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Porträts Reports - kultur-kalender.info

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14 Report<br />

Kommission Gedenkorte<br />

Nicht nur an Soldaten erinnern<br />

Es hat Zeiten gegeben, da hat es in den Orten ein Kriegerdenkmal gegeben,<br />

das an die gefallenen Soldaten aus den verschiedensten Kriegen erinnerte,<br />

und das war dann der einzige „Gedenkort“ im Dorf. Nur in Ausnahmefällen,<br />

wenn mal ein berühmter Künstler oder Wissenschaftler aus dem Ort kam,<br />

gab es auch für ihn eine Gedenktafel. Doch die Geschichte hat uns gelehrt,<br />

dass man Gedenkorte braucht, an denen man der Menschen und Ereignisse<br />

gedenkt, sich ihrer erinnert, als Ehrung wie als Mahnung.<br />

Solche Gedenkorte gibt es auch in Marzahn-Hellersdorf. „Für einen jungen<br />

Bezirk wie Marzahn-Hellersdorf ist es besonders wichtig, das Gestern mit<br />

dem Heute zu verbinden und damit gleichzeitig auch mögliche Wege ins<br />

Morgen zu öffnen“, erklärt dazu die zuständige Bezirksstadträtin Juliane<br />

Witt. „Geschichtsverständnis als das Wissen um das Woher und die Ursachen<br />

von Verhältnissen ist ein bildungs- und <strong>kultur</strong>politisch wichtiger Part, dem<br />

sich dankenswerterweise viele Akteure im Bezirk verschrieben haben.“<br />

Doch der Umgang mit den Gedenkorten ist nicht immer unumstritten.<br />

Manches „Denk mal“ stört vor allem diejenigen, die nicht nachdenken<br />

wollen. Und dann gibt es den Wechsel der „herrschenden Anschauung“, bei<br />

der oft Altes stört.<br />

Damit der Umgang mit Gedenkorten nicht allein der Verwaltung obliegt,<br />

gibt es in unserem Bezirk seit 2006 eine „Kommission Gedenkorte“. Sie berät<br />

die fachlich zuständigen Bezirksamtsmitglieder. Die Kommission ist bei allen<br />

grundsätzlichen Angelegenheiten im Zusammenhang mit Gedenkorten im<br />

Bezirk anzuhören. Dabei befasst sie sich mit Fragen der Pflege und Erhaltung,<br />

der Umgestaltung und der Neugestaltung von Gedenkorten und erarbeitet<br />

für das Bezirksamt Empfehlungen für die Umsetzung.<br />

Auf gemeinsamen Vorschlag der Bezirksstadträtin für Jugend, Familie,<br />

Weiterbildung und Kultur, Juliane Witt, und des Bezirksstadtrates für<br />

Wirtschaft und Stadtentwicklung, Christian Gräff, wurde im Frühjahr die<br />

neue „Kommission Gedenkorte“ des Bezirks für die aktuelle Wahlperiode<br />

berufen. Ihr gehören neben Kommunalpolitikern auch Amtsleiter, die<br />

Leiterin des Bezirksmuseums und ein Vorstandsmitglied des Heimatvereins<br />

an. Gemeinsam mit externen Experten, die jeweils zu einzelnen Themen<br />

hinzugezogen werden, berät man über die Schaffung neuer Gedenkorte,<br />

die angemessene Gestaltung der Orte, die Anbringung und den Text von<br />

Gedenktafeln. Daneben muss sich die Kommission leider auch mit der<br />

Beschädigung von Gedenkplätzen befassen.<br />

Die Liste der Gedenkorte im Bezirk ist vielfältig. Sie reicht von Denkmälern<br />

für die Gefallenen des ersten Weltkrieges am Dorfanger Marzahn, am Friedhof<br />

Mahlsdorf, am Dorfanger Kaulsdorf, am Biesdorfer Anger (errichtet in den<br />

1920er Jahren), über Gedenktafeln für einzelne Personen wie den Arzt Dr.<br />

Arno Philippsthal, eines der ersten jüdischen Opfer der SA 1933, das Ehrenmal<br />

der sowjetischen Soldaten, die bei der Befreiung Berlins ihr Leben ließen,

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