Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri
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20 21<br />
Kind in der<br />
27. Schwangerschaftswoche.<br />
Kind in der<br />
36. Schwangerschaftswoche.<br />
ab 2008 für obligato risch zu erklä -<br />
ren. Ebenfalls werden in Zukunft<br />
die durch die ASF-Statistik erhobenen<br />
Daten im Rahmen des zentralschweizerischen<br />
Qualitätsprojekts<br />
(QuaZentral) ausgewertet.<br />
Parallel gibt es seit dem Jahr 2000<br />
den Verein Outcome, der vom Kanton<br />
Zürich zur Durchfüh rung der<br />
vom KVG geforderten Qualitätssicherung<br />
ins Leben gerufen wurde.<br />
Im Zeit raum vom 31. Oktober 2005<br />
bis am 30. März <strong>2006</strong> hat die Abteilung<br />
für Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
des <strong>Kantonsspital</strong>s <strong>Uri</strong> zusammen<br />
mit 35 weiteren Kliniken in<br />
der Schweiz an der durch den Verein<br />
Outcome durchgeführten Qualitätsmessung<br />
«Geburt/Sectio» teilgenommen.<br />
Die mediane Auf enthaltsdauer<br />
nach Spontangeburt beträgt<br />
am KSU vier Tage, nach Kaiserschnitt<br />
sechs Tage – genau gleich<br />
wie der Durchschnitt der teilnehmenden<br />
Spitäler. Die Kaiserschnittrate<br />
im Kanton <strong>Uri</strong> be trug im 2005<br />
25 %, etwas geringer als im Gesamtdurchschnitt.<br />
Steigende Geburtenzahlen<br />
im <strong>2006</strong><br />
Erfreulicherweise gab es im <strong>2006</strong><br />
wieder mehr Geburten am <strong>Kantonsspital</strong><br />
<strong>Uri</strong>. Es wurden 336 Kinder<br />
geboren, 12 % mehr als im Vorjahr.<br />
Davon kamen 148 Mädchen<br />
und 188 Knaben zur Welt. 71 Kinder<br />
(33 % der Spontangeburten) erblickten<br />
das Licht der Welt durch<br />
eine Wasser geburt.<br />
In den Medien hatte im 2004 die im<br />
schweizerischen Vergleich hohe<br />
Kaiserschnittrate im Kan ton <strong>Uri</strong><br />
von 33 % für Gesprächsstoff gesorgt.<br />
Es zeigt sich nun, dass dies<br />
ein statistischer Zufall wegen niedriger<br />
Geburtenzahlen gewesen ist.<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> wurden am KSU<br />
29,1 % der Kin der durch Kaiserschnitt<br />
entbunden. Dieser Wert<br />
liegt im schweizerischen Durchschnitt.<br />
Neue Operationstechniken<br />
Im <strong>2006</strong> wurden unter Supervision<br />
eines erfahrenen Operateurs aus<br />
dem Universitätsspital Zürich die<br />
Technik der laparoskopischen Hysterektomie<br />
eingeführt. Diese minimalinvasive<br />
Operation stellt eine<br />
Erweiterung unseres Spektrums<br />
dar und erfreut sich zunehmender<br />
Nach frage. Ebenfalls im Bereich<br />
der Deszensuschirurgie wurde mit<br />
neuen Mesh-Implantaten das Spektrum<br />
der Operationstechniken erweitert.<br />
Netzeinlagen sind in der<br />
Hernienchirurgie seit längerer Zeit<br />
erfolgsversprechende Operationen.<br />
Sie halten auch europaweit in der<br />
Gynäkolo gie Einzug.<br />
3-D- und 4-D-Ultraschall –<br />
ein wertvolles Tool<br />
in der Schwangerenbetreuung<br />
In der Schwangerenvorsorge sind<br />
als Pflichtleistung der Krankenkassen<br />
zwei Ultraschallunter suchungen<br />
vorgesehen. Es sind dies<br />
der Ersttrimestertest (11. bis 14.<br />
Schwangerschaftswo che), wo chromosomale<br />
Störungen erfasst werden<br />
können, und das zweite Trimesterscreening<br />
(21. bis 24. Schwangerschaftswoche),<br />
wo Organfehlbildungen<br />
gesucht werden. Die allermeis<br />
ten Schwangeren wünschen<br />
diese Screeninguntersuchungen,<br />
die Detektionsraten von siebzig bis<br />
neunzig Prozent zeigen. Im Sommer<br />
<strong>2006</strong> wurde in Boulevardmedien<br />
der vorgeburtliche Ultraschall<br />
mit der möglichen Störung der<br />
Hirnentwicklung in Verbindung<br />
gebracht. Bei länge rer Beschallung<br />
von Mäuseembryonen zeigten sich<br />
Hirnreifestörungen ohne Dosis-<br />
Wirkung-Beziehung. In klinischen<br />
Studien gibt es aber nach wie vor<br />
keine Hinweise, dass sich diese<br />
tierexperimentellen Ergebnisse auf<br />
den Menschen übertragen lassen<br />
können. Die vorgeburtli che Sonographie<br />
bedeutet nach dem bisherigen<br />
Kenntnisstand kein Risiko für<br />
das Ungebo rene. Insbesondere<br />
werden für das Eltern-Kind-bonding<br />
die 3-D- und 4-D-Ultraschallaufnah<br />
men (real time) sehr geschätzt.<br />
Sie lassen während der<br />
Untersuchung den Gesichtsausdruck,<br />
die Mimik und die Bewegungen<br />
des Kindes in Echtzeit sehen,<br />
was für die werdenden Eltern<br />
ein eindrücklicher Moment ist. Medizinisch<br />
sind die Aufnahmen zur<br />
Beurteilung von Spaltbildun gen,<br />
wie von Lippen-Kiefer-Gaumen-<br />
Spalten oder offenem Rücken, von<br />
grosser Bedeutung. (siehe Bildaufnahme)<br />
Dr. med. H. Werder,<br />
Chefarzt Gynäkologie/<br />
Geburtshilfe