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Arbeitsblatt 2

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man den einfachen Gedanken Namen zuordnet, kann man mit diesen Namen, wie mit den<br />

Symbolen der Algebra, „rechnen“.<br />

Außer Nominaldefinitionen gibt es auch genetische Definitionen, die angeben, wie die<br />

definierte Sache entstanden bzw. als entstanden zu denken ist. (Bezeichnet man z.B. einen<br />

„Kreis“ als „Linie, die durch Bewegung eines Punktes mit konstantem Abstand von einem<br />

gegebenen Punkt erzeugt wird“, so liegt eine genetische Definition vor)<br />

Einfache Begriffe, die sich bei der Zergliederung der Vorstellungen von Dingen ergeben, sind<br />

„Größe“, „Gestalt“, „Bewegung“, „Raum“, „Zeit“, „Ursache“, „Wirkung“, mit denen sich<br />

Grundsätze formulieren lassen, die für alle Körper gelten (z.B. Trägheitsprinzip oder der Satz<br />

über die Gleichheit von Aktion und Reaktion). Diese Sätze sollen nicht nur für physikalische,<br />

sondern auch für organische und für soziale „Körper“ (Staaten) gelten.<br />

In der Erkenntnislehre erblickt Hobbes eine Anwendung der allgemeinen Bewegungsgesetze<br />

auf Bewegungen im menschlichen Organismus, insbesondere in den Sinnenorganen und den<br />

Nerven.<br />

Das Leben führt er auf die Bewegung der „Lebensgeister“ (spiritus animales) zurück. Wenn<br />

vermittels der Sinnesorgane Reize aufgenommen werden, wirken von außen kommende<br />

Bewegungen auf die Lebensgeister ein und rufen eine Reaktion hervor, die bewusst erfahren<br />

wird, entweder als Vorstellung oder als Begehren.<br />

Die Bewegung der Lebensgeister hat, wie jede Bewegung, die Tendenz, ihren<br />

Bewegungszustand beizubehalten. Unterliegt sie einem hemmenden Einfluss, erleben wir als<br />

Reaktion die Unlust, wird sie gefördert, entsteht das Gefühl der Lust. Je nachdem, ob etwas<br />

die vitale Bewegung fördert oder hemmt, wird es als Wert oder als Unwert erlebt und<br />

entweder begehrt oder abgelehnt. Am heftigsten lehnen alle Lebewesen ab, was zum völligen<br />

Aufhören der Vitalbewegung, mithin zum Tod führt. Die Selbsterhaltung ist das alles<br />

beherrschende Ziel auch des menschlichen Strebens, das daher egoistischen Charakter hat.<br />

Literatur:<br />

Hobbes, Thomas: Leviathan (1651). Deutsch: Leviathan. Hamburg: Meiner, 2004.<br />

2.3. Empirismus (John Locke 1632–1704)<br />

Kurzreferat von Michael Palm<br />

Grundzüge der Position von John Locke<br />

Lockes Wissenschaftsverständnis gründet auf der Erfahrungswelt (Empirie), wie sie das 17.<br />

und 18. Jahrhundert definierte, wobei er die Aufgabe der Philosophie den Vorzeichen der<br />

Praxisrelevanz und Erfahrungsbereicherung unterordnete. Erkenntnistheoretisch leitet ihn die<br />

Frage nach dem Ursprung, der Gewissheit und dem Umfang der menschlichen Erkenntnis.<br />

Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass der Mensch kein Bewusstsein von den „Ideen“ (dem<br />

Wahrzunehmenden bzw. der Vorstellung von Objekten) hat, das gleichsam nur aktiviert<br />

werden müsste, sondern der kindliche Verstand gleicht einem leeren, unbeschriebenen Blatt.<br />

(„Nihil est in intellectu, quod non antea fuerit in sensu“). Die „Ideen“ bzw. Vorstellungen,<br />

die jeder Mensch in seinem Bewusstsein findet, stammen ausschließlich aus der Erfahrung,<br />

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