Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri
Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri
Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16<br />
17<br />
Konventionelle<br />
Röntgenbilder<br />
werden mittels<br />
Scanner digitalisiert<br />
und im<br />
zentralen<br />
PACS-Archiv<br />
abgelegt.<br />
derseits die normale Gehfähigkeit<br />
rascher ermöglicht. Die computernavigierte<br />
exakte Positionierung<br />
der Kunstge lenke hat sich zudem<br />
weiter etabliert. Generell ist in der<br />
Chirurgie festzustellen, dass die<br />
ein zelnen Behandlungen immer<br />
komplexer und aufwändiger werden.<br />
So wird das Krebsleiden am<br />
Dickdarm eines Patienten durch<br />
den Magen-Darm-Spezialisten mit<br />
Darmspiegelung und Ultra schalluntersuchung<br />
abgeklärt, ergänzt<br />
mit der Computertomographie<br />
durch den Radiologen. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Onkologen<br />
(Krebsspezialist) wird ein Behandlungsplan<br />
festgelegt, der möglicherweise<br />
eine Vorbehandlung mit<br />
Bestrahlung und Chemotherapie<br />
umfasst. Schliesslich wird der Patient<br />
in einer Kurzhospitalisation<br />
vom Chirurgen operiert. Die kurze,<br />
intensive stationäre Nachbetreuung<br />
erfolgt in Zusammenarbeit mit<br />
Anästhesisten und Inten sivmediziner,<br />
worauf der Patient in die<br />
Nachbehandlung und Nachsorge<br />
entlassen wird, die sowohl durch<br />
Hausarzt und Spezialist erfolgt.<br />
Kennzeichnend sind für einen solchen<br />
durchaus typischen Ablauf<br />
eine enorme Datenmenge aus<br />
Untersuchungsbefunden, wie Laborwerten,<br />
Röntgenbilder und Untersuchungsberichten,<br />
sowie eine<br />
ebenso grosse Anzahl von Schnitt -<br />
stellen zwischen Patient, Ärzten,<br />
Pflege, Administration und technischem<br />
Personal.<br />
Die elektronische Krankengeschichte<br />
ist mittlerweile aus<br />
dem Spitalalltag nicht mehr<br />
wegzudenken<br />
Es ist klar, dass bei solch komplexen<br />
Abläufen die Entscheidungsfindung<br />
wesentlich schneller und<br />
besser erfolgt, wenn der Zugriff<br />
auf die benötigten klinischen Informationen<br />
mit Hilfe der EDV am<br />
Computer erfolgt als bei Verwendung<br />
von Papierakten. Dies erleichtert<br />
die akkurate Diagnostik<br />
und Therapie von Patientinnen<br />
und Patienten; Verzögerungen in<br />
der Behandlung wegen fehlender<br />
Information lassen sich so vermeiden.<br />
In den letzten Jahren wurde am<br />
KSU die elektronische Krankengeschichte<br />
sukzessive auf- und ausgebaut;<br />
sie ist mittlerweile aus dem<br />
Spitalalltag nicht mehr wegzudenken.<br />
Dies erlaubt es dem Chirurgen,<br />
z. B. im Operations saal, jederzeit<br />
sämtliche Patientenakten inklusive<br />
Röntgenbilder zur Verfügung<br />
zu haben. Ne ben der Vernetzung<br />
innerhalb des Spitals wird<br />
immer mehr auch die Einbindung<br />
in ein Netz werk mit andern Kliniken<br />
bedeutungsvoll. Computertomogramme<br />
und Röntgenbilder<br />
können z. B. am KSU und am Zentrum<br />
gleichzeitig betrachtet werden.<br />
Komplizierte Eingriffe werden<br />
so zusammen mit Spezialisten vom<br />
Zentrum besprochen und geplant,<br />
was die Qualität steigert und auch<br />
unnötige Verlegungen ins Zentrum<br />
vermeidet. Ebenfalls bedeutungsvoll<br />
ist die Mög lichkeit, über Intranet-,<br />
Internet- und E-Mail jederzeit<br />
Zugang zu den neuesten wissenschaftli<br />
chen Erkenntnissen, Behandlungsrichtlinien<br />
und internationalen<br />
Standards zu haben, um<br />
diese im klinischen Alltag umzusetzen.<br />
Auch der zunehmend Internet-informierte<br />
Patient ist sich des -<br />
sen bewusst. In Umfragen über<br />
Kriterien, die relevant sind zur<br />
Auswahl eines Krankenhauses, stehen<br />
an erster Stelle persönliche Erfahrung<br />
mit dem Spital, persönliche<br />
Kontakte mit den Spitalärztinnen<br />
und -ärzten und ihren Ruf. Bereits<br />
danach kommen Kommunikation<br />
und Orga nisation sowie rasche<br />
Aufnahmemöglichkeit des Spitals.<br />
– Faktoren, die durch den Einsatz<br />
der EDV ganz wesentlich gefördert<br />
werden.<br />
Die Integration aller<br />
EDV-Systeme steigert Qualität<br />
und Effizienz in der Klinik<br />
Zweifelsohne wird die IT-Technologie<br />
in Zukunft auch den Chirurgenalltag<br />
immer mehr beein flussen.<br />
Die elektronische Patientenkarte<br />
wird wohl bald Realität. Bei<br />
allen Vorbehalten gegen über der<br />
«Computerisierung» in der Patientenbetreuung<br />
und der Angst vor<br />
dem «gläsernen Pa tienten» sind<br />
dennoch die Vorteile einer elektronischen<br />
Vernetzung aller Leistungserbringer<br />
enorm. Die Integration<br />
aller EDV-Systeme der an<br />
der Behandlung beteiligten Leistungserbrin<br />
ger verringert Reibungsverluste<br />
an den Schnittstellen<br />
und steigert damit Qualität und Effizienz<br />
in der Klinik. Die EDV-Anbindung<br />
nachbehandelnder Instanzen<br />
verbessert Kommunikation<br />
und Kooperation, z. B. mit Hausärzten<br />
und Spitex. Die Visualisierung<br />
der Behandlungsprozesse erleichtert<br />
die direkte Information<br />
von Ärzten und Patienten. Ein jederzeit<br />
einsehbarer Behand -<br />
lungsverlauf vermeidet Doppeluntersuchungen<br />
und führt zu Kosteneinsparungen.<br />
Und in naher Zukunft<br />
wird der informierte Patient<br />
verlangen, dokumentierte Behandlungsergebnisse<br />
und Qualität im<br />
Internet vergleichen zu können.<br />
Natürlich braucht der heutige Chirurg<br />
nach wie vor handwerkliches<br />
Können, klinische Erfah rung und<br />
menschliche Kompetenz. Immer<br />
wichtiger wird aber auch eine EDVunterstützte<br />
Ar beitsumgebung und<br />
-organisation, die die Kommunikation<br />
zwischen Spezialisten, Patien -<br />
ten/Patientinnen und Hausärztinnen/Hausärzten<br />
ganz wesentlich<br />
erleichtert.<br />
Dr. G. Burri, Chefarzt Chirurgie