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Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri

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Konventionelle<br />

Röntgenbilder<br />

werden mittels<br />

Scanner digitalisiert<br />

und im<br />

zentralen<br />

PACS-Archiv<br />

abgelegt.<br />

derseits die normale Gehfähigkeit<br />

rascher ermöglicht. Die computernavigierte<br />

exakte Positionierung<br />

der Kunstge lenke hat sich zudem<br />

weiter etabliert. Generell ist in der<br />

Chirurgie festzustellen, dass die<br />

ein zelnen Behandlungen immer<br />

komplexer und aufwändiger werden.<br />

So wird das Krebsleiden am<br />

Dickdarm eines Patienten durch<br />

den Magen-Darm-Spezialisten mit<br />

Darmspiegelung und Ultra schalluntersuchung<br />

abgeklärt, ergänzt<br />

mit der Computertomographie<br />

durch den Radiologen. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Onkologen<br />

(Krebsspezialist) wird ein Behandlungsplan<br />

festgelegt, der möglicherweise<br />

eine Vorbehandlung mit<br />

Bestrahlung und Chemotherapie<br />

umfasst. Schliesslich wird der Patient<br />

in einer Kurzhospitalisation<br />

vom Chirurgen operiert. Die kurze,<br />

intensive stationäre Nachbetreuung<br />

erfolgt in Zusammenarbeit mit<br />

Anästhesisten und Inten sivmediziner,<br />

worauf der Patient in die<br />

Nachbehandlung und Nachsorge<br />

entlassen wird, die sowohl durch<br />

Hausarzt und Spezialist erfolgt.<br />

Kennzeichnend sind für einen solchen<br />

durchaus typischen Ablauf<br />

eine enorme Datenmenge aus<br />

Untersuchungsbefunden, wie Laborwerten,<br />

Röntgenbilder und Untersuchungsberichten,<br />

sowie eine<br />

ebenso grosse Anzahl von Schnitt -<br />

stellen zwischen Patient, Ärzten,<br />

Pflege, Administration und technischem<br />

Personal.<br />

Die elektronische Krankengeschichte<br />

ist mittlerweile aus<br />

dem Spitalalltag nicht mehr<br />

wegzudenken<br />

Es ist klar, dass bei solch komplexen<br />

Abläufen die Entscheidungsfindung<br />

wesentlich schneller und<br />

besser erfolgt, wenn der Zugriff<br />

auf die benötigten klinischen Informationen<br />

mit Hilfe der EDV am<br />

Computer erfolgt als bei Verwendung<br />

von Papierakten. Dies erleichtert<br />

die akkurate Diagnostik<br />

und Therapie von Patientinnen<br />

und Patienten; Verzögerungen in<br />

der Behandlung wegen fehlender<br />

Information lassen sich so vermeiden.<br />

In den letzten Jahren wurde am<br />

KSU die elektronische Krankengeschichte<br />

sukzessive auf- und ausgebaut;<br />

sie ist mittlerweile aus dem<br />

Spitalalltag nicht mehr wegzudenken.<br />

Dies erlaubt es dem Chirurgen,<br />

z. B. im Operations saal, jederzeit<br />

sämtliche Patientenakten inklusive<br />

Röntgenbilder zur Verfügung<br />

zu haben. Ne ben der Vernetzung<br />

innerhalb des Spitals wird<br />

immer mehr auch die Einbindung<br />

in ein Netz werk mit andern Kliniken<br />

bedeutungsvoll. Computertomogramme<br />

und Röntgenbilder<br />

können z. B. am KSU und am Zentrum<br />

gleichzeitig betrachtet werden.<br />

Komplizierte Eingriffe werden<br />

so zusammen mit Spezialisten vom<br />

Zentrum besprochen und geplant,<br />

was die Qualität steigert und auch<br />

unnötige Verlegungen ins Zentrum<br />

vermeidet. Ebenfalls bedeutungsvoll<br />

ist die Mög lichkeit, über Intranet-,<br />

Internet- und E-Mail jederzeit<br />

Zugang zu den neuesten wissenschaftli<br />

chen Erkenntnissen, Behandlungsrichtlinien<br />

und internationalen<br />

Standards zu haben, um<br />

diese im klinischen Alltag umzusetzen.<br />

Auch der zunehmend Internet-informierte<br />

Patient ist sich des -<br />

sen bewusst. In Umfragen über<br />

Kriterien, die relevant sind zur<br />

Auswahl eines Krankenhauses, stehen<br />

an erster Stelle persönliche Erfahrung<br />

mit dem Spital, persönliche<br />

Kontakte mit den Spitalärztinnen<br />

und -ärzten und ihren Ruf. Bereits<br />

danach kommen Kommunikation<br />

und Orga nisation sowie rasche<br />

Aufnahmemöglichkeit des Spitals.<br />

– Faktoren, die durch den Einsatz<br />

der EDV ganz wesentlich gefördert<br />

werden.<br />

Die Integration aller<br />

EDV-Systeme steigert Qualität<br />

und Effizienz in der Klinik<br />

Zweifelsohne wird die IT-Technologie<br />

in Zukunft auch den Chirurgenalltag<br />

immer mehr beein flussen.<br />

Die elektronische Patientenkarte<br />

wird wohl bald Realität. Bei<br />

allen Vorbehalten gegen über der<br />

«Computerisierung» in der Patientenbetreuung<br />

und der Angst vor<br />

dem «gläsernen Pa tienten» sind<br />

dennoch die Vorteile einer elektronischen<br />

Vernetzung aller Leistungserbringer<br />

enorm. Die Integration<br />

aller EDV-Systeme der an<br />

der Behandlung beteiligten Leistungserbrin<br />

ger verringert Reibungsverluste<br />

an den Schnittstellen<br />

und steigert damit Qualität und Effizienz<br />

in der Klinik. Die EDV-Anbindung<br />

nachbehandelnder Instanzen<br />

verbessert Kommunikation<br />

und Kooperation, z. B. mit Hausärzten<br />

und Spitex. Die Visualisierung<br />

der Behandlungsprozesse erleichtert<br />

die direkte Information<br />

von Ärzten und Patienten. Ein jederzeit<br />

einsehbarer Behand -<br />

lungsverlauf vermeidet Doppeluntersuchungen<br />

und führt zu Kosteneinsparungen.<br />

Und in naher Zukunft<br />

wird der informierte Patient<br />

verlangen, dokumentierte Behandlungsergebnisse<br />

und Qualität im<br />

Internet vergleichen zu können.<br />

Natürlich braucht der heutige Chirurg<br />

nach wie vor handwerkliches<br />

Können, klinische Erfah rung und<br />

menschliche Kompetenz. Immer<br />

wichtiger wird aber auch eine EDVunterstützte<br />

Ar beitsumgebung und<br />

-organisation, die die Kommunikation<br />

zwischen Spezialisten, Patien -<br />

ten/Patientinnen und Hausärztinnen/Hausärzten<br />

ganz wesentlich<br />

erleichtert.<br />

Dr. G. Burri, Chefarzt Chirurgie

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