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DMG-informiert 2/2014

Spannende und bewegendet Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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Ehepaar Goldsche<br />

mit Anna, Esra und Jo<br />

Südafrika<br />

Friedrun Jung<br />

Wenn Schmerz<br />

zum Segen wird<br />

Familie Jung im Jahr 2008.<br />

Manfred (rechts) starb 2011<br />

bei einem Autounfall<br />

Der kleine Esra betet seit<br />

dem Anschlag jeden Sonntag,<br />

dass die Gemeinde nicht<br />

überfallen wird. Er und seine<br />

Eltern sind am Missionary<br />

College, um die Tragödie zu<br />

verarbeiten.<br />

sah kurz darauf, wie Soldaten<br />

seine Mama mit einer schweren<br />

Schusswunde davontrugen. Die<br />

Mutter kam ins Krankenhaus, seine<br />

Lieblingstante war nicht mehr<br />

am Leben – Edith, eine junge<br />

Frau, die ihren Hochzeitstermin<br />

bereits festgelegt hatte.<br />

Wir schauen traurig auf das<br />

Geschehen zurück. Der Vers aus<br />

Psalm 116 zeigt uns die Kostbarkeit<br />

des Lebens und Sterbens in<br />

Gottes Augen. Wir staunen, wie<br />

Gott durch sein Wort die Familie<br />

und Gemeinde vorbereitet hat<br />

und trägt.<br />

Der kleine Esra betet seither<br />

jeden Sonntag, dass die Gemeinde<br />

nicht überfallen wird. Er und<br />

seine Eltern sind bei uns am Missionary<br />

College, um die Tragödie<br />

zu verarbeiten und Gottes Wort<br />

zu studieren. Sie klagen nicht<br />

ihre Feinde an, sondern hoffen<br />

und beten, dass diese eines Tages<br />

zum Glauben finden. Ediths Tod<br />

war nicht umsonst. Wir werden<br />

in der Ewigkeit erkennen, was<br />

Jesus dadurch bewirkt hat.<br />

Seit dem Tod meines Mannes Manfred<br />

im Mai 2011 betreue ich Missionarskinder<br />

unseres Teams im gesamten südlichen<br />

Afrika. Besuche bei Familien sind immer<br />

ein Höhepunkt, denn in ihrem direkten<br />

Umfeld lerne ich die Kinder wirklich<br />

kennen und kann ihnen besser zur Seite<br />

stehen als nur per E-<br />

Mail oder Facebook.<br />

Hier sehe ich, was<br />

sie wirklich bewegt,<br />

wie sie leben, wo sie<br />

spielen, lernen, was<br />

ihnen Freude bereitet<br />

oder Mühe macht.<br />

Vor einiger Zeit<br />

machte ich mich mit meinen Kindern auf<br />

den Weg ins Bergland von Lesotho, der<br />

„Schweiz Afrikas“. Es war eine abenteuerliche<br />

Fahrt über 3.000 Meter hohe<br />

Bergpässe in ein abgelegenes Dorf. Die<br />

letzten zwölf Kilometer (eine Stunde<br />

Fahrt!), holte uns die Familie mit ihrem<br />

Geländewagen ab. Die Strecke schien<br />

uns bestenfalls für eine Bergwanderung<br />

geeignet.<br />

Familie G. lebte seit eineinhalb Jahren<br />

in diesem Bergdorf. Der Vater Chris, ein<br />

Schneider aus Kalifornien, unterrichtete<br />

Afrikaner an seiner kleinen Berufsschule.<br />

Aus den umliegenden Dörfern kamen<br />

viele junge Leute, um bei ihm eine Ausbildung<br />

und die Chance für einen besseren<br />

Broterwerb zu erlangen. Familie G. selbst<br />

lebte unter einfachsten Verhältnissen im<br />

Dorf. Strom gab es nur von der Solaranlage<br />

und Wasser aus der Regentonne. Regnete<br />

es nicht, musste das kühle Nass von<br />

einer Quelle den Berg hochgeschleppt<br />

werden.<br />

In der Woche unseres Besuchs kamen<br />

wir auch auf den Tod meines Mannes<br />

zu sprechen, und wie wir als Familie<br />

das erlebt hatten. Ich konnte Familie G.<br />

bezeugen, wie Jesus uns in jenen Wochen<br />

durchgetragen hatte. Das ermutigte sie.<br />

Sechs Wochen nach unserem<br />

Besuch kam Chris überraschend<br />

ins Krankenhaus. Noch in der<br />

selben Nacht wurde er in ein<br />

künstliches Koma versetzt, aus<br />

dem er nicht mehr erwachte.<br />

Drei Wochen später starb er.<br />

Ein paar Tage darauf, bei der Gedenkfeier<br />

fiel mir seine Frau weinend und<br />

gleichzeitig lachend in die Arme und sagte:<br />

„Friedrun, dass ihr uns als Familie vor<br />

ein paar Wochen noch besucht habt, war<br />

Terminplanung Gottes. Wie du uns vom<br />

Tod deines Mannes erzählt hast und wie<br />

Gott euch seither<br />

durchträgt, das<br />

war seine gnädige<br />

Vorbereitung für<br />

uns …“<br />

Bei unserem<br />

Besuch hatte sie<br />

mir anvertraut,<br />

dass ihre größte<br />

Angst war, jemanden aus ihrer Familie zu<br />

verlieren. Genau das war nun eingetreten.<br />

Doch sie ist Gott in ihrer größten<br />

Angst begegnet: „Gott hat mir einen unglaublich<br />

tiefen inneren Frieden gegeben“,<br />

schrieben sie und ihre Kinder per E-Mail<br />

ihren Freunden weltweit.<br />

Die Afrikaner rund um das Bergdorf<br />

sind bestürzt, dass ein Amerikaner seinen<br />

Wohlstand, Komfort und am Ende sogar<br />

sein Leben für sie gelassen hat. Dass seine<br />

Frau und ihre sechs Kinder nun ohne<br />

Mann und Vater leben, weil sie ihnen das<br />

Evangelium verkünden wollten. Diese<br />

Botschaft wirkt.<br />

Eine Frau, die das Bergdorf verlassen<br />

hatte um ein besseres Leben in der Stadt<br />

zu führen, war tief beschämt. Durch den<br />

Tod von Chris hat Gott ihr deutlich gemacht,<br />

dass sie zu ihrem Volk<br />

zurück soll, um ihnen<br />

Jesus zu verkündigen,<br />

bei dem es ewiges<br />

Leben gibt …<br />

Bei der Gedenkfeier fiel sie<br />

mir weinend und gleichzeitig<br />

lachend in die Arme und sagte:<br />

„Friedrun, dass ihr uns vor ein<br />

paar Wochen besucht habt,<br />

war Terminplanung Gottes.“<br />

Chris G. hat Afrikaner<br />

zu Schneidern ausgebildet<br />

<strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 2 | <strong>2014</strong><br />

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