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Linux-Magazin 20 Jahre Linux (Vorschau)

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Entwicklerforen gekostet, um herauszufinden,<br />

warum der Huawei-UMTS-Stick<br />

aus Abbildung 1 unter Ubuntu 10.04 auf<br />

einmal nicht mehr funktionierte: Während<br />

Ubuntu 9.10 bloß über eine von<br />

Druckern her bekannte USB-Variante der<br />

seriellen Schnittstelle mit dem UMTS-<br />

Stick kommunizierte, setzt Ubuntu 10.04<br />

auf den Modem-Manager,.<br />

Ubuntu, Unity und der<br />

UMTS-Stick<br />

Solche Ärgernisse drohen bei Ubuntu-<br />

Systemen halbjährlich. Schon der Satz<br />

„UMTS-Sticks verwaltet nun der Modem-<br />

Manager“ an prominenter Stelle hätte in<br />

dem genannten Beispiel viel Zeit und<br />

Nerven gespart. So aber sitzt der Einoder<br />

Umsteiger ratlos da und der motivierte<br />

Power-User sucht sich einen Wolf.<br />

Apropos Ubuntu: Allein die Entscheidung,<br />

Unity als Standarddesktop zu verwenden,<br />

sorgte in den letzten Monaten<br />

für Wirbel und Probleme, zum Beispiel<br />

wenn der angeschlossene Beamer den<br />

Desktop zum Absturz bringt.<br />

Dennoch: Über Fragen wie das Einbinden<br />

von UMTS-Sticks haben sich die Entwickler<br />

monatelang Gedanken gemacht.<br />

Wären da nicht auch noch die paar Stunden<br />

drin, das Innenleben des Systems<br />

inklusive laufender Veränderungen in<br />

einem zentralen Wiki ordentlich zu dokumentieren?<br />

Bei mangelnder Beschreibung<br />

wird selbst das quelloffene <strong>Linux</strong><br />

zur Black Box.<br />

Die Vorzüge von <strong>Linux</strong> (konfigurierbar,<br />

sicher, stabil) sind mannigfaltig: Es gab<br />

unter <strong>Linux</strong> bisher keine einzige breitenwirksame<br />

Schadsoftware-Attacke. Schon<br />

der Installer richtet die Home-Partition<br />

auf Wunsch für mehr Datensicherheit als<br />

Raid 1 ein – bei den gegenwärtigen Festplattenpreisen<br />

und -ausfallraten sicherlich<br />

keine schlechte Idee. Das Gleiche gilt<br />

für die transparente Verschlüsselung auf<br />

dem Notebook.<br />

Abbildung 1: Ein UMTS-Stick bleibt nach dem Up grade<br />

auf Natty stumm. Mangels Dokumentation dauert es<br />

ewig, die eigentlich simple Ursache zu finden.<br />

In puncto Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit<br />

liegt <strong>Linux</strong> nach Meinung<br />

seiner Fans klar vorne. Aber so lange die<br />

Hersteller nicht mitziehen, wird <strong>Linux</strong><br />

wahrscheinlich nie alle TV-Karten unterstützen,<br />

weil es bei diesen gang und gäbe<br />

ist, den Chipsatz zu wechseln, aber die<br />

Typenbezeichnung des Verkaufserfolgs<br />

wegen beizubehalten, und Treiber nur<br />

für Windows bereitzustellen.<br />

Was vielen <strong>Linux</strong>-Herstellern auch fehlt,<br />

um ein offenes und daher mühelos weiter<br />

oder fertig zu konfigurierendes System<br />

anzubieten, zeigt ein Blick in die Wikis<br />

der <strong>Linux</strong>-Distributionen für Nerds zweiten<br />

Grades: Als Anlaufstelle für <strong>Linux</strong>-<br />

Wissen empfehlen sich die Arch- und<br />

Gentoo-Dokumentationen ([5], [6]) sogar<br />

den Anhängern anderer Hersteller.<br />

Doch können Suse-, Ubuntu- oder Red-<br />

Hat-User niemals sicher sein, dass ihr<br />

System nicht an manchen Stellen ganz<br />

andere Wege geht.<br />

Wird es Zeit für eine Pflicht<br />

zur Doku?<br />

Ein Ansatz wäre es, gute Dokumentation<br />

zur Pflicht zu erklären, auch bei Distributionen.<br />

Vielleicht sollte Linus Torvalds<br />

die Erlaubnis, seine Trademark zu benutzen,<br />

an diese Bedingung knüpfen: Ein<br />

System, das sich mangels Dokumentation<br />

fast schon so geschlossen anfühlt wie die<br />

verschlossenen Konkurrenten Windows<br />

oder I-OS, sollte sich nicht „<strong>Linux</strong>“ nennen<br />

dürfen. Aber wer soll das kontrollieren<br />

und wie ließe sich das messen? n<br />

Infos<br />

[1] Interview mit Linus auf Techeye.net:<br />

[http:// www. techeye. net/ software/ linuxon‐the‐desktop‐is‐unlikely‐because‐it‐istoo‐interesting]<br />

[2] <strong>Linux</strong> Driver Project<br />

[http:// www.linuxdriverproject.org]<br />

[3] <strong>Linux</strong> Mint Debian Edition: [http:// www.<br />

linuxmint. com/ download_lmde. php]<br />

[4] Update‐Packs für <strong>Linux</strong> Mint Debian:<br />

[http:// www. linux‐magazin. de/ NEWS/<br />

<strong>Linux</strong>‐Mint‐Debian‐Edition‐Update‐Packsoll‐Aktualisierung‐vereinfachen]<br />

[5] Gentoo‐Wiki: [http:// en. gentoo‐wiki.<br />

com/], [http:// de. gentoo‐wiki. com/]<br />

[6] Arch‐<strong>Linux</strong>‐Wiki: [https:// wiki. archlinux.<br />

org], [https:// wiki. archlinux. de/]<br />

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