Geschäftsbericht BB-NRW 2001 - Bürgschaftsbank NRW
Geschäftsbericht BB-NRW 2001 - Bürgschaftsbank NRW
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BürgschaftsBank <strong>NRW</strong><br />
GESCHÄFTSBERICHT <strong>2001</strong>
DIE BÜRGSCHAFTSBANK IM ÜBERBLICK<br />
Seit ihrer Gründung haben die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
und ihre Rechtsvorgängerinnen<br />
der mittelständischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen<br />
Bürgschaften und Garantien<br />
in Höhe von insgesamt rund 4,3 Milliarden<br />
Mark zur Verfügung gestellt.<br />
<strong>2001</strong> 2000<br />
TDM TDM<br />
verbürgte Kredite 277.662 296.847<br />
Bürgschafts- und Garantiebestand 1.112.063 1.092.299<br />
Einzelrückstellungen für erkennbare Bürgschaftsrisiken<br />
davon gesichert durch Rückbürgschaften der Bundesrepublik<br />
203.117 171.097<br />
Deutschland und des Landes Nordrhein-Westfalen 142.304 121.825<br />
Eigenobligo nach Einzelrückstellungen 301.850 301.628<br />
Pauschalrückstellungen für ungewisse Risiken<br />
aus Bürgschaftsübernahmen 14.525 14.600<br />
Eigenkapital 39.43039.351<br />
bezahlte Ausfälle 25.857 25.955<br />
Jahresüberschuß 79 479<br />
Mit dieser Bürgschaftssumme konnten<br />
Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />
von etwa zwölf Milliarden Mark<br />
realisert werden, die ohne diese Förderung<br />
gar nicht oder nicht in dem beabsichtigten<br />
Umfang hätten umgesetzt werden können.<br />
Hinweis: Da im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> noch die Deutsche Mark offizielles Zahlungsmittel war,<br />
weist der <strong>Geschäftsbericht</strong> alle Zahlen in DM-Beträgen aus.
Einschließlich ihrer beiden Geschäftsführer beschäftigt die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> 40 Mitarbeiter.<br />
Mit finanzwirtschaftlicher Kompetenz und betriebswirtschaftlichem Know-how stehen sie mittelständischen<br />
Unternehmen auch in schwierigen Fällen zur Seite. Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> sorgt für Sicherheit, damit<br />
Unternehmer investieren können.<br />
Herzlichen Dank!<br />
Die Geschäftsführung der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für das große Engagement, mit<br />
dem sie auch im vergangenen Jahr das<br />
Geschäftsvolumen erfolgreich bewältigt<br />
haben. Ihre Leistungsbereitschaft, ihre Kreativität<br />
und ihr fachliches Know-how werden<br />
auch zukünftig für den Erfolg der Bank ausschlaggebend<br />
sein.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Banken,<br />
Sparkassen, Kammern und Verbänden hat<br />
die Geschäftsführung wiederum als konstruktiv,<br />
vertrauensvoll und partnerschaftlich<br />
empfunden. Auch dafür gebührt ein<br />
herzlicher Dank!<br />
Dank gilt auch dem Aufsichtsrat der<br />
<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> für seine konstruktive<br />
Begleitung sowie allen ehrenamtlich<br />
tätigen Mitgliedern des Bürgschaftsausschusses,<br />
die ihren profunden Sachverstand<br />
in die Beurteilung einer Vielzahl von Fällen<br />
eingebracht haben.<br />
Die Zusammenarbeit mit den Vertretern<br />
der Rückbürgen war auch im vergangenen<br />
Jahr reibungslos und von gegenseitigem<br />
Vertrauen geprägt. Ihnen gilt der besondere<br />
Dank der Geschäftsführung, denn ohne ihre<br />
engagierte Kooperation wäre die effiziente<br />
Fördertätigkeit der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong><br />
nicht denkbar.
4 <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong><br />
Ein Partner im Risiko<br />
6, 12, 18, 23 Die Bank und ihre Kunden<br />
8, 14, 20 Bericht der Geschäftsführung<br />
24 Auf einen Blick<br />
26 Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
26 Gesellschafter der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
29 Aufsichtsrat<br />
30 Bürgschaftsausschuss<br />
31 Sachverständigenrat<br />
31 Geschäftsführung<br />
32 Lagebericht der Geschäftsführung<br />
37 Bericht des Aufsichtsrats<br />
38 Jahresabschluss<br />
38 Bilanz<br />
40 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
44 Anhang<br />
49 Bestätigungsvermerk<br />
50 Statistik<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Für diesen <strong>Geschäftsbericht</strong> wurden Daten aus folgenden Quellen verwendet:<br />
Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik <strong>NRW</strong>: Statistischer Jahresbericht <strong>2001</strong><br />
Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung: Wirtschaftslage und Finanzierung im<br />
Mittelstand, Herbst <strong>2001</strong> und Frühjahr 2002; Insolvenzen und Neugründungen <strong>2001</strong><br />
mind - Mittelstand in Deutschland, Studie <strong>2001</strong> des Unternehmermagazins „impulse“ und der<br />
Dresdner Bank mit wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Mittelstandsforschung, Bonn
BÜRGSCHAFTSBANK <strong>NRW</strong><br />
4 Ein Partner im Risiko<br />
Ein Partner<br />
im Risiko<br />
Banken gehen gerne auf Nummer sicher,<br />
vor allem bei der Kreditvergabe. Dies ist ihr<br />
gutes Recht, führt aber dazu, dass in der<br />
mittelständischen Wirtschaft bei fehlenden<br />
Sicherheiten notwendige Investitionen unterbleiben<br />
– mit nicht selten weit reichenden<br />
Konsequenzen für die Unternehmen selbst<br />
und deren Mitarbeiter.<br />
Eine Bürgschaft ist die einzige Möglichkeit,<br />
fehlende Sicherheiten zu ersetzen.<br />
Genau darin liegt die Hauptaufgabe der<br />
<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong>. Sie ist eine steuerbefreite<br />
Selbsthilfeeinrichtung der mittelständischen<br />
Wirtschaft und wird von deren<br />
Selbstverwaltungsorganisationen getragen.<br />
Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> geht für und mit dem<br />
Unternehmer oder Freiberufler ins wirtschaftliche<br />
Risiko.<br />
Allerdings nicht auf Treu und Glauben:<br />
Zwar kann eine Ausfallbürgschaft fehlende<br />
Sicherheiten ersetzen, nicht jedoch mangelnde<br />
Rentabilität. Für die Übernahme<br />
einer Bürgschaft sind deshalb ausschließlich<br />
betriebswirtschaftliche Daten entscheidend.<br />
Diese werden von den Mitarbeitern<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong>, gegebenenfalls unter<br />
Einbeziehung von Sachverständigen, sorgfältig<br />
analysiert und mit dem Antragsteller<br />
häufig auch in einem Beratungsgespräch<br />
diskutiert.<br />
Die „externe Sichtweise“ der <strong>Bürgschaftsbank</strong>-Fachleute<br />
hat schon vielen<br />
Unternehmern potenzielle betriebliche<br />
Schwachstellen offenbart, derer sie sich gar<br />
nicht bewusst waren. Deshalb ist die einer<br />
Bürgschaftszusage vorangehende Beratung<br />
zum Vorteil beider Seiten.<br />
Johann Röhr, Geschäftsführer<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong><br />
Es ist letztlich Ziel der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
<strong>NRW</strong> - entsprechend ihrem Auftrag zur Förderung<br />
der mittelständischen Wirtschaft -<br />
möglichst viele Ausfallbürgschaften zuzusagen,<br />
um auf diese Weise Investitionen zu<br />
ermöglichen, die andernfalls nicht getätigt<br />
werden könnten. Dies impliziert eine im<br />
Bankensektor sonst nicht anzutreffende<br />
Risikobereitschaft.<br />
Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> übernimmt<br />
Bürgschaften für Bankkredite<br />
(auch Kontokorrentkreditlinien)<br />
Bürgschaften für Darlehen aus<br />
öffentlichen Förderprogrammen<br />
Bürgschaften für Bankbürgschaften<br />
für Anzahlungen, Vertragserfüllung<br />
und Gewährleistungen<br />
Bürgschaften für Leasingverträge und<br />
-finanzierungen<br />
Garantien für Kapitalbeteiligungen<br />
Bürgschaften für Bausparkassendarlehen
Hans-Herbert Strombeck, Geschäftsführer<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong><br />
Mit der Übernahme von Ausfallbürgschaften<br />
werden betriebswirtschaftlich sinnvolle<br />
und vertretbare Geschäftsvorhaben<br />
gefördert. Dazu zählen:<br />
Existenzgründungen<br />
Investitionen für Geschäfts- und<br />
Betriebserweiterungen<br />
Betriebsverlagerungen<br />
Finanzierung von Betriebsmitteln<br />
Verbürgt werden bis zu 80 Prozent eines<br />
Darlehensbetrages bis zu einer maximalen<br />
Bürgschaftssumme von 750.000 Euro. Die<br />
Laufzeit kann in Anpassung an das jeweilige<br />
Geschäftsvorhaben bis zu 15 Jahre betragen;<br />
bei zu verbürgenden Programm-Darlehen<br />
der öffentlichen Hand kann diese zeitliche<br />
Regelgrenze auch überschritten werden. Die<br />
Kombination zinsgünstiger Mittel in Verbindung<br />
mit einer Bürgschaft bietet vor allem<br />
Existenzgründern eine wirkungsvolle Unterstützung.<br />
Ausfallbürgschaften können von Unternehmern<br />
und Freiberuflern beantragt werden,<br />
wenn sie über eine ihrem Tätigkeitsgebiet<br />
entsprechende persönliche, kaufmännische<br />
und fachliche Qualifikation verfügen,<br />
das Unternehmen günstige Standortund<br />
Wettbewerbsverhältnisse aufweist und<br />
in einer wirtschaftlichen Prognose nachvollziehbar<br />
belegt, dass aus dem Geschäftsbetrieb<br />
der Kapitaldienst und ein angemessener<br />
Lebensunterhalt erwirtschaftet<br />
werden können. Darüber hinaus setzt eine<br />
Bürgschaftszusage neben einer angemessenen<br />
echten Eigenbeteiligung an den<br />
Finanzierungskosten beim Unternehmer<br />
auch den Willen und die Fähigkeit zur<br />
Leistung voraus.<br />
Banken schätzen Finanzierungen, die<br />
mit einer Ausfallbürgschaft unterlegt sind:<br />
Sie bietet ihnen nicht nur eine 100-Prozent-<br />
Sicherheit, sondern wirkt sich für sie auch<br />
Kosten und Risiko mindernd aus. Ebenso wie<br />
ein Kredit ist auch die Bürgschaft letztlich<br />
eine Finanzdienstleistung, die jederzeit<br />
gegen Entgelt in Anspruch genommen werden<br />
kann. Inzwischen kann eine Ausfallbürgschaft<br />
auch direkt – ohne Einschaltung<br />
der Hausbank – für maximal 100.000 Euro<br />
bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> nachgefragt<br />
werden. Damit wird vor allem Firmen mit<br />
geringerem Finanzierungsbedarf der Zugang<br />
zu einem Darlehen deutlich erleichtert.<br />
Ein Partner im Risiko 5
DIE BANK UND IHRE KUNDEN<br />
6<br />
Manche Träume<br />
werden wahr<br />
Mit elf Jahren saß Dirk Bolten, Sohn<br />
eines Duisburger Bäckermeisters, zum<br />
ersten Mal auf dem Rücken eines Ponys –<br />
und war fasziniert. Pferde und Reiten dominierten<br />
fortan das Leben des Jungen und<br />
bestimmten letztlich auch seine Berufswahl.<br />
Mit 24 Jahren war Dirk Bolten Pferdewirtschaftsmeister<br />
und machte sich mit einer<br />
Reitschule auf Gut Hülchrath in Ratingen-<br />
Lintorf selbstständig. Den dortigen Reiterhof<br />
pachtete er von der Stadt Düsseldorf. 1996<br />
investierte der heute 41-jährige sein angespartes<br />
Eigenkapital in den Kauf der Reitanlage<br />
und pachtete zusätzliches Gelände.<br />
Damit hatte Bolten seinen „Traum, mit Pferden<br />
und in der freien Natur zu arbeiten“<br />
endgültig verwirklicht.<br />
Einen lang gehegten Traum verwirklicht: Dirk Bolten in der neuen Reithalle von<br />
Gut Hülchrath in Ratingen-Lintorf<br />
Die Bank und Ihre Kunden<br />
Doch mit den vorhandenen Anlagen gab<br />
sich Bolten nicht zufrieden. Er baute unter<br />
Einbeziehung öffentlicher Fördermittel eine<br />
zweite, 1500 Quadratmeter große Reithalle<br />
und eine Stallung mit 18 zusätzlichen Pferdeboxen<br />
nebst angeschlossenem Paddock<br />
(Auslauf) – die einen Monat später komplett<br />
vermietet waren. Auf Grund der guten Nachfrage<br />
von Reitsportfreunden aus Düsseldorf<br />
und Ratingen, Mülheim, Essen und Duisburg<br />
fasste Dirk Bolten im Frühjahr <strong>2001</strong> den Bau<br />
weiterer Stallungen ins Auge. Doch angesichts<br />
seiner nach den bisherigen Investitionen<br />
ausgeschöpften Eigenmittel zeigte sich<br />
seine Hausbank bei der Finanzierung<br />
zunächst skeptisch – nicht jedoch die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
<strong>NRW</strong>. Sie ermöglichte Boltens<br />
Expansion nach einer betriebswirtschaftlichen<br />
Analyse seines Unternehmens mit<br />
einer Ausfallbürgschaft.<br />
Im August <strong>2001</strong> eröffnete der Pferdewirtschaftsmeister<br />
die zweite Stallung, im März<br />
2002 die dritte mit jeweils 18 Pferdeboxen –<br />
Anfang Mai 2002 waren noch neun Plätze<br />
frei. Die ehemalige „Reitschule Bolten“ bietet<br />
heute auf einem 400.000 Quadratmeter<br />
großen Areal zwei Reithallen sowie je einen<br />
Spring-, Dressur- und Longierplatz – und<br />
natürlich genügend Platz für einen Ausritt.<br />
Und wer – wie der damals elfjährige Bäckermeistersohn<br />
– noch nicht reiten kann, der<br />
wird auf Gut Hülchrath bald fest im Sattel<br />
sitzen. Dirk Bolten ist ein geduldiger Reitlehrer.
Eigener Herr<br />
im eigenen Haus<br />
„Ohne die <strong>Bürgschaftsbank</strong>“, sagt Helmut<br />
Pissarek, „hätte ich mein Vorhaben gar nicht<br />
verwirklichen können.“ Denn das in Frage<br />
stehende Finanzierungsvolumen war annähernd<br />
siebenstellig, und das wollte seine<br />
Hausbank nicht ohne Rückendeckung schultern.<br />
Indes standen die betriebswirtschaftlichen<br />
Rahmendaten des Mülheimer „Autohauses<br />
Extra“ einer Bürgschaft keineswegs<br />
entgegen: Jahr für Jahr schon hatte Pissarek,<br />
seit 1995 Geschäftsführer des auf die Marke<br />
„Nissan“ spezialisierten Autohauses, Umsatzrenditen<br />
erwirtschaftet, die deutlich<br />
über dem Branchendurchschnitt lagen. So<br />
lag es für ihn nahe, am eigenen Erfolg zu<br />
partizipieren, und Helmut Pissarek erwarb<br />
im Jahr 2000 49 Prozent der Gesellschaftsanteile<br />
der Autohaus Extra GmbH.<br />
Ein Jahr zuvor jedoch hatte sich der französische<br />
Automobilhersteller Renault an<br />
Nissan beteiligt, und beide Unternehmen<br />
dachten in der Folgezeit intensiv über eine<br />
Neustrukturierung des Vertriebs in Deutschland<br />
nach. Im Zuge dieser Überlegungen<br />
trennte sich die Nissan Autovertrieb Essen<br />
GmbH sukzessive von bis dahin „eigenen“<br />
Autohäusern und bot Pissarek ihren 51-Prozent-Anteil<br />
zum Kauf an. Der 51-Jährige<br />
nutzte diese einmalige Chance mit Unterstützung<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> und ist seit<br />
Mitte <strong>2001</strong> eigener Herr im eigenen Haus.<br />
Seit einem Jahr Chef im eigenen Haus: Helmut Pissarek vor seinem<br />
Autohaus Extra in Mülheim<br />
Zehn Mitarbeiter und vier Auszubildende<br />
beschäftigt das „Autohaus Extra“, in dessen<br />
Werkstatt die Wände weiß gefliest sind (und<br />
auch weiß aussehen). Auf dem 6000 Quadratmeter<br />
großen Grundstück stehen ständig<br />
170 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge zur Auswahl.<br />
Das bereits 1989 gegründete Autohaus<br />
hat Helmut Pissarek komplett renoviert und<br />
nach seinen eigenen Vorstellungen neu<br />
eingerichtet. Jährlich finden rund 250 neue<br />
Nissan-Fahrzeuge und 300 „Gebrauchtwagen<br />
mit Garantie“ einen Käufer. Jahresumsatz<br />
<strong>2001</strong>: zwölf Millionen Mark. Die<br />
Geschäfte gehen gut, und Helmut Pissarek<br />
denkt darüber nach, einen Teil seiner Verbindlichkeiten<br />
vorzeitig abzulösen.<br />
Die Bank und Ihre Kunden<br />
7
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
8<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
Mittelständische Unternehmer und die<br />
Angehörigen Freier Berufe sind die Klientel<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong>. In dem mit 18<br />
Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten<br />
deutschen Bundesland arbeiten 551.000<br />
Mittelstandsbetriebe und knapp 150.000<br />
Freiberufler mit insgesamt rund fünf Millionen<br />
Beschäftigten. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
im Mittelstand hat – positiv wie<br />
negativ – unmittelbare und weit reichende<br />
Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Denn<br />
bundesweit beschäftigen die mittelständischen<br />
Unternehmen 20 Millionen fest angestellte<br />
Arbeitnehmer – deutlich mehr als die<br />
Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland.<br />
Der weltweite konjunkturelle Abschwung,<br />
der sich im Verlauf des Jahres <strong>2001</strong><br />
weiter verstärkt hat, ist in Nordrhein-Westfalen<br />
besonders deutlich zu spüren gewesen.<br />
Der reale Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt<br />
– Summe aller in <strong>NRW</strong> erzeugten<br />
Waren und Dienstleistungen – lag bei nur<br />
noch 0,2 Prozent und markierte damit den<br />
niedrigsten Wert seit 1997. Vor allem die<br />
negative Entwicklung im produzierenden<br />
Gewerbe (und hier vor allem auf dem Bausektor)<br />
beeinträchtigte das gesamtwirtschaftliche<br />
Ergebnis und die Arbeitsmarktentwicklung<br />
in <strong>NRW</strong>. Hingegen hielt der<br />
positive Beschäftigungstrend im Dienstleistungssektor<br />
– mit 5,86 Millionen Mitarbeitern<br />
der stärkste Wirtschaftszweig in Nordrhein-Westfalen<br />
– auch im Jahr <strong>2001</strong> an.<br />
Die Zahl der Gewerbeanmeldungen verringerte<br />
sich um 4,4 Prozent. Vier Fünftel der<br />
Anmeldungen (122.000) erfolgten im Zuge<br />
der Neugründung eines Gewerbebetriebes,<br />
weitere 22.000 aus Anlass einer Betriebsübernahme<br />
bzw. Veränderungen im Gesellschafterkreis.<br />
Demgegenüber hatten drei<br />
Viertel aller Gewerbeabmeldungen (103.000)<br />
die Aufgabe eines Unternehmens zur Folge,<br />
während in 20.000 Fällen eine Firma an<br />
einen unternehmerischen Nachfolger über-<br />
geben wurde – per Saldo eine wie in den<br />
Vorjahren leicht positive Entwicklung.<br />
Indes vermittelt der Blick auf einzelne<br />
Branchen ein durchaus differenziertes Bild:<br />
Mit einem Zuwachs von 4,2 Prozent konnte<br />
lediglich das Kredit- und Versicherungsgewerbe<br />
mit einem Plus bei den Gewerbeanmeldungen<br />
aufwarten, während die übrigen<br />
Branchen zum Teil deutliche Rückgänge<br />
verzeichneten: minus zehn Prozent im verarbeitenden<br />
Gewerbe, minus acht Prozent im<br />
Handel, minus 7,6 Prozent im Baugewerbe,<br />
minus 3,1 Prozent im Gastgewerbe. Selbst<br />
der heterogene, stets in dynamischem Wandel<br />
begriffene Dienstleistungsbereich verzeichnete<br />
<strong>2001</strong> ein Minus von 1,9 Prozent<br />
bei den Gewerbeanmeldungen. Einzige Ausnahme<br />
dort: die Sparte „Datenverarbeitung“<br />
mit einem Zuwachs von drei Prozent.<br />
Existenzgründungen rückläufig<br />
Die konjunkturelle Situation (nicht nur)<br />
in Nordrhein-Westfalen hat unternehmerische<br />
Initiativen spürbar gebremst, sowohl<br />
bei Existenzgründungen als auch bei<br />
Betriebsübernahmen – beides Bereiche, die<br />
neben der Existenzfestigung zum Kerngeschäft<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> gehören. So<br />
verringerte sich die Zahl der Bürgschaftszusagen<br />
für Existenzgründungen von 245 im<br />
Jahr 2000 auf 226 im Berichtsjahr (minus<br />
1,77 Millionen Mark Bürgschaftssumme), die<br />
Zahl der Zusagen für Betriebsübernahmen<br />
von 199 auf 155 (minus 10,88 Millionen<br />
Mark). Bei den Existenzfestigungen verringerte<br />
sich die bewilligte Bürgschaftssumme<br />
um knapp vier Millionen Mark (minus sechs<br />
Zusagen).<br />
Betrachtet man die Bewilligungen der<br />
<strong>Bürgschaftsbank</strong> nach Wirtschaftszweigen,<br />
so fällt vor allem der Rückgang im Handwerk<br />
ins Auge: Die Bürgschaftssumme verringerte<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr um 18,7 Millionen<br />
auf rund 54 Millionen Mark (minus
„Existenzgründungen gehören zu unserem<br />
Kerngeschäft“: Manfred Thivessen, Prokurist in der<br />
Kreditabteilung<br />
65 Zusagen). Dieser unter allen Wirtschaftszweigen<br />
mit Abstand größte Rückgang lässt<br />
sich nicht allein mit der auch die anderen<br />
Branchen beeinflussenden Konjunkturunsicherheit<br />
erklären. Es steht zu vermuten,<br />
dass ungeklärte Nachfolgeregelungen nicht<br />
nur den Generationswechsel im Handwerk<br />
verzögern, sondern auch zukunftsorientierte<br />
Investitionen blockieren – eine für diesen<br />
Wirtschaftszweig möglicherweise fatale<br />
Entwicklung.<br />
Bewilligte Bürgschaften nach Art des Geschäftsvorhabens<br />
Handwerk ohne Nachfolger?<br />
Denn in rund einer Viertelmillion Handwerksbetrieben<br />
werden nach einer Schätzung<br />
des Zentralverbands des Deutschen<br />
Handwerks in den nächsten Jahren die<br />
Unternehmensgründer der Nachkriegsgeneration<br />
in den Ruhestand treten – und ein<br />
Nachfolger ist nicht in Sicht. Auf der vom<br />
Bundeswirtschaftsministerium unterstützten<br />
Unternehmensbörse im Internet (www.change-online.de)<br />
stehen rund 7000 Unternehmensangeboten<br />
lediglich 3000 Nachfragen<br />
gegenüber. Für das Handwerk, nach wie vor<br />
der größte Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen,<br />
wird die Zeit knapp. Und Unternehmen<br />
mit Investitionsrückständen werden<br />
sich schwer tun, einen qualifizierten Nachfolger<br />
für den Chefsessel zu finden.<br />
Rekord beim Bürgschaftsbestand<br />
Ihrem Förderauftrag ist die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
auch vor dem Hintergrund der ungünstigen<br />
Wirtschaftsentwicklung gerecht<br />
geworden. Mit einer Summe von rund 1,1<br />
Milliarden Mark erreichte der Gesamtbestand<br />
der Bürgschaften zum Jahresende<br />
<strong>2001</strong> eine neue Rekordmarke. Mit dieser<br />
Bürgschaftssumme wurde eine Kreditaufnahme<br />
von insgesamt 1,44 Milliarden Mark<br />
ermöglicht. Zwar hat sich die Bestandssumme<br />
seit 1995 kontinuierlich, in manchen<br />
Anzahl Kredite TDM Bürgschaften TDM<br />
Existenzgründungen 226 69.766 52.562<br />
Betriebsübernahmen 155 56.574 43.733<br />
Betriebsverlagerungen 59 33.378 25.473<br />
Existenzfestigungen 140 60.879 45.398<br />
Betriebsmittel 74 40.653 28.399<br />
Sonstige Vorhaben 27 16.412 11.907<br />
681 277.662 207.472<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
9
10 Bericht der Geschäftsführung<br />
Jahren sogar sprunghaft erhöht, jedoch ist<br />
im gleichen Zeitraum die jährliche Zuwachsrate<br />
stetig gesunken. Mit anderen Worten:<br />
Die spürbar gesunkene Investitionsbereitschaft<br />
im Mittelstand (bundesweit überwog<br />
<strong>2001</strong> zum ersten Mal überhaupt der Anteil<br />
investitionsunwilliger Betriebe) hat sich<br />
auch im Neugeschäft der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
nieder geschlagen. Die Bank wird deshalb in<br />
der Ansprache mittelständischer Unternehmen<br />
noch stärker als bisher ihre Beratungsund<br />
Betreuungskompetenz herausstellen.<br />
Dessen ungeachtet konnten mit Hilfe der<br />
Bürgschaftsförderung im vergangenen Jahr<br />
7919 Arbeitsplätze (2000: 8500) in Nordrhein-Westfalen<br />
neu geschaffen oder nachhaltig<br />
gesichert werden, darunter mehr als<br />
2100 allein im Handwerk.<br />
515.428 652.202 807.311 945.301 1.031.314<br />
1995<br />
Bürgschaftsbestand (in TDM) und jährliche Zuwachsraten seit 1995<br />
1.092.299 1.112.064<br />
1996 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong><br />
Insolvenzen – so viele wie nie<br />
In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen<br />
auch im Jahr <strong>2001</strong> weiter auf insgesamt<br />
49.600 gestiegen – eine Zunahme um 18,7<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr (41.780<br />
Insolvenzen). Zwar erhöhte sich dabei<br />
erwartungsgemäß die Zahl der Verbraucherinsolvenzen<br />
wiederum überproportional<br />
(+ 31,3 Prozent), als Besorgnis erregend<br />
muss hingegen die Zunahme bei den Unternehmensinsolvenzen<br />
angesehen werden:<br />
Sie haben sich <strong>2001</strong> bundesweit mehr als<br />
verdreifacht. Die Zuwachsrate von 16 Prozent<br />
(von 27.930 auf 32.400 Fälle) ist die<br />
höchste seit 1995 und vermittelt ein nicht<br />
nur eingetrübtes, sondern ausgesprochen<br />
düsteres Bild der wirtschaftlichen Entwicklung.<br />
Auch die Betrachtung einzelner Wirtschaftszweige<br />
in West- und in Ostdeutschland<br />
vermittelt kein freundlicheres Bild: Das<br />
verarbeitende Gewerbe, der Bau, der Handel<br />
und das Dienstleistungsgewerbe litten <strong>2001</strong><br />
unter wirtschaftlichen Ausfällen. In Ostdeutschland<br />
verzeichnete der Bausektor –<br />
trotz eines leichten Rückgangs um 2,1 Prozent<br />
– fast die Hälfte aller 9900 Insolvenzfälle,<br />
während in Westdeutschland allein auf<br />
den Dienstleistungssektor (plus 34,9 Prozent)<br />
nahezu die Hälfte aller Insolvenzen<br />
entfielen.<br />
Baugewerbe stark betroffen<br />
Auch in Nordrhein-Westfalen erreichte<br />
die Zahl der Insolvenzen mit 9724 Fällen<br />
einen neuen Rekordstand, wobei die Gesamtzunahme<br />
um 16,5 Prozent (plus 1374<br />
Fälle) im wesentlichen auf die um 19,3 Prozent<br />
gestiegene Zahl der Unternehmensinsolvenzen<br />
(6574) zurückzuführen ist. Dabei<br />
verzeichnete das Baugewerbe (plus 22,7 Prozent<br />
auf 1618 Fälle) die mit Abstand meisten<br />
Firmenzusammenbrüche.
„Insolvenzzahlen bereiten Sorge“: Hans-Jochen<br />
Hinneburg, Prokurist in der Rechtsabteilung<br />
Jüngere Unternehmen waren am häufigsten<br />
vom wirtschaftlichen Aus betroffen;<br />
rund drei Fünftel der insolventen Betriebe<br />
bestanden noch keine acht Jahre, ein Drittel<br />
noch nicht einmal drei Jahre. Der nordrheinwestfälischen<br />
Statistik ist nicht zu entnehmen,<br />
wie sich diese Unternehmen bei ihrer<br />
Gründung finanziert hatten. Tatsache ist<br />
jedoch, dass neu und häufig mit nur geringem<br />
Eigenkapital gegründete Unternehmen<br />
eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit<br />
haben, wenn sie ihre Finanzierung mit einer<br />
Kombination von zinsgünstigen öffentlichen<br />
Mitteln und einer Bürgschaft darstellen.<br />
„Kapitaler“ Teufelskreis<br />
Es ist oftmals ein Teufelskreis, in den ein<br />
Unternehmen schon gerät, bevor es sich<br />
überhaupt am Markt etablieren kann – und<br />
in welchem es sein weiteres Leben gefangen<br />
bleibt: Gegründet mit nur geringem Eigenkapital<br />
hat es in der Folge nur eingeschränkten<br />
Zugang zu weiteren, für die Expansion<br />
notwendigen Kreditmitteln. Seine geringe<br />
Ertragskraft in den ersten Jahren gestattet<br />
so gut wie keine Rücklagenbildung. Trotz<br />
Wachstums verschlechtert sich die Eigenkapitalquote<br />
kontinuierlich – mit der Folge<br />
geringer Liquiditätsspielräume. Eine temporär<br />
schwache Nachfrage oder ein größerer<br />
Zahlungsausfall reichen aus, um das junge<br />
Unternehmen in die Insolvenz zu treiben.<br />
Demgegenüber sichert eine Bürgschaft<br />
– gerade weil die Eigenkapitalausstattung<br />
gering ist – nicht nur eine langfristig angelegte<br />
(Programm-)Finanzierung, sondern sie<br />
gewährleistet darüber hinaus auch in ausreichendem<br />
Maß Liquidität. Die Bürgschaft<br />
sichert die finanzielle Grundlage für unternehmerisches<br />
Handeln.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
11
DIE BANK UND IHRE KUNDEN<br />
12 Die Bank und Ihre Kunden<br />
Bodybuilder<br />
nicht erwünscht<br />
Ein zarter, orientalisch anmutender Duft<br />
hängt in der Luft. Die Treppe hinauf begleiten<br />
den Besucher abstrakte Farbkompositionen<br />
in kräftigen, warmen Rottönen, davor<br />
stehen schlanke, hohe Flaschen mit blauen,<br />
grünen und tiefroten Flüssigkeiten. Die<br />
Treppe mündet in einen weiten, Licht durchfluteten<br />
Raum, in dem grüne Farnwedel<br />
bis zur Decke reichen. Helles kanadisches<br />
Ahornholz harmoniert mit den sandfarbenen<br />
Tongefäßen. Der Besucher befindet sich im<br />
„Natural Health & Fitnessclub“ in Neuss –<br />
und der ist alles andere als ein „Fitness-<br />
Studio“.<br />
Fitnesstraining mit Ambiente: Mingo und Jens Mikoteit in ihrem Natural Health & Fitness<br />
Club in Neuss<br />
Um Muskelmasse geht es denn auch<br />
nicht in dem von Jens und Mingo Mikoteit im<br />
Februar 2002 eröffneten Gesundheits- und<br />
Fitnessclub, dessen Finanzierung sie mit<br />
einer Bürgschaft absicherten. Der Neusser<br />
Club will die Lücke zwischen (zeitlich<br />
begrenzter) medizinischer Rehabilitation<br />
und gesundheitsförderndem Fitnesstraining<br />
schließen. „Wir sprechen mit unserem Angebot<br />
keine Bodybuilder an“, sagt Mingo Mikoteit<br />
freimütig, „sondern Leute jeden Alters,<br />
die etwas gegen ihre Rücken-, Nacken- oder<br />
Knieschmerzen tun oder ihre körperliche<br />
Fitness verbessern wollen.“<br />
Und darauf versteht sich ihr Mann Jens.<br />
Der 37-jährige Diplom-Sportlehrer und<br />
-therapeut, der am „Kölner Modell“ für<br />
Herzerkrankungen wissenschaftlich mitarbeitete<br />
und einige Fitnesseinrichtungen<br />
leitete, erstellt für jeden Kunden – nach<br />
vorangegangenem Fitness-Check – einen<br />
auf dessen Wünsche und die gesundheitliche<br />
Verfassung hin ausgerichteten Trainingsplan,<br />
der regelmäßig aktualisiert wird.<br />
Erst dann geht’s an die teilweise martialisch<br />
anmutenden Geräte. Zwischen den Übungen<br />
kann man sich mit einem Mineraldrink an<br />
der „Fitnesstheke“ stärken, auf der selbstverständlich<br />
keine Aschenbecher stehen.<br />
Für 59 Euro monatlich zuzüglich einer<br />
einmaligen Aufnahmegebühr von 79 Euro<br />
können Gesundheitsbewusste an sieben<br />
Tagen in der Woche so oft in den Fitnessclub<br />
kommen wie sie wollen. Nach jeweils<br />
sechs Monaten Mitgliedschaft sinkt der Beitrag<br />
um zehn Euro – allerdings nur zwei<br />
Mal. „Unschlagbar“, sagt Mingo Mikoteit, die<br />
sich um den kaufmännischen Part und das<br />
Marketing kümmert, sei ihr Familientarif –<br />
119 Euro für bis zu fünf Personen.<br />
Pfiffige Ideen beflügeln das Geschäft:<br />
Unlängst startete der „Natural Health & Fitnessclub“<br />
eine Werbeaktion unter dem Motto<br />
„100 Paare gesucht – Zwei kommen, nur<br />
Einer zahlt“. Mit unerwartetem Erfolg: Noch<br />
am gleichen Tag hatten sich hundert Paare<br />
angemeldet.
Testfall für das<br />
richtige Leben<br />
„Mechatroniker“ ist ein noch junger<br />
Beruf. Er erfordert die Fähigkeit, elektronische<br />
Steuerungen so zu programmieren,<br />
dass sie mechanische Arbeitsabläufe automatisieren.<br />
Wie aber lernt man dies?<br />
Eine Antwort geben die didaktischen<br />
Systeme eines Unternehmens im Iserlohner<br />
Stadtteil Letmathe: Die Köster Systemtechnik<br />
GmbH entwickelt und vertreibt unter anderem<br />
so genannte speicherprogrammierbare<br />
Steuerungen, die genau dasselbe tun wie<br />
entsprechende Anlagen in der Industrie.<br />
Mit einem Unterschied: Die Auswirkungen<br />
der elektronischen Steuerbefehle werden<br />
auf einem Computerbildschirm simuliert,<br />
oder sie zeigen sich in einer miniaturisierten<br />
Produktionsanlage – mit Ergebnissen wie<br />
im richtigen Leben, nämlich dem realen<br />
Produktionsalltag.<br />
„Wir machen keine Spielzeuge“, sagt<br />
Eric Moskwa, der die 1986 gegründete Köster<br />
Systemtechnik im Juni <strong>2001</strong> zusammen mit<br />
seinem Partner Peter Waluscha übernommen<br />
hat. Der diplomierte Physik-Ingenieur<br />
und der staatlich geprüfte Techniker finanzierten<br />
die Betriebsübernahme aus eigenen<br />
Mitteln und besicherten den Kontokorrentrahmen<br />
(„falls wir einen Millionenauftrag<br />
vorfinanzieren müssen“) mit einer Ausfallbürgschaft.<br />
Ein kluger Schachzug, denn eine<br />
„echte“ industrielle Produktionslinie, lediglich<br />
maßstabsgerecht verkleinert, kann<br />
durchaus mit einer siebenstelligen Summe<br />
zu Buche schlagen.<br />
Denn auch in die Miniaturanlage werden<br />
„handelsübliche Industriekomponenten“ eingebaut;<br />
sie bietet eine perfekte Simulation<br />
industrieller Prozessabläufe in kleinem<br />
Maßstab. Die Neutralisationsanlage, die in<br />
der chemischen Industrie eingesetzt wird, ist<br />
in Wirklichkeit fünf Mal größer; gleichwohl<br />
liefert die Mini-Anlage die selben Ergebnisse.<br />
Produktionssteuerung en miniature: Eric Moskwa und Peter Waluscha übernahmen<br />
die Köster Systemtechnik GmbH in Iserlohn-Letmathe<br />
13 Mitarbeiter inklusive der beiden<br />
Geschäftsführer erwirtschafteten <strong>2001</strong> einen<br />
Jahresumsatz von rund vier Millionen Mark.<br />
Zwar bilden Berufsschulen bis hin zu Universitäten<br />
den Hauptmarkt des Unternehmens<br />
in Deutschland, doch die Nachfrage<br />
aus dem Ausland – Portugal und Malaysia<br />
beispielsweise – wächst kontinuierlich.<br />
Peter Waluscha trainiert die Ausbilder von<br />
Bildungseinrichtungen an den Köster-Systemen<br />
und legt dabei im Jahr rund 40.000 Kilometer<br />
zurück – in „echt“.<br />
Die Bank und Ihre Kunden 13
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
14 Bericht der Geschäftsführung<br />
Insolvenzen - nichts geht mehr<br />
Dass unternehmerisches Handeln in<br />
Wohl und Wehe in den gesamtwirtschaftlichen<br />
Kontext eingebunden ist, zeigen einmal<br />
mehr die Unternehmensinsolvenzen des<br />
Jahres <strong>2001</strong>. Bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> erhöhte<br />
sich die Zahl der Ausfälle nur leicht<br />
von 163 auf 167 Fälle bei einem fast unveränderten<br />
Volumen von insgesamt 25,86 Millionen<br />
Mark und ohne erkennbare branchenspezifische<br />
Unterschiede. Wie schon im<br />
Jahr zuvor waren – analog dem Branchenanteil<br />
am Gesamtbestand – im Handwerk die<br />
meisten Bürgschaftsausfälle (28 Prozent)<br />
zu verzeichnen, gefolgt vom Einzelhandel<br />
(19 Prozent) und dem Großhandel (13 Prozent).<br />
Hingegen verringerte sich, eher<br />
zufallsbedingt, der Industrie-Anteil an den<br />
Ausfällen von 24 Prozent auf nur noch 11<br />
Prozent. Ihren mit den Bürgschaften eingegangenen<br />
Verpflichtungen gegenüber dem<br />
Kreditgewerbe wird die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
<strong>NRW</strong> wie bisher zuverlässig nachkommen.<br />
Bürgschaftsausfälle <strong>2001</strong> nach Wirtschaftszweigen<br />
Wendepunkt erreicht?<br />
Es steht zu befürchten, dass die Bürgschaftsausfälle<br />
des Jahres <strong>2001</strong> noch keinen<br />
Wendepunkt markieren. Denn gerade im<br />
eigenkapitalschwachen Mittelstand wirken<br />
sich konjunkturelle Schwankungen inzwischen<br />
deutlich schneller aus als dies noch in<br />
den achtziger Jahren der Fall war. Heute<br />
führen Rezessionen bereits in der Statistik<br />
des Folgejahres zu höheren Insolvenzzahlen.<br />
Dabei haben mittelständische Betriebe kaum<br />
finanzielle Reserven für eine wirtschaftliche<br />
Durststrecke: Fast 40 Prozent verfügten <strong>2001</strong><br />
lediglich über eine Eigenkapitalquote von<br />
weniger als zehn Prozent, nur rund 20 Prozent<br />
der Betriebe hatten eine angemessene<br />
Quote von mehr als 30 Prozent bilanzielles<br />
Eigenkapital.<br />
Eigenkapital als „Risikopuffer“<br />
Die Insolvenzentwicklung nicht nur des<br />
vergangenen Jahres unterstreicht deutlich,<br />
dass dem Eigenkapital als „Risikopuffer“<br />
Anzahl TDM Anteil %<br />
Handwerk 57 7.196 28<br />
Einzelhandel 35 4.940 19<br />
Großhandel 11 3.357 13<br />
Gastgewerbe 9 1.321 5<br />
Gartenbau 3 147 1<br />
Industrie 16 2.957 11<br />
übrige Gewerbe 27 4.652 18<br />
Freie Berufe 9 1.286 5<br />
167 25.856 100
„Eigenkapital ist im Mittelstand ein Dauerthema“:<br />
Eckhard Kubitz, Prokurist in der Kreditabteilung<br />
eine besondere Bedeutung zukommt. Je<br />
mehr Eigenkapital ein Unternehmen hat,<br />
desto besser meistert es unerwartete Forderungsausfälle<br />
und Konjunkturkrisen. Hingegen<br />
sind Firmen mit einer dünnen Eigenkapitaldecke<br />
auf die Unterstützung ihrer<br />
Bank angewiesen, um ihre Finanzierung<br />
stabil halten zu können.<br />
„Basel II“ als Chance<br />
Worum geht es bei den Vorschlägen der<br />
„Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“<br />
zur Reform des Eigenkapitalstandards<br />
(Basel II)? Da Kreditausfälle die<br />
Sicherheit von Einlagen und die Existenz<br />
einer Bank gefährden können, muss die<br />
Bank Kredite, die sie vergibt, mit einem<br />
bestimmten Betrag an Eigenkapital unterlegen<br />
– zurzeit pauschal acht Prozent der<br />
Kreditsumme. Dabei spielt es keine Rolle, ob<br />
der Kreditnehmer ein erstklassiger Gläubiger<br />
ist oder für die Bank ein potenzielles<br />
Risiko darstellt.<br />
„Basel II“ will ab 2005 bei der Bewertung<br />
des Kreditrisikos die Bonität des Kredit-<br />
nehmers in den Vordergrund stellen. Zugleich<br />
soll sich die Höhe des zu unterlegenden<br />
Eigenkapitals an den individuellen Risiken<br />
der vergebenen Darlehen orientieren.<br />
Für die Banken bedeutet dies, ein standardisiertes,<br />
auf jeden Kunden anwendbares<br />
Instrumentarium zu entwickeln, mit dem sich<br />
seine Bonität „messen“ und in einer nachvollziehbaren<br />
Bewertung ausdrücken lässt –<br />
das so genannte Rating.<br />
Rating für den Mittelstand<br />
Rating ist kein neues Instrument zur<br />
Bonitätsbewertung. Internationale Ratingagenturen<br />
wie etwa „Moody’s“ oder „Standard<br />
& Poor’s“ bewerten damit seit Jahrzehnten<br />
die Bonität großer Unternehmen,<br />
die sich auf dem Kapitalmarkt finanzieren.<br />
Für den Mittelstand indes wäre diese Messlatte<br />
zu groß; ein Handwerksbetrieb kann<br />
nicht mit gleicher Elle gemessen werden<br />
wie ein Industriekonzern. Ein „Mittelstands-<br />
Rating“ muss deshalb den Erfordernissen<br />
wie auch den Besonderheiten dieses Wirtschaftszweiges<br />
gerecht werden.<br />
„Basel II“ spiegelt zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt den Stand einer intensiv geführten<br />
Diskussion wieder, die noch längst nicht<br />
abgeschlossen ist und die eine Reihe von<br />
Fragen unbeantwortet gelassen hat.<br />
So sollen zum Beispiel lang laufende<br />
Darlehen mit mehr Eigenkapital unterlegt<br />
werden als Kredite mit kurz- und mittelfristigen<br />
Laufzeiten – dies würde Existenzgründungen<br />
erschweren.<br />
„Basel II“ erkennt bestimmte Kreditsicherheiten<br />
nicht als Risiko mindernd an,<br />
obwohl diese Sicherheiten (etwa die Aktivierung<br />
von Forderungen) im mittelständischen<br />
Kreditgeschäft in Deutschland seit Jahren<br />
akzeptiert sind.<br />
Viele kleine – im Mittelstand übliche –<br />
Kredite haben aufgrund ihrer Streuung unter<br />
Risikoaspekten eine insgesamt geringere<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
15
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
16 Bericht der Geschäftsführung<br />
Ausfallwahrscheinlichkeit als wenige Großkredite<br />
– ein Argument, dass in der „Basel<br />
II“-Debatte noch kontrovers diskutiert wird.<br />
Jedoch sollte Kreditgebern, die sich auf kleine<br />
Darlehensvolumina konzentrieren, aus<br />
ihrem Mittelstandsgeschäft kein Nachteil bei<br />
der Eigenkapitalanforderung erwachsen.<br />
Zwar bedürfen bei „Basel II“ einzelne<br />
Fragen noch der Klärung, doch die generelle<br />
Marschrichtung dürfte klar sein: Das „Mittelstands-Rating“<br />
wird kommen. Allerdings erst<br />
2006 – und genau darin liegt eine Chance<br />
für mittelständische Betriebe. Sie haben<br />
genügend Zeit, sich mit den Rating-Kriterien<br />
auseinander zu setzen und ihre internen<br />
Strukturen auf die Rating-Erfordernisse auszurichten<br />
und zu optimieren.<br />
Rating legt Defizite offen<br />
Letztlich hat das Rating zwei Seiten, und<br />
beide können als positiv gesehen werden:<br />
Einerseits „belohnt“ es Firmen, die bisher<br />
schon über gut aufbereitete Finanzdaten<br />
verfügten, andererseits „zwingt“ es alle<br />
übrigen, potenzielle Schwachstellen zu eliminieren<br />
– zum eigenen Vorteil. Hinzu<br />
kommt: Ein Unternehmen mit einem guten<br />
Rating hat im Bankgespräch eine ungleich<br />
stärkere Verhandlungsposition.<br />
Während auf Kundenseite die Qualität<br />
eines Ratings zu einer Spreizung der Zinssätze<br />
führen wird, wirkt sie sich für die Bank<br />
in der Eigenkapitalanforderung für herausgelegte<br />
Kredite aus. So sollen Banken bei<br />
der Vergabe eines Darlehens von beispielsweise<br />
einer Million Euro an ein Unternehmen<br />
mit „schlechtem“ Rating nicht mehr nur<br />
80.000 Euro (= 100 Prozent von 8 Prozent),<br />
sondern 120.000 Euro (= 150 Prozent von<br />
8 Prozent) unterlegen. Umgekehrt müssten<br />
bei einem Kredit an eine „erste Adresse“ nur<br />
noch 16.000 Euro (= 20 Prozent von 8 Prozent<br />
der Kreditsumme) an Eigenkapitalunterlegung<br />
erfolgen.<br />
Eine Bürgschaft, die für jede Bank eine<br />
100-Prozent-Sicherheit darstellt, gewinnt vor<br />
diesem Hintergrund buchstäblich an Wert –<br />
für den Bürgschaftsnehmer wie für die Bank.<br />
Die Auswirkungen einer Bürgschaft auf die<br />
Eigenkapitalunterlegung einer Bank mag<br />
ein Beispiel in verkürzter Darstellung erläutern.<br />
Ein mit einer Bürgschaft „besichertes“<br />
Darlehen müssen Banken lediglich mit 1,6<br />
(statt 8) Prozent Eigenkapital unterlegen. Da<br />
die Bürgschaft maximal 80 Prozent eines<br />
Darlehens von beispielsweise 100.000 Euro<br />
besichert, trägt die Bank für die restlichen<br />
20 Prozent selbst das Risiko und muss für<br />
diesen Teil der Kreditsumme acht Prozent<br />
Eigenkapital aufwenden. Für 80.000 Euro<br />
unterlegt sie jedoch lediglich 1,6 Prozent.<br />
In Summe muss sie also für das 100.000-<br />
Euro-Darlehen insgesamt 2880 Euro Eigenkapital<br />
aufwenden (1,6 Prozent von 80.000<br />
plus acht Prozent von 20.000 Euro) gegenüber<br />
8000 Euro bei einem gänzlich unbesicherten<br />
Kredit. Für die Bank ist dies letztlich<br />
ein rechenbarer Vorteil, den der Kreditnehmer<br />
im Finanzierungsgespräch nicht<br />
unerwähnt lassen sollte. Denn es ist seine<br />
Bürgschaft, die das Risiko der Bank mindert.<br />
Nicht warten, sondern handeln<br />
Die mittelständische Wirtschaft wäre<br />
jedenfalls gut beraten, dem Thema „Rating“<br />
offensiv und mit einer positiven Grundhaltung<br />
zu begegnen – was viele Unternehmen<br />
offenbar auch tun. Jedenfalls gaben im Rahmen<br />
der „mind“-Studie fast 40 Prozent von<br />
bundesweit zwei Millionen befragten Entscheidern<br />
im Mittelstand an, dass sie sich<br />
vom Rating eine bessere Verhandlungsposition<br />
gegenüber Kreditgebern erhoffen. Zwar<br />
fürchtet rund ein Fünftel das Bekanntwerden<br />
negativer Ergebnisse und auch die Kostenfrage<br />
wird skeptisch gesehen; insgesamt<br />
aber überwiegt unter den Befragten die
„Risikomanagement weiter entwickeln“: Thomas<br />
Eiers-Banik, Bereichsleiter im Risikocontrolling<br />
Meinung, dass ein Rating Vorteile verspricht:<br />
eine leichtere Eigenkapitalbeschaffung bei<br />
geringeren Finanzierungskosten, die Gewinnung<br />
neuer Geschäftspartner und eine positive<br />
Publizität.<br />
Rating der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
Auch die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> wird<br />
eigene, auf ihre Klientel zugeschnittene<br />
Rating-Kriterien entwickeln und dieses<br />
Instrumentarium sorgfältig auf seine Praktikabilität<br />
hin prüfen. Sie wird sich auch dabei<br />
– gemäß ihrem Förderauftrag – als unternehmerischer<br />
Partner verstehen, der mit<br />
seinen Kunden ins Risiko geht – allerdings<br />
in verantwortlicher Abwägung der Risiken<br />
und der Chancen. Allein das Risiko zu bewerten,<br />
entspräche nicht dem Selbstverständnis<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong>.<br />
Ein Team – zwei Sprachen<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Bürgschaftsbank</strong> verstehen<br />
sich im Gespräch mit ihren Kunden<br />
auch als Beratungsteam. Sie verfügen über<br />
ein in vielen Jahren gewachsenes, profundes<br />
Branchen-Know-how und ein hohes Maß an<br />
Problemlösungskompetenz. Gutachten von<br />
Kammern und Fachverbänden sowie das<br />
fachspezifische Wissen von Sachverständigen<br />
fließen in eine Beratung mit ein.<br />
Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> spricht sowohl die<br />
Sprache des Unternehmers wie auch die<br />
der Banken – eine ideale Kombination, wenn<br />
es um komplexe Finanzierungsfragen geht.<br />
Letztlich wird jede Bürgschaftsentscheidung<br />
individuell getroffen, und eine Ablehnung ist<br />
die schwierigere.<br />
Wirtschaftliche Rahmendaten<br />
Geschäftsrisiken (Risiken aus Änderung der Förder-Rahmenbedingungen)<br />
Rückbürgschaftserklärungen Beihilferichtlinien Steuerrisiken<br />
Strategische Risiken (Risiken aus Unternehmenszielen und -strategien)<br />
Organisations- und<br />
Verwaltungsrisiken<br />
Risikobereiche einer <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
Produkt- und Vertriebsrisiken<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Adressrisiken Marktrisiken<br />
Kreditrisiken<br />
Umfeldrisiken<br />
Operationale Risiken<br />
Einhaltung gesetzlicher/<br />
aufsichtsrechtlicher Anforderungen<br />
Risiken aus Aktien und sonstigen<br />
Anlagepositionen<br />
Personalrisiken Rechts-/Vertragsrisiken<br />
DV-Risiken Rechnungslegungsrisiken<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
17
DIE BANK UND IHRE KUNDEN<br />
18 Die Bank und Ihre Kunden<br />
Maßgenau<br />
in Form gebracht<br />
Wahrscheinlich schaut sich kaum jemand<br />
sein Auto von unten an. Andernfalls aber<br />
würde er feststellen, dass die Auspuffanlage<br />
keineswegs gradlinig vom Motor zum Heck<br />
verläuft, sondern sich unter dem Wagenboden<br />
geradezu kunstvoll entlang windet.<br />
Maßgenau für den späteren Einbau in Form<br />
gebracht werden die Abgasrohre von der<br />
INNCOM GmbH im sauerländischen Sundern.<br />
Buy out by manager: Ralf Otte übernahm den Produktionsbereich Abgasrohrbiegerei<br />
eines Stahlverarbeiters im sauerländischen Sundern<br />
Das Unternehmen ging im März <strong>2001</strong> aus<br />
dem Bereich Abgasrohrbiegerei des Stahlverarbeiters<br />
Carl Froh GmbH hervor. Ralf<br />
Otte, seit 1998 Vertriebsdirektor bei Froh,<br />
übernahm kurz entschlossen den zum<br />
Verkauf stehenden Produktionsbereich (er<br />
passte nicht mehr ins Konzept der finnischen<br />
Froh-Mutter) und sicherte die Finanzierung<br />
mit einer Ausfallbürgschaft.<br />
Und dann krempelte der Diplom-Maschinenbauingenieur<br />
die Ärmel hoch und akquirierte<br />
neue Kunden, nicht zuletzt, „um mittelfristig<br />
von der Automobilindustrie etwas<br />
unabhängiger zu werden“. Denn 95 Prozent<br />
des Produktionsvolumens der INNovative<br />
COMponents GmbH sind Abgasrohr-Komponenten,<br />
die an Zulieferer von Volkswagen<br />
und Audi, Seat oder Porsche geliefert<br />
werden.<br />
Aus Aluminium-, Stahl- und Edelstahlrohren<br />
mit einem Durchmesser zwischen<br />
acht und 65 Millimetern entstehen zahlreiche,<br />
maßgenau in Form gebogene Komponenten.<br />
Die Führungsrohre für Handbremsseile<br />
etwa werden mit einer Maßgenauigkeit<br />
von drei Zehntel Millimetern bearbeitet.<br />
Auf 4500 Quadratmetern Betriebsfläche<br />
werden Monat für Monat insgesamt 700.000<br />
Metallkomponenten hergestellt und in mehr<br />
als ein halbes Dutzend Länder auch exportiert.<br />
Jahresumsatz: sechs Millionen Euro.<br />
Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich<br />
innerhalb des ersten Jahres von 27 auf 44.<br />
Und wenn der 39-jährige wie beabsichtigt<br />
einen Großauftrag unter Dach und Fach<br />
bringen kann, will er eine komplette Halle<br />
zusätzlich anmieten und die Mitarbeiterzahl<br />
nochmals deutlich aufstocken.
Eine Chance<br />
klug genutzt<br />
Manchmal kommt alles zusammen, und<br />
dann muss man die Gelegenheit ergreifen<br />
oder sie geht unwiederbringlich vorüber.<br />
Tanja und Jörg Grabowski haben die Chance,<br />
die sich ihnen zu einer selbstständigen Existenz<br />
bot, entschlossen genutzt – mit Unterstützung<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong>.<br />
Denn die Finanzierung der Übernahme<br />
eines Hufbeschlagbetriebes (einschließlich<br />
Wohnhaus und Pferdestallung) im sauerländischen<br />
Möhnesee-Wameln war trotz<br />
Einbeziehung öffentlicher Fördermittel keineswegs<br />
in trockenen Tüchern. „Uns fehlte<br />
Eigenkapital“, räumt Jörg Grabowski ein:<br />
„Unser Traum drohte zu platzen.“ Dank einer<br />
Ausfallbürgschaft ist er dennoch Wirklichkeit<br />
geworden.<br />
Von der Commerzbank Soest finanziert<br />
wurde letztlich eine – von einer Unternehmensberatung<br />
kompetent begleitete –<br />
Betriebsübernahme, die zwei Selbstständigen<br />
Perspektiven bietet: Jörg Grabowski als<br />
Hufbeschlagschmied, seiner Frau Tanja,<br />
einer gelernten Erzieherin mit Zusatzausbildung,<br />
als Reitpädagogin für verhaltensauffällige<br />
Kinder. Den Umgang mit Pferden<br />
sind beide seit ihrer Jugend gewohnt.<br />
Grabowski, der zuvor als Industriemechaniker<br />
gearbeitet hatte, hörte eines<br />
Tages, dass sich der seit Jahrzehnten in<br />
Möhnesee etablierte Hufbeschlagschmied<br />
in den Ruhestand begeben wollte – und<br />
erkannte darin seine Chance. Er gab seinen<br />
Job auf und begann in der Schmiede ein<br />
Praktikum – ebenso wie die viermonatige<br />
Ausbildung an der Hufbeschlagschmiedeschule<br />
in Münster eine handwerklich unabdingbare<br />
Voraussetzung. Anfang 2002 über-<br />
Nutzte mit einer Bürgschaft eine vielleicht einmalige Chance: Jörg Grabowski machte sich<br />
als Hufbeschlagschmied in Möhnesee selbstständig<br />
nahmen Jörg und Tanja Grabowski den alteingesessenen<br />
Betrieb, dessen ehemaliger<br />
Inhaber seine Nachfolger tatkräftig unterstützte.<br />
Das Kundeneinzugsgebiet umfasst<br />
60 Kilometer und reicht bis zur westfälischen<br />
„Pferdemetropole“ Warendorf. „Ich habe<br />
einen guten Kundenstamm“, freut sich Jörg<br />
Grabowski.<br />
Hufbeschlag setzt Know-how voraus, das<br />
sich der 32-jährige in Münster angeeignet<br />
hat. Es gibt Dutzende verschiedener<br />
Hufeisen: für Pferde, die lahmen, die „nach<br />
innen“ laufen oder deren Hufe durch<br />
Bakterienbefall entzündet sind: Dann wird<br />
zwischen Huf und Stegeisen ein Polster<br />
eingesetzt.<br />
Oberstes Gebot beim Hufbeschlag ist<br />
Ruhe – im doppelten Wortsinn. Pferde<br />
mögen weder Lärm noch Hektik. Deshalb ist<br />
Jörg Grabowski die Ruhe selbst, mag das<br />
Pferd beim Fauchen der gasbetriebenen<br />
Esse auch noch so unruhig werden. Hufbeschlagschmied<br />
ist kein Job für Ungeduldige<br />
– und Reittherapeutin auch nicht.<br />
Die Bank und Ihre Kunden 19
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
20 Bericht der Geschäftsführung<br />
Bürgschaft direkt beantragen<br />
Als ein Ergebnis ihrer Marktbeobachtung<br />
hat die <strong>Bürgschaftsbank</strong> im Jahr 2000 erstmals<br />
Existenzgründern ermöglicht, eine<br />
Ausfallbürgschaft direkt und in einer Höhe<br />
von bis zu 120.000 Mark zu beantragen.<br />
Damit wollte die <strong>Bürgschaftsbank</strong> vor allem<br />
„kleinen“ Geschäftsvorhaben den Weg zu<br />
einer Kreditfinanzierung ebnen. Seither<br />
wurde sowohl der Kreis der Antragsberechtigten<br />
als auch die direkt beantragbare Bürgschaftsumme<br />
den Markterfordernissen entsprechend<br />
erweitert.<br />
Inzwischen kann jeder Gründer, jeder<br />
Mittelständler und jeder Freiberufler eine<br />
Ausfallbürgschaft von bis zu 200.000 Mark<br />
– vor dem Kreditgespräch mit seiner Hausbank<br />
– bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> beantragen<br />
und damit die Finanzierung seines<br />
Geschäftsvorhabens auf eine sichere Basis<br />
stellen. Diese Möglichkeit des Direktantrags<br />
– erst die Bürgschaft, dann der Kredit – setzt<br />
sich im nordrhein-westfälischen Mittelstand<br />
leider nur zögernd durch. Die Kammern und<br />
Verbände könnten hier in ihren Publikationen<br />
– zum Vorteil ihrer Mitglieder – eine<br />
wertvolle Unterstützung leisten.<br />
Der <strong>Bürgschaftsbank</strong> ist bislang kein Fall<br />
bekannt, in dem ein Darlehen trotz Bürgschaft<br />
abgelehnt worden ist. Zumal sich die<br />
Hausbanken darauf verlassen können, dass<br />
die <strong>Bürgschaftsbank</strong> vor ihrer Zusage das<br />
Geschäftsvorhaben nach betriebswirtschaftlichen<br />
Maßstäben geprüft hat; die Hausbank<br />
kann deshalb ihre eigene Kreditprüfung<br />
(Kosten mindernd) verkürzen.<br />
Die Unternehmer ihrerseits finden in der<br />
Phase der Antragstellung, Bearbeitung und<br />
Entscheidung in der <strong>Bürgschaftsbank</strong> einen<br />
kompetenten Partner, der die unternehmerischen<br />
Überlegungen begleitet und gegebenenfalls<br />
auch korrigiert.<br />
„Direktantrag noch zu wenig bekannt“:<br />
Norbert Steinfels, Prokurist in der Kreditabteilung<br />
Aktive Begleitung des Vorhabens<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
stellen mit dem Antragsteller die notwendigen<br />
Unterlagen bedarfsgerecht zusammen.<br />
Zudem beurteilen sie die Investitionsmaßnahme<br />
auch inhaltlich unter Einbeziehung<br />
der Wirtschaftsorganisationen und -verbände,<br />
die die <strong>Bürgschaftsbank</strong> tragen. Die<br />
Institutionen „hinter“ der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
bilden branchenübergreifend einen einzigartigen<br />
Know-how-Pool aus profunder Sachkompetenz<br />
und branchenspezifischer Erfahrung,<br />
den die <strong>Bürgschaftsbank</strong> im Interesse<br />
ihrer Kunden gerne in Anspruch nimmt.<br />
Während der aktiven Begleitung des<br />
Vorhabens geben die Mitarbeiter der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
auch eine finanz- und betriebswirtschaftliche<br />
Unterstützung.
Direktantrag online bearbeiten<br />
Als erste in Deutschland hat die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
<strong>NRW</strong> auf ihrer Internetseite<br />
(www.bb-nrw.de) die Möglichkeit geschaffen,<br />
einen Direktantrag auf Ausfallbürgschaft<br />
online und datenbankgestützt zu<br />
bearbeiten. Dabei wird der Antragsteller<br />
Schritt für Schritt durch das insgesamt fünfseitige<br />
Formular geführt. Das Modul erkennt<br />
eine Vielzahl möglicher Fehleingaben und<br />
weist den Kunden auf notwendige Ergänzungen<br />
oder Korrekturen hin.<br />
Sehr praktisch: Sofern ihm Angaben<br />
fehlen, kann er den teilweise ausgefüllten<br />
Antrag mit selbst gewähltem Benutzernamen<br />
und Passwort auf dem Datenbankserver<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> bis zu vier Wochen<br />
abspeichern, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt<br />
weiter zu bearbeiten. Der vollständig<br />
ausgefüllte Antrag wird automatisch in eine<br />
PDF-Datei (pdf = portable document format)<br />
umgewandelt, die der Kunde ausdruckt und<br />
unterschreibt. Der Antrag nebst den erforderlichen<br />
Unterlagen kann dann zur Bearbeitung<br />
an die <strong>Bürgschaftsbank</strong> geschickt<br />
werden.<br />
Breites Informationsangebot<br />
Neben der Online-Antragsbearbeitung<br />
bietet die Webseite der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
eine breites Spektrum an Informationen:<br />
aktuelle Nachrichten, prägnante Antworten<br />
auf häufig gestellte Fragen sowie einen<br />
Überblick (mit weiterführenden Links) über<br />
die Gesellschafter der Bank, Kreditinstitute<br />
in Nordrhein-Westfalen und Förderbanken<br />
des Bundes und des Landes. Auch zu den<br />
Homepages von Ministerien, Wirtschaftsförderungsinitiativen<br />
oder den Bundesverbänden<br />
der Wirtschaft kann man sich von der<br />
<strong>Bürgschaftsbank</strong>-Seite aus „weiter klicken“.<br />
Dass die Bank beim inhaltlichen Aufbau<br />
ihrer Internetseite konsequent ihre (potenziellen)<br />
Kunden im Auge behalten hat, zeigt<br />
„Bürgschaftsantrag mit Online-Formular“:<br />
Heiko Schuchert, Handlungsbevollmächtigter in der<br />
Rechtsabteilung und EDV-Beauftragter<br />
ein Link unter Partner / Sonstige / Weiterführende<br />
Informationen zum „Gründerpilot“<br />
– eine Suchmaschine speziell für Existenzgründer,<br />
die ausschließlich deutschsprachige<br />
Webseiten anzeigt. Das kompakte Informationsangebot<br />
unter www.bb-nrw.de haben in<br />
nur zwei Jahren mehr als 53.000 Besucher<br />
genutzt.<br />
Bericht der Geschäftsführung<br />
21
BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
22 Bericht der Geschäftsführung<br />
Persönliche Präsenz „vor Ort“<br />
Neben der Nutzung moderner Informationsmedien<br />
wie dem Internet setzt die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
nach wie vor auf das schon in<br />
der Vergangenheit gepflegte, persönliche Gespräch<br />
mit ihren Multiplikatoren und Endkunden.<br />
So standen Geschäftsführer und<br />
Rege Nachfrage nach dem Angebot der <strong>Bürgschaftsbank</strong> auf der Existenzgründermesse<br />
“Start”<br />
Mitarbeiter der Bank auch <strong>2001</strong> Rede und<br />
Antwort in zahlreichen Gründerseminaren<br />
der Kammern oder sie informierten über das<br />
Leistungsspektrum der <strong>Bürgschaftsbank</strong> auf<br />
Mitarbeiterveranstaltungen der Kreditinstitute<br />
in Nordrhein-Westfalen. Hohen Stellenwert<br />
haben für die Bank auch persönliche<br />
Gespräche mit den sie tragenden<br />
Branchenverbänden, deren Mitglieder die<br />
originäre Zielgruppe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
sind.<br />
Die Existenzgründermesse „Start“, die<br />
alljährlich im September in Essen stattfindet,<br />
nutzte die Bank auch im vergangenen<br />
Geschäftsjahr, um ihre Dienstleistung einer<br />
breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />
Dabei stieß die im persönlichen Gespräch<br />
hervor gehobene Möglichkeit der Direktbeantragung<br />
einer Ausfallbürgschaft auf<br />
durchweg positive Resonanz bei Existenzgründern.<br />
Ausblick auf 2002<br />
Der schwache Konjunkturverlauf des<br />
Jahres <strong>2001</strong> hat sich auch in den ersten<br />
Monaten des laufenden Geschäftsjahres<br />
fortgesetzt. Angesichts der eher verhaltenen<br />
Konjunkturaussichten ist die Bereitschaft<br />
mittelständischer Unternehmen zu Investitionen<br />
äußerst gering. Das ohnehin schon<br />
gedämpfte Gründerklima hat sich weiter eingetrübt.<br />
Die Geschäftsführung der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
rechnet deshalb mit einem insgesamt<br />
schwierigen Geschäftsjahr 2002, das<br />
bestenfalls von einer unveränderten Anzahl<br />
der Bürgschaftszusagen begleitet sein wird.<br />
Eine Entspannung in der Risikosituation<br />
der Bank ist aus heutiger Sicht nicht erkennbar.<br />
Nach wie vor befinden sich viele Kunden<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> in einer schwierigen<br />
wirtschaftlichen Lage. Für das gesamte Jahr<br />
2002 geht die Geschäftsführung daher nicht<br />
von einer Abnahme der Bürgschaftsrisiken<br />
aus. Vielleicht wird der Silberstreif am konjunkturellen<br />
Horizont im zweiten Halbjahr<br />
zu erkennen sein.<br />
Auf die Implikationen von „Basel II“, insbesondere<br />
das interne Rating, macht die<br />
<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> ihre Kunden bereits<br />
seit geraumer Zeit aufmerksam. In einer<br />
breit angelegten Umfrage der KfW und von<br />
zwanzig Fach- und Regionalverbänden der<br />
Wirtschaft im Herbst <strong>2001</strong> erklärten mehr<br />
als die Hälfte (54,4 Prozent) der befragten<br />
mittelständischen Unternehmen, sie seien<br />
„mittelmäßig“ oder „nicht gut“ über „Basel<br />
II“ informiert. Das Informationsdefizit ist<br />
evident – und auch eine Herausforderung<br />
für Kreditinstitute, Kammern und Verbände.
Ein Zuhause<br />
für die Gäste<br />
Gemächlich windet sich das Flüsschen<br />
Aa durch das niederrheinische Bocholt, hin<br />
und wieder allenfalls von Ruderbooten<br />
befahren. Die Ankunft eines 25 Meter langen<br />
Plattboden-Segelschiffes geriet denn auch<br />
zum spektakulären Volksereignis: Das in<br />
Holland gebaute Schiff kam auf einem Tieflader<br />
und wurde von zwei Kran-Giganten an<br />
der Aurillac-Promenade ins Wasser gesetzt.<br />
Dort wird es in den nächsten Jahren „vor<br />
Anker“ liegen – das Bistro-Schiff mit dem<br />
Namen „Zuhause“.<br />
Annelore und Hans-Otto Overbeck haben<br />
den 60-Tonnen-Koloss bis ins Detail nach<br />
Originalplänen holländischer Plattbodenschiffe<br />
bauen lassen, die keinen platten<br />
Boden haben, sondern deren Rumpf –<br />
ähnlich einer Schieferfassade – aus sich<br />
überlappenden, miteinander verschweißten<br />
Stahlplatten besteht. „Die vergrößerte<br />
Kajüte“, sagt Annelore Overbeck, „ist äußerlich<br />
der einzige Stilbruch, den wir uns<br />
aufgrund baurechtlicher Auflagen erlauben<br />
mussten.“<br />
Indes hat das Innenleben des Schiffes<br />
mit dem seines seetüchtigen Vorbildes<br />
nichts gemein: Im Rumpf befindet sich<br />
ein stilecht-maritim eingerichtetes Spezialitäten-Restaurant<br />
mit 40 Plätzen, auf dem<br />
Oberdeck ein Bistro für den eher durstigen<br />
Gast. Acht Mitarbeiter kümmern sich in<br />
Küche und Service um das Wohl der Gäste,<br />
die bildlich gesprochen schon Schlange<br />
stehen: Bereits vor der offiziellen Eröffnung<br />
Mitte Mai hatte Annelore Overbeck<br />
„725 Einzel-Reservierungen“ im Auftragsbuch.<br />
Ein Ehepaar hat das Schiff für einen<br />
Tag komplett gebucht – es möchte seine<br />
Goldene Hochzeit „zu Hause“ feiern.<br />
DIE BANK UND IHRE KUNDEN<br />
Apropos „Zuhause“: Nachdem die Overbecks,<br />
beide begeisterte Segler, 15 Jahre<br />
einen Charterbetrieb für Segelschiffe auf<br />
dem Ijsselmeer unterhalten hatten, suchten<br />
sie „eine neue Herausforderung in einem<br />
Bistro-Schiff mit Erlebnis-Gastronomie“ und<br />
sind jetzt „endlich zu Hause“.<br />
Schwimmendes Restaurant: Im Zentrum Bocholts liegt das Bistro-Schiff von Annelore<br />
(im Bild rechts) und Hans-Otto Overbeck<br />
In das Schiff und seine Ausstattung<br />
sowie in ein angegliedertes, schwimmendes<br />
Gartenrestaurant mit 50 Sitzplätzen investierte<br />
das Ehepaar rund 750.000 Euro, die<br />
sie teilweise mit einer Bürgschaft absicherten.<br />
Ein Investitionsvolumen übrigens, das<br />
sich nicht nur in den 22 übergroßen Messing-Bullaugen<br />
zeigt, sondern auch im<br />
hochmodernen Gastronomie-Equipment mit<br />
Induktionsstromherd und einer programmierbaren<br />
„Kaffeemaschine“, für die ein<br />
Café crème mit einem Schuss Amaretto zu<br />
den leichteren Übungen gehört.<br />
Wo die „Zuhause“ liegt, signalisiert ihr<br />
22 Meer hoher Mast schon von weitem. Aber<br />
auch sonst wäre das im Zentrum Bocholts<br />
liegende Schiff nicht zu übersehen, zumal es<br />
das einzige dieser Größe ist – und wohl auch<br />
bleiben wird.<br />
Die Bank und Ihre Kunden 23
AUF EINEN BLICK<br />
Übrige Gewerbe<br />
28%<br />
Anträge nach Wirtschaftszweigen<br />
Übrige Gewerbe<br />
16%<br />
Industrie<br />
19%<br />
Industrie<br />
12%<br />
Bestand nach Wirtschaftszweigen<br />
24 Auf einen Blick<br />
Freie Berufe<br />
7%<br />
Gartenbau<br />
1%<br />
Freie Berufe<br />
9%<br />
Gartenbau<br />
2%<br />
Gastgewerbe<br />
4%<br />
Gastgewerbe<br />
5%<br />
Großhandel<br />
6%<br />
Großhandel<br />
7%<br />
Handwerk<br />
26%<br />
Einzelhandel<br />
15%<br />
Handwerk<br />
30%<br />
Einzelhandel<br />
14%<br />
Bürgschaftsanträge<br />
Von Januar bis Dezember <strong>2001</strong> gingen<br />
bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> insgesamt 1073<br />
Anträge ein, acht Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Dieser Zuwachs ist vor dem Hintergrund<br />
der rückläufigen Investitionsbereitschaft<br />
im Mittelstand sicher auch Ausdruck<br />
eines gleichzeitig gewachsenen Sicherungsdenkens<br />
bei den Kreditinstituten, zumal<br />
sich die insgesamt beantragte Bürgschaftssumme<br />
um elf Prozent auf rund 353 Millionen<br />
Mark erhöhte. Zugleich allerdings<br />
stieg, mangels vertretbarer wirtschaftlicher<br />
Prognose im Einzelfall, die Zahl der abgelehnten<br />
Anträge deutlich.<br />
Bürgschaftsbestand<br />
Mit 1,13 Milliarden Mark erreichte die<br />
Bestandssumme der Bürgschaften und<br />
Garantien ihren bislang höchsten Wert,<br />
wobei der Bereich „Übriges Gewerbe“ (vor<br />
allem der EDV-Sektor) den wertmäßig und<br />
prozentual größten Zuwachs verzeichnete;<br />
hier erhöhte sich die Bestandssumme um<br />
13,5 Prozent bzw. 20,3 Millionen Mark.<br />
Spitzenreiter im Bürgschaftsbestand ist<br />
unverändert und mit großem Abstand das<br />
Handwerk.
Finanzpartner<br />
Mit 5543 bewilligten Anträgen erreichte<br />
der Bürgschafts- und Garantiebestand im<br />
Geschäftsjahr <strong>2001</strong> seinen bisher höchsten<br />
Stand. Am Gesamtvolumen von 1,13 Milliarden<br />
Mark haben die Sparkassen einen Anteil<br />
von 40 Prozent (229,7 Millionen Mark Bürgschaftssumme).<br />
Die Genossenschaftsbanken<br />
sind am Bestandsvolumen mit 38 Prozent<br />
(214,8 Millionen Mark) und das private<br />
Bankgewerbe ist mit 22 Prozent (123,9 Millionen<br />
Mark) „beteiligt“.<br />
Bundesvergleich<br />
Unter den <strong>Bürgschaftsbank</strong>en der Länder<br />
hat die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> ihre Position<br />
behauptet. Sowohl nach der Zahl der geförderten<br />
Unternehmer als auch nach dem<br />
Bürgschafts- und Garantievolumen war sie<br />
nach der <strong>Bürgschaftsbank</strong> in Baden-Württemberg<br />
wiederum (und sogar des Hochdeutschen<br />
mächtig*) am erfolgreichsten. Mit<br />
einem Bürgschafts- und Garantievolumen<br />
von insgesamt fast zwei Milliarden Mark<br />
ermöglichten alle deutschen <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />
der mittelständischen Wirtschaft<br />
eine Kreditaufnahme von insgesamt rund 2,8<br />
Milliarden Mark.<br />
*Das Land Baden-Württemberg wirbt mit außergewöhnlichen<br />
Leistungen seiner Einwohner in Fernsehspots<br />
(ohne gesprochenen Text) um Investoren. Am<br />
Ende der Spots werden zwei Textzeilen eingeblendet:<br />
„Wir können alles... – ...außer Hochdeutsch“.<br />
449.379<br />
40% 38% 22%<br />
Sparkassen Genossenschaftsbanken<br />
Private Banken<br />
Bürgschafts- und Garantiebestand nach Bankengruppen (in Prozent und TDM)<br />
Saarland<br />
Bremen<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Niedersachsen<br />
Bayern<br />
Hessen<br />
Brandenburg<br />
Berlin<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Schleswig-Holstein<br />
Hamburg<br />
Sachsen-Anhalt<br />
Thüringen<br />
Sachsen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Baden-Württemberg<br />
24.233<br />
98.627<br />
260.671<br />
294.555<br />
398.113<br />
400.015<br />
429.430<br />
420.252<br />
446.898<br />
503.112<br />
518.131<br />
564.108<br />
594.098<br />
610.027<br />
727.554<br />
Die Bank im Bundesvergleich (Bürgschaftsvolumen in TDM)<br />
242.433<br />
1.125.097<br />
1.671.856<br />
Auf einen Blick<br />
25
ORGANE DER BÜRGSCHAFTSBANK<br />
GESELLSCHAFTER<br />
Handwerkskammern<br />
Handwerkskammer Aachen,<br />
Aachen<br />
Handwerkskammer Arnsberg,<br />
Arnsberg<br />
Handwerkskammer<br />
Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld,<br />
Bielefeld<br />
Handwerkskammer Dortmund,<br />
Dortmund<br />
Handwerkskammer Düsseldorf,<br />
Düsseldorf<br />
Handwerkskammer zu Köln,<br />
Köln<br />
Handwerkskammer Münster,<br />
Münster<br />
Industrie- und Handelskammern<br />
Industrie- und Handelskammer zu Aachen,<br />
Aachen<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
für das südöstliche Westfalen zu Arnsberg,<br />
Arnsberg<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Ostwestfalen zu Bielefeld,<br />
Bielefeld<br />
Industrie- und Handelskammer zu Bochum,<br />
Bochum<br />
Industrie- und Handelskammer Bonn,<br />
Bonn<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Lippe zu Detmold,<br />
Detmold<br />
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund,<br />
Dortmund<br />
Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf,<br />
Düsseldorf<br />
26 Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
Niederrheinische Industrie- und Handelskammer<br />
Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg,<br />
Duisburg<br />
Industrie- und Handelskammer für Essen,<br />
Mülheim/Ruhr, Oberhausen zu Essen,<br />
Essen<br />
Südwestfälische Industrie- und<br />
Handelskammer zu Hagen,<br />
Hagen<br />
Industrie- und Handelskammer zu Köln,<br />
Köln<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Mittlerer Niederrhein<br />
Krefeld-Mönchengladbach-Neuss,<br />
Mönchengladbach<br />
Industrie- und Handelskammer zu Münster,<br />
Münster<br />
Industrie- und Handelskammer Siegen,<br />
Siegen<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Wuppertal-Solingen-Remscheid,<br />
Wuppertal<br />
Landwirtschaftskammern<br />
Landwirtschaftskammer Rheinland,<br />
Bonn<br />
Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe,<br />
Münster<br />
Verbände des Gartenbaus<br />
Landesverband Gartenbau Rheinland eV,<br />
Köln<br />
Landesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz eV,<br />
Bad Kreuznach<br />
Landesverband Gartenbau<br />
„Westfalen-Lippe“ eV,<br />
Dortmund<br />
Verband Garten-, Landschaftsund<br />
Sportplatzbau Rheinland eV,<br />
Köln<br />
Verbände des Handels<br />
Einzelhandelsverband Bezirk<br />
Aachen-Düren eV,<br />
Aachen<br />
Bergischer Einzelhandels- und<br />
Dienstleisterverband eV,<br />
Wuppertal<br />
Einzelhandelsverband<br />
Bonn Rhein-Sieg Euskirchen eV,<br />
Bonn<br />
Einzelhandelsverband Düsseldorf eV,<br />
Düsseldorf<br />
Einzelhandelsverband Erftkreis eV,<br />
Bergheim<br />
Einzelhandelsverband Kleve eV,<br />
Kleve<br />
Einzelhandelsverband Köln eV,<br />
Köln<br />
Einzelhandelsverband<br />
Krefeld-Kempen-Viersen eV,<br />
Krefeld<br />
Einzelhandelsverband<br />
Leverkusen-Solingen eV,<br />
Solingen<br />
Einzelhandelsverband Kreis Mettmann eV,<br />
Velbert<br />
Einzelhandelsverband<br />
Mönchengladbach-Neuss eV,<br />
Mönchengladbach<br />
Einzelhandelsverband Münsterland eV,<br />
Münster<br />
Einzelhandelsverband Niederrhein eV,<br />
Moers<br />
Einzelhandelsverband Nordrhein-Westfalen eV,<br />
Düsseldorf<br />
Einzelhandelsverband Oberbergischer Kreis eV,<br />
Gummersbach
Einzelhandelsverband Oberhausen eV,<br />
Oberhausen<br />
Einzelhandelsverband Ostwestfalen-Lippe eV,<br />
Bielefeld<br />
Einzelhandelsverband<br />
Rheinisch-Bergischer Kreis eV,<br />
Bergisch Gladbach<br />
Einzelhandelsverband Ruhr eV,<br />
Essen und Mülheim<br />
Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe eV,<br />
Recklinghausen<br />
Einzelhandelsverband Westfalen-Mitte eV,<br />
Dortmund<br />
Einzelhandelsverband Westfalen-West eV,<br />
Gelsenkirchen<br />
Landesverband Großhandel-Außenhandel-<br />
Dienstleistungen <strong>NRW</strong> eV,<br />
Düsseldorf<br />
Verbände des Handwerks<br />
Augenoptikerverband Westfalen,<br />
Dortmund<br />
Landesinnungsverband Nordrhein<br />
für das Augenoptikerhandwerk,<br />
Düsseldorf<br />
Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks,<br />
Duisburg<br />
Bäckerinnungsverband Westfalen-Lippe,<br />
Bochum<br />
BÄKO-Zentrale Nord eG,<br />
Duisburg<br />
Baugewerbeverband Nordrhein,<br />
Düsseldorf<br />
Baugewerbeverband Westfalen,<br />
Dortmund<br />
Dachdeckerverband Nordrhein,<br />
Köln<br />
Innungsverband des Dachdeckerhandwerks<br />
Westfalen,<br />
Dortmund<br />
Innungsverband des Damen- und<br />
Herrenmaßschneiderhandwerks <strong>NRW</strong>,<br />
Essen<br />
Fachverband Elektrotechnische<br />
Handwerke Nordrhein-Westfalen,<br />
Dortmund<br />
Fleischer-Verband Nordrhein-Westfalen,<br />
Düsseldorf<br />
Innungsverband für das<br />
Nordrheinische Friseurhandwerk,<br />
Köln<br />
Innungsverband<br />
des Friseurhandwerks<br />
Westfalen-Lippe,<br />
Dortmund<br />
Glaser-Innungsverband<br />
Nordrhein-Westfalen,<br />
Rheinbach<br />
Fachverband Holz und Kunststoff<br />
Nordrhein-Westfalen,<br />
Dortmund<br />
Innungsverband des<br />
nordrheinischen Konditorenhandwerks,<br />
Mönchengladbach<br />
Konditoreninnungsverband<br />
Westfalen-Lippe,<br />
Iserlohn<br />
Verband des Kfz-Gewerbes<br />
Nordrhein-Westfalen eV,<br />
Düsseldorf<br />
Fachverband Landmaschinentechnik<br />
Nordrhein-Westfalen eV,<br />
Düsseldorf<br />
Fachverband Metall Nordrhein-Westfalen,<br />
Essen<br />
Maler- und Lackiererlandesinnungsverband<br />
Nordrhein,<br />
Köln<br />
Maler- und Lackiererinnungsverband<br />
Westfalen,<br />
Dortmund<br />
Landesinnungsverband für das Photografen-<br />
Handwerk im Lande Nordrhein-Westfalen,<br />
Köln<br />
Landesinnungsverband Nordrhein für das<br />
Raumausstatter- und Sattlerhandwerk,<br />
Bonn<br />
Innungsverband Raum und Ausstattung<br />
Westfalen-Lippe,<br />
Waltrop<br />
Landesinnungsverband des<br />
Schornsteinfegerhandwerks<br />
Nordrhein-Westfalen,<br />
Düsseldorf<br />
Landesinnungsverband des<br />
Schuhmacherhandwerks<br />
Rheinland und Westfalen,<br />
Düsseldorf<br />
Verband für Uhren, Schmuck und<br />
Zeitmeßtechnik Nordrhein-Westfalen,<br />
Köln<br />
Landesinnungsverband für das<br />
Zahntechniker-Handwerk<br />
Nordrhein-Westfalen,<br />
Düsseldorf<br />
Landesinnungsverband für das<br />
Zweiradmechanikerhandwerk<br />
Nordrhein-Westfalen,<br />
Düsseldorf<br />
Landesvereinigung der Fachverbände des<br />
Handwerks Nordrhein-Westfalen eV,<br />
Düsseldorf<br />
Bundeskreditgarantiegemeinschaft des<br />
Handwerks,<br />
Bonn<br />
Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
27
Verbände des Hotel- und<br />
Gaststättengewerbes<br />
Deutscher Hotelverband DEHOGA Lippe eV,<br />
Detmold<br />
DEHOGA Nordrhein eV,<br />
Düsseldorf<br />
DEHOGA Ostwestfalen eV,<br />
Bielefeld<br />
Hotel- und Gaststättenverband Westfalen eV,<br />
Dortmund<br />
Förderungsgesellschaft für das westfälische<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe mbH,<br />
Dortmund<br />
Verbände der Industrie<br />
Gesamtverband kunststoffverarbeitende<br />
Industrie eV,<br />
Frankfurt<br />
Gesellschaft zur Förderung<br />
des Maschinenbaues mbH,<br />
Frankfurt/M.<br />
Industrieverband Klebstoffe eV,<br />
Düsseldorf<br />
Unternehmensverband der Papier, Pappe<br />
und Kunststoffe verarbeitenden Industrie<br />
Nordrhein eV (UVP),<br />
Wuppertal<br />
28 Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
Verband Druck + Medien Nordrhein eV,<br />
Düsseldorf<br />
Verband Druck und Medien<br />
Westfalen-Lippe eV,<br />
Lünen<br />
Verband der Nord-Westdeutschen<br />
Textil- und Bekleidungsindustrie eV,<br />
Münster<br />
Verband Rheinisch-Westfälischer<br />
Brauereien eV,<br />
Düsseldorf<br />
Verband für das Verkehrsgewerbe<br />
Westfalen-Lippe eV,<br />
Münster<br />
Vereinigung der Papier, Pappe und Kunststoffe<br />
verarbeitenden Industrie Westfalen eV,<br />
(VPV-Westfalen),<br />
Bielefeld<br />
Wirtschaftsvereinigung Bauindustrie eV,<br />
Nordrhein-Westfalen,<br />
Düsseldorf<br />
WSM Wirtschaftsverband Stahl-<br />
und Metallverarbeitung eV,<br />
Hagen<br />
Zentralverband Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie eV (ZVEI),<br />
Landesstelle Nordrhein-Westfalen,<br />
Köln<br />
Kreditinstitute<br />
Bankenvereinigung<br />
Nordrhein-Westfalen eV, Köln,<br />
zugleich treuhänderisch für 16 Banken des<br />
privaten Kreditgewerbes<br />
Westdeutsche Genossenschafts-<br />
Zentralbank eG,<br />
Düsseldorf<br />
Westdeutsche Landesbank,<br />
Girozentrale,<br />
Düsseldorf<br />
Versicherungen<br />
Iduna Vereinigte Lebensversicherung aG<br />
für Handwerk, Handel und Gewerbe,<br />
Hamburg<br />
Provinzial Lebensversicherungsanstalt der<br />
Rheinprovinz,<br />
Düsseldorf<br />
Signal Krankenversicherung a.G.,<br />
Dortmund<br />
Signal Unfallversicherung a.G.,<br />
Dortmund
AUFSICHTSRAT<br />
Mitglieder<br />
Friedrich G. Conzen<br />
Düsseldorf<br />
Präsident des Einzelhandelsverbandes<br />
Nordrhein-Westfalen eV<br />
– Vorsitzender –<br />
Assessor Hans-Peter Rapp-Frick<br />
Hagen<br />
Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen<br />
Industrie- und Handelskammer zu Hagen<br />
– 1. stellvertr. Vorsitzender –<br />
Dr. Carl Albrecht Schade<br />
Düsseldorf<br />
Vorstandsmitglied der Westdeutschen<br />
Genossenschafts-Zentralbank eG<br />
– 2. stellvertr. Vorsitzender –<br />
Eberhard Grüne<br />
Bielefeld<br />
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />
Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld<br />
Nikolaus Hammes<br />
Düsseldorf<br />
Direktor der Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale<br />
Stellvertreter<br />
Karl Josef Beste<br />
Recklinghausen<br />
Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes<br />
Ruhr-Lippe eV<br />
Dr. Hermann Böing<br />
Düsseldorf<br />
Abteilungsdirektor der Deutschen Bank AG<br />
Heinz Herker<br />
Bochum<br />
Präsident des Landesverbandes Gartenbau<br />
„Westfalen-Lippe“ eV<br />
Klaus Hübenthal<br />
Düsseldorf<br />
Hauptgeschäftsführer des<br />
DEHOGA Nordrhein eV<br />
Dirk Kalmünzer<br />
Düsseldorf<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Bauindustrie<br />
Dr. Hermann Josef Kallen<br />
Düsseldorf<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Deutschen Bank AG<br />
Region Nordwest<br />
Ulrich Leitermann<br />
Dortmund<br />
Vorstandsmitglied der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />
Wolfdieter Lüke<br />
Soest<br />
Vizepräsident des Hotel- und<br />
Gaststättenverbandes<br />
Westfalen eV<br />
Manfred Rütten<br />
Monheim<br />
Hauptgeschäftsführer a.D. der<br />
Landesvereinigung der Fachverbände des<br />
Handwerks Nordrhein-Westfalen eV<br />
Assessor Michael Swoboda<br />
Bonn<br />
Hauptgeschäftsführer der Industrie-<br />
und Handelskammer<br />
Bonn/Rhein-Sieg<br />
Otto Kentzler<br />
Dortmund<br />
Präsident der Handwerkskammer<br />
Dortmund<br />
Joachim Krumm<br />
Dortmund<br />
Direktor der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />
Axel Martens<br />
Detmold<br />
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und<br />
Handelskammer Lippe zu Detmold<br />
Norbert Maurer<br />
Münster<br />
Direktor der Westdeutschen<br />
Genossenschafts-Zentralbank eG<br />
Uwe Nehrhoff<br />
Köln<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
Handwerkskammer zu Köln<br />
Dr. Wilm Schulte<br />
Dortmund<br />
Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />
Westfalen-Mitte eV<br />
Monika Stecken<br />
Münster<br />
Geschäftsführerin im Verband<br />
der Nord-Westdeutschen Textil- und<br />
Bekleidungsindustrie eV<br />
Wulf D. Steinbach<br />
Lünen<br />
Geschäftsführer des Verbandes<br />
Druck und Medien Westfalen-Lippe eV<br />
Bernd Werner<br />
Bonn<br />
Präsident des Landesverbandes<br />
Gartenbau Rheinland eV<br />
Gerd Wieneke<br />
Düsseldorf<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
Handwerkskammer Düsseldorf<br />
Assessor Lutz Pollmann<br />
Düsseldorf<br />
Hauptgeschäftsführer der Baugewerblichen<br />
Verbände Nordrhein<br />
Jochen Renard<br />
Hagen<br />
stv. Hauptgeschäftsführer der Industrie-<br />
und Handelskammer zu Hagen<br />
Dr. Otwin Schumacher<br />
Düsseldorf<br />
Direktor der Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale<br />
Assessor Heinz Trompetter<br />
Düsseldorf<br />
Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />
Nordrhein-Westfalen eV<br />
Ansgar van Halteren<br />
Düsseldorf<br />
Geschäftsführer des<br />
Industrieverbandes Klebstoffe eV<br />
Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong> 29
BÜRGSCHAFTSAUSSCHUSS<br />
Kurt Buchwald<br />
Düsseldorf<br />
stellvertretender Geschäftsführer der<br />
Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf<br />
– Vorsitzender –<br />
Nikolaus Hammes<br />
Düsseldorf<br />
Direktor der Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale<br />
– Vorsitzender –<br />
Dieter Kurtz<br />
Essen<br />
Abteilungsdirektor der Deutschen Bank 24 AG<br />
– Vorsitzender –<br />
Horst Schwabe<br />
Düsseldorf<br />
Ehrenobermeister<br />
der Elektro-Innung Düsseldorf<br />
– Vorsitzender –<br />
Petra Beckers<br />
Münster<br />
Direktorin der Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale<br />
– stellvertretende Vorsitzende –<br />
Wolfgang Haase<br />
Hamm<br />
Lebensmittelkaufmann<br />
– stellvertretender Vorsitzender –<br />
Rolf Harig<br />
Düsseldorf<br />
Abteilungsdirektor der Westdeutschen<br />
Genossenschafts-Zentralbank eG<br />
– stellvertretender Vorsitzender –<br />
Uwe Beckmann<br />
Münster<br />
Prokurist der Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale<br />
Heinrich Benneker<br />
Hagen<br />
Abteilungsleiter des<br />
Wirtschaftsverbandes Stahlumformung e.V.<br />
Dieter Berens<br />
Gelsenkirchen<br />
Kraftfahrzeugunternehmer<br />
Manfred Bogie<br />
Meerbusch<br />
Gärtnermeister<br />
30 Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
Alfred Bomert<br />
Münster<br />
Abteilungsdirektor der Westdeutschen<br />
Genossenschaftszentralbank eG<br />
Franz Bruns<br />
Münster<br />
Abteilungsleiter des Verbandes für das<br />
Verkehrsgewerbe Westfalen-Lippe eV<br />
Wilhelm Eubel<br />
Troisdorf-Spich<br />
Diplom-Ingenieur<br />
Klaus Fernges<br />
Essen-Kettwig<br />
Geschäftsführer der WIR-Treuhand<br />
und Unternehmensberatung GmbH<br />
RA Johannes Göbel<br />
Düsseldorf<br />
Geschäftsführer des Verbandes<br />
Druck und Medien Nordrhein eV<br />
Ansgar van Halteren<br />
Düsseldorf<br />
Geschäftsführer des<br />
Industrieverbandes Klebstoffe eV<br />
Hanns-Jochen Hoffmann<br />
Düsseldorf<br />
Textilkaufmann<br />
Karl-Hermann Hunecke<br />
Essen<br />
Prokurist der Deutschen Bank 24 AG<br />
Dirk Kalmünzer<br />
Düsseldorf<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Bauindustrie<br />
Thomas Klammer<br />
Düsseldorf<br />
Handlungsbevollmächtigter der<br />
Dresdner Bank AG<br />
Lutz Klewer<br />
Köln<br />
Dezernent der Industrie- und<br />
Handelskammer zu Köln<br />
Werner-Georg Kölling<br />
Bochum<br />
Geschäftsführer der Industrie-<br />
und Handelskammer zu Bochum<br />
Rudolf König (gen. Kersting)<br />
Siegen<br />
Geschäftsführer der Industrie-<br />
und Handelskammer Siegen<br />
Andreas Körner<br />
Düsseldorf<br />
Prokurist der Commerzbank AG<br />
Dr. Matthias Leder<br />
Wuppertal<br />
Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer<br />
Wuppertal-Solingen-Remscheid<br />
Norbert Maurer<br />
Düsseldorf<br />
Abteilungsdirektor der Westdeutschen<br />
Genossenschafts-Zentralbank eG<br />
Dieter Mesch<br />
Horn-Bad Meinberg<br />
Gastronom<br />
Joachim Niestroj<br />
Düsseldorf<br />
Prokurist der Dresdner Bank AG<br />
Henning Oberheide<br />
Paderborn<br />
Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />
Ostwestfalen eV<br />
Michael Oberschelp<br />
Bielefeld<br />
Vizepräsident des Landesverbandes<br />
Gartenbau Westfalen-Lippe eV<br />
Manfred Piana<br />
Aachen<br />
Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />
Bezirk Aachen-Düren eV<br />
Wieland Pieper<br />
Münster<br />
Geschäftsführer der Industrie- und<br />
Handelskammer zu Münster<br />
Volker Rautenstengel<br />
Düsseldorf<br />
Prokurist der Westdeutschen Landesbank<br />
Girozentrale<br />
Klaus Reineke<br />
Düsseldorf<br />
Direktor der IKB Deutsche Industriebank AG<br />
Bert Rudolph<br />
Düsseldorf<br />
Gastronom
Manfred Rycken<br />
Düsseldorf<br />
Fleischermeister<br />
Joachim Schermer<br />
Köln<br />
Unternehmensberater der Handwerkskammer<br />
zu Köln<br />
Johannes Schumacher<br />
Aachen<br />
Bäckermeister<br />
Astrid Schulte<br />
Duisburg<br />
Abteilungsleiterin der Niederrheinischen<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
Duisburg – Wesel – Kleve<br />
Reinhard Schulz<br />
Dortmund<br />
Stellv. Hauptgeschäftsführer der Industrieund<br />
Handelskammer zu Dortmund<br />
SACHVERSTÄNDIGENRAT<br />
Dieter Aust<br />
Bonn<br />
Betriebsberater der<br />
Landwirtschaftskammer Rheinland<br />
Michael Gotschika<br />
Köln<br />
Geschäftsführer des Verbandes Garten-,<br />
Landschafts- und Sportplatzbau Rheinland eV<br />
Jürgen Hegering<br />
Recklinghausen<br />
Tischlermeister, Dipl.-Ing.<br />
Charles Heymann<br />
Köln<br />
Hotelier<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Carsten Schulze<br />
Düsseldorf<br />
Prokurist der Commerzbank AG<br />
Wolfgang Schwalen<br />
Duisburg<br />
Augenoptikermeister<br />
Vorsitzender des Landesinnungsverbandes<br />
Nordrhein für das Augenoptikerhandwerk<br />
Friedhelm Spalting<br />
Höxter-Ottbergen<br />
Gastronom<br />
Monika Stecken<br />
Münster<br />
Geschäftsführerin im Verband<br />
der Nord-Westdeutschen Textil- und<br />
Bekleidungsindustrie eV<br />
Michael Steinacker<br />
Düsseldorf<br />
Abteilungsdirektor der Westdeutschen<br />
Genossenschafts-Zentralbank eG<br />
Friedrich-Wilhelm Klingelhöfer<br />
Bielefeld<br />
Vizepräsident des Landesverbandes<br />
Gartenbau Westfalen-Lippe eV<br />
Karl-Heinz Koster<br />
Düsseldorf<br />
Kaufmann für Tapeten, Farben und Lacke<br />
Elmar Kremer<br />
Gladbeck<br />
Bauunternehmer<br />
Hans Mültin<br />
Ludwigshafen<br />
Landesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz<br />
Johann Röhr Hans-Herbert Strombeck<br />
Wulf D. Steinbach<br />
Lünen<br />
Geschäftsführer des<br />
Verbandes Druck und Medien<br />
Westfalen-Lippe eV<br />
Uwe Uphaus<br />
Bielefeld<br />
Geschäftsführer der Vereinigung der<br />
Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden<br />
Industrie Westfalens e.V. (VPV-Westfalen)<br />
Hans Georg Völkel<br />
Düsseldorf<br />
Direktor der Westdeutschen<br />
Genossenschafts-Zentralbank eG<br />
Theo Wilmink<br />
Neuenkirchen<br />
Hotelier<br />
Heinz-Dieter Ostwinkel<br />
Lippstadt<br />
Gastronom<br />
Helmut Rüskamp<br />
Dülmen<br />
Gärtnermeister<br />
Gisela Waldbruch<br />
Oberhausen<br />
Steuerberaterin<br />
Dr. Martin Zimmermann<br />
Eschweiler<br />
Dipl.-Ingenieur/Steuerberater<br />
Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
31
LAGEBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
32 Lagebericht der Geschäftsführung<br />
Bürgschaftsgeschäft<br />
Das schwache allgemeine wirtschaftliche<br />
Umfeld hat der <strong>Bürgschaftsbank</strong> die<br />
Arbeit im Jahre <strong>2001</strong> nicht leicht gemacht.<br />
Die sich im Verlauf des Berichtsjahres immer<br />
weiter abschwächende Konjunktur hat zu<br />
einer deutlichen Investitionszurückhaltung<br />
und zu einer Dämpfung des Gründerklimas<br />
geführt. Dennoch lag die Nachfrage nach<br />
Bürgschaften 8% über dem Niveau des Vorjahres.<br />
Dafür zeichnet sicherlich auch ein<br />
angesichts der nur schwer einschätzbaren<br />
konjunkturellen Zukunft wieder gewachsenes<br />
Sicherungsbedürfnis der Kreditinstitute<br />
verantwortlich.<br />
Allen betriebswirtschaftlich vertretbaren<br />
Nachfragen nach Bürgschaftskrediten konnte<br />
entsprochen werden. Wenn dennoch im<br />
Vergleich zum Vorjahr mit 681 Bürgschaftsübernahmen<br />
mit einem Gesamtvolumen von<br />
207,4 Mio. DM (Vorjahr 231 Mio. DM) 10%<br />
Geschäftsergebnis<br />
Risikovorsorge:<br />
Mit Wertberichtigungen sollen Verluste<br />
aus Bürgschaftsrisiken aufgefangen werden.<br />
Sie werden in Höhe des spezifischen Verlustrisikos<br />
gebildet und regelmäßig zur<br />
Feststellung der angemessenen Höhe überprüft.<br />
Abschreibungen werden vorgenommen,<br />
sobald nach Einschätzung der Bank<br />
Forderungen als uneinbringlich angesehen<br />
werden.<br />
Die Risikosituation hat sich auch im<br />
Geschäftsjahr <strong>2001</strong> nicht entspannt. Die<br />
wirtschaftliche Situation vieler unserer Kunden<br />
gestaltet sich weiterhin schwierig. Die<br />
hohe Steuer-, Abgaben- und Bürokratielast<br />
beeinträchtigt weiterhin die Unternehmensergebnisse.<br />
Vor diesem Hintergrund haben<br />
weniger Risiko übernommen wurde, wird<br />
deutlich, dass die Bank in nennenswertem<br />
Umfang nicht aussichtsreiche Anfragen<br />
zurückgeben musste. Trotz einer beachtlichen<br />
Risikobereitschaft der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
konnte in einer großen Zahl von Nachfragen<br />
die erforderliche persönliche, fachliche oder<br />
kaufmännische Qualifikation nicht belegt<br />
oder die positive Zukunftsprognose nicht<br />
hinreichend dargestellt werden, so dass den<br />
Finanzierungsanträgen nicht entsprochen<br />
werden konnte. Den höchsten Einbruch im<br />
Vergleich zum Vorjahr hatte das Handwerk<br />
hinzunehmen, das noch immer durch fehlende<br />
Auftragsimpulse im Bau- und Ausbaugewerbe<br />
belastet ist. Hier ging die Bürgschaftsnachfrage<br />
um über 25% zurück. Für<br />
5.847 Engagements verbürgte die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
zum Bilanzstichtag ein Volumen<br />
von rd. 1,128 Mrd. DM.<br />
wir auch im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> wiederum<br />
für Einzelwertberichtigungen einschließlich<br />
Direktabschreibungen insgesamt 25 Mio. DM<br />
aufgewendet. Der Bestand an Risikovorsorge<br />
stieg im Jahr <strong>2001</strong> unter Berücksichtigung<br />
von Auflösungen und Abbuchungen<br />
von in Vorjahren gebildeter Risikovorsorge<br />
um 19% auf 203 Mio. DM (Eigenanteil 60<br />
Mio. DM).<br />
Aus in den Vorjahren übernommenen<br />
167 Bürgschaften waren zudem Ausfälle in<br />
Höhe von 26 Mio. DM (Vorjahr: 26 Mio. DM)<br />
zu zahlen. Die Ausfallquote (bezogen auf das<br />
Bürgschaftsvolumen) von 2,3% liegt damit<br />
weiter deutlich unter dem vergleichbaren<br />
Durchschnittswert aller <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />
für das Jahr 2000 von 3,7%.
Auch für das Geschäftsjahr 2002 gehen<br />
wir nicht von einer Abnahme der Bürgschaftsrisiken<br />
aus.<br />
Erfolgsrechnung:<br />
Die Erträge aus dem laufenden<br />
Geschäftsbetrieb stiegen aufgrund des weiterhin<br />
hohen Bürgschaftsvolumens und der<br />
veränderten Bearbeitungsgebühren auf rd.<br />
15,5 Mio DM (Vorjahr: 14,1 Mio. DM). Bei<br />
aufgrund unseres strengen Kostenmanagements<br />
nur moderat gestiegenen Aufwendungen<br />
aus laufendem Geschäftsbetrieb von<br />
7,1 Mio. DM konnte ein operatives Ergebnis<br />
Risikomanagement<br />
Zur Geschäftstätigkeit einer <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
gehört unvermeidbar das Eingehen<br />
von Risiken. Die frühzeitige Risikoerkennung<br />
und vorausschauende Steuerung<br />
der Risiken stellt eine wesentliche Erfolgskomponente<br />
unseres Geschäfts dar. Die<br />
Bank hat für den Bereich der Risikokontrolle<br />
umfassende Arbeitsanweisungen und<br />
Arbeitsabläufe installiert, die es ihr ermöglichen,<br />
Risiken frühzeitig zu erkennen,<br />
abzumildern und einer ständigen Kontrolle<br />
zu unterwerfen. Die damit erzielte Risikotransparenz<br />
bietet die Grundlage für die<br />
abzuleitenden Managemententscheidungen.<br />
Vergangenheitsbezogene Ansätze werden<br />
ergänzt durch zukunftsorientierte Szenariobetrachtungen.<br />
In regelmäßig aktualisierten<br />
Prognoserechnungen werden die erwarteten<br />
Ergebnisse und die wichtigsten Kennziffern<br />
unter alternativen Annahmen vorausgeschätzt,<br />
so dass den geschäftlichen Risiken<br />
rechtzeitig begegnet werden kann. Darüber<br />
hinaus verfügt die Bank in Form der<br />
von 8,4 Mio. DM oder 54,2% der Erträge<br />
(Vorjahr: 51,8%) erzielt werden. Das Wertpapier-<br />
und Zinsergebnis erhöhte sich<br />
gegenüber dem Vorjahr um rd. 3,5 Mio. DM.<br />
Der sich danach errechnende Jahresüberschuss<br />
von rd. 0,1 Mio. DM wird satzungsgemäß<br />
den Gewinnrücklagen zugeführt.<br />
Das haftende Eigenkapital beträgt rd.<br />
51 Mio. DM. Mit einem Solvabilitätskoeffizienten<br />
(Verhältnis haftendes Eigenkapital<br />
zu Risiko gewichteten Aktiva) von 15,4%<br />
lagen wir zum Bilanzstichtag deutlich über<br />
dem vom Bundesaufsichtsamt geforderten<br />
Mindestwert von 8%.<br />
„Internen Revision“ über eine unabhängige<br />
Instanz, die Effektivität und Effizienz der<br />
angewandten Maßnahmen überprüft.<br />
Die bedeutendsten Risiken, denen wir<br />
besondere Aufmerksamkeit widmen, sind<br />
Kredit-, Markt-, Betriebs- und Geschäftsrisiken.<br />
Kreditrisiko:<br />
Das Kreditrisiko besteht darin, dass<br />
Kunden ihren vertraglich zugesicherten Zahlungsverpflichtungen<br />
gegenüber den Hausbanken<br />
nicht nachkommen und die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
ihre Bürgschaft einlösen muss.<br />
Das Kreditrisiko stellt für die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
das höchste Einzelrisiko dar.<br />
Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> legt ihre Bereitschaft,<br />
Ausfallrisiken einzugehen, nach bestimmten<br />
Grundsätzen fest. Ein schriftlicher<br />
Bericht stellt die Basis für jede von der Bank<br />
zu treffende Kreditentscheidung dar. Ein<br />
solcher Bericht enthält alle wesentlichen<br />
Informationen, die für die Kreditentschei-<br />
Lagebericht der Geschäftsführung<br />
33
34 Lagebericht der Geschäftsführung<br />
dung maßgeblich sind. Auf der Basis dieses<br />
Berichts erfolgt eine detaillierte Risikobeurteilung.<br />
Sie besteht aus der Analyse der<br />
finanziellen Verhältnisse, der Marktposition,<br />
des Geschäftsumfelds, in dem der Kreditnehmer<br />
tätig ist, sowie der Qualität des<br />
Managements.<br />
Sämtliche Bürgschaftsengagements werden<br />
regelmäßig überprüft. Aus der durch die<br />
detaillierte Beobachtung, den ständigen Einblick<br />
in die wirtschaftlichen Verhältnisse der<br />
Kreditnehmer und die genaue Überwachung<br />
der Darlehensbedienung ermittelten Risikobeurteilung<br />
ergibt sich für jedes Engagement<br />
eine Risikoeinstufung. Ausfallgefährdete<br />
Kreditengagements werden intensiv<br />
begleitet. Die Mitarbeiter verfügen dazu<br />
über besondere Sachkenntnisse und Erfahrungen.<br />
Unsere EDV-Statistiken informieren<br />
uns über die Verteilung des Kreditvolumens<br />
nach Branchen, Größenklassen und Kreditarten,<br />
so dass Ausfallrisiken vorausschauend<br />
gesteuert werden können.<br />
Marktrisiko:<br />
Das Marktrisiko liegt in der Unsicherheit<br />
über Veränderungen von Marktpreisen und<br />
-kursen (Zinsen, Aktienkurse, Wechselkurse).<br />
Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> führt kein Handelsbuch.<br />
Der Anlage ihrer Mittel kommt ausschließlich<br />
die Aufgabe zu, die Leistungsfähigkeit<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong> im Falle<br />
ihrer Inanspruchnahme nachhaltig zu garantieren.<br />
Zur Minimierung der Risiken, die<br />
bei der Erfüllung dieser Aufgabe entstehen<br />
können, wird das Vermögen grundsätzlich<br />
so angelegt, dass möglichst große Sicherheit<br />
und Rentabilität bei ausreichender Liquidität<br />
und Wahrung angemessener Mischung und<br />
Streuung erreicht werden. Eine detaillierte<br />
Liquiditätsplanung erfasst alle bekannten<br />
bzw. erwarteten Zahlungsströme. Sie wird<br />
regelmäßig aktualisiert. Größere unerwartete<br />
Zahlungsausgänge sind bedingt durch<br />
die Struktur unseres Geschäfts nicht vorstellbar.<br />
Kreditrisiken im Sinne von Ausfall von<br />
Schuldnern durch deren mögliche Bonitätsverschlechterung<br />
vermeiden wir durch hohe<br />
Bonitätsanforderungen und Diversifizierung.<br />
Marktrisiken, insbesondere durch Zinsbewegungen,<br />
Währungskursschwankungen oder<br />
anders bedingte Marktwertveränderungen<br />
von Wertpapieren spielen bei unseren<br />
Finanzierungsinstrumenten keine nennenswerte<br />
Rolle.<br />
Betriebsrisiko:<br />
Als Betriebsrisiken sehen wir den potenziellen<br />
Eintritt von Verlusten durch unvorhersehbare<br />
Ereignisse, Betriebsunterbrechungen<br />
und Versagen von Kontrollen oder<br />
Systemen.<br />
Das Betriebsrisiko wird durch ein angemessenes<br />
internes Kontrollsystem (u.a. Vier-<br />
Augen-Prinzip) begrenzt. Es werden ständig<br />
erhebliche Mittel für die Weiterentwicklung<br />
des EDV-Instrumentariums sowie für die<br />
Optimierung der Geschäftsprozesse aufgewendet.<br />
Für Risiken, die aufgrund nicht vorhersehbarer<br />
Ereignisse eintreten können,<br />
existieren angemessene Notfallkonzepte<br />
(Ausfall DV-Systeme) sowie ausreichender<br />
Versicherungsschutz. Die Innenrevision<br />
überwacht regelmäßig Verfahren, Systeme<br />
und Arbeitsabläufe. Rechtsrisiken begegnen<br />
wir durch die frühzeitige Einbindung der<br />
eigenen Rechtsabteilung sowie durch enge<br />
Zusammenarbeit mit externen Beratern.
Geschäftsrisiko:<br />
Allgemeine Geschäftsrisiken stehen für<br />
die Unsicherheit der Ergebnisentwicklung<br />
aufgrund von geänderten Förder-Rahmenbedingungen.<br />
Für unsere Zukunft als <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
sind eine Reihe von Förder-Rahmenbedingungen<br />
bedeutsam. Im gemeinsamen Bestreben,<br />
eine breite Struktur gesunder<br />
Klein- und Mittelbetriebe als Rückgrat der<br />
deutschen Volkswirtschaft zu schaffen und<br />
zu erhalten, unterstützen die Bundesrepublik<br />
Deutschland und die Länder die <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />
durch Rückbürgschaften, zinsgünstige<br />
Darlehen und Steuerbefreiung. Die<br />
Akzeptanz des Förderangebots der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
<strong>NRW</strong> fand zum 1. 1. 1998 ihre<br />
Bestätigung darin, dass einvernehmlich und<br />
ohne grundlegende Änderungen die jeweils<br />
auf fünf Jahre befristeten Rückbürgschaften<br />
der Bundesrepublik Deutschland und daran<br />
anschließend die entsprechenden Erklärungen<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen verlängert<br />
worden sind. Wir gehen davon aus,<br />
dass sich diese Unterstützung auch über das<br />
Jahr 2002 hinaus fortsetzt.<br />
Der unveränderten Beobachtung und<br />
intensiven weiteren Diskussion und Begleitung<br />
bedürfen die EU-Beihilferichtlinien,<br />
denen die Bürgschaftsförderung deshalb<br />
unterliegt, weil die Bürgschaften der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
durch Rückbürgschaften des<br />
Bundes und des Landes unterlegt sind. Nach<br />
den derzeitigen Regelungen ist weiterhin<br />
davon auszugehen, dass unser bisheriges<br />
Fördergeschäft nicht entscheidend beeinträchtigt<br />
wird. Lediglich in Einzelfällen können<br />
uns formale Vorschriften hindern, eine<br />
Bürgschaft zu übernehmen.<br />
Die vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht<br />
unterbreiteten Vorschläge zur<br />
Berücksichtigung von Ratings bei der Eigenmittelunterlegung<br />
von Krediten werden die<br />
Rahmenbedingungen für die Kreditvergabe<br />
verändern. Die pauschale 8%ige Eigenkapitalunterlegung<br />
soll durch spezifische Risikobeurteilung<br />
ersetzt und die Eigenkapitalunterlegung<br />
differenziert werden. Für<br />
Kredite mit hohem Ausfallrisiko soll mehr<br />
Eigenkapital unterlegt werden. Derzeit<br />
bereiten sich alle Bankenbereiche darauf<br />
vor, interne Ratingverfahren zu entwickeln<br />
und diese ab 2005 anzuwenden.<br />
Dies gilt auch für die <strong>Bürgschaftsbank</strong>en,<br />
die davon ausgehen, dass ihnen unter der<br />
neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung<br />
eine wachsende Bedeutung bei der Kreditvergabe<br />
zukommen wird, da sie für die<br />
Kreditkunden eine Verbesserung der Kreditwürdigkeit<br />
bewirken können, was wiederum<br />
zu einem besseren Rating führen wird. Dafür<br />
gilt es, im Interesse der kleinen und mittleren<br />
Unternehmen, jedoch noch eine Reihe von<br />
verbesserten Rahmenbedingungen durchzusetzen.<br />
Hierzu gehören die vom Verband<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en und dem AECM<br />
(Europäischer Verband der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en)<br />
eingeforderten Veränderungen bei<br />
der Unterlegung mit Eigenkapital bei langfristigen<br />
Darlehen, die Anerkennung weiterer<br />
Sicherheiten sowie besondere Regelungen<br />
zur Höhe der Eigenkapitalunterlegung<br />
für von <strong>Bürgschaftsbank</strong>en verbürgte<br />
Kredite.<br />
Lagebericht der Geschäftsführung<br />
35
36 Lagebericht der Geschäftsführung<br />
Personal<br />
Nur mit kompetenten und kundenorientierten<br />
Mitarbeitern lassen sich die Aufgaben<br />
der Bank erfüllen. Erreichbarkeit,<br />
Freundlichkeit, Engagement und Kompetenz<br />
der Mitarbeiter waren auch <strong>2001</strong> die Basis<br />
für das Förderergebnis der Bank. Servicekultur<br />
und Kundenorientierung bleiben auch für<br />
die nächsten Jahre entscheidende Faktoren<br />
für die Erfüllung unserer Aufgaben. Deshalb<br />
haben wir auch <strong>2001</strong> weiter in eine zukunftsorientierte<br />
Personalpolitik investiert. Daneben<br />
haben wir unsere Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
der letzten Jahre <strong>2001</strong><br />
bedarfsorientiert fortgesetzt. Neben den<br />
klassischen Fortbildungsseminaren kamen<br />
zunehmend maßgeschneiderte, aufgabenorientierte<br />
Fortbildungen des Verbandes<br />
der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en bzw. der Bildungs-<br />
Ausblick<br />
Auch im Geschäftsjahr 2002 werden wir<br />
unseren Auftrag, den Mittelstand in Nordrhein-Westfalen<br />
durch Hilfe bei der Kreditversorgung<br />
zu unterstützen, erfüllen können.<br />
Vor dem Hintergrund der eingetrübten<br />
Konjunkturperspektiven rechnen wir mit<br />
einem insgesamt schwierigen Geschäftsjahr.<br />
Nach dem bisherigen Antragsverlauf erwarten<br />
wir eine Konsolidierung unserer Zusagen.<br />
Mit Blick auf die schwierige wirtschaftliche<br />
Entwicklung, die unsere Kunden<br />
durchmachen, rechnen wir damit, dass die<br />
notwendige Risikovorsorge im Bürgschaftsgeschäft<br />
weiter erhöht werden muss.<br />
einrichtungen der Kreditwirtschaft zum<br />
Einsatz. Die Bank beschäftigte im Jahresdurchschnitt<br />
35 Mitarbeiter, davon 3 Teilzeitbeschäftigte.<br />
Die Gestaltung neuer<br />
gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Rahmenbedingungen,<br />
der Baseler Akkord,<br />
Meldevorschriften, Controlling usw. und<br />
damit einhergehende personelle Absicherung<br />
einer immer komplizierter werdenden<br />
DV-technischen Verwaltung bedingen personelle<br />
Neueinstellungen, die wir inzwischen<br />
vorgenommen haben. Wir gehen davon aus,<br />
dass wir damit für die Zukunft gerüstet sind,<br />
und unsere Mitarbeiter auch künftig unsere<br />
Unternehmensziele mit persönlichem Einsatz<br />
und Begeisterung umsetzen und sich für<br />
die Belange der Bank engagiert einsetzen<br />
werden.<br />
Die Bedeutung des Risikomanagements<br />
wird künftig weiter zunehmen. Nicht nur in<br />
unserem eigenen, sondern auch im Interesse<br />
unserer Kunden wird dabei der gezielte Einsatz<br />
personeller und technischer Ressourcen<br />
zur Verfeinerung der Risikoinstrumentarien<br />
einen wichtigen Bestandteil unserer<br />
geschäftlichen Tätigkeit bilden. Wir sehen<br />
hier Chancen, unsere Arbeit weiter zu optimieren.<br />
Neuss, den 13. Februar 2002
Friedrich Conzen, Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichsrat hat die ihm nach Gesetz<br />
und Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben<br />
wahrgenommen und die Geschäftsführung<br />
der Bank laufend überwacht. Insgesamt<br />
fanden drei Aufsichtsratssitzungen<br />
statt. Darüber hinaus hat der Vorsitzende<br />
des Aufsichtsrats zahlreiche persönliche und<br />
telefonische Informationsgespräche mit den<br />
Mitgliedern der Geschäftsführung geführt.<br />
Die Geschäftsführung informierte den<br />
Aufsichtsrat detailliert über die Geschäftsentwicklung,<br />
die strategische Ausrichtung,<br />
Fragen der Unternehmensführung und<br />
-planung, die Ertrags- und Risikolage. Auch<br />
grundsätzliche Themen und strukturelle Fragen<br />
wie die Veränderungen in der Förderlandschaft<br />
und die Entwicklung der Diskussion<br />
zur Neuregelung einer angemessenen<br />
Eigenkapitalausstattung von Kreditinstituten<br />
(Konsultationspapier des Baseler Ausschusses)<br />
waren Gegenstand ausführlicher<br />
Beratungen.<br />
Jahresabschluss und Jahresbericht für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2001</strong> sind unter Einbeziehung<br />
der Buchführung von der durch die<br />
Gesellschafterversammlung als Abschluss-<br />
BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />
prüfer gewählten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
BDO Dr. Lauter & Fischer GmbH, Köln,<br />
geprüft und mit dem uneingeschränkten<br />
gesetzlichen Bestätigungsvermerk versehen<br />
worden. Die Jahresabschlussunterlagen, der<br />
Lagebericht der Geschäftsführung und die<br />
Berichte des Abschlussprüfers wurden allen<br />
Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Verfügung<br />
gestellt. Die Bilanzsitzung mit der<br />
Zustimmung zum Jahresabschluss <strong>2001</strong> fand<br />
im Beisein und unter Befragung des<br />
Abschlussprüfers statt.<br />
Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis<br />
zustimmend Kenntnis genommen.<br />
Nach dem abschließenden Ergebnis seiner<br />
Prüfung des Jahresabschlusses und des<br />
Lageberichts sind Einwendungen nicht zu<br />
erheben. Den von der Geschäftsführung vorgelegten<br />
Lagebericht und den Jahresabschluss<br />
zum 31. Dezember <strong>2001</strong> hat der<br />
Aufsichtsrat gebilligt.<br />
Im Berichtsjahr haben die Herren<br />
Dr. Fleischer, Reineke und Vogtmüller ihre<br />
Mandate im Aufsichtsrat niedergelegt. Ihnen<br />
gilt unser herzlicher Dank für langjähriges<br />
und erfolgreiches Wirken und ihr Engagement<br />
zur Weiterentwicklung der Bank. Neu<br />
in den Aufsichtsrat wählten die Gesellschafter<br />
die Herren Dr. Kallen, Kalmünzer, Krumm,<br />
Rapp-Frick, Dr. Schumacher und Swoboda.<br />
Der Aufsichtsrat dankt Geschäftsführung<br />
und Mitarbeitern der <strong>Bürgschaftsbank</strong> für<br />
ihren Einsatz und ihre Leistungsbereitschaft<br />
im Berichtsjahr. Er dankt ausdrücklich auch<br />
allen am Bürgschaftsverfahren Beteiligten<br />
für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />
Neuss, im April 2002<br />
Friedrich Conzen<br />
– Vorsitzender –<br />
Bericht des Aufsichtsrats 37
BILANZ ZUM 31. DEZEMBER <strong>2001</strong><br />
Aktivseite<br />
Barreserve<br />
38 Bilanz<br />
31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />
DM DM TDM<br />
Kassenbestand 3.109,65 8<br />
Forderungen an Kreditinstitute<br />
täglich fällig 28.012.249,39 28.693<br />
andere Forderungen 31.384.669,14 31.385<br />
59.396.918,53<br />
Forderungen an Kunden 386.961,26 403<br />
darunter: durch Grundpfandrechte<br />
gesichert DM 165.910,37 (31. 12. 2000 TDM 175)<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen<br />
von öffentlichen Emittenten 22.800.569,45 24.947<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank DM 22.800.569,45 (31. 12. 2000 TDM 24.947)<br />
von anderen Emittenten 72.784.334,31 89.800<br />
darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />
Bundesbank DM 65.551.575,77 (31. 12. 2000 TDM 82.570)<br />
95.584.903,76<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 70.953.842,95 39.117<br />
Beteiligungen 1,00 0<br />
darunter: an Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten<br />
DM 0,00 (31. 12. 2000 DM 0,00)<br />
Immaterielle Anlagewerte 40.996,00 74<br />
Sachanlagen 13.638.927,04 13.4068<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 3.459.438,08 2.3288<br />
Summe der Aktiva 243.465.098,27 230.161
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten<br />
Passivseite<br />
31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />
DM DM DM DM TDM<br />
täglich fällig 0,00 0<br />
mit vereinbarter Laufzeit<br />
oder Kündigungsfrist 118.505.105,03 116.688<br />
118.505.105,03<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 310.064,98 358<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 15.973,20 274<br />
Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Pensionen<br />
und ähnliche Verpflichtungen 2.969.807,00 2.843<br />
andere Rückstellungen<br />
Rückstellungen für Risiken aus dem<br />
Bürgschafts- und Garantiegeschäft 217.641.857,00 185.697<br />
abzüglich:<br />
von Rückbürgen zu<br />
übernehmender Anteil 142.303.556,00 – 121.824<br />
Anteil der haftungs-<br />
gebundenen ERP-Darlehen 720.234,00 143.023.790,00 – 902<br />
74.618.067,00<br />
sonstige Rückstellungen 919.206,04 75.537.273,04 78.507.080,04 979<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 6.697.000,00 6.697<br />
Eigenkapital<br />
gezeichnetes Kapital 5.040.500,00 5.041<br />
Kapitalrücklage 960.100,00 960<br />
satzungsmäßige Gewinnrücklagen<br />
Vortrag 33.350.409,22 32.871<br />
Einstellung des Jahresüberschusses 78.865,80 479<br />
33.429.275,02<br />
Bilanzgewinn 0,00 0<br />
39.429.875,02<br />
Summe der Passiva 243.465.098,27 230.161<br />
Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften<br />
und Gewährleistungsverträgen 1.053.418.156,08 1.046.669<br />
Bilanz<br />
39
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />
FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER <strong>2001</strong><br />
Aufwendungen<br />
40 Gewinn- und Verlustrechnung<br />
31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />
DM DM DM TDM<br />
Zinsaufwendungen 3.880.268,39 3.592<br />
Provisionsaufwendungen 15.824,23 11<br />
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />
Personalaufwand<br />
Löhne und Gehälter 4.225.963,95 3.992<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung 906.439,05 981<br />
darunter: für Altersversorgung<br />
DM 264.413,84 (2000: TDM 365)<br />
5.132.403,00<br />
andere Verwaltungsaufwendungen 1.345.797,71 1.223<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />
6.478.200,71<br />
immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 592.340,47 604<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 68.828,07 18<br />
Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />
Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie<br />
Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 17.529.393,98 14.242<br />
Jahresüberschuß 78.865,80 479<br />
Summe der Aufwendungen 28.643.721,65 25.142<br />
Jahresüberschuß 78.865,80 479<br />
Einstellung des Jahresüberschusses<br />
in satzungsmäßige Gewinnrücklagen 78.865,80 479<br />
Bilanzgewinn 0,00 0
Zinserträge aus<br />
Erträge<br />
31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />
DM DM TDM<br />
Kredit- und Geldmarktgeschäften 3.254.124,23 3.453<br />
festverzinslichen Wertpapieren<br />
und Schuldbuchforderungen 7.336.012,99 7.570<br />
Laufende Erträge aus Aktien und anderen<br />
10.590.137,22<br />
nicht festverzinslichen Wertpapieren 2.499.999,99 0<br />
Provisionserträge 15.043.167,74 13.931<br />
sonstige betriebliche Erträge 510.416,70 188<br />
Summe der Erträge 28.643.721,65 25.142<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
41
ANHANG<br />
42 Anhang<br />
A. Allgemeines<br />
Der Jahresabschluß zum 31. Dezember<br />
<strong>2001</strong> wurde nach den Vorschriften des<br />
Bankbilanzrichtlinien-Gesetzes und der<br />
Verordnung über die Rechnungslegung der<br />
Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt.<br />
B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Die Forderungen und Guthaben sind allgemein<br />
zum Nominalwert angesetzt. Für<br />
Kreditrisiken bestehen in ausreichendem<br />
Umfange Einzelwertberichtigungen und<br />
Rückstellungen. Wertpapiere sind mit den<br />
Anschaffungskosten, abzüglich Abschreibungen<br />
auf den niedrigeren Marktkurs, bewertet.<br />
Bei Wiederanstieg der Kurse wird der<br />
höhere Kurswert angesetzt, soweit die<br />
Anschaffungskosten nicht überschritten werden.<br />
Abzugrenzende Zinsen sind bei dem<br />
jeweiligen Aktivposten einbezogen. Die<br />
Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu<br />
Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger<br />
C. Erläuterungen zur Bilanz<br />
In der Bilanz sind Forderungen an<br />
Gesellschafter gem. § 42 Abs. 3 GmbHG<br />
in Höhe von insgesamt DM 33.745.270,61<br />
enthalten.<br />
Für die Darstellung der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung haben wir die Kontoform<br />
gewählt.<br />
Abschreibungen. Die übrigen Vermögensgegenstände<br />
werden mit den Anschaffungskosten<br />
bzw. dem niedrigeren beizulegenden<br />
Wert bilanziert.<br />
Die Verbindlichkeiten werden mit dem<br />
Rückzahlungsbetrag bewertet. Pensionsverpflichtungen<br />
werden nach versicherungsmathematischen<br />
Grundsätzen als Rückstellungen<br />
bilanziert. Allen erkennbaren<br />
Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten<br />
wurde durch Bildung von Rückstellungen<br />
Rechnung getragen. Nicht bilanzwirksame<br />
Geschäfte wurden in die Risikoberechnung<br />
einbezogen.<br />
Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten<br />
Forderungen an Unternehmen, mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:<br />
31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />
DM TDM<br />
verbrieft 1.200.000,00 1.200<br />
unverbrieft 28.060.039,50 28.708<br />
29.260.039,50 29.908<br />
Die anderen Forderungen an Kreditinstitute gliedern sich in folgende<br />
Restlaufzeiten auf:<br />
31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />
DM TDM<br />
Restlaufzeiten bis drei Monate 82.800,00 83<br />
mehr als drei Monate bis ein Jahr 543.569,14 544<br />
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 30.758.300,00 30.758<br />
mehr als fünf Jahre 0,00 0<br />
31.384.669,14 31.385
Die anderen Forderungen an Kunden haben folgende<br />
Restlaufzeiten:<br />
31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />
DM TDM<br />
Restlaufzeiten bis drei Monate 5.341,94 4<br />
mehr als drei Monate bis ein Jahr 16.183,94 13<br />
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 86.255,83 74<br />
mehr als fünf Jahre 279.179,55 312<br />
386.961,26 403<br />
Die Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere werden als Liquiditätsreserve<br />
gehalten. DM 90.431.356,33<br />
des Gesamtbestandes sind sowohl börsenfähig<br />
als auch börsennotiert. Innerhalb<br />
eines Jahres sind DM 24.109.014,59 fällig.<br />
Zum 31. 12. <strong>2001</strong> enthalten die Buchwerte<br />
der Wertpapiere Kurswertreserven in Höhe<br />
von DM 3.636.080,31. In den Wertpapieren<br />
sind verbriefte Forderungen an Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
besteht, in Höhe von DM 4.485.231,11<br />
enthalten.<br />
Die anderen nicht festverzinslichen<br />
Wertpapiere sind weder börsennotiert noch<br />
börsenfähig.<br />
Von den Sachanlagen werden im Rahmen<br />
ihrer eigenen Tätigkeit durch die Bank<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe<br />
von DM 939.772,00 genutzt. Grundstücke und<br />
Bauten nutzt die Bank zu 79,9% selbst.<br />
Anschaffungs- Zugänge Abgänge Kumulierte Abschreibungen Restbuchkosten<br />
Abschreibungen des Geschäfts- werte<br />
1. 1. <strong>2001</strong> jahres 31. 12. <strong>2001</strong><br />
DM DM DM DM DM DM<br />
Beteiligungen<br />
Immaterielle<br />
60.000,00 0,00 0,00 59.999,00 0,00 1,00<br />
Anlagewerte 229.983,28 14.566,60 0,00 203.553,88 47.364,60 40.996,00<br />
Sachanlagen 14.625.561,19 777.228,87 88.160,40 1.675.702,62 544.975,87 13.638.927,04<br />
14.915.544,47 791.795,47 88.160,40 1.939.255,50 592.340,47 13.679.924,04<br />
Die nicht täglich fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
haben folgende Restlaufzeiten:<br />
31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />
DM TDM<br />
Restlaufzeiten bis drei Monate 0,00 0<br />
mehr als drei Monate bis ein Jahr 12.243.500,00 12.172<br />
mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 39.497.716,60 42.583<br />
mehr als fünf Jahre 66.763.888,43 61.933<br />
118.505.105,03 116.688<br />
Anhang<br />
43
44 Anhang<br />
In den nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
sind zwei Darlehen in Höhe von je DM<br />
1.588.000,00 enthalten. Diese sind zinslos.<br />
Eines dieser Darlehen ist am 07. 12. 2023, das<br />
andere am 18. 12. 2023 fällig. Die Laufzeiten<br />
der Darlehen verlängern sich um jeweils<br />
10 Jahre, wenn sie nicht mit einer Frist von<br />
zwei Jahren gekündigt werden. Eine vor-<br />
Die als Eventualverbindlichkeiten ausgewiesenen Verpflichtungen aus Bürgschaften und<br />
Gewährleistungsverträgen gliedern sich wie folgt:<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Bürgschaften DM 1.109.125.042,13<br />
Beteiligungsgarantien DM 2.938.594,52<br />
Haftungsentlastungen DM 15.972.586,43<br />
DM 1.128.036.223,08<br />
Von den Eventualverbindlichkeiten<br />
entfallen auf Zusagen für<br />
nicht valutierende Kredite DM 63.192.589,66<br />
nicht valutierende Garantien DM 0,00<br />
nicht valutierende Haftungsentlastungen DM 0,00<br />
DM 63.192.589,66<br />
Die Eventualverbindlichkeiten sind<br />
gesichert durch Rückbürgschaften<br />
der Bundesrepublik Deutschland DM 433.152.977,51<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen DM 332.888.189,72<br />
des Landes Rheinland-Pfalz DM 51.543,83<br />
DM 766.092.711,06<br />
zeitige Rückzahlung ist ausgeschlossen. Eine<br />
Rückzahlung im Falle des Konkurses oder<br />
der Liquidation der <strong>Bürgschaftsbank</strong> erfolgt<br />
erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen<br />
Gläubiger.<br />
Für die anderen nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
gelten die gleichen Bedingungen.<br />
Es sind keine Aufwendungen angefallen.
D. Sonstige Angaben<br />
Aufsichtsrat<br />
Mitglieder<br />
Friedrich G. Conzen<br />
– Vorsitzender –<br />
Präsident des Einzelhandelsverbandes<br />
Nordrhein-Westfalen eV<br />
Ass. Hans-Peter Rapp-Frick<br />
– 1. stellvertr. Vorsitzender –<br />
Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen<br />
Industrie-und Handelskammer zu Hagen<br />
Dr. Carl Albrecht Schade<br />
– 2. stellvertr. Vorsitzender –<br />
Vorstandsmitglied der Westdeutschen<br />
Genossenschafts-Zentralbank eG<br />
Eberhard Grüne<br />
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />
Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld<br />
Nikolaus Hammes<br />
Direktor der Westdeutschen Landesbank, Girozentrale<br />
Dr. Hermann Josef Kallen<br />
Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank AG<br />
Region Nordwest<br />
Ulrich Leitermann<br />
Vorstandsmitglied der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />
Wolfdieter Lüke<br />
Vizepräsident des Hotel- und Gaststättenverbandes<br />
Westfalen eV<br />
Manfred Rütten<br />
Hauptgeschäftsführer a.D.<br />
der Landesvereinigung Fachverbände des Handwerks<br />
Nordrhein-Westfalen eV<br />
Ass. Michael Swoboda<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
Industrie-und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg<br />
Dr. Wilm Schulte<br />
Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />
Westfalen-Mitte eV<br />
Monika Stecken<br />
Geschäftsführerin im Verband der Nord-Westdeutschen<br />
Textil-und Bekleidungsindustrie eV<br />
Wulf D. Steinbach<br />
Geschäftsführer des Verbandes Druck und Medien<br />
Westfalen-Lippe eV<br />
Bernd Werner<br />
Präsident des Landesverbandes Gartenbau<br />
Rheinland eV<br />
Gerd Wieneke<br />
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />
Düsseldorf<br />
Stellvertreter<br />
Ass. Heinz Trompetter<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
des Einzelhandelsverbandes<br />
Nordrhein-Westfalen eV<br />
Axel Martens<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
Industrie-und Handelskammer<br />
Lippe zu Detmold<br />
Norbert Maurer<br />
Direktor der Westdeutschen<br />
Genossenschafts-Zentralbank eG<br />
Otto Kentzler<br />
Präsident der Handwerkskammer<br />
Dortmund<br />
Dr. Otwin Schumacher<br />
Direktor der Westdeutschen Landesbank, Girozentrale<br />
Dr. Hermann Böing<br />
Abteilungsdirektor der Deutschen Bank AG<br />
Joachim Krumm<br />
Direktor der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />
Klaus Hübenthal<br />
Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Nordrhein eV<br />
Ass. Lutz Pollmann<br />
Hauptgeschäftsführer der Baugewerblichen<br />
Verbände Nordrhein<br />
Jochen Renard<br />
stv. Hauptgeschäftsführer der<br />
Industrie- und Handelskammer zu Hagen<br />
Karl Josef Beste<br />
Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes<br />
Ruhr-Lippe eV<br />
Ansgar van Halteren<br />
Geschäftsführer des Industrieverbandes<br />
Klebstoffe eV<br />
Dirk Kalmünzer<br />
Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />
Bauindustrie<br />
Heinz Herker<br />
Präsident des Landesverbandes Gartenbau<br />
„Westfalen-Lippe“ eV<br />
Uwe Nehrhoff<br />
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />
zu Köln<br />
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Geschäftsjahr <strong>2001</strong>: DM 7.600,00.<br />
Anhang<br />
45
46 Anhang<br />
Geschäftsführung<br />
Johann Röhr, Kaarst-Büttgen<br />
Hans-Herbert Strombeck, Neuss<br />
Mitgliedern der Geschäftsführung sind zum<br />
31. 12. <strong>2001</strong> Kredite in Höhe von insgesamt<br />
DM 78.938,36 gewährt worden.<br />
Mitarbeiter<br />
Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt<br />
36 Mitarbeiter, davon 6 Teilzeitbeschäftigte.<br />
Neuss, den 08. Februar 2002<br />
Röhr Strombeck<br />
An ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung<br />
bzw. an deren Angehörige wurden<br />
im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> Bezüge von insgesamt<br />
DM 32.621,67 gezahlt. Für diesen<br />
Personenkreis bestehen Pensionsrückstellungen<br />
in Höhe von DM 651.361,00.
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den Jahresabschluss unter<br />
Einbeziehung der Buchführung und den<br />
Lagebericht der <strong>Bürgschaftsbank</strong> Nordrhein-<br />
Westfalen GmbH Kreditgarantiegemeinschaft<br />
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />
<strong>2001</strong> bis 31. Dezember <strong>2001</strong> geprüft. Die<br />
Buchführung und die Aufstellung von<br />
Jahresabschluss und Lagebericht nach den<br />
deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />
und den ergänzenden Regelungen im<br />
Gesellschaftsvertrag liegen in der Verantwortung<br />
der gesetzlichen Vertreter der<br />
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />
Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />
nach § 317 HGB unter Beachtung der<br />
vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)<br />
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen<br />
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />
und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />
der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />
Bildes der Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit<br />
hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />
Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und<br />
rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berück-<br />
sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />
Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />
für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht überwiegend<br />
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />
Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />
Vertreter sowie die Würdigung der<br />
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />
und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />
dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung<br />
bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />
geführt.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt<br />
der Jahresabschluss unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht<br />
gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung<br />
von der Lage der Gesellschaft und<br />
stellt die Risiken der künftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.<br />
Köln, den 18. Februar 2002<br />
BDO Dr. Lauter & Fischer GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
(Dr. Knorr) (Dr. Scheur)<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />
Bestätigungsvermerk<br />
47
STATISTIK<br />
48 Statistik<br />
Bürgschaftsbewilligungen <strong>2001</strong><br />
Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />
TDM TDM<br />
Handwerk<br />
Bau- und Ausbauhandwerk 37 15.230 11.527<br />
Metallhandwerk 84 34.549 26.173<br />
Holzhandwerk 15 4.313 3.248<br />
Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerk 3 909 727<br />
Nahrungsmittelhandwerk 8 3.999 3.028<br />
Gesundheitshandwerk 38 7.116 5.653<br />
Glas-, Papier- und Keramikhandwerk 5 1.230 984<br />
handwerksähnliche Gewerbe 9 4.077 2.962<br />
199 71.423 54.302<br />
Einzelhandel<br />
Nahrungs- und Genußmittel 7 2.490 1.992<br />
Bekleidung 19 6.722 5.183<br />
Möbel – Einrichtung 12 6.157 4.440<br />
Haushaltwaren 3 781 625<br />
Elektrogeräte 9 3.434 2.657<br />
Kraftfahrzeuge und -zubehör 7 1.540 1.232<br />
Bürobedarf 4 2.295 1.489<br />
Sportartikel/Spielwaren 8 1.694 1.355<br />
Medizinischer Bedarf 2 530 424<br />
Baumärkte 1 625 312<br />
Buchhandel 2 761 609<br />
Fotohandel 3 366 293<br />
Blumenhandel 1 107 86<br />
Tankstellen 8 1.596 1.276<br />
Zoohandel 2 2.248 1.546<br />
alle Übrigen 9 3.595 2.728<br />
97 34.941 26.247<br />
Großhandel<br />
Nahrungs- und Genußmittel 6 2.556 1.705<br />
Bekleidung 4 2.030 1.467<br />
Baustoffe/Industrie- und Handwerksbedarf 11 4.404 3.137<br />
Kraftfahrzeuge und -zubehör 1 1.760 1.056<br />
Elektrobedarf 2 1.400 1.120<br />
Medizinischer/Chemischer Bedarf 4 1.576 1.181<br />
Bürobedarf 4 3.276 2.171<br />
Möbel 1 600 360<br />
alle Übrigen 8 3.368 2.372<br />
41 20.970 14.569
Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />
TDM TDM<br />
Industrie<br />
Grundstoffe und Produktionsgüter 8 3.442 2.753<br />
Investitionsgüter 49 32.404 23.612<br />
Verbrauchsgüter 22 13.855 9.970<br />
79 49.701 36.335<br />
Gastgewerbe<br />
Gaststätte 5 1.501 1.201<br />
Restaurant 7 1.812 1.450<br />
Hotel-Restaurant 8 5.980 4.287<br />
Imbißstube/Schnellrestaurant 5 829 663<br />
Eisdiele 3 546 436<br />
Cafe/Bistro 4 627 435<br />
Vergnügungsbetriebe 1 299 179<br />
33 11.594 8.651<br />
Gartenbau<br />
Gartenbau 1 360 288<br />
Landschaftsgärtner 8 1.135 908<br />
Friedhofsgärtnerei 2 478 383<br />
11 1.973 1.579<br />
übrige Gewerbe<br />
Fitneß/Freizeit 22 9.116 7.095<br />
EDV 21 5.958 4.366<br />
Agenturen/Vermietungen 5 2.735 2.000<br />
Umweltdienste 9 3.805 2.672<br />
Reisebüro 4 893 714<br />
Telekommunikation 2 424 339<br />
Sportstätten und Schulen 6 1.599 1.158<br />
Werbeagenturen 6 3.075 2.085<br />
allgemeine Dienstleistungen 22 6.856 4.955<br />
Messebau 4 1.520 1.216<br />
Filmproduktion 2 320 256<br />
Elektrotechnik 13 4.019 3.096<br />
Lohnunternehmen 1 1.302 846<br />
Autowaschanlagen 1 1.612 1.290<br />
Wäschereien 2 2.185 1.348<br />
alle Übrigen 35 16.478 12.700<br />
155 61.897 46.136<br />
Statistik<br />
49
50 Statistik<br />
Bürgschaftsbestand <strong>2001</strong><br />
Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />
TDM TDM<br />
Freie Berufe<br />
Ärzte 17 6.729 5.312<br />
Krankengymnasten und Masseure 12 1.730 1.351<br />
Steuerberater 21 9.982 7.699<br />
Rechtsanwälte 2 1.560 1.248<br />
Ingenieure 4 1.623 1.210<br />
Architekten 1 145 116<br />
Apotheken 5 2.229 1.784<br />
Tanzschulen 2 460 368<br />
alle Übrigen 2 705 565<br />
66 25.163 19.653<br />
Gesamt 681 277.662 207.472<br />
Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />
TDM TDM<br />
Handwerk<br />
Bau- und Ausbauhandwerk 366 74.886 58.556<br />
Metallhandwerk 839 206.376 160.123<br />
Holzhandwerk 171 37.742 29.098<br />
Bekleidungs-, Textil- u. Lederhandwerk 44 6.289 5.031<br />
Nahrungsmittelhandwerk 162 36.090 28.652<br />
Gesundheitshandwerk 387 41.724 33.297<br />
Glas-, Papier- und Keramikhandwerk 61 9.251 7.388<br />
handwerksähnliche Gewerbe 61 15.418 12.130<br />
2.091 427.776 334.275<br />
Einzelhandel<br />
Nahrungs- und Genußmittel 107 17.924 14.322<br />
Bekleidung 109 23.820 18.528<br />
Möbel – Einrichtung 125 28.248 21.627<br />
Haushaltwaren 23 4.309 3.447<br />
Elektrogeräte 65 15.280 12.112<br />
Kraftfahrzeuge und -zubehör 77 20.764 16.625<br />
Bürobedarf 55 15.008 11.467<br />
Sportartikel/Spielwaren 48 13.536 10.023<br />
Medizinischer Bedarf 16 3.647 2.918<br />
Uhren, Gold- und Silberwaren 20 3.666 2.933<br />
Fotohandel 48 5.700 4.535<br />
Buchhandel 35 4.860 3.888
Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />
TDM TDM<br />
Einzelhandel (Fortsetzung)<br />
Baumärkte 21 5.882 4.142<br />
Zoohandel 28 6.368 4.841<br />
Musikgeschäfte 13 1.700 1.357<br />
Blumenhandel 17 6.459 3.969<br />
Tankstellen 48 10.813 8.631<br />
alle Übrigen 79 14.289 11.226<br />
934 202.273 156.591<br />
Großhandel<br />
Nahrungs- und Genußmittel 31 9.829 6.758<br />
Bekleidung 27 8.880 7.078<br />
Baustoffe/Industrie- und Handwerksbedarf 112 35.412 27.535<br />
Möbel – Einrichtung 13 6.260 4.716<br />
Kraftfahrzeuge und -zubehör 15 4.680 3.392<br />
Elektrobedarf 20 7.045 5.636<br />
Medizinischer/Chemischer Bedarf 19 5.479 4.303<br />
Freizeit- und Geschenkartikel 4 829 663<br />
Bürobedarf 8 4.945 3.731<br />
alle Übrigen 40 10.677 8.303<br />
289 94.036 72.115<br />
Industrie<br />
Grundstoffe und Produktionsgüter 32 19.914 14.681<br />
Investitionsgüter 376 181.810 138.295<br />
Verbrauchsgüter 170 70.902 53.771<br />
578 272.626 206.747<br />
Gastgewerbe<br />
Gaststätten 127 26.371 20.202<br />
Restaurants 76 24.907 19.060<br />
alle Übrigen 13 5.463 4.285<br />
216 56.741 43.547<br />
Gartenbau<br />
Gartenbau 21 5.606 4.485<br />
Baumschulen 4 1.911 1.528<br />
Garten- und Landschaftsbau 51 10.493 8.019<br />
Friedhofsgärtnerei 12 1.808 1.447<br />
Gartencenter/Blumenhandel 5 1.393 1.115<br />
alle Übrigen 1 565 452<br />
94 21.776 17.046<br />
Statistik<br />
51
52 Statistik<br />
Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />
TDM TDM<br />
übrige Gewerbe<br />
Fitneß/Freizeit 103 32.327 25.660<br />
EDV 85 26.922 20.478<br />
Pflegeleistungen 23 6.546 5.177<br />
Umweltdienste 38 11.444 9.062<br />
Reisebüro 18 2.301 1.841<br />
allgemeine Dienstleistungen 39 8.007 6.306<br />
Sportstätten und Schulen 25 3.821 2.795<br />
Lohnunternehmen 8 2.586 1.874<br />
Werbeagenturen 39 9.578 7.308<br />
Autowaschanlagen 9 5.583 4.466<br />
Büroservice 8 1.898 1.417<br />
Filmproduktion 20 3.830 3.058<br />
Labor 13 1.662 1.323<br />
Telekommunikation 16 4.330 3.207<br />
Agenturen/Vermietungen 51 12.241 9.223<br />
Messebau/Konstruktionsbüro 17 5.807 4.646<br />
Elektrotechnik 52 13.606 10.320<br />
Wäschereien 5 2.793 1.843<br />
alle Übrigen 254 80.884 62.548<br />
823 236.166 182.552<br />
Freie Berufe<br />
Ärzte 157 40.127 31.467<br />
Krankengymnasten und Masseure 67 10.331 8.131<br />
Steuerberater 123 44.125 35.020<br />
Rechtsanwälte 38 4.654 3.723<br />
Ingenieure 44 8.472 6.668<br />
Heilpraktiker 3 232 186<br />
Architekten 9 947 757<br />
Apotheken 22 8.706 6.763<br />
Unternehmensberater 8 1.328 1.054<br />
Tanzschulen 17 3.427 2.742<br />
alle Übrigen 30 3.479 2.680<br />
518 125.828 99.191<br />
Bestand <strong>2001</strong> 5.543 1.437.222 1.112.064
<strong>Bürgschaftsbank</strong><br />
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