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Geschäftsbericht BB-NRW 2001 - Bürgschaftsbank NRW

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BürgschaftsBank <strong>NRW</strong><br />

GESCHÄFTSBERICHT <strong>2001</strong>


DIE BÜRGSCHAFTSBANK IM ÜBERBLICK<br />

Seit ihrer Gründung haben die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

und ihre Rechtsvorgängerinnen<br />

der mittelständischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen<br />

Bürgschaften und Garantien<br />

in Höhe von insgesamt rund 4,3 Milliarden<br />

Mark zur Verfügung gestellt.<br />

<strong>2001</strong> 2000<br />

TDM TDM<br />

verbürgte Kredite 277.662 296.847<br />

Bürgschafts- und Garantiebestand 1.112.063 1.092.299<br />

Einzelrückstellungen für erkennbare Bürgschaftsrisiken<br />

davon gesichert durch Rückbürgschaften der Bundesrepublik<br />

203.117 171.097<br />

Deutschland und des Landes Nordrhein-Westfalen 142.304 121.825<br />

Eigenobligo nach Einzelrückstellungen 301.850 301.628<br />

Pauschalrückstellungen für ungewisse Risiken<br />

aus Bürgschaftsübernahmen 14.525 14.600<br />

Eigenkapital 39.43039.351<br />

bezahlte Ausfälle 25.857 25.955<br />

Jahresüberschuß 79 479<br />

Mit dieser Bürgschaftssumme konnten<br />

Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />

von etwa zwölf Milliarden Mark<br />

realisert werden, die ohne diese Förderung<br />

gar nicht oder nicht in dem beabsichtigten<br />

Umfang hätten umgesetzt werden können.<br />

Hinweis: Da im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> noch die Deutsche Mark offizielles Zahlungsmittel war,<br />

weist der <strong>Geschäftsbericht</strong> alle Zahlen in DM-Beträgen aus.


Einschließlich ihrer beiden Geschäftsführer beschäftigt die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> 40 Mitarbeiter.<br />

Mit finanzwirtschaftlicher Kompetenz und betriebswirtschaftlichem Know-how stehen sie mittelständischen<br />

Unternehmen auch in schwierigen Fällen zur Seite. Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> sorgt für Sicherheit, damit<br />

Unternehmer investieren können.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Die Geschäftsführung der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

für das große Engagement, mit<br />

dem sie auch im vergangenen Jahr das<br />

Geschäftsvolumen erfolgreich bewältigt<br />

haben. Ihre Leistungsbereitschaft, ihre Kreativität<br />

und ihr fachliches Know-how werden<br />

auch zukünftig für den Erfolg der Bank ausschlaggebend<br />

sein.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Banken,<br />

Sparkassen, Kammern und Verbänden hat<br />

die Geschäftsführung wiederum als konstruktiv,<br />

vertrauensvoll und partnerschaftlich<br />

empfunden. Auch dafür gebührt ein<br />

herzlicher Dank!<br />

Dank gilt auch dem Aufsichtsrat der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> für seine konstruktive<br />

Begleitung sowie allen ehrenamtlich<br />

tätigen Mitgliedern des Bürgschaftsausschusses,<br />

die ihren profunden Sachverstand<br />

in die Beurteilung einer Vielzahl von Fällen<br />

eingebracht haben.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Vertretern<br />

der Rückbürgen war auch im vergangenen<br />

Jahr reibungslos und von gegenseitigem<br />

Vertrauen geprägt. Ihnen gilt der besondere<br />

Dank der Geschäftsführung, denn ohne ihre<br />

engagierte Kooperation wäre die effiziente<br />

Fördertätigkeit der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong><br />

nicht denkbar.


4 <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong><br />

Ein Partner im Risiko<br />

6, 12, 18, 23 Die Bank und ihre Kunden<br />

8, 14, 20 Bericht der Geschäftsführung<br />

24 Auf einen Blick<br />

26 Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

26 Gesellschafter der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

29 Aufsichtsrat<br />

30 Bürgschaftsausschuss<br />

31 Sachverständigenrat<br />

31 Geschäftsführung<br />

32 Lagebericht der Geschäftsführung<br />

37 Bericht des Aufsichtsrats<br />

38 Jahresabschluss<br />

38 Bilanz<br />

40 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

44 Anhang<br />

49 Bestätigungsvermerk<br />

50 Statistik<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Für diesen <strong>Geschäftsbericht</strong> wurden Daten aus folgenden Quellen verwendet:<br />

Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik <strong>NRW</strong>: Statistischer Jahresbericht <strong>2001</strong><br />

Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung: Wirtschaftslage und Finanzierung im<br />

Mittelstand, Herbst <strong>2001</strong> und Frühjahr 2002; Insolvenzen und Neugründungen <strong>2001</strong><br />

mind - Mittelstand in Deutschland, Studie <strong>2001</strong> des Unternehmermagazins „impulse“ und der<br />

Dresdner Bank mit wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Mittelstandsforschung, Bonn


BÜRGSCHAFTSBANK <strong>NRW</strong><br />

4 Ein Partner im Risiko<br />

Ein Partner<br />

im Risiko<br />

Banken gehen gerne auf Nummer sicher,<br />

vor allem bei der Kreditvergabe. Dies ist ihr<br />

gutes Recht, führt aber dazu, dass in der<br />

mittelständischen Wirtschaft bei fehlenden<br />

Sicherheiten notwendige Investitionen unterbleiben<br />

– mit nicht selten weit reichenden<br />

Konsequenzen für die Unternehmen selbst<br />

und deren Mitarbeiter.<br />

Eine Bürgschaft ist die einzige Möglichkeit,<br />

fehlende Sicherheiten zu ersetzen.<br />

Genau darin liegt die Hauptaufgabe der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong>. Sie ist eine steuerbefreite<br />

Selbsthilfeeinrichtung der mittelständischen<br />

Wirtschaft und wird von deren<br />

Selbstverwaltungsorganisationen getragen.<br />

Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> geht für und mit dem<br />

Unternehmer oder Freiberufler ins wirtschaftliche<br />

Risiko.<br />

Allerdings nicht auf Treu und Glauben:<br />

Zwar kann eine Ausfallbürgschaft fehlende<br />

Sicherheiten ersetzen, nicht jedoch mangelnde<br />

Rentabilität. Für die Übernahme<br />

einer Bürgschaft sind deshalb ausschließlich<br />

betriebswirtschaftliche Daten entscheidend.<br />

Diese werden von den Mitarbeitern<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong>, gegebenenfalls unter<br />

Einbeziehung von Sachverständigen, sorgfältig<br />

analysiert und mit dem Antragsteller<br />

häufig auch in einem Beratungsgespräch<br />

diskutiert.<br />

Die „externe Sichtweise“ der <strong>Bürgschaftsbank</strong>-Fachleute<br />

hat schon vielen<br />

Unternehmern potenzielle betriebliche<br />

Schwachstellen offenbart, derer sie sich gar<br />

nicht bewusst waren. Deshalb ist die einer<br />

Bürgschaftszusage vorangehende Beratung<br />

zum Vorteil beider Seiten.<br />

Johann Röhr, Geschäftsführer<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong><br />

Es ist letztlich Ziel der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

<strong>NRW</strong> - entsprechend ihrem Auftrag zur Förderung<br />

der mittelständischen Wirtschaft -<br />

möglichst viele Ausfallbürgschaften zuzusagen,<br />

um auf diese Weise Investitionen zu<br />

ermöglichen, die andernfalls nicht getätigt<br />

werden könnten. Dies impliziert eine im<br />

Bankensektor sonst nicht anzutreffende<br />

Risikobereitschaft.<br />

Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> übernimmt<br />

Bürgschaften für Bankkredite<br />

(auch Kontokorrentkreditlinien)<br />

Bürgschaften für Darlehen aus<br />

öffentlichen Förderprogrammen<br />

Bürgschaften für Bankbürgschaften<br />

für Anzahlungen, Vertragserfüllung<br />

und Gewährleistungen<br />

Bürgschaften für Leasingverträge und<br />

-finanzierungen<br />

Garantien für Kapitalbeteiligungen<br />

Bürgschaften für Bausparkassendarlehen


Hans-Herbert Strombeck, Geschäftsführer<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong><br />

Mit der Übernahme von Ausfallbürgschaften<br />

werden betriebswirtschaftlich sinnvolle<br />

und vertretbare Geschäftsvorhaben<br />

gefördert. Dazu zählen:<br />

Existenzgründungen<br />

Investitionen für Geschäfts- und<br />

Betriebserweiterungen<br />

Betriebsverlagerungen<br />

Finanzierung von Betriebsmitteln<br />

Verbürgt werden bis zu 80 Prozent eines<br />

Darlehensbetrages bis zu einer maximalen<br />

Bürgschaftssumme von 750.000 Euro. Die<br />

Laufzeit kann in Anpassung an das jeweilige<br />

Geschäftsvorhaben bis zu 15 Jahre betragen;<br />

bei zu verbürgenden Programm-Darlehen<br />

der öffentlichen Hand kann diese zeitliche<br />

Regelgrenze auch überschritten werden. Die<br />

Kombination zinsgünstiger Mittel in Verbindung<br />

mit einer Bürgschaft bietet vor allem<br />

Existenzgründern eine wirkungsvolle Unterstützung.<br />

Ausfallbürgschaften können von Unternehmern<br />

und Freiberuflern beantragt werden,<br />

wenn sie über eine ihrem Tätigkeitsgebiet<br />

entsprechende persönliche, kaufmännische<br />

und fachliche Qualifikation verfügen,<br />

das Unternehmen günstige Standortund<br />

Wettbewerbsverhältnisse aufweist und<br />

in einer wirtschaftlichen Prognose nachvollziehbar<br />

belegt, dass aus dem Geschäftsbetrieb<br />

der Kapitaldienst und ein angemessener<br />

Lebensunterhalt erwirtschaftet<br />

werden können. Darüber hinaus setzt eine<br />

Bürgschaftszusage neben einer angemessenen<br />

echten Eigenbeteiligung an den<br />

Finanzierungskosten beim Unternehmer<br />

auch den Willen und die Fähigkeit zur<br />

Leistung voraus.<br />

Banken schätzen Finanzierungen, die<br />

mit einer Ausfallbürgschaft unterlegt sind:<br />

Sie bietet ihnen nicht nur eine 100-Prozent-<br />

Sicherheit, sondern wirkt sich für sie auch<br />

Kosten und Risiko mindernd aus. Ebenso wie<br />

ein Kredit ist auch die Bürgschaft letztlich<br />

eine Finanzdienstleistung, die jederzeit<br />

gegen Entgelt in Anspruch genommen werden<br />

kann. Inzwischen kann eine Ausfallbürgschaft<br />

auch direkt – ohne Einschaltung<br />

der Hausbank – für maximal 100.000 Euro<br />

bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> nachgefragt<br />

werden. Damit wird vor allem Firmen mit<br />

geringerem Finanzierungsbedarf der Zugang<br />

zu einem Darlehen deutlich erleichtert.<br />

Ein Partner im Risiko 5


DIE BANK UND IHRE KUNDEN<br />

6<br />

Manche Träume<br />

werden wahr<br />

Mit elf Jahren saß Dirk Bolten, Sohn<br />

eines Duisburger Bäckermeisters, zum<br />

ersten Mal auf dem Rücken eines Ponys –<br />

und war fasziniert. Pferde und Reiten dominierten<br />

fortan das Leben des Jungen und<br />

bestimmten letztlich auch seine Berufswahl.<br />

Mit 24 Jahren war Dirk Bolten Pferdewirtschaftsmeister<br />

und machte sich mit einer<br />

Reitschule auf Gut Hülchrath in Ratingen-<br />

Lintorf selbstständig. Den dortigen Reiterhof<br />

pachtete er von der Stadt Düsseldorf. 1996<br />

investierte der heute 41-jährige sein angespartes<br />

Eigenkapital in den Kauf der Reitanlage<br />

und pachtete zusätzliches Gelände.<br />

Damit hatte Bolten seinen „Traum, mit Pferden<br />

und in der freien Natur zu arbeiten“<br />

endgültig verwirklicht.<br />

Einen lang gehegten Traum verwirklicht: Dirk Bolten in der neuen Reithalle von<br />

Gut Hülchrath in Ratingen-Lintorf<br />

Die Bank und Ihre Kunden<br />

Doch mit den vorhandenen Anlagen gab<br />

sich Bolten nicht zufrieden. Er baute unter<br />

Einbeziehung öffentlicher Fördermittel eine<br />

zweite, 1500 Quadratmeter große Reithalle<br />

und eine Stallung mit 18 zusätzlichen Pferdeboxen<br />

nebst angeschlossenem Paddock<br />

(Auslauf) – die einen Monat später komplett<br />

vermietet waren. Auf Grund der guten Nachfrage<br />

von Reitsportfreunden aus Düsseldorf<br />

und Ratingen, Mülheim, Essen und Duisburg<br />

fasste Dirk Bolten im Frühjahr <strong>2001</strong> den Bau<br />

weiterer Stallungen ins Auge. Doch angesichts<br />

seiner nach den bisherigen Investitionen<br />

ausgeschöpften Eigenmittel zeigte sich<br />

seine Hausbank bei der Finanzierung<br />

zunächst skeptisch – nicht jedoch die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

<strong>NRW</strong>. Sie ermöglichte Boltens<br />

Expansion nach einer betriebswirtschaftlichen<br />

Analyse seines Unternehmens mit<br />

einer Ausfallbürgschaft.<br />

Im August <strong>2001</strong> eröffnete der Pferdewirtschaftsmeister<br />

die zweite Stallung, im März<br />

2002 die dritte mit jeweils 18 Pferdeboxen –<br />

Anfang Mai 2002 waren noch neun Plätze<br />

frei. Die ehemalige „Reitschule Bolten“ bietet<br />

heute auf einem 400.000 Quadratmeter<br />

großen Areal zwei Reithallen sowie je einen<br />

Spring-, Dressur- und Longierplatz – und<br />

natürlich genügend Platz für einen Ausritt.<br />

Und wer – wie der damals elfjährige Bäckermeistersohn<br />

– noch nicht reiten kann, der<br />

wird auf Gut Hülchrath bald fest im Sattel<br />

sitzen. Dirk Bolten ist ein geduldiger Reitlehrer.


Eigener Herr<br />

im eigenen Haus<br />

„Ohne die <strong>Bürgschaftsbank</strong>“, sagt Helmut<br />

Pissarek, „hätte ich mein Vorhaben gar nicht<br />

verwirklichen können.“ Denn das in Frage<br />

stehende Finanzierungsvolumen war annähernd<br />

siebenstellig, und das wollte seine<br />

Hausbank nicht ohne Rückendeckung schultern.<br />

Indes standen die betriebswirtschaftlichen<br />

Rahmendaten des Mülheimer „Autohauses<br />

Extra“ einer Bürgschaft keineswegs<br />

entgegen: Jahr für Jahr schon hatte Pissarek,<br />

seit 1995 Geschäftsführer des auf die Marke<br />

„Nissan“ spezialisierten Autohauses, Umsatzrenditen<br />

erwirtschaftet, die deutlich<br />

über dem Branchendurchschnitt lagen. So<br />

lag es für ihn nahe, am eigenen Erfolg zu<br />

partizipieren, und Helmut Pissarek erwarb<br />

im Jahr 2000 49 Prozent der Gesellschaftsanteile<br />

der Autohaus Extra GmbH.<br />

Ein Jahr zuvor jedoch hatte sich der französische<br />

Automobilhersteller Renault an<br />

Nissan beteiligt, und beide Unternehmen<br />

dachten in der Folgezeit intensiv über eine<br />

Neustrukturierung des Vertriebs in Deutschland<br />

nach. Im Zuge dieser Überlegungen<br />

trennte sich die Nissan Autovertrieb Essen<br />

GmbH sukzessive von bis dahin „eigenen“<br />

Autohäusern und bot Pissarek ihren 51-Prozent-Anteil<br />

zum Kauf an. Der 51-Jährige<br />

nutzte diese einmalige Chance mit Unterstützung<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> und ist seit<br />

Mitte <strong>2001</strong> eigener Herr im eigenen Haus.<br />

Seit einem Jahr Chef im eigenen Haus: Helmut Pissarek vor seinem<br />

Autohaus Extra in Mülheim<br />

Zehn Mitarbeiter und vier Auszubildende<br />

beschäftigt das „Autohaus Extra“, in dessen<br />

Werkstatt die Wände weiß gefliest sind (und<br />

auch weiß aussehen). Auf dem 6000 Quadratmeter<br />

großen Grundstück stehen ständig<br />

170 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge zur Auswahl.<br />

Das bereits 1989 gegründete Autohaus<br />

hat Helmut Pissarek komplett renoviert und<br />

nach seinen eigenen Vorstellungen neu<br />

eingerichtet. Jährlich finden rund 250 neue<br />

Nissan-Fahrzeuge und 300 „Gebrauchtwagen<br />

mit Garantie“ einen Käufer. Jahresumsatz<br />

<strong>2001</strong>: zwölf Millionen Mark. Die<br />

Geschäfte gehen gut, und Helmut Pissarek<br />

denkt darüber nach, einen Teil seiner Verbindlichkeiten<br />

vorzeitig abzulösen.<br />

Die Bank und Ihre Kunden<br />

7


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

8<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

Mittelständische Unternehmer und die<br />

Angehörigen Freier Berufe sind die Klientel<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong>. In dem mit 18<br />

Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten<br />

deutschen Bundesland arbeiten 551.000<br />

Mittelstandsbetriebe und knapp 150.000<br />

Freiberufler mit insgesamt rund fünf Millionen<br />

Beschäftigten. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />

im Mittelstand hat – positiv wie<br />

negativ – unmittelbare und weit reichende<br />

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Denn<br />

bundesweit beschäftigen die mittelständischen<br />

Unternehmen 20 Millionen fest angestellte<br />

Arbeitnehmer – deutlich mehr als die<br />

Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland.<br />

Der weltweite konjunkturelle Abschwung,<br />

der sich im Verlauf des Jahres <strong>2001</strong><br />

weiter verstärkt hat, ist in Nordrhein-Westfalen<br />

besonders deutlich zu spüren gewesen.<br />

Der reale Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt<br />

– Summe aller in <strong>NRW</strong> erzeugten<br />

Waren und Dienstleistungen – lag bei nur<br />

noch 0,2 Prozent und markierte damit den<br />

niedrigsten Wert seit 1997. Vor allem die<br />

negative Entwicklung im produzierenden<br />

Gewerbe (und hier vor allem auf dem Bausektor)<br />

beeinträchtigte das gesamtwirtschaftliche<br />

Ergebnis und die Arbeitsmarktentwicklung<br />

in <strong>NRW</strong>. Hingegen hielt der<br />

positive Beschäftigungstrend im Dienstleistungssektor<br />

– mit 5,86 Millionen Mitarbeitern<br />

der stärkste Wirtschaftszweig in Nordrhein-Westfalen<br />

– auch im Jahr <strong>2001</strong> an.<br />

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen verringerte<br />

sich um 4,4 Prozent. Vier Fünftel der<br />

Anmeldungen (122.000) erfolgten im Zuge<br />

der Neugründung eines Gewerbebetriebes,<br />

weitere 22.000 aus Anlass einer Betriebsübernahme<br />

bzw. Veränderungen im Gesellschafterkreis.<br />

Demgegenüber hatten drei<br />

Viertel aller Gewerbeabmeldungen (103.000)<br />

die Aufgabe eines Unternehmens zur Folge,<br />

während in 20.000 Fällen eine Firma an<br />

einen unternehmerischen Nachfolger über-<br />

geben wurde – per Saldo eine wie in den<br />

Vorjahren leicht positive Entwicklung.<br />

Indes vermittelt der Blick auf einzelne<br />

Branchen ein durchaus differenziertes Bild:<br />

Mit einem Zuwachs von 4,2 Prozent konnte<br />

lediglich das Kredit- und Versicherungsgewerbe<br />

mit einem Plus bei den Gewerbeanmeldungen<br />

aufwarten, während die übrigen<br />

Branchen zum Teil deutliche Rückgänge<br />

verzeichneten: minus zehn Prozent im verarbeitenden<br />

Gewerbe, minus acht Prozent im<br />

Handel, minus 7,6 Prozent im Baugewerbe,<br />

minus 3,1 Prozent im Gastgewerbe. Selbst<br />

der heterogene, stets in dynamischem Wandel<br />

begriffene Dienstleistungsbereich verzeichnete<br />

<strong>2001</strong> ein Minus von 1,9 Prozent<br />

bei den Gewerbeanmeldungen. Einzige Ausnahme<br />

dort: die Sparte „Datenverarbeitung“<br />

mit einem Zuwachs von drei Prozent.<br />

Existenzgründungen rückläufig<br />

Die konjunkturelle Situation (nicht nur)<br />

in Nordrhein-Westfalen hat unternehmerische<br />

Initiativen spürbar gebremst, sowohl<br />

bei Existenzgründungen als auch bei<br />

Betriebsübernahmen – beides Bereiche, die<br />

neben der Existenzfestigung zum Kerngeschäft<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> gehören. So<br />

verringerte sich die Zahl der Bürgschaftszusagen<br />

für Existenzgründungen von 245 im<br />

Jahr 2000 auf 226 im Berichtsjahr (minus<br />

1,77 Millionen Mark Bürgschaftssumme), die<br />

Zahl der Zusagen für Betriebsübernahmen<br />

von 199 auf 155 (minus 10,88 Millionen<br />

Mark). Bei den Existenzfestigungen verringerte<br />

sich die bewilligte Bürgschaftssumme<br />

um knapp vier Millionen Mark (minus sechs<br />

Zusagen).<br />

Betrachtet man die Bewilligungen der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> nach Wirtschaftszweigen,<br />

so fällt vor allem der Rückgang im Handwerk<br />

ins Auge: Die Bürgschaftssumme verringerte<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr um 18,7 Millionen<br />

auf rund 54 Millionen Mark (minus


„Existenzgründungen gehören zu unserem<br />

Kerngeschäft“: Manfred Thivessen, Prokurist in der<br />

Kreditabteilung<br />

65 Zusagen). Dieser unter allen Wirtschaftszweigen<br />

mit Abstand größte Rückgang lässt<br />

sich nicht allein mit der auch die anderen<br />

Branchen beeinflussenden Konjunkturunsicherheit<br />

erklären. Es steht zu vermuten,<br />

dass ungeklärte Nachfolgeregelungen nicht<br />

nur den Generationswechsel im Handwerk<br />

verzögern, sondern auch zukunftsorientierte<br />

Investitionen blockieren – eine für diesen<br />

Wirtschaftszweig möglicherweise fatale<br />

Entwicklung.<br />

Bewilligte Bürgschaften nach Art des Geschäftsvorhabens<br />

Handwerk ohne Nachfolger?<br />

Denn in rund einer Viertelmillion Handwerksbetrieben<br />

werden nach einer Schätzung<br />

des Zentralverbands des Deutschen<br />

Handwerks in den nächsten Jahren die<br />

Unternehmensgründer der Nachkriegsgeneration<br />

in den Ruhestand treten – und ein<br />

Nachfolger ist nicht in Sicht. Auf der vom<br />

Bundeswirtschaftsministerium unterstützten<br />

Unternehmensbörse im Internet (www.change-online.de)<br />

stehen rund 7000 Unternehmensangeboten<br />

lediglich 3000 Nachfragen<br />

gegenüber. Für das Handwerk, nach wie vor<br />

der größte Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen,<br />

wird die Zeit knapp. Und Unternehmen<br />

mit Investitionsrückständen werden<br />

sich schwer tun, einen qualifizierten Nachfolger<br />

für den Chefsessel zu finden.<br />

Rekord beim Bürgschaftsbestand<br />

Ihrem Förderauftrag ist die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

auch vor dem Hintergrund der ungünstigen<br />

Wirtschaftsentwicklung gerecht<br />

geworden. Mit einer Summe von rund 1,1<br />

Milliarden Mark erreichte der Gesamtbestand<br />

der Bürgschaften zum Jahresende<br />

<strong>2001</strong> eine neue Rekordmarke. Mit dieser<br />

Bürgschaftssumme wurde eine Kreditaufnahme<br />

von insgesamt 1,44 Milliarden Mark<br />

ermöglicht. Zwar hat sich die Bestandssumme<br />

seit 1995 kontinuierlich, in manchen<br />

Anzahl Kredite TDM Bürgschaften TDM<br />

Existenzgründungen 226 69.766 52.562<br />

Betriebsübernahmen 155 56.574 43.733<br />

Betriebsverlagerungen 59 33.378 25.473<br />

Existenzfestigungen 140 60.879 45.398<br />

Betriebsmittel 74 40.653 28.399<br />

Sonstige Vorhaben 27 16.412 11.907<br />

681 277.662 207.472<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

9


10 Bericht der Geschäftsführung<br />

Jahren sogar sprunghaft erhöht, jedoch ist<br />

im gleichen Zeitraum die jährliche Zuwachsrate<br />

stetig gesunken. Mit anderen Worten:<br />

Die spürbar gesunkene Investitionsbereitschaft<br />

im Mittelstand (bundesweit überwog<br />

<strong>2001</strong> zum ersten Mal überhaupt der Anteil<br />

investitionsunwilliger Betriebe) hat sich<br />

auch im Neugeschäft der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

nieder geschlagen. Die Bank wird deshalb in<br />

der Ansprache mittelständischer Unternehmen<br />

noch stärker als bisher ihre Beratungsund<br />

Betreuungskompetenz herausstellen.<br />

Dessen ungeachtet konnten mit Hilfe der<br />

Bürgschaftsförderung im vergangenen Jahr<br />

7919 Arbeitsplätze (2000: 8500) in Nordrhein-Westfalen<br />

neu geschaffen oder nachhaltig<br />

gesichert werden, darunter mehr als<br />

2100 allein im Handwerk.<br />

515.428 652.202 807.311 945.301 1.031.314<br />

1995<br />

Bürgschaftsbestand (in TDM) und jährliche Zuwachsraten seit 1995<br />

1.092.299 1.112.064<br />

1996 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Insolvenzen – so viele wie nie<br />

In Deutschland ist die Zahl der Insolvenzen<br />

auch im Jahr <strong>2001</strong> weiter auf insgesamt<br />

49.600 gestiegen – eine Zunahme um 18,7<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr (41.780<br />

Insolvenzen). Zwar erhöhte sich dabei<br />

erwartungsgemäß die Zahl der Verbraucherinsolvenzen<br />

wiederum überproportional<br />

(+ 31,3 Prozent), als Besorgnis erregend<br />

muss hingegen die Zunahme bei den Unternehmensinsolvenzen<br />

angesehen werden:<br />

Sie haben sich <strong>2001</strong> bundesweit mehr als<br />

verdreifacht. Die Zuwachsrate von 16 Prozent<br />

(von 27.930 auf 32.400 Fälle) ist die<br />

höchste seit 1995 und vermittelt ein nicht<br />

nur eingetrübtes, sondern ausgesprochen<br />

düsteres Bild der wirtschaftlichen Entwicklung.<br />

Auch die Betrachtung einzelner Wirtschaftszweige<br />

in West- und in Ostdeutschland<br />

vermittelt kein freundlicheres Bild: Das<br />

verarbeitende Gewerbe, der Bau, der Handel<br />

und das Dienstleistungsgewerbe litten <strong>2001</strong><br />

unter wirtschaftlichen Ausfällen. In Ostdeutschland<br />

verzeichnete der Bausektor –<br />

trotz eines leichten Rückgangs um 2,1 Prozent<br />

– fast die Hälfte aller 9900 Insolvenzfälle,<br />

während in Westdeutschland allein auf<br />

den Dienstleistungssektor (plus 34,9 Prozent)<br />

nahezu die Hälfte aller Insolvenzen<br />

entfielen.<br />

Baugewerbe stark betroffen<br />

Auch in Nordrhein-Westfalen erreichte<br />

die Zahl der Insolvenzen mit 9724 Fällen<br />

einen neuen Rekordstand, wobei die Gesamtzunahme<br />

um 16,5 Prozent (plus 1374<br />

Fälle) im wesentlichen auf die um 19,3 Prozent<br />

gestiegene Zahl der Unternehmensinsolvenzen<br />

(6574) zurückzuführen ist. Dabei<br />

verzeichnete das Baugewerbe (plus 22,7 Prozent<br />

auf 1618 Fälle) die mit Abstand meisten<br />

Firmenzusammenbrüche.


„Insolvenzzahlen bereiten Sorge“: Hans-Jochen<br />

Hinneburg, Prokurist in der Rechtsabteilung<br />

Jüngere Unternehmen waren am häufigsten<br />

vom wirtschaftlichen Aus betroffen;<br />

rund drei Fünftel der insolventen Betriebe<br />

bestanden noch keine acht Jahre, ein Drittel<br />

noch nicht einmal drei Jahre. Der nordrheinwestfälischen<br />

Statistik ist nicht zu entnehmen,<br />

wie sich diese Unternehmen bei ihrer<br />

Gründung finanziert hatten. Tatsache ist<br />

jedoch, dass neu und häufig mit nur geringem<br />

Eigenkapital gegründete Unternehmen<br />

eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit<br />

haben, wenn sie ihre Finanzierung mit einer<br />

Kombination von zinsgünstigen öffentlichen<br />

Mitteln und einer Bürgschaft darstellen.<br />

„Kapitaler“ Teufelskreis<br />

Es ist oftmals ein Teufelskreis, in den ein<br />

Unternehmen schon gerät, bevor es sich<br />

überhaupt am Markt etablieren kann – und<br />

in welchem es sein weiteres Leben gefangen<br />

bleibt: Gegründet mit nur geringem Eigenkapital<br />

hat es in der Folge nur eingeschränkten<br />

Zugang zu weiteren, für die Expansion<br />

notwendigen Kreditmitteln. Seine geringe<br />

Ertragskraft in den ersten Jahren gestattet<br />

so gut wie keine Rücklagenbildung. Trotz<br />

Wachstums verschlechtert sich die Eigenkapitalquote<br />

kontinuierlich – mit der Folge<br />

geringer Liquiditätsspielräume. Eine temporär<br />

schwache Nachfrage oder ein größerer<br />

Zahlungsausfall reichen aus, um das junge<br />

Unternehmen in die Insolvenz zu treiben.<br />

Demgegenüber sichert eine Bürgschaft<br />

– gerade weil die Eigenkapitalausstattung<br />

gering ist – nicht nur eine langfristig angelegte<br />

(Programm-)Finanzierung, sondern sie<br />

gewährleistet darüber hinaus auch in ausreichendem<br />

Maß Liquidität. Die Bürgschaft<br />

sichert die finanzielle Grundlage für unternehmerisches<br />

Handeln.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

11


DIE BANK UND IHRE KUNDEN<br />

12 Die Bank und Ihre Kunden<br />

Bodybuilder<br />

nicht erwünscht<br />

Ein zarter, orientalisch anmutender Duft<br />

hängt in der Luft. Die Treppe hinauf begleiten<br />

den Besucher abstrakte Farbkompositionen<br />

in kräftigen, warmen Rottönen, davor<br />

stehen schlanke, hohe Flaschen mit blauen,<br />

grünen und tiefroten Flüssigkeiten. Die<br />

Treppe mündet in einen weiten, Licht durchfluteten<br />

Raum, in dem grüne Farnwedel<br />

bis zur Decke reichen. Helles kanadisches<br />

Ahornholz harmoniert mit den sandfarbenen<br />

Tongefäßen. Der Besucher befindet sich im<br />

„Natural Health & Fitnessclub“ in Neuss –<br />

und der ist alles andere als ein „Fitness-<br />

Studio“.<br />

Fitnesstraining mit Ambiente: Mingo und Jens Mikoteit in ihrem Natural Health & Fitness<br />

Club in Neuss<br />

Um Muskelmasse geht es denn auch<br />

nicht in dem von Jens und Mingo Mikoteit im<br />

Februar 2002 eröffneten Gesundheits- und<br />

Fitnessclub, dessen Finanzierung sie mit<br />

einer Bürgschaft absicherten. Der Neusser<br />

Club will die Lücke zwischen (zeitlich<br />

begrenzter) medizinischer Rehabilitation<br />

und gesundheitsförderndem Fitnesstraining<br />

schließen. „Wir sprechen mit unserem Angebot<br />

keine Bodybuilder an“, sagt Mingo Mikoteit<br />

freimütig, „sondern Leute jeden Alters,<br />

die etwas gegen ihre Rücken-, Nacken- oder<br />

Knieschmerzen tun oder ihre körperliche<br />

Fitness verbessern wollen.“<br />

Und darauf versteht sich ihr Mann Jens.<br />

Der 37-jährige Diplom-Sportlehrer und<br />

-therapeut, der am „Kölner Modell“ für<br />

Herzerkrankungen wissenschaftlich mitarbeitete<br />

und einige Fitnesseinrichtungen<br />

leitete, erstellt für jeden Kunden – nach<br />

vorangegangenem Fitness-Check – einen<br />

auf dessen Wünsche und die gesundheitliche<br />

Verfassung hin ausgerichteten Trainingsplan,<br />

der regelmäßig aktualisiert wird.<br />

Erst dann geht’s an die teilweise martialisch<br />

anmutenden Geräte. Zwischen den Übungen<br />

kann man sich mit einem Mineraldrink an<br />

der „Fitnesstheke“ stärken, auf der selbstverständlich<br />

keine Aschenbecher stehen.<br />

Für 59 Euro monatlich zuzüglich einer<br />

einmaligen Aufnahmegebühr von 79 Euro<br />

können Gesundheitsbewusste an sieben<br />

Tagen in der Woche so oft in den Fitnessclub<br />

kommen wie sie wollen. Nach jeweils<br />

sechs Monaten Mitgliedschaft sinkt der Beitrag<br />

um zehn Euro – allerdings nur zwei<br />

Mal. „Unschlagbar“, sagt Mingo Mikoteit, die<br />

sich um den kaufmännischen Part und das<br />

Marketing kümmert, sei ihr Familientarif –<br />

119 Euro für bis zu fünf Personen.<br />

Pfiffige Ideen beflügeln das Geschäft:<br />

Unlängst startete der „Natural Health & Fitnessclub“<br />

eine Werbeaktion unter dem Motto<br />

„100 Paare gesucht – Zwei kommen, nur<br />

Einer zahlt“. Mit unerwartetem Erfolg: Noch<br />

am gleichen Tag hatten sich hundert Paare<br />

angemeldet.


Testfall für das<br />

richtige Leben<br />

„Mechatroniker“ ist ein noch junger<br />

Beruf. Er erfordert die Fähigkeit, elektronische<br />

Steuerungen so zu programmieren,<br />

dass sie mechanische Arbeitsabläufe automatisieren.<br />

Wie aber lernt man dies?<br />

Eine Antwort geben die didaktischen<br />

Systeme eines Unternehmens im Iserlohner<br />

Stadtteil Letmathe: Die Köster Systemtechnik<br />

GmbH entwickelt und vertreibt unter anderem<br />

so genannte speicherprogrammierbare<br />

Steuerungen, die genau dasselbe tun wie<br />

entsprechende Anlagen in der Industrie.<br />

Mit einem Unterschied: Die Auswirkungen<br />

der elektronischen Steuerbefehle werden<br />

auf einem Computerbildschirm simuliert,<br />

oder sie zeigen sich in einer miniaturisierten<br />

Produktionsanlage – mit Ergebnissen wie<br />

im richtigen Leben, nämlich dem realen<br />

Produktionsalltag.<br />

„Wir machen keine Spielzeuge“, sagt<br />

Eric Moskwa, der die 1986 gegründete Köster<br />

Systemtechnik im Juni <strong>2001</strong> zusammen mit<br />

seinem Partner Peter Waluscha übernommen<br />

hat. Der diplomierte Physik-Ingenieur<br />

und der staatlich geprüfte Techniker finanzierten<br />

die Betriebsübernahme aus eigenen<br />

Mitteln und besicherten den Kontokorrentrahmen<br />

(„falls wir einen Millionenauftrag<br />

vorfinanzieren müssen“) mit einer Ausfallbürgschaft.<br />

Ein kluger Schachzug, denn eine<br />

„echte“ industrielle Produktionslinie, lediglich<br />

maßstabsgerecht verkleinert, kann<br />

durchaus mit einer siebenstelligen Summe<br />

zu Buche schlagen.<br />

Denn auch in die Miniaturanlage werden<br />

„handelsübliche Industriekomponenten“ eingebaut;<br />

sie bietet eine perfekte Simulation<br />

industrieller Prozessabläufe in kleinem<br />

Maßstab. Die Neutralisationsanlage, die in<br />

der chemischen Industrie eingesetzt wird, ist<br />

in Wirklichkeit fünf Mal größer; gleichwohl<br />

liefert die Mini-Anlage die selben Ergebnisse.<br />

Produktionssteuerung en miniature: Eric Moskwa und Peter Waluscha übernahmen<br />

die Köster Systemtechnik GmbH in Iserlohn-Letmathe<br />

13 Mitarbeiter inklusive der beiden<br />

Geschäftsführer erwirtschafteten <strong>2001</strong> einen<br />

Jahresumsatz von rund vier Millionen Mark.<br />

Zwar bilden Berufsschulen bis hin zu Universitäten<br />

den Hauptmarkt des Unternehmens<br />

in Deutschland, doch die Nachfrage<br />

aus dem Ausland – Portugal und Malaysia<br />

beispielsweise – wächst kontinuierlich.<br />

Peter Waluscha trainiert die Ausbilder von<br />

Bildungseinrichtungen an den Köster-Systemen<br />

und legt dabei im Jahr rund 40.000 Kilometer<br />

zurück – in „echt“.<br />

Die Bank und Ihre Kunden 13


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

14 Bericht der Geschäftsführung<br />

Insolvenzen - nichts geht mehr<br />

Dass unternehmerisches Handeln in<br />

Wohl und Wehe in den gesamtwirtschaftlichen<br />

Kontext eingebunden ist, zeigen einmal<br />

mehr die Unternehmensinsolvenzen des<br />

Jahres <strong>2001</strong>. Bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> erhöhte<br />

sich die Zahl der Ausfälle nur leicht<br />

von 163 auf 167 Fälle bei einem fast unveränderten<br />

Volumen von insgesamt 25,86 Millionen<br />

Mark und ohne erkennbare branchenspezifische<br />

Unterschiede. Wie schon im<br />

Jahr zuvor waren – analog dem Branchenanteil<br />

am Gesamtbestand – im Handwerk die<br />

meisten Bürgschaftsausfälle (28 Prozent)<br />

zu verzeichnen, gefolgt vom Einzelhandel<br />

(19 Prozent) und dem Großhandel (13 Prozent).<br />

Hingegen verringerte sich, eher<br />

zufallsbedingt, der Industrie-Anteil an den<br />

Ausfällen von 24 Prozent auf nur noch 11<br />

Prozent. Ihren mit den Bürgschaften eingegangenen<br />

Verpflichtungen gegenüber dem<br />

Kreditgewerbe wird die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

<strong>NRW</strong> wie bisher zuverlässig nachkommen.<br />

Bürgschaftsausfälle <strong>2001</strong> nach Wirtschaftszweigen<br />

Wendepunkt erreicht?<br />

Es steht zu befürchten, dass die Bürgschaftsausfälle<br />

des Jahres <strong>2001</strong> noch keinen<br />

Wendepunkt markieren. Denn gerade im<br />

eigenkapitalschwachen Mittelstand wirken<br />

sich konjunkturelle Schwankungen inzwischen<br />

deutlich schneller aus als dies noch in<br />

den achtziger Jahren der Fall war. Heute<br />

führen Rezessionen bereits in der Statistik<br />

des Folgejahres zu höheren Insolvenzzahlen.<br />

Dabei haben mittelständische Betriebe kaum<br />

finanzielle Reserven für eine wirtschaftliche<br />

Durststrecke: Fast 40 Prozent verfügten <strong>2001</strong><br />

lediglich über eine Eigenkapitalquote von<br />

weniger als zehn Prozent, nur rund 20 Prozent<br />

der Betriebe hatten eine angemessene<br />

Quote von mehr als 30 Prozent bilanzielles<br />

Eigenkapital.<br />

Eigenkapital als „Risikopuffer“<br />

Die Insolvenzentwicklung nicht nur des<br />

vergangenen Jahres unterstreicht deutlich,<br />

dass dem Eigenkapital als „Risikopuffer“<br />

Anzahl TDM Anteil %<br />

Handwerk 57 7.196 28<br />

Einzelhandel 35 4.940 19<br />

Großhandel 11 3.357 13<br />

Gastgewerbe 9 1.321 5<br />

Gartenbau 3 147 1<br />

Industrie 16 2.957 11<br />

übrige Gewerbe 27 4.652 18<br />

Freie Berufe 9 1.286 5<br />

167 25.856 100


„Eigenkapital ist im Mittelstand ein Dauerthema“:<br />

Eckhard Kubitz, Prokurist in der Kreditabteilung<br />

eine besondere Bedeutung zukommt. Je<br />

mehr Eigenkapital ein Unternehmen hat,<br />

desto besser meistert es unerwartete Forderungsausfälle<br />

und Konjunkturkrisen. Hingegen<br />

sind Firmen mit einer dünnen Eigenkapitaldecke<br />

auf die Unterstützung ihrer<br />

Bank angewiesen, um ihre Finanzierung<br />

stabil halten zu können.<br />

„Basel II“ als Chance<br />

Worum geht es bei den Vorschlägen der<br />

„Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“<br />

zur Reform des Eigenkapitalstandards<br />

(Basel II)? Da Kreditausfälle die<br />

Sicherheit von Einlagen und die Existenz<br />

einer Bank gefährden können, muss die<br />

Bank Kredite, die sie vergibt, mit einem<br />

bestimmten Betrag an Eigenkapital unterlegen<br />

– zurzeit pauschal acht Prozent der<br />

Kreditsumme. Dabei spielt es keine Rolle, ob<br />

der Kreditnehmer ein erstklassiger Gläubiger<br />

ist oder für die Bank ein potenzielles<br />

Risiko darstellt.<br />

„Basel II“ will ab 2005 bei der Bewertung<br />

des Kreditrisikos die Bonität des Kredit-<br />

nehmers in den Vordergrund stellen. Zugleich<br />

soll sich die Höhe des zu unterlegenden<br />

Eigenkapitals an den individuellen Risiken<br />

der vergebenen Darlehen orientieren.<br />

Für die Banken bedeutet dies, ein standardisiertes,<br />

auf jeden Kunden anwendbares<br />

Instrumentarium zu entwickeln, mit dem sich<br />

seine Bonität „messen“ und in einer nachvollziehbaren<br />

Bewertung ausdrücken lässt –<br />

das so genannte Rating.<br />

Rating für den Mittelstand<br />

Rating ist kein neues Instrument zur<br />

Bonitätsbewertung. Internationale Ratingagenturen<br />

wie etwa „Moody’s“ oder „Standard<br />

& Poor’s“ bewerten damit seit Jahrzehnten<br />

die Bonität großer Unternehmen,<br />

die sich auf dem Kapitalmarkt finanzieren.<br />

Für den Mittelstand indes wäre diese Messlatte<br />

zu groß; ein Handwerksbetrieb kann<br />

nicht mit gleicher Elle gemessen werden<br />

wie ein Industriekonzern. Ein „Mittelstands-<br />

Rating“ muss deshalb den Erfordernissen<br />

wie auch den Besonderheiten dieses Wirtschaftszweiges<br />

gerecht werden.<br />

„Basel II“ spiegelt zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt den Stand einer intensiv geführten<br />

Diskussion wieder, die noch längst nicht<br />

abgeschlossen ist und die eine Reihe von<br />

Fragen unbeantwortet gelassen hat.<br />

So sollen zum Beispiel lang laufende<br />

Darlehen mit mehr Eigenkapital unterlegt<br />

werden als Kredite mit kurz- und mittelfristigen<br />

Laufzeiten – dies würde Existenzgründungen<br />

erschweren.<br />

„Basel II“ erkennt bestimmte Kreditsicherheiten<br />

nicht als Risiko mindernd an,<br />

obwohl diese Sicherheiten (etwa die Aktivierung<br />

von Forderungen) im mittelständischen<br />

Kreditgeschäft in Deutschland seit Jahren<br />

akzeptiert sind.<br />

Viele kleine – im Mittelstand übliche –<br />

Kredite haben aufgrund ihrer Streuung unter<br />

Risikoaspekten eine insgesamt geringere<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

15


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

16 Bericht der Geschäftsführung<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit als wenige Großkredite<br />

– ein Argument, dass in der „Basel<br />

II“-Debatte noch kontrovers diskutiert wird.<br />

Jedoch sollte Kreditgebern, die sich auf kleine<br />

Darlehensvolumina konzentrieren, aus<br />

ihrem Mittelstandsgeschäft kein Nachteil bei<br />

der Eigenkapitalanforderung erwachsen.<br />

Zwar bedürfen bei „Basel II“ einzelne<br />

Fragen noch der Klärung, doch die generelle<br />

Marschrichtung dürfte klar sein: Das „Mittelstands-Rating“<br />

wird kommen. Allerdings erst<br />

2006 – und genau darin liegt eine Chance<br />

für mittelständische Betriebe. Sie haben<br />

genügend Zeit, sich mit den Rating-Kriterien<br />

auseinander zu setzen und ihre internen<br />

Strukturen auf die Rating-Erfordernisse auszurichten<br />

und zu optimieren.<br />

Rating legt Defizite offen<br />

Letztlich hat das Rating zwei Seiten, und<br />

beide können als positiv gesehen werden:<br />

Einerseits „belohnt“ es Firmen, die bisher<br />

schon über gut aufbereitete Finanzdaten<br />

verfügten, andererseits „zwingt“ es alle<br />

übrigen, potenzielle Schwachstellen zu eliminieren<br />

– zum eigenen Vorteil. Hinzu<br />

kommt: Ein Unternehmen mit einem guten<br />

Rating hat im Bankgespräch eine ungleich<br />

stärkere Verhandlungsposition.<br />

Während auf Kundenseite die Qualität<br />

eines Ratings zu einer Spreizung der Zinssätze<br />

führen wird, wirkt sie sich für die Bank<br />

in der Eigenkapitalanforderung für herausgelegte<br />

Kredite aus. So sollen Banken bei<br />

der Vergabe eines Darlehens von beispielsweise<br />

einer Million Euro an ein Unternehmen<br />

mit „schlechtem“ Rating nicht mehr nur<br />

80.000 Euro (= 100 Prozent von 8 Prozent),<br />

sondern 120.000 Euro (= 150 Prozent von<br />

8 Prozent) unterlegen. Umgekehrt müssten<br />

bei einem Kredit an eine „erste Adresse“ nur<br />

noch 16.000 Euro (= 20 Prozent von 8 Prozent<br />

der Kreditsumme) an Eigenkapitalunterlegung<br />

erfolgen.<br />

Eine Bürgschaft, die für jede Bank eine<br />

100-Prozent-Sicherheit darstellt, gewinnt vor<br />

diesem Hintergrund buchstäblich an Wert –<br />

für den Bürgschaftsnehmer wie für die Bank.<br />

Die Auswirkungen einer Bürgschaft auf die<br />

Eigenkapitalunterlegung einer Bank mag<br />

ein Beispiel in verkürzter Darstellung erläutern.<br />

Ein mit einer Bürgschaft „besichertes“<br />

Darlehen müssen Banken lediglich mit 1,6<br />

(statt 8) Prozent Eigenkapital unterlegen. Da<br />

die Bürgschaft maximal 80 Prozent eines<br />

Darlehens von beispielsweise 100.000 Euro<br />

besichert, trägt die Bank für die restlichen<br />

20 Prozent selbst das Risiko und muss für<br />

diesen Teil der Kreditsumme acht Prozent<br />

Eigenkapital aufwenden. Für 80.000 Euro<br />

unterlegt sie jedoch lediglich 1,6 Prozent.<br />

In Summe muss sie also für das 100.000-<br />

Euro-Darlehen insgesamt 2880 Euro Eigenkapital<br />

aufwenden (1,6 Prozent von 80.000<br />

plus acht Prozent von 20.000 Euro) gegenüber<br />

8000 Euro bei einem gänzlich unbesicherten<br />

Kredit. Für die Bank ist dies letztlich<br />

ein rechenbarer Vorteil, den der Kreditnehmer<br />

im Finanzierungsgespräch nicht<br />

unerwähnt lassen sollte. Denn es ist seine<br />

Bürgschaft, die das Risiko der Bank mindert.<br />

Nicht warten, sondern handeln<br />

Die mittelständische Wirtschaft wäre<br />

jedenfalls gut beraten, dem Thema „Rating“<br />

offensiv und mit einer positiven Grundhaltung<br />

zu begegnen – was viele Unternehmen<br />

offenbar auch tun. Jedenfalls gaben im Rahmen<br />

der „mind“-Studie fast 40 Prozent von<br />

bundesweit zwei Millionen befragten Entscheidern<br />

im Mittelstand an, dass sie sich<br />

vom Rating eine bessere Verhandlungsposition<br />

gegenüber Kreditgebern erhoffen. Zwar<br />

fürchtet rund ein Fünftel das Bekanntwerden<br />

negativer Ergebnisse und auch die Kostenfrage<br />

wird skeptisch gesehen; insgesamt<br />

aber überwiegt unter den Befragten die


„Risikomanagement weiter entwickeln“: Thomas<br />

Eiers-Banik, Bereichsleiter im Risikocontrolling<br />

Meinung, dass ein Rating Vorteile verspricht:<br />

eine leichtere Eigenkapitalbeschaffung bei<br />

geringeren Finanzierungskosten, die Gewinnung<br />

neuer Geschäftspartner und eine positive<br />

Publizität.<br />

Rating der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

Auch die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> wird<br />

eigene, auf ihre Klientel zugeschnittene<br />

Rating-Kriterien entwickeln und dieses<br />

Instrumentarium sorgfältig auf seine Praktikabilität<br />

hin prüfen. Sie wird sich auch dabei<br />

– gemäß ihrem Förderauftrag – als unternehmerischer<br />

Partner verstehen, der mit<br />

seinen Kunden ins Risiko geht – allerdings<br />

in verantwortlicher Abwägung der Risiken<br />

und der Chancen. Allein das Risiko zu bewerten,<br />

entspräche nicht dem Selbstverständnis<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong>.<br />

Ein Team – zwei Sprachen<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Bürgschaftsbank</strong> verstehen<br />

sich im Gespräch mit ihren Kunden<br />

auch als Beratungsteam. Sie verfügen über<br />

ein in vielen Jahren gewachsenes, profundes<br />

Branchen-Know-how und ein hohes Maß an<br />

Problemlösungskompetenz. Gutachten von<br />

Kammern und Fachverbänden sowie das<br />

fachspezifische Wissen von Sachverständigen<br />

fließen in eine Beratung mit ein.<br />

Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> spricht sowohl die<br />

Sprache des Unternehmers wie auch die<br />

der Banken – eine ideale Kombination, wenn<br />

es um komplexe Finanzierungsfragen geht.<br />

Letztlich wird jede Bürgschaftsentscheidung<br />

individuell getroffen, und eine Ablehnung ist<br />

die schwierigere.<br />

Wirtschaftliche Rahmendaten<br />

Geschäftsrisiken (Risiken aus Änderung der Förder-Rahmenbedingungen)<br />

Rückbürgschaftserklärungen Beihilferichtlinien Steuerrisiken<br />

Strategische Risiken (Risiken aus Unternehmenszielen und -strategien)<br />

Organisations- und<br />

Verwaltungsrisiken<br />

Risikobereiche einer <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

Produkt- und Vertriebsrisiken<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Adressrisiken Marktrisiken<br />

Kreditrisiken<br />

Umfeldrisiken<br />

Operationale Risiken<br />

Einhaltung gesetzlicher/<br />

aufsichtsrechtlicher Anforderungen<br />

Risiken aus Aktien und sonstigen<br />

Anlagepositionen<br />

Personalrisiken Rechts-/Vertragsrisiken<br />

DV-Risiken Rechnungslegungsrisiken<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

17


DIE BANK UND IHRE KUNDEN<br />

18 Die Bank und Ihre Kunden<br />

Maßgenau<br />

in Form gebracht<br />

Wahrscheinlich schaut sich kaum jemand<br />

sein Auto von unten an. Andernfalls aber<br />

würde er feststellen, dass die Auspuffanlage<br />

keineswegs gradlinig vom Motor zum Heck<br />

verläuft, sondern sich unter dem Wagenboden<br />

geradezu kunstvoll entlang windet.<br />

Maßgenau für den späteren Einbau in Form<br />

gebracht werden die Abgasrohre von der<br />

INNCOM GmbH im sauerländischen Sundern.<br />

Buy out by manager: Ralf Otte übernahm den Produktionsbereich Abgasrohrbiegerei<br />

eines Stahlverarbeiters im sauerländischen Sundern<br />

Das Unternehmen ging im März <strong>2001</strong> aus<br />

dem Bereich Abgasrohrbiegerei des Stahlverarbeiters<br />

Carl Froh GmbH hervor. Ralf<br />

Otte, seit 1998 Vertriebsdirektor bei Froh,<br />

übernahm kurz entschlossen den zum<br />

Verkauf stehenden Produktionsbereich (er<br />

passte nicht mehr ins Konzept der finnischen<br />

Froh-Mutter) und sicherte die Finanzierung<br />

mit einer Ausfallbürgschaft.<br />

Und dann krempelte der Diplom-Maschinenbauingenieur<br />

die Ärmel hoch und akquirierte<br />

neue Kunden, nicht zuletzt, „um mittelfristig<br />

von der Automobilindustrie etwas<br />

unabhängiger zu werden“. Denn 95 Prozent<br />

des Produktionsvolumens der INNovative<br />

COMponents GmbH sind Abgasrohr-Komponenten,<br />

die an Zulieferer von Volkswagen<br />

und Audi, Seat oder Porsche geliefert<br />

werden.<br />

Aus Aluminium-, Stahl- und Edelstahlrohren<br />

mit einem Durchmesser zwischen<br />

acht und 65 Millimetern entstehen zahlreiche,<br />

maßgenau in Form gebogene Komponenten.<br />

Die Führungsrohre für Handbremsseile<br />

etwa werden mit einer Maßgenauigkeit<br />

von drei Zehntel Millimetern bearbeitet.<br />

Auf 4500 Quadratmetern Betriebsfläche<br />

werden Monat für Monat insgesamt 700.000<br />

Metallkomponenten hergestellt und in mehr<br />

als ein halbes Dutzend Länder auch exportiert.<br />

Jahresumsatz: sechs Millionen Euro.<br />

Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich<br />

innerhalb des ersten Jahres von 27 auf 44.<br />

Und wenn der 39-jährige wie beabsichtigt<br />

einen Großauftrag unter Dach und Fach<br />

bringen kann, will er eine komplette Halle<br />

zusätzlich anmieten und die Mitarbeiterzahl<br />

nochmals deutlich aufstocken.


Eine Chance<br />

klug genutzt<br />

Manchmal kommt alles zusammen, und<br />

dann muss man die Gelegenheit ergreifen<br />

oder sie geht unwiederbringlich vorüber.<br />

Tanja und Jörg Grabowski haben die Chance,<br />

die sich ihnen zu einer selbstständigen Existenz<br />

bot, entschlossen genutzt – mit Unterstützung<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong>.<br />

Denn die Finanzierung der Übernahme<br />

eines Hufbeschlagbetriebes (einschließlich<br />

Wohnhaus und Pferdestallung) im sauerländischen<br />

Möhnesee-Wameln war trotz<br />

Einbeziehung öffentlicher Fördermittel keineswegs<br />

in trockenen Tüchern. „Uns fehlte<br />

Eigenkapital“, räumt Jörg Grabowski ein:<br />

„Unser Traum drohte zu platzen.“ Dank einer<br />

Ausfallbürgschaft ist er dennoch Wirklichkeit<br />

geworden.<br />

Von der Commerzbank Soest finanziert<br />

wurde letztlich eine – von einer Unternehmensberatung<br />

kompetent begleitete –<br />

Betriebsübernahme, die zwei Selbstständigen<br />

Perspektiven bietet: Jörg Grabowski als<br />

Hufbeschlagschmied, seiner Frau Tanja,<br />

einer gelernten Erzieherin mit Zusatzausbildung,<br />

als Reitpädagogin für verhaltensauffällige<br />

Kinder. Den Umgang mit Pferden<br />

sind beide seit ihrer Jugend gewohnt.<br />

Grabowski, der zuvor als Industriemechaniker<br />

gearbeitet hatte, hörte eines<br />

Tages, dass sich der seit Jahrzehnten in<br />

Möhnesee etablierte Hufbeschlagschmied<br />

in den Ruhestand begeben wollte – und<br />

erkannte darin seine Chance. Er gab seinen<br />

Job auf und begann in der Schmiede ein<br />

Praktikum – ebenso wie die viermonatige<br />

Ausbildung an der Hufbeschlagschmiedeschule<br />

in Münster eine handwerklich unabdingbare<br />

Voraussetzung. Anfang 2002 über-<br />

Nutzte mit einer Bürgschaft eine vielleicht einmalige Chance: Jörg Grabowski machte sich<br />

als Hufbeschlagschmied in Möhnesee selbstständig<br />

nahmen Jörg und Tanja Grabowski den alteingesessenen<br />

Betrieb, dessen ehemaliger<br />

Inhaber seine Nachfolger tatkräftig unterstützte.<br />

Das Kundeneinzugsgebiet umfasst<br />

60 Kilometer und reicht bis zur westfälischen<br />

„Pferdemetropole“ Warendorf. „Ich habe<br />

einen guten Kundenstamm“, freut sich Jörg<br />

Grabowski.<br />

Hufbeschlag setzt Know-how voraus, das<br />

sich der 32-jährige in Münster angeeignet<br />

hat. Es gibt Dutzende verschiedener<br />

Hufeisen: für Pferde, die lahmen, die „nach<br />

innen“ laufen oder deren Hufe durch<br />

Bakterienbefall entzündet sind: Dann wird<br />

zwischen Huf und Stegeisen ein Polster<br />

eingesetzt.<br />

Oberstes Gebot beim Hufbeschlag ist<br />

Ruhe – im doppelten Wortsinn. Pferde<br />

mögen weder Lärm noch Hektik. Deshalb ist<br />

Jörg Grabowski die Ruhe selbst, mag das<br />

Pferd beim Fauchen der gasbetriebenen<br />

Esse auch noch so unruhig werden. Hufbeschlagschmied<br />

ist kein Job für Ungeduldige<br />

– und Reittherapeutin auch nicht.<br />

Die Bank und Ihre Kunden 19


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

20 Bericht der Geschäftsführung<br />

Bürgschaft direkt beantragen<br />

Als ein Ergebnis ihrer Marktbeobachtung<br />

hat die <strong>Bürgschaftsbank</strong> im Jahr 2000 erstmals<br />

Existenzgründern ermöglicht, eine<br />

Ausfallbürgschaft direkt und in einer Höhe<br />

von bis zu 120.000 Mark zu beantragen.<br />

Damit wollte die <strong>Bürgschaftsbank</strong> vor allem<br />

„kleinen“ Geschäftsvorhaben den Weg zu<br />

einer Kreditfinanzierung ebnen. Seither<br />

wurde sowohl der Kreis der Antragsberechtigten<br />

als auch die direkt beantragbare Bürgschaftsumme<br />

den Markterfordernissen entsprechend<br />

erweitert.<br />

Inzwischen kann jeder Gründer, jeder<br />

Mittelständler und jeder Freiberufler eine<br />

Ausfallbürgschaft von bis zu 200.000 Mark<br />

– vor dem Kreditgespräch mit seiner Hausbank<br />

– bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> beantragen<br />

und damit die Finanzierung seines<br />

Geschäftsvorhabens auf eine sichere Basis<br />

stellen. Diese Möglichkeit des Direktantrags<br />

– erst die Bürgschaft, dann der Kredit – setzt<br />

sich im nordrhein-westfälischen Mittelstand<br />

leider nur zögernd durch. Die Kammern und<br />

Verbände könnten hier in ihren Publikationen<br />

– zum Vorteil ihrer Mitglieder – eine<br />

wertvolle Unterstützung leisten.<br />

Der <strong>Bürgschaftsbank</strong> ist bislang kein Fall<br />

bekannt, in dem ein Darlehen trotz Bürgschaft<br />

abgelehnt worden ist. Zumal sich die<br />

Hausbanken darauf verlassen können, dass<br />

die <strong>Bürgschaftsbank</strong> vor ihrer Zusage das<br />

Geschäftsvorhaben nach betriebswirtschaftlichen<br />

Maßstäben geprüft hat; die Hausbank<br />

kann deshalb ihre eigene Kreditprüfung<br />

(Kosten mindernd) verkürzen.<br />

Die Unternehmer ihrerseits finden in der<br />

Phase der Antragstellung, Bearbeitung und<br />

Entscheidung in der <strong>Bürgschaftsbank</strong> einen<br />

kompetenten Partner, der die unternehmerischen<br />

Überlegungen begleitet und gegebenenfalls<br />

auch korrigiert.<br />

„Direktantrag noch zu wenig bekannt“:<br />

Norbert Steinfels, Prokurist in der Kreditabteilung<br />

Aktive Begleitung des Vorhabens<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

stellen mit dem Antragsteller die notwendigen<br />

Unterlagen bedarfsgerecht zusammen.<br />

Zudem beurteilen sie die Investitionsmaßnahme<br />

auch inhaltlich unter Einbeziehung<br />

der Wirtschaftsorganisationen und -verbände,<br />

die die <strong>Bürgschaftsbank</strong> tragen. Die<br />

Institutionen „hinter“ der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

bilden branchenübergreifend einen einzigartigen<br />

Know-how-Pool aus profunder Sachkompetenz<br />

und branchenspezifischer Erfahrung,<br />

den die <strong>Bürgschaftsbank</strong> im Interesse<br />

ihrer Kunden gerne in Anspruch nimmt.<br />

Während der aktiven Begleitung des<br />

Vorhabens geben die Mitarbeiter der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

auch eine finanz- und betriebswirtschaftliche<br />

Unterstützung.


Direktantrag online bearbeiten<br />

Als erste in Deutschland hat die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

<strong>NRW</strong> auf ihrer Internetseite<br />

(www.bb-nrw.de) die Möglichkeit geschaffen,<br />

einen Direktantrag auf Ausfallbürgschaft<br />

online und datenbankgestützt zu<br />

bearbeiten. Dabei wird der Antragsteller<br />

Schritt für Schritt durch das insgesamt fünfseitige<br />

Formular geführt. Das Modul erkennt<br />

eine Vielzahl möglicher Fehleingaben und<br />

weist den Kunden auf notwendige Ergänzungen<br />

oder Korrekturen hin.<br />

Sehr praktisch: Sofern ihm Angaben<br />

fehlen, kann er den teilweise ausgefüllten<br />

Antrag mit selbst gewähltem Benutzernamen<br />

und Passwort auf dem Datenbankserver<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> bis zu vier Wochen<br />

abspeichern, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt<br />

weiter zu bearbeiten. Der vollständig<br />

ausgefüllte Antrag wird automatisch in eine<br />

PDF-Datei (pdf = portable document format)<br />

umgewandelt, die der Kunde ausdruckt und<br />

unterschreibt. Der Antrag nebst den erforderlichen<br />

Unterlagen kann dann zur Bearbeitung<br />

an die <strong>Bürgschaftsbank</strong> geschickt<br />

werden.<br />

Breites Informationsangebot<br />

Neben der Online-Antragsbearbeitung<br />

bietet die Webseite der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

eine breites Spektrum an Informationen:<br />

aktuelle Nachrichten, prägnante Antworten<br />

auf häufig gestellte Fragen sowie einen<br />

Überblick (mit weiterführenden Links) über<br />

die Gesellschafter der Bank, Kreditinstitute<br />

in Nordrhein-Westfalen und Förderbanken<br />

des Bundes und des Landes. Auch zu den<br />

Homepages von Ministerien, Wirtschaftsförderungsinitiativen<br />

oder den Bundesverbänden<br />

der Wirtschaft kann man sich von der<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong>-Seite aus „weiter klicken“.<br />

Dass die Bank beim inhaltlichen Aufbau<br />

ihrer Internetseite konsequent ihre (potenziellen)<br />

Kunden im Auge behalten hat, zeigt<br />

„Bürgschaftsantrag mit Online-Formular“:<br />

Heiko Schuchert, Handlungsbevollmächtigter in der<br />

Rechtsabteilung und EDV-Beauftragter<br />

ein Link unter Partner / Sonstige / Weiterführende<br />

Informationen zum „Gründerpilot“<br />

– eine Suchmaschine speziell für Existenzgründer,<br />

die ausschließlich deutschsprachige<br />

Webseiten anzeigt. Das kompakte Informationsangebot<br />

unter www.bb-nrw.de haben in<br />

nur zwei Jahren mehr als 53.000 Besucher<br />

genutzt.<br />

Bericht der Geschäftsführung<br />

21


BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

22 Bericht der Geschäftsführung<br />

Persönliche Präsenz „vor Ort“<br />

Neben der Nutzung moderner Informationsmedien<br />

wie dem Internet setzt die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

nach wie vor auf das schon in<br />

der Vergangenheit gepflegte, persönliche Gespräch<br />

mit ihren Multiplikatoren und Endkunden.<br />

So standen Geschäftsführer und<br />

Rege Nachfrage nach dem Angebot der <strong>Bürgschaftsbank</strong> auf der Existenzgründermesse<br />

“Start”<br />

Mitarbeiter der Bank auch <strong>2001</strong> Rede und<br />

Antwort in zahlreichen Gründerseminaren<br />

der Kammern oder sie informierten über das<br />

Leistungsspektrum der <strong>Bürgschaftsbank</strong> auf<br />

Mitarbeiterveranstaltungen der Kreditinstitute<br />

in Nordrhein-Westfalen. Hohen Stellenwert<br />

haben für die Bank auch persönliche<br />

Gespräche mit den sie tragenden<br />

Branchenverbänden, deren Mitglieder die<br />

originäre Zielgruppe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

sind.<br />

Die Existenzgründermesse „Start“, die<br />

alljährlich im September in Essen stattfindet,<br />

nutzte die Bank auch im vergangenen<br />

Geschäftsjahr, um ihre Dienstleistung einer<br />

breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.<br />

Dabei stieß die im persönlichen Gespräch<br />

hervor gehobene Möglichkeit der Direktbeantragung<br />

einer Ausfallbürgschaft auf<br />

durchweg positive Resonanz bei Existenzgründern.<br />

Ausblick auf 2002<br />

Der schwache Konjunkturverlauf des<br />

Jahres <strong>2001</strong> hat sich auch in den ersten<br />

Monaten des laufenden Geschäftsjahres<br />

fortgesetzt. Angesichts der eher verhaltenen<br />

Konjunkturaussichten ist die Bereitschaft<br />

mittelständischer Unternehmen zu Investitionen<br />

äußerst gering. Das ohnehin schon<br />

gedämpfte Gründerklima hat sich weiter eingetrübt.<br />

Die Geschäftsführung der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

rechnet deshalb mit einem insgesamt<br />

schwierigen Geschäftsjahr 2002, das<br />

bestenfalls von einer unveränderten Anzahl<br />

der Bürgschaftszusagen begleitet sein wird.<br />

Eine Entspannung in der Risikosituation<br />

der Bank ist aus heutiger Sicht nicht erkennbar.<br />

Nach wie vor befinden sich viele Kunden<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> in einer schwierigen<br />

wirtschaftlichen Lage. Für das gesamte Jahr<br />

2002 geht die Geschäftsführung daher nicht<br />

von einer Abnahme der Bürgschaftsrisiken<br />

aus. Vielleicht wird der Silberstreif am konjunkturellen<br />

Horizont im zweiten Halbjahr<br />

zu erkennen sein.<br />

Auf die Implikationen von „Basel II“, insbesondere<br />

das interne Rating, macht die<br />

<strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> ihre Kunden bereits<br />

seit geraumer Zeit aufmerksam. In einer<br />

breit angelegten Umfrage der KfW und von<br />

zwanzig Fach- und Regionalverbänden der<br />

Wirtschaft im Herbst <strong>2001</strong> erklärten mehr<br />

als die Hälfte (54,4 Prozent) der befragten<br />

mittelständischen Unternehmen, sie seien<br />

„mittelmäßig“ oder „nicht gut“ über „Basel<br />

II“ informiert. Das Informationsdefizit ist<br />

evident – und auch eine Herausforderung<br />

für Kreditinstitute, Kammern und Verbände.


Ein Zuhause<br />

für die Gäste<br />

Gemächlich windet sich das Flüsschen<br />

Aa durch das niederrheinische Bocholt, hin<br />

und wieder allenfalls von Ruderbooten<br />

befahren. Die Ankunft eines 25 Meter langen<br />

Plattboden-Segelschiffes geriet denn auch<br />

zum spektakulären Volksereignis: Das in<br />

Holland gebaute Schiff kam auf einem Tieflader<br />

und wurde von zwei Kran-Giganten an<br />

der Aurillac-Promenade ins Wasser gesetzt.<br />

Dort wird es in den nächsten Jahren „vor<br />

Anker“ liegen – das Bistro-Schiff mit dem<br />

Namen „Zuhause“.<br />

Annelore und Hans-Otto Overbeck haben<br />

den 60-Tonnen-Koloss bis ins Detail nach<br />

Originalplänen holländischer Plattbodenschiffe<br />

bauen lassen, die keinen platten<br />

Boden haben, sondern deren Rumpf –<br />

ähnlich einer Schieferfassade – aus sich<br />

überlappenden, miteinander verschweißten<br />

Stahlplatten besteht. „Die vergrößerte<br />

Kajüte“, sagt Annelore Overbeck, „ist äußerlich<br />

der einzige Stilbruch, den wir uns<br />

aufgrund baurechtlicher Auflagen erlauben<br />

mussten.“<br />

Indes hat das Innenleben des Schiffes<br />

mit dem seines seetüchtigen Vorbildes<br />

nichts gemein: Im Rumpf befindet sich<br />

ein stilecht-maritim eingerichtetes Spezialitäten-Restaurant<br />

mit 40 Plätzen, auf dem<br />

Oberdeck ein Bistro für den eher durstigen<br />

Gast. Acht Mitarbeiter kümmern sich in<br />

Küche und Service um das Wohl der Gäste,<br />

die bildlich gesprochen schon Schlange<br />

stehen: Bereits vor der offiziellen Eröffnung<br />

Mitte Mai hatte Annelore Overbeck<br />

„725 Einzel-Reservierungen“ im Auftragsbuch.<br />

Ein Ehepaar hat das Schiff für einen<br />

Tag komplett gebucht – es möchte seine<br />

Goldene Hochzeit „zu Hause“ feiern.<br />

DIE BANK UND IHRE KUNDEN<br />

Apropos „Zuhause“: Nachdem die Overbecks,<br />

beide begeisterte Segler, 15 Jahre<br />

einen Charterbetrieb für Segelschiffe auf<br />

dem Ijsselmeer unterhalten hatten, suchten<br />

sie „eine neue Herausforderung in einem<br />

Bistro-Schiff mit Erlebnis-Gastronomie“ und<br />

sind jetzt „endlich zu Hause“.<br />

Schwimmendes Restaurant: Im Zentrum Bocholts liegt das Bistro-Schiff von Annelore<br />

(im Bild rechts) und Hans-Otto Overbeck<br />

In das Schiff und seine Ausstattung<br />

sowie in ein angegliedertes, schwimmendes<br />

Gartenrestaurant mit 50 Sitzplätzen investierte<br />

das Ehepaar rund 750.000 Euro, die<br />

sie teilweise mit einer Bürgschaft absicherten.<br />

Ein Investitionsvolumen übrigens, das<br />

sich nicht nur in den 22 übergroßen Messing-Bullaugen<br />

zeigt, sondern auch im<br />

hochmodernen Gastronomie-Equipment mit<br />

Induktionsstromherd und einer programmierbaren<br />

„Kaffeemaschine“, für die ein<br />

Café crème mit einem Schuss Amaretto zu<br />

den leichteren Übungen gehört.<br />

Wo die „Zuhause“ liegt, signalisiert ihr<br />

22 Meer hoher Mast schon von weitem. Aber<br />

auch sonst wäre das im Zentrum Bocholts<br />

liegende Schiff nicht zu übersehen, zumal es<br />

das einzige dieser Größe ist – und wohl auch<br />

bleiben wird.<br />

Die Bank und Ihre Kunden 23


AUF EINEN BLICK<br />

Übrige Gewerbe<br />

28%<br />

Anträge nach Wirtschaftszweigen<br />

Übrige Gewerbe<br />

16%<br />

Industrie<br />

19%<br />

Industrie<br />

12%<br />

Bestand nach Wirtschaftszweigen<br />

24 Auf einen Blick<br />

Freie Berufe<br />

7%<br />

Gartenbau<br />

1%<br />

Freie Berufe<br />

9%<br />

Gartenbau<br />

2%<br />

Gastgewerbe<br />

4%<br />

Gastgewerbe<br />

5%<br />

Großhandel<br />

6%<br />

Großhandel<br />

7%<br />

Handwerk<br />

26%<br />

Einzelhandel<br />

15%<br />

Handwerk<br />

30%<br />

Einzelhandel<br />

14%<br />

Bürgschaftsanträge<br />

Von Januar bis Dezember <strong>2001</strong> gingen<br />

bei der <strong>Bürgschaftsbank</strong> insgesamt 1073<br />

Anträge ein, acht Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Dieser Zuwachs ist vor dem Hintergrund<br />

der rückläufigen Investitionsbereitschaft<br />

im Mittelstand sicher auch Ausdruck<br />

eines gleichzeitig gewachsenen Sicherungsdenkens<br />

bei den Kreditinstituten, zumal<br />

sich die insgesamt beantragte Bürgschaftssumme<br />

um elf Prozent auf rund 353 Millionen<br />

Mark erhöhte. Zugleich allerdings<br />

stieg, mangels vertretbarer wirtschaftlicher<br />

Prognose im Einzelfall, die Zahl der abgelehnten<br />

Anträge deutlich.<br />

Bürgschaftsbestand<br />

Mit 1,13 Milliarden Mark erreichte die<br />

Bestandssumme der Bürgschaften und<br />

Garantien ihren bislang höchsten Wert,<br />

wobei der Bereich „Übriges Gewerbe“ (vor<br />

allem der EDV-Sektor) den wertmäßig und<br />

prozentual größten Zuwachs verzeichnete;<br />

hier erhöhte sich die Bestandssumme um<br />

13,5 Prozent bzw. 20,3 Millionen Mark.<br />

Spitzenreiter im Bürgschaftsbestand ist<br />

unverändert und mit großem Abstand das<br />

Handwerk.


Finanzpartner<br />

Mit 5543 bewilligten Anträgen erreichte<br />

der Bürgschafts- und Garantiebestand im<br />

Geschäftsjahr <strong>2001</strong> seinen bisher höchsten<br />

Stand. Am Gesamtvolumen von 1,13 Milliarden<br />

Mark haben die Sparkassen einen Anteil<br />

von 40 Prozent (229,7 Millionen Mark Bürgschaftssumme).<br />

Die Genossenschaftsbanken<br />

sind am Bestandsvolumen mit 38 Prozent<br />

(214,8 Millionen Mark) und das private<br />

Bankgewerbe ist mit 22 Prozent (123,9 Millionen<br />

Mark) „beteiligt“.<br />

Bundesvergleich<br />

Unter den <strong>Bürgschaftsbank</strong>en der Länder<br />

hat die <strong>Bürgschaftsbank</strong> <strong>NRW</strong> ihre Position<br />

behauptet. Sowohl nach der Zahl der geförderten<br />

Unternehmer als auch nach dem<br />

Bürgschafts- und Garantievolumen war sie<br />

nach der <strong>Bürgschaftsbank</strong> in Baden-Württemberg<br />

wiederum (und sogar des Hochdeutschen<br />

mächtig*) am erfolgreichsten. Mit<br />

einem Bürgschafts- und Garantievolumen<br />

von insgesamt fast zwei Milliarden Mark<br />

ermöglichten alle deutschen <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />

der mittelständischen Wirtschaft<br />

eine Kreditaufnahme von insgesamt rund 2,8<br />

Milliarden Mark.<br />

*Das Land Baden-Württemberg wirbt mit außergewöhnlichen<br />

Leistungen seiner Einwohner in Fernsehspots<br />

(ohne gesprochenen Text) um Investoren. Am<br />

Ende der Spots werden zwei Textzeilen eingeblendet:<br />

„Wir können alles... – ...außer Hochdeutsch“.<br />

449.379<br />

40% 38% 22%<br />

Sparkassen Genossenschaftsbanken<br />

Private Banken<br />

Bürgschafts- und Garantiebestand nach Bankengruppen (in Prozent und TDM)<br />

Saarland<br />

Bremen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Niedersachsen<br />

Bayern<br />

Hessen<br />

Brandenburg<br />

Berlin<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Schleswig-Holstein<br />

Hamburg<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thüringen<br />

Sachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Baden-Württemberg<br />

24.233<br />

98.627<br />

260.671<br />

294.555<br />

398.113<br />

400.015<br />

429.430<br />

420.252<br />

446.898<br />

503.112<br />

518.131<br />

564.108<br />

594.098<br />

610.027<br />

727.554<br />

Die Bank im Bundesvergleich (Bürgschaftsvolumen in TDM)<br />

242.433<br />

1.125.097<br />

1.671.856<br />

Auf einen Blick<br />

25


ORGANE DER BÜRGSCHAFTSBANK<br />

GESELLSCHAFTER<br />

Handwerkskammern<br />

Handwerkskammer Aachen,<br />

Aachen<br />

Handwerkskammer Arnsberg,<br />

Arnsberg<br />

Handwerkskammer<br />

Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld,<br />

Bielefeld<br />

Handwerkskammer Dortmund,<br />

Dortmund<br />

Handwerkskammer Düsseldorf,<br />

Düsseldorf<br />

Handwerkskammer zu Köln,<br />

Köln<br />

Handwerkskammer Münster,<br />

Münster<br />

Industrie- und Handelskammern<br />

Industrie- und Handelskammer zu Aachen,<br />

Aachen<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

für das südöstliche Westfalen zu Arnsberg,<br />

Arnsberg<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Ostwestfalen zu Bielefeld,<br />

Bielefeld<br />

Industrie- und Handelskammer zu Bochum,<br />

Bochum<br />

Industrie- und Handelskammer Bonn,<br />

Bonn<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Lippe zu Detmold,<br />

Detmold<br />

Industrie- und Handelskammer zu Dortmund,<br />

Dortmund<br />

Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf,<br />

Düsseldorf<br />

26 Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

Niederrheinische Industrie- und Handelskammer<br />

Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg,<br />

Duisburg<br />

Industrie- und Handelskammer für Essen,<br />

Mülheim/Ruhr, Oberhausen zu Essen,<br />

Essen<br />

Südwestfälische Industrie- und<br />

Handelskammer zu Hagen,<br />

Hagen<br />

Industrie- und Handelskammer zu Köln,<br />

Köln<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Mittlerer Niederrhein<br />

Krefeld-Mönchengladbach-Neuss,<br />

Mönchengladbach<br />

Industrie- und Handelskammer zu Münster,<br />

Münster<br />

Industrie- und Handelskammer Siegen,<br />

Siegen<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Wuppertal-Solingen-Remscheid,<br />

Wuppertal<br />

Landwirtschaftskammern<br />

Landwirtschaftskammer Rheinland,<br />

Bonn<br />

Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe,<br />

Münster<br />

Verbände des Gartenbaus<br />

Landesverband Gartenbau Rheinland eV,<br />

Köln<br />

Landesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz eV,<br />

Bad Kreuznach<br />

Landesverband Gartenbau<br />

„Westfalen-Lippe“ eV,<br />

Dortmund<br />

Verband Garten-, Landschaftsund<br />

Sportplatzbau Rheinland eV,<br />

Köln<br />

Verbände des Handels<br />

Einzelhandelsverband Bezirk<br />

Aachen-Düren eV,<br />

Aachen<br />

Bergischer Einzelhandels- und<br />

Dienstleisterverband eV,<br />

Wuppertal<br />

Einzelhandelsverband<br />

Bonn Rhein-Sieg Euskirchen eV,<br />

Bonn<br />

Einzelhandelsverband Düsseldorf eV,<br />

Düsseldorf<br />

Einzelhandelsverband Erftkreis eV,<br />

Bergheim<br />

Einzelhandelsverband Kleve eV,<br />

Kleve<br />

Einzelhandelsverband Köln eV,<br />

Köln<br />

Einzelhandelsverband<br />

Krefeld-Kempen-Viersen eV,<br />

Krefeld<br />

Einzelhandelsverband<br />

Leverkusen-Solingen eV,<br />

Solingen<br />

Einzelhandelsverband Kreis Mettmann eV,<br />

Velbert<br />

Einzelhandelsverband<br />

Mönchengladbach-Neuss eV,<br />

Mönchengladbach<br />

Einzelhandelsverband Münsterland eV,<br />

Münster<br />

Einzelhandelsverband Niederrhein eV,<br />

Moers<br />

Einzelhandelsverband Nordrhein-Westfalen eV,<br />

Düsseldorf<br />

Einzelhandelsverband Oberbergischer Kreis eV,<br />

Gummersbach


Einzelhandelsverband Oberhausen eV,<br />

Oberhausen<br />

Einzelhandelsverband Ostwestfalen-Lippe eV,<br />

Bielefeld<br />

Einzelhandelsverband<br />

Rheinisch-Bergischer Kreis eV,<br />

Bergisch Gladbach<br />

Einzelhandelsverband Ruhr eV,<br />

Essen und Mülheim<br />

Einzelhandelsverband Ruhr-Lippe eV,<br />

Recklinghausen<br />

Einzelhandelsverband Westfalen-Mitte eV,<br />

Dortmund<br />

Einzelhandelsverband Westfalen-West eV,<br />

Gelsenkirchen<br />

Landesverband Großhandel-Außenhandel-<br />

Dienstleistungen <strong>NRW</strong> eV,<br />

Düsseldorf<br />

Verbände des Handwerks<br />

Augenoptikerverband Westfalen,<br />

Dortmund<br />

Landesinnungsverband Nordrhein<br />

für das Augenoptikerhandwerk,<br />

Düsseldorf<br />

Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks,<br />

Duisburg<br />

Bäckerinnungsverband Westfalen-Lippe,<br />

Bochum<br />

BÄKO-Zentrale Nord eG,<br />

Duisburg<br />

Baugewerbeverband Nordrhein,<br />

Düsseldorf<br />

Baugewerbeverband Westfalen,<br />

Dortmund<br />

Dachdeckerverband Nordrhein,<br />

Köln<br />

Innungsverband des Dachdeckerhandwerks<br />

Westfalen,<br />

Dortmund<br />

Innungsverband des Damen- und<br />

Herrenmaßschneiderhandwerks <strong>NRW</strong>,<br />

Essen<br />

Fachverband Elektrotechnische<br />

Handwerke Nordrhein-Westfalen,<br />

Dortmund<br />

Fleischer-Verband Nordrhein-Westfalen,<br />

Düsseldorf<br />

Innungsverband für das<br />

Nordrheinische Friseurhandwerk,<br />

Köln<br />

Innungsverband<br />

des Friseurhandwerks<br />

Westfalen-Lippe,<br />

Dortmund<br />

Glaser-Innungsverband<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

Rheinbach<br />

Fachverband Holz und Kunststoff<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

Dortmund<br />

Innungsverband des<br />

nordrheinischen Konditorenhandwerks,<br />

Mönchengladbach<br />

Konditoreninnungsverband<br />

Westfalen-Lippe,<br />

Iserlohn<br />

Verband des Kfz-Gewerbes<br />

Nordrhein-Westfalen eV,<br />

Düsseldorf<br />

Fachverband Landmaschinentechnik<br />

Nordrhein-Westfalen eV,<br />

Düsseldorf<br />

Fachverband Metall Nordrhein-Westfalen,<br />

Essen<br />

Maler- und Lackiererlandesinnungsverband<br />

Nordrhein,<br />

Köln<br />

Maler- und Lackiererinnungsverband<br />

Westfalen,<br />

Dortmund<br />

Landesinnungsverband für das Photografen-<br />

Handwerk im Lande Nordrhein-Westfalen,<br />

Köln<br />

Landesinnungsverband Nordrhein für das<br />

Raumausstatter- und Sattlerhandwerk,<br />

Bonn<br />

Innungsverband Raum und Ausstattung<br />

Westfalen-Lippe,<br />

Waltrop<br />

Landesinnungsverband des<br />

Schornsteinfegerhandwerks<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

Düsseldorf<br />

Landesinnungsverband des<br />

Schuhmacherhandwerks<br />

Rheinland und Westfalen,<br />

Düsseldorf<br />

Verband für Uhren, Schmuck und<br />

Zeitmeßtechnik Nordrhein-Westfalen,<br />

Köln<br />

Landesinnungsverband für das<br />

Zahntechniker-Handwerk<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

Düsseldorf<br />

Landesinnungsverband für das<br />

Zweiradmechanikerhandwerk<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

Düsseldorf<br />

Landesvereinigung der Fachverbände des<br />

Handwerks Nordrhein-Westfalen eV,<br />

Düsseldorf<br />

Bundeskreditgarantiegemeinschaft des<br />

Handwerks,<br />

Bonn<br />

Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

27


Verbände des Hotel- und<br />

Gaststättengewerbes<br />

Deutscher Hotelverband DEHOGA Lippe eV,<br />

Detmold<br />

DEHOGA Nordrhein eV,<br />

Düsseldorf<br />

DEHOGA Ostwestfalen eV,<br />

Bielefeld<br />

Hotel- und Gaststättenverband Westfalen eV,<br />

Dortmund<br />

Förderungsgesellschaft für das westfälische<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe mbH,<br />

Dortmund<br />

Verbände der Industrie<br />

Gesamtverband kunststoffverarbeitende<br />

Industrie eV,<br />

Frankfurt<br />

Gesellschaft zur Förderung<br />

des Maschinenbaues mbH,<br />

Frankfurt/M.<br />

Industrieverband Klebstoffe eV,<br />

Düsseldorf<br />

Unternehmensverband der Papier, Pappe<br />

und Kunststoffe verarbeitenden Industrie<br />

Nordrhein eV (UVP),<br />

Wuppertal<br />

28 Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

Verband Druck + Medien Nordrhein eV,<br />

Düsseldorf<br />

Verband Druck und Medien<br />

Westfalen-Lippe eV,<br />

Lünen<br />

Verband der Nord-Westdeutschen<br />

Textil- und Bekleidungsindustrie eV,<br />

Münster<br />

Verband Rheinisch-Westfälischer<br />

Brauereien eV,<br />

Düsseldorf<br />

Verband für das Verkehrsgewerbe<br />

Westfalen-Lippe eV,<br />

Münster<br />

Vereinigung der Papier, Pappe und Kunststoffe<br />

verarbeitenden Industrie Westfalen eV,<br />

(VPV-Westfalen),<br />

Bielefeld<br />

Wirtschaftsvereinigung Bauindustrie eV,<br />

Nordrhein-Westfalen,<br />

Düsseldorf<br />

WSM Wirtschaftsverband Stahl-<br />

und Metallverarbeitung eV,<br />

Hagen<br />

Zentralverband Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie eV (ZVEI),<br />

Landesstelle Nordrhein-Westfalen,<br />

Köln<br />

Kreditinstitute<br />

Bankenvereinigung<br />

Nordrhein-Westfalen eV, Köln,<br />

zugleich treuhänderisch für 16 Banken des<br />

privaten Kreditgewerbes<br />

Westdeutsche Genossenschafts-<br />

Zentralbank eG,<br />

Düsseldorf<br />

Westdeutsche Landesbank,<br />

Girozentrale,<br />

Düsseldorf<br />

Versicherungen<br />

Iduna Vereinigte Lebensversicherung aG<br />

für Handwerk, Handel und Gewerbe,<br />

Hamburg<br />

Provinzial Lebensversicherungsanstalt der<br />

Rheinprovinz,<br />

Düsseldorf<br />

Signal Krankenversicherung a.G.,<br />

Dortmund<br />

Signal Unfallversicherung a.G.,<br />

Dortmund


AUFSICHTSRAT<br />

Mitglieder<br />

Friedrich G. Conzen<br />

Düsseldorf<br />

Präsident des Einzelhandelsverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen eV<br />

– Vorsitzender –<br />

Assessor Hans-Peter Rapp-Frick<br />

Hagen<br />

Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen<br />

Industrie- und Handelskammer zu Hagen<br />

– 1. stellvertr. Vorsitzender –<br />

Dr. Carl Albrecht Schade<br />

Düsseldorf<br />

Vorstandsmitglied der Westdeutschen<br />

Genossenschafts-Zentralbank eG<br />

– 2. stellvertr. Vorsitzender –<br />

Eberhard Grüne<br />

Bielefeld<br />

Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld<br />

Nikolaus Hammes<br />

Düsseldorf<br />

Direktor der Westdeutschen Landesbank<br />

Girozentrale<br />

Stellvertreter<br />

Karl Josef Beste<br />

Recklinghausen<br />

Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes<br />

Ruhr-Lippe eV<br />

Dr. Hermann Böing<br />

Düsseldorf<br />

Abteilungsdirektor der Deutschen Bank AG<br />

Heinz Herker<br />

Bochum<br />

Präsident des Landesverbandes Gartenbau<br />

„Westfalen-Lippe“ eV<br />

Klaus Hübenthal<br />

Düsseldorf<br />

Hauptgeschäftsführer des<br />

DEHOGA Nordrhein eV<br />

Dirk Kalmünzer<br />

Düsseldorf<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

Bauindustrie<br />

Dr. Hermann Josef Kallen<br />

Düsseldorf<br />

Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Deutschen Bank AG<br />

Region Nordwest<br />

Ulrich Leitermann<br />

Dortmund<br />

Vorstandsmitglied der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />

Wolfdieter Lüke<br />

Soest<br />

Vizepräsident des Hotel- und<br />

Gaststättenverbandes<br />

Westfalen eV<br />

Manfred Rütten<br />

Monheim<br />

Hauptgeschäftsführer a.D. der<br />

Landesvereinigung der Fachverbände des<br />

Handwerks Nordrhein-Westfalen eV<br />

Assessor Michael Swoboda<br />

Bonn<br />

Hauptgeschäftsführer der Industrie-<br />

und Handelskammer<br />

Bonn/Rhein-Sieg<br />

Otto Kentzler<br />

Dortmund<br />

Präsident der Handwerkskammer<br />

Dortmund<br />

Joachim Krumm<br />

Dortmund<br />

Direktor der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />

Axel Martens<br />

Detmold<br />

Hauptgeschäftsführer der Industrie- und<br />

Handelskammer Lippe zu Detmold<br />

Norbert Maurer<br />

Münster<br />

Direktor der Westdeutschen<br />

Genossenschafts-Zentralbank eG<br />

Uwe Nehrhoff<br />

Köln<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

Handwerkskammer zu Köln<br />

Dr. Wilm Schulte<br />

Dortmund<br />

Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />

Westfalen-Mitte eV<br />

Monika Stecken<br />

Münster<br />

Geschäftsführerin im Verband<br />

der Nord-Westdeutschen Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie eV<br />

Wulf D. Steinbach<br />

Lünen<br />

Geschäftsführer des Verbandes<br />

Druck und Medien Westfalen-Lippe eV<br />

Bernd Werner<br />

Bonn<br />

Präsident des Landesverbandes<br />

Gartenbau Rheinland eV<br />

Gerd Wieneke<br />

Düsseldorf<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

Handwerkskammer Düsseldorf<br />

Assessor Lutz Pollmann<br />

Düsseldorf<br />

Hauptgeschäftsführer der Baugewerblichen<br />

Verbände Nordrhein<br />

Jochen Renard<br />

Hagen<br />

stv. Hauptgeschäftsführer der Industrie-<br />

und Handelskammer zu Hagen<br />

Dr. Otwin Schumacher<br />

Düsseldorf<br />

Direktor der Westdeutschen Landesbank<br />

Girozentrale<br />

Assessor Heinz Trompetter<br />

Düsseldorf<br />

Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen eV<br />

Ansgar van Halteren<br />

Düsseldorf<br />

Geschäftsführer des<br />

Industrieverbandes Klebstoffe eV<br />

Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong> 29


BÜRGSCHAFTSAUSSCHUSS<br />

Kurt Buchwald<br />

Düsseldorf<br />

stellvertretender Geschäftsführer der<br />

Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf<br />

– Vorsitzender –<br />

Nikolaus Hammes<br />

Düsseldorf<br />

Direktor der Westdeutschen Landesbank<br />

Girozentrale<br />

– Vorsitzender –<br />

Dieter Kurtz<br />

Essen<br />

Abteilungsdirektor der Deutschen Bank 24 AG<br />

– Vorsitzender –<br />

Horst Schwabe<br />

Düsseldorf<br />

Ehrenobermeister<br />

der Elektro-Innung Düsseldorf<br />

– Vorsitzender –<br />

Petra Beckers<br />

Münster<br />

Direktorin der Westdeutschen Landesbank<br />

Girozentrale<br />

– stellvertretende Vorsitzende –<br />

Wolfgang Haase<br />

Hamm<br />

Lebensmittelkaufmann<br />

– stellvertretender Vorsitzender –<br />

Rolf Harig<br />

Düsseldorf<br />

Abteilungsdirektor der Westdeutschen<br />

Genossenschafts-Zentralbank eG<br />

– stellvertretender Vorsitzender –<br />

Uwe Beckmann<br />

Münster<br />

Prokurist der Westdeutschen Landesbank<br />

Girozentrale<br />

Heinrich Benneker<br />

Hagen<br />

Abteilungsleiter des<br />

Wirtschaftsverbandes Stahlumformung e.V.<br />

Dieter Berens<br />

Gelsenkirchen<br />

Kraftfahrzeugunternehmer<br />

Manfred Bogie<br />

Meerbusch<br />

Gärtnermeister<br />

30 Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

Alfred Bomert<br />

Münster<br />

Abteilungsdirektor der Westdeutschen<br />

Genossenschaftszentralbank eG<br />

Franz Bruns<br />

Münster<br />

Abteilungsleiter des Verbandes für das<br />

Verkehrsgewerbe Westfalen-Lippe eV<br />

Wilhelm Eubel<br />

Troisdorf-Spich<br />

Diplom-Ingenieur<br />

Klaus Fernges<br />

Essen-Kettwig<br />

Geschäftsführer der WIR-Treuhand<br />

und Unternehmensberatung GmbH<br />

RA Johannes Göbel<br />

Düsseldorf<br />

Geschäftsführer des Verbandes<br />

Druck und Medien Nordrhein eV<br />

Ansgar van Halteren<br />

Düsseldorf<br />

Geschäftsführer des<br />

Industrieverbandes Klebstoffe eV<br />

Hanns-Jochen Hoffmann<br />

Düsseldorf<br />

Textilkaufmann<br />

Karl-Hermann Hunecke<br />

Essen<br />

Prokurist der Deutschen Bank 24 AG<br />

Dirk Kalmünzer<br />

Düsseldorf<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

Bauindustrie<br />

Thomas Klammer<br />

Düsseldorf<br />

Handlungsbevollmächtigter der<br />

Dresdner Bank AG<br />

Lutz Klewer<br />

Köln<br />

Dezernent der Industrie- und<br />

Handelskammer zu Köln<br />

Werner-Georg Kölling<br />

Bochum<br />

Geschäftsführer der Industrie-<br />

und Handelskammer zu Bochum<br />

Rudolf König (gen. Kersting)<br />

Siegen<br />

Geschäftsführer der Industrie-<br />

und Handelskammer Siegen<br />

Andreas Körner<br />

Düsseldorf<br />

Prokurist der Commerzbank AG<br />

Dr. Matthias Leder<br />

Wuppertal<br />

Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer<br />

Wuppertal-Solingen-Remscheid<br />

Norbert Maurer<br />

Düsseldorf<br />

Abteilungsdirektor der Westdeutschen<br />

Genossenschafts-Zentralbank eG<br />

Dieter Mesch<br />

Horn-Bad Meinberg<br />

Gastronom<br />

Joachim Niestroj<br />

Düsseldorf<br />

Prokurist der Dresdner Bank AG<br />

Henning Oberheide<br />

Paderborn<br />

Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />

Ostwestfalen eV<br />

Michael Oberschelp<br />

Bielefeld<br />

Vizepräsident des Landesverbandes<br />

Gartenbau Westfalen-Lippe eV<br />

Manfred Piana<br />

Aachen<br />

Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />

Bezirk Aachen-Düren eV<br />

Wieland Pieper<br />

Münster<br />

Geschäftsführer der Industrie- und<br />

Handelskammer zu Münster<br />

Volker Rautenstengel<br />

Düsseldorf<br />

Prokurist der Westdeutschen Landesbank<br />

Girozentrale<br />

Klaus Reineke<br />

Düsseldorf<br />

Direktor der IKB Deutsche Industriebank AG<br />

Bert Rudolph<br />

Düsseldorf<br />

Gastronom


Manfred Rycken<br />

Düsseldorf<br />

Fleischermeister<br />

Joachim Schermer<br />

Köln<br />

Unternehmensberater der Handwerkskammer<br />

zu Köln<br />

Johannes Schumacher<br />

Aachen<br />

Bäckermeister<br />

Astrid Schulte<br />

Duisburg<br />

Abteilungsleiterin der Niederrheinischen<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

Duisburg – Wesel – Kleve<br />

Reinhard Schulz<br />

Dortmund<br />

Stellv. Hauptgeschäftsführer der Industrieund<br />

Handelskammer zu Dortmund<br />

SACHVERSTÄNDIGENRAT<br />

Dieter Aust<br />

Bonn<br />

Betriebsberater der<br />

Landwirtschaftskammer Rheinland<br />

Michael Gotschika<br />

Köln<br />

Geschäftsführer des Verbandes Garten-,<br />

Landschafts- und Sportplatzbau Rheinland eV<br />

Jürgen Hegering<br />

Recklinghausen<br />

Tischlermeister, Dipl.-Ing.<br />

Charles Heymann<br />

Köln<br />

Hotelier<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Carsten Schulze<br />

Düsseldorf<br />

Prokurist der Commerzbank AG<br />

Wolfgang Schwalen<br />

Duisburg<br />

Augenoptikermeister<br />

Vorsitzender des Landesinnungsverbandes<br />

Nordrhein für das Augenoptikerhandwerk<br />

Friedhelm Spalting<br />

Höxter-Ottbergen<br />

Gastronom<br />

Monika Stecken<br />

Münster<br />

Geschäftsführerin im Verband<br />

der Nord-Westdeutschen Textil- und<br />

Bekleidungsindustrie eV<br />

Michael Steinacker<br />

Düsseldorf<br />

Abteilungsdirektor der Westdeutschen<br />

Genossenschafts-Zentralbank eG<br />

Friedrich-Wilhelm Klingelhöfer<br />

Bielefeld<br />

Vizepräsident des Landesverbandes<br />

Gartenbau Westfalen-Lippe eV<br />

Karl-Heinz Koster<br />

Düsseldorf<br />

Kaufmann für Tapeten, Farben und Lacke<br />

Elmar Kremer<br />

Gladbeck<br />

Bauunternehmer<br />

Hans Mültin<br />

Ludwigshafen<br />

Landesverband Gartenbau Rheinland-Pfalz<br />

Johann Röhr Hans-Herbert Strombeck<br />

Wulf D. Steinbach<br />

Lünen<br />

Geschäftsführer des<br />

Verbandes Druck und Medien<br />

Westfalen-Lippe eV<br />

Uwe Uphaus<br />

Bielefeld<br />

Geschäftsführer der Vereinigung der<br />

Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden<br />

Industrie Westfalens e.V. (VPV-Westfalen)<br />

Hans Georg Völkel<br />

Düsseldorf<br />

Direktor der Westdeutschen<br />

Genossenschafts-Zentralbank eG<br />

Theo Wilmink<br />

Neuenkirchen<br />

Hotelier<br />

Heinz-Dieter Ostwinkel<br />

Lippstadt<br />

Gastronom<br />

Helmut Rüskamp<br />

Dülmen<br />

Gärtnermeister<br />

Gisela Waldbruch<br />

Oberhausen<br />

Steuerberaterin<br />

Dr. Martin Zimmermann<br />

Eschweiler<br />

Dipl.-Ingenieur/Steuerberater<br />

Organe der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

31


LAGEBERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

32 Lagebericht der Geschäftsführung<br />

Bürgschaftsgeschäft<br />

Das schwache allgemeine wirtschaftliche<br />

Umfeld hat der <strong>Bürgschaftsbank</strong> die<br />

Arbeit im Jahre <strong>2001</strong> nicht leicht gemacht.<br />

Die sich im Verlauf des Berichtsjahres immer<br />

weiter abschwächende Konjunktur hat zu<br />

einer deutlichen Investitionszurückhaltung<br />

und zu einer Dämpfung des Gründerklimas<br />

geführt. Dennoch lag die Nachfrage nach<br />

Bürgschaften 8% über dem Niveau des Vorjahres.<br />

Dafür zeichnet sicherlich auch ein<br />

angesichts der nur schwer einschätzbaren<br />

konjunkturellen Zukunft wieder gewachsenes<br />

Sicherungsbedürfnis der Kreditinstitute<br />

verantwortlich.<br />

Allen betriebswirtschaftlich vertretbaren<br />

Nachfragen nach Bürgschaftskrediten konnte<br />

entsprochen werden. Wenn dennoch im<br />

Vergleich zum Vorjahr mit 681 Bürgschaftsübernahmen<br />

mit einem Gesamtvolumen von<br />

207,4 Mio. DM (Vorjahr 231 Mio. DM) 10%<br />

Geschäftsergebnis<br />

Risikovorsorge:<br />

Mit Wertberichtigungen sollen Verluste<br />

aus Bürgschaftsrisiken aufgefangen werden.<br />

Sie werden in Höhe des spezifischen Verlustrisikos<br />

gebildet und regelmäßig zur<br />

Feststellung der angemessenen Höhe überprüft.<br />

Abschreibungen werden vorgenommen,<br />

sobald nach Einschätzung der Bank<br />

Forderungen als uneinbringlich angesehen<br />

werden.<br />

Die Risikosituation hat sich auch im<br />

Geschäftsjahr <strong>2001</strong> nicht entspannt. Die<br />

wirtschaftliche Situation vieler unserer Kunden<br />

gestaltet sich weiterhin schwierig. Die<br />

hohe Steuer-, Abgaben- und Bürokratielast<br />

beeinträchtigt weiterhin die Unternehmensergebnisse.<br />

Vor diesem Hintergrund haben<br />

weniger Risiko übernommen wurde, wird<br />

deutlich, dass die Bank in nennenswertem<br />

Umfang nicht aussichtsreiche Anfragen<br />

zurückgeben musste. Trotz einer beachtlichen<br />

Risikobereitschaft der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

konnte in einer großen Zahl von Nachfragen<br />

die erforderliche persönliche, fachliche oder<br />

kaufmännische Qualifikation nicht belegt<br />

oder die positive Zukunftsprognose nicht<br />

hinreichend dargestellt werden, so dass den<br />

Finanzierungsanträgen nicht entsprochen<br />

werden konnte. Den höchsten Einbruch im<br />

Vergleich zum Vorjahr hatte das Handwerk<br />

hinzunehmen, das noch immer durch fehlende<br />

Auftragsimpulse im Bau- und Ausbaugewerbe<br />

belastet ist. Hier ging die Bürgschaftsnachfrage<br />

um über 25% zurück. Für<br />

5.847 Engagements verbürgte die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

zum Bilanzstichtag ein Volumen<br />

von rd. 1,128 Mrd. DM.<br />

wir auch im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> wiederum<br />

für Einzelwertberichtigungen einschließlich<br />

Direktabschreibungen insgesamt 25 Mio. DM<br />

aufgewendet. Der Bestand an Risikovorsorge<br />

stieg im Jahr <strong>2001</strong> unter Berücksichtigung<br />

von Auflösungen und Abbuchungen<br />

von in Vorjahren gebildeter Risikovorsorge<br />

um 19% auf 203 Mio. DM (Eigenanteil 60<br />

Mio. DM).<br />

Aus in den Vorjahren übernommenen<br />

167 Bürgschaften waren zudem Ausfälle in<br />

Höhe von 26 Mio. DM (Vorjahr: 26 Mio. DM)<br />

zu zahlen. Die Ausfallquote (bezogen auf das<br />

Bürgschaftsvolumen) von 2,3% liegt damit<br />

weiter deutlich unter dem vergleichbaren<br />

Durchschnittswert aller <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />

für das Jahr 2000 von 3,7%.


Auch für das Geschäftsjahr 2002 gehen<br />

wir nicht von einer Abnahme der Bürgschaftsrisiken<br />

aus.<br />

Erfolgsrechnung:<br />

Die Erträge aus dem laufenden<br />

Geschäftsbetrieb stiegen aufgrund des weiterhin<br />

hohen Bürgschaftsvolumens und der<br />

veränderten Bearbeitungsgebühren auf rd.<br />

15,5 Mio DM (Vorjahr: 14,1 Mio. DM). Bei<br />

aufgrund unseres strengen Kostenmanagements<br />

nur moderat gestiegenen Aufwendungen<br />

aus laufendem Geschäftsbetrieb von<br />

7,1 Mio. DM konnte ein operatives Ergebnis<br />

Risikomanagement<br />

Zur Geschäftstätigkeit einer <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

gehört unvermeidbar das Eingehen<br />

von Risiken. Die frühzeitige Risikoerkennung<br />

und vorausschauende Steuerung<br />

der Risiken stellt eine wesentliche Erfolgskomponente<br />

unseres Geschäfts dar. Die<br />

Bank hat für den Bereich der Risikokontrolle<br />

umfassende Arbeitsanweisungen und<br />

Arbeitsabläufe installiert, die es ihr ermöglichen,<br />

Risiken frühzeitig zu erkennen,<br />

abzumildern und einer ständigen Kontrolle<br />

zu unterwerfen. Die damit erzielte Risikotransparenz<br />

bietet die Grundlage für die<br />

abzuleitenden Managemententscheidungen.<br />

Vergangenheitsbezogene Ansätze werden<br />

ergänzt durch zukunftsorientierte Szenariobetrachtungen.<br />

In regelmäßig aktualisierten<br />

Prognoserechnungen werden die erwarteten<br />

Ergebnisse und die wichtigsten Kennziffern<br />

unter alternativen Annahmen vorausgeschätzt,<br />

so dass den geschäftlichen Risiken<br />

rechtzeitig begegnet werden kann. Darüber<br />

hinaus verfügt die Bank in Form der<br />

von 8,4 Mio. DM oder 54,2% der Erträge<br />

(Vorjahr: 51,8%) erzielt werden. Das Wertpapier-<br />

und Zinsergebnis erhöhte sich<br />

gegenüber dem Vorjahr um rd. 3,5 Mio. DM.<br />

Der sich danach errechnende Jahresüberschuss<br />

von rd. 0,1 Mio. DM wird satzungsgemäß<br />

den Gewinnrücklagen zugeführt.<br />

Das haftende Eigenkapital beträgt rd.<br />

51 Mio. DM. Mit einem Solvabilitätskoeffizienten<br />

(Verhältnis haftendes Eigenkapital<br />

zu Risiko gewichteten Aktiva) von 15,4%<br />

lagen wir zum Bilanzstichtag deutlich über<br />

dem vom Bundesaufsichtsamt geforderten<br />

Mindestwert von 8%.<br />

„Internen Revision“ über eine unabhängige<br />

Instanz, die Effektivität und Effizienz der<br />

angewandten Maßnahmen überprüft.<br />

Die bedeutendsten Risiken, denen wir<br />

besondere Aufmerksamkeit widmen, sind<br />

Kredit-, Markt-, Betriebs- und Geschäftsrisiken.<br />

Kreditrisiko:<br />

Das Kreditrisiko besteht darin, dass<br />

Kunden ihren vertraglich zugesicherten Zahlungsverpflichtungen<br />

gegenüber den Hausbanken<br />

nicht nachkommen und die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

ihre Bürgschaft einlösen muss.<br />

Das Kreditrisiko stellt für die <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

das höchste Einzelrisiko dar.<br />

Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> legt ihre Bereitschaft,<br />

Ausfallrisiken einzugehen, nach bestimmten<br />

Grundsätzen fest. Ein schriftlicher<br />

Bericht stellt die Basis für jede von der Bank<br />

zu treffende Kreditentscheidung dar. Ein<br />

solcher Bericht enthält alle wesentlichen<br />

Informationen, die für die Kreditentschei-<br />

Lagebericht der Geschäftsführung<br />

33


34 Lagebericht der Geschäftsführung<br />

dung maßgeblich sind. Auf der Basis dieses<br />

Berichts erfolgt eine detaillierte Risikobeurteilung.<br />

Sie besteht aus der Analyse der<br />

finanziellen Verhältnisse, der Marktposition,<br />

des Geschäftsumfelds, in dem der Kreditnehmer<br />

tätig ist, sowie der Qualität des<br />

Managements.<br />

Sämtliche Bürgschaftsengagements werden<br />

regelmäßig überprüft. Aus der durch die<br />

detaillierte Beobachtung, den ständigen Einblick<br />

in die wirtschaftlichen Verhältnisse der<br />

Kreditnehmer und die genaue Überwachung<br />

der Darlehensbedienung ermittelten Risikobeurteilung<br />

ergibt sich für jedes Engagement<br />

eine Risikoeinstufung. Ausfallgefährdete<br />

Kreditengagements werden intensiv<br />

begleitet. Die Mitarbeiter verfügen dazu<br />

über besondere Sachkenntnisse und Erfahrungen.<br />

Unsere EDV-Statistiken informieren<br />

uns über die Verteilung des Kreditvolumens<br />

nach Branchen, Größenklassen und Kreditarten,<br />

so dass Ausfallrisiken vorausschauend<br />

gesteuert werden können.<br />

Marktrisiko:<br />

Das Marktrisiko liegt in der Unsicherheit<br />

über Veränderungen von Marktpreisen und<br />

-kursen (Zinsen, Aktienkurse, Wechselkurse).<br />

Die <strong>Bürgschaftsbank</strong> führt kein Handelsbuch.<br />

Der Anlage ihrer Mittel kommt ausschließlich<br />

die Aufgabe zu, die Leistungsfähigkeit<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong> im Falle<br />

ihrer Inanspruchnahme nachhaltig zu garantieren.<br />

Zur Minimierung der Risiken, die<br />

bei der Erfüllung dieser Aufgabe entstehen<br />

können, wird das Vermögen grundsätzlich<br />

so angelegt, dass möglichst große Sicherheit<br />

und Rentabilität bei ausreichender Liquidität<br />

und Wahrung angemessener Mischung und<br />

Streuung erreicht werden. Eine detaillierte<br />

Liquiditätsplanung erfasst alle bekannten<br />

bzw. erwarteten Zahlungsströme. Sie wird<br />

regelmäßig aktualisiert. Größere unerwartete<br />

Zahlungsausgänge sind bedingt durch<br />

die Struktur unseres Geschäfts nicht vorstellbar.<br />

Kreditrisiken im Sinne von Ausfall von<br />

Schuldnern durch deren mögliche Bonitätsverschlechterung<br />

vermeiden wir durch hohe<br />

Bonitätsanforderungen und Diversifizierung.<br />

Marktrisiken, insbesondere durch Zinsbewegungen,<br />

Währungskursschwankungen oder<br />

anders bedingte Marktwertveränderungen<br />

von Wertpapieren spielen bei unseren<br />

Finanzierungsinstrumenten keine nennenswerte<br />

Rolle.<br />

Betriebsrisiko:<br />

Als Betriebsrisiken sehen wir den potenziellen<br />

Eintritt von Verlusten durch unvorhersehbare<br />

Ereignisse, Betriebsunterbrechungen<br />

und Versagen von Kontrollen oder<br />

Systemen.<br />

Das Betriebsrisiko wird durch ein angemessenes<br />

internes Kontrollsystem (u.a. Vier-<br />

Augen-Prinzip) begrenzt. Es werden ständig<br />

erhebliche Mittel für die Weiterentwicklung<br />

des EDV-Instrumentariums sowie für die<br />

Optimierung der Geschäftsprozesse aufgewendet.<br />

Für Risiken, die aufgrund nicht vorhersehbarer<br />

Ereignisse eintreten können,<br />

existieren angemessene Notfallkonzepte<br />

(Ausfall DV-Systeme) sowie ausreichender<br />

Versicherungsschutz. Die Innenrevision<br />

überwacht regelmäßig Verfahren, Systeme<br />

und Arbeitsabläufe. Rechtsrisiken begegnen<br />

wir durch die frühzeitige Einbindung der<br />

eigenen Rechtsabteilung sowie durch enge<br />

Zusammenarbeit mit externen Beratern.


Geschäftsrisiko:<br />

Allgemeine Geschäftsrisiken stehen für<br />

die Unsicherheit der Ergebnisentwicklung<br />

aufgrund von geänderten Förder-Rahmenbedingungen.<br />

Für unsere Zukunft als <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

sind eine Reihe von Förder-Rahmenbedingungen<br />

bedeutsam. Im gemeinsamen Bestreben,<br />

eine breite Struktur gesunder<br />

Klein- und Mittelbetriebe als Rückgrat der<br />

deutschen Volkswirtschaft zu schaffen und<br />

zu erhalten, unterstützen die Bundesrepublik<br />

Deutschland und die Länder die <strong>Bürgschaftsbank</strong>en<br />

durch Rückbürgschaften, zinsgünstige<br />

Darlehen und Steuerbefreiung. Die<br />

Akzeptanz des Förderangebots der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

<strong>NRW</strong> fand zum 1. 1. 1998 ihre<br />

Bestätigung darin, dass einvernehmlich und<br />

ohne grundlegende Änderungen die jeweils<br />

auf fünf Jahre befristeten Rückbürgschaften<br />

der Bundesrepublik Deutschland und daran<br />

anschließend die entsprechenden Erklärungen<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen verlängert<br />

worden sind. Wir gehen davon aus,<br />

dass sich diese Unterstützung auch über das<br />

Jahr 2002 hinaus fortsetzt.<br />

Der unveränderten Beobachtung und<br />

intensiven weiteren Diskussion und Begleitung<br />

bedürfen die EU-Beihilferichtlinien,<br />

denen die Bürgschaftsförderung deshalb<br />

unterliegt, weil die Bürgschaften der <strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

durch Rückbürgschaften des<br />

Bundes und des Landes unterlegt sind. Nach<br />

den derzeitigen Regelungen ist weiterhin<br />

davon auszugehen, dass unser bisheriges<br />

Fördergeschäft nicht entscheidend beeinträchtigt<br />

wird. Lediglich in Einzelfällen können<br />

uns formale Vorschriften hindern, eine<br />

Bürgschaft zu übernehmen.<br />

Die vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht<br />

unterbreiteten Vorschläge zur<br />

Berücksichtigung von Ratings bei der Eigenmittelunterlegung<br />

von Krediten werden die<br />

Rahmenbedingungen für die Kreditvergabe<br />

verändern. Die pauschale 8%ige Eigenkapitalunterlegung<br />

soll durch spezifische Risikobeurteilung<br />

ersetzt und die Eigenkapitalunterlegung<br />

differenziert werden. Für<br />

Kredite mit hohem Ausfallrisiko soll mehr<br />

Eigenkapital unterlegt werden. Derzeit<br />

bereiten sich alle Bankenbereiche darauf<br />

vor, interne Ratingverfahren zu entwickeln<br />

und diese ab 2005 anzuwenden.<br />

Dies gilt auch für die <strong>Bürgschaftsbank</strong>en,<br />

die davon ausgehen, dass ihnen unter der<br />

neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung<br />

eine wachsende Bedeutung bei der Kreditvergabe<br />

zukommen wird, da sie für die<br />

Kreditkunden eine Verbesserung der Kreditwürdigkeit<br />

bewirken können, was wiederum<br />

zu einem besseren Rating führen wird. Dafür<br />

gilt es, im Interesse der kleinen und mittleren<br />

Unternehmen, jedoch noch eine Reihe von<br />

verbesserten Rahmenbedingungen durchzusetzen.<br />

Hierzu gehören die vom Verband<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en und dem AECM<br />

(Europäischer Verband der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en)<br />

eingeforderten Veränderungen bei<br />

der Unterlegung mit Eigenkapital bei langfristigen<br />

Darlehen, die Anerkennung weiterer<br />

Sicherheiten sowie besondere Regelungen<br />

zur Höhe der Eigenkapitalunterlegung<br />

für von <strong>Bürgschaftsbank</strong>en verbürgte<br />

Kredite.<br />

Lagebericht der Geschäftsführung<br />

35


36 Lagebericht der Geschäftsführung<br />

Personal<br />

Nur mit kompetenten und kundenorientierten<br />

Mitarbeitern lassen sich die Aufgaben<br />

der Bank erfüllen. Erreichbarkeit,<br />

Freundlichkeit, Engagement und Kompetenz<br />

der Mitarbeiter waren auch <strong>2001</strong> die Basis<br />

für das Förderergebnis der Bank. Servicekultur<br />

und Kundenorientierung bleiben auch für<br />

die nächsten Jahre entscheidende Faktoren<br />

für die Erfüllung unserer Aufgaben. Deshalb<br />

haben wir auch <strong>2001</strong> weiter in eine zukunftsorientierte<br />

Personalpolitik investiert. Daneben<br />

haben wir unsere Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

der letzten Jahre <strong>2001</strong><br />

bedarfsorientiert fortgesetzt. Neben den<br />

klassischen Fortbildungsseminaren kamen<br />

zunehmend maßgeschneiderte, aufgabenorientierte<br />

Fortbildungen des Verbandes<br />

der <strong>Bürgschaftsbank</strong>en bzw. der Bildungs-<br />

Ausblick<br />

Auch im Geschäftsjahr 2002 werden wir<br />

unseren Auftrag, den Mittelstand in Nordrhein-Westfalen<br />

durch Hilfe bei der Kreditversorgung<br />

zu unterstützen, erfüllen können.<br />

Vor dem Hintergrund der eingetrübten<br />

Konjunkturperspektiven rechnen wir mit<br />

einem insgesamt schwierigen Geschäftsjahr.<br />

Nach dem bisherigen Antragsverlauf erwarten<br />

wir eine Konsolidierung unserer Zusagen.<br />

Mit Blick auf die schwierige wirtschaftliche<br />

Entwicklung, die unsere Kunden<br />

durchmachen, rechnen wir damit, dass die<br />

notwendige Risikovorsorge im Bürgschaftsgeschäft<br />

weiter erhöht werden muss.<br />

einrichtungen der Kreditwirtschaft zum<br />

Einsatz. Die Bank beschäftigte im Jahresdurchschnitt<br />

35 Mitarbeiter, davon 3 Teilzeitbeschäftigte.<br />

Die Gestaltung neuer<br />

gesetzlicher und aufsichtsrechtlicher Rahmenbedingungen,<br />

der Baseler Akkord,<br />

Meldevorschriften, Controlling usw. und<br />

damit einhergehende personelle Absicherung<br />

einer immer komplizierter werdenden<br />

DV-technischen Verwaltung bedingen personelle<br />

Neueinstellungen, die wir inzwischen<br />

vorgenommen haben. Wir gehen davon aus,<br />

dass wir damit für die Zukunft gerüstet sind,<br />

und unsere Mitarbeiter auch künftig unsere<br />

Unternehmensziele mit persönlichem Einsatz<br />

und Begeisterung umsetzen und sich für<br />

die Belange der Bank engagiert einsetzen<br />

werden.<br />

Die Bedeutung des Risikomanagements<br />

wird künftig weiter zunehmen. Nicht nur in<br />

unserem eigenen, sondern auch im Interesse<br />

unserer Kunden wird dabei der gezielte Einsatz<br />

personeller und technischer Ressourcen<br />

zur Verfeinerung der Risikoinstrumentarien<br />

einen wichtigen Bestandteil unserer<br />

geschäftlichen Tätigkeit bilden. Wir sehen<br />

hier Chancen, unsere Arbeit weiter zu optimieren.<br />

Neuss, den 13. Februar 2002


Friedrich Conzen, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichsrat hat die ihm nach Gesetz<br />

und Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben<br />

wahrgenommen und die Geschäftsführung<br />

der Bank laufend überwacht. Insgesamt<br />

fanden drei Aufsichtsratssitzungen<br />

statt. Darüber hinaus hat der Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrats zahlreiche persönliche und<br />

telefonische Informationsgespräche mit den<br />

Mitgliedern der Geschäftsführung geführt.<br />

Die Geschäftsführung informierte den<br />

Aufsichtsrat detailliert über die Geschäftsentwicklung,<br />

die strategische Ausrichtung,<br />

Fragen der Unternehmensführung und<br />

-planung, die Ertrags- und Risikolage. Auch<br />

grundsätzliche Themen und strukturelle Fragen<br />

wie die Veränderungen in der Förderlandschaft<br />

und die Entwicklung der Diskussion<br />

zur Neuregelung einer angemessenen<br />

Eigenkapitalausstattung von Kreditinstituten<br />

(Konsultationspapier des Baseler Ausschusses)<br />

waren Gegenstand ausführlicher<br />

Beratungen.<br />

Jahresabschluss und Jahresbericht für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2001</strong> sind unter Einbeziehung<br />

der Buchführung von der durch die<br />

Gesellschafterversammlung als Abschluss-<br />

BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

prüfer gewählten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

BDO Dr. Lauter & Fischer GmbH, Köln,<br />

geprüft und mit dem uneingeschränkten<br />

gesetzlichen Bestätigungsvermerk versehen<br />

worden. Die Jahresabschlussunterlagen, der<br />

Lagebericht der Geschäftsführung und die<br />

Berichte des Abschlussprüfers wurden allen<br />

Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig zur Verfügung<br />

gestellt. Die Bilanzsitzung mit der<br />

Zustimmung zum Jahresabschluss <strong>2001</strong> fand<br />

im Beisein und unter Befragung des<br />

Abschlussprüfers statt.<br />

Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis<br />

zustimmend Kenntnis genommen.<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner<br />

Prüfung des Jahresabschlusses und des<br />

Lageberichts sind Einwendungen nicht zu<br />

erheben. Den von der Geschäftsführung vorgelegten<br />

Lagebericht und den Jahresabschluss<br />

zum 31. Dezember <strong>2001</strong> hat der<br />

Aufsichtsrat gebilligt.<br />

Im Berichtsjahr haben die Herren<br />

Dr. Fleischer, Reineke und Vogtmüller ihre<br />

Mandate im Aufsichtsrat niedergelegt. Ihnen<br />

gilt unser herzlicher Dank für langjähriges<br />

und erfolgreiches Wirken und ihr Engagement<br />

zur Weiterentwicklung der Bank. Neu<br />

in den Aufsichtsrat wählten die Gesellschafter<br />

die Herren Dr. Kallen, Kalmünzer, Krumm,<br />

Rapp-Frick, Dr. Schumacher und Swoboda.<br />

Der Aufsichtsrat dankt Geschäftsführung<br />

und Mitarbeitern der <strong>Bürgschaftsbank</strong> für<br />

ihren Einsatz und ihre Leistungsbereitschaft<br />

im Berichtsjahr. Er dankt ausdrücklich auch<br />

allen am Bürgschaftsverfahren Beteiligten<br />

für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

Neuss, im April 2002<br />

Friedrich Conzen<br />

– Vorsitzender –<br />

Bericht des Aufsichtsrats 37


BILANZ ZUM 31. DEZEMBER <strong>2001</strong><br />

Aktivseite<br />

Barreserve<br />

38 Bilanz<br />

31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />

DM DM TDM<br />

Kassenbestand 3.109,65 8<br />

Forderungen an Kreditinstitute<br />

täglich fällig 28.012.249,39 28.693<br />

andere Forderungen 31.384.669,14 31.385<br />

59.396.918,53<br />

Forderungen an Kunden 386.961,26 403<br />

darunter: durch Grundpfandrechte<br />

gesichert DM 165.910,37 (31. 12. 2000 TDM 175)<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen<br />

von öffentlichen Emittenten 22.800.569,45 24.947<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />

Bundesbank DM 22.800.569,45 (31. 12. 2000 TDM 24.947)<br />

von anderen Emittenten 72.784.334,31 89.800<br />

darunter: beleihbar bei der Deutschen<br />

Bundesbank DM 65.551.575,77 (31. 12. 2000 TDM 82.570)<br />

95.584.903,76<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 70.953.842,95 39.117<br />

Beteiligungen 1,00 0<br />

darunter: an Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten<br />

DM 0,00 (31. 12. 2000 DM 0,00)<br />

Immaterielle Anlagewerte 40.996,00 74<br />

Sachanlagen 13.638.927,04 13.4068<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 3.459.438,08 2.3288<br />

Summe der Aktiva 243.465.098,27 230.161


Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten<br />

Passivseite<br />

31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />

DM DM DM DM TDM<br />

täglich fällig 0,00 0<br />

mit vereinbarter Laufzeit<br />

oder Kündigungsfrist 118.505.105,03 116.688<br />

118.505.105,03<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 310.064,98 358<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 15.973,20 274<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen 2.969.807,00 2.843<br />

andere Rückstellungen<br />

Rückstellungen für Risiken aus dem<br />

Bürgschafts- und Garantiegeschäft 217.641.857,00 185.697<br />

abzüglich:<br />

von Rückbürgen zu<br />

übernehmender Anteil 142.303.556,00 – 121.824<br />

Anteil der haftungs-<br />

gebundenen ERP-Darlehen 720.234,00 143.023.790,00 – 902<br />

74.618.067,00<br />

sonstige Rückstellungen 919.206,04 75.537.273,04 78.507.080,04 979<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten 6.697.000,00 6.697<br />

Eigenkapital<br />

gezeichnetes Kapital 5.040.500,00 5.041<br />

Kapitalrücklage 960.100,00 960<br />

satzungsmäßige Gewinnrücklagen<br />

Vortrag 33.350.409,22 32.871<br />

Einstellung des Jahresüberschusses 78.865,80 479<br />

33.429.275,02<br />

Bilanzgewinn 0,00 0<br />

39.429.875,02<br />

Summe der Passiva 243.465.098,27 230.161<br />

Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften<br />

und Gewährleistungsverträgen 1.053.418.156,08 1.046.669<br />

Bilanz<br />

39


GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER <strong>2001</strong><br />

Aufwendungen<br />

40 Gewinn- und Verlustrechnung<br />

31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />

DM DM DM TDM<br />

Zinsaufwendungen 3.880.268,39 3.592<br />

Provisionsaufwendungen 15.824,23 11<br />

Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

Personalaufwand<br />

Löhne und Gehälter 4.225.963,95 3.992<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung 906.439,05 981<br />

darunter: für Altersversorgung<br />

DM 264.413,84 (2000: TDM 365)<br />

5.132.403,00<br />

andere Verwaltungsaufwendungen 1.345.797,71 1.223<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />

6.478.200,71<br />

immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 592.340,47 604<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 68.828,07 18<br />

Abschreibungen und Wertberichtigungen auf<br />

Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie<br />

Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 17.529.393,98 14.242<br />

Jahresüberschuß 78.865,80 479<br />

Summe der Aufwendungen 28.643.721,65 25.142<br />

Jahresüberschuß 78.865,80 479<br />

Einstellung des Jahresüberschusses<br />

in satzungsmäßige Gewinnrücklagen 78.865,80 479<br />

Bilanzgewinn 0,00 0


Zinserträge aus<br />

Erträge<br />

31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />

DM DM TDM<br />

Kredit- und Geldmarktgeschäften 3.254.124,23 3.453<br />

festverzinslichen Wertpapieren<br />

und Schuldbuchforderungen 7.336.012,99 7.570<br />

Laufende Erträge aus Aktien und anderen<br />

10.590.137,22<br />

nicht festverzinslichen Wertpapieren 2.499.999,99 0<br />

Provisionserträge 15.043.167,74 13.931<br />

sonstige betriebliche Erträge 510.416,70 188<br />

Summe der Erträge 28.643.721,65 25.142<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

41


ANHANG<br />

42 Anhang<br />

A. Allgemeines<br />

Der Jahresabschluß zum 31. Dezember<br />

<strong>2001</strong> wurde nach den Vorschriften des<br />

Bankbilanzrichtlinien-Gesetzes und der<br />

Verordnung über die Rechnungslegung der<br />

Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt.<br />

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die Forderungen und Guthaben sind allgemein<br />

zum Nominalwert angesetzt. Für<br />

Kreditrisiken bestehen in ausreichendem<br />

Umfange Einzelwertberichtigungen und<br />

Rückstellungen. Wertpapiere sind mit den<br />

Anschaffungskosten, abzüglich Abschreibungen<br />

auf den niedrigeren Marktkurs, bewertet.<br />

Bei Wiederanstieg der Kurse wird der<br />

höhere Kurswert angesetzt, soweit die<br />

Anschaffungskosten nicht überschritten werden.<br />

Abzugrenzende Zinsen sind bei dem<br />

jeweiligen Aktivposten einbezogen. Die<br />

Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu<br />

Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger<br />

C. Erläuterungen zur Bilanz<br />

In der Bilanz sind Forderungen an<br />

Gesellschafter gem. § 42 Abs. 3 GmbHG<br />

in Höhe von insgesamt DM 33.745.270,61<br />

enthalten.<br />

Für die Darstellung der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung haben wir die Kontoform<br />

gewählt.<br />

Abschreibungen. Die übrigen Vermögensgegenstände<br />

werden mit den Anschaffungskosten<br />

bzw. dem niedrigeren beizulegenden<br />

Wert bilanziert.<br />

Die Verbindlichkeiten werden mit dem<br />

Rückzahlungsbetrag bewertet. Pensionsverpflichtungen<br />

werden nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen als Rückstellungen<br />

bilanziert. Allen erkennbaren<br />

Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten<br />

wurde durch Bildung von Rückstellungen<br />

Rechnung getragen. Nicht bilanzwirksame<br />

Geschäfte wurden in die Risikoberechnung<br />

einbezogen.<br />

Die Forderungen an Kreditinstitute enthalten<br />

Forderungen an Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:<br />

31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />

DM TDM<br />

verbrieft 1.200.000,00 1.200<br />

unverbrieft 28.060.039,50 28.708<br />

29.260.039,50 29.908<br />

Die anderen Forderungen an Kreditinstitute gliedern sich in folgende<br />

Restlaufzeiten auf:<br />

31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />

DM TDM<br />

Restlaufzeiten bis drei Monate 82.800,00 83<br />

mehr als drei Monate bis ein Jahr 543.569,14 544<br />

mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 30.758.300,00 30.758<br />

mehr als fünf Jahre 0,00 0<br />

31.384.669,14 31.385


Die anderen Forderungen an Kunden haben folgende<br />

Restlaufzeiten:<br />

31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />

DM TDM<br />

Restlaufzeiten bis drei Monate 5.341,94 4<br />

mehr als drei Monate bis ein Jahr 16.183,94 13<br />

mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 86.255,83 74<br />

mehr als fünf Jahre 279.179,55 312<br />

386.961,26 403<br />

Die Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere werden als Liquiditätsreserve<br />

gehalten. DM 90.431.356,33<br />

des Gesamtbestandes sind sowohl börsenfähig<br />

als auch börsennotiert. Innerhalb<br />

eines Jahres sind DM 24.109.014,59 fällig.<br />

Zum 31. 12. <strong>2001</strong> enthalten die Buchwerte<br />

der Wertpapiere Kurswertreserven in Höhe<br />

von DM 3.636.080,31. In den Wertpapieren<br />

sind verbriefte Forderungen an Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

besteht, in Höhe von DM 4.485.231,11<br />

enthalten.<br />

Die anderen nicht festverzinslichen<br />

Wertpapiere sind weder börsennotiert noch<br />

börsenfähig.<br />

Von den Sachanlagen werden im Rahmen<br />

ihrer eigenen Tätigkeit durch die Bank<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe<br />

von DM 939.772,00 genutzt. Grundstücke und<br />

Bauten nutzt die Bank zu 79,9% selbst.<br />

Anschaffungs- Zugänge Abgänge Kumulierte Abschreibungen Restbuchkosten<br />

Abschreibungen des Geschäfts- werte<br />

1. 1. <strong>2001</strong> jahres 31. 12. <strong>2001</strong><br />

DM DM DM DM DM DM<br />

Beteiligungen<br />

Immaterielle<br />

60.000,00 0,00 0,00 59.999,00 0,00 1,00<br />

Anlagewerte 229.983,28 14.566,60 0,00 203.553,88 47.364,60 40.996,00<br />

Sachanlagen 14.625.561,19 777.228,87 88.160,40 1.675.702,62 544.975,87 13.638.927,04<br />

14.915.544,47 791.795,47 88.160,40 1.939.255,50 592.340,47 13.679.924,04<br />

Die nicht täglich fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

haben folgende Restlaufzeiten:<br />

31. 12. <strong>2001</strong> 31. 12. 2000<br />

DM TDM<br />

Restlaufzeiten bis drei Monate 0,00 0<br />

mehr als drei Monate bis ein Jahr 12.243.500,00 12.172<br />

mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 39.497.716,60 42.583<br />

mehr als fünf Jahre 66.763.888,43 61.933<br />

118.505.105,03 116.688<br />

Anhang<br />

43


44 Anhang<br />

In den nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

sind zwei Darlehen in Höhe von je DM<br />

1.588.000,00 enthalten. Diese sind zinslos.<br />

Eines dieser Darlehen ist am 07. 12. 2023, das<br />

andere am 18. 12. 2023 fällig. Die Laufzeiten<br />

der Darlehen verlängern sich um jeweils<br />

10 Jahre, wenn sie nicht mit einer Frist von<br />

zwei Jahren gekündigt werden. Eine vor-<br />

Die als Eventualverbindlichkeiten ausgewiesenen Verpflichtungen aus Bürgschaften und<br />

Gewährleistungsverträgen gliedern sich wie folgt:<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Bürgschaften DM 1.109.125.042,13<br />

Beteiligungsgarantien DM 2.938.594,52<br />

Haftungsentlastungen DM 15.972.586,43<br />

DM 1.128.036.223,08<br />

Von den Eventualverbindlichkeiten<br />

entfallen auf Zusagen für<br />

nicht valutierende Kredite DM 63.192.589,66<br />

nicht valutierende Garantien DM 0,00<br />

nicht valutierende Haftungsentlastungen DM 0,00<br />

DM 63.192.589,66<br />

Die Eventualverbindlichkeiten sind<br />

gesichert durch Rückbürgschaften<br />

der Bundesrepublik Deutschland DM 433.152.977,51<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen DM 332.888.189,72<br />

des Landes Rheinland-Pfalz DM 51.543,83<br />

DM 766.092.711,06<br />

zeitige Rückzahlung ist ausgeschlossen. Eine<br />

Rückzahlung im Falle des Konkurses oder<br />

der Liquidation der <strong>Bürgschaftsbank</strong> erfolgt<br />

erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen<br />

Gläubiger.<br />

Für die anderen nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

gelten die gleichen Bedingungen.<br />

Es sind keine Aufwendungen angefallen.


D. Sonstige Angaben<br />

Aufsichtsrat<br />

Mitglieder<br />

Friedrich G. Conzen<br />

– Vorsitzender –<br />

Präsident des Einzelhandelsverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen eV<br />

Ass. Hans-Peter Rapp-Frick<br />

– 1. stellvertr. Vorsitzender –<br />

Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen<br />

Industrie-und Handelskammer zu Hagen<br />

Dr. Carl Albrecht Schade<br />

– 2. stellvertr. Vorsitzender –<br />

Vorstandsmitglied der Westdeutschen<br />

Genossenschafts-Zentralbank eG<br />

Eberhard Grüne<br />

Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld<br />

Nikolaus Hammes<br />

Direktor der Westdeutschen Landesbank, Girozentrale<br />

Dr. Hermann Josef Kallen<br />

Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank AG<br />

Region Nordwest<br />

Ulrich Leitermann<br />

Vorstandsmitglied der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />

Wolfdieter Lüke<br />

Vizepräsident des Hotel- und Gaststättenverbandes<br />

Westfalen eV<br />

Manfred Rütten<br />

Hauptgeschäftsführer a.D.<br />

der Landesvereinigung Fachverbände des Handwerks<br />

Nordrhein-Westfalen eV<br />

Ass. Michael Swoboda<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

Industrie-und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg<br />

Dr. Wilm Schulte<br />

Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes<br />

Westfalen-Mitte eV<br />

Monika Stecken<br />

Geschäftsführerin im Verband der Nord-Westdeutschen<br />

Textil-und Bekleidungsindustrie eV<br />

Wulf D. Steinbach<br />

Geschäftsführer des Verbandes Druck und Medien<br />

Westfalen-Lippe eV<br />

Bernd Werner<br />

Präsident des Landesverbandes Gartenbau<br />

Rheinland eV<br />

Gerd Wieneke<br />

Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

Düsseldorf<br />

Stellvertreter<br />

Ass. Heinz Trompetter<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

des Einzelhandelsverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen eV<br />

Axel Martens<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

Industrie-und Handelskammer<br />

Lippe zu Detmold<br />

Norbert Maurer<br />

Direktor der Westdeutschen<br />

Genossenschafts-Zentralbank eG<br />

Otto Kentzler<br />

Präsident der Handwerkskammer<br />

Dortmund<br />

Dr. Otwin Schumacher<br />

Direktor der Westdeutschen Landesbank, Girozentrale<br />

Dr. Hermann Böing<br />

Abteilungsdirektor der Deutschen Bank AG<br />

Joachim Krumm<br />

Direktor der SIGNAL IDUNA Gruppe<br />

Klaus Hübenthal<br />

Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Nordrhein eV<br />

Ass. Lutz Pollmann<br />

Hauptgeschäftsführer der Baugewerblichen<br />

Verbände Nordrhein<br />

Jochen Renard<br />

stv. Hauptgeschäftsführer der<br />

Industrie- und Handelskammer zu Hagen<br />

Karl Josef Beste<br />

Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes<br />

Ruhr-Lippe eV<br />

Ansgar van Halteren<br />

Geschäftsführer des Industrieverbandes<br />

Klebstoffe eV<br />

Dirk Kalmünzer<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

Bauindustrie<br />

Heinz Herker<br />

Präsident des Landesverbandes Gartenbau<br />

„Westfalen-Lippe“ eV<br />

Uwe Nehrhoff<br />

Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer<br />

zu Köln<br />

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Geschäftsjahr <strong>2001</strong>: DM 7.600,00.<br />

Anhang<br />

45


46 Anhang<br />

Geschäftsführung<br />

Johann Röhr, Kaarst-Büttgen<br />

Hans-Herbert Strombeck, Neuss<br />

Mitgliedern der Geschäftsführung sind zum<br />

31. 12. <strong>2001</strong> Kredite in Höhe von insgesamt<br />

DM 78.938,36 gewährt worden.<br />

Mitarbeiter<br />

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt<br />

36 Mitarbeiter, davon 6 Teilzeitbeschäftigte.<br />

Neuss, den 08. Februar 2002<br />

Röhr Strombeck<br />

An ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung<br />

bzw. an deren Angehörige wurden<br />

im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> Bezüge von insgesamt<br />

DM 32.621,67 gezahlt. Für diesen<br />

Personenkreis bestehen Pensionsrückstellungen<br />

in Höhe von DM 651.361,00.


Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den<br />

Lagebericht der <strong>Bürgschaftsbank</strong> Nordrhein-<br />

Westfalen GmbH Kreditgarantiegemeinschaft<br />

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar<br />

<strong>2001</strong> bis 31. Dezember <strong>2001</strong> geprüft. Die<br />

Buchführung und die Aufstellung von<br />

Jahresabschluss und Lagebericht nach den<br />

deutschen handelsrechtlichen Vorschriften<br />

und den ergänzenden Regelungen im<br />

Gesellschaftsvertrag liegen in der Verantwortung<br />

der gesetzlichen Vertreter der<br />

Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />

Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung der<br />

vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)<br />

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen<br />

und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Jahresabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit<br />

hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berück-<br />

sichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die<br />

Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />

für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Lagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />

Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen<br />

Vertreter sowie die Würdigung der<br />

Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung,<br />

dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung<br />

bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen<br />

geführt.<br />

Nach unserer Überzeugung vermittelt<br />

der Jahresabschluss unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht<br />

gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung<br />

von der Lage der Gesellschaft und<br />

stellt die Risiken der künftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

Köln, den 18. Februar 2002<br />

BDO Dr. Lauter & Fischer GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

(Dr. Knorr) (Dr. Scheur)<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />

Bestätigungsvermerk<br />

47


STATISTIK<br />

48 Statistik<br />

Bürgschaftsbewilligungen <strong>2001</strong><br />

Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />

TDM TDM<br />

Handwerk<br />

Bau- und Ausbauhandwerk 37 15.230 11.527<br />

Metallhandwerk 84 34.549 26.173<br />

Holzhandwerk 15 4.313 3.248<br />

Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerk 3 909 727<br />

Nahrungsmittelhandwerk 8 3.999 3.028<br />

Gesundheitshandwerk 38 7.116 5.653<br />

Glas-, Papier- und Keramikhandwerk 5 1.230 984<br />

handwerksähnliche Gewerbe 9 4.077 2.962<br />

199 71.423 54.302<br />

Einzelhandel<br />

Nahrungs- und Genußmittel 7 2.490 1.992<br />

Bekleidung 19 6.722 5.183<br />

Möbel – Einrichtung 12 6.157 4.440<br />

Haushaltwaren 3 781 625<br />

Elektrogeräte 9 3.434 2.657<br />

Kraftfahrzeuge und -zubehör 7 1.540 1.232<br />

Bürobedarf 4 2.295 1.489<br />

Sportartikel/Spielwaren 8 1.694 1.355<br />

Medizinischer Bedarf 2 530 424<br />

Baumärkte 1 625 312<br />

Buchhandel 2 761 609<br />

Fotohandel 3 366 293<br />

Blumenhandel 1 107 86<br />

Tankstellen 8 1.596 1.276<br />

Zoohandel 2 2.248 1.546<br />

alle Übrigen 9 3.595 2.728<br />

97 34.941 26.247<br />

Großhandel<br />

Nahrungs- und Genußmittel 6 2.556 1.705<br />

Bekleidung 4 2.030 1.467<br />

Baustoffe/Industrie- und Handwerksbedarf 11 4.404 3.137<br />

Kraftfahrzeuge und -zubehör 1 1.760 1.056<br />

Elektrobedarf 2 1.400 1.120<br />

Medizinischer/Chemischer Bedarf 4 1.576 1.181<br />

Bürobedarf 4 3.276 2.171<br />

Möbel 1 600 360<br />

alle Übrigen 8 3.368 2.372<br />

41 20.970 14.569


Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />

TDM TDM<br />

Industrie<br />

Grundstoffe und Produktionsgüter 8 3.442 2.753<br />

Investitionsgüter 49 32.404 23.612<br />

Verbrauchsgüter 22 13.855 9.970<br />

79 49.701 36.335<br />

Gastgewerbe<br />

Gaststätte 5 1.501 1.201<br />

Restaurant 7 1.812 1.450<br />

Hotel-Restaurant 8 5.980 4.287<br />

Imbißstube/Schnellrestaurant 5 829 663<br />

Eisdiele 3 546 436<br />

Cafe/Bistro 4 627 435<br />

Vergnügungsbetriebe 1 299 179<br />

33 11.594 8.651<br />

Gartenbau<br />

Gartenbau 1 360 288<br />

Landschaftsgärtner 8 1.135 908<br />

Friedhofsgärtnerei 2 478 383<br />

11 1.973 1.579<br />

übrige Gewerbe<br />

Fitneß/Freizeit 22 9.116 7.095<br />

EDV 21 5.958 4.366<br />

Agenturen/Vermietungen 5 2.735 2.000<br />

Umweltdienste 9 3.805 2.672<br />

Reisebüro 4 893 714<br />

Telekommunikation 2 424 339<br />

Sportstätten und Schulen 6 1.599 1.158<br />

Werbeagenturen 6 3.075 2.085<br />

allgemeine Dienstleistungen 22 6.856 4.955<br />

Messebau 4 1.520 1.216<br />

Filmproduktion 2 320 256<br />

Elektrotechnik 13 4.019 3.096<br />

Lohnunternehmen 1 1.302 846<br />

Autowaschanlagen 1 1.612 1.290<br />

Wäschereien 2 2.185 1.348<br />

alle Übrigen 35 16.478 12.700<br />

155 61.897 46.136<br />

Statistik<br />

49


50 Statistik<br />

Bürgschaftsbestand <strong>2001</strong><br />

Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />

TDM TDM<br />

Freie Berufe<br />

Ärzte 17 6.729 5.312<br />

Krankengymnasten und Masseure 12 1.730 1.351<br />

Steuerberater 21 9.982 7.699<br />

Rechtsanwälte 2 1.560 1.248<br />

Ingenieure 4 1.623 1.210<br />

Architekten 1 145 116<br />

Apotheken 5 2.229 1.784<br />

Tanzschulen 2 460 368<br />

alle Übrigen 2 705 565<br />

66 25.163 19.653<br />

Gesamt 681 277.662 207.472<br />

Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />

TDM TDM<br />

Handwerk<br />

Bau- und Ausbauhandwerk 366 74.886 58.556<br />

Metallhandwerk 839 206.376 160.123<br />

Holzhandwerk 171 37.742 29.098<br />

Bekleidungs-, Textil- u. Lederhandwerk 44 6.289 5.031<br />

Nahrungsmittelhandwerk 162 36.090 28.652<br />

Gesundheitshandwerk 387 41.724 33.297<br />

Glas-, Papier- und Keramikhandwerk 61 9.251 7.388<br />

handwerksähnliche Gewerbe 61 15.418 12.130<br />

2.091 427.776 334.275<br />

Einzelhandel<br />

Nahrungs- und Genußmittel 107 17.924 14.322<br />

Bekleidung 109 23.820 18.528<br />

Möbel – Einrichtung 125 28.248 21.627<br />

Haushaltwaren 23 4.309 3.447<br />

Elektrogeräte 65 15.280 12.112<br />

Kraftfahrzeuge und -zubehör 77 20.764 16.625<br />

Bürobedarf 55 15.008 11.467<br />

Sportartikel/Spielwaren 48 13.536 10.023<br />

Medizinischer Bedarf 16 3.647 2.918<br />

Uhren, Gold- und Silberwaren 20 3.666 2.933<br />

Fotohandel 48 5.700 4.535<br />

Buchhandel 35 4.860 3.888


Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />

TDM TDM<br />

Einzelhandel (Fortsetzung)<br />

Baumärkte 21 5.882 4.142<br />

Zoohandel 28 6.368 4.841<br />

Musikgeschäfte 13 1.700 1.357<br />

Blumenhandel 17 6.459 3.969<br />

Tankstellen 48 10.813 8.631<br />

alle Übrigen 79 14.289 11.226<br />

934 202.273 156.591<br />

Großhandel<br />

Nahrungs- und Genußmittel 31 9.829 6.758<br />

Bekleidung 27 8.880 7.078<br />

Baustoffe/Industrie- und Handwerksbedarf 112 35.412 27.535<br />

Möbel – Einrichtung 13 6.260 4.716<br />

Kraftfahrzeuge und -zubehör 15 4.680 3.392<br />

Elektrobedarf 20 7.045 5.636<br />

Medizinischer/Chemischer Bedarf 19 5.479 4.303<br />

Freizeit- und Geschenkartikel 4 829 663<br />

Bürobedarf 8 4.945 3.731<br />

alle Übrigen 40 10.677 8.303<br />

289 94.036 72.115<br />

Industrie<br />

Grundstoffe und Produktionsgüter 32 19.914 14.681<br />

Investitionsgüter 376 181.810 138.295<br />

Verbrauchsgüter 170 70.902 53.771<br />

578 272.626 206.747<br />

Gastgewerbe<br />

Gaststätten 127 26.371 20.202<br />

Restaurants 76 24.907 19.060<br />

alle Übrigen 13 5.463 4.285<br />

216 56.741 43.547<br />

Gartenbau<br />

Gartenbau 21 5.606 4.485<br />

Baumschulen 4 1.911 1.528<br />

Garten- und Landschaftsbau 51 10.493 8.019<br />

Friedhofsgärtnerei 12 1.808 1.447<br />

Gartencenter/Blumenhandel 5 1.393 1.115<br />

alle Übrigen 1 565 452<br />

94 21.776 17.046<br />

Statistik<br />

51


52 Statistik<br />

Anzahl Darlehn Bürgschaft<br />

TDM TDM<br />

übrige Gewerbe<br />

Fitneß/Freizeit 103 32.327 25.660<br />

EDV 85 26.922 20.478<br />

Pflegeleistungen 23 6.546 5.177<br />

Umweltdienste 38 11.444 9.062<br />

Reisebüro 18 2.301 1.841<br />

allgemeine Dienstleistungen 39 8.007 6.306<br />

Sportstätten und Schulen 25 3.821 2.795<br />

Lohnunternehmen 8 2.586 1.874<br />

Werbeagenturen 39 9.578 7.308<br />

Autowaschanlagen 9 5.583 4.466<br />

Büroservice 8 1.898 1.417<br />

Filmproduktion 20 3.830 3.058<br />

Labor 13 1.662 1.323<br />

Telekommunikation 16 4.330 3.207<br />

Agenturen/Vermietungen 51 12.241 9.223<br />

Messebau/Konstruktionsbüro 17 5.807 4.646<br />

Elektrotechnik 52 13.606 10.320<br />

Wäschereien 5 2.793 1.843<br />

alle Übrigen 254 80.884 62.548<br />

823 236.166 182.552<br />

Freie Berufe<br />

Ärzte 157 40.127 31.467<br />

Krankengymnasten und Masseure 67 10.331 8.131<br />

Steuerberater 123 44.125 35.020<br />

Rechtsanwälte 38 4.654 3.723<br />

Ingenieure 44 8.472 6.668<br />

Heilpraktiker 3 232 186<br />

Architekten 9 947 757<br />

Apotheken 22 8.706 6.763<br />

Unternehmensberater 8 1.328 1.054<br />

Tanzschulen 17 3.427 2.742<br />

alle Übrigen 30 3.479 2.680<br />

518 125.828 99.191<br />

Bestand <strong>2001</strong> 5.543 1.437.222 1.112.064


<strong>Bürgschaftsbank</strong><br />

Nordrhein-Westfalen GmbH<br />

Kreditgarantiegemeinschaft<br />

Hellersbergstraße 18<br />

41460 Neuss<br />

Telefon (02131) 5107-0<br />

Telefax (02131) 5107-2 22<br />

Internet: www.bb-nrw.de<br />

e-mail: info@bb-nrw.de

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