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ForestFinest 1/2014

Ruhe sanft im wilden Wald. R.I.T. Rest in Trees - Das möchten Deutsche.

Ruhe sanft im wilden Wald.
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Titel<br />

Von Urwäldern und Raubtieren<br />

Wildes Deutschland<br />

Deutschland wird wilder – Wisente, Wölfe und Wildkatzen sind auf dem Vormarsch.<br />

Von dem Zustand der deutschen Wälder vor 200 Jahren sind wir jedoch noch weit entfernt.<br />

Ein Bericht der <strong>ForestFinest</strong>-Redakteurin Kristin Steffan.<br />

Der uralte Wald in Hümmel – er ist einer der<br />

letzten Rückzugsgebiete für viele in Deutschland<br />

selten gewordene Tiere und Pflanzen.<br />

Foto: ForestFinance/Louisa Lösing<br />

Auch wenn in den Medien immer wieder von der neuen, alten<br />

Wildnis die Rede ist – der wiederkehrende Artenschatz ist auf<br />

relativ kleine Waldgebiete begrenzt. Und selbst diese Wildnis<br />

wird von so manch einem argwöhnisch beäugt – in vielen Köpfen<br />

ist noch immer das Märchen vom bösen Wolf verankert, der nun,<br />

150 Jahre nach seiner Ausrottung, wieder sein Unwesen in deutschen<br />

Wäldern treiben soll. Schon 14 Jahre ist es her, dass der Wolf<br />

zunächst in der Lausitz wieder auftauchte. Mittlerweile leben<br />

rund 25 Wolfsrudel vor allem im Nordosten Deutschlands, was bei<br />

Anwohnern, Schäfern und Jägern nicht nur für Behagen sorgt.<br />

Wie wild ist wild genug?<br />

Ungewöhnlicher noch sind die Wisente, die hierzulande erst seit<br />

2013 wieder in freier Wildbahn unterwegs sind. Eigentlich waren<br />

die Europäischen Bisons in Freiheit ausgestorben, doch mit zwölf<br />

Tieren, die in Zoos überlebten, gelang die Rettung der Art. Ebenso<br />

wie die Wölfe st0ßen auch die Wisente, die nun im Rothaargebirge<br />

leben, bei einigen Spaziergängern, Forst- und Landwirten auf<br />

Misstrauen. Die meisten Bedenken sind jedoch grundlos: Wisente<br />

paaren sich weder mit Milchkühen, noch schaden sie Bäumen<br />

oder attackieren Menschen in ihrem neuen Territorium in Nord -<br />

rhein-Westfalen. Die massigen Tiere sind ebenso menschenscheu<br />

wie zurückgezogen und mögen vor allem eines: Gras.<br />

Raubkatzen aus der Eifel retten den Bestand<br />

Auch den Luchs trifft man wieder in deutschen Landen. Sein schönes<br />

Fell wurde ihm zusammen mit seinem Jagdeifer im 19. Jahrhundert<br />

zum Verhängnis. Einige Luchse leben im Bayerischen<br />

Wald, aber auch im Pfälzer Wald, in Thüringen und in Hessen. In anderen<br />

Regionen gibt es Hinweise auf einzelne Tiere. Unter dem<br />

Schwund ihres Lebensraumes litt eine ebenso scheue, aber kleinere<br />

Katze. Die Wildkatze, die sich unter anderem durch einen buschigen<br />

Schwanz von Hauskatzen unterscheidet, war ehedem über den ganzen<br />

Kontinent verbreitet. Doch ihre Heimat, der Wald, musste der<br />

Landwirtschaft, dem Straßen- und Siedlungsbau weichen. Die Eifel<br />

wies neben Schottland in der Vergangenheit das letzte intakte Vorkommen<br />

der Wildkatze auf. Von der Eifel aus wurden Auswilderungsprojekte<br />

in den Bayrischen Wald oder den Harz vorgenommen.<br />

14 FF www.forestfinance.de

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