21.03.2014 Aufrufe

EMEINDEBRIEF - Kirchengemeinde Wöbbel, Belle und Billerbeck

EMEINDEBRIEF - Kirchengemeinde Wöbbel, Belle und Billerbeck

EMEINDEBRIEF - Kirchengemeinde Wöbbel, Belle und Billerbeck

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ANDACHT<br />

Johannesevangelium, Kapitel 20, 19 - 29<br />

Ostern <strong>und</strong> Pfingsten<br />

„Zu Ostern in Jerusalem<br />

da ist etwas geschehn,<br />

das ist noch heute w<strong>und</strong>erbar,<br />

nicht jeder kann‘s verstehn.“<br />

(Evangelisches Gesangbuch 569,1)<br />

„Zu Ostern in Jerusalem ...“ beginnt<br />

eine unendliche Geschichte <strong>und</strong><br />

„ ... nicht jeder kann`s verstehn.“<br />

Nicht erst heute, schon damals. Das<br />

„Nicht-Verstehen“ oder auch das<br />

Zweifeln hat seither einen Namen:<br />

der „ungläubige Thomas“. Seine<br />

Geschichte <strong>und</strong> damit die Geschichte<br />

vieler Menschen steht im Johannesevangelium,<br />

Kapitel 20, 19 – 29.<br />

Dass von den Zweifeln des Thomas<br />

erzählt wird, macht mir die Ostergeschichte<br />

glaubwürdiger. Denn zunächst<br />

war <strong>und</strong> ist der Osterglaube<br />

eine Zumutung – damals nicht weniger<br />

als heute.<br />

Reicht es aus, sich darauf zu verlassen,<br />

dass die Frauen <strong>und</strong> Jünger sich<br />

schon nicht getäuscht haben werden?<br />

Kann mein Gaube allein auf<br />

den Erscheinungen von damals beruhen?<br />

Mir ist das zu wenig!<br />

Ernsthaft: Wenn es um den Sinn des<br />

Lebens geht, da muss ich zu einer<br />

eigenen Überzeugung kommen, da<br />

kann ich mich nicht einfach nur auf<br />

das Hörensagen von anderen Leuten<br />

verlassen.<br />

Wir leben knapp 2000 Jahre nach<br />

diesen Ereignissen <strong>und</strong> immer mehr<br />

ahne ich: Das Christentum ist nichts<br />

für Zuschauer – obwohl das genau<br />

der Wunsch vieler Menschen ist:<br />

Zusehen wie uns jemand Beweise<br />

vorlegt, Auskunft erteilt darüber: wie<br />

es ist, wenn man tot ist, wie das Leben<br />

nach dem Tod aussieht, ...<br />

Wir möchten prüfen, abwägen <strong>und</strong><br />

begutachten. Die dem Auferstandenen<br />

damals begegneten – die Jünger,<br />

die Frauen, Paulus, andere – sie<br />

bekamen keine Auskünfte über den<br />

Tod <strong>und</strong> die Zeit danach, sie bekamen<br />

einen Auftrag für ihr Leben:<br />

nämlich mit ihrer Person <strong>und</strong> ihrem<br />

Leben einzutreten für die Botschaft<br />

Jesu.<br />

Wer dem Auferstandenen begegnet,<br />

stirbt als bloßer Zuschauer Gottes,<br />

um als sein Zeuge aufzustehen.<br />

So folgt auf Ostern das Pfingstfest:<br />

„Zu Pfingsten in Jerusalem, da ist<br />

etwas geschehn. Die Jünger reden<br />

ohne Angst, <strong>und</strong> jeder kann`s<br />

verstehn.“ EG 569,2<br />

Christenmenschen sind also im besten<br />

Sinne des Wortes „Darsteller“<br />

der Liebe Gottes. Mit den mir eigenen<br />

Begabungen übersetze ich Gottes<br />

Liebe in den Alltag der Welt.<br />

„Zu jeder Zeit in jedem Land kann<br />

plötzlich was geschehn. Die Menschen<br />

hören, was Gott will, <strong>und</strong> können<br />

sich verstehn.“ EG 569,3<br />

Ein Geschenk der Liebe Gottes ist<br />

das wechselseitige Verstehen.<br />

Also: Begreifen, was der andere<br />

meint <strong>und</strong> friedlich miteinander leben.<br />

Dazu braucht es den erklärten<br />

Willen <strong>und</strong> manchmal auch viel Geduld.<br />

Verständnis hat man nicht einfach.<br />

Vergebung passiert nicht einfach<br />

so. Versöhnung beginnt mit Verständigung,<br />

Standortwechsel, Blickwechsel,<br />

...<br />

Ostern <strong>und</strong> Pfingsten<br />

aufstehen <strong>und</strong> verstehen.<br />

Zwei Feste, die uns in Bewegung bringen,<br />

heraus aus der Rolle der Zuschauer<br />

<strong>und</strong> hinein in das Leben als<br />

Darsteller.<br />

Ich wünsche Ihnen <strong>und</strong> Euch Lust<br />

dazu <strong>und</strong> gutes Gelingen dabei.<br />

Ihr Holger Postma<br />

SEITE 2

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!