Brief history of Africans in Germany Introduction - American ...
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Zustände <strong>of</strong>tmals als Künstler <strong>in</strong> Unterhaltungsbetrieben geme<strong>in</strong>sam auftraten. E<strong>in</strong>e<br />
Gruppe entstand <strong>in</strong> der Umgebung des Kameruners Mart<strong>in</strong> Dibobe, der als Fahrer bei der<br />
Berl<strong>in</strong>er S- und U-Bahn (heute: Berl<strong>in</strong>er Verkehrsbetriebe—BVG) arbeitete. Dibobe<br />
wurde als anerkannter Repräsentant des kamerunischen Volkes gewählt, und er<br />
überreichte der Weimarer Nationalversammlung e<strong>in</strong>e Petition.<br />
[Foto: Josef Boh<strong>in</strong>ge Boholle und se<strong>in</strong>e Frau, 1910]<br />
Zwei Überlebende er<strong>in</strong>nern sich: James und Juliana Wonja Michael iii<br />
James Michael wurde 1916, Juliana Michael 1921 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> geboren. Ihr afrikanischer<br />
Vater—Theophilus Wonja Michael—reiste 1894 nach Deutschland und war e<strong>in</strong>er jener<br />
Kameruner, die sich <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> niederließen. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1934<br />
wurden James und Juliana von ihren Geschwistern Christiana und Theodor getrennt. Ihre<br />
Mutter war bereits 1926 gestorben. Sie lebten alle<strong>in</strong>, entkamen dem Nazi-Terror und<br />
immigrierten getrennt nach Frankreich. Sie verloren sich aus den Augen und fanden<br />
e<strong>in</strong>ander erst nach fast drei Jahrzehnten <strong>in</strong> den 60er Jahren <strong>in</strong> Köln wieder.<br />
“Ja, das Leben hatte se<strong>in</strong>e Höhen und Tiefen”.<br />
Juliana: Me<strong>in</strong>e Pflegeeltern entstammten ganz verschiedenen Familien. Sie war<br />
Deutsche, er Marokkaner. Natürlich haben sie sich so verhalten, dass sie nicht mit dem<br />
Nazi-Regime <strong>in</strong> Konflikt kamen. Zu diesem Zeitpunkt war es noch möglich sich so zu<br />
verhalten, dass man nicht mit der Regierung <strong>in</strong> Konflikt kam. Wir arbeiteten im Zirkus,<br />
deshalb waren wir ständig unterwegs. Wir arbeiteten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ganzen Reihe von<br />
Zirkussen. Das alle<strong>in</strong> hat uns schon ause<strong>in</strong>ander gebracht. James musste schon frühzeitig<br />
gehen, um mit e<strong>in</strong>er Gruppe von Akrobaten zu arbeiten. Theo und ich mussten bei diesen<br />
Leuten bleiben, weil wir die Jüngsten waren. Me<strong>in</strong>e ältere Schwester arbeitete <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
anderen Zirkus. 1935 g<strong>in</strong>g sie jedoch nach Frankreich. Ich b<strong>in</strong> dann 1937 weggegangen.<br />
Zuerst war ich im Zirkus Ammah, e<strong>in</strong>em ziemlich großen französischen Zirkus. Als der<br />
Krieg ausbrach musste ich fliehen. Dann war ich bei e<strong>in</strong>er Tierschau, und diese Leute<br />
waren auch nicht gerade der beste Umgang für mich. Ich war damals 18 Jahre alt. 1937<br />
hat me<strong>in</strong>e Schwester versucht mich zu sich zu holen. Auf diese Weise b<strong>in</strong> ich nach<br />
Frankreich gekommen und dort 27 Jahre geblieben. Wegen des Krieges haben wir uns<br />
alle aus den Augen verloren. Inzwischen war me<strong>in</strong>e Schwester 1942 an e<strong>in</strong>er<br />
Lungenentzündung gestorben. Sie hatte zwei K<strong>in</strong>der, die immer noch <strong>in</strong> Frankreich<br />
leben. Me<strong>in</strong>e Schwester hieß Christiana.<br />
“Schwarze Deutsche gibt es nicht”.<br />
James: Wir hatten beschlossen mit dem Schiff nach Afrika—nach Marokko—zu fahren.<br />
Aber da ist noch etwas anderes, was ich zuerst erzählen möchte. Das war 1937. Wir<br />
waren <strong>in</strong> Paris und hatten gerade das Zirkuszelt abgebaut. Me<strong>in</strong> Pass war gerade<br />
abgelaufen, und deshalb g<strong>in</strong>g ich zum deutschen Konsulat, um ihn verlängern zu lassen.<br />
Ich g<strong>in</strong>g h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> und sagte: “Guten Morgen”. Es war nämlich früh am Morgen, als ich