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Neue Mitte - KKV Bundesverband

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Aus dem <strong>Bundesverband</strong><br />

„Dann mach doch die Bluse zu“<br />

Ein Beitrag zur Sexismus-Debatte.<br />

A<br />

nlässlich der durch den „Fall Brüderle“<br />

ausgelösten Sexismusdebatte,<br />

die vor kurzem in den Medien –<br />

und nicht nur dort – geführt wurde, fand ich<br />

am 30. Januar in kath.net einen aus meiner<br />

Sicht ausgezeichneten Beitrag von Birgit<br />

Kelle, den ich Ihnen auszugsweise vorstellen<br />

möchte. Die Autorin ist Journalistin und<br />

Mutter von vier Kindern. Gleichzeitig ist sie<br />

Vorsitzende des Vereins Frau 2000plus. Hier<br />

tritt sie für einen neuen Feminismus ein, der<br />

den Wunsch von Frauen nach Familie anerkennt.<br />

Bernd-M. Wehner<br />

Vielleicht wäre uns diese ganze Debatte<br />

erspart geblieben wenn an diesem<br />

ominösen Abend an der Bar nicht Rainer<br />

Brüderle, sondern George Clooney<br />

gestanden hätte, um seine Tanzkarte<br />

an Frau Himmelreich weiterzureichen.<br />

Aber so müssen wir alle teilhaben an<br />

dem jämmerlichen Balzversuch des<br />

Altpolitikers gegenüber der aufsteigenden<br />

Jungjournalistin. Denn die<br />

ganze Nummer bekommt einen ganz<br />

neuen Dreh, wenn männliche Annäherung<br />

auf fruchtbaren Boden fällt. Dann<br />

wäre es unter Umständen die Geschichte<br />

eines heißen Flirts geworden<br />

und Frau Himmelreich hätte bis an ihr<br />

Lebensende einen echten Clooney bei<br />

ihren Freundinnen zum Besten geben<br />

können. Was wir daraus lernen? Wo<br />

persönliche Befindlichkeit als ausreichender<br />

Gradmesser erscheint, um<br />

Sexismus zu definieren, verkommt der<br />

Begriff zur Beliebigkeit. […]<br />

Und die zweite Frage, die mir als Frau<br />

dazu einfällt, ist diejenige, wieso die<br />

Herren in der Redaktionsleitung des<br />

„Stern“ eigentlich eine junge Journalistin,<br />

die sich angeblich von einem<br />

Politiker bedrängt fühlt, ein ganzes<br />

Jahr noch auf weitere Termine mit<br />

dem gleichen Mann schickt. Wenn es<br />

also tatsächlich so unverzeihlich und<br />

dramatisch ist, was ein Brüderle sich<br />

da nachts an der Bar geleistet hat, dann<br />

hätte ein verantwortungsvoller Arbeitgeber<br />

seine junge Mitarbeiterin davor<br />

bewahren und schützen müssen, anstatt<br />

sie dem weiter auszusetzen. […]<br />

Und es nervt vor allem deswegen,<br />

weil wir wieder im alten Täter-Opfer-<br />

12 neue mitte 01/13

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