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Arbeitsblatt 2

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Aussagen über Tatsachen bzw. über das Verhältnis von Tatsachen zueinander beruhen also in<br />

letzter Konsequenz immer auf Erfahrung unter dem Gesetz der Assoziation von Vorstellungen<br />

mit Hilfe der Beziehung von Ursache und Wirkung, d.h. die erwartete Wirkung wird aufgrund<br />

bisheriger Erfahrung erschlossen. Allerdings ist das Verhältnis von Ursache und Wirkung<br />

nach Hume nicht streng allgemeingültig und notwendig, sondern A und B werden dann kausal<br />

verknüpft genannt, wenn deren Aufeinanderfolge mehrfach beobachtet wurde, so dass der<br />

Vorstellung von A die von B assoziativ aufgrund unserer Gewohnheit folgt.<br />

Die Frage was Erfahrung sei, beantwortet er also anhand bzw. unter Berücksichtigung der<br />

Kausalität, verstanden als Folgerung von Tatsachen. Der Ursprung des Kausalprinzips ist für<br />

ihn weder aus reiner Vernunft noch aus objektiver Erfahrung zu gewinnen. Für H. ist es<br />

unmöglich, die Wirkung einer Ursache gedanklich abzuleiten, und mit absoluter<br />

Notwendigkeit darzustellen, d.h. es gibt keine letztgültige Begründung, warum, wenn A<br />

auftritt, B darauf notwendig folgen muss oder gar mit A notwendig verknüpft ist. Die<br />

Gewohnheit und Regelmäßigkeit des Lebens bringen uns dazu, Assoziationen zu erstellen,<br />

diese können aber nicht beweisen, dass das bisherige Geschehen in der Art und Weise wie<br />

bisher, noch einmal auftritt, es ist nicht logisch notwendig, sondern zufällig, weil auch das<br />

Gegenteil der Fall sein kann. Vielmehr ist es die Gewohnheit, die unsere Erfahrung versucht,<br />

nutzbringend zu gestalten. Nach H. ist es der Glaube an Gesetzmäßigkeiten der uns dazu<br />

bringt Gesetze aufzustellen, die wir allerdings aus Beobachtung und Erfahrung gewonnen<br />

haben. Die Kraft, die zwei Geschehnisse miteinander verbindet, sei uns laut H. aber nicht<br />

zugänglich, es ist für uns nur eine konstante Beziehung zwischen Vorgängen.<br />

Zusammenhänge sind für uns also erkennbar, nicht aber die tatsächlichen Verknüpfungen,<br />

diese gestalten wir selbst durch Assoziation, die durch Gewohnheit zustande kommt. So ist<br />

Kausalität subjektiv, da bei wiederholten Vorgängen ein Gefühl subjektiver Notwendigkeit<br />

entsteht, das gegenüber A und B eine Erwartung erzeugt. Es entsteht ein intensives und<br />

lebhaftes Überzeugungsgefühl, das sich an Vorstellungen und Abläufe knüpft, nicht nur an<br />

Gedanken oder Vorstellungen. Wir sind felsenfest davon überzeugt. Dessen ungeachtet<br />

gebrauchen wir Assoziation, Gewohnheit und unsere Überzeugung (Glaube) für unsere<br />

Erfahrungsobjekte. Hiermit gründen wir laut H. Gesetze und allgemeine Ursachen, ohne die<br />

Transzendenz dabei zu nutzen, da die von H. vorgestellte Theorie eine empirische ist.<br />

Bei ihm spielt die Vernunft also keine allzu große Rolle, sie dient mehr oder minder nur der<br />

sinnvollen Verknüpfung von Geschehnissen.<br />

Er sagt auch, dass die Vernunft für sich allein nicht das Handeln bestimmen kann, sondern das<br />

jedes Handlungsmotiv gesteuert ist von einem Gefühl oder im Affekt geschieht. So ist für ihn<br />

Sittlichkeit erlebnisorientiert, gefühlt und hinterfragt, es richtet sich nach der Gesellschaft und<br />

deren Interessen. Handlungen werden als positiv bewertet, wenn sie nützlich oder angenehm<br />

sind für das Individuum selbst oder für andere bzw. das Ganze der Gemeinschaft. Die<br />

subjektiven Empfindungen beruhen für Hume dabei wesentlich auf den beiden Prinzipien der<br />

Selbstliebe und der Sympathie.<br />

Die Aufgabe einer Moralphilosophie liegt für Hume entsprechend darin, auf der Basis<br />

empirischer Methoden, die tatsächlich bestehenden moralischen Wertungen zu erklären, ohne<br />

sich dabei auf spekulative oder metaphysische Voraussetzungen bzw. Prämissen zu stützen.<br />

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