alla breve - Wintersemester 2012-2013
Magazin der Hochschule für Musik Saar
Magazin der Hochschule für Musik Saar
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Hochschule für Musik Saar<br />
University of music<br />
SAARBRÜCKEN<br />
Hochschule<br />
für Musik<br />
Saar<br />
University<br />
of music
Klaviere & Flügel<br />
Holz- & Blechblasinstrumente<br />
Noten<br />
Musikfachliteratur<br />
CDs - Klassik & Jazz<br />
Sämtliches Zubehör<br />
Musikschule<br />
Meisterwerkstätten<br />
SR-Shop: Tickets – Bücher – CDs<br />
MUSIKHAUS<br />
ARTHUR KNOPP<br />
Das große Musik- und Pianohaus an der Saar<br />
Futterstraße 4 · 66111 Saarbrücken · www.musikhaus-knopp.de<br />
Telefon: (0681) 9 10 10-0 · E-Mail: info@musikhaus-knopp.de
Liebe Leserinnen<br />
und Leser<br />
der <strong>alla</strong> <strong>breve</strong>!<br />
Tradition und Moderne sind in der Kunst keine<br />
Gegensätze, sondern beinhalten eine Vielfalt<br />
von Beziehungsfeldern, die die Basis für kreative<br />
Schaffensprozesse bilden. Wie kaum eine<br />
andere Kunstform vermag Musik Bestehendes<br />
und Bekanntes neu zu formen und Neugierde<br />
auf die Zukunft zu wecken.<br />
Das lässt sich sehr gut auch auf unsere Musikhochschule<br />
übertragen, als Ort des Bewahrens<br />
und Aufbrechens, der freien Kunstentwicklung,<br />
des Experiments, der Forschung und des<br />
Reflektierens mit den Kernaufgaben: Studium<br />
und Lehre. Auch das vergangene Studienjahr<br />
war geprägt von der erfolgreichen Arbeit<br />
unserer Lehrenden und Lernenden, wie nicht<br />
nur die zahlreich erhaltenen Preise, sondern<br />
auch die vielfältigen, oft öffentlich gezeigten<br />
Prüfungs leistungen belegen. Dafür möchte ich<br />
an dieser Stelle Allen herzlich gratulieren.<br />
Beim traditionellen Promenadenkonzert<br />
hatte ich die Ehre, unseren geschätzten Kollegen<br />
Prof. Andreas Göpfert in den verdienten<br />
Ruhe stand zu verabschieden. Der Hochschulchor<br />
ist neben dem Hochschulorchester eines<br />
der Herzstücke einer Musikhochschule. Um<br />
so mehr freue ich mich, dass Prof. Georg Grün<br />
den Ruf des Ministers für Bildung und Kultur,<br />
Ulrich Commerçon, angenommen hat. Gemeinsam<br />
mit ihm heiße ich sehr herzlich Prof. Sibylle<br />
Mahni (Horn), Prof. David Grimal (Vio line)<br />
und den neuen Kanzler, Alfred Jost, in unserem<br />
Hause willkommen.<br />
Tief beeindruckt bin ich von der großen<br />
Bereit schaft vieler Menschen, unsere Studierenden<br />
durch finanzielle Zuwendungen zu unterstützen.<br />
Dabei geht es um die Förderung großer<br />
musikalischer und pädagogischer Talente, die<br />
Förderung des sozialen Engagements junger<br />
Menschen und auch um die Unterstützung finanziell<br />
bedürftiger Studierender. Die meisten der<br />
Spenderinnen und Spender sind auch Mitglied<br />
der Vereinigung der Freunde und Förderer<br />
der HfM Saar, sind Mitbegründer von Stiftungen,<br />
privater Stipendien oder sind engagierte Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter von Unternehmen<br />
und Verbänden. Ihnen allen danke ich im<br />
Na men der Mitglieder unserer Hochschule<br />
für ihr mit Herz geführtes Engagement.<br />
Neu in <strong>alla</strong> <strong>breve</strong> finden Sie eine Liste der<br />
Studie renden, die im vergangenen Studienjahr<br />
einen erfolgreichen Studienabschluss erreicht<br />
haben. Mit Freude und Stolz wurde ihnen im<br />
Rahmen einer kleinen Feierstunde seitens der<br />
Hochschulleitung und den beiden Dekanen<br />
ihre Urkunde überreicht. Vielleicht entdecken<br />
Sie in der Liste den ein oder anderen Ihnen<br />
bekannten Namen. Alle Förderer haben mit<br />
Ihrer Unterstützung zu diesem für einen jungen<br />
Menschen unvergesslichen Moment beige tragen.<br />
Ich wünsche den Absolventinnen und Ab solventen<br />
auch an dieser Stelle weiterhin viel Erfolg<br />
für ihren zukünftigen Weg und hoffe, dass sie<br />
unserer Hochschule verbunden bleiben.<br />
Herzlich einladen möchte ich Sie auch an<br />
dieser Stelle zu unseren Konzerten und Veranstaltungen,<br />
die Sie im beigefügten Flyer aufgelistet<br />
finden. Seien Sie gespannt und neugierig<br />
auf die immer neue kreative Kraft der Begeg <br />
nung von Tradition und Moderne.<br />
Ich freue mich auch auf viele persönliche<br />
Begegnungen mit Ihnen und wünsche Ihnen viel<br />
Kurzweil bei der Lektüre von <strong>alla</strong> <strong>breve</strong>.<br />
Herzlich<br />
Ihr<br />
Prof. Wolfgang Mayer<br />
Rektor der Hochschule für Musik Saar<br />
Editorial<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
3
eurodata GmbH & Co. KG | Großblittersdorfer Str. 257 - 259 | D-66119 Saarbrücken | Telefon +49 681 88 08 - 0 | www.eurodata.de | info@eurodata.de
Inhalt<br />
Impressum<br />
Magazin der Hochschule<br />
für Musik Saar<br />
Herausgeber/V.i.S.d.P.:<br />
Prof. Wolfgang Mayer,<br />
Rektor der Hochschule<br />
für Musik Saar,<br />
Bismarckstraße 1<br />
66111 Saarbrücken<br />
T 06 81.967 31–0<br />
F 06 81.967 31–30<br />
www.hfm.saarland.de<br />
Redaktion<br />
Thomas Wolter<br />
t.wolter@hfm.saarland.de<br />
Gestaltung und Satz<br />
Ludmilla Schmidt<br />
info@ludmilla-schmidt.de<br />
Auflage<br />
2.000<br />
erscheint zweimal jährlich<br />
zu Semesterbeginn<br />
Druck<br />
Repa Druck Saarbrücken<br />
Report<br />
»… modulez!« Untersuchungen zum Verhältnis zwischen<br />
César Franck und Claude Debussy 7<br />
Alfred Jost: Der neue Kanzler der Hochschule für Musik Saar 10<br />
»Ein Evergreen wird 60« — Prof. Thomas Krämer zum 60. Geburtstag 12<br />
Veranstaltungen<br />
HfM-Opernklasse spielt Händels »Semele« 16<br />
»Argentina Sinfonica« mit dem Jungen Orchester der Großregion 17<br />
Saarbrücker Kammerkonzerte <strong>2012</strong>/13 19<br />
Vereinigung der Freunde und Förderer (FuF)<br />
Grußwort des Vorsitzenden der FuF, Werner Severin 21<br />
75. Geburtstag von Arnold Huschka 21<br />
FuF-Konzerte <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong>/13 22<br />
Deutsche Radiophilharmonie 26<br />
Saarländisches Staatstheater 28<br />
Panorama<br />
»Das Gehör ist das Letzte, das geht« —<br />
Konzertreihe mit dem Saarbrücker Paul Marien-Hospiz 30<br />
LandesJugendChor Saar erfolgreich in Frankfurt am Main 33<br />
»Mit Tanz, Stimme und Staubsaugerschläuchen« –<br />
Symposion für Improvisation in Ochsenhausen 34<br />
Publikationen 36<br />
Studium<br />
Neue Perspektiven durch Vernetzung 39<br />
Die Guten fördern: StudienStiftungSaar und Deutschlandstipendium 40<br />
Campus<br />
Aus den Klassen 42<br />
Namen & Nachrichten 44<br />
Essay<br />
Kritisches Stichwort: Urteil über Musik 49<br />
Inhalt<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
5
Report<br />
Claude Debussy:<br />
»Warum soll ich modulieren,<br />
wenn ich mich in dieser<br />
Tonart so wohl fühle?«
Jörg Abbing<br />
»… modulez!«<br />
Untersuchungen zum Verhältnis zwischen<br />
César Franck (zum 190. Geburtstag) und<br />
Claude Debussy (zum 150. Geburtstag)<br />
»Französische Musik, das heißt Klarheit,<br />
Eleganz, einfache und natürliche Deklamation.«<br />
Claude Debussy 1<br />
1<br />
Claude Debussy:<br />
Monsieur Croche.<br />
Stuttgart: 1 982, S. 277<br />
2<br />
Jean Barraqué:<br />
Debussy. Reinbek b.<br />
Hamburg: 1964, S. 39<br />
3<br />
Jean-Jacques Velly:<br />
Die vokale Kirchenmusik<br />
César Francks. Überlegungen<br />
zu einer unerfüllten<br />
Begegnung. In: Peter Jost<br />
(Hrsg.): César Franck –<br />
Werk und Rezeption.<br />
Stuttgart: 2004<br />
4<br />
Claude Debussy:<br />
Monsieur Croche.<br />
Stuttgart: 1982, S. 150 ff<br />
5<br />
Léon V<strong>alla</strong>s:<br />
Claude Debussy.<br />
München: 1961, S. 70<br />
Man sollte sich die folgende Szene,<br />
die sich etwa um das Jahr<br />
1880 im alten Conservatoire de<br />
Pa ris abgespielt hat, ruhig<br />
bild lich vorstellen: Da sitzt<br />
der junge, sich damals noch in der Ausbildung<br />
befindende Claude Debussy im Unterricht bei César<br />
Franck am Klavier und versucht sich in der Kunst<br />
der »freien Improvisation«, die – nach der Franckschen<br />
Pädagogik und entgegen der Idee des jungen<br />
Studenten – durchaus einem Regelwerk unterworfen<br />
war. Er zeigt im Spiel die Tendenz, in einer<br />
bestimmten Harmonie zu verweilen. Franck, ungeduldig<br />
werdend – und sich seiner Verteidigungsposition<br />
in einer Konfrontation mit den Werten<br />
der Vergangenheit durchaus bewusst – weist seinen<br />
Studenten zurecht: »Modulieren Sie!« Debussy<br />
antwortet aufrührerisch (mit Seitenblick auf die<br />
versammelten Kommilitonen): »Aber warum soll<br />
ich modulieren, wenn ich mich in dieser Tonart<br />
so wohl fühle?« 2<br />
Diese (vor allem vom Freundeskreis Debussys<br />
literarisierte) Anekdote kann durchaus einen ho <br />
hen historischen Wahrheitsgehalt beanspruchen<br />
und verleitet dazu, beide Komponisten als Antipoden<br />
zweier unterschiedlicher und unvereinbarer<br />
Musikphilosophien zu sehen. »Modulieren<br />
Sie!« Diese Aufforderung verweist den begabten<br />
jungen Komponisten auf eine der Kernkom petenzen<br />
in der Harmonielehre. Und sie setzt einen<br />
Trennstrich zwischen beide Künstler, denn<br />
Debussy gilt – ganz im Gegensatz zu Franck – als<br />
einer derjenigen Komponisten, die sich in geradezu<br />
anarchistischer Weise der Modulationslehre<br />
zu entledigen wussten.<br />
Debussys Unterricht bei Franck wird mit Recht<br />
von der Musikforschung als eine für beide Seiten<br />
eher bedeutungslose Lehrer-Schüler-Beziehung<br />
ge wertet, dazu waren die Temperamente beider<br />
Musikerpersönlichkeiten zu unterschiedlich –<br />
eben so ihre Musik- und Weltanschauungen. Es ist<br />
jedoch möglich, anhand vorhandener Dokumente<br />
und Kompositionen die Beziehung zwischen beiden<br />
Komponisten etwas subtiler herauszuformen.<br />
Ich will dies anhand zweier wichtiger Gegenpositionen<br />
versuchen zu skizzieren, die aus völlig verschiedenen<br />
Bereichen stammen.<br />
Ideologie und Identität<br />
Franck war Zeit seines Lebens der geistlichen<br />
Mu sik verbunden, als organiste titulaire der Pariser<br />
Pfarrkirche Ste. Clotilde und ihrer berühmten<br />
Orgel von Cavaillé-Coll vor allem der Orgelmusik.<br />
Sieht man einmal vom großen Oratorium Les<br />
Béatitudes ab, erreichen seine geistlichen Vokalwerke<br />
lange nicht das Niveau seiner Orgelkompositionen<br />
– eine These, die zuerst von Vincent<br />
D’Indy eröffnet und dann in der späteren Musikkritik<br />
bestätigt wurde. 3 Selbst Debussy findet als<br />
sein Alter Ego Gil Blas in einer Konzertkritik eine<br />
durchaus lobende Erwähnung dieses Oratoriums, 4<br />
obwohl er der Religion, Kirche und der musique<br />
sacrée ebenso fern, wie Franck ihr nahe steht. Maurice<br />
Emmanuel gegenüber äußert er sich etwa<br />
abfällig über den plain-chant, den Gregorianischen<br />
Choral: »[…] Das ist die Droge der Priester, […] ein<br />
Chor gesang für fromme Weiblein und junge Mädchen<br />
in Blau!« 5 Dieser Zwiespalt war imstan de,<br />
einen ideologischen Keil zwischen beide Komponisten<br />
zu treiben, obwohl er sicherlich zwischen<br />
ihnen nicht verbalisiert wurde.<br />
Franck wurde im conservatoire von seinen<br />
Schü lern liebevoll Père Franck genannt; dieser<br />
scheinbare Euphemismus suggeriert ein eher<br />
vä ter lich-naives Psychogramm des Hochschullehrers.<br />
Debussys Einschätzung der Persönlichkeit<br />
Report<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
7
Francks scheint das noch zu bestätigen: »César<br />
Franck war ein Mensch ohne Arg, dem es genügte,<br />
eine schöne Harmonie gefunden zu haben, um<br />
einen ganzen Tag glücklich zu sein. […] Dieser<br />
unglückliche und verkannte Mann besaß ein Kindergemüt,<br />
so unbeirrbar gut, dass er ohne Bitternis<br />
die Bosheit der Menschen und den Widersinn<br />
allen Geschehens mitansehen konnte.« 6<br />
Erweitert wird die Faktenlage der Divergenz<br />
beider Komponisten noch durch die Tatsache, dass<br />
Debussy Franck nicht zu den eigentlich fran zösischen<br />
Komponisten zählen wollte. Der Streit um<br />
Francks nationale Identität war bereits lange vorher<br />
aufgebrochen: Er zeichnete (unter anderem<br />
zusammen mit Camille Saint-Saëns) im Jahre<br />
1871 als Gründungsmitglied der Societé nationale<br />
de Musique (s.n.m.), die sich der Pflege der französischen<br />
Musik verschrieben hatte und unter an derem<br />
die französische Musik vor deutschen Ein flüssen<br />
sichern sollte. In der Folge jedoch kam Franck,<br />
der es ermöglichte, dass die Musik Richard Wagners<br />
(deren Verfechter er war) in den Konzerten<br />
der s.n.m. erklingen durfte, in die Kritik und spaltete<br />
mit geringer Mehrheit die Vereinigung in zwei<br />
Lager.<br />
Wir berühren damit das Phänomen des sprichwörtlich<br />
gewordenen Wagnerismus in Frankreich,<br />
einem ideologischen Streit, der sich an der Musik<br />
des Bayreuther Komponisten entzündete. Neben<br />
allen musikalischen Disputen saß tief im französischen<br />
Nationalbewusstsein noch immer die De <br />
mütigung Frankreichs durch die deutsche Kaiser <br />
krönung nach dem Krieg von 1870/71. Hieraus<br />
resultierte eine präventive Ablehnung deutscher<br />
Kultur – zumal, wenn sie von so ur deu tschen<br />
Werten geprägt war wie die Musik Richard Wagners.<br />
Allerdings: Um 1880 war der achtzehn jährige<br />
Debussy nur kurz zu Gast in der Klasse von Franck<br />
und man kann konstituieren, dass sich die musikalische<br />
Ästhetik des jungen Künstlers noch in der<br />
Transformation befand. Zudem hielt die Musik<br />
Wagners erst relativ spät Einzug in das musikalische<br />
Bewusstsein des westlichen Nachbarlandes.<br />
Nach dem Skandal um die Tannhäuser-Uraufführung<br />
im Jahre 1861 drohte der Wagner-Rezeption<br />
in Frankreich bereits ein vorschnelles Ende; erst<br />
zehn Jahre nach dem Tod des Komponisten, im<br />
Jahre 1893, wurde zunächst Die Walküre in Paris<br />
gegeben, später folgten die anderen Opern. Claude<br />
Debussy, der »bekehrte« Wagnerianer, war aus diesen<br />
Gründen bereits 1887 und 1889 zweimal nach<br />
Bayreuth gepilgert, um den Parsifal, Tristan und<br />
die Meistersinger von Nürnberg zu hören. Ein Jahr<br />
zuvor lernte er die Partitur des Tristan kennen<br />
und schrieb an den Maler Ernest Hébert 7 nach<br />
dem Eindruck eines Konzerts mit dem Orchester<br />
Lamoureux, bei welchem der erste Akt des Tristan<br />
konzertant aufgeführt wurde: »[…] Endlich! Erster<br />
Akt von Tristan und Isolde: Das ist ganz sicher das<br />
schönste, was ich hinsichtlich der emotionalen<br />
Tiefe kenne, es berührt Sie wie eine Liebkosung<br />
[…]«. Später wendet sich Debussy von Wagner<br />
entschieden ab – ganz im Gegensatz zum 40 Jahre<br />
älteren César Franck, der sich zeitlebens dem Bayreuther<br />
Meister verpflichtet fühlt und mit seiner<br />
Attitüde eben jene Majorität in der s.n.m. besaß.<br />
Saint-Saëns verriet noch dreißig Jahre später,<br />
dass »[…] von nun an […] die Clique der Wagnerianer<br />
und Césarianer das Sagen hatte […]«. 8<br />
Etwas später antwortete Debussy auf eine Rundfrage<br />
von Paul Landormy im Jahre 1904 nach der<br />
Identität der französischen Musik: »César Franck<br />
ist kein Franzose, er ist Belgier. […] Die Wirkung<br />
César Francks auf die französischen Komponisten<br />
ist gering; er hat sie bestimmte satztechnische Verfahren<br />
gelehrt, aber ihre Empfindungswelt steht<br />
in keiner Beziehung zu der seinen.« 9 Damit wäre<br />
klar, welchem ideologischen Lager Debussy im<br />
Konflikt innerhalb der s.n.m. zugerechnet werden<br />
kann. Ob sich in der frankophonen Ty po lo gi sierung,<br />
die Debussy mit dem unseren Artikel voran<br />
gestellten Zitat angeregt hat, eine »typisch französische«<br />
Mu sikrichtung ausschält, der der Wallone<br />
César Franck nicht zugerechnet werden kann,<br />
bleibt dahingestellt und bedarf einer Beweisführung<br />
mit den analytischen Werkzeugen der Mu sik <br />
theorie.<br />
Harmonik<br />
In der dritten Nummer des ersten Bandes der<br />
Pré ludes mit dem programmatischen (und von<br />
Baudelaire entliehenen) Titel Les sons et les parfums<br />
tour nent dans l’air du soir begegnen wir einer Akkordsequenz,<br />
die typisch für den harmonischen Stil<br />
Claude Debussy ist. Bereits im dritten Takt deutet<br />
der Komponist eine kompromisslose Sicht der harmonischen<br />
Verbindungen an: In der linken Hand<br />
werden Dominantseptakkorde ohne Verbindung<br />
»gerückt«, die eigentlich ein »Davor« und ein »Danach«<br />
haben sollten, hier aber als Klang mixturen<br />
erscheinen. Später wird diese Tendenz fortgesetzt:<br />
(Debussy: Prélude, 1ère cahier: Nr. 4, T. 33 —35)<br />
Die Akkorde im dritten Takt des Beispiels verstehen<br />
sich als »Sesquialter-Klänge«, der Gedanke an<br />
tonale Bezüge ist obsolet geworden. Hier emanzipiert<br />
sich Klang von Klangkombination, gleich<br />
wie sich die Dissonanz in Schönbergs Zwölftontheorie<br />
als Tonverbindung ohne Auflösungszwang<br />
emanzipiert. Im gleichen Band der Préludes findet<br />
sich in der Satztechnik der bekannten Cathédrale<br />
engloutie ähnliche Struktur.<br />
Eine solch kompromisslose harmonische Ar <br />
chi tektur wird man bei Franck vergebens suchen;<br />
bei ihm besteht Klangkombination aus Klangverwandtschaft:<br />
Jeder Klang resultiert aus dem vorher<br />
gegangenen und definiert den nachfolgenden. Im<br />
Deuxième Chorale für Orgel beispielsweise, den<br />
Franck kurz vor seinem Tode komponierte (1890),<br />
8 Report<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
wählt der Komponist einen aufwendigen Mo du lations<br />
weg, um von es-Moll (über de – enhar monisch<br />
verwechselten – alterierten Dominantseptakkord)<br />
in die terzverwandte Tonart fis-Moll zu<br />
modulieren:<br />
6<br />
(Franck: Chorale Nr. 2; T. 202 —209)<br />
Debussy hätte in diesem Fall möglicherweise bemängelt,<br />
dass sich die modulationslose Lösung im<br />
Sinne einer distanzharmonischen Akkord rückung<br />
klanglich reizvoller niedergeschlagen hätte. Beide<br />
Beispiele verdeutlichen hingegen die divergenten<br />
Ideen beider Komponisten über Harmonik und<br />
harmonische Bezüge.<br />
Zurück zum Beginn des Artikels: Die Tendenz<br />
zur Akkord-Evolution, die über die Präferenz für<br />
die Chromatik die deutschsprachige Musik später<br />
in die Krise geführt hat, wird auch von César Franck<br />
weiter geführt – obwohl er den Weg nicht in die<br />
gleiche Richtung zu gehen bereit war wie etwa Max<br />
Reger oder Richard Strauss. Ob allerdings seine<br />
partielle deutsche Herkunft hierfür eine Ursache<br />
sein kann, bleibt zu bezweifeln, da<br />
Francks Sozialisierung im Wesentlichen im<br />
franko philen Umfeld geschehen war. Claude<br />
Debussy hat seinen eigenen Ausweg aus der Krise<br />
der tonalen Musik gefunden, auch durch die Be <br />
nut zung der Ganztonleitern oder die skizzierte<br />
Vorbereitung der modes à transpositions limitées von<br />
Olivier Messiaen. Dies als »typisch französisch«<br />
zu apostrophieren wäre ein zu glatter Weg aus dem<br />
Diskurs.<br />
Weshalb sich der junge Debussy der Modulationsaufforderung<br />
seines Lehrers widersetzte, ist<br />
allerdings nun klar geworden und wird durch die<br />
poetische Transfiguration aus der Feder Romain<br />
Rollands veredelt, der sich in der Frage nach einer<br />
typisch französischen Musikrichtung (in diesem<br />
Fall am Beispiel Wagners und Debussys) ganz<br />
klar mit den folgenden Worten auf die Seite des<br />
Landsmannes schlägt: »Was die harmonische Sprache<br />
Debussys anlangt, so besteht seine Originalität<br />
nicht in der Erfindung neuer Akkorde, sondern in<br />
dem neuen Gebrauch, der von ihnen gemacht wird.<br />
[…] Bei Debussy ist […] die Harmonik nicht wie<br />
bei Wagner und der ganzen deutschen Schule eine<br />
Harmonie der Verkettung, die streng dem logischen<br />
Despotismus unterworfen ist. […] Aus dem Blu menbeet<br />
der Akkorde pflückt sie die schönsten; denn<br />
die Wahrhaftigkeit des Ausdrucks ist erst das<br />
zweite Gesetz, das ihre Wahl leitet. Das erste Gesetz<br />
ist: zu gefallen.« 10<br />
Claude Debussy:<br />
Monsieur Croche, a. a. O.,<br />
S. 151—152<br />
7<br />
Claude Debussy:<br />
Brief an Ernest Hébert vom<br />
17. 3. 1887. In: Correspondance<br />
1872—1918.<br />
Paris: 2005, S. 61—62<br />
(übers. vom Autor)<br />
8<br />
Michael<br />
Stegemann:<br />
Streitereien um Kaiser<br />
und Bärte. César Franck<br />
und Camille Saint-Saëns.<br />
In: Peter Jost (Hrsg.):<br />
César Franck – Werk und<br />
Rezeption. Stuttgart: 2004<br />
9<br />
Claude Debussy:<br />
Monsieur Croche, a. a. O.,<br />
S. 278<br />
10<br />
Romain Rolland:<br />
Gesammelte Aufsätze I.<br />
Leipzig: 1951, S. 347—348<br />
Report<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
9
Mit Ausdauer,<br />
Augenmaß und Teamgeist<br />
Der neue Kanzler<br />
der Hochschule: Alfred Jost<br />
Teamplayer<br />
mit Ausdauer:<br />
Der neue HfM-Kanzler<br />
Alfred Jost<br />
10 Report<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
eit Juli dieses Jahres ist der Regierungsrat Alfred<br />
Jost neuer Kanzler der Hochschule für Musik Saar.<br />
Es sind die »vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten«,<br />
die den 53-jährigen Verwaltungsfachmann an seiner<br />
neuen Aufgabe besonders reizen. Von der »essentiellen<br />
Notwendigkeit einer Musikhochschule für unser Land«<br />
ist der Musikliebhaber zutiefst überzeugt. Dieses Bewusstsein<br />
bildet denn auch die Grundlage für die hohe Motivation, mit<br />
der er seine Tätigkeit aufgenommen hat.<br />
Zunächst kommissarisch an unser Haus bestellt, sieht Jost<br />
als Verwaltungsleiter der hfm seine vornehmlichen Aufgaben<br />
darin, »im Rahmen der gegebenen finanziellen Möglichkeiten«,<br />
die Grundlagen für einen effektiven Lehrbetrieb zu schaffen<br />
und im konstruktiven Dialog mit Lehrenden, Studierenden<br />
und Mitarbeitern die Basis »für ein gesundes, menschliches<br />
Arbeitsklima« zu setzen. Neigt der begeisterte Ausdauersportler<br />
(Laufen und Radfahren) in seiner Freizeit mehr zum Individuellen,<br />
so bevorzugt er im Bereich seiner dienstlichen Tätigkeit<br />
eher den Teamgeist. Sein Wille zur Kooperation beschränkt sich<br />
dabei nicht nur auf unser Haus, sondern bezieht die Hochschulen<br />
sowie die anderen kulturellen Institutionen des Landes<br />
ausdrücklich mit ein.<br />
Die Dinge »konsequent, aber mit Augenmaß angehen«, so<br />
könnte man das Credo des neuen Verwaltungschefs beschreiben.<br />
So hat er sich mit seiner zurückgenommenen, besonnenen<br />
und humorvollen Art schon nach kurzer Zeit bestens in das<br />
Ge füge der hfm eingegliedert. Seiner neuen beruflichen Umgebung<br />
gegenüber ist er voll des Lobes: »Meine Erfahrungen der<br />
ersten Wochen zeigen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
die Studierenden und Lehrenden für meine Arbeit ein<br />
hervor ragendes Umfeld bieten.« Das »vorhandene Potenzial des<br />
Verwaltungspersonals der Hochschule« überzeugt ihn, dennoch<br />
sind natürlich an einigen Punkten strukturelle Verbesserungen<br />
notwendig, sagt Jost. Ganz vorne auf seiner umfangreichen<br />
Agenda stehen das Personalmanagement, Verbesserungen bei<br />
der Projekt steuerung des Haushalts, Drittmittelfinanzierungen<br />
sowie die Behebung der nach wie vor bestehenden Raum-Nöte.<br />
Sein Handwerk beherrscht der neue Verwaltungsleiter der<br />
hfm aus dem Effeff, denn seit 1977 ist er mit kurzen Unterbrechungen<br />
im Bereich Bildung und Kultur tätig. Bereits in seiner<br />
Tätigkeit als geschäftsleitender Verwaltungs beamter am Gymnasium<br />
am Stadtgarten in Saarlouis von 1977 bis 1985 hat er sich<br />
grundlegende Kenntnisse im Management eines Lehrbetriebs<br />
verschafft. Von 1993 bis 2009 war Jost im Kultusministerium<br />
innerhalb des Haushaltsreferates insbesondere für die saarländischen<br />
Hochschulen zuständig. Aus dieser Zeit rührt insbesondere<br />
seine große Affinität zu unserem Haus, das er auch als<br />
häufiger Konzertgänger kennen und schätzen lernte. Von 2009<br />
bis Juni <strong>2012</strong> leitete Alfred Jost schließlich das Haushaltsreferat<br />
des Ministeriums für Gesundheit und Verbraucherschutz.<br />
Thomas Wolter<br />
Report<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
11
Ein Evergreen wird<br />
60<br />
Der frühere HfM-Rektor Prof. Thomas Krämer feiert runden Geburtstag<br />
Vielseitiger Musiker<br />
und geschätzter Altrektor:<br />
Thomas Krämer<br />
»60<br />
Jahre und kein bisschen<br />
leise!« – was ansonsten arg<br />
nach Plattitüde klingt, darf<br />
man getrost auf diesen<br />
Ju bilar anwenden. Tho mas<br />
Krämer, Professor für Musik<br />
theorie und Rektor unserer Hochschule von<br />
1996 bis 2004, feiert seinen 60. Geburtstag. Und<br />
er ist kein bisschen untätig oder leise geworden:<br />
als engagierter Hochschullehrer, als Autor musiktheoretischer<br />
Standardwerke und als »Elder States <br />
man«, der sich, zumeist diskret im Hintergrund,<br />
für die Geschicke unserer Hochschule einsetzt.<br />
Und dann kennt man Thomas Krämer ja auch<br />
noch in seiner Eigenschaft als ernsthaften Forscher<br />
auf dem Gebiet des Evergreens, wozu der<br />
eingangs zitierte Song von Curd Jürgens mit Fug<br />
und Recht zu zählen ist. 60 Jahre und kein bisschen<br />
leiser – aber in mancherlei Hinsicht sicher<br />
ein bisschen weiser, könnte das vorzeitige Lebensfazit<br />
des Mannes lauten, der selber das Zeug dazu<br />
hat, an der hfm zum »Evergreen« zu werden.<br />
12 Report<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Geprägt von den »Männern der ersten Stunde«<br />
Als Sohn sächsischer Eltern wuchs Thomas Krämer in Westfalen<br />
auf und absolvierte an der Hochschule für Musik Detmold<br />
ein umfangreiches Studium mit den Hauptfächern Komposition,<br />
Klavier, Musiktheorie, Gehörbildung und Schulmusik.<br />
Hin zu traten Studien in Chor- und Orchesterleitung. Nach<br />
freiberuflicher Tätigkeit als Chorleiter, Organist und Musiklehrer<br />
wurde er 1981 Privatdozent für Musiktheorie und Gehörbildung<br />
an der Detmolder Musikhochschule. 1985 folgte er dem<br />
Ruf auf die Professur für Musiktheorie und Gehörbildung an<br />
unsere Hochschule. Er schätzt sich glücklich, dass er zu dieser<br />
Zeit noch einige markante »Männer der ersten Stunde« kennen<br />
lernen durfte: Dieter Loskant, Hans Lonnendonker, Alexander<br />
Sellier, die Brüder Hans und Kurt Schmitt und viele andere Persönlichkeiten<br />
mehr, die den damals neben Tabea Zimmermann<br />
zweitjüngsten Professor der hfm prägten. Thomas Krämer wurde<br />
später Leiter des Studienbereichs Musikerziehung und übernahm<br />
dann das Amt des Prorektors unserer Hochschule. 1996<br />
erfolgte seine Wahl zum Rektor – ein Amt, das er nach seinem<br />
Bekunden nie aus eigenen Stücken angestrebt hat.<br />
»Öffnung nach außen« in schwierigen Zeiten<br />
Krämers Rektorat fiel in eine Phase gravierender politischer<br />
Um brüche. An der Spitze der Landesregierung gab die spd<br />
1999 das Zepter an die cdu weiter. »Das war eine harte Zeit«,<br />
erinnert sich Thomas Krämer. »Man musste sich auf politischer<br />
Ebene auf völlig neue Personen und Positionen einstellen.«<br />
Und vor allem auch auf gravierende Einschnitte im<br />
Hochschul-Etat. Massive Sparauflagen führten unter anderem<br />
zur Schließung der Schauspielabteilung im Jahr 2000. Weitreichende<br />
Reformen läutete Thomas Krämer auch selber ein. Er<br />
setzte Maßnahmen zur Modernisierung der Hochschule und<br />
notwendige Umstrukturierungen im Studienbereich in Gang.<br />
Er erkannte vor allem die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit<br />
und setzte sich intensiv für die Außenwirkung der Hochschule<br />
ein: unter anderem durch die Etablierung einer Pressestelle, die<br />
Gründung des Hochschulmagazins <strong>alla</strong> <strong>breve</strong> und die Einrichtung<br />
einer der ersten Internetauftritte im Kreis der deutschen<br />
Musikhochschulen.<br />
Die »Öffnung nach außen« vollzog der staatsmännisch auftretende<br />
Rektor mit viel diplomatischem Geschick auf allen<br />
gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ebenen. Er<br />
schuf ein weitreichendes lokales und überregionales Netzwerk<br />
von Förderern und Partnern der Hochschule. Ein besonderer<br />
Coup gelang ihm, als er den Softwareunternehmer und Jazz-<br />
Fan Prof. Dr. Dr. August-Wilhelm Scheer von der Notwendigkeit<br />
überzeugen konnte, eine Stiftungsprofessur für Jazz an<br />
unserer Hochschule einzurichten. Für überregionale Schlagzeilen<br />
sorgte des Weiteren die spektakuläre Verpflichtung des<br />
weltberühmten Geigers Maxim Vengerov als hfm-Professor.<br />
Intensiv förderte Thomas Krämer auch die Zusammenarbeit<br />
mit musikalischen Einrichtungen im Saar-Lor-Lux-Raum – das<br />
heutige »Junge Orchester der Großregion« hat er von Beginn<br />
an mit großer Sympathie begleitet. In seiner Amtszeit wurden<br />
überdies die Kooperationsabkommen mit der Chung-Ang<br />
University in Seoul und, als erste offizielle deutsch-chinesische<br />
Hochschulpartnerschaft, mit dem Central Conservatory in<br />
Peking abgeschlossen.<br />
gewesen. Warum er dennoch nicht wieder angetreten ist? »Ich<br />
wollte damals bewusst eine Zäsur setzen. Ich hatte Angst davor,<br />
in eine Abhängigkeit von meinem Amt zu geraten. Außerdem<br />
habe ich mich von ganzem Herzen danach gesehnt, meine<br />
geliebte Lehrtätigkeit wieder vollumfänglich aufzunehmen.«<br />
Die Zäsur gelang Thomas Krämer bruchlos. Mit der gleichen<br />
Leidenschaft, mit der er sich zuvor für sein Amt engagierte, widmete<br />
er sich fortan wieder der Lehre und seinen Publikationen.<br />
Neben seiner Lehrtätigkeit an unserem Haus unterrichtet er seit<br />
1989 am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität des<br />
Saarlandes; am Konservatorium Esch-sur-Alzette in Luxemburg<br />
ist er Dozent für Chorleitung. In Zusammenarbeit mit seinem<br />
langjährigen Weggefährten Manfred Dings verfasste der ehemalige<br />
hfm-Rektor ein »Lexikon Musiktheorie«, er über arbeitete<br />
sein bundesweit hoch geschätztes Standardwerk »Harmonielehre<br />
im Selbststudium« und brachte kürzlich ein Lehrbuch zum<br />
»Kontrapunkt« an die Öffentlichkeit. Daneben schrieb er eine<br />
Reihe von Fachartikeln sowie das vergnügliche Quiz-Büchlein<br />
»Teste deine Allgemeinbildung: Musik«. Eine neue Publikation<br />
ist gegenwärtig in Arbeit, darüber hüllt sich der Autor allerdings<br />
noch in geheimnisvolles Schweigen. 2007 ist Thomas Krämer,<br />
der in seinem ausgefüllten Musikerleben auch als Dirigent und<br />
Komponist tätig war, mit dem Verdienstorden des Saarlandes<br />
ausgezeichnet.<br />
Gute Beziehungen zu den Nachfolgern<br />
Sowohl zu seinem Nachfolger Prof. Thomas Duis als auch zum<br />
neuen Rektor Prof. Wolfgang Mayer pflegt Krämer gute Kontakte.<br />
»Thomas Duis hat Großes geleistet, was den Ausbau der<br />
räumlichen Ausstattung angeht«, lobt er seinen Nachfolger. Der<br />
amtierende Rektor Wolfgang Mayer genießt menschlich wie<br />
fachlich sein volles Vertrauen. Für die Zukunft der Hochschule<br />
wünscht sich der Alt-Rektor vor allem weitere Verbesserungen<br />
auf dem Ausbildungssektor: »Das A und O unseres Hauses ist<br />
die Lehre. Die hfm ist eine kleine Einrichtung, da ist der feste<br />
Zusammenhalt zwischen den unterschiedlichen Gliederungen<br />
von größter Bedeutung. Alle Angehörigen der Hochschule tragen<br />
die Gesamtverantwortung für eine umfassende Ausbildung<br />
auf einem hohen Qualitätsniveau.«<br />
60 Jahre und kein bisschen leise! Womit wir am Ende des<br />
Beitrags wieder beim Evergreen gelandet wären, dem großen<br />
Steckenpferd des Musikforschers Thomas Krämer. »Warum<br />
sind manche Titel für alle Ewigkeit beliebt, und andere verschwinden<br />
schon nach kurzer Zeit?«, lautet die große Frage, die<br />
ihn schon seit Jahren umtreibt. Zu den Ergebnissen der Studie<br />
sei nur soviel verraten: »Der Erfolg eines Songs ist nicht<br />
programmierbar und auch nicht wiederholbar.« Mehr zu dem<br />
Thema wird indessen bei der feierlichen Eröffnung des neuen<br />
Studienjahres am 15. Oktober zu erfahren sein. Da hält Thomas<br />
Krämer einen akademischen Festvortrag zum Thema »Evergreen«.<br />
Die musikalischen Beispiele wird dann, ganz im Sinne<br />
einer freundschaftlichen Amtskontinuität, der Pianist und<br />
amtierende Rektor Wolfgang Mayer einspielen.<br />
Thomas Wolter<br />
Bruchloser Abschied vom Amt des Rektors<br />
Nach zwei erfolgreichen Amtsperioden wäre eine Wiederwahl<br />
des allseits hochgeschätzten Rektors mehr als wahrscheinlich<br />
Report<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
13
Veranstaltungen<br />
Foto Dirk Guldner<br />
14 Konzerte<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Jazz im Film und Live-Jazz<br />
Veranstaltungsreihe mit Spielfilmen,<br />
Dokumentationen und Live-Musik<br />
7. September bis 26. Oktober 201 2<br />
(red). Die Volkshochschule Regional <br />
ver band Saarbrücken (vhs) und die<br />
Hochschule für Musik Saar (HfM Saar)<br />
präsentieren im September und<br />
Oktober 201 2 unter dem Motto »Jazz<br />
im Film und Live-Jazz« eine Veranstaltungsreihe<br />
mit einer Mischung aus<br />
Spiel filmen, Dokumentationen und<br />
Live-Musik. Innerhalb der Reihe soll der<br />
Jazz als stilistisches Mittel der Filmmusik<br />
sowie als Thema von Filmhandlungen<br />
gezeigt werden. An sieben Veranstaltungsabenden<br />
werden Filme gezeigt,<br />
die mit stimmiger Live-Musik begleitet<br />
werden. Es spielen verschiedene Bands<br />
der HfM Saar und der saarländischen<br />
Jazz-Szene. Veranstaltungsorte sind<br />
die Saarbrücker Kinos camera zwo,<br />
Filmhaus, Kino achteinhalb und die Alte<br />
Kirche St. Johann. Karten für die Kino-<br />
Konzerte gibt es bei den jeweiligen<br />
Austragungsstätten.<br />
Konzerte<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
15
Konzerte<br />
<strong>Wintersemester</strong><br />
<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />
1<br />
Opernklasse spielt Händels »Semele«<br />
(red). In der englischen Originalsprache wird die Opernklasse der HfM Saar<br />
zum Ende des <strong>Wintersemester</strong>s Georg Friedrich Händels Oratorium<br />
»Semele« szenisch aufführen. Premiere ist am 30. Januar <strong>2013</strong> im Mauritius-<br />
Studio der HfM. Weitere Vorstellungen gibt es am 1., 3. und 5. Feb <strong>2013</strong>.<br />
In der Inszenierung von Thomas Max Meyer übernimmt Lutz Gillmann<br />
die musikalische Leitung. Für die Ausstattung zeichnet Renée Günther<br />
verantwortlich. Ausführende sind die Opernklasse und das Barock orchester<br />
der Hochschule für Musik Saar. Karten für die Aufführungen zum Preis<br />
von 12 Euro /8 Euro gibt es an der Abendkasse.<br />
Semele soll auf Wunsch ihres Vaters Cadmus, König von Theben, dem<br />
Prinzen Athamas, Fürst von Böotien, die Hand zum ehelichen Bund reichen.<br />
Der Forderung des Vaters liegen zweifellos dynastische Vorstellungen<br />
zugrunde, indes ist Athamas – unabhängig von allem politischen Spiel –<br />
unsterblich in Semele verliebt, deren ungewöhnliche Schönheit einen<br />
weiteren Verliebten auf den Plan gelockt hat, von dessen mit ihm konkurrierender<br />
Existenz er noch nichts weiß, dessen Kraft er aber keineswegs<br />
gewachsen ist, denn es ist Jupiter, der Herrscher des Olymp …<br />
Semele (HWV 58), eigentlich The Story of Semele, ist das zweite<br />
dramatische Oratorium Händels auf ein weltliches Thema. Händel begann<br />
am 3. Juni 1 743 mit der Komposition des ersten Aktes und schloss ihn<br />
am 13. Juni ab. Der zweite Akt wurde sieben Tage später fertig. Mit der<br />
Komposition des dritten Aktes und dem Ausfüllen der Mittelstimmen<br />
stellte er das Werk am 4. Juli fertig. Die Uraufführung fand am 10. Februar<br />
1 744 im Theatre Royal in Covent Garden statt.<br />
Der Gattungstyp der Story of Semele ist in der Forschung umstritten.<br />
Händel selbst kündigte das Werk mit dem Hinweis »After the Manner<br />
of an Oratorio« an, distanzierte sich also etwas von dem Begriff Oratorium,<br />
den er ansonsten verwendete. Von den anderen Oratorien außer Hercules<br />
unterscheidet dieses sich, indem es einen weltlichen, mythologischen<br />
Stoff verwendet. Auch hat der Chor einen verhältnismäßig kleinen<br />
Anteil und wirkt nur kommentierend, ohne in die Handlung einzugreifen.<br />
Händel führte Semele trotz im Libretto vorhandener Szenenanweisungen<br />
immer konzertant auf. Trotzdem hat man sie oft als Oper bezeichnet,<br />
womit sie, nach Henry Purcells Dido und Aeneas, eine der ersten echten<br />
englisch sprachigen Opern wäre. Im 20. Jahrhundert wurde sie mehrmals<br />
(zuerst 1925 in Cambridge) erfolgreich szenisch aufgeführt.<br />
16 Konzerte<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Programm<br />
Alberto Ginastera<br />
Estancia op. 8<br />
Astor Piazzolla<br />
Oblivion für<br />
Streichorchester<br />
und Bandonéon<br />
Vier Lieder<br />
— Maria de Buenos Aires<br />
— Siempre se vuelve a<br />
Buenos Aires<br />
— Balada para mi muerte<br />
— Balada para un loco<br />
Libertango<br />
Adios Nonino<br />
Sinfonia Buenos<br />
Aires op. 15<br />
Konzerte<br />
Fr 2. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />
Salle Philharmonique,<br />
Lüttich<br />
Sa 3. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />
Salle Poirel, Nancy<br />
So 4. Nov <strong>2012</strong>, 17 Uhr<br />
Großer SR-Sendesaal<br />
Funkhaus Halberg,<br />
Saarbrücken<br />
Di 6. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />
Auditorium des<br />
Konserva toriums<br />
Luxemburg/Stadt<br />
»Argentina Sinfonica« mit dem<br />
Jungen Orchester der Großregion<br />
Tournee mit fünf Konzerten in der Großregion<br />
(red). »Argentina Sinfonica« steht als Motto über der<br />
nächsten Arbeitsphase des Jungen Orchesters der<br />
Großregion, die sich vom 27. Okt bis 7. Nov 201 2 ganz<br />
den argentinischen Komponisten Astor Piazzolla und<br />
Alberto Ginastera widmet. Aufgeführt wird unter anderem<br />
die weltweit erste Fassung für Sopran und Orchester<br />
von vier Liedern Piazzollas. Unter dem Dirigat von<br />
Leonardo García Alarcón treten Mariana Flores (Sopran)<br />
und William Sabatier (Bandonéon) als Solisten auf.<br />
In dem internationalen Orchester mit jungen Musikern<br />
aus Lothringen, Luxemburg, Wallonien und dem Saarland<br />
wirken auch Studierende unserer Hochschule mit.<br />
Ausrichter der Tour <strong>2012</strong>, die von der Kooperation<br />
für Musik in der Großregion (CMGR) veranstaltet wird,<br />
ist das Conservatoire Royal von Lüttich.<br />
2<br />
Nächstes Cinéconcert:<br />
»Das Wachsfigurenkabinett«<br />
(red). Die nächsten Aufführungen innerhalb der Reihe<br />
»Ciné concert« finden am 1. und 2. Februar <strong>2013</strong> jeweils<br />
um 20 Uhr im Saarbrücker Kino achteinhalb statt. Studierende<br />
der Improvisationsklasse von Prof. Dr. Jörg Abbing<br />
spielen live zu dem Stummfilm »Das Wachsfigurenkabinett«<br />
(1924) von Paul Leni.<br />
Das Drehbuch zu »Das Wachsfigurenkabinett« verfasste<br />
Henrik Galeen, der Autor einiger der berühmtesten<br />
Filme des deutschen Expressionismus (u. a. »Nosferatu« und<br />
»Der Golem, wie er in die Welt kam«). Die erste Einstellung<br />
des Films zeigt einen jungen, namenlosen Dichter auf einem<br />
Jahrmarkt. Er ist auf dem Weg zu einem Wachsfigurenkabinett,<br />
zu dessen Figuren er sich interessante Geschichten<br />
bzw. Begebenheiten erdenken soll. Ein Schausteller,<br />
in Begleitung seiner Tochter, zeigt ihm die drei eindrucksvollsten<br />
Exponate seiner Ausstellung: Harun al-Raschid,<br />
der Kalif von Bagdad, Iwan der Schreckliche und Jack the<br />
Ripper. Dabei macht ihm die Tochter des Schaustellers,<br />
Eva, vom ersten Moment ihrer Begegnung, schöne Augen.<br />
Der Figur des Kalifen ist der Arm abgebrochen und der<br />
Dichter versucht sich die Begebenheit auszumalen, die zum<br />
Verlust des Körperteils geführt haben könnte.<br />
Die für das zeitgenössische Kino des deutschen<br />
Expressionismus charakteristischen Filmbauten stammen<br />
von Paul Leni und Fritz Maurischat. Der künstlerisch<br />
abstrahierende Einfluss der Kulissenbauten, der von Filmen<br />
wie »Das Cabinet des Dr. Caligari«, »Genuine« (beide<br />
Robert Wiene), »Dr. Mabuse, der Spieler« (Fritz Lang)<br />
oder »Die Bergkatze« (Ernst Lubitsch) ausging, setzt sich<br />
in diesem Werk in auffallend ähnlicher Weise fort.<br />
Karten für die Film-Konzerte gibt es im Kino achteinhalb:<br />
T 06 81 . 390 88 80, www.kinoachteinhalb.de<br />
Mi 7. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />
Arsenal, Metz<br />
3<br />
Der Eintritt zu allen<br />
Konzerten ist frei.<br />
Info www.cmgr.eu<br />
1<br />
Georg Friedrich Händel<br />
2<br />
Die Sopranistin<br />
Mariana Flores<br />
3<br />
Szene aus<br />
»Das Wachsfigurenkabinett«<br />
Konzerte<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
17
Konzerte<br />
<strong>Wintersemester</strong><br />
<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />
1 2<br />
1 Georg Philipp Telemann<br />
2 Das Nomos Quartett<br />
3 Trio opus 8<br />
4 Amaryllis Quartett<br />
Weitere Informationen<br />
unter: www.hfm.saarland.de<br />
Institut für historische<br />
Aufführungspraxis<br />
So 2. Dez 201 2, 1 7 Uhr<br />
(1. Advent)<br />
Stiftskirche St. Arnual,<br />
Saarbrücken<br />
Musica da camera Forum<br />
Ohrwürmer und<br />
Entdeckungen –<br />
weihnachtliche<br />
Instrumentalmusik aus<br />
Früh- und Hochbarock<br />
Musik von Telemann, Vivaldi,<br />
Fasch, Castello, Merula u. a.<br />
Ensemble Camire<br />
(Osnabrück/Heidelberg/<br />
Saarbrücken)<br />
Carolyn Soo, Violine<br />
Miriam Grapp, Blockflöte<br />
Eri Takeguchi, Cembalo<br />
und Orgel<br />
N. N., Viola da gamba<br />
Mi 6. Feb <strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />
Hochschule für Musik Saar,<br />
Saarbrücken<br />
Musik des<br />
europäischen Barock<br />
von Marais, Corette,<br />
Scarlatti u. a.<br />
Mechthild Blaumer, Violine<br />
Thomas Kügler,<br />
Block- und Traversflöte<br />
Juan Carlos Muñoz,<br />
Mandoline<br />
Lutz Gillmann, Cembalo<br />
Eintritt 6 Euro<br />
Ermäßigt 2 Euro<br />
Kooperation mit:<br />
Akademie für Alte Musik<br />
im Saarland e. V.<br />
Eintritt frei (Kollekte) —<br />
in Kooperation mit:<br />
Akademie für Alte Musik<br />
im Saarland e.V.,<br />
Beirat für Musik in der<br />
Stiftskirche<br />
Änderungen vorbehalten!<br />
18 Konzerte<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
3 4<br />
Saarbrücker Kammerkonzerte<br />
<strong>2012</strong>—201 3<br />
(red). Die Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) feiern in<br />
diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Was in bescheidenem<br />
Rahmen begann, hat sich mittlerweile zu einer renommierten<br />
Konzertreihe entwickelt, die europäische Spitzenensembles<br />
aus dem Bereich der Kammermusik an die Saar holt. Das Team<br />
um den SKK-Vorsitzenden Walter Glößner und Generalsekretärin<br />
Barbara Beyersdörfer legt im Jubiläumsjahr einen<br />
Schwerpunkt auf Quartett-Besetzungen. Das Festkonzert<br />
zum Jubiläum der SKK am 16. Dezember steht im Zeichen des<br />
israelischen Komponisten und Saarbrücker Ehrenbürgers<br />
Tzvi Avni.<br />
Fr 15. Feb 20 1 3, 19 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Trio opus 8<br />
Joseph Haydn:<br />
Trio in C-Dur XV: 27<br />
Bed ich Smetana<br />
Klaviertrio g-Moll op. 15<br />
Felix Mendelssohn-<br />
Bartholdy Trio in d-Moll<br />
op. 49<br />
Fr 17. Mai 20 1 3, 19 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Auryn Quartett<br />
Joseph Haydn:<br />
Streichquartett C-Dur,<br />
op. 50/2<br />
Benjamin Britten:<br />
Streichquartett Nr. 3<br />
Ludwig van Beethoven:<br />
Streichquartett, op. 132<br />
Fr 21. Sept 20 1 2, 19 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Nomos Quartett (3)<br />
W. A. Mozart:<br />
Streichquartett G-Dur,<br />
op. 156<br />
D. Schostakowitsch:<br />
Streichquartett Nr. 8<br />
op. 110<br />
Franz Schubert:<br />
Streichquartett d-Moll<br />
(»Der Tod und das<br />
Mädchen«)<br />
So 21. Okt 20 1 2, 11 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Atrium Quartett<br />
plus Peter Caelen<br />
Ludwig van Beethoven:<br />
Quartett F-Dur op. 18/1<br />
D. Schostakowitsch:<br />
Quartett Nr. 1 C-Dur op. 49<br />
Antonín Dvorák:<br />
Klavierquintett<br />
Fr 16. Nov 20 1 2, 19 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Verdi Quartett<br />
W. A. Mozart:<br />
Quartett d-Moll KV 421<br />
Giuseppe Verdi:<br />
Quartett in e-Moll<br />
Claude Debussy:<br />
Quartett op. 10 in g-Moll<br />
So 16. Dez 20 1 2, 11 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Festveranstaltung zum<br />
25-jährigen Bestehen des<br />
Vereins Saarbrücker<br />
Kammerkonzerte e. V.<br />
Mandelring Quartett<br />
plus Johannes Gmeinder<br />
Tzvi Avni: Uraufführung<br />
einer Auftragskomposition<br />
der Saarbrücker Kammerkonzerte<br />
e. V.<br />
Felix Mendelssohn-<br />
Bartholdy: Streichquartett<br />
e-Moll 44 /2<br />
Ludwig van Beethoven:<br />
Streichquartett op. 131<br />
Fr 15. März 20 1 3, 19 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Quatuor Zaide<br />
Joseph Haydn: Quartett<br />
f-Moll op. 20,5 Hob. III: 35<br />
Hugo Wolf:<br />
Italienische Serenade<br />
für Streichquartett<br />
Franz Schubert:<br />
Quartett G-Dur D-887<br />
Fr 19. April 20 1 3, 19 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Tschechisches Nonett<br />
(Holzbläser)<br />
Jiri Jaroch: Kindersuite<br />
W. A. Mozart:<br />
Nannerl-Septett (in der<br />
Bearbeitung für Nonett)<br />
B. Martinu: Nonett<br />
Antonín Dvorák:<br />
Serenade d-Moll op. 44<br />
So 16. Juni 20 1 3, 11 Uhr<br />
HfM- Konzertsaal<br />
Amaryllis Quartett<br />
Ludwig van Beethoven:<br />
Streichquartett op. 18/2<br />
Benjamin Britten:<br />
Streichquartett Nr. 2<br />
Ludwig van Beethoven:<br />
Streichquartett op. 127<br />
Konzerte<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
19
Vereinigung der<br />
Freunde<br />
und Förderer (FuF)<br />
1<br />
20 FuF<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Grußwort des<br />
Vorsitzenden der FuF<br />
75. Geburtstag<br />
von Arnold Huschka<br />
FuF-Geschäftsstelle<br />
im Haus der SaarLB:<br />
Ursulinenstraße 2<br />
66111 Saarbrücken<br />
Ansprechpartnerin<br />
Marion Uhl<br />
T 06 81. 383–13 11<br />
F 06 81. 383–4227<br />
E marion.uhl@saarlb.de<br />
Für Sie erreichbar<br />
Montag bis Freitag<br />
09:00 –12:00 Uhr und<br />
14:00 –17:00 Uhr<br />
Zuständig für<br />
Mitgliederverwaltung<br />
(Neuaufnahme,<br />
Kündigung,<br />
Adressänderung,<br />
Jahresbeitrag,<br />
Spendenbescheinigung)<br />
sowie alle Informationen<br />
rund um die FuF<br />
Bitte bestätigen Sie uns<br />
Ihre Mailanschrift mit<br />
einer kurzen Mitteilung<br />
an: marion.uhl@saarlb.de<br />
1<br />
v. l.: Prof. Wolfgang Mayer<br />
(Rektor HfM Saar),<br />
Prof. Kristin Merscher<br />
(neu in den FuF-Vorstand<br />
gewählt) und Werner<br />
Severin (Vorsitzender der<br />
Vereinigung)<br />
2<br />
Arnold Huschka<br />
Liebe Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar,<br />
liebe Leserinnen und Leser der <strong>alla</strong> <strong>breve</strong>,<br />
in der Mitgliederversammlung unserer Vereinigung<br />
am 21. August <strong>2012</strong> hat der Vorstand Rechenschaft<br />
über das abgelaufene Jahr abgelegt. Auch<br />
wenn wir nach wie vor knapp unter der Zielmarke<br />
von 1.000 Mitgliedern liegen, wurde hervorgehoben,<br />
dass der stabile Bestand und das daraus<br />
resultierende Beitragsaufkommen in der Größenordnung<br />
von 25.000 Euro eine unverändert solide<br />
Grundlage unserer Aktivitäten für die hfm Saar<br />
und ihre Studierenden darstellt.<br />
Das wichtigste Instrument der Mitglieder-Bindung<br />
und -Akquisition ist unsere Konzertreihe.<br />
Deshalb wollen wir auch mit dem neuen Rektor<br />
deren Attraktivität und Profil weiter entwickeln.<br />
Aus dem Vorstand der FuF bringt sich hier insbesondere<br />
Günter Bost ein. Ein besonderer Höhepunkt<br />
ist noch in diesem Jahr mit der Langen<br />
Eisler-Nacht am 12. Dezember vorgesehen, eine<br />
Koo pe ra tion mit der Hochschule für Musik<br />
»Hanns Eisler« Berlin.<br />
Bei den Fördermaßnahmen soll grundsätzlich<br />
die Zielrichtung weiter verfolgt werden, in<br />
einem breiten Spektrum besondere Aktivitäten<br />
und An schaffungen zu ermöglichen oder zumindest<br />
zu erleichtern. Dabei wollen wir stärker als<br />
in der Ver gan genheit herausragende Studierende<br />
und Ab solventen der Hochschule unterstützen,<br />
zum Beispiel für die Teilnahme an internationalen<br />
Wett bewerben.<br />
Nach der letztjährigen Neuwahl des Vorstands<br />
für die Jahre <strong>2012</strong> bis 2014 war in der diesjährigen<br />
Mitgliederversammlung eine Ergänzungswahl<br />
erforderlich, da Prof. Wolfgang Mayer seit 1. April<br />
Rektor der hfm Saar ist und deshalb aus unserem<br />
Vorstand ausscheiden musste.<br />
Auf Vorschlag des Vorstandes wurde Frau Prof.<br />
Kristin Merscher als Vertreterin des Lehrkörpers<br />
einstimmig zugewählt. Wir freuen uns sehr auf<br />
die Zusammenarbeit mit Frau Prof. Merscher, auf<br />
ihre Beurteilungen und Anregungen.<br />
Den Studierenden und Professoren unserer<br />
Mu sik hochschule wünsche ich im Namen aller<br />
Mit glieder ein erfolgreiches <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong><br />
/<strong>2013</strong>. Wir verfolgen die Arbeit der hfm Saar und<br />
die weitere Entwicklung mit regem Interesse.<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Werner Severin<br />
Vorsitzender des Vorstandes der<br />
Vereinigung der Freunde und Förderer der<br />
Hochschule für Musik, e. V.<br />
(red). Im Juli feierte der frühere Hausmeister der<br />
Hochschule, Arnold Huschka, seinen 75. Geburtstag.<br />
Im Namen der Hochschulleitung überbrachte<br />
Altkanzler Alfons Simon die Glückwünsche an den<br />
Jubilar, der sich im Laufe seiner Diensttätigkeit<br />
durch sein Engagement und seine Liebenswürdigkeit<br />
bei Kollegen, Lehrenden und Studierenden<br />
gro ßes Ansehen erworben hat.<br />
Arnold Huschka versah von 1975 bis 2002 an<br />
der hfm Saar die Hausmeistertätigkeit. Überdies<br />
betreute er von 2000 bis 2010 die Abendkasse der<br />
FuF-Konzerte. Bevor Huschka in die Dienste der<br />
Hochschule eintrat, konnte er bereits eine bewegte<br />
berufliche Laufbahn vorweisen. Geboren im Sudetenland<br />
siedelte er nach dem Krieg mit seiner<br />
Familie nach Sachsen-Anhalt über. Er absolvierte<br />
eine Schlosserlehre und reiste im Alter von 18 Jahren<br />
in den Westen aus. Nach einer kurzen Station<br />
im Ruhrgebiet arbeitete Huschka mehrere Jahre<br />
in der Schweiz. Saarländische Kollegen bewogen<br />
ihn schließlich zu einem Umzug in ihre Heimat.<br />
Vor seinem Dienstantritt an unserer Hochschule<br />
war Huschka viele Jahre in der saarländischen<br />
Industrie tätig und erwarb sich zwischenzeitlich<br />
den Meisterbrief im Schlosserhandwerk. Der frühere<br />
begeisterte Segelflieger ist seit 1963 verheiratet<br />
und hat drei erwachsene Söhne; seine Ehefrau<br />
Brigitte ist als ehemalige hfm-Kollegin ebenfalls<br />
in guter Erinnerung geblieben.<br />
Der Jubilar nimmt noch immer regen Anteil<br />
am Hochschulleben und vermisst am meisten<br />
den »lebendigen studentischen Alltag« unserer<br />
akademischen Einrichtung. In besonders guter<br />
Erinnerung sind ihm neben den zahlreichen<br />
FuF-Konzerten auch die »sehr familiären Zeiten«<br />
mit den Kollegen und Lehrenden der hfm Saar<br />
geblieben.<br />
2<br />
FuF<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
21
FuF-Konzerte<br />
<strong>Wintersemester</strong><br />
<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />
Mi 17. Okt 201 2, 19 Uhr HfM-Konzertsaal<br />
Wood & Brass<br />
Oboen-Ensemble der HfM Saar<br />
Leitung: Stéphane Egeling<br />
LJO Brass<br />
Leitung: Prof. Peter Leiner<br />
Die neue FuF-Konzertsaison startet am<br />
17. Oktober mit einem Doppelkonzert von Holzund<br />
Blechbläsern der Hochschule. Den ersten<br />
Teil des Konzertabends gestaltet das Oboen-<br />
Ensemble der HfM Saar unter der Leitung von<br />
Stéphane Egeling. Nach der Pause spielt das<br />
mehrfach preisgekrönte junge Blechbläser-<br />
Quintett »LJO-Brass«, das von HfM-Professor<br />
Peter Leiner unterrichtet wird.<br />
1<br />
Das Oboen-Ensemble<br />
der HfM Saar<br />
Foto © Iris Maurer<br />
2<br />
LJO Brass<br />
2<br />
1<br />
22 FuF<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
FuF<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
23
FuF-Konzerte<br />
<strong>Wintersemester</strong><br />
<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />
Mi 14. Nov <strong>2012</strong>, 19 Uhr<br />
HfM -Konzertsaal<br />
1 2<br />
Mi 12. Dez <strong>2012</strong>, 19 Uhr<br />
HfM -Konzertsaal<br />
Debüt-Konzert Guilhaume Santana<br />
Nicholas Rimmer, Klavier<br />
Sébastien Giot, Oboe<br />
Martin Frinck, Schlagzeug<br />
Guilhaume Santana, Fagott<br />
Mit einem facettenreichen Programm von<br />
Wiener Klassik bis Moderne stellt sich der neue<br />
HfM-Professor für Fagott, Guilhaume Santana,<br />
den Freunden und Förderern unserer Hochschule<br />
vor. In der Quartett-Besetzung musizieren neben<br />
Santana die Gäste Nicholas Rimmer (Klavier),<br />
Sébastien Giot (Oboe) und Martin Frinck<br />
(Schlagzeug).<br />
Guilhaume Santana erhielt Violin- und<br />
Fagottunterricht am Musikkonservatorium seiner<br />
Heimatstadt Toulouse. Es folgten Studien in Paris,<br />
Düsseldorf, Hannover (Prof. Dag Jensen, Laurent<br />
Lefevre) und an der Karajan-Akademie der<br />
Berliner Philharmoniker.<br />
Er gewann 2005 den »Felix-Mendelssohn-<br />
Bartholdy Preis« der Stiftung Preußischer<br />
Kultur besitz (Berlin) und ist 1. Preisträger beim<br />
7. Musikwettbewerb der Jungen Interpreten<br />
von Wattrelos (Frankreich). Seit 2007 ist<br />
Guilhaume Santana Solo-Fagottist der Deutschen<br />
Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern.<br />
Auf Einladung Claudio Abbados wirkt<br />
Guilhaume Santana seit 2007 als Solofagottist<br />
im renommierten Lucerne Festival Orchestra<br />
sowie im Orchestra Mozart in Italien. Seine aktive<br />
kammermusikalische Tätigkeit führte ihn auf<br />
bekannte Bühnen – den Kammermusiksaal der<br />
Berliner Philharmonie, die Carnegie Hall in New<br />
York und die Concertgebouw in Amsterdam –<br />
mit Partnern wie Albrecht Mayer, Emmanuel Ax,<br />
Till Fellner, Kolja Blacher, Giuliano Carmignola<br />
und Sabine Meyer mit ihrem Bläserensemble.<br />
Guilhaume Santana wurde 2011 an unserer<br />
Hochschule zum Professor für Fagott berufen.<br />
Programm<br />
André Jolivet<br />
Sonatine für<br />
Oboe und Fagott<br />
Ottmar Schoeck<br />
Sonate für<br />
Fagott und Klavier<br />
Alexandre<br />
Ouzounoff<br />
Nairobi, la nuit<br />
für Fagott und<br />
Schlagzeug<br />
W. A. Mozart<br />
Sonate A-Dur<br />
KV 526 für<br />
Violine und Klavier<br />
(Fassung für<br />
Fagott und Klavier)<br />
Francis Poulenc<br />
Trio für Oboe,<br />
Fagott und Klavier<br />
Lange Hanns Eisler Nacht<br />
in Kooperation mit der Hochschule<br />
für Musik »Hanns Eisler« Berlin<br />
Zum 50. Todesjahr des Komponisten veranstaltet<br />
unsere Hochschule in Kooperation mit der<br />
Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin<br />
am 12. Dezember einen ausgedehnten dreiteiligen<br />
Abend mit Musik von Hanns Eisler, der eine<br />
Woche später (am 19. Dezember <strong>2012</strong>) im<br />
Konzertsaal der HfM »Hanns Eisler« Berlin<br />
wiederholt wird.<br />
Im ersten Teil dieses Projekts präsentieren<br />
Nadja Steinhardt und Nina Hreus (Klasse<br />
Prof. Rosemarie Bühler) Kantaten in kammermusikalischer<br />
Besetzung sowie diverse Klavier<br />
lieder, die von Rektor Prof. Wolfgang Mayer<br />
und Prof. Dr. Stefan Litwin begleitet werden.<br />
Der zweite Teil des Abends ist der Theaterszene<br />
»Die letzte Nacht« von Karl Kraus, dem Epilog<br />
aus »Die letzten Tage der Menschheit«, gewidmet.<br />
Klaus Völker (Berlin) spricht sämtliche Rollen<br />
der Schlüsselszene dieser bitter-sarkastischen<br />
Satire, und ein Jazz-Ensemble der HfM »Hanns<br />
Eisler« Berlin wird unter der Leitung von Prof.<br />
Wolfgang Köhler die eigens dafür komponierte<br />
Bühnenmusik Eislers aufführen. Dies wird seit<br />
der Uraufführung am Berliner Theater am Schiffbauerdamm<br />
Ende der 20 er Jahre eine der<br />
seltenen Neuproduktionen sein, und eine<br />
saarländische Premiere. Im dritten Teil schließlich<br />
gelangen weitere Lieder sowie Kammermusiken<br />
und Filmsuiten Eislers zur Aufführung, gespielt<br />
von verschiedenen Studentenensembles der<br />
HfM Saar unter der Leitung von Prof. Stefan Litwin.<br />
3<br />
Der Literatur- und<br />
Theaterkritiker Klaus<br />
Völker war von 1969<br />
bis 1985 leitender<br />
Dramaturg an Theatern<br />
in Zürich, Basel, Bremen<br />
und am Schiller-Theater<br />
Berlin. 1992 erfolgte<br />
seine Berufung zum<br />
Professor für Theater<br />
geschichte und Dramaturgie<br />
an die Hochschule für Schau spiel kunst<br />
»Ernst Busch« Berlin, deren Rektor er von 1 993 bis<br />
2005 war. Völker ist Herausgeber, Übersetzer<br />
und Autor zahlreicher Publikationen und Mitglied<br />
der Berliner Akademie der Künste sowie der<br />
Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.<br />
24 FuF<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Mi 16. Januar <strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />
HfM - Konzertsaal<br />
4 5<br />
Mi 6. Februar <strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />
HfM - Konzertsaal<br />
1<br />
Guilhaume Santana<br />
2<br />
Hanns Eisler<br />
(1898 – 1962)<br />
3<br />
Klaus Völker<br />
Trio Vivente<br />
Im 25. Jahr seines Bestehens gastiert am 16. Januar <strong>2013</strong><br />
das Trio Vivente innerhalb der FuF-Konzertreihe. Jutta Ernst<br />
(Klavier), Anne Katharina Schreiber (Violine) und Kristin<br />
von der Goltz (Violoncello) spielen die 14 Variationen op. 44<br />
von Ludwig van Beethoven, das Trio op. 24 F-Dur von<br />
Mieczyslaw Weinberg und das Trio op. 65 f-Moll von Antonin<br />
Dvo ák.<br />
»Spontanität auf der Bühne und lebendige Interpretation«,<br />
dafür steht seit 20 Jahren das Frauen-Trio mit der HfM-<br />
Lehrbeauftragten Jutta Ernst am Klavier. 1992 gegründet,<br />
als rein weibliche Kammermusik-Ensembles noch ganz rare<br />
Ausnahmen waren, können Jutta Ernst, Anne Katharina<br />
Schreiber (Violine) und Kristin von der Goltz (Violoncello)<br />
nach zwei Jahrzehnten kontinuierlicher Zusammenarbeit<br />
einige beachtliche Erfolge vorweisen.<br />
Internationale Auszeichnungen zählen dazu, etwa<br />
der 2. Preis beim Joseph-Joachim-Kammermusikwett <br />
bewerb in Weimar und mitunter überschwängliche Kritiken<br />
der Fach presse für die CD-Einspielungen des Trios: Eine<br />
»so stimmige Phrasierung und ausgefeilte Klangbalance,<br />
die unter der Kammermusik-Neuerscheinungen der letzten<br />
Jahre nicht so schnell ihresgleichen findet«, befand klassik.<br />
heute zur Vivente-CD mit Werken von Haydn und Schubert.<br />
Die Einspielung »Fanny & Felix« mit Trios der Geschwister<br />
Mendelssohn heimste beim Fonoforum wie bei Klassik.com<br />
fünf Sterne ein. Ungezählte Konzert-Auftritte in Deutschland<br />
und im europäischen Ausland runden die Erfolgsstory<br />
des quirligen Frauen-Trios ab.<br />
Die Geschichte des Ensembles beginnt quasi schon<br />
im Kindergarten. Jutta Ernst und Kristin von der Goltz,<br />
von Jugend an miteinander befreundet, musizierten bereits<br />
in ihrer Studentenzeit als Duo. 1 983 lernten sie auf einem<br />
Kammermusik-Kurs in Schweden die Geigerin Anne<br />
Katharina Schreiber kennen. Es dauerte dann allerdings<br />
noch fast zehn Jahre bis sich aus dem losen Bund der<br />
drei Musikerinnen die feste Formation Trio Vivente gebildet<br />
hatte.<br />
Von der Wiener Klassik bis zur zeitgenössischen Musik<br />
erstreckt sich die Repertoireliste des Trio Vivente, wobei<br />
sich die Musikerinnen insbesondere als Spezialisten für<br />
die Kammermusik von Joseph Haydn ausgewiesen haben.<br />
Ein weiteres Markenzeichen des Ensembles: Anne Katharina<br />
Schreiber und Kristin von der Goltz, ebenfalls wie Jutta<br />
Ernst in der akademischen Lehre tätig, bringen als Fachfrauen<br />
auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis<br />
und der Barockmusik ihr spezifisches Knowhow in das Trio<br />
ein. Dennoch möchten sich die Frauen zukünftig verstärkt<br />
der modernen Literatur widmen.<br />
Vivente-Pianistin Jutta Ernst, eine gebürtige Ober bayerin,<br />
kam 1986 mit ihrem Ehemann, dem Saatstheater-Hornisten<br />
Reinhold Ernst, an die Saar. Seit dem Jahr 2000 hat sie<br />
einen Lehrauftrag an unserer Hochschule und unterrichtet<br />
zudem an der Musikschule Saarbrücken. Auch ihre beiden<br />
erwachsenen Kinder haben eine musikalische Laufbahn<br />
eingeschlagen.<br />
Musik des europäischen Barock<br />
Das Institut für historische Aufführungspraxis präsentiert<br />
am 6. Februar <strong>2013</strong> in Zusammenarbeit mit der Akademie<br />
für Alte Musik im Saarland e.V. »Musik des europäischen<br />
Barock«. Zur Aufführung kommen Werke von Marais,<br />
Corette, Scarlatti und anderen. Es musizieren Mechthild<br />
Blaumer (Violine), Thomas Kügler (Block- und Traversflöte),<br />
Juan Carlos Muñoz (Mandoline) und Lutz Gillmann<br />
(Cembalo).<br />
4<br />
Trio Vivente<br />
5<br />
Domenico Scarlatti<br />
FuF<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
25
Deutsche Radio Philharmonie<br />
Karel Mark Chichon —<br />
ein Global Player am Pult der<br />
Deutschen Radio Philharmonie<br />
Saisonbroschüre, Broschüre »Klassik macht Schule«,<br />
Konzertkalender, Programmübersicht<br />
Ensemblekonzerte kostenlos anfordern:<br />
T 06 31. 362 28 53 oder info@drp-orchester.de<br />
www.deutscheradiophilharmonie.de<br />
1<br />
(DRP). »Einfach ›ta ta taa‹ und zusammen – no philosophy!«<br />
Die Probenarbeit von Karel Mark Chichon mit seinen Musikern<br />
der Deutschen Radio Philharmonie ist intensiv. Das<br />
Feilen am exakten Zusammenspiel und am Klang kostet<br />
Anstrengung und Konzentration. Die Arbeit an Klangfarben<br />
und rhythmischer aber auch dynamischer Flexibilität ist für<br />
ihn das große übergeordnete Probenthema. Seit einem Jahr<br />
ist der Brite Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie.<br />
Als »Gobal Player« hatte er während seiner ersten Saison<br />
noch viele bestehende auswärtige Verpflichtungen, in den<br />
geplanten 14 gemeinsamen Wochen der neuen Saison wird<br />
sich die Zusammenarbeit mit der DRP nun intensivieren.<br />
Aber schon jetzt, nach den ersten Erfahrungen der letzten<br />
Monate, schwärmt Karel Mark Chichon von der »hohen<br />
Qualität des Orchesters«, seiner »Neugierde« und den »wonderful<br />
results«.<br />
Große Orchestermusik in der<br />
Congresshalle und ein Neujahrskonzert!<br />
In den großen Orchesterreihen »Matinéen« und »Soiréen«<br />
in der Saarbrücker Congresshalle trifft die Deutsche Radio<br />
Philharmonie in den nächsten Monaten auf außergewöhnliche<br />
Künstler unterschiedlichster Sparten: Gastdirigenten<br />
wie Gerd Albrecht, Christian Arming, Heinz Holliger, Emilio<br />
Pomàrico und Stanislaw Skrowaczewski, Pianisten wie<br />
Lars Vogt oder den jungen palästinensischen Tastenkünstler<br />
Saleem Abboud Ashkar, Geiger wie Augustin Hadelich, den<br />
Cellisten Alban Gerhardt und viele andere. Einen Überblick<br />
gibt die Saisonbroschüre.<br />
Mit einem von Lothar Ackva moderierten Neujahrskonzert<br />
geht das Orchester am 2. Januar in das Jahr <strong>2013</strong>:<br />
Evergreens u. a. von Emmerich Kálmán, George Gershwin,<br />
Leonard Bernstein und Cole Porter stehen auf dem Programm.<br />
Die Sopranistin Janice Dixon und der Tenor Garrie<br />
Davislim garantieren einen schwungvollen Abend. Janice<br />
Dixon, gebürtige New Yorkerin, wagte nach einer Ausbildung<br />
an der Copland School of Music den Sprung über den großen<br />
Teich und wurde neben Gastverpflichtungen an renommierten<br />
Bühnen Ensemblemitglied der Mannheimer Oper,<br />
der sie auch heute noch verbunden ist. Am Saarländischen<br />
Staatst heater war sie als Elsa in Wagners »Lohengrin« zu erleben.<br />
Der australisch-irische Tenor Garrie Davislim brillierte<br />
2001 in Bernsteins »West Side Story« und gelangte über ein<br />
Engagement an der Volksoper Wien nach Deutschland, wo er<br />
zuletzt Ensemblemitglied des Volkstheaters Rostock wurde.<br />
Programmakzente mit Weltstar Elina Garanca<br />
Im Programm der kommenden Monate wird die enge<br />
Zu sam menarbeit mit der Weltklasse-Sängerin Elina Garanca<br />
Akzente setzen. Mit ihr ist Chichon nicht nur im Professionellen<br />
verbunden. Es ist kein Geheimnis, dass beide auch<br />
Ehepartner sind. Neben Gastspielen in Baden-Baden, Hamburg<br />
und Genf ist das Duo Garanca/Chichon in Saarbrücken<br />
am 16. Dezember mit Berlioz’ »Les nuits d’été« und am<br />
16. März mit Ravels »Shéhérazade zu erleben. Die große<br />
Konzert tournee im November <strong>2012</strong> nach Südkorea wird für<br />
Orchester und Chefdirigent zu einer sehnlich erwarteten<br />
Herausforderung. Dort, genau wie an den Orchesterstandorten<br />
Saarbrücken und Kaiserslautern, steht in der neuen<br />
Saison die Arbeit am großen sinfonischen Repertoire an:<br />
Beethoven 5, Brahms 1, Tschaikowsky 4, Mahler 2 – um nur<br />
ein paar Beispiele zu nennen.<br />
26 DRP<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Studiokonzerte im Großen Sendesaal auf dem Halberg<br />
Nach zweijähriger Unterbrechung bedingt durch die Sanierung<br />
des Großen Sendesaals auf dem Halberg, kann jetzt<br />
auch die abwechslungsreiche Reihe der Studiokonzerte wieder<br />
mit einem Abonnement an den Start gehen: Der Konzertauftakt<br />
steht mit Elgars Violinkonzert und Brahms 2. Sinfonie<br />
ganz im Zeichen der Romantik. Eine Ausgabe widmet<br />
sich unter dem Titel »Cinema Paradiso« der Filmmusik. Das<br />
Fagottkonzert von André Jolivet mit dem Solo-Fagottisten<br />
der DRP und Hochschulprofessor Guilhaume Santana steht<br />
genauso auf dem Programm wie Alte Musik mit »La Chapelle<br />
Rhénane«, ein puristisches Mozart-Programm unter Leitung<br />
von Chefdirigent Karel Mark Chichon oder das Abschlusskonzert<br />
der Saarbrücker Komponistenwerkstatt <strong>2013</strong> mit<br />
gänz lich »unerhörter« Orchestermusik.<br />
Ensemblekonzerte — von Tutto barocco bis Percussion Spezial<br />
Mit immer neuen, überraschenden Programmideen, ist die<br />
Reihe der Ensemblekonzerte unverzichtbarer Bestandteil<br />
des Konzertangebots der Deutschen Radio Philharmonie.<br />
Es sind die Orchestermusiker selbst, die diese Kammerkonzerte<br />
in der Musikhochschule mit ihren Programmideen<br />
füllen und sich so ein Podium schaffen, um in wechselnden<br />
Besetzungen ihre Qualitäten als Kammermusiker in die<br />
Waagschale zu werfen. So entsteht ein breites Spektrum an<br />
stilistischer Vielfalt vom »Tutto barocco« der Bläsersolisten<br />
Grigory Mordashov, Veit Stolzenberger und Guilhaume<br />
Santana mit ihren Streicherkollegen am 31. Oktober bis hin<br />
zu den »Souvenirs russes« mit Streichquartetten von Tschaikowsky<br />
und Borodin sowie Tschaikowskys »Souvenir de Florence«<br />
am 19. Dezember und zu einem »Percussion spezial«<br />
mit dem Duo Victor Kraus und Martin Frink am 6. Februar<br />
– dann allerdings ausnahmsweise im Großen Sendesaal auf<br />
dem Halberg. Erstmalig gehen die Ensemblekonzerte in<br />
dieser Saison nach Frankreich. In Zusammenarbeit mit der<br />
Stadt Forbach und Forbach Action Culturelle stehen zwei<br />
Konzerte im Burghof an: am 10. Oktober und am 27. Februar<br />
nächsten Jahres. Mit den Konzerten am Orchesterstandort<br />
Kaiserslautern bietet die Deutsche Radio Philharmonie in<br />
dieser Saison insgesamt 15 Ensemblekonzerte an. Alle Programme<br />
und Interpreten finden sich in der ausführlichen<br />
Programmübersicht aller Ensemblekonzerte, dem neuen<br />
hochformatigen Heft, das u. a. im SR-Shop im Musikhaus<br />
Knopp ausliegt.<br />
1<br />
DRP-<br />
Chefdirigent<br />
Karel Mark<br />
Chichon<br />
2<br />
Der Pianist<br />
Lars Vogt<br />
3<br />
Janice Dixon<br />
4<br />
Elina Garanca<br />
2<br />
3<br />
Kostenlose Studententickets<br />
Studenten saarländischer Hochschulen erhalten kostenlose<br />
Tickets für Konzerte der Deutschen Radio Philharmonie<br />
in Saarbrücken. Das Prinzip ist ganz einfach: Gegen Vorlage<br />
des Studentenausweises erhalten Studenten bei SR am<br />
Markt ab drei Tage vor dem Konzert je eine Karte pro ausgesuchtem<br />
Konzert. Die Karte ist kostenlos. Möchte man auf<br />
Nummer sicher gehen, weil man besonderen Wert auf ein<br />
ganz bestimmtes Konzert oder einen bestimmten Platz legt,<br />
kann man die Konzertkarte jederzeit im Vorfeld reservieren,<br />
was dann allerdings 5 € kostet. Eine Kooperation der AStA-<br />
Vertretungen mit der Deutschen Radio Philharmonie macht<br />
es möglich.<br />
4<br />
DRP<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
27
Saarländisches Staatstheater<br />
»Die Entführung<br />
aus dem Serail«<br />
von W. A. Mozart<br />
steht noch bis Februar<br />
auf dem Spielplan<br />
im Saarländischen<br />
Staatstheater.<br />
Foto Thomas M. Jauk.<br />
Opernpremieren<br />
bis April <strong>2013</strong><br />
Konzerte des Saarländischen<br />
Staatsorchesters bis April <strong>2013</strong><br />
20. Okt <strong>2012</strong> SST<br />
Aladin und<br />
die Wunderlampe<br />
Lyrische Märchenoper<br />
von Nino Rota<br />
15. Dez 201 2 SST<br />
Fausts Verdammnis<br />
(La Damnation de Faust)<br />
von Hector Berlioz<br />
31. Dez 201 2 SST<br />
Lieber reich, aber glücklich<br />
Operettengala<br />
15. März <strong>2013</strong><br />
Christkönig-Kirche<br />
Saarbrücken<br />
Petite Messe Solennelle<br />
von Gioacchino Rossini<br />
27. April <strong>2013</strong><br />
Weltkulturerbe<br />
Völklinger Hütte<br />
Rigoletto<br />
von Giuseppe Verdi<br />
Im Repertoire<br />
Die Entführung<br />
aus dem Serail,<br />
Singspiel von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart<br />
Eugen Onegin,<br />
Oper von<br />
Peter I. Tschaikowsky<br />
Die Zauberflöte<br />
von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart<br />
ab 3. Nov <strong>2012</strong> im SST<br />
2. Sinfoniekonzert<br />
14. und 15. Okt <strong>2012</strong><br />
Congresshalle<br />
Werke von Rossini,<br />
Haydn und Schostakowitsch<br />
Dirigent und Solist:<br />
David Geringas<br />
3. Sinfoniekonzert<br />
18. und 19. Nov <strong>2012</strong><br />
Congresshalle<br />
7. Sinfonie von<br />
Gustav Mahler<br />
Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />
4. Sinfoniekonzert<br />
27. und 28. Jan <strong>2013</strong><br />
Congresshalle<br />
Werke von van Beethoven<br />
und Burkali (Uraufführung)<br />
Solisten: Posaunenquartett<br />
»Trombonica«<br />
Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />
5. Sinfoniekonzert<br />
3. und 4. März <strong>2013</strong><br />
Congresshalle<br />
Werke von<br />
Chopin, Debussy und Ravel<br />
Alexander Madzar, Klavier<br />
Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />
6. Sinfoniekonzert<br />
7. und 8. April <strong>2013</strong><br />
Congresshalle<br />
Werke von<br />
Mozart und Strauß<br />
Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />
28 SST<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
»Das Gehör ist das Letzte, das geht«<br />
HfM Saar begründet Konzertreihe mit<br />
dem Saarbrücker Paul Marien-Hospiz<br />
Helfen an der Schwelle<br />
von Leben und Tod:<br />
HfM-Studentin Myriam<br />
Ghani, HfM-Rektor<br />
Prof. Wolfgang Mayer<br />
und Ute Seibert vom<br />
Paul Marien-Hospiz<br />
(v. l. n. r.)<br />
Tod und Sterben sind große Tabu-<br />
Themen unserer Gesellschaft. Umso<br />
höher ist das Engagement und der<br />
Mut von Menschen zu werten, die<br />
sich dem Schicksal Todkranker anneh<br />
men und sie auf ihrem letzten Weg begleiten.<br />
Ausgehend von einer studentischen Initiative wird<br />
die Hochschule für Musik Saar nun auch auf diesem<br />
sensiblen Terrain künstlerisch aktiv werden.<br />
Mit dem Projekt »Musik im Hospiz« hat die<br />
hfm unlängst mit dem Saarbrücker Paul Marien-<br />
Hos piz Saar eine Kooperation begründet, die eine<br />
Reihe von Konzerten für die Bewohner der Einrichtung<br />
vorsieht.<br />
Initiatorin von »Musik im Hospiz« ist die hfm-<br />
Studentin Myriam Ghani. Sie ist selbst durch tiefgreifende<br />
persönliche Erlebnisse geprägt, konnte<br />
erfahren, dass Musik noch dann wohltuende Wirkung<br />
entfaltet, wenn ein sprachlicher Austausch<br />
mit dem Todkranken nicht mehr möglich ist. »Das<br />
Gehör ist das Letzte, das geht«, sagt Ute Seibert,<br />
die Leiterin des Paul Marien-Hospiz’, die sich<br />
seit vielen Jahren um Menschen an der Schwelle<br />
zwischen Leben und Tod kümmert. Sie war sehr erfreut,<br />
als ihr Myriam Ghani eines Tages gegenüber<br />
stand mit dem ungewöhnlichen Vorschlag,<br />
ge mein sam mit Kommilitonen für die Hospiz-<br />
Be wohner spielen zu wollen. Mit hfm-Rektor Prof.<br />
Wolfgang Mayer, dem als Sohn einer Pfarrersfami<br />
lie die Bedeutung seelsorgerischer Arbeit gut<br />
be kannt ist, hatte das Projekt schnell einen tatkräftigen<br />
Unterstützer gefunden.<br />
»Musik im Hospiz« fügt sich nahtlos in die<br />
Philosophie der Einrichtung, die sich mit den<br />
Metho den der palliativen Medizin um eine »ganz <br />
heitliche und kreative Pflege« bemüht und ihren<br />
Bewohner ein angenehmes und behütetes Zuhause<br />
bieten möchte.<br />
Dennoch ist allen Beteiligten auch die Schwierigkeit<br />
des Vorhabens vollauf bewusst: auf beiden<br />
Seiten gilt es Berührungsängste und Schwellen zu<br />
überwinden. Die musikalischen Auftritte finden<br />
daher nur mit ausdrücklicher Genehmigung der<br />
Bewohner statt; den jungen hfm-Musikern, die<br />
alle aus freien Stücken an dem Projekt teilnehmen,<br />
wird bei Bedarf eine psychologische Betreuung<br />
angeboten.<br />
Geplant ist bislang ein Konzert pro Monat<br />
für die Bewohner des Hospiz’, jeweils an einem<br />
Donner stag um 17 Uhr. Das Auftaktkonzert wird<br />
am 25. Oktober stattfinden. Ferner sind auch Auftritte<br />
von hfm-Studierenden bei Gedenkfeiern und<br />
anderen besonderen Anlässen vorgesehen. Wer<br />
sich für eine musikalische Mitwirkung bei »Musik<br />
im Hospiz« interessiert, kann sich gerne bei Inge<br />
Kessler in der hfm-Verwaltung anmelden i.kessler<br />
@hfm.saarland.de.<br />
Thomas Wolter<br />
30 Panorama<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Internationale Musik-Konferenz<br />
und Freundschaftskonzert<br />
HfM-Delegation zu Gast<br />
an der Chung-Ang University in Seoul<br />
Mit einem Vortrag zum Thema<br />
»The Network of Musical Education<br />
and Cultivation of Mu <br />
sic in Germany« war Prof. Wolfgang<br />
Mayer im Rahmen der<br />
»1. Inter national Music Conference« zu Gast an der<br />
Chung-Ang University in Seoul, der koreanischen<br />
Partnerhochschule der hfm Saar.<br />
Prof. Mayer, der von den Mitbegründern der<br />
Hochschulpartnerschaft, Prof. Armin Aussem und<br />
dem ehemaligen Kanzler Alfons Simon, begleitet<br />
wurde, war von der Gastfreundschaft und den<br />
ge mein samen Gesprächen unter anderem mit der<br />
Vizepräsidentin Younwha Lee und der Rektorin<br />
Prof. In-Sun Cho äußerst beeindruckt. Die Chung-<br />
Ang University veranstaltete zu Ehren der Hochschule<br />
für Musik Saar ein Freundschaftskonzert, in<br />
dem das Wind Orchestra der koreanischen Partner<br />
hochschule vor über 2.000 begeisterten Studierenden<br />
unter anderem Werk bearbeitungen von<br />
L. v. Beethoven und J. S. Bach spielte.<br />
Die Rektorin der<br />
Chung-Ang University<br />
Prof. In-Sun Cho<br />
mit HfM-Rektor<br />
Prof. Wolfgang Mayer<br />
Panorama<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
31
Begeistert vom »Lichtklang«<br />
Der Komponist Wolfgang Rihm<br />
zu Gast an unserer Hochschule<br />
Im Mai dieses Jahres war der bedeutende<br />
deutsche Komponist Wolfgang Rihm zu<br />
Gast an unserer Hochschule. Anlass war<br />
der 60. Geburtstag des Komponisten. Rihm<br />
gab Interpretationsseminare für hfm-Studie<br />
rende über seine Kompositionen, die schließlich<br />
am 18. und 23. Mai in zwei Konzerte mit Wer <br />
ken von Wolfgang Rihm mündeten, die von Studie<br />
renden der Hochschule gemeinsam mit dem<br />
»Ensemble Grenzpunkt« unter der Leitung von<br />
Jonathan Kaell aufgeführt wurden. In dem Konzert<br />
am 18. Mai wurde als Widmung an Wolfgang<br />
Rihm auch eine Komposition für Klarinette mit<br />
»Lichtklang« von Theo Brandmüller aufgeführt;<br />
es musizierten Eduard Brunner (Klarinette) und<br />
Theo Brandmüller (Orgel).<br />
In einem Dankschreiben an Theo Brandmüller<br />
zeigte sich Wolfgang Rihm von seinem Saarbrücker<br />
Aufenthalt sehr beeindruckt: »Ich habe<br />
das ›kleine Fest‹ in Saarbrücken wirklich als ein<br />
schönes, großes Geburtstagsgeschenk empfunden.<br />
Die Arbeit mit den Studierenden hat immer etwas<br />
Erfrischendes und das Konzert in St. Arnual war<br />
etwas ganz Besonderes. Dein mir gewidmetes<br />
Stück empfinde ich als große Auszeichnung und<br />
besondere Freundesgabe.«<br />
32 Panorama<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
LandesJugendChor Saar<br />
triumphiert in Frankfurt am Main<br />
Gleich drei Preise beim<br />
Wettbewerb des Deutschen Chorfestes<br />
(red). Beim Deutschen Chorfest <strong>2012</strong> in Frankfurt<br />
am Main wurde auch der 2. Internationale Chorwettbewerb<br />
des Deutschen Chorverbands ausgetragen.<br />
In insgesamt sieben Kategorien, aufgeteilt<br />
nach Leistungsstufen in A und B, beteiligten sich<br />
über 80 Chöre aus Deutschland und der ganzen<br />
Welt. Der LandesJugendChor Saar, unter der Leitung<br />
von Alexander Lauer und Stefanie Fels-Lauer,<br />
stellte an zwei Tagen sein vielseitiges Programm<br />
in den Kategorien Alte Musik und Moderne<br />
( jeweils Leistungsstufe A) vor. Die intensive Probenarbeit<br />
im Vorfeld des Wettbewerbs zahlte sich<br />
überraschenderweise in gleich drei hervorragenden<br />
Preisen aus: Erster Preis in der Kategorie Alte<br />
Musik, Zweiter Preis in der Kategorie Moderne<br />
und Sonderpreis »Bester Chor aller Kategorien« –<br />
insbesondere letzterer übertraf alle Erwartungen.<br />
Da der Chor erst 2008 vom Saarländischen<br />
Chorverband gegründet wurde und es seine erste<br />
Wettbewerbsteilnahme war, ist es umso erfreulicher,<br />
dass die Leistung auch dem Vergleich mit<br />
anderen sehr guten Vokalensembles standhalten<br />
kann. Dies ist nicht zuletzt auch dem Leitungsteam,<br />
bestehend aus dem Speyerer Domkantor<br />
Alexander Lauer und seiner Frau, der Gesangspädagogin<br />
Stefanie Fels-Lauer zu verdanken. Beide<br />
sind der Hochschule für Musik Saar verbunden:<br />
Alexander Lauer ist Absolvent, Stefanie Fels-Lauer<br />
ist Dozentin für klassischen Gesang an der hfm<br />
Saar. Unter ihrer Leitung konnte der Chor, der<br />
mittlerweile aus ca. 45 Sängerinnen und Sängern<br />
im Alter von 14 bis 32 Jahren besteht (unter an derem<br />
auch einige Studierende der hfm Saar), schon<br />
einige interessante Projekte durchführen. Bisherige<br />
Höhepunkte waren unter anderem die Aufführung<br />
der Schauspielmusik zu »Peer Gynt« von<br />
Edvard Grieg in Zusammenarbeit mit dem Landes-Jugend-Symphonie-Orchester<br />
Saar und das<br />
im letzten Jahr aufgeführte »Deutsche Requiem«<br />
von Johannes Brahms in der Fassung für Chor<br />
und Klavier vierhändig (Klavier: Verena Wilhelm<br />
und Thomas Betz, Solisten: Sarah Wegener und<br />
Daniel Ochoa). Letzteres steht im Herbst erneut<br />
auf dem Programm, diesmal gemeinsam mit dem<br />
ljo Saar und unter anderem mit der hfm-Absolventin<br />
Anne Kathrin Fetik.<br />
Der<br />
LandesJugendChor Saar<br />
Der Chor ist auf der<br />
Suche nach neuen,<br />
engagierten Sängerinnen<br />
oder Sängern. Wenden<br />
Sie sich bei Interesse<br />
an den Saarländischen<br />
Chorverband<br />
www.saarlaendischer<br />
chorverband.de<br />
Die nächsten<br />
Konzerttermine<br />
Sa 3. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />
Congresshalle Saarbrücken<br />
So 4. Nov <strong>2012</strong>, 17 Uhr<br />
Trierer Dom<br />
Panorama<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
33
Mit Tanz, Stimme und<br />
Staubsaugerschläuchen<br />
Symposion »ImproVISatION« in Ochsenhausen<br />
Nicole Schmidt (links)<br />
und Victoria Kunze<br />
bei ihrer Performance<br />
»ImproViNialog«<br />
Im April dieses Jahres fand das Symposion<br />
»ImproVISatION« der Arbeitskreise Elemen<br />
tare Musikpädagogik (aemp) und Mu <br />
sik und Bewegung /Rhythmik (ambr)<br />
statt. Zahlreiche Professoren und Studierende<br />
aus unterschiedlichen Fachrichtungen trafen<br />
an die sem Wochenende in der Landesakademie<br />
Ochsen hausen zusammen.<br />
Schon bei der Begrüßung durch die Leiter des<br />
Kongresses, Prof. Werner Beidinger, Prof. Dorothea<br />
Weise und Dr. Klaus K. Weigele, spürte jeder, man<br />
ist hier unter Musikern. Angeleitet durch Prof.<br />
Werner Beidinger erklang im Saal schon bald eine<br />
gegenseitige Begrüßung mit Sprechversen und<br />
Bodypercussion, die Lust auf »mehr« machte.<br />
Nach dieser gelungenen Einstimmung hatten Studie<br />
rende die Möglichkeit ihre Improvisationsfähigkeit<br />
beim Improvisationsabend Spielbereit!<br />
unter Beweis zu stellen. An diesem Abend voller<br />
neuer Eindrücke, Anregungen und Überraschungen<br />
kamen Lampenschirme, verschiedene Instrumente,<br />
Stimme und Körper zum Einsatz, was den<br />
Abend sehr abwechslungsreich und wirkungsvoll<br />
werden ließ. Auch wir, die hfm-Studentinnen<br />
Victoria Kunze und Nicole Schmidt, konnten an<br />
diesem Abend das Publikum mit unserer Performance<br />
»ImproViNialog« mit Tanz, Stimme, Harfe,<br />
einer Jacke und Staub sauger schläu chen über zeugen.<br />
Während der Vorbereitungsphase unter der<br />
Lei tung von Seraina Stoffel, Prof. Dr. Michael<br />
Dartsch und Prof. Ulrike Tiedemann tauchten wir<br />
voll in das Thema Improvisation ein und zeigten<br />
an diesem Abend eine auch für uns völlig neue<br />
improvisatorische Darbietung mit offenem Ende.<br />
Nach einem kleinen musikalischen Warm-up<br />
am Samstagmorgen ging es dann in verschiede ne<br />
Arbeitsphasen rund um die Improvisation. Ob im<br />
Tanz, beim Instrumentalspiel oder mit der Stimme<br />
– Improvisation ist immer und überall möglich.<br />
Das war in Ochsenhausen deutlich spürbar: nicht<br />
selten kam es vor, dass 50 Menschen gleichzeitig<br />
mit ihrem Stuhl improvisierten, spontan aufeinander<br />
reagierten und so ein einzigartiges Klangerlebnis<br />
zustande kam. Ein weiteres beeindruckendes<br />
Erlebnis war die Improvisation von Paul<br />
Giger (Violine), der zusammen mit drei Tänzern<br />
eine tolle Gestaltung mit überraschenden Wendungen<br />
schuf. Auch die Improvisatorin Angelika<br />
Sheridan erstaunte mit ihrer Improvisation mit<br />
Quer- und Bassflöte zum dokumentarischen<br />
Stumm film von Robert Flaherty »Nanook of the<br />
North«, aus dem Jahr 1922.<br />
Den Abschluss des dreitägigen Symposions<br />
bildeten kleine Diskussionsrunden zu verschiedenen<br />
Themen rund um die Improvisation. Auch<br />
Erlebnisse und Erfahrungen aus den Arbeitsphasen<br />
flossen mit ein, welche resümierend zusammengefasst<br />
und vorgestellt wurden.<br />
Für uns war dieses Wochenende eine interessante<br />
und intensive Erfahrung, von der wir noch<br />
lange zehren werden, denn Elementare Musikpädagogik<br />
ohne Improvisation ist für uns kaum<br />
denkbar. Die Referenten gaben uns viele Anregungen<br />
zum Ausprobieren und Tipps und Tricks<br />
zu unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Victoria Kunze, Nicole Schmidt<br />
34 Panorama<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Panorama<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
35
Publikationen<br />
»Neues hören und sehen …<br />
und vermitteln«<br />
CD »Initium« der HfM-Formation<br />
»Konzentrat«<br />
Pädagogische Modelle<br />
und Reflexionen zur Neuen Musik<br />
Den Auftrag der Kulturvermittlung vergessen wir<br />
Musikerinnen und Musiker leider allzu oft über<br />
die eigenen Strapazen im Bewältigen technischer<br />
und musikalischer Probleme unseres Berufs.<br />
Dass wir allerdings auf ein Publikum angewiesen<br />
sind, welches unsere Sprache versteht, berührt<br />
die Grundfeste der Musikvermittlung. Insbesondere<br />
im Bereich der Neuen Musik gilt es – nach<br />
dem Wegbrechen des ehemaligen Bildungsbürgertums<br />
– den Vermittlungsauftrag mit pädagogischen<br />
Strategien umzusetzen, damit wir diese<br />
spezielle Musikrichtung nicht vor tauben Ohren<br />
musizieren.<br />
Die vorliegende Publikation, aus der Reihe<br />
»strukturwandel« von Netzwerk Musik Saar hervorgegangen,<br />
leistet dazu wichtige Informationshilfe.<br />
In den einundzwanzig Beiträgen werden<br />
verschiedene Strategien und Handreichungen zur<br />
Vermittlung Neuer Musik dargestellt, darunter<br />
sehr praxisorientierte, wie etwa der Beitrag von<br />
Schneider/Sigmund über die Vermittlung von<br />
»Musik als Kunst«, oder der projektorientierte<br />
Beitrag von Dartsch/Schäfer/ Stiller über »Avantgarde<br />
im Kindergarten«. Dass sich daneben auch<br />
wissenschaftliche Beiträge zur Ontologie der Ver <br />
mitt lung von Neuer Musik in diesem Band<br />
be fin den, spricht für den universalen Charakter<br />
dieser Publikation. Das Ganze wird durch Interviews<br />
mit Komponisten und Projektbeschreibungen<br />
mit hohem Praxiswert vervollständigt.<br />
Fazit: Eine unbedingte Lese- und Kaufempfehlung<br />
an alle Musik-Schaffenden, die ihren Horizont<br />
in die sem wichtigen Bereich in Theorie und<br />
Praxis er weitern wollen.<br />
Prof. Dr. Jörg Abbing<br />
(red). Das Band-Projekt »Konzentrat« arbeitet im Dienst der Dekonstruktion:<br />
Grundlage der Arbeit bilden einige selten gespielte Originalkompositionen<br />
des American Songbook, die von den Bandmitgliedern individuell bearbeitet<br />
und arrangiert wurden. Kompositionen von Musikern wie Miles Davis, Wayne<br />
Shorter, Duke Ellington, Herbie Hancock, Steve Swallow und Thelonious<br />
Monk. Unter dem Titel »Initium« ist im Kölner Label JazzHausMusik nun<br />
die erste CD der jungen Musiker erschienen.<br />
Alle Band-Mitglieder sind Studierende der Jazz-Studiengänge der hfm<br />
Saar: Scarlett Seither, Petra Marcolin, Lukas Reidenbach, Luis Sales Cardoso<br />
und Dominik Rivinius.<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
36 Panorama<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Neue HfM-CD: 360°<br />
Percussion Plus Solo in Concert<br />
(red). »Ein Heidenspaß und echter Kunstgenuss«,<br />
so schrieb die Saarbrücker Zeitung über das Percussion-Konzert<br />
unserer Hochschule vom 8. Februar<br />
<strong>2012</strong>, mit dem das Percussion Project Saar sein<br />
Publikum zu begeistern wusste. Virtuos war die<br />
Percussiontruppe um Prof. Thomas Keemss unter<br />
dem Titel »Percussion Plus Solo in Concert« ans<br />
Werk gegangen und hatte mit fünf Kompositionen<br />
für Solopercussion und Ensemble ein bemerkenswertes<br />
Konzert geboten. In bester Spiellaune<br />
war es dabei den neun Ensemblemitgliedern der<br />
schlagenden Zunft gelungen, die Solowerke für<br />
Pauken, Marimbafon, Vibrafon, Drum Set und<br />
Snare Drum groovig und impulsiv zu interpretieren<br />
und damit das Phänomen Rhythmus auf den<br />
Punkt zu bringen. Wenige Tage nach dem Konzert<br />
packte die Truppe ihre Schlägeltaschen und<br />
den kompletten Instrumentenpark und begab<br />
sich drei Tage ins »Studio«. Der neurenovierte<br />
Konzertsaal der Alten Kirche St. Johann bot mit<br />
seiner modernen technischen Ausstattung dem<br />
Ensemble hierfür die richtige Voraussetzung und<br />
Atmosphäre. Unter dem Titel »360° – Percussion<br />
Plus Solo in Concert«, liegt das Ergebnis nun als<br />
CD vor.<br />
1<br />
»Neues hören und sehen …<br />
und vermitteln«<br />
Pädagogische Modelle und<br />
Reflexionen zur Neuen Musik<br />
Herausgegeben von Michael<br />
Dartsch, Sigrid Konrad und<br />
Christian Rolle<br />
ConBrio/Pfau-Verlag,<br />
Saarbrücken: <strong>2012</strong><br />
2<br />
»Initium«<br />
JazzHausMusik,<br />
rubyrec 08,<br />
www.jazzhausmusik.de<br />
3<br />
»360° Percussion<br />
Plus Solo in Concert«<br />
kann kostenfrei über<br />
die HfM bezogen werden<br />
Info:<br />
t.wolter@hfm.saarland.de<br />
4<br />
»Kontrabass!«,<br />
Thomas Schlink,<br />
Breitkopf Pädagogik.<br />
Heft 1 (201 0)<br />
Edition Breitkopf 8813,<br />
Heft 2 (<strong>2012</strong>)<br />
Edition Breitkopf 881 4<br />
»Kontrabass!«<br />
Eine Schule für Kinder und Jugendliche, Heft 2<br />
Im Verlag Breitkopf Pädagogik ist der zweite Band der Kontrabass-Schule<br />
»Kontrabass! Eine Schule für Kinder und Jugendliche« von Thomas Schlink<br />
erschienen. Beide Bände richten sich an Kontrabass-Schüler ab einem Alter<br />
von zirka acht Jahren ohne jegliche Vorkenntnisse, wobei natürlich Band<br />
zwei das Gelernte aus Band eins voraussetzt. Nachdem in Heft 1 das Zupfen<br />
und Streichen der leeren Saiten sowie das Spiel in der ersten Lage ausführlich<br />
behandelt ist, knüpft nun Band zwei mit einem ebenso sehr geordneten,<br />
gut ausgearbeiteten Konzept an das bereits Gelernte an.<br />
In dieser Ausgabe werden die zweite Lage, die halbe Lage, die dritte Lage<br />
sowie die zweite Hochlage und die dazu gehörenden Lagenwechsel behandelt.<br />
Darüber hinaus werden neue Bogenstriche, wie zum Beispiel Portato<br />
und Spiccato, vorgestellt.<br />
Da sich ganz unterschiedliche Spieltechniken des Kontrabasses entwickelt<br />
und etabliert haben (Spiel im Stehen, im Sitzen usw.) sowie auch unterschiedliche<br />
Bögen und Bogenhaltungen (deutscher Bogen, französischer<br />
Bogen) zum Einsatz kommen, verzichtet Schlink wie auch schon in Heft 1 auf<br />
fotografische Darstellungen oder Details zu Spieltechniken. Er gibt le diglich<br />
die notwendigen allgemeinen technischen Hinweise, die unabhängig<br />
von den bevorzugten Spieltechniken verwendet werden können. Dadurch<br />
ermöglicht Schlink sehr vielen Kontrabass-Lehrern ein Unterrichten mit<br />
Hilfe dieses Materials, ohne dass sie sich in eine bestimmte Spieltechnik<br />
gezwungen fühlen, oder als »falsch« angesehene Techniken »verbessern«<br />
müssten.<br />
Thomas Schlink führt die verschiedenen Lagen und vor allen Dingen<br />
den Lagenwechsel sehr behutsam ein und bietet durch die vielen Beispiele<br />
aus Orchester, Kammermusik und Jazz eine ideale Voraussetzung, um die<br />
Schüler auf das Orchester-, Ensemble- oder auch Bandspiel vorzubereiten.<br />
Viele Spielstücke sind mit einer zweiten Bassstimme ausgestattet, die<br />
auch mit Fagott, Cello oder Posaune gespielt werden kann oder es gibt dazu<br />
passende Klaviersätze (Thomas Blomenkamp), die so ausgearbeitet sind, dass<br />
es auch einem weniger »geübten« Pianisten möglich ist seine Schüler zu<br />
begleiten. Tipps zum sinnvollen Üben, verschiedene Etüden aus Schulen<br />
von Bottesini, Montag, Laska und Simandl sowie interessante illustrierte<br />
Informationen rund um das Instrument runden das Lehrmaterial gelungen<br />
ab. Die ansprechenden Illustrationen in beiden Bänden stammen von Dorothea<br />
Lindenberg und lockern das Erscheinungsbild auf, ohne die Ausgaben<br />
zu überfrachten.<br />
Fazit: Ein sehr gutes Lehrwerk, methodisch und didaktisch gut erarbeitet.<br />
Obwohl der Titel eine Schule für Kinder und Jugendliche ausweist, ist<br />
das Buch auch für den Unterricht mit erwachsenen Kontrabass-Schülern<br />
geeignet.<br />
Frank Göttel<br />
Panorama<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
37
Studium
Neue Perspektiven<br />
durch<br />
Vernetzung<br />
Dr. Christine Baus<br />
Weitere Informationen<br />
zum Kompetenznetzwerk<br />
Qualitätsmanagement und<br />
Lehrentwicklung unter<br />
www.hfm.saarland.de<br />
Zwölf Musikhochschulen in<br />
Deutschland haben sich zu einem<br />
Netzwerk für Qualitätsmanagement<br />
und Lehrentwicklung zusammengeschlossen,<br />
um gemeinsam<br />
Fragen zur optimalen Gestaltung<br />
von Lehre und Studium zu beantworten<br />
und bedarfsgerechte<br />
Konzepte zur Unterstützung der<br />
professionellen Musikausbildung<br />
zu entwickeln. Mit dabei ist auch<br />
die Hochschule für Musik Saar.<br />
An einzelnen Musikhochschulen wurden<br />
in der Vergangenheit durchaus<br />
bereits Evaluationsmaßnahmen und<br />
Projekte zur Lehrentwicklung durchgeführt.<br />
»Dennoch bietet der Zusammenschluss<br />
eine einzigartige Möglichkeit die<br />
Akti vitäten in diesen Bereichen zu erweitern und<br />
einen Maßstab in der Professionalisierung zu setzen«,<br />
sagt der Kanzler der Hochschule für Musik<br />
Detmold, Hans Bertels, als einer der Initiatoren<br />
des Projektes. Und er fügt hinzu: »Der Vorteil einer<br />
großen Gemeinschaft liegt einfach darin, dass jeder<br />
seinen Teil zum Gelingen des Ganzen beitragen<br />
kann.«<br />
An den beteiligten Musikhochschulen in Bremen,<br />
Detmold, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg,<br />
Hamburg, Hannover, Köln, Lübeck, Saarbrücken,<br />
Weimar und Würzburg sind fortan wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Netzwerktätigkeit<br />
betraut. In Detmold ist das Zentrum<br />
des Netzwerkes angesiedelt, dazu gehören die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Geschäftsstelle<br />
und der IT-Betreuung sowie die Koordinatorinnen<br />
und Koordinatoren der Handlungsfelder »Netzwerk«,<br />
»Qualitätsmanagement«, »Lehrentwick lung«<br />
und »Beratung und Projekte«.<br />
Dass Detmold als Standort gewählt wurde, ist<br />
kein Zufall. Die Hochschule für Musik Detmold<br />
hat seit einigen Jahren im Rahmen von Systembefragungen<br />
aktiv am Thema Qualitätsmanagement<br />
und Lehrentwicklung gearbeitet. Als logische Konsequenz<br />
wurde hier die Idee für das Netzwerk geboren.<br />
Nicht zuletzt ist sein Bestehen der Tatsache<br />
geschuldet, dass für die speziellen Anforderungen<br />
von Musikhochschulen, welche ein Fächerspektrum<br />
vom künstlerischen Einzel- und Gruppenunterricht<br />
über verschiedene Seminarformen bis zur<br />
wissenschaftlichen Vorlesung abdecken, noch<br />
keine übergreifend nutzbaren hochschuldidaktischen<br />
Konzepte existieren. Die Leitung des Projek<br />
tes liegt in den Händen eines dreiköpfigen<br />
Vorstands sowie eines Netzwerkrates, der sich aus<br />
Vertretern der Führungsebene der beteiligten<br />
Hoch schulen zusammensetzt.<br />
An der Hochschule für Musik Saar ist als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin für das Kompetenz-<br />
Netzwerk seit April dieses Jahres Dr. Christine<br />
Baus tätig. Die 36-jährige Kunsthistorikerin studierte<br />
in Heidelberg, Bonn und Berlin und war<br />
zuvor als kuratorische Assistentin in Galerien der<br />
Stadt Esslingen tätig. Gemeinsam mit Kolleginnen<br />
und Kollegen der Hochschulen von Frankfurt,<br />
Hannover und Köln bildet sie innerhalb des<br />
Netzwerks eine Arbeitsgruppe, die sich vornehmlich<br />
mit Fragen der Lehrentwicklung beschäftigt.<br />
Andere Arbeitsgruppen des Netzwerks, die in<br />
ihrem Tätigkeitsbereich vergleichbar strukturiert<br />
sind, widmen sich den Themen »Qualitätsmanagement«,<br />
»Beratung und Projekte« sowie dem<br />
Handlungsfeld »Netzwerk«.<br />
Zunächst wird Dr. Baus an unserer Hochschule<br />
eine Bedarfs- und Machbarkeitsanalyse<br />
durchführen. Basis hierfür sind Interviews, die<br />
mit Angehörigen der hfm Saar aus allen Bereichen<br />
geführt werden. Die Teilnahme an der<br />
Be fragung ist freiwillig; die Interviews werden<br />
anonymisiert wissenschaftlich ausgewertet und<br />
sollen später als Muster für ähnliche Befragungen<br />
an anderen Hochschulen dienen. Aus den<br />
Ergebnissen der Analyse wird für die einzelnen<br />
Hochschulen ein konkreter Bedarf für die Praxis<br />
ermittelt. Dr. Christine Baus sagt über das innovative<br />
Pilotprojekt, das durchaus experimentelle<br />
Züge trägt: »Es ist eine einmalige Chance für jede<br />
teilnehmende Hochschule, denn die gängigen<br />
Instrumente zur Verbesserung der akademischen<br />
Lehrsituation sind hier nicht anwendbar. Wir<br />
können durch die Mitarbeit im Netzwerk nur<br />
gewinnen!«<br />
Für das vernetzte Forschungsprojekt im<br />
Bereich »Qualitätsmanagement« und »Lehrentwicklung«<br />
ist zunächst eine Laufzeit von vier Jahren<br />
vorgesehen, gefördert mit Mitteln aus dem<br />
Qualitätspakt Lehre des Bundes. Falls es sich<br />
bewährt, kann es um weitere vier Jahre verlängert<br />
werden. Erste Ergebnisse und Maßnahmenkataloge<br />
der einzelnen Arbeitsgruppen sollen bereits<br />
im kommenden Jahr vorliegen. (red).<br />
Studium<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
39
Die Guten<br />
fördern<br />
Examina<br />
Sommersemester<br />
<strong>2012</strong><br />
HfM-Stipendiaten <strong>2012</strong><br />
StudienStiftungSaar<br />
und Deutschlandstipendium<br />
Mit der StudienStiftungSaar<br />
und dem Deutschlandstipendium<br />
sind leistungsstarke Instrumente<br />
für die Förderung begabter Studierender<br />
geschaffen worden.<br />
Das Besondere an diesen Stipendiaten-Programmen:<br />
Ihre Mittel<br />
speisen sich zu großen Teilen aus<br />
Spenden von Privatpersonen<br />
und Unternehmen.<br />
(red). Der zentrale Auftrag der StudienStiftung<br />
Saar ist – in Kooperation mit den saarländischen<br />
Hochschulen – die Förderung junger Menschen,<br />
die sich durch bemerkenswerte Leistungen und<br />
eine herausragende Leistungsbereitschaft auszeichnen.<br />
Das Stipendium gibt ihnen die Möglichkeit,<br />
sich noch stärker auf ihr Studium zu<br />
konzentrieren und schon frühzeitig berufsrelevante<br />
Kontakte zu knüpfen. Im Jahr 2011 erhielten<br />
bereits zwölf hfm-Studierende eine Unterstützung<br />
durch die StudienStiftungSaar.<br />
Deutschlandstipendium heißt das Förderprogramm,<br />
mit dem die Bundesrepublik Deutschland<br />
das Ziel verfolgt, das Verhältnis der Hochschulen<br />
zu ihren Studierenden zu verbessern und dauerhaft<br />
starke Bande zu knüpfen. Das Deutschlandstipendium<br />
ist das größte öffentlich-private Gemeinschaftsprojekt<br />
im Bildungsbereich, das es je gab.<br />
Mehr als 2.000 Förderer machen bereits mit. Und<br />
jeden Monat werden es mehr. Sie alle gemeinsam<br />
leben eine Stipendienkultur, die Deutschlands<br />
Spitzen position langfristig sichert. Die deutsche<br />
Hochschullandschaft bietet weltweit einzigartige<br />
Voraussetzungen für engagierte und begabte<br />
Stu die rende.<br />
Das Besondere am Deutschlandstipendium ist,<br />
dass sich die Bundesregierung mit den Förderern<br />
solidarisch zeigt und die Fördersumme verdoppelt.<br />
Spendet also jemand 1.800 Euro, werden daraus<br />
3.600 Euro und der/die Stipendiat /in erhält<br />
300 Euro im Monat. Gefördert werden begabte<br />
Studierende an den saarländischen Hochschulen,<br />
die sich durch gute Noten auszeichnen, bereit sind<br />
Verantwortung zu übernehmen oder Hindernisse<br />
im eigenen Lebens- und Bildungsweg erfolgreich<br />
meistern. Für das Studienjahr <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> konnte<br />
die hfm Saar insgesamt schon sechs Deutschland-Stipendien<br />
ver geben.<br />
Info<br />
www.studienstiftungsaar.de<br />
www.deutschlandstipendium.de<br />
Grundstudiengänge<br />
LEHRAMT<br />
Dominik Jensen (Klavier)<br />
Lisa Knörzer (Klavier)<br />
Diana Schmid (Violoncello)<br />
Mark Vogt (Gitarre)<br />
Julia Zurek (Klavier)<br />
DIPLOMPRÜFUNG<br />
Eva Karolina Behr<br />
(Querflöte)<br />
Stefan Bone (Klavier)<br />
Jan Demjan (Gesang)<br />
Laura Demjan (Gesang)<br />
Kathrin Denner (Trompete)<br />
Björn Heimann (Trompete)<br />
Jon Hess-Andersen (Violine)<br />
Matthias Heyne<br />
(Jazz-Posaune)<br />
Justus Loges (Violoncello)<br />
Matthias von Piechowski<br />
(Querflöte)<br />
Cornelia Schmid (Gesang)<br />
Julia Schmidt (Violine)<br />
Julia Schüly (EMP)<br />
Johanna Tometten<br />
(Querflöte)<br />
Vera Völker (Gesang)<br />
BACHELOR-<br />
ABSCHLUSS<br />
Juan Sebastian Arauz<br />
Herrera (Jazz-Klavier)<br />
Thomas Auner (Violoncello)<br />
I–Jan Huang (Kontrabass)<br />
Manuel Krass (Jazz-Klavier)<br />
Gilles Krein (Schlagzeug)<br />
Aufbaustudiengänge<br />
Konzertreife<br />
Charlotte de Gezelle<br />
(Violine)<br />
Marie Gabriel (Violine)<br />
Jordi Herrera Roca (Violine)<br />
Chloé Kiffer (Violine)<br />
Joon Hyun Kim (Klavier)<br />
Miku Konuma<br />
(Kammermusik, Klavier)<br />
Sung-Bin Kum (Violine)<br />
Chun Li (Oboe)<br />
Eun-Hee Shin (Violine)<br />
Ae-Ri Song (Oboe)<br />
Yo-Han Yu (Neue Musik)<br />
Solistenreife<br />
Gonzalo Andres<br />
Paredes Campos (Klavier)<br />
Ekaterina Romantchouk<br />
(Violine)<br />
Eri Takeguchi (Orgel)<br />
Claudia<br />
Meyer-Stipendium<br />
Sarah Beatrice Kirner<br />
Bruno und<br />
Elisabeth Meindl-<br />
Stiftung<br />
Thomas Auner<br />
Theresa Clauberg<br />
Luis Fernando Guimaraes<br />
Borten<br />
Xu-Xiang Guo<br />
Daniel Quynh Hoang<br />
Go-Yun Jung<br />
Jiyoung Kim<br />
Svitlana Kosenko<br />
Christoph Maisch<br />
Inna Maslova<br />
Patrizia Verena Messana<br />
Dante Daniel Montoya<br />
Zepeda<br />
Mirijam Oster<br />
Carolina Rocio Perez<br />
Bokyung Seong<br />
Ying Yin<br />
Indre Zelenyte<br />
Förderpreis<br />
der HfM Saar<br />
für herausragende<br />
Leistungen<br />
ausländischer<br />
Studierender<br />
Youngwha Jeon<br />
40 Studium<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Campus<br />
Campus<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
41
Aus den Klassen<br />
Klavierklasse<br />
Prof. Duis, Prof. Antonicelli<br />
Kontrabassklasse<br />
Prof. Wolfgang Harrer<br />
Blockflötenklasse<br />
Thomas Kügler<br />
Kammermusikklasse<br />
Prof. Peter Leiner<br />
Flötenklasse<br />
Prof. Gaby Pas-Van Riet<br />
Jung Song-Wook hat gleich<br />
bei zwei Wettbewerben<br />
in Italien einen 1. Preis<br />
gewonnen. Sowohl beim<br />
Internationalen Wettbewerb<br />
»Magnificat Lupiae«<br />
von Lecce als auch beim<br />
»3. Concorso Internazionale<br />
Giovani Musicisti« in<br />
Legnago belegte er unter<br />
Mitbewerbern aus aller<br />
Welt den vordersten Rang.<br />
Kompositionsklasse<br />
Prof. Theo Brandmüller<br />
Die HfM-Kompositionsstudentin<br />
Kathrin Denner<br />
ist mit einem Künstler-<br />
Förderstipendium der Stadt<br />
Saarbrücken ausgezeichnet<br />
worden. Der Preis, der<br />
jährlich vergeben wird,<br />
ist mit 4 .000 Euro dotiert.<br />
»Die Komponistin findet<br />
mit ihrer Musik zu einer<br />
gleichzeitig neuen, dem<br />
Experiment zugewandten,<br />
wie auch einer sehr<br />
sinnlichen Sprache«, heißt<br />
es unter anderem in<br />
der Begründung der Jury.<br />
Klarinettenklasse<br />
Prof. Johannes<br />
M. Gmeinder<br />
Die Studentin Nathalie<br />
Ludwig ist seit <strong>2012</strong><br />
Mitglied in der<br />
Jungen Deutschen<br />
Philharmonie und dort<br />
Gruppensprecherin.<br />
Xu-Xiang Guo erhielt<br />
eine Praktikantenstelle im<br />
Philharmonischen Orchester<br />
der Stadt Heidelberg<br />
und ist als Stipendiat der<br />
hochschuleigenen Bruno<br />
und Elisabeth-Meindl-<br />
Stiftung ausgezeichnet<br />
worden. Der Absolvent<br />
der Kontrabassklasse<br />
Patricio Banda hat eine<br />
Praktikantenstelle bei den<br />
Essener Philharmonikern<br />
erhalten.<br />
Gitarrenklasse<br />
Stefan Jenzer<br />
Beim diesjährigen<br />
Bundeswettbewerb »Jugend<br />
musiziert« haben Schüler<br />
der HfM-Gitarrenklasse<br />
große Erfolge erzielt.<br />
In der Wertung »Gitarre<br />
solo« erhielt der Jungstudent<br />
Pierre Hubertus in<br />
der Altersgruppe 5 den<br />
2. Preis. In der Altersgruppe<br />
4 gewannen Andreas<br />
Walle und Pierre Hubertus<br />
jeweils den 2. Preis.<br />
Schließlich gewann die<br />
von Stefan Jenzer betreute<br />
Jolina Beuren mit der<br />
Höchst punktzahl von<br />
25 Punkten den 1. Preis.<br />
Insgesamt waren in<br />
Stuttgart 150 Gitarristen<br />
am Start.<br />
Die HfM-Blockfötenklasse<br />
konnte national<br />
und international große<br />
Erfolge erzielen. Lea Sobbe,<br />
Jung studentin der<br />
Klasse Kügler, hat beim<br />
Bundeswettbewerb »Jugend<br />
musiziert« in Stuttgart<br />
maximale 25 Punkte und<br />
somit einen ersten Preis<br />
gewonnen. Beim<br />
inter nationalen Blockflötenwettbewerb<br />
»Mieke van<br />
Weddingen« in Mechelen/<br />
Belgien haben des Weiteren<br />
Maxi Kaun und Anne<br />
Clement (Jungstudentin)<br />
in ihrer Kategorie jeweils<br />
einen 2. Preis gewonnen.<br />
Violaklasse<br />
Prof. Jone Kaliunaite<br />
Ji-Soo Park hat einen<br />
Aushilfsvertrag am Theater<br />
Freiburg erhalten.<br />
Trompetenklasse<br />
Prof. Robert Hofmann<br />
und Prof. Peter Leiner<br />
Der 15-jährige Jungstudent<br />
Sandro Hirsch hat beim<br />
Bundeswettbewerb »Jugend<br />
musiziert« den einzigen<br />
1. Preis seiner Altersgruppe<br />
mit der Höchstpunktzahl<br />
25 errungen. Aufgrund<br />
seiner außergewöhnlichen<br />
künstlerischen Leistungen<br />
wurde er als Solisten-Stipendiat<br />
in die renommierte<br />
Jürgen-Ponto-Stiftung<br />
aufgenommen. Des<br />
Weiteren bekam er einen<br />
der begehrten Plätze im<br />
Bundesjugendorchester.<br />
Felix Schauren hat<br />
eine Einladung zur Sommer <br />
arbeitsphase mit anschließenderEuropa-Tournee<br />
der Jungen Deutschen<br />
Philharmonie erhalten.<br />
Das mehrfach preisgekrönte<br />
Blechbläserquintett<br />
LJO-Brass, das seit seiner<br />
Gründung 2007 in der<br />
HfM-Kammermusik-Klasse<br />
von Prof. Peter Leiner<br />
eine intensive Betreuung<br />
genießt, darf auf eine neue<br />
Stufe in der »Karriere leiter«<br />
stolz sein: Das Ensemble<br />
wurde im April <strong>2012</strong><br />
Stipendiatenensemble der<br />
renommierten rheinlandpfälzischen<br />
Landesstiftung<br />
»Villa musica«.<br />
Außerdem produzierte<br />
das Quintett im April <strong>2012</strong><br />
eine CD-Aufnahme beim<br />
Bayerischen Rundfunk in<br />
München. Johannes Leiner<br />
und Bruno Wipfler, beide<br />
Mitglieder des Ensembles,<br />
errangen im Mai <strong>2012</strong><br />
jeweils einen 1. Bundespreis<br />
bei »Jugend musiziert« in<br />
der Solowertung.<br />
Kammermusikklasse<br />
Prof. Tatevik Mokatsian<br />
Das Et Arsis-Quartett<br />
ist für die Konzertreihe<br />
»Clavier-Salon« (Göttingen)<br />
in der Konzertsaison<br />
<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> als Ensemble<br />
in residence verpflichtet<br />
worden. Außerdem geht<br />
das Quartett im Dezember<br />
<strong>2012</strong> auf Spanien-Tournee<br />
mit vier Konzerten<br />
unter anderem in Madrid,<br />
V<strong>alla</strong>dolid und Bilbao.<br />
Die Mitglieder des<br />
Ensembles sind: Hristina<br />
Taneva (Klavier), Velislava<br />
Taneva (Violine), Ainis<br />
Kasperavi ius (Viola) und<br />
Diego Hernández Suárez<br />
(Violoncello).<br />
Elisabeth Hartschuh<br />
hat beim diesjährigen<br />
Wettbewerb der deutschen<br />
Musikhochschulen in<br />
Düsseldorf die Finalrunde<br />
erreicht.<br />
Myriam Ghani hat<br />
beim IV. Internationalen<br />
Oberstdorfer Flötenwettbewerb<br />
den Förderpreis<br />
der Jury gewonnen. Verbunden<br />
mit der Auszeichnung<br />
war die Teilnahme am<br />
Preisträgerkonzert.<br />
Violoncelloklasse<br />
Prof. Gustav Rivinius<br />
Peter Somodari, ehemaliger<br />
Student in der Cello-Klasse<br />
von Prof. Gustav Rivinius,<br />
wurde zum 1. Solocellisten<br />
der Wiener Philharmoniker<br />
ernannt. Nach seinem<br />
Studium in Saarbrücken<br />
war Peter Somodari einige<br />
Jahre Cellist des Keller-<br />
Quartetts, anschließend<br />
1. Solocellist des Opernhauses<br />
Luzern.<br />
Flötenklasse<br />
Tatjana Ruhland<br />
Myriam Ghani, frühere<br />
Studentin der Flötenklasse<br />
von Tatjan Ruhland, hat<br />
ein Bayreuth-Stipendium<br />
des saarländischen<br />
Richard-Wagner-Verbandes<br />
erhalten.<br />
42 Campus<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
1<br />
2<br />
1<br />
Großes Jazzfest: Sehr<br />
erfolgreich verlief die<br />
1. Völklinger JazzNacht,<br />
die von verschiedenen<br />
Jazz-Formationen der HfM<br />
Saar und Gastmusikern<br />
gestaltet wurde. Zahlreiche<br />
Zuhörer genossen das breit<br />
gefächerte musikalische<br />
Angebot auf mehreren<br />
Bühnen der ehemaligen<br />
Völklinger Hütte. Die Völklinger<br />
JazzNacht wurde<br />
von unserer Hochschule in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Weltkulturerbe Völklinger<br />
Hütte veranstaltet.<br />
3<br />
Im Rahmen ihres Studienaufenthalts<br />
an der New<br />
Yorker Juillard School<br />
trat die HfM-Studentin<br />
Isabel Gehweiler<br />
(Violoncello) gemeinsam<br />
mit anderen deutschen<br />
Stipendiaten in der weltberühmten<br />
Carnegie-Hall<br />
auf. Das Konzert hatte der<br />
Deutsche Akademische<br />
Austauschdienst (DAAD)<br />
zu Ehren seiner Amerika-<br />
Stipendiaten veranstaltet.<br />
Foto © Beowulf Sheehan<br />
3<br />
2<br />
HfM-Kammermusik<br />
vom Feinsten: »Brahms,<br />
der Fortschrittliche« war<br />
das Motto der 5. HfM-<br />
Woche der Kammermusik.<br />
Unter der künstlerischen<br />
Leitung von Prof. Tatevik<br />
Mokatsian musizierten<br />
Lehrende und Studierende<br />
der Hochschule bei fünf<br />
hochklassigen Konzerten,<br />
die vom Publikum<br />
begeistert aufgenommen<br />
wurden.<br />
4<br />
»Hörprobe« mit<br />
Bravour bestanden:<br />
Innerhalb der Reihe<br />
Hörprobe war im Mai<br />
Deutschlandradio Kultur<br />
zu Gast an unserer<br />
Hoch schule. Studierende<br />
der HfM Saar demonstrierten<br />
mit unterschiedlichen<br />
Instrumental- und<br />
Vokalbesetzungen in der<br />
bundesweit ausgestrahlten<br />
Live-Sendung ihr<br />
ganzes Können. Das<br />
Foto zeigt Hörprobe-<br />
Moderatorin Petra Rieß<br />
im Gespräch mit den<br />
HfM-Studierenden<br />
Lorenz Blaumer und<br />
Velislava Taneva.<br />
4<br />
Campus<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
43
Namen &<br />
Nachrichten<br />
1<br />
Sibylle Mahni<br />
2<br />
Frank Wörner<br />
3<br />
Georg Grün<br />
© Astrid Karger<br />
4<br />
David Grimal<br />
Neu berufen<br />
»Klang und Seele«<br />
Die neue HfM-Hornprofessorin Sibylle Mahni<br />
»Es macht mir großen Spaß zu beobachten, wie sich junge Menschen<br />
entwickeln und zu vollwertigen Musikern heranreifen«,<br />
sagt Sibylle Mahni, die neue hfm-Professorin für Horn, über<br />
die Motivation für ihre Lehrtätigkeit an unserem Haus. Sie<br />
möchte den Studierenden helfen, auf eigenen Füßen zu stehen,<br />
wenn sie ihnen ihr ganzes instrumentaltechnisches und musikalisches<br />
Knowhow näherbringt. Und außerdem »lerne ich auch<br />
wahnsinnig viel für meine eigene persönliche Entwicklung!«<br />
Sibylle Mahni wurde 1974 in Lund (Schweden) als Tochter<br />
Schweizer Eltern geboren. Zum Horn fand sie erst spät. Bereits<br />
im Alter von vier Jahren erhielt sie Klavierunterricht. Mit neun<br />
Jahren fing sie an, Trompete zu spielen und wechselte mit 15<br />
Jahren zum kreisrunden Blasinstrument. Es war der große<br />
Bruder, der ihre Begeisterung für das Blech weckte und sie in<br />
sein Bläser-Quintett aufnahm, wo sie der »weiche, dunkle und<br />
kraftvolle Klang« des Horns zusehends faszinierte. Mit allen<br />
drei Instrumenten war Sibylle Mahni mehrfache Bundespreisträgerin<br />
beim Wettbewerb »Jugend musiziert«. 1992 begann<br />
sie das Hornstudium bei Prof. Marie-Luise Neunecker an der<br />
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am<br />
Main, das sie 2002 mit dem Konzertexamen abschloss. Das Bun<br />
desjugendorchester und das Schleswig-Holstein-Musikfestival<br />
Orchester waren ebenso Stationen ihres frühen musikalischen<br />
Werdeganges wie das Projekt »Villa Musica« und ein Stipendium<br />
der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Derzeit arbeitet<br />
sie als Solo-Hornistin im Frankfurter Museumsorchester;<br />
2007 übernahm sie außerdem eine Professur an der Hochschule<br />
für Musik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Sibylle<br />
Mahni war bei vielen internationalen Wettbewerben erfolgreich<br />
und hat als Solistin und Kammermusik-Partnerin bei bedeutenden<br />
Orchestern und Ensembles mitgewirkt.<br />
Die neue hfm-Hornprofessorin hat keine besonderen<br />
musikalischen Vorlieben, aber sie muss in einem Stück »Klang<br />
und Seele« hören. Das findet sie in Werken aus allen Epochen<br />
sowie in den Schöpfungen zeitgenössischer Komponisten wie<br />
György Ligeti oder Jörg Widmann. Bach und Mozart sind für<br />
sie allerdings unbestritten die »größten Meister«.<br />
Von ihrer neuen Wirkungsstätte an der Saar zeigt sie sich<br />
begeistert: »Die hfm Saar ist klein aber fein. Das ausgezeichnete<br />
Lehrpersonal zeigt, dass hier Wert auf Qualität gelegt wird.« Im<br />
Herbst hat die Künstlerin neben ihrer Lehrtätigkeit wieder viel<br />
zu tun: Konzerte und Festivals erwarten sie in unterschiedlichen<br />
Formationen. Für die Mutter von zwei Kindern im Alter<br />
von neun und zwölf Jahren bleibt dann nicht mehr viel Zeit für<br />
Freizeitaktivitäten.<br />
Thomas Wolter<br />
Der Allrounder<br />
Der neue HfM-Gesangsprofessor Frank Wörner<br />
Mit Frank Wörner hat an unserer Hochschule ein ungemein<br />
vielseitiger Künstler und Pädagoge eine Gesangsprofessur<br />
übernommen. Der erst spät berufene Sänger studierte zunächst<br />
Schulmusik mit Hauptfach Gitarre an der Musikhochschule<br />
in Stuttgart, später Alte Musik und Renaissance-Laute an der<br />
Schola Cantorum in Basel. Seinen ersten Gesangsunterricht<br />
erhielt Wörner ebenfalls in Basel bei Kurt Widmer – da zählte<br />
der musikalische Allrounder schon stattliche 21 Lenze. An der<br />
Opernschule in Stuttgart setzte er seine Gesangsausbildung<br />
dann bei Luisa Bosabalian und Carl Davis fort. Und so ganz<br />
nebenbei machte Wörner auch noch seinen Magister in Geisteswissenschaften<br />
– mit den Fächern Literaturwissenschaft, Psychologie<br />
und Philosophie.<br />
Von diesem ungewöhnlich breit gefächerten Bildungshintergrund<br />
lebt denn auch der umfassende Unterricht des neuen<br />
hfm-Professors, der sich selbst als einen »leidenschaftlichen<br />
Pädagogen« bezeichnet. Schon während seines Studiums unterrichtete<br />
er Gitarre, später war er Lehrbeauftragter für Gesang an<br />
der Musikhochschule Stuttgart, dann an gleicher Stelle Dozent<br />
im »Studio für Stimmkunst und neues Musiktheater« sowie im<br />
Masterstudiengang »Neue Vokalmusik«. Daneben hat er eine<br />
44 Campus<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
1—4 (v. l. n. r.)<br />
Vielzahl von szenischen Projekten mit Schülern und Studenten<br />
geleitet und Gastdozenturen im Bereich »Neue Vokalmusik« in<br />
der ganzen Welt wahrgenommen.<br />
An unserer Hochschule möchte Wörner eine Gesangsklasse<br />
aufbauen, die sich auch mit Alter und Neuer Musik beschäftigt.<br />
Nach dem Auftakt mit Werken des Barock-Komponisten<br />
Heinrich Schütz ist im <strong>Wintersemester</strong> folgerichtig ein Projekt<br />
mit Vokalmusik des 20. Jahrhunderts vorgesehen. Was ihm für<br />
seinen Unterricht besonders wichtig ist: seinen Studenten nicht<br />
nur eine fundierte musikalische Basis zu vermitteln, sondern<br />
ihnen auch die Freude an der Musik nahezubringen. »Der<br />
größte Feind des Musikers ist die Angst«, sagt der Anhänger von<br />
Tai Chi und anderen entspannenden Körpertechniken.<br />
Der neue hfm-Gesangspädagoge kann selbst eine beeindruckende<br />
Künstlerkarriere vorweisen. Neben verschiedenen<br />
Engagements an Theatern rund um den Globus hat er sich<br />
auch als Konzert- und Liedsänger einen Namen gemacht. Sein<br />
ausgesprochenes Faible galt schon immer der Neuen Musik. Er<br />
hat mit vielen namhaften Ensembles der zeitgenössischen Tonkunst<br />
(Ensemble Modern, Ensemble Recherche, MusikFabrik<br />
Köln, Ensemble Contrechamps Genf, VocaalLab Amsterdam)<br />
und bedeutenden Komponisten wie Karl Heinz Stockhausen,<br />
Helmut Lachenmann und Pierluigi Billone zusammengearbeitet.<br />
Uraufführungen und Aufführungen neuer Vokalmusik<br />
führten ihn nach Paris, Brüssel, Amsterdam, Berlin, Dresden,<br />
Rom und Jerusalem.<br />
Verheiratet mit einer Bühnenbildnerin ist der Vater zweier<br />
Kinder in seiner Freizeit ein begeisterter Theaterbesucher und<br />
Literaturliebhaber. Darüber hinaus organisiert er in seiner<br />
Heimatstadt Esslingen mit Freunden das tonArt-Festival und<br />
ist dort auch Leiter von »Resonanz Musik« – eine Reihe, die<br />
sich mit Sprache und Musik auseinandersetzt. Alles kann der<br />
Tausend sassa jedoch auch wieder nicht in seinem prall gefüllten<br />
Terminkalender unterbringen: »Wenn ich Zeit hätte, würde ich<br />
gerne mal wieder mehr wandern gehen.«<br />
Thomas Wolter<br />
an der Musikhochschule Mannheim, mit deren Kammerchor<br />
er auf hohem musikalischen Niveau ebenfalls international<br />
erfolgreich ist. Mit dem Großen Chor, dem Sinfonieorchester<br />
der Hochschule sowie dem Kurpfälzischen Kammerorchester<br />
führt er regelmäßig chorsinfonische und oratorische Werke auf.<br />
Im Rahmen des erasmus-Austauschprogramms der Europäischen<br />
Union unterrichtet er seit 2006 regelmäßig am Conservatorio<br />
di Musica Giuseppe Tartini in Triest und lehrte 2010<br />
mehrfach am Royal College of Music Stockholm. <br />
Vertretungsprofessur für David Grimal<br />
(red). Der international renommierte Geiger David Grimal ist<br />
an der hfm Saar auf eine Vertretungsprofessur für Violine berufen<br />
worden. Die Professur ist zunächst auf ein Jahr befristet.<br />
David Grimal wurde 1973 geboren und begann das Violinspiel<br />
im Alter von fünf Jahren. Im Anschluss an sein Studium am<br />
Conservatoire National Supérieur de Paris vertiefte er dieses<br />
durch mehrere Meisterklassen, vor allem bei Isaac Stern und<br />
Shlomo Mintz. Die zufällige Begegnung mit Philipp Hirschhorn,<br />
der sein Mentor wurde, war sowohl musikalisch als auch<br />
in Hinblick auf seine internationale Karriere entscheidend.<br />
Personalia<br />
Der hfm-Lehrbeauftragte Stefan Jenzer ist vom Deutschen<br />
Musikrat als Juror zum »Deutschen Orchesterwettbewerb« eingeladen<br />
worden. Der Wettbewerb fand im Mai in Hildesheim<br />
statt. Ebenso wurde er in die Bundesjury »Gitarre« des Wettbewerbs<br />
»Jugend musiziert« nach Stuttgart eingeladen. Wegen<br />
der Teilnahme eigener Schüler hat er aber auf eine Mitwirkung<br />
verzichtet.<br />
Georg Grün:<br />
Neuer Professor für Chorleitung<br />
(red). Der renommierte Chordirigent Georg Grün wird an der<br />
Hochschule für Musik Saar zum <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> die<br />
Professur für Chorleitung übernehmen. Georg Grün studierte<br />
Kirchen- und Schulmusik, Dirigieren, Katholische Theologie<br />
und Musikwissenschaft an der hfm Saar und der Universität des<br />
Saarlandes sowie Orgelimprovisation bei Jean-Pierre Leguay<br />
in Paris. Nach seinem Studium gründete er den KammerChor<br />
Saarbrücken, mit dem er schnell auch internationale Beachtung<br />
fand. 2000 folgte er einem Ruf auf eine Dirigierprofessur<br />
Campus<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
45
Namen &<br />
Nachrichten<br />
Wir gratulieren<br />
In den Ruhestand verabschiedet<br />
65. Geburtstag von Wilhelm Ohmen<br />
(red). Der hfm-Lehrbeauftragte für Klavier Wilhelm Ohmen<br />
feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag. Ohmen unterrichtet<br />
seit 1990 an der Hochschule für Musik Saar. Über sein langjähriges<br />
Wirken an unserem Haus sagt er im Rückblick: »Es hat<br />
mir stets Freude gemacht, meine Studierenden im Rahmen ihrer<br />
Fähigkeiten dazu motivieren zu können, gut Klavier zu spielen.<br />
So gelangen aus den verschiedensten Studienbereichen immer<br />
sehr erfreuliche Abschlussprüfungen.«<br />
Mit seiner differenzierten Anschlagskultur und seinem ausgeprägten<br />
stilistischen Empfinden hat sich Ohmen als Konzert-<br />
Pianist einen Namen gemacht. Die Ernsthaftigkeit seiner Programmzusammenstellungen<br />
und sein konzentriertes, beseeltes<br />
Spiel werden von der Fachwelt hoch geschätzt. »Ohmens Klavierspiel<br />
mutet zur gleichen Zeit beseelt und streng an, scheint<br />
gleichermaßen zu virtuosem Ausbruch bereit und vollkommen<br />
beherrscht zu sein« (Sigfried Schibli).<br />
Tourneen führen Wilhelm Ohmen in die meisten Länder<br />
Europas, nach Japan und nach Südamerika, er konzertiert u. a.<br />
in Madrid, Brüssel, Edinburgh, Stockholm, Helsinki und in<br />
St. Petersburg. Zu den Höhepunkten zählen Klavierabende<br />
und Konzerte mit Orchester in der Philharmonie Berlin, dem<br />
Deutschen Schauspielhaus Berlin, der Hamburger Musikhalle,<br />
der Beethovenhalle Bonn, dem Leipziger Gewandhaus, beim<br />
Festival Chopin in Paris sowie eine Fernseh-Live-Übertragung<br />
aus dem Opernhaus in Kiew. Zahlreiche cd-Produktionen mit<br />
Zentralwerken der Klavierliteratur von Bach, Mozart, Beethoven,<br />
Schubert, Schumann, Chopin, Brahms, Liszt und Prokofjew<br />
liegen von ihm vor. Beliebt sind auch die Produktionen mit<br />
populären Klavierstücken »Piano pur«, berühmte Zugaben« und<br />
»Wunderwelt Klavier«. Wilhelm Ohmen wirkt ferner als Liedbegleiter<br />
und Herausgeber von Klaviereditionen.<br />
Ein Koffer bleibt in Saarbrücken<br />
Prof. Andreas Göpfert ist in den Ruhestand eingetreten<br />
Zum Abschied überreichte der Rektor einen Blumenstrauß<br />
und einen Stich von der Saarbrücker Ludwigskirche. Als ihm<br />
dann noch »seine« Sänger überraschend ein Ständchen brachten,<br />
konnte Andreas Göpfert seine Rührung kaum mehr verbergen.<br />
Nach 16-jähriger erfolgreicher Tätigkeit als Professor<br />
für Chorleitung an unserer Hochschule ist der gebürtige<br />
Dresdener zum Ende des Sommersemesters in den Ruhestand<br />
eingetreten.<br />
Auch wenn es den Pensionär wieder zurück in die alte sächsische<br />
Heimat zieht, nach Leipzig in die Nähe von Kindern<br />
und Enkeln, wird er in Saarbrücken mindestens noch einen<br />
Koffer zurücklassen. Zu tief sind die menschlichen Bindungen,<br />
die er mit Kollegen im Lehrkörper und der Verwaltung der<br />
Hochschule geknüpft hat, zu zahlreich die Freundschaften mit<br />
ehemaligen Studenten und natürlich auch zu Mitgliedern der<br />
Evangelischen Chorgemeinschaft an der Saar, jenes vorzügliche<br />
Amateur-Ensemble, das lange Jahre das zweite musikalische<br />
Standbein des Chordirigenten in Saarbrücken war und<br />
das unter seiner Leitung so prächtig gediehen ist. »Mindestens<br />
zwei Mal pro Jahr«, so der ehemalige hfm-Professor, wird er in<br />
Zukunft Saarbrücken einen Besuch abstatten. Da mag auch die<br />
eine oder andere kulinarische Köstlichkeit der Region für den<br />
Feinschmecker ein Beweggrund sein.<br />
1947 in Dresden geboren, übernahm Andreas Göpfert 1996<br />
in der Nachfolge von Volker Hempfling den Lehrstuhl für<br />
Chorleitung an unserem Haus. 1997 wurde er zudem künstlerischer<br />
Leiter der Evangelischen Chorgemeinschaft an der<br />
Saar. Der 1946 von Karl Rahner begründete Laienchor erwarb<br />
sich unter Göpferts Händen in wenigen Jahren als »semiprofessionelles<br />
Ensemble mit hoher Aussagekraft« einen vorzüglichen<br />
Ruf.<br />
Schon von Jugend an hat die Chormusik den Dirigenten<br />
und Hochschullehrer geprägt. Zunächst sang er im Dresdener<br />
Kreuzchor, wo ihn insbesondere Kreuzkantor Rudolf Mauersberger<br />
musikalisch nachhaltig beeinflusste. Nach seinem Studium<br />
der Musikwissenschaften, Schulmusik und Germanistik<br />
wurde er Mitglied des renommierten Kammerchors »Hallenser<br />
Madrigalisten«, dessen Leitung er später übernahm.<br />
In seiner 16-jährigen Tätigkeit an unserer Hochschule hat<br />
Andreas Göpfert viele erfolgreiche junge Chorleiter ausgebildet,<br />
die als Schul- und Kirchenmusiker ihren Weg gemacht<br />
haben. Dabei fiel ihm zu Beginn seiner Lehrtätigkeit die<br />
Umstellung von festen Chorgefügen auf Hochschul-Chöre mit<br />
46 Campus<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
1—3 (v. l. n. r.)<br />
1<br />
Wilhelm Ohmen<br />
2<br />
Blumen zum Abschied:<br />
HfM-Rektor Wolfgang<br />
Mayer verabschiedet<br />
Prof. Andreas<br />
Göpfert (rechts) in den<br />
Ruhestand.<br />
Foto © Uwe Bellhäuser<br />
3<br />
Bernd Paulus<br />
einer naturgemäß hohen Fluktuation nicht leicht. Mit seiner<br />
ruhigen und besonnenen Art, gepaart mit großer künstlerischer<br />
Kompetenz, konnte der einfühlsame Zuhörer das Vertrauen<br />
seiner Studenten gewinnen und sie zu ausgezeichneten Leistungen<br />
motivieren. In guter Erinnerung bleiben dem Emeritus<br />
besonders die Aufführungen großer Werke der Chorliteratur,<br />
die Teilnahme an Festspielen und einige erlebnisreiche Konzertreisen<br />
mit Kammerchor und Hochschulchor der hfm Saar.<br />
In seiner neuen, alten Heimat wird der »Ruheständler«<br />
wohl keine Langeweile zu befürchten haben. Diverse Chöre in<br />
Leipzig haben ihn schon als Dirigenten angefragt. Neben seinen<br />
ehrenamtlichen Tätigkeiten in verschiedenen Vereinen und<br />
Verbänden des deutschen Chorlebens wird er auch einer ganz<br />
besonderen Neigung nachgehen: der Erforschung der Regionalgeschichte,<br />
insbesondere in ihrer sächsischen Ausprägung.<br />
Zudem wird sich der begeisterte Hobby-Historiker im Bereich<br />
der Denkmalpflege als Mitglied der Stiftung Deutscher Denkmalschutz<br />
engagieren. Bleibt zu hoffen, dass ihm und Ehefrau<br />
Edith noch etwas Zeit für die vier Enkelkinder verbleibt.<br />
Thomas Wolter<br />
Köln eine Trainerausbildung beim dfb absolviert – im selben<br />
Kurs übrigens wie Jupp Heynckes. Paulus hat anschließend viele<br />
saarländische Clubs erfolgreich betreut und besitzt gegenwärtig<br />
die uefa-a-Lizenz, die ihm eine europaweite Trainertätigkeit<br />
für fast alle Spielklassen ermöglicht.<br />
Bernd Paulus ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.<br />
Für den Ruhestand hat sich der scheidende Kollege viel<br />
vorgenommen: Er möchte sich gerne noch weiter für die Hochschule<br />
engagieren, seine sportliche Tätigkeit fortführen und<br />
even tuell wieder in die Kommunalpolitik einsteigen. Aber vor<br />
allem möchte er die Zeit nutzen, um sein Enkelkind Hannah<br />
aufwachsen zu sehen und mit seiner Frau Elisabeth all das zu<br />
unternehmen, was ihm seine knapp bemessene Freizeit bislang<br />
verwehrt hat. Für den Ruhestand wünschen wir dem scheidenden<br />
Kollegen viel Glück und viel Gesundheit.<br />
Der »Trainer« geht vom Platz<br />
Der langjährige Kollege Bernd Paulus tritt in den Ruhestand ein<br />
(red). »Mit zwei weinenden und einem lachenden Auge« geht<br />
nach eigenem Bekunden der langjährige Kollege in der hfm-<br />
Verwaltung, Bernd Paulus, zum Ende dieses Jahres in den Ruhestand.<br />
Am 1. November beginnt seine passive Freistellungsphase<br />
für die Altersteilzeit. Der rührige Verwaltungsangestellte<br />
hat sich im Laufe seiner Amtstätigkeit mit seinem freundlichen<br />
und hilfsbereiten Wesen große Beliebtheit bei Studierenden<br />
und Lehrenden erworben. »Ich werde Vieles vermissen. Vor<br />
allem die angenehme Zusammenarbeit mit den jungen Menschen«,<br />
sagt der angehende Ruheständler. Auch im Kreise der<br />
Kollegen/innen und Lehrenden haben sich im Laufe der langen<br />
Jahre viele Kontakte und Freundschaften ergeben.<br />
Bernd Paulus wurde 1950 in Merzig geboren und trat 1971<br />
in den öffentlichen Dienst ein. Bis zu seinem Wechsel an die<br />
hfm Saar war er 26 Jahre lang in der Verwaltung des Landeskrankenhauses<br />
Merzig tätig. Im Jahr 1997 nahm er seine<br />
Tätigkeit an unserer Hochschule auf; seit 1998 betreute er in<br />
verantwortlicher Position die Studierendenverwaltung. Neben<br />
seiner beruflichen Laufbahn war Paulus zeitweise auch in der<br />
Kommunalpolitik aktiv.<br />
Seine ganz große Leidenschaft galt und gilt noch immer dem<br />
Fußball. Der Beinaheprofi hat nach seiner aktiven Zeit als Spieler<br />
bei sv Merzig und sv Mettlach 1973 an der Sporthochschule<br />
Campus<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
47
Essay<br />
48 Auftakt <strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13
Prof. Dr. Klaus Velten<br />
Kritisches Stichwort:<br />
Urteil über Musik<br />
Das Kunsterlebnis versetzt<br />
den Menschen in einen<br />
»ästhetischen Zustand«:<br />
Immanuel Kant<br />
Die öffentliche Meinung zu diesem<br />
Thema drückt sich nach wie vor<br />
aus in dem lateinischen Sprichwort<br />
»De gustibus non disputandum«<br />
(Über Geschmack lässt sich<br />
nicht streiten). Das Diktum scheint eine weitergehende<br />
Erörterung des Themas auszuschließen.<br />
Es definiert das Kunsturteil als eine rein subjektive<br />
Äußerung, die darüber befindet, ob etwas<br />
gefällt oder nicht. So gesehen bleibt es völlig<br />
unverbindlich.<br />
Dieser verbreiteten Einstellung setzte bereits<br />
Immanuel Kant in seiner »Kritik der Urteilskraft«<br />
(1791) entgegen, dass das ästhetische Urteil zwar<br />
subjektiv sei, aber trotzdem einen Anspruch<br />
auf Allgemeingültigkeit erhebe. Er begründet<br />
diesen Anspruch, indem er die Bedingungen<br />
aufdeckt, unter denen das ästhetische Urteil möglich<br />
wird. Das ein solches Urteil veranlassende<br />
Kunst erlebnis versetzt den Menschen in einen<br />
»ästhetischen Zustand«, der ein wechselseitiges<br />
Zusammenspiel seiner Erkenntniskräfte – Einbildungskraft<br />
und Verstand – bewirkt. Dieses »freie<br />
Spiel« der Kräfte ist in der alltäglichen Wirklichkeitsbegegnung<br />
ausgeschlos sen, da hier das Prinzip<br />
der Zweckmäßigkeit gilt. Allein in der Begegnung<br />
mit Kunst wird dieses Prinzip aufgehoben<br />
und ermöglicht so einen Gleichgewichtszustand<br />
der Erkenntniskräfte. Die Wirksam keit dieses<br />
Zustands begründet die Verbindlichkeit der ästhetischen<br />
Urteilskraft.<br />
Im Zentrum der Kunstphilosophie Kants<br />
steht das urteilende Subjekt, weniger das zu<br />
beurteilende ästhetische Objekt. Soll der Verbindlichkeitsgrad<br />
eines ästhetischen Urteils gesteigert<br />
werden, so kommt man nicht umhin, Wertungskriterien<br />
zu entwickeln, die dazu befähigen, die<br />
Ranghöhe ästhetischer Gegenstände voneinander<br />
zu unterscheiden. Spätestens hier mündet der<br />
ästhetische Diskurs in eine Konflikt situation.<br />
Die Entwicklung von Wertungskriterien für<br />
Urteile über Musik sei normgebunden, so ein<br />
verbreiteter Einwand. Die Bezugsebene der Kriterien<br />
sei fast ausschließlich »klassische« Musik,<br />
deren Struktu rierung durch Analyse aufzudecken<br />
sei. Aus Analysearbeit hergeleitete Beurteilungskriterien<br />
wie Logik des Zusammenhangs einer<br />
Komposition, das gelungene oder misslungene<br />
Verhältnis von Mannigfaltigkeit und Einheit, die<br />
Proportionalität der Teile und andere Kriterien<br />
seien Feststellungen, die ein Sachurteil begründen<br />
können, aus dem aber nicht zwingend ein<br />
Werturteil abzuleiten sei. Der durch Analyse aufgezeigte<br />
Kunstcharakter von Musik sei letztlich<br />
nur von Experten nachvollziehbar.<br />
Was ist diesen Einwänden entgegenzuhalten?<br />
– Gibt es vom Sachverstand unabhängige Kriterien<br />
für die Wertung von Musik? Es sind zwei<br />
Momente, die das ästhetische Urteil im Sinne<br />
eines Werturteils auslösen können: Betroffenheit<br />
und Bewunderung.<br />
Betroffenheit ist eine unmittelbare Gefühlsregung.<br />
Sie wird hervorgerufen durch die Wirksamkeit<br />
des musikalischen Ausdrucks. So kann die<br />
resignative Ausdrucksgeste eines Charakterstücks<br />
von Franz Schubert Betroffenheit auslösen. Die<br />
Intensität des Aus drucks wirkt unmittelbar und<br />
bedarf keiner Verständnishilfe. Man ist betroffen,<br />
wenn man Schuberts »Moment musical« op. 94,2<br />
im Kontext zu Louis Malles Film »Au revoir les<br />
enfants« (1986) hört. Das Gefühl der Ohnmacht<br />
gegenüber der Unausweichlichkeit der Macht<br />
wird durch die Ausdrucksgeste der Schubertschen<br />
Komposition vermittelt. Der Regisseur wählt die<br />
Musik nicht, um das filmische Geschehen zu illustrieren;<br />
er empfindet diese Musik als adä quaten<br />
Ausdruck einer in Worten nicht aussprechbaren<br />
Trauer. Die Musikauswahl wird geleitet von einem<br />
auf Betroffenheit grün denden ästhetischen Urteil.<br />
Anders verhält es sich mit einem ästhetischen<br />
Urteil, das durch das Wirkungsmoment der<br />
Bewunderung ausgelöst wird. Gegenstand unserer<br />
Bewunderung ist das Artifizielle der Musik. Wir<br />
bewundern die Eigenart der Anlage und der Struktur<br />
einer Komposition. Dies können wir, indem<br />
wir das Erklingende in Vergleich setzen zu anderem,<br />
das wir gehört haben. Das Urteil wird geleitet<br />
durch einen ästhetischen Erfahrungshorizont, der<br />
den Rezipienten in die Lage versetzt, Auffälliges,<br />
vom Gängigen Abweichendes, zu erfassen und auf<br />
diese Weise den Grad der Originalität einer Musik<br />
einzuschätzen. Die Fähigkeit zu solch »aufmerkendem«<br />
Hören ist im Wesentlichen Ergebnis<br />
eines musikkulturellen Sozialisationsprozesses,<br />
in dessen Ver lauf ein Differenzierungsvermögen<br />
entwickelt wird, das Orientierung in der Fülle der<br />
angebotenen musikalischen Idiomatik gewährleistet.<br />
In diesem Sensibilisierungsprozess kann<br />
musikanalytischer Sach verstand hilfreich sein, ist<br />
aber nicht notwendige Voraussetzung der ästhetischen<br />
Urteilsbildung. Unverzichtbar hingegen ist<br />
ein hoher Grad an Aufnahmebereitschaft gegenüber<br />
unerwarteten, von der Gewohnheit abweichenden<br />
musikalischen Ausdrucksformen.<br />
Essay<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />
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