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Geschäftsbericht BB-NRW 2001 - Bürgschaftsbank NRW

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„Eigenkapital ist im Mittelstand ein Dauerthema“:<br />

Eckhard Kubitz, Prokurist in der Kreditabteilung<br />

eine besondere Bedeutung zukommt. Je<br />

mehr Eigenkapital ein Unternehmen hat,<br />

desto besser meistert es unerwartete Forderungsausfälle<br />

und Konjunkturkrisen. Hingegen<br />

sind Firmen mit einer dünnen Eigenkapitaldecke<br />

auf die Unterstützung ihrer<br />

Bank angewiesen, um ihre Finanzierung<br />

stabil halten zu können.<br />

„Basel II“ als Chance<br />

Worum geht es bei den Vorschlägen der<br />

„Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“<br />

zur Reform des Eigenkapitalstandards<br />

(Basel II)? Da Kreditausfälle die<br />

Sicherheit von Einlagen und die Existenz<br />

einer Bank gefährden können, muss die<br />

Bank Kredite, die sie vergibt, mit einem<br />

bestimmten Betrag an Eigenkapital unterlegen<br />

– zurzeit pauschal acht Prozent der<br />

Kreditsumme. Dabei spielt es keine Rolle, ob<br />

der Kreditnehmer ein erstklassiger Gläubiger<br />

ist oder für die Bank ein potenzielles<br />

Risiko darstellt.<br />

„Basel II“ will ab 2005 bei der Bewertung<br />

des Kreditrisikos die Bonität des Kredit-<br />

nehmers in den Vordergrund stellen. Zugleich<br />

soll sich die Höhe des zu unterlegenden<br />

Eigenkapitals an den individuellen Risiken<br />

der vergebenen Darlehen orientieren.<br />

Für die Banken bedeutet dies, ein standardisiertes,<br />

auf jeden Kunden anwendbares<br />

Instrumentarium zu entwickeln, mit dem sich<br />

seine Bonität „messen“ und in einer nachvollziehbaren<br />

Bewertung ausdrücken lässt –<br />

das so genannte Rating.<br />

Rating für den Mittelstand<br />

Rating ist kein neues Instrument zur<br />

Bonitätsbewertung. Internationale Ratingagenturen<br />

wie etwa „Moody’s“ oder „Standard<br />

& Poor’s“ bewerten damit seit Jahrzehnten<br />

die Bonität großer Unternehmen,<br />

die sich auf dem Kapitalmarkt finanzieren.<br />

Für den Mittelstand indes wäre diese Messlatte<br />

zu groß; ein Handwerksbetrieb kann<br />

nicht mit gleicher Elle gemessen werden<br />

wie ein Industriekonzern. Ein „Mittelstands-<br />

Rating“ muss deshalb den Erfordernissen<br />

wie auch den Besonderheiten dieses Wirtschaftszweiges<br />

gerecht werden.<br />

„Basel II“ spiegelt zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt den Stand einer intensiv geführten<br />

Diskussion wieder, die noch längst nicht<br />

abgeschlossen ist und die eine Reihe von<br />

Fragen unbeantwortet gelassen hat.<br />

So sollen zum Beispiel lang laufende<br />

Darlehen mit mehr Eigenkapital unterlegt<br />

werden als Kredite mit kurz- und mittelfristigen<br />

Laufzeiten – dies würde Existenzgründungen<br />

erschweren.<br />

„Basel II“ erkennt bestimmte Kreditsicherheiten<br />

nicht als Risiko mindernd an,<br />

obwohl diese Sicherheiten (etwa die Aktivierung<br />

von Forderungen) im mittelständischen<br />

Kreditgeschäft in Deutschland seit Jahren<br />

akzeptiert sind.<br />

Viele kleine – im Mittelstand übliche –<br />

Kredite haben aufgrund ihrer Streuung unter<br />

Risikoaspekten eine insgesamt geringere<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

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