Jahresbericht 2003 - DVFA
Jahresbericht 2003 - DVFA
Jahresbericht 2003 - DVFA
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Standards<br />
Standards<br />
Standards<br />
Standards<br />
Die <strong>DVFA</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Erarbeitung<br />
von Transparenzstandards in ihren Fachgremien<br />
sowohl den Berufsangehörigen als auch<br />
den anderen Marktteilnehmern praxisgerechte Instrumente<br />
an die Hand zugeben, die die tägliche<br />
Arbeit erleichtern und den Markt insgesamt transparenter<br />
machen.<br />
DVF VF VFA-Rating VF -Rating Standar Standards Standar ds<br />
14<br />
ds ©<br />
Angesichts der zunehmende Bedeutung von<br />
Ratings und des Aufkommens neuer Marktakteure<br />
hat die <strong>DVFA</strong> bereits im Jahre 2000 eine unabhängige<br />
Kommission zur Erarbeitung von „Rating Standards“<br />
ins Leben zu rufen. Die erste Fassung der<br />
<strong>DVFA</strong>-Rating Standards wurde 2001 veröffentlicht.<br />
<strong>2003</strong> wurden die Standards überarbeitet, 2004 soll<br />
die Neufassung veröffentlicht werden.<br />
Bei der Entwicklung der Standards stand die zurzeit<br />
verstärkt diskutierte Forderung nach mehr<br />
Transparenz im Vordergrund. Nicht die Kontrolle<br />
oder Bewertung von Ratingverfahren und Rating-<br />
Agenturen werden angestrebt, sondern vielmehr<br />
sollen Transparenzstandards formuliert werden. Die<br />
Standards stellen dazu einen Katalog von Informationen<br />
zusammen, der es Unternehmen und Finanzmarktteilnehmern<br />
erlaubt, Methode und Aussage<br />
der Ratingverfahren einzuschätzen und nachzuvollziehen.<br />
Die Rating-Ersteller können mit Hilfe der<br />
Standards entscheidungsrelevante Informationen<br />
offenlegen, um die Ratingergebnisse vergleichbar<br />
zu machen.<br />
Einige Fragen aus dem Katalog der <strong>DVFA</strong>-Standards<br />
verdeutlichen die Anforderungen: Aus welchen<br />
Quellen stammen die Informationen, die Grundlage<br />
für das Ratingsystem sind? In welchem Maße<br />
sind Ratingunternehmen und beurteiltes Unternehmen<br />
am Ratingprozess beteiligt? Welche Ausfallraten<br />
sind mit den einzelnen Ratingklassen der verwendeten<br />
Skala in der Vergangenheit verbunden gewesen?<br />
Veröffentlicht das Ratingunternehmen regelmäßig<br />
Angaben zur Güte seiner Ratingergebnisse?<br />
Im Zuge der Überrarbeitung <strong>2003</strong> wurden die Standards<br />
ins Englische übersetzt und auf weitere<br />
Ratingverfahren bzw. -objekte, z.B. das Fondsrating,<br />
ausgeweitet, nachdem ursprünglich nur das Kreditrating<br />
als Unternehmensrating adressiert war (siehe<br />
auch Kommissionsbericht, S. 26).<br />
Asset Asset Management Management Standards<br />
Standards<br />
Im Dezember 2001 publizierte die <strong>DVFA</strong> die 2. Auflage<br />
des Buches Asset Management Standards -<br />
Regelungen in den USA und der EU von Loistl/<br />
Petrag. Die Studie leistet fundierte Vorarbeit für die<br />
inhaltliche Ausgestaltung effizienter Asset Management<br />
Standards. Die erste englischsprachige Fassung<br />
ist im Herbst 2002 bei Palgrave Macmillan<br />
erschienen. Die deutschsprachige Neuauflage ist<br />
für Ende 2004 geplant.<br />
Die Mehrheit der Bevölkerung hat das Vertrauen in<br />
das Rentenumlagesystem verloren. Die Notwendigkeit<br />
der kapitalgedeckten Alterszusatzvorsorge wird<br />
mittlerweile auch hierzulande erkannt.<br />
Gerade die verlässliche Durchführung der kapitalgedeckten<br />
Altersvorsorge erfordert eine effektive<br />
Corporate Governance des Asset Managements.<br />
Asset Management Standards können als Leitlinien<br />
dienen. Im Fondsmanagement können sie zur<br />
effektiven Nutzung der Chancen bzw. der Beherrschung<br />
der Risiken an den Kapitalmärkten führen.<br />
Sie bieten damit klare Richtlinien für die Durchführung<br />
der Veranlagung, Strukturierung der internen<br />
Organisation, Erfüllung von Publizitätsanforderungen<br />
und Etablierung wirksamer Aufsicht.<br />
Wesentlicher Bestandteil solcher Asset Management<br />
Standards sind qualitative Anlageprinzipien<br />
anstelle quantitativer Anlagevorschriften, verkörpert<br />
durch die „prudent person rule“ („Vorsichtsprinzip“).<br />
Sie prägt das Asset Management bislang v.a. in den<br />
USA und Großbritannien. Asset Manager unterliegen<br />
danach strengen treuhänderischen Sorgfaltspflichten.<br />
Sie haben die Asset Allocation an den<br />
Strukturrisiken der aus den Rentenanwartschaften<br />
resultierenden Verbindlichkeiten auszurichten<br />
(Asset-Liability-Management).<br />
Asset Management Standards sollten zudem ein<br />
aufsichtsratsähnliches, von der Verwaltungsgesellschaft<br />
unabhängiges Kontrollorgan vorsehen, das<br />
ausschließlich der Wahrung der Interessen der<br />
Begünstigten verpflichtet ist. Eine effektive Ergänzung<br />
der Kontrolle durch Aufsichtsbehörden, Wirtschaftsprüfer<br />
und Compliance-Abteilungen fördert<br />
die Unabhängigkeit von der Verwaltungsgesellschaft.<br />
Mittelfristig sind kapitalgedeckte Vorsorgesysteme<br />
für die Absicherung im Alter unverzichtbar. Dieser<br />
vitalen Bedeutung entsprechende, primär qualitativ<br />
formulierte Asset Management Standards sind<br />
daher unabdingbar. Deren Aufgabe sollte die Beherrschung<br />
sowohl des Kapitalmarkt- als auch des<br />
operationalen Risikos sein.