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Porträts Reports - kultur-kalender.info

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Report<br />

19<br />

aus der Emigration heimkehrten, wie Gustav von Wangenheim, hier<br />

ihren Wohnsitz zugewiesen. Diese besondere Ansiedlung wurde später<br />

im Volksmund „Magistratssiedlung” genannt. Als solche hörte das<br />

„Getreideviertel“ bereits mit den Wahlen vom 20. Oktober 1946 auf,<br />

zu bestehen. Gleichwohl war auch in den Folgejahren der Zustrom von<br />

Funktionären, Intellektuellen und Kulturschaffenden außerordentlich,<br />

so dass Biesdorf für lange Zeit das Fluidum einer Prominentensiedlung<br />

besaß.<br />

Ein weiteres Buch des Kulturrings befasst sich mit der Geschichte der<br />

Wohnbauten in der Allee der Kosmonauten. Einst als Komfortwohnung<br />

begehrt, lange als „Arbeiterschließfach“ verrufen und in den letzten Jahren<br />

zum Kultobjekt aufgestiegen – von Geburt an war die „Platte“ umstritten.<br />

Wie es sich in ihr lebt, wie sie von innen aussieht und was zu sehen ist,<br />

wenn man aus dem Fenster guckt, weiß aber nur, wer selber hier wohnt.<br />

Ylva Queisser und Lidia Tirri besuchten einige der Erstbewohner, die 1978<br />

in die „AdK“ gezogen waren. Die Interviews der schwedischen Soziologin<br />

und die Aufnahmen der sizilianischen Fotografin dokumentieren den<br />

Mikrokosmos der Platte.<br />

Den weitaus größten Teil der regionalgeschichtlichen Publikationen<br />

stellt jedoch der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf. Gedenk- und<br />

Erinnerungsorte im Bezirk, die Straßen- und Platzneubenennungen<br />

in den 1990er Jahren, die Kulturgeschichte des Bezirkes sind nur<br />

einige Themen der Vielfalt an Veröffentlichungen. Mit der Reihe<br />

„Beiträge zur Regionalgeschichte“ erstellt der Heimatverein eine<br />

umfassende Dokumentation über die Ergebnisse der Tage der<br />

Reginal- und Heimatgeschichte, so über die „Marzahn-Hellersdorfer<br />

Schulgeschichte(n)“, die „Geschichte und Zukunft des industriellen<br />

Bauens“ oder „Hundert Jahre Siedlungsgebiete – Geschichte und Zukunft“.<br />

Aber auch aus der Zeit vor der Bezirksfusion gibt es noch interessante<br />

Broschüren. Eine „Chroniktafel Hellersdorf – 625 Jahre“, „Vom<br />

Bundesschützenhaus zur Jugendfreizeitstätte“, aber auch „Verfolgung<br />

und Widerstand in Berlin-Hellersdorf 1933–45“ sind nur einige der<br />

Broschüren der Hellersdorfer Heimathefte. Aber auch in Marzahn<br />

erschienen regionalgeschichtlich interessante Hefte, so „20 Jahre Marzahn<br />

– Chronik eines Berliner Bezirkes“ oder „Historische Stadtplanungen für<br />

den Berliner Nordosten“.<br />

Das Beste: Die meisten Broschüren und Büchlein sind sehr preiswert<br />

erhältlich. Für 50 Cent bis einen Euro sind beispielsweise Hellersdorfer<br />

Heimathefte zu erwerben. Neben Buchhandlungen ist vor allem das<br />

Heimatmuseum der Ort mit der größten Auswahl. Und eine Broschüre<br />

zu einem Aspekt der Regionalgeschichte unseres Bezirkes ist auch ein<br />

interessantes Geschenk für Freunde, Gäste oder die Kinder.<br />

Karl Forster Kulturring in Berlin e. V.

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