23.03.2014 Aufrufe

Standardarbeitsanweisungen (SOPs) für die KMT

Standardarbeitsanweisungen (SOPs) für die KMT

Standardarbeitsanweisungen (SOPs) für die KMT

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Standardarbeitsanweisungen</strong><br />

(<strong>SOPs</strong>)<br />

Markus Ritter


Was sind <strong>Standardarbeitsanweisungen</strong>?<br />

Schriftlich festgehaltene Standardvorgehensweisen<br />

<strong>für</strong> stationäre, diagnostische oder labortechnische<br />

Abläufe<br />

Was ist Standardisierung ?<br />

Standardisierung meint im eigentlichen Wortsinn eine<br />

Vereinheitlichung von Verfahrensweisen, verwendeten<br />

Materialien oder anderem.<br />

Ziel ist <strong>die</strong> Schaffung gemeinsamer Standards<br />

(beispielsweise bei Infusionsgeräten,<br />

Dokumentationsvorgängen oder Therapieentscheidungen).


Motive <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einführung von Standards<br />

1. Austauschbarkeit von Komponenten (Station zu<br />

Station)<br />

2. Vereinfachung des Informationsaustauschs (z. B.<br />

Handhabung von speziellen Geräten)<br />

3. Patientenschutz durch Definition von Mindest- /<br />

Behandlungsstandards<br />

4. Methodische Vereinheitlichung (z. B. Krankheitsvertretung<br />

vereinfacht)<br />

5. Kostensenkung (z. B. Antibiotikatherapie)<br />

Die <strong>SOPs</strong> geben nicht nur <strong>die</strong> Richtlinien <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Mitarbeiter vor, sondern spiegeln auch den Qualitätsanspruch<br />

einer Klinik wider.


Qualitätsmanagementsystem (QM-System)<br />

QM-System ist ein Managementsystem zum Leiten und<br />

Lenken einer Organisation bezüglich der Qualität<br />

- orientiert sich an Normen (z.B. DIN- oder EU-Normen)<br />

- Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, den Inhalt der<br />

Dokumente des QM-Systems zu kennen und <strong>die</strong> darin<br />

getroffenen Regelungen zu befolgen.<br />

- <strong>Standardarbeitsanweisungen</strong> (SOP) beschreiben als<br />

Bestandteile des QM-Systems detailliert <strong>die</strong> durchzuführenden<br />

Arbeitsprozesse.


Qualitätsmanagement<br />

Grundelemente<br />

Allgemeine<br />

Gültigkeit<br />

spezieller<br />

Bereich


Historische Entwicklung<br />

Zeit Schlagwort Beschreibung Autor<br />

1900 Qualitätskontrolle Aussortieren von<br />

fehlerhaften Produkten<br />

1930 Qualitätsprüfung Steuerung basierend auf<br />

Statistiken<br />

1960 Qualitätsmaßnahmen im<br />

ganzen Unternehmen<br />

1964 Null Fehler Programm des US<br />

Verteidungsministeriums<br />

Vorbeugende<br />

Maßnahmen<br />

Ziel der Perfektion<br />

Ford, Taylor<br />

Shewhart<br />

Taguchi<br />

Corsby<br />

1985 Null-Fehlerstrategie Six-Sigma General<br />

Electrics<br />

1990 Umfassendes<br />

Qualitätskonzept<br />

Intergration von<br />

Teilkonzepten<br />

Ishikawa<br />

1995 Total Quality-Management Qualität als Systemziel Deming


Auf Grundlage des Check-<br />

Ergebnisses werden Korrekturmaßnahmen<br />

eingeleitet.<br />

Maßnahmen zur<br />

Qualitätsverbesserung<br />

werden entwickelt<br />

Maßnahmen werden<br />

hinsichtlich ihrer Zielwirksamkeit<br />

kontrolliert<br />

und bewertet.<br />

Maßnahmen<br />

werden umgesetzt


Grundsätze der Qualitätssicherung<br />

• Schreibe auf, was zu tun ist<br />

• Tue, was aufgeschrieben ist<br />

• Zeige auf, dass es auch getan wird


<strong>KMT</strong>-<strong>SOPs</strong> Marburg<br />

Klinische Versorgung<br />

<strong>KMT</strong>-Station<br />

Qualitätssicherung<br />

Stammzellgewinnung/<br />

Leukapherese<br />

Stammzellherstellung<br />

-manipulation /<br />

GMP-Labor


An der Philipps-Universität Marburg ist der Bereich der<br />

Stammzellgewinnung, -lagerung und –transport durch<br />

Arzneimittelgesetz (AMG)-konforme <strong>SOPs</strong> geregelt.<br />

Die Klinik <strong>für</strong> Hämatologie Marburg besitzt eine<br />

Herstellungserlaubnis <strong>für</strong> autologe und allogene<br />

Blutstammzell- und Knochenmarkpräparate.<br />

Es bestehen vertragliche Regelungen mit ebenfalls<br />

zertifizierten Einrichtungen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> AMG-konforme<br />

Testung der Infektionsmarker und <strong>die</strong> Hygienekontrollen<br />

zuständig sind.<br />

Die <strong>KMT</strong>-Einheit Marburg ist durch <strong>die</strong> DAG-KBT zertifiziert<br />

Die Zertifizierung durch EBMT (JACIE) wird angestrebt.


Station 224 (PBPC)<br />

OP (KM Entnahme)<br />

bei allen Übergaben muß obligat vorliegen: - Knochenmarkentnahmeprotokoll<br />

bzw. Aphereseprotokoll<br />

bei allogenen Produkten zusätzlich - Befund des confirmatory typing<br />

Aphereseprotokoll<br />

KM Entnahmeprotokoll<br />

Prot<br />

011<br />

Labor<br />

kryokonservierte Produkte: vor Beginn Konditionierung muss vom Labor schriftlich bestätigt sein,<br />

dass <strong>die</strong> Produkte vorhanden und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transplantation geeignet sind<br />

Prot<br />

02<br />

Station 224<br />

Prot<br />

02<br />

Prot<br />

03<br />

Empfänger<br />

PLAN FÜR<br />

EIGENPRODUKTE


Prot 011: Übergabeprotokoll Station an Labor<br />

Station 224 (PBPC)<br />

OP (KM Entnahme)<br />

bei allen Übergaben muß obligat vorliegen: - Knochenmarkentnahmeprotokoll<br />

bzw. Aphereseprotokoll<br />

bei allogenen Produkten zusätzlich - Befund des confirmatory typing<br />

autolog allogen ( Familie Fremd )<br />

Aphereseprotokoll<br />

KM Entnahmeprotokoll<br />

Station 224<br />

Empfänger<br />

Prot<br />

011<br />

kryokonservierte Produkte: vor Beginn Konditionierung muss vom Labor schriftlich bestätigt sein,<br />

dass <strong>die</strong> Produkte vorhanden und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transplantation geeignet sind<br />

Prot<br />

03<br />

Prot<br />

02<br />

Labor<br />

Prot<br />

02<br />

PLAN FÜR<br />

EIGENPRODUKTE<br />

S<br />

P<br />

E<br />

N<br />

D<br />

E<br />

R<br />

S<br />

P<br />

E<br />

N<br />

D<br />

E<br />

R<br />

S<br />

P<br />

E<br />

N<br />

D<br />

E<br />

R<br />

Stations ID-Nr.: __________________<br />

hier bitte Spenderetikett Datum Separation:________________<br />

Uhrzeit von __________bis_________<br />

Stammzellen<br />

Körpergewicht : ___________kg Knochenmark<br />

Blutgruppe _______ T-Lymphozyten<br />

Rh-Faktor ______________ peripheres Blut<br />

Sonstiges Material<br />

Analysen vor Separation:<br />

Ergebnis Datum Anf.-Nr. Serologie<br />

Hbs-Ag<br />

Anti-HCV<br />

Anti-HIV 1+2<br />

TPPA<br />

HIV-PCR<br />

HCV-PCR<br />

Bearbeitung / Lagerung :<br />

______________________________________________________<br />

______________________________________________________<br />

E<br />

M<br />

P<br />

F<br />

Ä<br />

N<br />

G<br />

E<br />

R<br />

bei allogenen Transplantationen:<br />

Bestätigungstypisierung vorhanden von<br />

hier bitte Empfängeretikett Empfänger ja nein<br />

Spender ja nein<br />

Diagnose :________________________________________________<br />

Blutgruppe :_____________Rhesusfaktor :______________Gewicht : _____________kg<br />

Unterschriften :________________________ ________________________ Datum : ______________<br />

Station Stammzell-Labor


Prot 02: Übergabeprotokoll von Stammzell-Labor an Station<br />

autolog allogen<br />

Familie Fremd<br />

Station 224 (PBPC)<br />

OP (KM Entnahme)<br />

Aphereseprotokoll<br />

KM Entnahmeprotokoll<br />

bei allen Übergaben muß obligat vorliegen: - Knochenmarkentnahmeprotokoll<br />

bzw. Aphereseprotokoll<br />

bei allogenen Produkten zusätzlich - Befund des confirmatory typing<br />

kryokonservierte Produkte: vor Beginn Konditionierung muss vom Labor schriftlich bestätigt sein,<br />

dass <strong>die</strong> Produkte vorhanden und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transplantation geeignet sind<br />

Station 224<br />

Prot<br />

03<br />

Empfänger<br />

Prot<br />

011<br />

Prot<br />

02<br />

Labor<br />

Prot<br />

02<br />

2<br />

PLAN FÜR<br />

EIGENPRODUKTE<br />

S<br />

P<br />

E<br />

N<br />

D<br />

E<br />

R<br />

S<br />

P<br />

E<br />

N<br />

D<br />

E<br />

R<br />

Blutgruppe: _________ RH-Faktor: _________<br />

Material:<br />

periphere Blutstammzellen<br />

Knochenmark<br />

Spenderlymphozyten<br />

sonstiges<br />

sonstiges Material _______________________________________________________<br />

Stations-ID Beutel-ID Entnahmedatum Sterilkontrollen CD34+ /kg<br />

S<br />

P<br />

E<br />

N<br />

D<br />

E<br />

R<br />

E<br />

M<br />

P<br />

F<br />

Ä<br />

N<br />

G<br />

E<br />

R<br />

Manipulationen: Kopien folgender Protokolle sind vorhanden:<br />

CD34-Selektion Entnahmeprotokoll (Prot 04)<br />

Plasmadepletion Aphereseprotokol (Prot 05)<br />

Kryokonservierung Begleitzettel Stammzellseparate (Prot 011)<br />

Erythrozytendepletion Befundzettel<br />

T-Zell-Depletion Infektionsserologie vom Tage<br />

keine Freigabeprotokoll<br />

Die Einfrierbeutel sind bei Übergabe unbeschädigt<br />

Die Beschriftung der Produkte ist korrekt<br />

Blutgruppe: _________ RH–Faktor: ___________<br />

Diagnose: _________________________________


Station 224 (PBPC)<br />

OP (KM Entnahme)<br />

Aphereseprotokoll<br />

KM Entnahmeprotokoll<br />

bei allen Übergaben muß obligat vorliegen: - Knochenmarkentnahmeprotokoll<br />

bzw. Aphereseprotokoll<br />

bei allogenen Produkten zusätzlich - Befund des confirmatory typing<br />

Prot<br />

011<br />

Labor<br />

PROT 03:<br />

TRANSPLANTATIONSPROTOKOLL<br />

Datum |__|__|.|__|__|.|__|__|<br />

Bei Beginn jeder Transplantation müssen zwei Ärzte auf Station anwesend sein. Bei der<br />

Übertragung von Produkten, <strong>die</strong> in Marburg hergestellt und im Labor bearbeitet wurden, müssen das PROT 011 und das<br />

PROT 02 korrekt ausgefüllt worden sein und bei Transplantation vorliegen. Bei der Übertragung von Fremdprodukten<br />

gilt <strong>die</strong>s <strong>für</strong> das PROT 01 als auch <strong>für</strong> das PROT 02. Beide Ärzte müssen sich vor der geplanten Transplantation<br />

von der Übereinstimmung des Produktes mit dem vorgesehenen Empfänger und der Korrektheit der Art des<br />

Produktes überzeugen. Dies wird vor der geplanten Transplantation im unten stehenden Protokoll vermerkt. Nur <strong>die</strong><br />

grau unterlegten Bereiche des Protokolls werden nach der Übertragung ausgefüllt, alle anderen Abschnitte des<br />

Protokolls müssen vor der Übertragung ausgefüllt werden. Bei der Übertragung von kryokonserviertem Material<br />

übernimmt ein Arzt das Auftauen der Stammzellen, der zweite Arzt ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Übertragung verantwortlich.<br />

PATIENTEN / SPENDERKOMPATIBILITÄT<br />

kryokonservierte Produkte: vor Beginn Konditionierung muss vom Labor schriftlich bestätigt sein,<br />

dass <strong>die</strong> Produkte vorhanden und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transplantation geeignet sind<br />

Prot<br />

02<br />

Empfänger (Patient):<br />

Name _______________________ Vorname _________________<br />

Station 224<br />

Prot<br />

03<br />

3<br />

Empfänger<br />

Prot<br />

02<br />

PLAN FÜR<br />

EIGENPRODUKTE<br />

männlich weiblich Geburtsdatum |__|__|.|__|__|.|__|__|<br />

Transplantation: autolog allogen, falls allogen sind <strong>die</strong> im Kasten stehenden Angaben obligat<br />

Spender:<br />

Name _______________________ Vorname _________________<br />

männlich weiblich Geburtsdatum |__|__|.|__|__|.|__|__|<br />

bei Fremdspendern Donor ID: __________________________________________________<br />

Datum des Confirmatory typing |__|__|.|__|__|.|__|__|<br />

(Befund muss schriftlich vorliegen!)<br />

Übereinstimmung jedes Beutels mit den Angaben des „confirmatory typing“? ja nein<br />

Verwandtschaftsgrad:<br />

Geschwister Eltern anderer Verwandter ________________________<br />

Eineiiger Zwilling Fremdspender<br />

NICHT KRYOKONSERVIERTE ZELLEN<br />

Blutgruppe:<br />

ABO-identisch ja nein<br />

Major inkompatibel (A, B, AB > O; AB, B > A; AB, A > B) ja nein, falls ja, Erythrozytendepletion<br />

Minor inkompatibel (O > A, B, AB; A > AB, B > AB) ja nein, falls ja, Plasmadepletion<br />

Zu übertragendes Material:<br />

Knochenmark unmanipuliert ja nein<br />

Knochenmark-Erydepletiert ja nein<br />

Knochenmark-Plasmadepletiert ja nein<br />

Periphere Blutprogenitorzellen ja nein<br />

Spenderlymphozyten ja nein, falls ja, Hämatokrit: ___________<br />

Kreuzprobe (erforderlich bei Transplantation von Knochenmark):<br />

Patient / Spender Ergebnis: ____________________________________________________________<br />

Bedside-Test:<br />

Blutgruppe Patient / Empfänger:<br />

Blutgruppe Spender:


Station 224 (PBPC)<br />

OP (KM Entnahme)<br />

Aphereseprotokoll<br />

KM Entnahmeprotokoll<br />

bei allen Übergaben muß obligat vorliegen: - Knochenmarkentnahmeprotokoll<br />

bzw. Aphereseprotokoll<br />

bei allogenen Produkten zusätzlich - Befund des confirmatory typing<br />

Prot<br />

011<br />

Labor<br />

KRYOKONSERVIERTE ZELLEN<br />

Zu übertragendes Material:<br />

Knochenmark ja nein<br />

Periphere Blutprogenitorzellen ja nein<br />

Nabelschnurblut ja nein<br />

Spenderlymphozyten ja nein<br />

Manipulationen:<br />

CD34-Selektion ja nein Purging-Verfahren ja nein<br />

Sterilitätskontrolle im zu transplantierenden Produkt:<br />

Datum: |__|__|.|__|__|.|__|__| Ergebnis: _____________________________________<br />

kryokonservierte Produkte: vor Beginn Konditionierung muss vom Labor schriftlich bestätigt sein,<br />

dass <strong>die</strong> Produkte vorhanden und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Transplantation geeignet sind<br />

Prot<br />

02<br />

Endgültige Zellzahl im zu transplantierenden Produkt:<br />

ÜBERTRAGUNG<br />

Station 224<br />

Prot<br />

03<br />

3<br />

Empfänger<br />

Prot<br />

02<br />

PLAN FÜR<br />

EIGENPRODUKTE<br />

MNC |__|__| . |__| x 10 8 /kg CD3+ Zellen |__|__| . |__| x 10 7 /kg<br />

CFU-GM |__|__| . |__| x 10 4 /kg CD34+ Zellen |__|__| . |__| x 10 6 /kg<br />

Vitalität im getauten Material |__|__| % Anzahl Beutel |__|<br />

Volumen Beutel 1 |__|__|__|__| ml Volumen Beutel 2 |__|__|__|__| ml<br />

Volumen Beutel 3 |__|__|__|__| ml Volumen Beutel 4 |__|__|__|__| ml<br />

Volumen Beutel 5 |__|__|__|__| ml GESAMTVOLUMEN |__|__|__|__| ml<br />

Auftauvorgang bei kryokonserviertem Material:<br />

Beschreibung<br />

_____________________________________________________________________<br />

Temperatur / Auftaugerät |__|__| . |__| °C<br />

Übertragung:<br />

Beschreibung (technisch) ________________________________________________________<br />

Beschreibung (klinisch) ________________________________________________________<br />

Puls (max) |__|__|__| Blutdruck (max) |__|__|__| / |__|__|__| (min) |__|__|__| / |__|__|__|<br />

Allergische Reaktionen nein ja _____________________________________<br />

Fieber nein ja _____________________________________<br />

Übelkeit nein ja _____________________________________<br />

Erbrechen nein ja _____________________________________<br />

Begleitmedikation:<br />

|__|__|__| mg ___________________________________________________<br />

|__|__|__| mg ___________________________________________________<br />

|__|__|__| mg ___________________________________________________<br />

|__|__|__| mg ___________________________________________________<br />

|__|__|__| mg ___________________________________________________<br />

Dauer der Übertragung: von ________ Uhr bis ________ Uhr<br />

Arzt:<br />

Funktion: __________________________ Name / Unterschrift _________________________<br />

Arzt: Funktion: Name / Unterschrift


Fehlererkennung<br />

• Aktionslimits<br />

• Warnlimits<br />

• Audit<br />

• Selbstinspektion


Audit<br />

Überprüfung der mit einer Klinischen Tätigkeit in Zusammenhang<br />

stehenden Aktivitäten (Durchführung, Dokumentation, Auswertung;<br />

Einhaltung von Richtlininen, Gesetzen, <strong>SOPs</strong>)


Zusammenfassung<br />

• Bei der SOP-Erstellung und –verwaltung ist ein<br />

eindeutiger Lernprozess <strong>für</strong> das Team zu verzeichnen.<br />

• <strong>SOPs</strong> führen zu einer Qualitätsteigerung in der<br />

Patientenversorgung.<br />

• Wichtig sind <strong>die</strong> Abgrenzung von Verantwortlichkeit und<br />

Handlung, Überprüfbarkeit dokumentierter Arbeitsschritte<br />

und <strong>die</strong> Möglichkeit der Beobachtung und frühen Reaktion<br />

auf Fehler (incident reporting) durch Trendanalysen und<br />

Selbstinspektionen.<br />

• Dennoch sollte gerade bei klinischen <strong>SOPs</strong>, Erfahrung<br />

und Intuition behandelnder Ärzte und des<br />

Pflegepersonals nicht zum Opfer strikter Standardbefolgung<br />

werden.


PDCA-Zyklus Der PDCA-Zyklus geht zurück auf den Qualitätsexperten Deming. Demings Meinung<br />

nach sollte sich <strong>die</strong> ständige Verbesserung qualitätsbestimmender Faktoren im Rahmen eines<br />

revolvierenden Prozesses vollziehen, dem aus vier Phasen bestehenden PDCA-Zyklus. Jeder der<br />

Buchstaben bezeichnet eine Phase:<br />

•P - Plan: In der Planungsphase werden Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung entwickelt.<br />

•D - Do: Die geplanten Maßnahmen werden im gesamten Unternehmen umgesetzt.<br />

•C - Check: Die Maßnahmen werden hinsichtlich ihrer Zielwirksamkeit kontrolliert und bewertet.<br />

•A - Act: Auf Grundlage des Check-Ergebnisses werden eventuelle Korrekturmaßnahmen<br />

eingeleitet.<br />

Die Korrekturmaßnahmen der letzten Phase bilden wiederum den Ausgangspunkt <strong>für</strong> ein erneutes<br />

Durchlaufen des Zyklus.<br />

Der PDCA-Zyklus wirkt auf das gesamte Unternehmen und ist daher vom Management anzustoßen.<br />

In der Do-Phase können aber PDCA-Subzyklen auf Bereichsebene initiiert werden, <strong>die</strong> ihrerseits <strong>die</strong><br />

Verbesserung vor Ort planen, durchführen, kontrollieren und gegebenenfalls anpassen.<br />

Deming zu Ehren wird der PDCA-Zyklus auch als Deming-Zyklus bezeichnet.


QualitätsmanagementsystemUm einen hohen Stand der Laboratoriumsdiagnostik zu erreichen, benötigt das Labor ein gut<br />

funktionierendes Qualitätsmanagementsystem (QM-System). Dieses ist entsprechend den Qualitätsanforderungen der<br />

Normen DIN EN ISO 15 189 und DIN EN ISO/IEC 17025 aufgebaut.<br />

Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, den Inhalt der Dokumente des QM-Systems zu kennen und <strong>die</strong> darin getroffenen<br />

Regelungen zu befolgen. Das QM-System wird in drei Ebenen dokumentiert:<br />

Im Qualitätsmanagementhandbuch (QMH) sind <strong>die</strong> Grundelemente des QM-Systems beschrieben. Inhaltlich erfüllt das<br />

Qualitätsmanagementhandbuch <strong>die</strong> Forderungen der Normen DIN EN ISO 15 189 und DIN EN 17025. Es ist in seiner<br />

aktuellen Fassung jedem Mitarbeiter zugänglich und wird als „Info-Exemplar“ auf Wunsch Auftraggebern oder<br />

Interessenten zugestellt.<br />

Grundlagen-<strong>Standardarbeitsanweisungen</strong> (GRL-SOP) und allgemeine <strong>Standardarbeitsanweisungen</strong> (ALL-SOP) sind<br />

ebenfalls Bestandteile des QM-Systems. Sie beschreiben fachbereichsübergreifende Prozesse und gelten somit <strong>für</strong> mehrere<br />

Fachbereiche. Ihre Erstellung, Kennzeichnung, Genehmigung und Freigabe sind in einer GRL-SOP festgelegt. GRL-SOP<br />

und ALL-SOP sind nicht Bestandteile des QMH; sie sind vertraulich und nur <strong>für</strong> den laborinternen Gebrauch bestimmt.<br />

<strong>Standardarbeitsanweisungen</strong> (SOP) beschreiben als Bestandteile des QM-Systems detailliert <strong>die</strong> durchzuführenden<br />

Arbeitsprozesse. Sie gelten deshalb meist nur <strong>für</strong> Teilbereiche oder Arbeitsplätze. Ihre Erstellung, Kennzeichnung,<br />

Genehmigung und Freigabe wird in einer GRL-SOP beschrieben. SOP sind ebenfalls nicht Bestandteil des QMH; sie sind<br />

vertraulich und nur <strong>für</strong> den laborinternen Gebrauch bestimmt.<br />

Zur Sicherung des Datenschutzes gem. §§ 4 f und 4 g BDSG wird ein Datenschutzbeauftragter bestellt. Festlegung, und<br />

Klassifizierung der personen-bezogenen Daten sind nach gesetzlichen Vorgaben vom Datenschutzbeauftragten in SOP`s<br />

festgelegt. Die Einhaltung der Vorgaben wird vom Datenschutzbeauftragten überwacht. Der Datenschutz schließt <strong>die</strong><br />

ärztliche Schweigepflicht nach § 203 StGB mit ein, auch wenn <strong>die</strong>s nicht ausdrücklich erwähnt wird.


<strong>Standardarbeitsanweisungen</strong> sind <strong>für</strong> einen<br />

bestimmten Arbeitsbereich erstellt und sind Teil<br />

eines Qualitätsmanagement einer Klinik<br />

Qualitäts


Standardarbeitsanweisung (standard operating<br />

procedure, SOP)<br />

Schriftlich festgehaltene Standardvorgehensweisen<br />

<strong>für</strong> betriebliche Abläufe wie zB Vorbereitung und<br />

Durchführung von Arztbesuchen durch den CRA<br />

(Initiierung, Monitoring, Terminierung: Vorbereitung,<br />

Vorabinformierung des Arztes, Datenvali<strong>die</strong>rung im<br />

Prüfzentrum, Reporting des Besuchs, Nachbereitung).<br />

CROs und Sponsoren haben ihre eigenen <strong>SOPs</strong>. Vor<br />

Beginn eines Projekts wird festgehalten, nach welchen<br />

<strong>SOPs</strong> ein Projekt durchgeführt wird.<br />

Die <strong>SOPs</strong> geben nicht nur <strong>die</strong> Richtlinien <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Mitarbeiter vor, sondern spiegeln letztendlich auch<br />

den Qualitätsanspruch eines Unternehmens wider.


Gute Klinische Praxis, ICH-GCP (international conference on harmonization –<br />

good clinical practice)<br />

Internationaler ethischer und wissenschaftlicher Standard zur Planung,<br />

Durchführung, Auswertung und Berichterstattung von Klinischen Stu<strong>die</strong>n.<br />

Diese Leitlinie wurde zum Schutz des Stu<strong>die</strong>npatienten geschaffen und soll <strong>die</strong><br />

Glaubwürdigkeit erhobener Daten gewährleisten.<br />

Die GCP-Leitlinien aus den Regionen Europa, USA und Japan sind zur<br />

gemeinsamen Leitlinie ICH-GCP zusammengefaßt (harmonisiert) worden, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> gegenseitige Anerkennung von Stu<strong>die</strong>ndaten <strong>für</strong> <strong>die</strong> behördlichen<br />

Zulassungsverfahren von Medikamenten gewährleisten soll. Hierdurch wird<br />

<strong>die</strong> Anzahl notwendiger Klinischer Stu<strong>die</strong>n und somit auch <strong>die</strong> Anzahl<br />

notwendiger Stu<strong>die</strong>npatienten herabgesetzt.


Wikipedia<br />

Das Qualitätsmanagement (QM) ist ein Teilbereich des<br />

funktionalen Managements mit dem Ziel der Optimierung von<br />

Arbeitsabläufen oder von Geschäftsprozessen unter der<br />

Berücksichtigung von materiellen und zeitlichen Kontingenten<br />

sowie dem Qualitätserhalt von Produkten bzw. Dienstleistungen<br />

und deren Weiterentwicklung. Hierbei von Belang sind etwa <strong>die</strong><br />

Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle<br />

Lösungsstrategien, <strong>die</strong> Erhaltung oder Steigerung der<br />

Zufriedenheit von Kunden oder Klienten sowie der Motivation<br />

der Belegschaft, <strong>die</strong> Standardisierungen bestimmter Handlungsund<br />

Arbeitsprozesse, Normen <strong>für</strong> Produkte oder Leistungen,<br />

Dokumentationen, Berufliche Weiterbildung, Ausstattung und<br />

Gestaltung von Arbeitsräumen.


Standardisierung<br />

aus Wikipedia, der freien Enzyklopä<strong>die</strong><br />

Wechseln zu: Navigation, Suche<br />

Standardisierung meint im eigentlichen Wortsinn eine<br />

Vereinheitlichung von Maßen, Typen, Verfahrensweisen oder<br />

anderem. Ziel ist <strong>die</strong> Schaffung gemeinsamer Standards<br />

(beispielsweise bei Werkzeugen, Produktions- oder<br />

Softwarekomponenten).<br />

Es gibt unterschiedliche Motive <strong>für</strong> Standardisierung. Unter anderem<br />

sind zu nennen<br />

1. Austauschbarkeit von Komponenten,<br />

2. Vereinfachung des Informationsaustauschs,<br />

3. Verbraucherschutz durch Definition von Mindeststandards,<br />

4. Methodische Vereinheitlichung,<br />

5. Kostensenkung<br />

In der Statistik versteht man unter einer Standardisierung <strong>die</strong><br />

Transformation unterschiedlich skalierter Zahlenwerte in einen<br />

einheitlichen Wertebereich 0..1, um beispielsweise Vergleiche<br />

unterschiedlich verteilter Werte vornehmen zu können. Auch in der<br />

Psychologie und Soziologie werden standardisierte<br />

Untersuchungsmethoden angewandt.


Standard Operating Procedures („SOP’ s“) am Klinikum rechts der Isar<br />

Dr. H. Menzel, R. Peter, Dr. C. von Schilling, Prof. Dr. C. Peschel<br />

III. Med. Klinik, Hämatologie und Onkologie, Technische Universität München<br />

Der Bereich der hämatopoetischen Stammzelltransplantation ist reguliert und stellt im<br />

Bereich der Hämatologie den Bereich dar, in dem Qualitätsmanagement und –kontrolle am<br />

weitesten fortgeschritten sind. Dies spiegelt sich in international und national gesetzlich<br />

geregelten Anforderungen wieder. Nach Vorgaben der Europäischen Union (EU) werden<br />

Gewinnung, Lagerung und Transport hämatopoetischer Stammzellen in Deutschland nach<br />

dem Arzneimittelgesetz (AMG), den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) und nach den Richtlinien zur<br />

Transplantation hämatopoetischer Stammzellen des wissenschaftlichen Beirats der<br />

Bundesärztekammer reglementiert.<br />

Die klinischen Gesichtspunkte werden innerhalb der EU durch <strong>die</strong> European Bone Marrow<br />

Transplantation Group (EBMT) geregelt. Es erfolgt eine Akkreditierung der<br />

Transplantationszentren nach den Kriterien des Joint Accreditation Committee in Europe<br />

(JACIE). In Deutschland erfolgt <strong>die</strong> Akkreditierung durch <strong>die</strong> Konzertierte Aktion<br />

Stammzelltransplantation (KAST) nach JACIE-Kriterien.<br />

Kernpunkte sowohl <strong>für</strong> den Bereich der Stammzellgewinnung, -lagerung und -transport (-><br />

AMG) als auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> klinischen Bereiche von der Indikationsstellung über <strong>die</strong> HLATypisierung<br />

zur Konditionierung und <strong>die</strong> Handhabung von Komplikationen (-> JACIE) sind<br />

Standardvorgehensweisen (engl.: Standard Operating Procedures, SOP).<br />

Die Anforderungen an <strong>die</strong> Erstellung, Verwaltung, Schulung und Aktualisierung von<br />

Standardvorgehensweisen unterscheiden sich in Bezug auf <strong>die</strong> Kontrollinstanzen. Im<br />

föderalistischen Deutschland unterliegt <strong>die</strong> Kontrolle der Einhaltung der gesetzlichen<br />

Regelungen des AMG den Ländern, was zu unterschiedlichen Auslegungen der Vorschriften<br />

führt.<br />

Am Klinikum rechts der Isar ist der Bereich der Stammzellgewinnung, -lagerung und<br />

–transport durch AMG-konforme SOP geregelt. Die III. Med. Klinik besitzt eine<br />

Herstellungserlaubnis <strong>für</strong> autologe und allogene Blutstammzellpräparate. Es bestehen<br />

vertragliche Regelungen mit ebenfalls zertifizierten Einrichtungen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> AMG-konforme<br />

Testung der Infektionsmarker und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kryokonservierung und Lagerung sowie <strong>für</strong> den<br />

Transport der Produkte zuständig sind. Die Erstellung der klinisch orientierten JACIE-SOP ist<br />

ein laufender Prozess.<br />

Bei der SOP-Erstellung und –verwaltung ist ein eindeutiger Lernprozess zu verzeichnen.<br />

SOP führen zu einer messbaren Qualitätsteigerung.<br />

Entscheidend <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Qualitätssteigerung sind: Eindeutige Abgrenzung von<br />

Verantwortlichkeit und Handlung, Steigerung der Effizienz, Überprüfbarkeit dokumentierter<br />

Verfahrensschritte und <strong>die</strong> Möglichkeit der frühen Reaktion auf Fehler durch Trendanalysen<br />

in regelmäßigen Abständen.<br />

Mögliche Nachteile der SOP-Erstellung (Zeit, Kosten) werden durch <strong>die</strong> Vorteile<br />

aufgewogen. Dennoch sollte gerade bei klinischen SOP Erfahrung und Intuition<br />

behandelnder Ärzte und des Pflegepersonals nicht zum Opfer strikter Standardbefolgung<br />

werden.


(auch: Deming cycle)<br />

Die Japaner tauften den ursprünglichen Deming-<br />

Aktivitätskreislauf im Unternehmen Deming-Cycle und<br />

beschrieben damit einen Kreislauf zur Verbesserung. Die<br />

Buchstaben PDCA stehen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schritte Plan (planen), Do<br />

(durchführen), Check (überprüfen), Act (handeln, z. B.<br />

auswerten, verbessern, standardisieren). Er beginnt mit der<br />

Untersuchung der gegenwärtigen Situation, um einen Plan zur<br />

Verbesserung zu formulieren. Nach der Fertigstellung wird<br />

<strong>die</strong>ser umgesetzt und überprüft, ob <strong>die</strong> gewünschte<br />

Verbesserung erzielt wurde. Im positiven Fall werden <strong>die</strong><br />

Maßnahmen Standard. Dieser etablierte Standard kann dann<br />

durch einen neuen Plan in Frage gestellt und verbessert<br />

werden. Die Japaner sahen hierin einen Ausgangspunkt <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> stetige Verbesserung ihrer Arbeit.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!