Kiwanis Nachrichten 01/13 - Kiwanis Deutschland
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Mitglieder und Gäste in Horstedt. Die riesige <strong>Kiwanis</strong>-Puppe weist den Weg. KC Bremen Ginkgo startet das Puppenprojekt in<br />
der Prof.-Hess-Kinderklinik in Bremen.<br />
Die <strong>Kiwanis</strong>-Puppe tröstet kleine Patienten<br />
in der Bremer Kinderklinik<br />
KC Bremen Ginkgo<br />
Zur offiziellen Übergabe der ersten<br />
500 <strong>Kiwanis</strong>-Puppen an die Professor-<br />
Hess-Kinderklinik in Bremen waren<br />
mehrere Mitglieder des <strong>Kiwanis</strong>-Clubs<br />
Bremen Ginkgo Anfang Oktober in die<br />
Kinderklinik gekommen. Sie wollten<br />
sich davon überzeugen, mit welch großer<br />
Begeisterung die Puppen aufgenommen<br />
wurden.<br />
Bei der Aufnahme in die Kinderklinik<br />
erhalten alle kleinen Patienten<br />
eine rein weiße Stoffpuppe, die sie bemalen<br />
und beschriften können, mit der<br />
sie kuscheln und spielen dürfen und<br />
die sie nach ihrem Krankenhausaufenthalt<br />
mit nach Hause nehmen. Mit<br />
Geschenken rechnen die Kinder natürlich<br />
nicht, wenn sie in die Klinik kommen.<br />
Umso größer ist dann die Freude.<br />
Ungewissheit und Angst in der neuen<br />
Umgebung werden verdrängt durch<br />
die aktive Gestaltung an der Puppe.<br />
Auch als Brücke zwischen Ärzten und<br />
Schwestern einerseits und den kranken<br />
Kindern andererseits entpuppt sich<br />
dieses Spielzeug. An ihm erklären<br />
Ärzte, wo sie behandeln wollen; die<br />
kleinen Patienten zeigen, wo es ihnen<br />
weh tut. "Es kann sein, dass sie ihren<br />
Schmerz mithilfe der Puppe einfacher<br />
verarbeiten können", meinte Dr. Wolfgang<br />
Marg, der Leitende Oberarzt der<br />
Klinik.<br />
Die ersten Erfahrungen waren<br />
überwältigend. Dr. Marg, berichtete,<br />
wie sehr die Puppe begehrt sei und wie<br />
neben den drei zunächst vorgesehenen<br />
Stationen auch schon weitere Stationen<br />
sich dem Projekt angeschlossen hätten.<br />
Besonders bewegend war es zu sehen,<br />
wie eine kleine schwerkranke Patientin<br />
sich fest an ihre bereits bemalte Puppe<br />
und an den Arzt klammerte, als sie ihre<br />
Puppe präsentierte.<br />
Nicht nur die zwei bis acht Jahre<br />
alten Kinder sind die Empfänger, sondern<br />
auch ältere Patientinnen zeigten<br />
sich begeistert und wollten nicht ausgeschlossen<br />
sein. Und eine reine Mädchensache<br />
sind die Puppen längst<br />
nicht! Anhand der Bilder, die Dr. Marg<br />
inzwischen von vielen bemalten Puppen<br />
gemacht hat, ist deutlich zu erkennen,<br />
dass Jungen die Puppen ganz<br />
anders bemalen als Mädchen. Aber alle<br />
sind mit großem Eifer und viel<br />
Phantasie dabei. Ein Junge wollte sogar<br />
die Klinik erst wieder verlassen, wenn<br />
er seine Puppe fertig bemalt habe.<br />
Nach den bisherigen Erfahrungen<br />
gehen wir davon aus, dass zu Beginn<br />
des neuen Jahres neue Puppen bestellt<br />
werden müssen.<br />
Wie gut, dass wir bei einer Benefizveranstaltung<br />
im Sommer auf einem<br />
ehemaligen alten Bauernhof in Horstedt<br />
2.900 Euro erlösen konnten.<br />
Eine sechs Meter hohe aufblasbare<br />
weiße <strong>Kiwanis</strong>-Puppe zeigte weithin<br />
sichtbar den Weg zu unserem Sommerfest.<br />
Nelly Holtermans und Erwald<br />
Kuin, die Ideengeber zu diesem<br />
Projekt, waren bis nach Belgien gefahren,<br />
um die Puppe von ihrem letzten<br />
Einsatzort abzuholen.<br />
Bei herrlichstem Sonnenwetter kamen<br />
viele Freunde, nicht nur aus den<br />
benachbarten <strong>Kiwanis</strong>-Clubs, um mit<br />
uns bei Musik, leckerer Suppe, Kuchenbuffet<br />
und Grillwürstchen den Tag<br />
genießen zu können. Wer außer den<br />
teilnehmenden Gästen hat denn schon<br />
einmal Musik gehört, die einem<br />
Gartenschlauch entlockt wurde? Die<br />
Tombola, die mit wertvollen Preisen<br />
die Besucher animierte, viele Lose zu<br />
Dr. Marg und eine kleine Patientin mit ihrer Puppe.<br />
kaufen, bildete den Höhepunkt unseres<br />
Festes. Wie freuten sich diejenigen,<br />
die einen der Hauptgewinne – eine<br />
Plastik, zwei Gemälde, eine Patchworkdecke<br />
sowie fünf von Künstlern<br />
bemalte Puppen – mit nach Hause nehmen<br />
konnten. Dr. Marg übernahm<br />
offensichtlich mit viel Spaß das Amt<br />
der Glücksfee. Und auch die zwei<br />
anwesenden Künstler, Gisela Eufe und<br />
Bernd Altenstein, hatten ihre Freude an<br />
dem Geschehen und posierten mit den<br />
glücklichen Gewinnern. Unsere Freundin<br />
Dorit von Aufschnaiter wollte die<br />
von ihr bemalte Puppe nicht als<br />
"Kunstwerk" sehen, sondern bezeichnete<br />
ihre Puppe als "Dilettantenpuppe".<br />
Die tagelangen Vorbereitungen vieler<br />
unserer Mitglieder in Horstedt und<br />
in der heimischen Küche waren schnell<br />
vergessen angesichts des gelungenen<br />
Tages.<br />
Nun heißt es für uns, neue Ideen zu<br />
entwickeln, um das Projekt weiterführen<br />
zu können, wenn die Evaluation<br />
nach drei Monaten zufriedenstellend<br />
ausfällt. Und danach sieht es im<br />
Augenblick aus!<br />
Text: Monika Spohr<br />
Fotos: Bärbel Kappler, Hedwig Freytag-<br />
Kulenkampff, Klaus Kunze<br />
<strong>Kiwanis</strong> März 2<strong>01</strong>3 47