Gemeindebrief Nr. 80 - Evangelische Kirchengemeinde Enzberg

wenn ich mich selbst
richtig einschätzen
will. Wenn ich wissen
will, wer ich selbst
wirklich bin. Ich brauche
dann ein starkes
Licht, sonst verschätze
ich mich.
Wer wissen will, wer
er wirklich ist, der
sollte sich in das Licht
Gottes stellen. Das
kann weh tun. So wie
es in den Augen
schmerzt, wenn plötzlich einer mitten
in der Nacht das Licht anschaltet,
wenn die Augen sich schon
lange an das Dunkel gewöhnt hatten.
Vielleicht kommen Dinge zum
Vorschein, die ich lieber weiter versteckt
hätte. Vielleicht werden
plötzlich Dinge sichtbar, die ich bislang
erfolgreich verdrängt hatte.
Der schwelende Streit in der Familie,
die längst fällige, aber nie ausgesprochene
Entschuldigung ...
Aber eines ist sicher: Gottes Licht
ist kein Licht, das mich anstrahlt,
um mich bloßzustellen, nur um mir
zu zeigen, was alles im Argen liegt.
Es ist ein Licht, das aufdeckt, um
das heil zu machen, was heillos ist.
Und dazu darf ich nicht im Dunkeln
bleiben. Gott hat versprochen, dass
uns das Blut seines Sohnes rein
macht von aller Sünde, wenn wir in
Ich bin das Licht der Welt - Johannes 8,12
von H. Merdes
sein Licht treten. Darin unterscheidet
sich Gottes Licht von allen anderen
Lichtern. Gottes Licht deckt
nicht nur auf, zeigt nicht nur, was
Sache ist, sondern es verändert
mich auch. Trete ich in sein Licht,
dann macht mich Gott rein von all
dem, was mich von ihm trennt. So
ist Gottes Licht ein Licht, das mir
nicht nur unangenehme Wahrheiten
zeigt. Es zeigt mir, wer ich auf
jeden Fall auch bin: Ein unendlich
geliebtes Geschöpf Gottes, unendlich
geliebt und gewollt.
Und deshalb wünsche ich Ihnen,
dass das Licht Gottes hell in Ihr Leben
scheint.
Ihr
PFARRER MARTIN MERDES
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