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Porträts Reports - kultur-kalender.info

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Porträt<br />

Kultur<strong>kalender</strong><br />

17<br />

und Herrenhäusern im Land Brandenburg. Er kennt sie alle, hat immer wieder<br />

Reisen dorthin unternommen, Bauten, oder Ruinen fotografiert; unzählige<br />

Stunden verbrachte er in Archiven und Bibliotheken. So sind Monographien zu<br />

einzelnen Bauten entstanden, wie unter anderem „Das Krongut Bornstedt“,<br />

„Brandenburger Schlösser“, „Das Klinikum Hellersdorf“ oder „Fontanes Berliner<br />

Wanderungen“. Im kommenden Jahr erscheint ein weiteres Buch von<br />

ihm, herausgegeben vom Landeshauptarchiv mit dem Titel „Brandenburger<br />

Schlösser und Herrenhäuser nach 1945 – Eine Dokumentation.“ Darin erstmals<br />

enthalten und umfassend behandelt – die Analyse der politischen Ursachen<br />

für eine angestrebte vollkommene Kulturvernichtung.<br />

In seinen Vorträgen zur Regionalen und Preußischen Geschichte, die er<br />

seit 2001 hält, geht er nicht nur auf Politik oder Architektur ein, er erzählt<br />

auch Anekdoten, z. B. wie August der Starke von Sachsen den Preußischen<br />

Kronprinzen, den späteren König Friedrich II. mit seinem Prunk beeindruckte<br />

oder weshalb an seinem Hof auch von Meißener Porzellan gespeist wurde,<br />

obwohl ihm in Berlin die Königliche Porzellanmanufaktur (KPM) seit 1763<br />

gehörte.<br />

Bernd Maether will nicht nur Wissen vermitteln, der Austausch mit dem<br />

Publikum ist ihm genauso wichtig. Schnell kommt er mit den Menschen<br />

ins Gespräch, stellt Fragen und erfährt dann, wo das spezielle Interesse der<br />

Besucher liegt. Durch seine hohe Sachkenntnis und die Art, auf das Publikum<br />

einzugehen, sind seine Veranstaltungen sehr lebendig und beliebt. Im Laufe<br />

der Zeit hat Maether über 50 verschiedene „Historische Vorträge“ gehalten.<br />

Diskussionsfreudige Zuhörer findet er toll. „Besonders wenn das Publikum so<br />

interessiert ist, wie hier in Biesdorf, dann macht es mir richtig Spaß“, sagt er<br />

lächelnd. Vor einigen Jahren hat er die „Ständige Ausstellung Schloss Biesdorf“<br />

erarbeitet, die in den Räumen zu besichtigen ist.<br />

Ein anderes, geradezu unerschöpfliches <strong>kultur</strong>geschichtliches Thema ist das<br />

Essen. Gemeinsam mit Birgit Adamczewski hat der engagierte Historiker im<br />

vergangenen Jahr den gemeinnützigen Verein „Königliche Tafelfreuden e. V.“<br />

gegründet. Zusammen mit Spitzenköchen versucht dieser, die historischen<br />

Menüs so authentisch wie möglich nach zu kochen. Zu besonderen Anlässen<br />

wie zur Potsdamer Schlössernacht 2012 arrangierte man unter dem Titel:<br />

„Königliche Tafelfreuden“ vor dem Neuen Palais im Park von Sanssouci<br />

„Tafelkunst & Tafelfreuden“. Authentisch wurden Gerichte aus der Menüfolge<br />

vom 1. August 1786 zubereitet. Die Gäste waren begeistert!<br />

Überhaupt ist die Kulturgeschichte des Essens zu wenig erforscht, meint<br />

Maether. In den Archiven befinden sich akribisch geführte Bücher über<br />

Bestellung, Lieferung und Kosten der Lebensmittel an Herrscherhäusern.<br />

Doch auch die Traditionen in der Bevölkerung, z. B. die Geschichte des<br />

Sonntagsbratens, gehören ebenfalls dazu.<br />

Das Buch „Tafelkunst und Tafelfreuden Friedrich des I.“ erscheint 2013.<br />

Weitere Informationen unter www.koenigliche-tafelfreuden.de<br />

Dagmar Steinborn Kulturring in Berlin e. V.<br />

Dezember

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