ForestFinest 1/2014
Ruhe sanft im wilden Wald. R.I.T. Rest in Trees - Das möchten Deutsche.
Ruhe sanft im wilden Wald.
R.I.T. Rest in Trees - Das möchten Deutsche.
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Waldwirtschaft<br />
Der Weg<br />
des Holzes<br />
Raubbau in asiatischen Naturwäldern<br />
Made in Vietnam – das steht auf<br />
vielen Edelholzmöbeln für den<br />
Garten, die hierzulande zu kaufen<br />
sind. Sie sind robust und meist<br />
auch konkurrenzlos günstig. Allein<br />
Deutschland importiert jährlich<br />
für mehr als 100 Millionen Euro<br />
Holzmöbel aus Vietnam – dieses<br />
übergroße Warenangebot ließ<br />
Journalisten und Umweltaktivisten<br />
stutzig werden.<br />
ForestFinance-Mitarbeiter<br />
Matthias Mayer bei einem<br />
Sicherheitstraining mit<br />
vietnamesischen Waldarbeitern.<br />
In diesem Wald wachsen Akazien,<br />
nachhaltig aufgeforstet und legal geerntet.<br />
Foto: ForestFinance/Andreas Schnall<br />
Hochwertiges Edelholz, das aus alten Baumriesen<br />
gewonnen wird, findet sich nur in<br />
Naturwäldern. In Vietnam gibt es davon<br />
lediglich Restbestände – eine Folge des<br />
Krieges. Die Wälder, die überlebt haben, stehen<br />
meist unter Schutz. Selbst illegaler<br />
Holzeinschlag in Vietnam kann die aus<br />
dem Land exportierte Holzmenge nicht erklären.<br />
Eine Isotopenanalyse verschiedener<br />
Möbelstücke im Agroisolab Jülich, die im<br />
Rahmen des ZDF-Beitrags „Tropenholz auf<br />
der Veranda“ stattfand, brachte ans Licht,<br />
dass „Made in Vietnam“ für das verarbeitete<br />
Holz oft nicht gilt.<br />
EIA, der grüne CIA<br />
Detektive der Environmental Investigation<br />
Agency (EIA) begaben sich auf die Spur des<br />
Holzes und deckten mit heimlich gesammeltem<br />
Bild- und Tonmaterial illegalen<br />
Holzhandel großen Stils im laotisch-vietnamesischen<br />
Grenzgebiet auf. In Laos stehen<br />
Naturwälder ebenfalls weitgehend unter<br />
Schutz, fast 140000 Hektar sollen in dem<br />
Land jährlich illegal gerodet werden. Über<br />
vietnamesische Sägewerke, Möbelfabriken<br />
und mit dem Stempel „Made in Vietnam“<br />
gelangt das laotische Raubholz schließlich<br />
auch in den Export nach Europa.<br />
Für Käufer von Edelholzmöbeln aus Vietnam<br />
gibt es keine Sicherheit, dass das verarbeitete<br />
Holz nicht aus Raubbau stammt.<br />
Wollen sie hier Gewissheit, bleibt ihnen nur<br />
die Möglichkeit, ganz auf Edelholz zu verzichten.<br />
Und beispielsweise auf Möbel aus<br />
Akazienholz auszuweichen: Akazien wachsen<br />
in Vietnam mehr als genug und sie können<br />
ganz legal geerntet werden. Vor allem<br />
in durch den Krieg stark betroffenen Regionen<br />
sind zahlreiche Plantagen mit den<br />
schnell wachsenden Bäumen, die sich sowohl<br />
für die Papier- wie die Möbelherstellung<br />
eignen, angelegt worden. Sie stellen einen<br />
wichtigen Wirtschaftsfaktor dar und<br />
helfen daneben auch, die verwüsteten Böden<br />
für natürliches Waldwachstum vorzubereiten.<br />
Insbesondere ist dies bei nachhaltiger,<br />
zertifizierter Forstwirtschaft der Fall,<br />
wie etwa auf den Flächen von ForestFinance.<br />
Die Nachfrage nach zertifiziertem<br />
Holz steigt stetig, und das nicht zuletzt auch<br />
deshalb, weil nur hier ganz klar ist: Es ist drin,<br />
was drauf steht – garantiert kein illegales<br />
Holz!<br />
Mehr zum Thema finden Sie unter www.<br />
forestfinance.de/go/Vietnam-Tropenholz sowie<br />
www.eia-international.org/crossroads-2<br />
Kirsty Werheit ist als freie<br />
Redakteurin für den Hörfunk<br />
tätig und dort mit Beiträgen zu<br />
den Themen Nachhaltigkeit,<br />
soziales Wirtschaften, Natur<br />
und Umwelt auf Sendung.<br />
www.forestfinance.de FF 25