot, aber nicht ganz so<br />
viele TV-Serien. Die Bedienung<br />
im Browser und auf T-Entertain-<br />
Receivern klappt mustergültig<br />
einfach. Daneben ist die Videoload-Videothek<br />
nur auf Samsung<br />
Smart TVs verfügbar. Entertain-<br />
Kunden können Filme noch über<br />
die zugehörige iPad-App sehen,<br />
das kostet aber extra.<br />
Die Microsoft-Videothek ist via<br />
Web-Browser, Xbox One und 360<br />
sowie auf Windows-Tablets erreichbar.<br />
Das Filmangebot an<br />
sich ist recht gut, allerdings gibt<br />
es Leihfilme nur in SD, die Leihund<br />
Kaufpreise sind in diesem<br />
Test die höchsten. Dafür gibt es<br />
Auflösungen bis 1080p mit guter<br />
Qualität und eine einfache Bedienung<br />
auf passenden Geräten.<br />
Mit Smart TVs hat Google play<br />
Video bislang nur wenig zu tun.<br />
Der Store ist aber auf Android-<br />
Mobilgeräten integriert – inklusive<br />
Download. Filme lassen sich<br />
von diesen Geräten auf viele<br />
Smart TVs übertragen. Serien<br />
bietet Google bislang nicht. Die<br />
Bedienung des Stores ist einfach,<br />
Bild- und Tonqualität sind allerdings<br />
teils nur durchschnittlich.<br />
Testangebot und Preise<br />
Leihfilme SD/HD: 66% / 34%<br />
Preise: 3,58 / 4,79 Euro<br />
Kauffilme SD/HD: 78% / 36%<br />
Preise: 11,89 / 12,88 Euro<br />
Serien (Kauf) SD/HD: 16% / 1%<br />
Folgenpreise:<br />
2,16 / 2,99 Euro<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Testangebot und Preise<br />
Leihfilme SD/HD: 76% / 68%<br />
Preise: 3,70 / 4,78 Euro<br />
Kauffilme SD/HD: 70% / 64%<br />
Preise: 11,22 / 13,43 Euro<br />
Serien (Kauf) SD/HD: 31% / 23%<br />
Folgenpreise:<br />
2,09 / 2,99 Euro<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Testangebot und Preise<br />
Leihfilme SD/HD: 52% / 0%<br />
Preise:<br />
3,87 / – Euro<br />
Kauffilme SD/HD: 44% / 36%<br />
Preise: 12,83 / 15,46 Euro<br />
Serien (Kauf) SD/HD: 33% / 33%<br />
Folgenpreise:<br />
2,49 / 2,99 Euro<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: befriedigend<br />
Testangebot und Preise<br />
Leihfilme SD/HD: 52% / 52%<br />
Preise: 3,64 / 4,64 Euro<br />
Kauffilme SD/HD: 40% / 40%<br />
Preise: 12,09 / 15,14 Euro<br />
Serien (Kauf) SD/HD: keine<br />
Folgenpreise: – / – Euro<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: befriedigend<br />
ray-Playern sowie auf den Spielkonsolen,<br />
Smartphones und Tablets<br />
des Herstellers. Dies gilt<br />
auch für Xbox Video, dessen Filme<br />
derzeit vor allem über Microsoft-Spielkonsolen<br />
auf den<br />
TV-Schirm gelangen, sowie Videoload,<br />
das Filme über den Entertain-Receiver<br />
der Telekom bereitstellt.<br />
Doch die Markenbindung<br />
lockert sich allmählich. So<br />
bieten etwa auch Samsung-<br />
Fernseher mittlerweile eine<br />
Smart-TV-App für Videoload.<br />
Apple bietet vollen Service<br />
Das beste Beispiel für eine spezielle<br />
Video-Streaming-Lösung<br />
mit universellen Vernetzungsmöglichkeiten<br />
stellt iTunes von<br />
Apple dar. Der Online-Medien-<br />
Store verfügt über die mit Abstand<br />
größte Auswahl an Filmen<br />
und TV-Serien, die man in SDoder<br />
HD-Auflösung mieten und<br />
kaufen kann. Doch iTunes ist auf<br />
keinem einzigen Smart TV direkt<br />
erreichbar, sondern ausschließlich<br />
über die Streaming-Box<br />
Apple TV. Diese kostet knapp 100<br />
Euro und bietet zu diesem Preis<br />
einen direkten Zugang zur Videothek<br />
iTunes.<br />
Daneben hat Apple TV eine<br />
Menge weiterer Online-Funktionen<br />
an Bord – etwa eine App für<br />
die Flatrate-Videothek WATCH-<br />
EVER, für YouTube und einer<br />
Reihe weiterer Online-Dienste.<br />
All diese Angebote kann der Video-Fan<br />
direkt per Fernbedienung<br />
nutzen.<br />
Auch Smart TVs und netzwerkfähige Blu-ray-Player bieten Zugang zu immer mehr Online-<br />
Videotheken. Sind die zugehörigen Apps nicht gleich auf der Startseite gelistet, dann lohnt<br />
sich immer auch ein Blick in die App Stores der verschiedenen Smart TVs.<br />
85
SEHEN & HÖREN ONLINE-VIDEOTHEKEN<br />
Flatrate-Videotheken<br />
TESTSIEGER<br />
PREIS-TIPP<br />
WATCHEVER Amazon Prime maxdome-Paket Sky Snap<br />
WATCHEVER punktet mit vielen<br />
zeitlosen Filmen und Serien.<br />
Die Bedienung ist auf Tablets<br />
(iOS, Android, Kindle Fire), PCs<br />
und Smart TVs kinderleicht.<br />
WATCHEVER merkt sich auf allen<br />
Geräten, welche Serien-Episode<br />
man an welcher Stelle zuletzt<br />
gesehen hat und setzt die<br />
Wiedergabe dort fort. Ebenfalls<br />
top: Fast alle Titel lassen sich auf<br />
Originalsprache umschalten.<br />
Die Bildqualität ist in Ordnung,<br />
könnte aber stabiler sein.<br />
Kürzlich wurde LOVEFiLM VoD<br />
zu Amazon Prime Instant Video<br />
und ist seither ein Teil von Amazon<br />
Prime (49 Euro/Jahr). Das<br />
Angebot ist geblieben: viele<br />
Klassiker, hin und wieder ein<br />
neuerer Titel und jede Menge Serien,<br />
auch in toller HD-Qualität.<br />
Auf Smart TVs und smarten Anlagen<br />
von Sony, Samsung und<br />
LG sowie auf Spielkonsolen bekommt<br />
man teilweise auch<br />
5.1-Kanalton, aber kaum Filme<br />
mit Originaltonfassung.<br />
Das maxdome-Paket bietet viele<br />
Filme, allerdings wurde es qualitativ<br />
offenbar in letzter Zeit ausgedünnt<br />
– der Katalog an Spielfilmen<br />
listet nur noch wenige<br />
wirklich erfolgreiche Katalog-<br />
Titel. Bei TV-Serien sieht es etwas<br />
besser aus, doch Titel wie<br />
„Two And A Half Men“ muss<br />
man einzeln kaufen – bei Amazon<br />
oder WATCHEVER gibt es<br />
sie in der Flatrate. Die Bildqualität<br />
ist gut, und die meisten Titel<br />
bekommt man mit Originalton.<br />
Sky Snap kostet für Sky-Abonnenten<br />
nur 4,99 Euro und soll das<br />
Pay-T V-Angebot ergänzen.<br />
Fremdkunden zahlen 9,99 Euro<br />
und sind so anderswo besser beraten:<br />
Das Film- und Serienangebot<br />
ist nicht schlecht, aber<br />
eben knapper als bei den günstigeren<br />
Konkurrenten. Außer auf<br />
PC und iPad läuft Sky Snap auf<br />
Samsung Smart TVs. Auf andere<br />
TVs lassen sich Filme per iPad,<br />
AirPlay und Apple TV schicken.<br />
Bild und Ton sind Durchschnitt.<br />
Preis pro Monat: 8,99 Euro<br />
Testangebot<br />
Filme SD/HD: 43% / 38%<br />
Serien SD/HD: 39% / 23%<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: sehr gut<br />
Preis pro Monat: 4,08 Euro<br />
Testangebot<br />
Filme SD/HD: 33% / 23%<br />
Serien SD/HD: 42% / 34%<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: überragend<br />
Preis pro Monat:<br />
7,99 Euro<br />
Testangebot<br />
Filme SD/HD: 20% / 15%<br />
Serien SD/HD: 30% / 13%<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
Preis pro Monat: 9,99 Euro<br />
Testangebot<br />
Filme SD/HD: 22% / 5%<br />
Serien SD/HD: 30% / 24%<br />
Qualität:<br />
Angebot:<br />
Bedienung/Geräte:<br />
Testurteil: gut<br />
Preis/Leistung: befriedigend<br />
Der Pay-TV-Sender Sky bietet seinen Abonnenten mit Sky Go eine eigenen Online-Videothek.<br />
Je nach gebuchtem Sky-Paket liefert sie passende TV-Inhalte auf Abruf. Hier können<br />
etwa Sky-Cinema-Kunden jederzeit aktuelle und ältere Pay-TV-Filme und -Serien abrufen.<br />
Sport-Abonnenten empfangen über Sky Go auch Live-Übertragungen online. HD-Kunden<br />
bekommen auch hier meist gute HD-Streaming-Qualität. Sky Go läuft im Webbrowser am<br />
Computer, auf iPhone- und iPad-Apps (siehe oben) sowie auf der Microsoft Xbox 360.<br />
86<br />
Spannend wird Apple TV im<br />
Zusammenspiel von Online-Videotheken<br />
mit dem iPhone, iPod<br />
oder iPad. Medieninhalte aus<br />
verschiedenen Apps lassen sich<br />
nämlich über die Apple-Streaming-Technik<br />
AirPlay von den<br />
iDevices zum Apple TV schicken.<br />
Das geht so: Viele Online-Videotheken<br />
bieten ihre Dienste auch<br />
in einer App für iPad & Co. an.<br />
Per AirPlay lassen sich die Videos<br />
dann aus der App via Netzwerk<br />
und Apple TV zum Fernseher<br />
schicken. Ob diese Übertragung<br />
funktioniert oder nicht, hängt<br />
von der jeweiligen App ab. Es<br />
klappt beispielsweise mit Sky<br />
Snap, Media Markt, Amazon Instant<br />
Video und der kostenlos<br />
verfügbaren Online-Videothek<br />
Netzkino (siehe rechts), nicht<br />
aber aus den Apps von Sky Go<br />
(links) und maxdome.<br />
Googles Alternative<br />
Ganz so einfach klappt das Zusammenspiel<br />
der verschiedenen<br />
Geräte in der Welt von Google<br />
und Android-Geräten noch<br />
nicht, doch es gibt gute Ansätze.<br />
Mit dem Google play Video Store<br />
existiert eine Online-Videothek<br />
mit zunehmend besserem<br />
Filmangebot, die auf allen Android-Geräten<br />
vorinstalliert ist.<br />
Bei Google play gekaufte oder<br />
geliehene Filme sind auf all diesen<br />
Geräten nutzbar – also etwa<br />
auch auf speziellen Android-<br />
Geräten fürs Wohnzimmer, etwa<br />
der Cloud- und Streaming-Box
04.2014 // connected-home.de<br />
HomeSync von Samsung sowie anderen<br />
Android-TV-Boxen.<br />
Philips hat für dieses Jahr Smart<br />
TVs mit Android-Betriebssystem angekündigt,<br />
auf denen Filme aus der<br />
Google-Videothek laufen sollen. Die<br />
Übertragung auf andere TV-Geräte<br />
klappt ebenso gut über eine Android-<br />
TV-Box wie Samsung HomeSync oder<br />
von neueren Tablets und Smartphones<br />
auf aktuelle Smart TVs mit dem Funk-<br />
Streaming-Standard Miracast (siehe<br />
Seite 84). Der soll Android- und andere<br />
Mobilgeräte über Markengrenzen<br />
hinweg mit netzwerkfähigen Smart<br />
TVs verbinden. Das klappt allerdings<br />
je nach Gerätekombination mal mehr,<br />
mal weniger zuverlässig.<br />
SPEZIAL-VIDEOTHEKEN<br />
Neben den Vollsortimentern gibt es einige Online-Videotheken<br />
mit speziellen Angeboten – etwa für den besonderen Filmgeschmack<br />
oder sogar kostenlose Unterhaltung.<br />
Netzkino<br />
Internet: www.netzkino.de<br />
Preis: kostenlos, mit Werbung<br />
Top-Blockbuster findet man bei Netzkino nicht,<br />
aber es gibt immer mal wieder Highlights aus<br />
dem Genre der Autorenfilme und viele Grusel-B-<br />
Movies. Filme starten mit einem Werbeblock am<br />
Anfang, eine Anmeldung ist nicht nötig.<br />
alleskino<br />
Internet: www.alleskino.de<br />
Preis: Einzelabruf ab 1,99 Euro<br />
Diese Videothek zeigt ausschließlich deutsche<br />
Filme, darunter auch viele längst vergessene,<br />
aber schöne DDR-Produktionen. Filme liegen<br />
überwiegend in guter SD-Qualität vor. Streaming<br />
klappt auf PC und via Website auch aufs iPhone/<br />
iPad; auf Android-Geräte nur mit Flash-Player.<br />
Die WATCHEVER App für Android (oben),<br />
Windows 8.1 und das iPad kann Filme herunterladen.<br />
So kann man sie unterwegs offline sehen.<br />
Filme zum Mitnehmen<br />
Filme gucken im vernetzten Zuhause<br />
bedeutet aber nicht nur, dass man vor<br />
dem Fernseher sitzt. Schließlich wollen<br />
nicht alle Familienmitglieder ständig<br />
dasselbe sehen. Während die Eltern<br />
also im Wohnzimmer einen Krimi<br />
schauen, kann sich der Nachwuchs<br />
auch mal mit dem Tablet ins Kinderzimmer<br />
zurückziehen und dort seine<br />
Lieblingsserie gucken. Es spricht auch<br />
nichts dagegen, einen angefangenen<br />
Film mit Überlänge auf dem Smartphone<br />
im Bett zu Ende zu schauen.<br />
Damit das klappt, sollten Online-<br />
Videotheken den Übergang von einem<br />
auf ein anderes Wiedergabegerät mitmachen.<br />
Hierbei helfen Apps auf Mobilgeräten.<br />
iPhone und iPad haben<br />
hier klar die Nase vorn – alle Flatrate-<br />
Videotheken sowie iTunes, maxdome,<br />
Amazon Instant Video und Media<br />
Markt sind mit Apps auf iDevices vertreten.<br />
Eine universell nutzbare Android-App<br />
gibt es dagegen nur für<br />
Mubi<br />
Internet: www.mubi.com<br />
Preis: 4,99 Euro pro Monat<br />
Mubi zeigt jeden Tag einen neuen Film aus anspruchsvollen<br />
Genres für 30 Tage. Der Katalog<br />
ist handselektiert. Mubi läuft weltweit am PC,<br />
auf iPhone/iPad, PS3 und Sony-/Samsung-TVs.<br />
Bild (teils HD) und Ton sind überwiegend top.<br />
Digital Concert Hall<br />
Internet: www.digitalconcerthall.com<br />
Preis: 14,90 Euro/Monat, 149 Euro/Jahr<br />
Freunde der Berliner Philharmoniker können hier<br />
alle Konzerte des Ensembles live oder im Archiv<br />
verfolgen. Die Tonqualität ist top, die HD-Bilder<br />
könnten etwas besser sein. Das Angebot läuft<br />
auf Smart TVs von Sony, Samsung, Panasonic<br />
und LG sowie auf iOS- und Android-Geräten.<br />
Kinderkino<br />
Internet: www.kinderkino.de<br />
Preis: Einzelabruf, Flatrate ab 5,80 Euro/Monat<br />
Hier dreht sich alles um Kinderfilme und -serien,<br />
die es in SD und HD zu kaufen oder zu leihen<br />
gibt. Pädagogisch wertvoll: Das Angebot kann<br />
sich sehen lassen, die Abrechnung ist auch per<br />
Guthaben möglich. Es gibt auch ein überschaubares<br />
Gratisangebot mit Werbung.<br />
87
SEHEN & HÖREN ONLINE-VIDEOTHEKEN<br />
Netflix in Deutschland sehen<br />
SO NUTZEN SIE JETZT SCHON DIE US-VIDEOTHEK.<br />
Die Anzeichen verdichten sich, dass die große Flatrate-Videothek Netflix aus den USA im Laufe des Jahres auch in Deutschland<br />
startet. Wer nicht so lange warten möchte, der kann sich mit ein paar Tricks schon heute Zugang zum Netflix-Angebot<br />
verschaffen. Zumindest am PC hat Netflix keine unüberwindlichen Hürden gegen ausländische Besucher errichtet.<br />
Netflix ist die Flatrate-<br />
Online-Videothek mit<br />
den weltweit meisten<br />
Abonnenten.<br />
Neben den USA gibt<br />
es sie bereits auch in<br />
Kanada, Großbritannien,<br />
Holland, Nordeuropa<br />
und vielen Ländern<br />
Lateinamerikas.<br />
Netflix und andere Anbieter kaufen<br />
bei Filmstudios das Recht ein, Filme<br />
über ihre Online-Videotheken abzuspielen.<br />
Dieses Recht gilt immer nur<br />
für ein bestimmtes Land. Die Server<br />
überwachen dies, indem sie über die<br />
IP-Adresse des zugreifenden Computers<br />
prüfen, wo er steht. Mit einem<br />
Trick, der sogenannten IP-Weiterleitung,<br />
lässt sich die Adresse des zu-<br />
greifenden Computers beim Server<br />
verschleiern, sodass der Netflix-Server<br />
etwa bei einer Abfrage aus Deutschland<br />
einen PC in den USA vermutet. Das<br />
klappt nicht mit Smart TVs, aber mit den<br />
Internet-Browsern Netscape und Google<br />
Chrome am Computer. Für diese Programme<br />
gibt es ein Plugin namens Media<br />
Hint (www.mediahint.com), das den<br />
Weiterleitungsserver bereitstellt und die<br />
Ländersperre umschifft. Alternativ tut<br />
dies die Website screen.webhop.org,<br />
indem sie die Weiterleitung per Online-Dienst<br />
und Browser-Einstellungen<br />
herstellt. Klappt alles, dann ist eine<br />
Anmeldung bei Netflix möglich. Dafür<br />
muss man seinen Namen, eine USamerikanische<br />
Postleitzahl und gültige<br />
Kreditkartendaten eingeben. Letztere<br />
akzeptiert Netflix auch mit einer<br />
deutschen Karte. Möglich ist aber,<br />
dass die Bank bei der ersten Abbuchung<br />
nachfragt, warum eine Buchung<br />
mit einer US-Postleitzahl angefragt<br />
wurde. Um dies zu vermeiden, kann<br />
man innerhalb des Gratis-Probemonats<br />
kündigen.<br />
Netflix ist mit 5,99 Dollar pro Monat<br />
günstig und bietet eine stattliche<br />
Auswahl an Filmen und Serien. Die<br />
Inhalte werden durchweg auf Englisch<br />
angeboten, häufig mit spanischer Tonspur.<br />
Einige wenige Filme gibt es auch<br />
in deutscher Sprache mit englischen<br />
Untertiteln. Aber Vorsicht: Sie befinden<br />
sich mit dem Zugriff auf Netflix in<br />
einer rechtlichen Grauzone.<br />
Tablets sind die idealen<br />
Zweitbildschirme<br />
für Online-Videotheken.<br />
Man kann darauf<br />
teils parallel zum TV<br />
einen anderen Film<br />
anschauen. Für das<br />
iPad gibt es Apps von<br />
den meisten Online-<br />
Videotheken.<br />
WATCHEVER und Google play Video,<br />
die übrigen Angebote laufen nur<br />
auf Tablets und Smartphones bestimmter<br />
Hersteller. Die Amazon-<br />
Filmkataloge etwa sind bislang nur<br />
auf Kindle-Fire-Tablets zu sehen.<br />
Amazon Instant Video, iTunes, Media<br />
Markt und WATCHEVER merken<br />
sich beim Übergang von einem auf<br />
ein anderes Gerät auch die Stelle im<br />
Film, bis zu der man zuletzt geschaut<br />
hat – und starten in einer Serie teils<br />
auch automatisch die nächste Staffel.<br />
Eine gute Online-Videothek sollte<br />
auf mehreren Geräten parallel funktionieren.<br />
WATCHEVER etwa erlaubt<br />
fünf registrierte Geräte pro Account<br />
und kann drei Video-Streams parallel<br />
übertragen. Auch Amazon Prime Instant<br />
Video lässt bis zu drei parallel<br />
gezeigte Videos zu, Sky Snap dagegen<br />
nur zwei. Maxdome zeigte im Test so-<br />
gar vier Streams mit Filmen aus dem<br />
pauschal bezahlten maxdomebreite<br />
nicht aus. Aber das ge-<br />
Paket parallel an – für mehr<br />
reichte die Online-Band-<br />
nügt ja, damit jedes Familinemit-<br />
glied seinen eigenen Lieblingsfilm<br />
anschauen kann.<br />
FAZIT<br />
Online-Videotheken kriegen<br />
endlich die Kurve nach einem<br />
lange Zeit eher bescheidenen<br />
Angebot. Ich nutze derzeit am<br />
liebsten WATCHEVER und<br />
Amazon Instant Video für die<br />
schnelle Serie zwischendurch<br />
auf dem PC oder Tablet. Filme<br />
für die ganze Familie und den<br />
großen Flatscreen kaufe oder<br />
leihe ich bei Apple iTunes, denn<br />
hier gibt es die beste Auswahl,<br />
und die Filme sind überall und<br />
auf allen meinen Geräten zu<br />
sehen.<br />
88
SERVICE<br />
04.2014 // connected-home.de<br />
MEINUNG<br />
Schluss mit<br />
Primitivbauten!<br />
Die Smart-Home-Szene ist in einer<br />
Umbruchphase. Bisher in der Regel<br />
Luxusspielzeug für Besserverdiener,<br />
erkennen immer mehr Leute die Notwendigkeit<br />
oder zumindest den positiven<br />
Sinn von Smart Home neben dem Komforteffekt.<br />
Wie schön, dass Smart Home nicht<br />
mehr nur auf ausschließlich neubautaugliche<br />
Techniken angewiesen ist, sondern sich<br />
auch problemlos nachrüsten lässt.<br />
Wie war das doch mit dem Airbag, dem<br />
Navi und ABS? Zuerst war das nur in der<br />
Mercedes-S-Klasse und gegen saftigen<br />
Aufpreis zu haben. Ich höre noch die Kritiker:<br />
„Wer braucht schon Navi, es ging schon<br />
immer ohne. Wer braucht denn Airbags? Ich<br />
hatte noch nie einen Unfall. Wer braucht<br />
denn ABS? Stotterbremse geht auch ohne<br />
Elektronik“. Und obwohl diese Technik die<br />
Autos etwas teurer gemacht hat, zumindest<br />
ABS und Airbags sind inzwischen überall<br />
Standard ab Werk und keine Optionen.<br />
Noch nie wurde in den Medien so viel<br />
über Smart Home berichtet. Noch nie haben<br />
sich Kunden so sehr dafür interessiert. Inzwischen<br />
richten – vermutlich auf Kundendruck<br />
– sogar Handwerker und Architekten<br />
ihren Blick darauf. Große und kleine Bauträger<br />
beschäftigen sich ernsthaft mit smarten<br />
Funktionen als Basisausstattung für ihre<br />
Neubau- und Sanierungsprojekte.<br />
Und private Bauherren sowieso – wie<br />
jeder bestätigen kann, der in der letzten<br />
Zeit als Aussteller auf einer Baumesse tätig<br />
war und auf seinem Stand ein Schild<br />
„Smart-Home-Beratung“ aufgestellt hat.<br />
So hat die Sparkasse Paderborn-Detmold<br />
in diesem Jahr ihre große Bau- und Immobilienmesse<br />
ganz und ausschließlich unter<br />
das Motto Smart Home gestellt. Das wird<br />
in der Region Folgen haben. Architekten,<br />
Bauunternehmer, die Wohnungswirtschaft<br />
und das Handwerk werden sich dafür interessieren<br />
müssen.<br />
Dazu kommt, dass inzwischen ca. 35 Prozent<br />
der neu bestellten Fertighäuser über<br />
eine smarte Basisausstattung verfügen, die<br />
der Kunde nicht abwählen kann. Möchte<br />
man mit seinem individuell geplanten und<br />
handwerklich errichteten Heim qualitativ<br />
und ausstattungsmäßig nur zweite Wahl<br />
sein? Die Baubranche wird handeln müssen.<br />
Mein Appell an das Handwerk: Nichts<br />
passiert von allein. Man muss selbst etwas<br />
tun. Weiterbildung trotz voller Auftragsbücher<br />
wäre ein guter Anfang. „Primitivbauten“<br />
mit Mindestausstattung nach DIN<br />
18015-2 gehören abgelehnt. Eine „sternförmige<br />
Kabel-Topologie pro Wohnung“ nach<br />
DIN EN 50172-4 „Anwendungsneutrale<br />
Kommunikations-Kabelanlagen, Teil 4:<br />
Wohnungen“ sollte Pflicht sein. Packen wir<br />
es gemeinsam an: Bauherr und Handwerk.<br />
Günther Ohland,<br />
Technik-Journalist, Buchautor und<br />
Erster Vorsitzender der SmartHome<br />
Initiative Deutschland e.V., E-Mail:<br />
go@smarthome-deutschland.de<br />
89
SEHEN & HÖREN VIDEO-STREAMING<br />
FILMSPASS<br />
OHNE ENDE<br />
Der Videoabend ist verdorben, wenn der Film stockt, weil das Internet zu langsam ist.<br />
Damit Sie dieses Problem vermeiden können, hat unser Schwestermagazin connect<br />
die Streaming-Qualitäten von DSL- und Kabelnetzen getestet. Von Hannes Rügheimer<br />
Wer jemals Videos aus dem<br />
Internet geschaut hat,<br />
kennt das: Ein Film stoppt,<br />
weil der Rest noch nicht geladen wurde.<br />
An der flüssigen Wiedergabe von<br />
Online-Videos sind verschiedene Faktoren<br />
beteiligt. Hier kommt neben der<br />
Transportgeschwindigkeit und der<br />
Fehlerfreiheit im Netz des Anschlussbetreibers<br />
auch die Leistungsfähigkeit<br />
des Servers – des Anbieters der jeweiligen<br />
Video-Streams – zum Tragen.<br />
Um für alle Testkandidaten gleiche<br />
Bedingungen zu garantieren, wurden<br />
besonders leistungsstarke Angebote<br />
ausgewählt: die „Tagesschau in 100<br />
Sekunden“ der ARD und der mittlerweile<br />
von Google betriebene Videodienst<br />
YouTube. Diese Angebote werden<br />
nicht von einem einzigen Videoserver<br />
ausgestrahlt, sondern nutzen<br />
ein re gional verteiltes Netz lokaler<br />
„Streaming-Proxys“ von namhaften<br />
Dienstleistern wie zum Beispiel<br />
Akamai. Zudem zeigte der Messspezialist<br />
zafaco Fairness, indem er die<br />
Testaufrufe für alle Kandidaten jeweils<br />
zur selben Zeit und mit demselben<br />
Videoinhalt durchführte.<br />
Klare Unterschiede im Test<br />
Die Ergebnisse und vor allem die Unterschiede<br />
zwischen den einzelnen<br />
Netzbetreibern sind dennoch deutlich.<br />
Dabei kann sich in der Gesamtwertung<br />
(siehe Tabelle) der Kabelnetzbetreiber<br />
Kabel BW auf den ersten<br />
Platz setzen, dicht gefolgt von Telefónica<br />
(O 2<br />
) und der Deutschen Telekom.<br />
Doch auch das Verfolgerfeld (Kabel<br />
Deutschland, Vodafone und 1&1)<br />
glänzt mit guten Gesamtergebnissen.<br />
Auffällig ist, dass Netzbetreiber<br />
Unitymedia, der Kabel BW gekauft hat<br />
und mit Hochdruck dabei ist, beide<br />
Netze zusammenzulegen, an seinen<br />
eigenen Anschlüssen signifikant<br />
schlechter abschneidet als das auf dem<br />
ersten Platz rangierende baden-württembergische<br />
Schwesternetz. Im Mittelfeld<br />
finden sich die City-Carrier M-<br />
Net und EWE. Eher auf den hinteren<br />
Rängen in der Gesamtwertung landen<br />
einige Stadtnetzanbieter wie NetCologne<br />
und KielNET sowie ausgewiesene<br />
Billiganbieter wie Versatel,<br />
Congstar und Tele2.<br />
HD-Videos sind kritischer<br />
HD-Video-Streams belasten die Netze<br />
mit ihrer größeren Datenmenge<br />
stärker. Dabei fällt auf, dass sich vor<br />
allem bei günstigen Anbietern die<br />
Einbrüche bei Videoqualität und Reaktionszeiten<br />
deutlicher bemerkbar<br />
machen als bei den renommierteren<br />
und teureren Netzen. Detaillierte Tracings<br />
(Paketverfolgungen) durch<br />
zafaco haben ergeben, dass in solchen<br />
90
04.2014 // connected-home.de<br />
Fällen die Datenpakete häufig auf<br />
Umwegen übers Ausland reisten. Solche<br />
Routings sind für den Anbieter<br />
billiger, rächen sich bei zeitkritischen<br />
Übertragungen jedoch durch längere<br />
Laufzeiten und höhere Fehlerraten.<br />
Bei den anspruchsvollen und kritischen<br />
HD-Videos wurde dies besonders<br />
deutlich, als etwa beim Streaming<br />
der „Tagesschau in 100 Sekunden“<br />
in High Definition übers Tele2-<br />
Netz das Bild in über 75 Prozent der<br />
Testübertragungen länger als eine<br />
halbe Sekunde stockte. Auch KielNET<br />
(61,7 Prozent stockende Tagesschau-<br />
HD-Streams), Congstar (59 Prozent)<br />
und Versatel (54,2 Prozent) zeigten<br />
ähnlich schlechte Resultate. Zum Vergleich:<br />
Beim Testsieger Kabel BW hingen<br />
nur 5,3 Prozent der untersuchten<br />
Tagesschau-HD-Streams, bei der<br />
Deutschen Telekom waren es sogar<br />
lediglich 3,7 Prozent.<br />
Bei Tele2 führten hingegen 3,7 Prozent<br />
der getesteten Video-Streams der<br />
„Tagesschau in 100 Sekunden“ in HD<br />
zu einem Abbruch oder Timeout, bei<br />
KielNET waren es sogar 4,1 Prozent<br />
und bei NetCologne 2,9 Prozent. Zum<br />
Vergleich: In der Spitzengruppe lag die<br />
Fehlerrate um oder unter einem Prozent.<br />
Auch die Messungen mit HD-<br />
Videos aus YouTube lieferten vergleichbare<br />
Ergebnisse. Video-Streams<br />
in SD-Qualität waren insgesamt<br />
unpro blematisch, was sich insbesondere<br />
in einer geringeren Anzahl eingefrorener<br />
Bilder niederschlug.<br />
Mit dem grundsätzlichen Transport<br />
der Datenströme hatte keiner der getesteten<br />
Anbieter größere Schwierigkeiten.<br />
Das war bei DSL- oder Kabel-<br />
Anschlüssen mit Datenraten zwischen<br />
6 und 100 Mbit/s und einer typischen<br />
Video-Übertragungsrate um<br />
2 Mbit/s allerdings auch nicht anders<br />
zu erwarten.<br />
Videos für jeden Geschmack:<br />
Die Anlaufstelle<br />
Nummer eins<br />
zum Thema Video im<br />
Web heißt YouTube.<br />
Mittlerweile zeigt der<br />
Google-Ableger auch<br />
HD-Videos.<br />
SO WURDE GETESTET<br />
Beim vorliegenden Test arbeitete<br />
connect mit seinem bewährten<br />
Partner für Festnetz-Qualitätsmessungen zusammen, der<br />
zafaco GmbH aus Ismaning. An insgesamt 26 Standorten<br />
wurde die Performance an Testanschlüssen der einzelnen<br />
Provider überprüft – wobei nicht an jedem Standort jeder<br />
Anbieter verfügbar war. Für die Bewertung wurde die Endezu-Ende-Servicequalität<br />
am Beispiel der beiden bekannten<br />
Videoportale YouTube und „Tagesschau in 100 Sekunden“<br />
ermittelt. Dabei riefen die Testsysteme Videoclips beziehungsweise<br />
Streaming-Inhalte sowohl in SD- (Standard Definition,<br />
Tagesschau: 512 x 288 Pixel, YouTube: 640 x 360 Pixel) als<br />
auch in HD-Qualität auf (High Definition, Tagesschau: 960 x<br />
544 Pixel, YouTube: 1280 x 720 Pixel).<br />
Die Datenmenge der HD-Videoclips war natürlich deutlich<br />
höher und belastete damit die Verbindung stärker als die<br />
Pendants in SD-Auflösung. Bei den Messungen wurden bei<br />
allen Providern dieselben Portale und dasselbe Video zu<br />
jeweils gleichen Zeitpunkten aufgerufen und Qualitätmerkmale<br />
wie die Antwortzeit des Videoservers, die Dauer für die komplette<br />
Videoübertragung, die Anzahl der Standbild-Events in<br />
einem Video (Freezes) und Parameter des Videodatenstroms<br />
ermittelt und miteinander verglichen.<br />
* max. 500 Punkte<br />
Produkt Punkte* Urteil<br />
Kabel BW 426 sehr gut<br />
Telefonica/O 2<br />
425 sehr gut<br />
Telekom 421 gut<br />
Kabel Deutschland 407 gut<br />
Vodafone 406 gut<br />
1&1 404 gut<br />
M-net 402 gut<br />
Unitymedia 395 gut<br />
EWE 389 gut<br />
Versatel 379 gut<br />
Congstar 371 befriedigend<br />
NetCologne 361 befriedigend<br />
Tele2 315 ausreichend<br />
KielNET 310 ausreichend<br />
91
SEHEN & HÖREN MULTIROOM-AUDIOSYSTEM<br />
Ein Wunschkonzert in jedem Raum per<br />
Knopfdruck – das erledigen clevere<br />
Mehrraum-Lösungen ohne Mühe.<br />
Wie der neue Multiroom Amp des<br />
Gebäudetechnikspezialisten JUNG.<br />
Was bietet das vielseitige Modell?<br />
Von Jan Fleischmann<br />
MUSIK FREI HAUS<br />
WAS IST EIGENTLICH KNX?<br />
Aus der Küche schallt eine Radiosendung,<br />
aus den Räumen<br />
des Filius dröhnt dumpfes<br />
Wummern, im Wohnzimmer spielt<br />
ein Streichquartett auf. Das klingt<br />
zunächst nicht außergewöhnlich, ist<br />
es aber, wenn sich das Musikprogramm<br />
in jedem Raum nach Belieben<br />
steuern lässt. Multiroom heißt dies im<br />
Fachjargon – auf Deutsch: Mehrraumtechnik.<br />
Möglich machen es Verstärker,<br />
die mit mehreren eingebauten<br />
Endstufen Räume mit unterschiedlicher<br />
Musik beschallen.<br />
Wie der neue JUNG Multiroom<br />
Amp: Das Modell versorgt je nach<br />
Ausführung vier oder acht Räume mit<br />
Stereomusik. Entsprechend verfügen<br />
die Modellvariationen über vier oder<br />
acht Stereo-Endstufen.<br />
KNX, vormals EIB genannt (Europäischer Installationsbus), ist eine Hersteller übergreifende<br />
Haussteuerungstechnik. Über eine Zweidraht-Verbindung kommunizieren Sensoren (Wandschalter,<br />
Touch-Displays) mit Aktoren (Jalousiensteuerung, Thermostatenregelung oder Multiroom<br />
Amps). Jedes KNX-Gerät – egal ob Schalter oder Lichtrelais – lässt sich dafür über eine Adresse<br />
ansprechen – wie bei einem IP-Netzwerk. Die Brücke von KNX zu einem IP-Netzwerk schlägt<br />
etwa der JUNG FAP-Server, der auf der Hutschiene der Elektroinstallation montiert wird.<br />
Das Besondere: Der Amp lässt sich<br />
direkt in eine KNX-Hausautomation<br />
einbinden (siehe unten links). Dadurch<br />
ist es möglich, die Lautstärke<br />
und das Musikprogramm über Wandschalter,<br />
Unterputz-Drehregler sowie<br />
über berührungsempfindliche Displays,<br />
Smartphones und Tablets zu<br />
steuern. Vier Zuspieler – etwa einen<br />
CD-Player, ein iPhone-Dock, einen<br />
Musikserver oder ein Radio – verteilt<br />
der Multiroom Amp im Haus.<br />
KNX-Haussteuerung<br />
Doch wozu dient die KNX-Steuerungstechnik?<br />
Auch mit anderen Ansätzen<br />
und Lösungen lässt sich eine<br />
Mehrraum-Audiowiedergabe realisieren<br />
(vgl. den Beitrag „Wunschkonzert<br />
in allen Wänden“, Heft 1/14, ab Seite<br />
24). Meist basieren Steuerung und Signalverteilung<br />
von Mehrraumanlagen<br />
auf einem Heimnetzwerk wie bei-<br />
92
04.2014 // connected-home.de<br />
spielsweise die Produkte des Herstellers<br />
Sonos aus den USA.<br />
Wer jedoch die Komfort-Variante<br />
wünscht, wer per Wandschalter das<br />
Programm wählen oder gar mit einem<br />
Knopfdruck zugleich das Licht dimmen,<br />
die Musik starten und die Jalousien<br />
herunterfahren möchte, der muss<br />
sich eine Haus steuerung vom Fachmann<br />
installieren lassen. KNX – vormals<br />
EIB – heißt hier das Zauberwort.<br />
Dahinter verbirgt sich eine Technik,<br />
die Wandschalter oder Wand-Displays<br />
über Unterputzleitungen mit regelbaren<br />
Thermostaten, motorbetriebenen<br />
Jalousien oder eben steuerbaren<br />
Verstärkern verbindet. Diese Variante<br />
ist erheblich teurer als ein<br />
Heimnetzwerk, für das bereits<br />
ein simpler Router genügt.<br />
Wie viel mehr jedoch eine<br />
KNX-Anlage kostet, lässt sich<br />
nicht pauschal beziffern, denn<br />
der Preis richtet sich nach dem<br />
individuellen Planungs- und<br />
Installationsaufwand. Da die<br />
KNX-Signalleitungen (der Fachmann<br />
spricht von Busleitungen) unter<br />
Putz verlegt und zusätzlich zu den<br />
Stromleitungen zur zentralen Elektroinstallation<br />
geführt werden, eignet<br />
sich die KNX-Technik für Neubauten<br />
und ohnehin erforderliche Renovierungen.<br />
Um die Kosten für eine Nachrüstung<br />
zu begrenzen, bieten sich<br />
auch Funkwandschalter an.<br />
Der höhere Aufwand einer KNX-<br />
Installation ermöglicht eine vollständige<br />
Gebäudesteuerung, die Licht,<br />
Heizung, Jalousien, Überwachung<br />
und schließlich auch die Unterhaltungselektronik<br />
umfasst. KNX ist<br />
ausfallsicher: Stellt einer der Sensoren<br />
im KNX-Bus seinen Betrieb ein, lassen<br />
sich die anderen Geräte dennoch<br />
weiterbetreiben.<br />
Ausstattung und Klang<br />
JUNGs KNX-Multiroom-Amp ist in<br />
zwei Varianten erhältlich: Das Modell<br />
MR-AMP 4.4 beschallt mit vier Stereo-Endstufen<br />
vier Räume (rund 2685<br />
Euro). Der MR-AMP 4.8 eignet sich<br />
mit acht Stereo-Endstufen für acht<br />
Zonen (rund 3.900 Euro). Die Endstufen<br />
vom Typ Class D liefern je Zone<br />
zweimal 40 Watt Dauerleistung an 4-<br />
Ohm-Lautsprecher oder je 22 Watt an<br />
Boxen mit einer Impedanz von acht<br />
So kann eine Hausinstallation aussehen: In vier Bereichen (Zonen) sind KNX-Wandregler angebracht. Die<br />
KNX-Drehregler lassen sich beispielsweise in Reihe hintereinander über eine Busleitung mit dem Multiroom-<br />
Amp verdrahten. Über die Wandregler lässt sich die Lautstärke in jeder der vier Zonen individuell justieren.<br />
Ein Beispiel für eine geschäftliche Installation: Hier lassen sich die einzelnen Zonen über ein zentrales<br />
Modul steuern. Über Drehsensoren kann man die Lautstärke überall rasch justieren und per Schalter das<br />
Programm auswählen. Mit Durchsagen per Mikrofon lassen sich etwa aktuelle Angebote verkünden.<br />
Ohm. Der Multiroom-Amp ist im professionellen<br />
19-Zoll-Rackformat ausgeführt,<br />
muss aber nicht im Rack<br />
montiert werden.<br />
Schaltverstärker vom Typ Class D<br />
sind für ihre Effizienz bekannt. Die<br />
Class-D-Platinen, die JUNG von einem<br />
Zulieferer bezieht, vermeiden eine<br />
hohe Wärmeentwicklung. Dies ist<br />
bei gleichzeitiger Beschallung mehrerer<br />
Zonen (Bereiche) wichtig für die<br />
Lebensdauer des Geräts. Sollte dennoch<br />
eine kritische Betriebstemperatur<br />
überschritten werden, unterbindet<br />
eine elektronische Schutzschaltung<br />
die Stromzufuhr.<br />
Der Multiroom Amp besitzt vier<br />
Cinch-Buchsen (RCA) zum Anschluss<br />
von vier Zuspielern wie CD-Player,<br />
Internet-Radios oder iPhone-Docks.<br />
Zusätzlich ist das Modell mit zwei<br />
Vorverstärker-Ausgängen (Line-Ausgängen)<br />
ausgestattet. Diese erlauben<br />
es, zwei andere Endstufen anzuschließen,<br />
wenn etwa eine besondere audiophile<br />
Qualität verlangt wird oder<br />
93
SEHEN & HÖREN MULTIROOM-AUDIOSYSTEM<br />
JUNG MR-AMP 4.4<br />
Testurteil: sehr gut<br />
Preis/Leistung: gut<br />
2685 Euro<br />
Steckbrief<br />
Hersteller:<br />
JUNG<br />
Produkt:<br />
Multiroom Amp<br />
Geräteart:<br />
Mehrraum-Verstärker<br />
für vier oder acht Zonen mit KNX-Steuerung<br />
Maße (BxHxT): 483 x 44,5 x 230 mm<br />
Eingänge:<br />
4x Cinch (RCA) Line-Eingänge<br />
Ausgänge:<br />
2x Cinch (RCA) Line-Ausgänge,<br />
Schraubklemmen für Lautsprecherdraht<br />
bis 2,5 Quadratmillimeter<br />
Steuerung:<br />
Tasten an der Gerätefront,<br />
KNX-Sensoren, optional per Heimnetzwerk<br />
Netzteil:<br />
für 110 bis 230 Volt, 50 / 60 Hertz<br />
Leistung:<br />
2x 30 Watt Dauerleistung pro Zone<br />
bei 8 Ohm Lautsprecherimpedanz<br />
Preis: MR-AMP 4.4:<br />
2685 Euro<br />
MR-AMP 4.8:<br />
3903 Euro<br />
Besonderheiten: Erweiterbar durch<br />
modularen Aufbau, mehrere Multiroom Amps<br />
lassen sich per KNX-Busleitung verbinden<br />
Die Verbindung zu einem herkömmlichen Heimnetzwerk schafft der JUNG FAP-Server (2.624 Euro), der auf der Hutschiene<br />
der Elektroinstallation montiert wird. Nur über eine solche Brücke können KNX- und IP-Geräte miteinander sprechen. Dann<br />
klappt die Steuerung über Mobilgeräte oder den PC. Notwendig ist dafür eine individuell angepasste Visualisierungsoberfläche.<br />
der KNX-Amp zusätzlich zu einer vorhandenen<br />
Anlage betrieben wird. Der<br />
Multiroom Amp brachte Musik auf<br />
den Kompakt-Lautsprechern JBL<br />
Control One ausgewogen zu Gehör.<br />
Die Wiedergabe klang transparent.<br />
Die Dynamik war knackig, das Picking<br />
einer Gitarre tönte „crisp“.<br />
Steuerung<br />
Der Multiroom Amp verfügt über einen<br />
direkten KNX-Busanschluss. Damit<br />
lässt er sich mit unterschiedlichen<br />
Wandschaltern oder Wandbildschirmen<br />
der Firma JUNG verkoppeln –<br />
aber auch mit Steuerungen von über<br />
100 anderen Herstellern, die den übergreifenden<br />
KNX-Standard unterstützen<br />
(siehe im Internet unter www.<br />
knx.org).<br />
Beispielsweise dienen Jung-KNX-<br />
Tastsensoren zur Auswahl eines gewünschten<br />
Zuspielers, etwa eines Radios.<br />
Vierfach-Tastsensoren erlauben<br />
per Druck die bequeme Anwahl jedes<br />
Die JUNG-Visualisierungsoberfläche<br />
für<br />
Mobilgeräte läuft auf<br />
HTML5-Browsern,<br />
muss jedoch individuell<br />
von einem Fachmann<br />
programmiert werden.<br />
Sie ermöglicht etwa die<br />
Quellenanwahl oder die<br />
Lautstärkesteuerung.<br />
der vier möglichen Zuspieler. Über einen<br />
KNX-Drehsensor beispielsweise<br />
lassen sich die Wiedergabe an- und<br />
ausschalten sowie die Lautstärke regulieren.<br />
Die KNX-Sensoren haben<br />
ihren Preis: Vierfache Tastenmodule<br />
kosten um 180 Euro, KNX-Drehsensoren<br />
liegen bei rund 140 Euro.<br />
Auch eine Visualisierung ist möglich:<br />
Raum-Controller mit OLED-Displays<br />
können über die gewählte Programmquelle<br />
informieren oder zeigen<br />
gar – je nach Zuspieler – den laufenden<br />
Titel und Interpreten an. Die OLED-<br />
Raum-Controller kosten ab 480 Euro.<br />
Darüber hinaus bietet JUNG berührungsempfindliche<br />
Wandbildschirme,<br />
die sich direkt mit KNX verbinden<br />
lassen. Das Display des JUNG<br />
Smart Control KNX beispielsweise<br />
misst 10,9 Zentimeter in der Diagonalen<br />
und löst 800 x 480 Bildpunkte auf.<br />
94
04.2014 // connected-home.de<br />
Ein JUNG Raum-Controller<br />
mit OLED-Display<br />
und zwei KNX-Schaltern:<br />
Ein Schalter dient zur<br />
Lautstärkesteuerung, der<br />
andere zur Programmwahl.<br />
Informationen zum<br />
laufenden Titel liefert das<br />
monochrome (einfarbige)<br />
OLED-Display.<br />
Sieht aus wie ein herkömmlicher Lichtdimmer – doch KNX-<br />
Drehsensoren regeln eben keine Spannungsphase, sondern<br />
leiten einen Zahlenwert an das zu steuernde Gerät.<br />
Über Vierfach-Schaltsensoren lassen sich etwa die vier möglichen<br />
Zuspieler des Multiroom Amp auswählen. Die Schalt- und<br />
Drehsensoren werden zusammen als ein KNX-Modul betrieben.<br />
Über das Wand-Touch-Display lassen<br />
sich der Multiroom Amp und beliebige<br />
andere KNX-Funktionen steuern. Der<br />
Preis: rund 1395 Euro.<br />
Von KNX zum Heimnetzwerk<br />
KNX spricht eine eigene Sprache. Die<br />
Verbindung zwischen IP- und KNX-<br />
Welt führt über eine Schnittstelle wie<br />
den Facility Pilot Server (FAP-Server)<br />
von JUNG. Das Modell ist ein PC mit<br />
Ethernet- und KNX-Schnittstelle.<br />
Doch dieser PC ist für den Strom sparenden<br />
Dauerbetrieb ausgelegt – und<br />
hat einen professionellen Listenpreis:<br />
2623,95 Euro kostet der FAP-Server,<br />
der für die Montage auf der Hutschiene<br />
im Elektrokasten konzipiert ist.<br />
Der FAP-Server ermöglicht zudem<br />
eine visuelle Darstellung und Bedienung<br />
der Haussteuerung – auf einem<br />
Computer oder Mobilgerät. Der Zugriff<br />
auf die Oberfläche gelingt über<br />
herkömmliche Webbrowser bei Eingabe<br />
einer bestimmten IP-Adresse. Allerdings<br />
muss ein Fachmann den FAP-<br />
Server zuvor für die jeweilige Hausinstallation<br />
konfigurieren – eine fertige<br />
Lösung gibt es nicht.<br />
KNX und Medienserver<br />
Bei einem Netzwerk-Multiroom-System<br />
ist es Standard, dass sich Musiktitel,<br />
etwa auf einem Netzwerkspeicher,<br />
per Smartphone-App auswählen<br />
lassen. Anders bei KNX: Zwar können<br />
Netzwerk-Player verschiedener Hersteller<br />
per IP- oder UDP-Protokoll gesteuert<br />
werden. Eine Netzwerk-Festplatte<br />
oder ein PC-Laufwerk lässt sich<br />
jedoch nur schwer einbinden: Über<br />
eine spezielle Schnittstelle steuert das<br />
JUNG-System den Logitech Media<br />
Server – vormals als Squeeze Center<br />
oder Slim Server bekannt.<br />
Das Squeeze Center lässt sich auf<br />
Netzwerk-Festplatten oder PCs installieren.<br />
Es dient dann als Medienserver<br />
für den JUNG Multiroom Amp:<br />
Musiktitel oder Internet-Radioprogramme<br />
kann der Nutzer dann über<br />
die KNX-Schalter auswählen, und<br />
Displays können die Titelinformationen<br />
anzeigen.<br />
FAZIT<br />
Der JUNG Multiroom Amp<br />
lässt sich via KNX-Bus komfortabel<br />
steuern. Doch KNX ist<br />
kein Schnäppchen, sondern<br />
eine Installationslösung für<br />
anspruchsvolle Hausbauer. Mit<br />
der KNX-Steuerung ist die<br />
Anbindung an ein Heimnetzwerk<br />
recht aufwendig.<br />
95
SERVICE<br />
DAS<br />
TEAM<br />
IHRE MEINUNG<br />
INTERESSIERT<br />
SIE FRAGEN – WIR ANTWORTEN<br />
ANDREAS<br />
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Receiver, Home-Server<br />
und Netzwerk-Fragen<br />
YASMIN<br />
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TV-Fachfrau und<br />
Spezialistin für Design<br />
und neue Medien<br />
Sie möchten Ihr Zuhause intelligent machen, aber<br />
wissen nicht, wie? Oder Sie würden gern erfahren,<br />
welche Ihrer Geräte miteinander vernetzbar sind?<br />
Fragen Sie uns – wir freuen uns auf Ihre Zuschriften.<br />
Schreiben Sie uns per Post an:<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong>, „Leserbriefe“,<br />
Richard-Reitzner-Allee 2, 85540 Haar.<br />
Auch auf dem Kurznachrichtendienst<br />
Twitter kann man uns finden unter<br />
twitter.com/<strong>CONNECTED</strong>_<strong>HOME</strong><br />
REINHARD<br />
OTTER<br />
Fachmann für sämtliche<br />
Video-, Netzwerk- und<br />
Online-Themen<br />
DOMINIK<br />
DROZDOWSKI<br />
Experte für Online-<br />
Trends, Lichtlösungen<br />
und vernetztes Fahren<br />
FRANK-OLIVER<br />
GRÜN<br />
Spezialist für smarten<br />
Sound und intelligente<br />
Technik im Bad<br />
ROLAND<br />
SEIBT<br />
Profi für HD-Medien,<br />
TV-Geräte und<br />
Hausautomation<br />
GÜNTHER<br />
OHLAND<br />
Fachmann für intelligente<br />
und praxisorientierte<br />
Heimvernetzung<br />
MARKUS<br />
WÖLFEL<br />
Ansprechpartner für<br />
Bild-, Netzwerk- und<br />
Smart-Home-Themen<br />
Oder schicken Sie eine E-Mail an<br />
unsere Redaktion:<br />
redaktion@connected-home.de.<br />
ROLLLÄDEN STEUERN<br />
Jedes Jahr kämpfe ich mit einer<br />
zu warmen Wohnung im Sommer.<br />
Jetzt überlege ich deshalb, meine<br />
Rollläden intelligenter zu machen.<br />
Vor allem würde ich sie<br />
gerne nicht mehr manuell raufund<br />
runterfahren. Außerdem<br />
wäre es toll, wenn sie sich selbstständig<br />
schließen würden nach<br />
einem vorher festgelegten Zeitplan.<br />
Können Sie mir sagen, wie<br />
ich die Rollläden aufrüsten kann?<br />
Markus Wagner, Stuttgart<br />
Für die Einstiegsausrüstung benötigt<br />
man einen Rohrmotor, den man in die<br />
vorhandene Rollladenwelle einschieben<br />
kann. Um den Motor zu betätigen,<br />
genügt im einfachsten Fall ein Aufputz-<br />
Jalousie-Schalter. Wer seinen Rollladenkasten<br />
nicht öffnen will, kann es einfacher<br />
haben: den klassischen Gurtwickler<br />
aus der Wandnische ausbauen und<br />
stattdessen einen elektrischen Rollladen-<br />
Gurtwickler einbauen. Fürs automatische<br />
Öffnen und Schließen der Rollläden gibt<br />
es Zeitschaltuhren in vielen Varianten<br />
für die Unterputzmontage anstelle eines<br />
normalen Rollladen-Schalters.<br />
Der nächste Schritt zur Komfortsteigerung<br />
ist eine Steuerung per Funk. Für<br />
verschiedene Gurtwickler gibt es als<br />
Ergänzung ein Funk-Set, das etwa aus<br />
Natürlich haben wir ebenso eine Seite<br />
bei Facebook: www.facebook.com/<br />
connectedhome.magazin<br />
einem Funkempfängermodul zur einfachen<br />
Steckmontage und einem kleinen<br />
Handsender besteht.<br />
Noch mehr Komfort eröffnen digitale<br />
Heimsteuerzentralen wie beispielsweise<br />
HomePilot von Rademacher, io-homecontrol<br />
von Somfy oder SmartHome von<br />
RWE Effizienz. Letztere kann etwa nicht<br />
nur alles per Funk automatisch schalten<br />
und regeln, sondern ermöglicht auch eine<br />
bequeme Bedienung per Tablet oder<br />
Smartphone.<br />
Um eine Verdunkelung drahtlos zu<br />
regeln, benötigt man neben der RWE-<br />
Zentrale eine Unterputz-Rollladensteuerung:<br />
Diese enthält sowohl den klassischen<br />
Wandtaster als auch einen Funkempfänger<br />
zur Fernbedienung und zur<br />
Auto matisierung via Zentrale.<br />
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in<br />
unserer Ausgabe 4/13 im Beitrag „Schatten<br />
wie von Zauberhand“ ab Seite 94.<br />
Peter Pernsteiner<br />
FUNK FÜR DIE<br />
STEREOANLAGE<br />
Ich möchte meine alte, aber sehr<br />
gut klingende Stereoanlage drahtlos<br />
machen. Genauer gesagt, will<br />
ich Musik von meinem Smartphone<br />
drahtlos zum Verstärker<br />
schicken. Welche Möglichkeiten<br />
habe ich?<br />
Dirk Wenzel, Gießen<br />
96
04.2014 // connected-home.de<br />
NACHGEFRAGT<br />
SMARTES MUSIK-STREAMING<br />
Wir wollten von Ihnen wissen, wie Sie Ihre vernetzte Audio-Anlage<br />
steuern. Die klassische Fernbedienung steht bei den rund<br />
3000 Teilnehmern der Umfrage weiterhin hoch im Kurs.<br />
25 % | FERNBEDIENUNG<br />
14 % | SMARTPHONE<br />
5 % | TABLET<br />
52 % | ICH HABE KEINE SOLCHE ANLAGE<br />
Die wohl einfachste Möglichkeit ist, sich<br />
einen Bluetooth-Empfänger anzuschaffen.<br />
Ihr Smartphone überträgt dann die<br />
Musik drahtlos per Bluetooth zu einem<br />
kleine Kästchen, das das Audiosignal<br />
analog über ein Cinch-Kabel zur Musik-<br />
Anlage schickt. Solche Bluetooth-Module<br />
gibt es bereits ab 20 Euro. Besitzen Sie<br />
ein iPhone oder iPad, können wir Ihnen<br />
den Apple AirPort Express zum Preis<br />
von knapp 100 Euro empfehlen. Hier<br />
wird die Musik per WLAN über AirPlay<br />
übertragen. Eine Powerline-Variante gibt<br />
es von Netgear mit dem XAUB2511, der<br />
bereits für unter 50 Euro erhältlich ist.<br />
Für mehr Komfort beim Streaming<br />
empfehlen wir einen separaten Netzwerk-<br />
Musikplayer. So kann man etwa auch<br />
Musik von Spotify zur Anlage streamen,<br />
während man telefoniert.<br />
AF<br />
PREISE FÜR EINE<br />
LICHTINSTALLATION<br />
Zum Beitrag „Es werde Licht“<br />
in Ausgabe 6/13, ab Seite 32<br />
Mit ein wenig Befremden haben<br />
wir die Preisbeispiele bezüglich<br />
der Lichtsteuerung (in Heft 6/13,<br />
Seite 40) zur Kenntnis genommen.<br />
Hierzu ein kurzes Beispiel<br />
(Basis Loxone): In der Regel<br />
werden in jedem Raum ca. drei<br />
Lichtkreise/Szenen angesteuert.<br />
Hinzu kommen in verschiedenen<br />
Räumen Bewegungsmelder. Bei<br />
einem angenommenen Preis von<br />
70 Euro pro Aktor und Sensor<br />
kommen wir auf einen Betrag von<br />
ca. 210 Euro je Raum zzgl. ein<br />
Miniserver (415 Euro), eine Extension<br />
(331 Euro) und eine EnO cean-<br />
Extension (249 Euro). Das ergibt<br />
für ein Haus mit acht Räumen<br />
2675 Euro.<br />
Diese Preise sind Nettopreise<br />
ohne eventuell benötigte Schalter.<br />
Parametrierung und Einbau<br />
der Komponenten kann in der<br />
Regel der Kunde nicht durchführen.<br />
Unter Berücksichtigung<br />
dieser Punkte ist ein Preis von<br />
1800 Euro unrealistisch.<br />
Ihre Berichterstattung ist, abgesehen<br />
von verschiedenen Preisangaben,<br />
äußerst fundiert und<br />
kompetent. Weiter so!<br />
Peter Borowski, Krefeld<br />
Die Beispiele in unserem Artikel zur<br />
Lichtsteuerung waren recht abstrakte<br />
Hochrechnungen, die nur ungefähre<br />
Kostenrahmen zeigen sollten. Gerade<br />
auch um diese doch sehr unterschiedlichen<br />
Lösungen vergleichbar zu machen,<br />
ist das gar nicht anders möglich. So sind<br />
wir immer nur von einem zu steuernden<br />
Licht pro Raum und damit auch nur einem<br />
Unterputzaktor ausgegangen. DD<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion<br />
Herausgeber: Kai Riecke<br />
Bereichsleitung Unterhaltungselektronik<br />
und Chefredaktion: Andreas Stumptner (V.i.S.d.P.)<br />
Leitender Redakteur: Andreas Frank (af)<br />
Redaktion: Dominik Drozdowski (dd), Roland Seibt (rs),<br />
Yasmin Vetterl (yv)<br />
Chef vom Dienst: Thomas Bruer<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jan Fleischmann, Stefan von<br />
Gagern, Günther Ohland, Reinhard Otter, Peter Pernsteiner,<br />
Hannes Rügheimer, Jennifer Seelig, Stefan Schickedanz,<br />
Markus Wölfel<br />
Projektleiterin: Andrea Socher<br />
Redaktionsassistenz: Gerlinde Drobe (089 25556-1111)<br />
Layout: Robert Biedermann (Ltg.), Andreas Geyh, Michael<br />
Grebenstein<br />
Titellayout: Robert Biedermann<br />
Fotografie: Josef Bleier, Stefan Rudnick<br />
So erreichen Sie die Redaktion:<br />
Telefon: 089 25556-1111, Fax: 089 25556-1625,<br />
E-Mail: redaktion@connected-home.de<br />
Anzeigenabteilung<br />
Ihr Kontakt zum Anzeigenteam:<br />
Tel.: 089 25556-1171, Fax: 089 25556-1196<br />
Director Direct Sales: Martin Schmiedel<br />
Head of Sales: Thomas Richter,<br />
Tel.: 089 25556-1172, trichter@wekanet.de<br />
Direktmarkt/Stellenmarkt:<br />
Nadine Stiegler, Tel.: 089 25556-1125, nstiegler@wekanet.de<br />
Leitung Sales Corporate Publishing & Media Services:<br />
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Head of Digital Sales:<br />
Christian Heger, Tel.: 089 25556-1162, cheger@wekanet.de<br />
Anzeigendisposition: Sylvia Buck,<br />
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Sonderdrucke: Thomas Richter,<br />
Tel.: 089 25556-1172, trichter@wekanet.de<br />
Anzeigengrundpreise:<br />
Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1.1.2014<br />
Verlag<br />
Vertrieb: Bettina Huber, Tel.: 089 25556-1491<br />
ISSN: 2196-3444<br />
Vertrieb Handel:<br />
MZV, Moderner Zeitschriftenvertrieb GmbH & Co. KG,<br />
Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim, E-Mail: MZV@mzv.de,<br />
Tel.: 089 31906-0, Fax: 089 31906-113<br />
Leitung Herstellung: Marion Stephan<br />
Technik: JournalMedia GmbH, Richard-Reitzner-Allee 2,<br />
85540 Haar bei München<br />
Druck: Vogel Druck und Medienservice,<br />
Leibnitzstr. 5, 97204 Höchberg<br />
Geschäftsführer:<br />
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Weitere Auslandspreise auf Anfrage.<br />
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PUBLISHING GmbH ist die WEKA Holding GmbH & Co.<br />
KG, Kissing, vertreten durch ihre Komplementärin, die<br />
WEKA Holding Beteiligungs-GmbH<br />
97
SERVICE<br />
VORSCHAU<br />
DIE NÄCHSTE<br />
AUSGABE ERSCHEINT<br />
AM 25.04.2014<br />
DAS HAUS<br />
DER ZUKUNFT<br />
SCHÖNER<br />
SCHALTEN<br />
Ganz klar: Wandschalter haben vor allem eine Funktion zu<br />
erfüllen. Wenn sie auch noch ein edles Design aufweisen,<br />
werten sie die Wand deutlich auf. Deswegen wählen wir<br />
die schönsten Schalter im Smart Home.<br />
Die technische Entwicklung schreitet<br />
rasant voran. Womit werden wir<br />
morgen das vernetzte Zuhause<br />
steuern? Wie gehen wir mit der<br />
Energie um? Wie entwickelt sich<br />
die Unterhaltungselektronik? Wir<br />
wagen einen Blick in die Zukunft<br />
des smarten Wohnens.<br />
SMARTER<br />
STREAMEN<br />
Spotify und iTunes sind weltweit die<br />
beliebtesten Musik-Streaming-Dienste.<br />
Wir zeigen, wie Sie mit ihnen Songs in<br />
jeden Raum schicken.<br />
SAUG-<br />
ROBOTER<br />
Vom elektronischen Butler sind wir<br />
noch weit entfernt. Aber zumindest<br />
das lästige Staubsaugen können uns<br />
automatische Helfer schon abnehmen.<br />
Wir testen Modelle verschiedener<br />
Anbieter auf Herz und Staubbeutel.<br />
<strong>CONNECTED</strong> <strong>HOME</strong><br />
ist Medienpartner von<br />
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