Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri
Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri
Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
28<br />
29<br />
ie Qualitätskommission des<br />
KSU initiiert und steuert unsere<br />
den der Spitalrat und die Spitalleitung,<br />
die Unternehmensentwickprojekte.<br />
Qualitätssicherungslung<br />
des Kantons spitals <strong>Uri</strong> nach<br />
Qualitätssicherung<br />
ist eine Daueraufgabe mit stets<br />
neuen Herausforderungen. Das<br />
Feedback von Patientinnen, Patienten,<br />
Zuweisern und Mitarbeitenden<br />
liefert wichtige Impulse für Verbes -<br />
serungen. Dazu dienen periodisch<br />
durchgeführte Befragungen.<br />
EFQM auszurichten.<br />
Mit Hilfe des EFQM-Modells wird<br />
der Stand einer Organisation bewertbar.<br />
Mit einer internen Selbstbewertung<br />
evaluierten Führungsverantwortliche<br />
des <strong>Kantonsspital</strong>s<br />
<strong>Uri</strong> Verbesserungs potenziale, die<br />
priorisiert und in konsequenter<br />
Projektarbeit umgesetzt wurden.<br />
Auszeichnung<br />
«Verpflichtung zu Excellence»<br />
Die Projekter arbeitung geschah in<br />
interdisziplinären Gruppen und<br />
Das EFQM-Modell (European bewirkte in allen Bereichen Verbesserun<br />
Foundation for Quality Management)<br />
etabliert sich zunehmend<br />
auch in den medizinischen Organisationen.<br />
gen in den Arbeitsabläu-<br />
fen sowie in der fachübergreifenden<br />
Zusammenarbeit, die insbe-<br />
Das Modell enthält son dere unseren Patientinnen und<br />
nichts, was im Alltag der Spi -<br />
talführung völlig unbekannt ist. Es<br />
bildet einen Orientierungsrahmen,<br />
in dem die verschiedenen Massnahmen<br />
Patienten zugute kommen.<br />
Im März <strong>2006</strong> prüfte eine externe<br />
Assessorin die entsprechenden Projektdokumentationen<br />
und befragte<br />
zusammengefügt und Mitarbeitende des Spitals zum Vor-<br />
nachhaltig abgesichert werden gehen und der Wirkung der ausgewählten<br />
können. Im Herbst 2004 entschie-<br />
Projekte. Die erreichte Aus-<br />
KONSEQUENT REALISIERTE UND KORREKTE HÄNDEHYGIENE IST<br />
EIN ZENTRALER TEIL DER PATIENTENSICHERHEIT.<br />
zeichnung «Verpflichtung zu Excellence»<br />
bescheinigt uns, dass Verbesserungsprojekte<br />
aufgrund von Bewertungen,<br />
Ergebnissen, Befragungen<br />
usw. initiiert, sorgfältig geplant,<br />
priorisiert und durchgeführt werden<br />
sowie die gesetzten Ziele bei<br />
den Projekten erreicht wurden.<br />
Damit ist ein Meilenstein auf dem<br />
Weg zu «Excellence» erreicht.<br />
Künftige Schritte<br />
in der Ausrichtung nach EFQM<br />
Nach der EFQM-Auszeichnung hat<br />
die Qualitätskommission beschlossen,<br />
als weiteren Schritt in der Ausrichtung<br />
nach EFQM zukünftig die<br />
Grundkonzepte der «Excellence»<br />
zu vertiefen. Im <strong>2006</strong> galt unser<br />
Augenmerk deshalb vorwiegend<br />
dem Grundkonzept: Führung und<br />
Zielkonsequenz.<br />
Hervorragende Organisationen haben<br />
Führungskräfte, die eine klare<br />
Ausrichtung ihrer Organi sation<br />
festlegen und kommunizieren. Der<br />
im <strong>2006</strong> neu entwickelte Zielvereinbarungsprozess<br />
(vgl. dazu die Ausführungen<br />
im Teil Betriebswirtschaft)<br />
soll im 2007 inklusive zugehöriges<br />
Controlling systematisiert<br />
werden.<br />
Erfolgreiche<br />
Händehygiene-Kampagne<br />
Das <strong>Kantonsspital</strong> <strong>Uri</strong> beteiligte<br />
sich aktiv an der nationalen Händehygiene-Kampagne<br />
2005/<strong>2006</strong> der<br />
swiss noso (ein Expertengremium<br />
aus Spitalhygienikern). Schweizweit<br />
wirkten über hun dert Spitäler<br />
mit. Die für spitalerworbene Infektionen<br />
verantwortlichen Keime<br />
werden am häu figsten über die<br />
Hände von Mitarbeitenden und<br />
Mitpatientinnen/-patienten übertragen.<br />
Die kor rekte Handhygiene<br />
umfasst die Händedesinfektion<br />
zum richtigen Zeitpunkt und die<br />
Ausführung der sechs Schritte gemäss<br />
Euronorm 1500. Das eigentliche<br />
Händewaschen ist im Spitalalltag<br />
nur in wenigen bestimmten Situationen<br />
angebracht. Die regelmässige<br />
Händedesinfektion mit einer<br />
alkoholischen Lösung dagegen<br />
ist ein wirksames, einfaches und<br />
kostengünstiges Mittel. Die Infektionsrate<br />
kann mit mehr Händehygiene<br />
gesenkt werden.<br />
Spitalerworbene Infektionen bedeuten<br />
nicht nur grosses Leid für<br />
die jährlich betroffenen rund 70’000<br />
Patienten und Patientinnen, sondern<br />
auch zusätzliche Kosten für<br />
das öffentliche Ge sundheitswesen<br />
bzw. für das einzelne Spital. Sie<br />
verursachen jährlich rund 300’000<br />
zusätzliche Spitaltage und Kosten<br />
in der Höhe von schätzungsweise<br />
250 Millionen Franken je Jahr. Hän -<br />
dehygiene ist also kein Bagatellanliegen.<br />
Der Ist-Zustand der Händehygienepraktiken<br />
während der täglichen<br />
Arbeit wurde im Frühjahr<br />
2005 in über hundert Spitälern, darunter<br />
auch im KSU, mit einem<br />
standardisierten Protokoll erhoben.<br />
Die Erhebung in den Spitälern<br />
zeigte, dass nur in rund 54 % aller<br />
Situationen, bei denen Händedesinfektion<br />
von Nutzen ist, diese tatsächlich<br />
gemacht wurde. Die Verbesserung<br />
der Händehygiene erfordert<br />
einen eigentlichen Systemund<br />
Kulturwandel, den man nur<br />
durch eine mehrschichtige Strategie<br />
erreichen kann. Und die korrekte<br />
Händehygiene ist ein zentraler<br />
Teil der Patientensicherheit.<br />
Der 26. Januar <strong>2006</strong>, der Nationale<br />
Händehygienetag, markierte den<br />
Beginn einer landeswei ten Kampagne<br />
zur Förderung der Händehygiene<br />
beim Spitalpersonal im<br />
Kampf gegen spital erworbene Infektionen<br />
und antibiotikaresistente<br />
Keime. Das KSU eröffnete seine<br />
Kampagne ebenfalls an diesem Tag<br />
mit einem Informationsstand. Weitere<br />
Aktionen folgten durch die<br />
Hy gieneberaterin und den Hygieneverantwortlichen<br />
auf verschiedenen<br />
Abteilungen mit Postern,<br />
Flyern, Merkblättern, Informationen,<br />
Schulungen usw. Dank diesen<br />
zahlreichen Aktivitäten und der<br />
Verfügbarkeit des Händedesinfektionsmittels<br />
in unmittelbarer Patientennähe<br />
zeigte die zweite Erhebung<br />
im Frühjahr <strong>2006</strong> ein wesentlich<br />
besseres Resultat als ein Jahr<br />
zuvor. Die Verbesserungen waren<br />
bei allen Indikationen, Abteilungen<br />
und Berufsgruppen zu erkennen.<br />
Das KSU verbesserte seine Händehygiene<br />
analog dem Schweizer<br />
Durchschnitt um 25 %. Die ses Ergebnis<br />
bestätigt den Erfolg der<br />
Kampagne.<br />
Pia Küttel-Weiss,<br />
Beauftragte für Qualität und<br />
Hygiene<br />
QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Qualität – für alle eine ständige<br />
Herausforderung im Spitalalltag