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Vulnerabilitätsbericht der Region Stuttgart - KlimaMORO

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Vulnerabilitätsbericht <strong>der</strong> <strong>Region</strong> <strong>Stuttgart</strong><br />

1.1. Klimawandel in Deutschland<br />

In Deutschland ist es im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t wärmer geworden, wobei sich die Temperaturzunahme gegen<br />

Ende des Jahrhun<strong>der</strong>ts beschleunigt hat. Die 1990er Jahre waren sowohl in Deutschland als auch<br />

weltweit das wärmste Jahrzehnt des Jahrhun<strong>der</strong>ts. Zwischen 1901 und 2008 manifestiert sich ein ansteigen<strong>der</strong><br />

Trend <strong>der</strong> Jahresmitteltemperatur von 0,9°C, <strong>der</strong> mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5<br />

% statistisch signifikant ist (Abbildung 1, UBA 2011: URL).<br />

Abb. 1: Jährliche mittlere Tagesmitteltemperatur in Deutschland 1901-2007. Quelle: Deutscher Wetterdienst<br />

2008, zitiert nach UBA 2011: URL.<br />

Der Temperaturanstieg stellt sich in den verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich stark dar (Tabelle<br />

1): Sommer und Herbst tragen deutlich stärker zum steigenden Trend <strong>der</strong> Jahresmitteltemperatur bei,<br />

wobei die sommerliche Zunahme insbeson<strong>der</strong>e durch einen Temperaturanstieg seit 1955 verursacht<br />

ist. Der Anstieg im Herbst rührt größtenteils von einer rapiden Erwärmung zwischen 1922 bis 1929<br />

her. Die Herbsttemperaturen sind seitdem einigermaßen konstant. Für den Winter lässt sich bislang<br />

nur ein vergleichsweise geringer Trend ausmachen. Dies gilt gleichermaßen für die Frühlingstemperaturen,<br />

wenngleich die Jahre seit 1990 beson<strong>der</strong>s warm waren. Sechs von ihnen gehören zu den zehn<br />

wärmsten Jahren seit Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts (UBA 2010: URL).<br />

Tab. 1: Lineare Trends <strong>der</strong> Lufttemperatur zwischen 1901 und 2008. Kennzeichnung einer statistischen Signifikanz<br />

von mindestens 95 % durch grüne Einfärbung. Quelle: Deutscher Wetterdienst 2008, zitiert nach UBA<br />

2011: URL.<br />

Frühling (März, April, Mai) 0,8 °C<br />

Sommer (Juni, Juli, August) 1,1 °C<br />

Herbst (September, Oktober, November) 1,1 °C<br />

Winter (Dezember, Januar, Februar) 0,8 °C<br />

Jahr 0,9 °C<br />

Aussagen über die bisherigen Verän<strong>der</strong>ungen des Nie<strong>der</strong>schlagsgeschehens sind schwieriger zu treffen.<br />

Für das 20. Jahrhun<strong>der</strong>t zeichnet sich ein Anstieg <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsmenge ab, wobei dieser Trend<br />

nicht signifikant ist. In den letzten 30 Jahren des Jahrhun<strong>der</strong>ts verstärkte sich diese Tendenz allerdings.<br />

Die oft befürchtete stärkere Sommertrockenheit ist bislang nicht erkennbar, wenigstens nicht im gesamtdeutschen<br />

Durchschnitt. Dafür sind Starknie<strong>der</strong>schlagsereignisse häufiger zu beobachten (Zebisch<br />

et al. 2005: 37f.).<br />

Insgesamt lassen die Ergebnisse <strong>der</strong> Klimamodelle in Deutschland eine weitere Erwärmung erwarten.<br />

In <strong>der</strong> „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS) wird von einer Zunahme <strong>der</strong><br />

Jahresmitteltemperatur um 0,5 bis 1,5°C für den Zeitraum 2021-2050 ausgegangen. Für die Klima-<br />

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