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alla breve - Wintersemester 2012-2013

Magazin der Hochschule für Musik Saar

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Hochschule für Musik Saar<br />

University of music<br />

SAARBRÜCKEN<br />

Hochschule<br />

für Musik<br />

Saar<br />

University<br />

of music


Klaviere & Flügel<br />

Holz- & Blechblasinstrumente<br />

Noten<br />

Musikfachliteratur<br />

CDs - Klassik & Jazz<br />

Sämtliches Zubehör<br />

Musikschule<br />

Meisterwerkstätten<br />

SR-Shop: Tickets – Bücher – CDs<br />

MUSIKHAUS<br />

ARTHUR KNOPP<br />

Das große Musik- und Pianohaus an der Saar<br />

Futterstraße 4 · 66111 Saarbrücken · www.musikhaus-knopp.de<br />

Telefon: (0681) 9 10 10-0 · E-Mail: info@musikhaus-knopp.de


Liebe Leserinnen<br />

und Leser<br />

der <strong>alla</strong> <strong>breve</strong>!<br />

Tradition und Moderne sind in der Kunst keine<br />

Gegensätze, sondern beinhalten eine Vielfalt<br />

von Beziehungsfeldern, die die Basis für kreative<br />

Schaffensprozesse bilden. Wie kaum eine<br />

andere Kunstform vermag Musik Bestehendes<br />

und Bekanntes neu zu formen und Neugierde<br />

auf die Zukunft zu wecken.<br />

Das lässt sich sehr gut auch auf unsere Musikhochschule<br />

übertragen, als Ort des Bewahrens<br />

und Aufbrechens, der freien Kunstentwicklung,<br />

des Experiments, der Forschung und des<br />

Reflektierens mit den Kernaufgaben: Studium<br />

und Lehre. Auch das vergangene Studienjahr<br />

war geprägt von der erfolgreichen Arbeit<br />

unserer Lehrenden und Lernenden, wie nicht<br />

nur die zahlreich erhaltenen Preise, sondern<br />

auch die vielfältigen, oft öffentlich gezeigten<br />

Prüfungs leistungen belegen. Dafür möchte ich<br />

an dieser Stelle Allen herzlich gratulieren.<br />

Beim traditionellen Promenadenkonzert<br />

hatte ich die Ehre, unseren geschätzten Kollegen<br />

Prof. Andreas Göpfert in den verdienten<br />

Ruhe stand zu verabschieden. Der Hochschulchor<br />

ist neben dem Hochschulorchester eines<br />

der Herzstücke einer Musikhochschule. Um<br />

so mehr freue ich mich, dass Prof. Georg Grün<br />

den Ruf des Ministers für Bildung und Kultur,<br />

Ulrich Commerçon, angenommen hat. Gemeinsam<br />

mit ihm heiße ich sehr herzlich Prof. Sibylle<br />

Mahni (Horn), Prof. David Grimal (Vio line)<br />

und den neuen Kanzler, Alfred Jost, in unserem<br />

Hause willkommen.<br />

Tief beeindruckt bin ich von der großen<br />

Bereit schaft vieler Menschen, unsere Studierenden<br />

durch finanzielle Zuwendungen zu unterstützen.<br />

Dabei geht es um die Förderung großer<br />

musikalischer und pädagogischer Talente, die<br />

Förderung des sozialen Engagements junger<br />

Menschen und auch um die Unterstützung finanziell<br />

bedürftiger Studierender. Die meisten der<br />

Spenderinnen und Spender sind auch Mitglied<br />

der Vereinigung der Freunde und Förderer<br />

der HfM Saar, sind Mitbegründer von Stiftungen,<br />

privater Stipendien oder sind engagierte Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von Unternehmen<br />

und Verbänden. Ihnen allen danke ich im<br />

Na men der Mitglieder unserer Hochschule<br />

für ihr mit Herz geführtes Engagement.<br />

Neu in <strong>alla</strong> <strong>breve</strong> finden Sie eine Liste der<br />

Studie renden, die im vergangenen Studienjahr<br />

einen erfolgreichen Studienabschluss erreicht<br />

haben. Mit Freude und Stolz wurde ihnen im<br />

Rahmen einer kleinen Feierstunde seitens der<br />

Hochschulleitung und den beiden Dekanen<br />

ihre Urkunde überreicht. Vielleicht entdecken<br />

Sie in der Liste den ein oder anderen Ihnen<br />

bekannten Namen. Alle Förderer haben mit<br />

Ihrer Unterstützung zu diesem für einen jungen<br />

Menschen unvergesslichen Moment beige tragen.<br />

Ich wünsche den Absolventinnen und Ab solventen<br />

auch an dieser Stelle weiterhin viel Erfolg<br />

für ihren zukünftigen Weg und hoffe, dass sie<br />

unserer Hochschule verbunden bleiben.<br />

Herzlich einladen möchte ich Sie auch an<br />

dieser Stelle zu unseren Konzerten und Veranstaltungen,<br />

die Sie im beigefügten Flyer aufgelistet<br />

finden. Seien Sie gespannt und neugierig<br />

auf die immer neue kreative Kraft der Begeg ­<br />

nung von Tradition und Moderne.<br />

Ich freue mich auch auf viele persönliche<br />

Begegnungen mit Ihnen und wünsche Ihnen viel<br />

Kurzweil bei der Lektüre von <strong>alla</strong> <strong>breve</strong>.<br />

Herzlich<br />

Ihr<br />

Prof. Wolfgang Mayer<br />

Rektor der Hochschule für Musik Saar<br />

Editorial<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

3


eurodata GmbH & Co. KG | Großblittersdorfer Str. 257 - 259 | D-66119 Saarbrücken | Telefon +49 681 88 08 - 0 | www.eurodata.de | info@eurodata.de


Inhalt<br />

Impressum<br />

Magazin der Hochschule<br />

für Musik Saar<br />

Herausgeber/V.i.S.d.P.:<br />

Prof. Wolfgang Mayer,<br />

Rektor der Hochschule<br />

für Musik Saar,<br />

Bismarckstraße 1<br />

66111 Saarbrücken<br />

T 06 81.967 31–0<br />

F 06 81.967 31–30<br />

www.hfm.saarland.de<br />

Redaktion<br />

Thomas Wolter<br />

t.wolter@hfm.saarland.de<br />

Gestaltung und Satz<br />

Ludmilla Schmidt<br />

info@ludmilla-schmidt.de<br />

Auflage<br />

2.000<br />

erscheint zweimal jährlich<br />

zu Semesterbeginn<br />

Druck<br />

Repa Druck Saarbrücken<br />

Report<br />

»… modulez!« Untersuchungen zum Verhältnis zwischen<br />

César Franck und Claude Debussy 7<br />

Alfred Jost: Der neue Kanzler der Hochschule für Musik Saar 10<br />

»Ein Evergreen wird 60« — Prof. Thomas Krämer zum 60. Geburtstag 12<br />

Veranstaltungen<br />

HfM-Opernklasse spielt Händels »Semele« 16<br />

»Argentina Sinfonica« mit dem Jungen Orchester der Großregion 17<br />

Saarbrücker Kammerkonzerte <strong>2012</strong>/13 19<br />

Vereinigung der Freunde und Förderer (FuF)<br />

Grußwort des Vorsitzenden der FuF, Werner Severin 21<br />

75. Geburtstag von Arnold Huschka 21<br />

FuF-Konzerte <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong>/13 22<br />

Deutsche Radiophilharmonie 26<br />

Saarländisches Staatstheater 28<br />

Panorama<br />

»Das Gehör ist das Letzte, das geht« —<br />

Konzertreihe mit dem Saarbrücker Paul Marien-Hospiz 30<br />

LandesJugendChor Saar erfolgreich in Frankfurt am Main 33<br />

»Mit Tanz, Stimme und Staubsaugerschläuchen« –<br />

Symposion für Improvisation in Ochsenhausen 34<br />

Publikationen 36<br />

Studium<br />

Neue Perspektiven durch Vernetzung 39<br />

Die Guten fördern: StudienStiftungSaar und Deutschlandstipendium 40<br />

Campus<br />

Aus den Klassen 42<br />

Namen & Nachrichten 44<br />

Essay<br />

Kritisches Stichwort: Urteil über Musik 49<br />

Inhalt<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

5


Report<br />

Claude Debussy:<br />

»Warum soll ich modulieren,<br />

wenn ich mich in dieser<br />

Tonart so wohl fühle?«


Jörg Abbing<br />

»… modulez!«<br />

Untersuchungen zum Verhältnis zwischen<br />

César Franck (zum 190. Geburtstag) und<br />

Claude Debussy (zum 150. Geburtstag)<br />

»Französische Musik, das heißt Klarheit,<br />

Eleganz, einfache und natürliche Deklamation.«<br />

Claude Debussy 1<br />

1<br />

Claude Debussy:<br />

Monsieur Croche.<br />

Stuttgart: 1 982, S. 277<br />

2<br />

Jean Barraqué:<br />

Debussy. Reinbek b.<br />

Hamburg: 1964, S. 39<br />

3<br />

Jean-Jacques Velly:<br />

Die vokale Kirchenmusik<br />

César Francks. Überlegungen<br />

zu einer unerfüllten<br />

Begegnung. In: Peter Jost<br />

(Hrsg.): César Franck –<br />

Werk und Rezeption.<br />

Stuttgart: 2004<br />

4<br />

Claude Debussy:<br />

Monsieur Croche.<br />

Stuttgart: 1982, S. 150 ff<br />

5<br />

Léon V<strong>alla</strong>s:<br />

Claude Debussy.<br />

München: 1961, S. 70<br />

Man sollte sich die folgende Szene,<br />

die sich etwa um das Jahr<br />

1880 im alten Conservatoire de<br />

Pa ris abgespielt hat, ruhig<br />

bild lich vorstellen: Da sitzt<br />

der junge, sich damals noch in der Ausbildung<br />

befindende Claude Debussy im Unterricht bei César<br />

Franck am Klavier und versucht sich in der Kunst<br />

der »freien Improvisation«, die – nach der Franckschen<br />

Pädagogik und entgegen der Idee des jungen<br />

Studenten – durchaus einem Regelwerk unterworfen<br />

war. Er zeigt im Spiel die Tendenz, in einer<br />

bestimmten Harmonie zu verweilen. Franck, ungeduldig<br />

werdend – und sich seiner Verteidigungsposition<br />

in einer Konfrontation mit den Werten<br />

der Vergangenheit durchaus bewusst – weist seinen<br />

Studenten zurecht: »Modulieren Sie!« Debussy<br />

antwortet aufrührerisch (mit Seitenblick auf die<br />

versammelten Kommilitonen): »Aber warum soll<br />

ich modulieren, wenn ich mich in dieser Tonart<br />

so wohl fühle?« 2<br />

Diese (vor allem vom Freundeskreis Debussys<br />

literarisierte) Anekdote kann durchaus einen ho ­<br />

hen historischen Wahrheitsgehalt beanspruchen<br />

und verleitet dazu, beide Komponisten als Antipoden<br />

zweier unterschiedlicher und unvereinbarer<br />

Musikphilosophien zu sehen. »Modulieren<br />

Sie!« Diese Aufforderung verweist den begabten<br />

jungen Komponisten auf eine der Kernkom petenzen<br />

in der Harmonielehre. Und sie setzt einen<br />

Trennstrich zwischen beide Künstler, denn<br />

Debussy gilt – ganz im Gegensatz zu Franck – als<br />

einer derjenigen Komponisten, die sich in geradezu<br />

anarchistischer Weise der Modulationslehre<br />

zu entledigen wussten.<br />

Debussys Unterricht bei Franck wird mit Recht<br />

von der Musikforschung als eine für beide Seiten<br />

eher bedeutungslose Lehrer-Schüler-Beziehung<br />

ge wertet, dazu waren die Temperamente beider<br />

Musikerpersönlichkeiten zu unterschiedlich –<br />

eben so ihre Musik- und Weltanschauungen. Es ist<br />

jedoch möglich, anhand vorhandener Dokumente<br />

und Kompositionen die Beziehung zwischen beiden<br />

Komponisten etwas subtiler herauszuformen.<br />

Ich will dies anhand zweier wichtiger Gegenpositionen<br />

versuchen zu skizzieren, die aus völlig verschiedenen<br />

Bereichen stammen.<br />

Ideologie und Identität<br />

Franck war Zeit seines Lebens der geistlichen<br />

Mu sik verbunden, als organiste titulaire der Pariser<br />

Pfarrkirche Ste. Clotilde und ihrer berühmten<br />

Orgel von Cavaillé-Coll vor allem der Orgelmusik.<br />

Sieht man einmal vom großen Oratorium Les<br />

Béatitudes ab, erreichen seine geistlichen Vokalwerke<br />

lange nicht das Niveau seiner Orgelkompositionen<br />

– eine These, die zuerst von Vincent<br />

D’Indy eröffnet und dann in der späteren Musikkritik<br />

bestätigt wurde. 3 Selbst Debussy findet als<br />

sein Alter Ego Gil Blas in einer Konzertkritik eine<br />

durchaus lobende Erwähnung dieses Oratoriums, 4<br />

obwohl er der Religion, Kirche und der musique<br />

sacrée ebenso fern, wie Franck ihr nahe steht. Maurice<br />

Emmanuel gegenüber äußert er sich etwa<br />

abfällig über den plain-chant, den Gregorianischen<br />

Choral: »[…] Das ist die Droge der Priester, […] ein<br />

Chor gesang für fromme Weiblein und junge Mädchen<br />

in Blau!« 5 Dieser Zwiespalt war imstan de,<br />

einen ideologischen Keil zwischen beide Komponisten<br />

zu treiben, obwohl er sicherlich zwischen<br />

ihnen nicht verbalisiert wurde.<br />

Franck wurde im conservatoire von seinen<br />

Schü lern liebevoll Père Franck genannt; dieser<br />

scheinbare Euphemismus suggeriert ein eher<br />

vä ter lich-naives Psychogramm des Hochschullehrers.<br />

Debussys Einschätzung der Persönlichkeit<br />

Report<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

7


Francks scheint das noch zu bestätigen: »César<br />

Franck war ein Mensch ohne Arg, dem es genügte,<br />

eine schöne Harmonie gefunden zu haben, um<br />

einen ganzen Tag glücklich zu sein. […] Dieser<br />

unglückliche und verkannte Mann besaß ein Kindergemüt,<br />

so unbeirrbar gut, dass er ohne Bitternis<br />

die Bosheit der Menschen und den Widersinn<br />

allen Geschehens mitansehen konnte.« 6<br />

Erweitert wird die Faktenlage der Divergenz<br />

beider Komponisten noch durch die Tatsache, dass<br />

Debussy Franck nicht zu den eigentlich fran zösischen<br />

Komponisten zählen wollte. Der Streit um<br />

Francks nationale Identität war bereits lange vorher<br />

aufgebrochen: Er zeichnete (unter anderem<br />

zusammen mit Camille Saint-Saëns) im Jahre<br />

1871 als Gründungsmitglied der Societé nationale<br />

de Musique (s.n.m.), die sich der Pflege der französischen<br />

Musik verschrieben hatte und unter an derem<br />

die französische Musik vor deutschen Ein flüssen<br />

sichern sollte. In der Folge jedoch kam Franck,<br />

der es ermöglichte, dass die Musik Richard Wagners<br />

(deren Verfechter er war) in den Konzerten<br />

der s.n.m. erklingen durfte, in die Kritik und spaltete<br />

mit geringer Mehrheit die Vereinigung in zwei<br />

Lager.<br />

Wir berühren damit das Phänomen des sprichwörtlich<br />

gewordenen Wagnerismus in Frankreich,<br />

einem ideologischen Streit, der sich an der Musik<br />

des Bayreuther Komponisten entzündete. Neben<br />

allen musikalischen Disputen saß tief im französischen<br />

Nationalbewusstsein noch immer die De ­<br />

mütigung Frankreichs durch die deutsche Kaiser ­<br />

krönung nach dem Krieg von 1870/71. Hieraus<br />

resultierte eine präventive Ablehnung deutscher<br />

Kultur – zumal, wenn sie von so ur deu tschen<br />

Werten geprägt war wie die Musik Richard Wagners.<br />

Allerdings: Um 1880 war der achtzehn jährige<br />

Debussy nur kurz zu Gast in der Klasse von Franck<br />

und man kann konstituieren, dass sich die musikalische<br />

Ästhetik des jungen Künstlers noch in der<br />

Transformation befand. Zudem hielt die Musik<br />

Wagners erst relativ spät Einzug in das musikalische<br />

Bewusstsein des westlichen Nachbarlandes.<br />

Nach dem Skandal um die Tannhäuser-Uraufführung<br />

im Jahre 1861 drohte der Wagner-Rezeption<br />

in Frankreich bereits ein vorschnelles Ende; erst<br />

zehn Jahre nach dem Tod des Komponisten, im<br />

Jahre 1893, wurde zunächst Die Walküre in Paris<br />

gegeben, später folgten die anderen Opern. Claude<br />

Debussy, der »bekehrte« Wagnerianer, war aus diesen<br />

Gründen bereits 1887 und 1889 zweimal nach<br />

Bayreuth gepilgert, um den Parsifal, Tristan und<br />

die Meistersinger von Nürnberg zu hören. Ein Jahr<br />

zuvor lernte er die Partitur des Tristan kennen<br />

und schrieb an den Maler Ernest Hébert 7 nach<br />

dem Eindruck eines Konzerts mit dem Orchester<br />

Lamoureux, bei welchem der erste Akt des Tristan<br />

konzertant aufgeführt wurde: »[…] Endlich! Erster<br />

Akt von Tristan und Isolde: Das ist ganz sicher das<br />

schönste, was ich hinsichtlich der emotionalen<br />

Tiefe kenne, es berührt Sie wie eine Liebkosung<br />

[…]«. Später wendet sich Debussy von Wagner<br />

entschieden ab – ganz im Gegensatz zum 40 Jahre<br />

älteren César Franck, der sich zeitlebens dem Bayreuther<br />

Meister verpflichtet fühlt und mit seiner<br />

Attitüde eben jene Majorität in der s.n.m. besaß.<br />

Saint-Saëns verriet noch dreißig Jahre später,<br />

dass »[…] von nun an […] die Clique der Wagnerianer<br />

und Césarianer das Sagen hatte […]«. 8<br />

Etwas später antwortete Debussy auf eine Rundfrage<br />

von Paul Landormy im Jahre 1904 nach der<br />

Identität der französischen Musik: »César Franck<br />

ist kein Franzose, er ist Belgier. […] Die Wirkung<br />

César Francks auf die französischen Komponisten<br />

ist gering; er hat sie bestimmte satztechnische Verfahren<br />

gelehrt, aber ihre Empfindungswelt steht<br />

in keiner Beziehung zu der seinen.« 9 Damit wäre<br />

klar, welchem ideologischen Lager Debussy im<br />

Konflikt innerhalb der s.n.m. zugerechnet werden<br />

kann. Ob sich in der frankophonen Ty po lo gi sierung,<br />

die Debussy mit dem unseren Artikel voran<br />

gestellten Zitat angeregt hat, eine »typisch französische«<br />

Mu sikrichtung ausschält, der der Wallone<br />

César Franck nicht zugerechnet werden kann,<br />

bleibt dahingestellt und bedarf einer Beweisführung<br />

mit den analytischen Werkzeugen der Mu sik ­<br />

theorie.<br />

Harmonik<br />

In der dritten Nummer des ersten Bandes der<br />

Pré ludes mit dem programmatischen (und von<br />

Baudelaire entliehenen) Titel Les sons et les parfums<br />

tour nent dans l’air du soir begegnen wir einer Akkordsequenz,<br />

die typisch für den harmonischen Stil<br />

Claude Debussy ist. Bereits im dritten Takt deutet<br />

der Komponist eine kompromisslose Sicht der harmonischen<br />

Verbindungen an: In der linken Hand<br />

werden Dominantseptakkorde ohne Verbindung<br />

»gerückt«, die eigentlich ein »Davor« und ein »Danach«<br />

haben sollten, hier aber als Klang mixturen<br />

erscheinen. Später wird diese Tendenz fortgesetzt:<br />

(Debussy: Prélude, 1ère cahier: Nr. 4, T. 33 —35)<br />

Die Akkorde im dritten Takt des Beispiels verstehen<br />

sich als »Sesquialter-Klänge«, der Gedanke an<br />

tonale Bezüge ist obsolet geworden. Hier emanzipiert<br />

sich Klang von Klangkombination, gleich<br />

wie sich die Dissonanz in Schönbergs Zwölftontheorie<br />

als Tonverbindung ohne Auflösungszwang<br />

emanzipiert. Im gleichen Band der Préludes findet<br />

sich in der Satztechnik der bekannten Cathédrale<br />

engloutie ähnliche Struktur.<br />

Eine solch kompromisslose harmonische Ar ­<br />

chi tektur wird man bei Franck vergebens suchen;<br />

bei ihm besteht Klangkombination aus Klangverwandtschaft:<br />

Jeder Klang resultiert aus dem vorher<br />

gegangenen und definiert den nachfolgenden. Im<br />

Deuxième Chorale für Orgel beispielsweise, den<br />

Franck kurz vor seinem Tode komponierte (1890),<br />

8 Report<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


wählt der Komponist einen aufwendigen Mo du lations<br />

weg, um von es-Moll (über de – enhar monisch<br />

verwechselten – alterierten Dominantseptakkord)<br />

in die terzverwandte Tonart fis-Moll zu<br />

modulieren:<br />

6<br />

(Franck: Chorale Nr. 2; T. 202 —209)<br />

Debussy hätte in diesem Fall möglicherweise bemängelt,<br />

dass sich die modulationslose Lösung im<br />

Sinne einer distanzharmonischen Akkord rückung<br />

klanglich reizvoller niedergeschlagen hätte. Beide<br />

Beispiele verdeutlichen hingegen die divergenten<br />

Ideen beider Komponisten über Harmonik und<br />

harmonische Bezüge.<br />

Zurück zum Beginn des Artikels: Die Tendenz<br />

zur Akkord-Evolution, die über die Präferenz für<br />

die Chromatik die deutschsprachige Musik später<br />

in die Krise geführt hat, wird auch von César Franck<br />

weiter geführt – obwohl er den Weg nicht in die<br />

gleiche Richtung zu gehen bereit war wie etwa Max<br />

Reger oder Richard Strauss. Ob allerdings seine<br />

partielle deutsche Herkunft hierfür eine Ursache<br />

sein kann, bleibt zu bezweifeln, da<br />

Francks Sozialisierung im Wesentlichen im<br />

franko philen Umfeld geschehen war. Claude<br />

Debussy hat seinen eigenen Ausweg aus der Krise<br />

der tonalen Musik gefunden, auch durch die Be ­<br />

nut zung der Ganztonleitern oder die skizzierte<br />

Vorbereitung der modes à transpositions limitées von<br />

Olivier Messiaen. Dies als »typisch französisch«<br />

zu apostrophieren wäre ein zu glatter Weg aus dem<br />

Diskurs.<br />

Weshalb sich der junge Debussy der Modulationsaufforderung<br />

seines Lehrers widersetzte, ist<br />

allerdings nun klar geworden und wird durch die<br />

poetische Transfiguration aus der Feder Romain<br />

Rollands veredelt, der sich in der Frage nach einer<br />

typisch französischen Musikrichtung (in diesem<br />

Fall am Beispiel Wagners und Debussys) ganz<br />

klar mit den folgenden Worten auf die Seite des<br />

Landsmannes schlägt: »Was die harmonische Sprache<br />

Debussys anlangt, so besteht seine Originalität<br />

nicht in der Erfindung neuer Akkorde, sondern in<br />

dem neuen Gebrauch, der von ihnen gemacht wird.<br />

[…] Bei Debussy ist […] die Harmonik nicht wie<br />

bei Wagner und der ganzen deutschen Schule eine<br />

Harmonie der Verkettung, die streng dem logischen<br />

Despotismus unterworfen ist. […] Aus dem Blu menbeet<br />

der Akkorde pflückt sie die schönsten; denn<br />

die Wahrhaftigkeit des Ausdrucks ist erst das<br />

zweite Gesetz, das ihre Wahl leitet. Das erste Gesetz<br />

ist: zu gefallen.« 10<br />

Claude Debussy:<br />

Monsieur Croche, a. a. O.,<br />

S. 151—152<br />

7<br />

Claude Debussy:<br />

Brief an Ernest Hébert vom<br />

17. 3. 1887. In: Correspondance<br />

1872—1918.<br />

Paris: 2005, S. 61—62<br />

(übers. vom Autor)<br />

8<br />

Michael<br />

Stegemann:<br />

Streitereien um Kaiser<br />

und Bärte. César Franck<br />

und Camille Saint-Saëns.<br />

In: Peter Jost (Hrsg.):<br />

César Franck – Werk und<br />

Rezeption. Stuttgart: 2004<br />

9<br />

Claude Debussy:<br />

Monsieur Croche, a. a. O.,<br />

S. 278<br />

10<br />

Romain Rolland:<br />

Gesammelte Aufsätze I.<br />

Leipzig: 1951, S. 347—348<br />

Report<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

9


Mit Ausdauer,<br />

Augenmaß und Teamgeist<br />

Der neue Kanzler<br />

der Hochschule: Alfred Jost<br />

Teamplayer<br />

mit Ausdauer:<br />

Der neue HfM-Kanzler<br />

Alfred Jost<br />

10 Report<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


eit Juli dieses Jahres ist der Regierungsrat Alfred<br />

Jost neuer Kanzler der Hochschule für Musik Saar.<br />

Es sind die »vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten«,<br />

die den 53-jährigen Verwaltungsfachmann an seiner<br />

neuen Aufgabe besonders reizen. Von der »essentiellen<br />

Notwendigkeit einer Musikhochschule für unser Land«<br />

ist der Musikliebhaber zutiefst überzeugt. Dieses Bewusstsein<br />

bildet denn auch die Grundlage für die hohe Motivation, mit<br />

der er seine Tätigkeit aufgenommen hat.<br />

Zunächst kommissarisch an unser Haus bestellt, sieht Jost<br />

als Verwaltungsleiter der hfm seine vornehmlichen Aufgaben<br />

darin, »im Rahmen der gegebenen finanziellen Möglichkeiten«,<br />

die Grundlagen für einen effektiven Lehrbetrieb zu schaffen<br />

und im konstruktiven Dialog mit Lehrenden, Studierenden<br />

und Mitarbeitern die Basis »für ein gesundes, menschliches<br />

Arbeitsklima« zu setzen. Neigt der begeisterte Ausdauersportler<br />

(Laufen und Radfahren) in seiner Freizeit mehr zum Individuellen,<br />

so bevorzugt er im Bereich seiner dienstlichen Tätigkeit<br />

eher den Teamgeist. Sein Wille zur Kooperation beschränkt sich<br />

dabei nicht nur auf unser Haus, sondern bezieht die Hochschulen<br />

sowie die anderen kulturellen Institutionen des Landes<br />

ausdrücklich mit ein.<br />

Die Dinge »konsequent, aber mit Augenmaß angehen«, so<br />

könnte man das Credo des neuen Verwaltungschefs beschreiben.<br />

So hat er sich mit seiner zurückgenommenen, besonnenen<br />

und humorvollen Art schon nach kurzer Zeit bestens in das<br />

Ge füge der hfm eingegliedert. Seiner neuen beruflichen Umgebung<br />

gegenüber ist er voll des Lobes: »Meine Erfahrungen der<br />

ersten Wochen zeigen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die Studierenden und Lehrenden für meine Arbeit ein<br />

hervor ragendes Umfeld bieten.« Das »vorhandene Potenzial des<br />

Verwaltungspersonals der Hochschule« überzeugt ihn, dennoch<br />

sind natürlich an einigen Punkten strukturelle Verbesserungen<br />

notwendig, sagt Jost. Ganz vorne auf seiner umfangreichen<br />

Agenda stehen das Personalmanagement, Verbesserungen bei<br />

der Projekt steuerung des Haushalts, Drittmittelfinanzierungen<br />

sowie die Behebung der nach wie vor bestehenden Raum-Nöte.<br />

Sein Handwerk beherrscht der neue Verwaltungsleiter der<br />

hfm aus dem Effeff, denn seit 1977 ist er mit kurzen Unterbrechungen<br />

im Bereich Bildung und Kultur tätig. Bereits in seiner<br />

Tätigkeit als geschäftsleitender Verwaltungs beamter am Gymnasium<br />

am Stadtgarten in Saarlouis von 1977 bis 1985 hat er sich<br />

grundlegende Kenntnisse im Management eines Lehrbetriebs<br />

verschafft. Von 1993 bis 2009 war Jost im Kultusministerium<br />

innerhalb des Haushaltsreferates insbesondere für die saarländischen<br />

Hochschulen zuständig. Aus dieser Zeit rührt insbesondere<br />

seine große Affinität zu unserem Haus, das er auch als<br />

häufiger Konzertgänger kennen und schätzen lernte. Von 2009<br />

bis Juni <strong>2012</strong> leitete Alfred Jost schließlich das Haushaltsreferat<br />

des Ministeriums für Gesundheit und Verbraucherschutz.<br />

Thomas Wolter<br />

Report<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

11


Ein Evergreen wird<br />

60<br />

Der frühere HfM-Rektor Prof. Thomas Krämer feiert runden Geburtstag<br />

Vielseitiger Musiker<br />

und geschätzter Altrektor:<br />

Thomas Krämer<br />

»60<br />

Jahre und kein bisschen<br />

leise!« – was ansonsten arg<br />

nach Plattitüde klingt, darf<br />

man getrost auf diesen<br />

Ju bilar anwenden. Tho mas<br />

Krämer, Professor für Musik<br />

theorie und Rektor unserer Hochschule von<br />

1996 bis 2004, feiert seinen 60. Geburtstag. Und<br />

er ist kein bisschen untätig oder leise geworden:<br />

als engagierter Hochschullehrer, als Autor musiktheoretischer<br />

Standardwerke und als »Elder States ­<br />

man«, der sich, zumeist diskret im Hintergrund,<br />

für die Geschicke unserer Hochschule einsetzt.<br />

Und dann kennt man Thomas Krämer ja auch<br />

noch in seiner Eigenschaft als ernsthaften Forscher<br />

auf dem Gebiet des Evergreens, wozu der<br />

eingangs zitierte Song von Curd Jürgens mit Fug<br />

und Recht zu zählen ist. 60 Jahre und kein bisschen<br />

leiser – aber in mancherlei Hinsicht sicher<br />

ein bisschen weiser, könnte das vorzeitige Lebensfazit<br />

des Mannes lauten, der selber das Zeug dazu<br />

hat, an der hfm zum »Evergreen« zu werden.<br />

12 Report<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Geprägt von den »Männern der ersten Stunde«<br />

Als Sohn sächsischer Eltern wuchs Thomas Krämer in Westfalen<br />

auf und absolvierte an der Hochschule für Musik Detmold<br />

ein umfangreiches Studium mit den Hauptfächern Komposition,<br />

Klavier, Musiktheorie, Gehörbildung und Schulmusik.<br />

Hin zu traten Studien in Chor- und Orchesterleitung. Nach<br />

freiberuflicher Tätigkeit als Chorleiter, Organist und Musiklehrer<br />

wurde er 1981 Privatdozent für Musiktheorie und Gehörbildung<br />

an der Detmolder Musikhochschule. 1985 folgte er dem<br />

Ruf auf die Professur für Musiktheorie und Gehörbildung an<br />

unsere Hochschule. Er schätzt sich glücklich, dass er zu dieser<br />

Zeit noch einige markante »Männer der ersten Stunde« kennen<br />

lernen durfte: Dieter Loskant, Hans Lonnendonker, Alexander<br />

Sellier, die Brüder Hans und Kurt Schmitt und viele andere Persönlichkeiten<br />

mehr, die den damals neben Tabea Zimmermann<br />

zweitjüngsten Professor der hfm prägten. Thomas Krämer wurde<br />

später Leiter des Studienbereichs Musikerziehung und übernahm<br />

dann das Amt des Prorektors unserer Hochschule. 1996<br />

erfolgte seine Wahl zum Rektor – ein Amt, das er nach seinem<br />

Bekunden nie aus eigenen Stücken angestrebt hat.<br />

»Öffnung nach außen« in schwierigen Zeiten<br />

Krämers Rektorat fiel in eine Phase gravierender politischer<br />

Um brüche. An der Spitze der Landesregierung gab die spd<br />

1999 das Zepter an die cdu weiter. »Das war eine harte Zeit«,<br />

erinnert sich Thomas Krämer. »Man musste sich auf politischer<br />

Ebene auf völlig neue Personen und Positionen einstellen.«<br />

Und vor allem auch auf gravierende Einschnitte im<br />

Hochschul-Etat. Massive Sparauflagen führten unter anderem<br />

zur Schließung der Schauspielabteilung im Jahr 2000. Weitreichende<br />

Reformen läutete Thomas Krämer auch selber ein. Er<br />

setzte Maßnahmen zur Modernisierung der Hochschule und<br />

notwendige Umstrukturierungen im Studienbereich in Gang.<br />

Er erkannte vor allem die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und setzte sich intensiv für die Außenwirkung der Hochschule<br />

ein: unter anderem durch die Etablierung einer Pressestelle, die<br />

Gründung des Hochschulmagazins <strong>alla</strong> <strong>breve</strong> und die Einrichtung<br />

einer der ersten Internetauftritte im Kreis der deutschen<br />

Musikhochschulen.<br />

Die »Öffnung nach außen« vollzog der staatsmännisch auftretende<br />

Rektor mit viel diplomatischem Geschick auf allen<br />

gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ebenen. Er<br />

schuf ein weitreichendes lokales und überregionales Netzwerk<br />

von Förderern und Partnern der Hochschule. Ein besonderer<br />

Coup gelang ihm, als er den Softwareunternehmer und Jazz-<br />

Fan Prof. Dr. Dr. August-Wilhelm Scheer von der Notwendigkeit<br />

überzeugen konnte, eine Stiftungsprofessur für Jazz an<br />

unserer Hochschule einzurichten. Für überregionale Schlagzeilen<br />

sorgte des Weiteren die spektakuläre Verpflichtung des<br />

weltberühmten Geigers Maxim Vengerov als hfm-Professor.<br />

Intensiv förderte Thomas Krämer auch die Zusammenarbeit<br />

mit musikalischen Einrichtungen im Saar-Lor-Lux-Raum – das<br />

heutige »Junge Orchester der Großregion« hat er von Beginn<br />

an mit großer Sympathie begleitet. In seiner Amtszeit wurden<br />

überdies die Kooperationsabkommen mit der Chung-Ang<br />

University in Seoul und, als erste offizielle deutsch-chinesische<br />

Hochschulpartnerschaft, mit dem Central Conservatory in<br />

Peking abgeschlossen.<br />

gewesen. Warum er dennoch nicht wieder angetreten ist? »Ich<br />

wollte damals bewusst eine Zäsur setzen. Ich hatte Angst davor,<br />

in eine Abhängigkeit von meinem Amt zu geraten. Außerdem<br />

habe ich mich von ganzem Herzen danach gesehnt, meine<br />

geliebte Lehrtätigkeit wieder vollumfänglich aufzunehmen.«<br />

Die Zäsur gelang Thomas Krämer bruchlos. Mit der gleichen<br />

Leidenschaft, mit der er sich zuvor für sein Amt engagierte, widmete<br />

er sich fortan wieder der Lehre und seinen Publikationen.<br />

Neben seiner Lehrtätigkeit an unserem Haus unterrichtet er seit<br />

1989 am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität des<br />

Saarlandes; am Konservatorium Esch-sur-Alzette in Luxemburg<br />

ist er Dozent für Chorleitung. In Zusammenarbeit mit seinem<br />

langjährigen Weggefährten Manfred Dings verfasste der ehemalige<br />

hfm-Rektor ein »Lexikon Musiktheorie«, er über arbeitete<br />

sein bundesweit hoch geschätztes Standardwerk »Harmonielehre<br />

im Selbststudium« und brachte kürzlich ein Lehrbuch zum<br />

»Kontrapunkt« an die Öffentlichkeit. Daneben schrieb er eine<br />

Reihe von Fachartikeln sowie das vergnügliche Quiz-Büchlein<br />

»Teste deine Allgemeinbildung: Musik«. Eine neue Publikation<br />

ist gegenwärtig in Arbeit, darüber hüllt sich der Autor allerdings<br />

noch in geheimnisvolles Schweigen. 2007 ist Thomas Krämer,<br />

der in seinem ausgefüllten Musikerleben auch als Dirigent und<br />

Komponist tätig war, mit dem Verdienstorden des Saarlandes<br />

ausgezeichnet.<br />

Gute Beziehungen zu den Nachfolgern<br />

Sowohl zu seinem Nachfolger Prof. Thomas Duis als auch zum<br />

neuen Rektor Prof. Wolfgang Mayer pflegt Krämer gute Kontakte.<br />

»Thomas Duis hat Großes geleistet, was den Ausbau der<br />

räumlichen Ausstattung angeht«, lobt er seinen Nachfolger. Der<br />

amtierende Rektor Wolfgang Mayer genießt menschlich wie<br />

fachlich sein volles Vertrauen. Für die Zukunft der Hochschule<br />

wünscht sich der Alt-Rektor vor allem weitere Verbesserungen<br />

auf dem Ausbildungssektor: »Das A und O unseres Hauses ist<br />

die Lehre. Die hfm ist eine kleine Einrichtung, da ist der feste<br />

Zusammenhalt zwischen den unterschiedlichen Gliederungen<br />

von größter Bedeutung. Alle Angehörigen der Hochschule tragen<br />

die Gesamtverantwortung für eine umfassende Ausbildung<br />

auf einem hohen Qualitätsniveau.«<br />

60 Jahre und kein bisschen leise! Womit wir am Ende des<br />

Beitrags wieder beim Evergreen gelandet wären, dem großen<br />

Steckenpferd des Musikforschers Thomas Krämer. »Warum<br />

sind manche Titel für alle Ewigkeit beliebt, und andere verschwinden<br />

schon nach kurzer Zeit?«, lautet die große Frage, die<br />

ihn schon seit Jahren umtreibt. Zu den Ergebnissen der Studie<br />

sei nur soviel verraten: »Der Erfolg eines Songs ist nicht<br />

programmierbar und auch nicht wiederholbar.« Mehr zu dem<br />

Thema wird indessen bei der feierlichen Eröffnung des neuen<br />

Studienjahres am 15. Oktober zu erfahren sein. Da hält Thomas<br />

Krämer einen akademischen Festvortrag zum Thema »Evergreen«.<br />

Die musikalischen Beispiele wird dann, ganz im Sinne<br />

einer freundschaftlichen Amtskontinuität, der Pianist und<br />

amtierende Rektor Wolfgang Mayer einspielen.<br />

Thomas Wolter<br />

Bruchloser Abschied vom Amt des Rektors<br />

Nach zwei erfolgreichen Amtsperioden wäre eine Wiederwahl<br />

des allseits hochgeschätzten Rektors mehr als wahrscheinlich<br />

Report<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

13


Veranstaltungen<br />

Foto Dirk Guldner<br />

14 Konzerte<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Jazz im Film und Live-Jazz<br />

Veranstaltungsreihe mit Spielfilmen,<br />

Dokumentationen und Live-Musik<br />

7. September bis 26. Oktober 201 2<br />

(red). Die Volkshochschule Regional ­<br />

ver band Saarbrücken (vhs) und die<br />

Hochschule für Musik Saar (HfM Saar)<br />

präsentieren im September und<br />

Oktober 201 2 unter dem Motto »Jazz<br />

im Film und Live-Jazz« eine Veranstaltungsreihe<br />

mit einer Mischung aus<br />

Spiel filmen, Dokumentationen und<br />

Live-Musik. Innerhalb der Reihe soll der<br />

Jazz als stilistisches Mittel der Filmmusik<br />

sowie als Thema von Filmhandlungen<br />

gezeigt werden. An sieben Veranstaltungsabenden<br />

werden Filme gezeigt,<br />

die mit stimmiger Live-Musik begleitet<br />

werden. Es spielen verschiedene Bands<br />

der HfM Saar und der saarländischen<br />

Jazz-Szene. Veranstaltungsorte sind<br />

die Saarbrücker Kinos camera zwo,<br />

Filmhaus, Kino achteinhalb und die Alte<br />

Kirche St. Johann. Karten für die Kino-<br />

Konzerte gibt es bei den jeweiligen<br />

Austragungsstätten.<br />

Konzerte<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

15


Konzerte<br />

<strong>Wintersemester</strong><br />

<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />

1<br />

Opernklasse spielt Händels »Semele«<br />

(red). In der englischen Originalsprache wird die Opernklasse der HfM Saar<br />

zum Ende des <strong>Wintersemester</strong>s Georg Friedrich Händels Oratorium<br />

»Semele« szenisch aufführen. Premiere ist am 30. Januar <strong>2013</strong> im Mauritius-<br />

Studio der HfM. Weitere Vorstellungen gibt es am 1., 3. und 5. Feb <strong>2013</strong>.<br />

In der Inszenierung von Thomas Max Meyer übernimmt Lutz Gillmann<br />

die musikalische Leitung. Für die Ausstattung zeichnet Renée Günther<br />

verantwortlich. Ausführende sind die Opernklasse und das Barock orchester<br />

der Hochschule für Musik Saar. Karten für die Aufführungen zum Preis<br />

von 12 Euro /8 Euro gibt es an der Abendkasse.<br />

Semele soll auf Wunsch ihres Vaters Cadmus, König von Theben, dem<br />

Prinzen Athamas, Fürst von Böotien, die Hand zum ehelichen Bund reichen.<br />

Der Forderung des Vaters liegen zweifellos dynastische Vorstellungen<br />

zugrunde, indes ist Athamas – unabhängig von allem politischen Spiel –<br />

unsterblich in Semele verliebt, deren ungewöhnliche Schönheit einen<br />

weiteren Verliebten auf den Plan gelockt hat, von dessen mit ihm konkurrierender<br />

Existenz er noch nichts weiß, dessen Kraft er aber keineswegs<br />

gewachsen ist, denn es ist Jupiter, der Herrscher des Olymp …<br />

Semele (HWV 58), eigentlich The Story of Semele, ist das zweite<br />

dramatische Oratorium Händels auf ein weltliches Thema. Händel begann<br />

am 3. Juni 1 743 mit der Komposition des ersten Aktes und schloss ihn<br />

am 13. Juni ab. Der zweite Akt wurde sieben Tage später fertig. Mit der<br />

Komposition des dritten Aktes und dem Ausfüllen der Mittelstimmen<br />

stellte er das Werk am 4. Juli fertig. Die Uraufführung fand am 10. Februar<br />

1 744 im Theatre Royal in Covent Garden statt.<br />

Der Gattungstyp der Story of Semele ist in der Forschung umstritten.<br />

Händel selbst kündigte das Werk mit dem Hinweis »After the Manner<br />

of an Oratorio« an, distanzierte sich also etwas von dem Begriff Oratorium,<br />

den er ansonsten verwendete. Von den anderen Oratorien außer Hercules<br />

unterscheidet dieses sich, indem es einen weltlichen, mythologischen<br />

Stoff verwendet. Auch hat der Chor einen verhältnismäßig kleinen<br />

Anteil und wirkt nur kommentierend, ohne in die Handlung einzugreifen.<br />

Händel führte Semele trotz im Libretto vorhandener Szenenanweisungen<br />

immer konzertant auf. Trotzdem hat man sie oft als Oper bezeichnet,<br />

womit sie, nach Henry Purcells Dido und Aeneas, eine der ersten echten<br />

englisch sprachigen Opern wäre. Im 20. Jahrhundert wurde sie mehrmals<br />

(zuerst 1925 in Cambridge) erfolgreich szenisch aufgeführt.<br />

16 Konzerte<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Programm<br />

Alberto Ginastera<br />

Estancia op. 8<br />

Astor Piazzolla<br />

Oblivion für<br />

Streichorchester<br />

und Bandonéon<br />

Vier Lieder<br />

— Maria de Buenos Aires<br />

— Siempre se vuelve a<br />

Buenos Aires<br />

— Balada para mi muerte<br />

— Balada para un loco<br />

Libertango<br />

Adios Nonino<br />

Sinfonia Buenos<br />

Aires op. 15<br />

Konzerte<br />

Fr 2. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />

Salle Philharmonique,<br />

Lüttich<br />

Sa 3. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />

Salle Poirel, Nancy<br />

So 4. Nov <strong>2012</strong>, 17 Uhr<br />

Großer SR-Sendesaal<br />

Funkhaus Halberg,<br />

Saarbrücken<br />

Di 6. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />

Auditorium des<br />

Konserva toriums<br />

Luxemburg/Stadt<br />

»Argentina Sinfonica« mit dem<br />

Jungen Orchester der Großregion<br />

Tournee mit fünf Konzerten in der Großregion<br />

(red). »Argentina Sinfonica« steht als Motto über der<br />

nächsten Arbeitsphase des Jungen Orchesters der<br />

Großregion, die sich vom 27. Okt bis 7. Nov 201 2 ganz<br />

den argentinischen Komponisten Astor Piazzolla und<br />

Alberto Ginastera widmet. Aufgeführt wird unter anderem<br />

die weltweit erste Fassung für Sopran und Orchester<br />

von vier Liedern Piazzollas. Unter dem Dirigat von<br />

Leonardo García Alarcón treten Mariana Flores (Sopran)<br />

und William Sabatier (Bandonéon) als Solisten auf.<br />

In dem internationalen Orchester mit jungen Musikern<br />

aus Lothringen, Luxemburg, Wallonien und dem Saarland<br />

wirken auch Studierende unserer Hochschule mit.<br />

Ausrichter der Tour <strong>2012</strong>, die von der Kooperation<br />

für Musik in der Großregion (CMGR) veranstaltet wird,<br />

ist das Conservatoire Royal von Lüttich.<br />

2<br />

Nächstes Cinéconcert:<br />

»Das Wachsfigurenkabinett«<br />

(red). Die nächsten Aufführungen innerhalb der Reihe<br />

»Ciné concert« finden am 1. und 2. Februar <strong>2013</strong> jeweils<br />

um 20 Uhr im Saarbrücker Kino achteinhalb statt. Studierende<br />

der Improvisationsklasse von Prof. Dr. Jörg Abbing<br />

spielen live zu dem Stummfilm »Das Wachsfigurenkabinett«<br />

(1924) von Paul Leni.<br />

Das Drehbuch zu »Das Wachsfigurenkabinett« verfasste<br />

Henrik Galeen, der Autor einiger der berühmtesten<br />

Filme des deutschen Expressionismus (u. a. »Nosferatu« und<br />

»Der Golem, wie er in die Welt kam«). Die erste Einstellung<br />

des Films zeigt einen jungen, namenlosen Dichter auf einem<br />

Jahrmarkt. Er ist auf dem Weg zu einem Wachsfigurenkabinett,<br />

zu dessen Figuren er sich interessante Geschichten<br />

bzw. Begebenheiten erdenken soll. Ein Schausteller,<br />

in Begleitung seiner Tochter, zeigt ihm die drei eindrucksvollsten<br />

Exponate seiner Ausstellung: Harun al-Raschid,<br />

der Kalif von Bagdad, Iwan der Schreckliche und Jack the<br />

Ripper. Dabei macht ihm die Tochter des Schaustellers,<br />

Eva, vom ersten Moment ihrer Begegnung, schöne Augen.<br />

Der Figur des Kalifen ist der Arm abgebrochen und der<br />

Dichter versucht sich die Begebenheit auszumalen, die zum<br />

Verlust des Körperteils geführt haben könnte.<br />

Die für das zeitgenössische Kino des deutschen<br />

Expressionismus charakteristischen Filmbauten stammen<br />

von Paul Leni und Fritz Maurischat. Der künstlerisch<br />

abstrahierende Einfluss der Kulissenbauten, der von Filmen<br />

wie »Das Cabinet des Dr. Caligari«, »Genuine« (beide<br />

Robert Wiene), »Dr. Mabuse, der Spieler« (Fritz Lang)<br />

oder »Die Bergkatze« (Ernst Lubitsch) ausging, setzt sich<br />

in diesem Werk in auffallend ähnlicher Weise fort.<br />

Karten für die Film-Konzerte gibt es im Kino achteinhalb:<br />

T 06 81 . 390 88 80, www.kinoachteinhalb.de<br />

Mi 7. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />

Arsenal, Metz<br />

3<br />

Der Eintritt zu allen<br />

Konzerten ist frei.<br />

Info www.cmgr.eu<br />

1<br />

Georg Friedrich Händel<br />

2<br />

Die Sopranistin<br />

Mariana Flores<br />

3<br />

Szene aus<br />

»Das Wachsfigurenkabinett«<br />

Konzerte<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

17


Konzerte<br />

<strong>Wintersemester</strong><br />

<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />

1 2<br />

1 Georg Philipp Telemann<br />

2 Das Nomos Quartett<br />

3 Trio opus 8<br />

4 Amaryllis Quartett<br />

Weitere Informationen<br />

unter: www.hfm.saarland.de<br />

Institut für historische<br />

Aufführungspraxis<br />

So 2. Dez 201 2, 1 7 Uhr<br />

(1. Advent)<br />

Stiftskirche St. Arnual,<br />

Saarbrücken<br />

Musica da camera Forum<br />

Ohrwürmer und<br />

Entdeckungen –<br />

weihnachtliche<br />

Instrumentalmusik aus<br />

Früh- und Hochbarock<br />

Musik von Telemann, Vivaldi,<br />

Fasch, Castello, Merula u. a.<br />

Ensemble Camire<br />

(Osnabrück/Heidelberg/<br />

Saarbrücken)<br />

Carolyn Soo, Violine<br />

Miriam Grapp, Blockflöte<br />

Eri Takeguchi, Cembalo<br />

und Orgel<br />

N. N., Viola da gamba<br />

Mi 6. Feb <strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />

Hochschule für Musik Saar,<br />

Saarbrücken<br />

Musik des<br />

europäischen Barock<br />

von Marais, Corette,<br />

Scarlatti u. a.<br />

Mechthild Blaumer, Violine<br />

Thomas Kügler,<br />

Block- und Traversflöte<br />

Juan Carlos Muñoz,<br />

Mandoline<br />

Lutz Gillmann, Cembalo<br />

Eintritt 6 Euro<br />

Ermäßigt 2 Euro<br />

Kooperation mit:<br />

Akademie für Alte Musik<br />

im Saarland e. V.<br />

Eintritt frei (Kollekte) —<br />

in Kooperation mit:<br />

Akademie für Alte Musik<br />

im Saarland e.V.,<br />

Beirat für Musik in der<br />

Stiftskirche<br />

Änderungen vorbehalten!<br />

18 Konzerte<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


3 4<br />

Saarbrücker Kammerkonzerte<br />

<strong>2012</strong>—201 3<br />

(red). Die Saarbrücker Kammerkonzerte (SKK) feiern in<br />

diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Was in bescheidenem<br />

Rahmen begann, hat sich mittlerweile zu einer renommierten<br />

Konzertreihe entwickelt, die europäische Spitzenensembles<br />

aus dem Bereich der Kammermusik an die Saar holt. Das Team<br />

um den SKK-Vorsitzenden Walter Glößner und Generalsekretärin<br />

Barbara Beyersdörfer legt im Jubiläumsjahr einen<br />

Schwerpunkt auf Quartett-Besetzungen. Das Festkonzert<br />

zum Jubiläum der SKK am 16. Dezember steht im Zeichen des<br />

israelischen Komponisten und Saarbrücker Ehrenbürgers<br />

Tzvi Avni.<br />

Fr 15. Feb 20 1 3, 19 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Trio opus 8<br />

Joseph Haydn:<br />

Trio in C-Dur XV: 27<br />

Bed ich Smetana<br />

Klaviertrio g-Moll op. 15<br />

Felix Mendelssohn-<br />

Bartholdy Trio in d-Moll<br />

op. 49<br />

Fr 17. Mai 20 1 3, 19 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Auryn Quartett<br />

Joseph Haydn:<br />

Streichquartett C-Dur,<br />

op. 50/2<br />

Benjamin Britten:<br />

Streichquartett Nr. 3<br />

Ludwig van Beethoven:<br />

Streichquartett, op. 132<br />

Fr 21. Sept 20 1 2, 19 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Nomos Quartett (3)<br />

W. A. Mozart:<br />

Streichquartett G-Dur,<br />

op. 156<br />

D. Schostakowitsch:<br />

Streichquartett Nr. 8<br />

op. 110<br />

Franz Schubert:<br />

Streichquartett d-Moll<br />

(»Der Tod und das<br />

Mädchen«)<br />

So 21. Okt 20 1 2, 11 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Atrium Quartett<br />

plus Peter Caelen<br />

Ludwig van Beethoven:<br />

Quartett F-Dur op. 18/1<br />

D. Schostakowitsch:<br />

Quartett Nr. 1 C-Dur op. 49<br />

Antonín Dvorák:<br />

Klavierquintett<br />

Fr 16. Nov 20 1 2, 19 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Verdi Quartett<br />

W. A. Mozart:<br />

Quartett d-Moll KV 421<br />

Giuseppe Verdi:<br />

Quartett in e-Moll<br />

Claude Debussy:<br />

Quartett op. 10 in g-Moll<br />

So 16. Dez 20 1 2, 11 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Festveranstaltung zum<br />

25-jährigen Bestehen des<br />

Vereins Saarbrücker<br />

Kammerkonzerte e. V.<br />

Mandelring Quartett<br />

plus Johannes Gmeinder<br />

Tzvi Avni: Uraufführung<br />

einer Auftragskomposition<br />

der Saarbrücker Kammerkonzerte<br />

e. V.<br />

Felix Mendelssohn-<br />

Bartholdy: Streichquartett<br />

e-Moll 44 /2<br />

Ludwig van Beethoven:<br />

Streichquartett op. 131<br />

Fr 15. März 20 1 3, 19 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Quatuor Zaide<br />

Joseph Haydn: Quartett<br />

f-Moll op. 20,5 Hob. III: 35<br />

Hugo Wolf:<br />

Italienische Serenade<br />

für Streichquartett<br />

Franz Schubert:<br />

Quartett G-Dur D-887<br />

Fr 19. April 20 1 3, 19 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Tschechisches Nonett<br />

(Holzbläser)<br />

Jiri Jaroch: Kindersuite<br />

W. A. Mozart:<br />

Nannerl-Septett (in der<br />

Bearbeitung für Nonett)<br />

B. Martinu: Nonett<br />

Antonín Dvorák:<br />

Serenade d-Moll op. 44<br />

So 16. Juni 20 1 3, 11 Uhr<br />

HfM- Konzertsaal<br />

Amaryllis Quartett<br />

Ludwig van Beethoven:<br />

Streichquartett op. 18/2<br />

Benjamin Britten:<br />

Streichquartett Nr. 2<br />

Ludwig van Beethoven:<br />

Streichquartett op. 127<br />

Konzerte<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

19


Vereinigung der<br />

Freunde<br />

und Förderer (FuF)<br />

1<br />

20 FuF<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Grußwort des<br />

Vorsitzenden der FuF<br />

75. Geburtstag<br />

von Arnold Huschka<br />

FuF-Geschäftsstelle<br />

im Haus der SaarLB:<br />

Ursulinenstraße 2<br />

66111 Saarbrücken<br />

Ansprechpartnerin<br />

Marion Uhl<br />

T 06 81. 383–13 11<br />

F 06 81. 383–4227<br />

E marion.uhl@saarlb.de<br />

Für Sie erreichbar<br />

Montag bis Freitag<br />

09:00 –12:00 Uhr und<br />

14:00 –17:00 Uhr<br />

Zuständig für<br />

Mitgliederverwaltung<br />

(Neuaufnahme,<br />

Kündigung,<br />

Adressänderung,<br />

Jahresbeitrag,<br />

Spendenbescheinigung)<br />

sowie alle Informationen<br />

rund um die FuF<br />

Bitte bestätigen Sie uns<br />

Ihre Mailanschrift mit<br />

einer kurzen Mitteilung<br />

an: marion.uhl@saarlb.de<br />

1<br />

v. l.: Prof. Wolfgang Mayer<br />

(Rektor HfM Saar),<br />

Prof. Kristin Merscher<br />

(neu in den FuF-Vorstand<br />

gewählt) und Werner<br />

Severin (Vorsitzender der<br />

Vereinigung)<br />

2<br />

Arnold Huschka<br />

Liebe Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar,<br />

liebe Leserinnen und Leser der <strong>alla</strong> <strong>breve</strong>,<br />

in der Mitgliederversammlung unserer Vereinigung<br />

am 21. August <strong>2012</strong> hat der Vorstand Rechenschaft<br />

über das abgelaufene Jahr abgelegt. Auch<br />

wenn wir nach wie vor knapp unter der Zielmarke<br />

von 1.000 Mitgliedern liegen, wurde hervorgehoben,<br />

dass der stabile Bestand und das daraus<br />

resultierende Beitragsaufkommen in der Größenordnung<br />

von 25.000 Euro eine unverändert solide<br />

Grundlage unserer Aktivitäten für die hfm Saar<br />

und ihre Studierenden darstellt.<br />

Das wichtigste Instrument der Mitglieder-Bindung<br />

und -Akquisition ist unsere Konzertreihe.<br />

Deshalb wollen wir auch mit dem neuen Rektor<br />

deren Attraktivität und Profil weiter entwickeln.<br />

Aus dem Vorstand der FuF bringt sich hier insbesondere<br />

Günter Bost ein. Ein besonderer Höhepunkt<br />

ist noch in diesem Jahr mit der Langen<br />

Eisler-Nacht am 12. Dezember vorgesehen, eine<br />

Koo pe ra tion mit der Hochschule für Musik<br />

»Hanns Eisler« Berlin.<br />

Bei den Fördermaßnahmen soll grundsätzlich<br />

die Zielrichtung weiter verfolgt werden, in<br />

einem breiten Spektrum besondere Aktivitäten<br />

und An schaffungen zu ermöglichen oder zumindest<br />

zu erleichtern. Dabei wollen wir stärker als<br />

in der Ver gan genheit herausragende Studierende<br />

und Ab solventen der Hochschule unterstützen,<br />

zum Beispiel für die Teilnahme an internationalen<br />

Wett bewerben.<br />

Nach der letztjährigen Neuwahl des Vorstands<br />

für die Jahre <strong>2012</strong> bis 2014 war in der diesjährigen<br />

Mitgliederversammlung eine Ergänzungswahl<br />

erforderlich, da Prof. Wolfgang Mayer seit 1. April<br />

Rektor der hfm Saar ist und deshalb aus unserem<br />

Vorstand ausscheiden musste.<br />

Auf Vorschlag des Vorstandes wurde Frau Prof.<br />

Kristin Merscher als Vertreterin des Lehrkörpers<br />

einstimmig zugewählt. Wir freuen uns sehr auf<br />

die Zusammenarbeit mit Frau Prof. Merscher, auf<br />

ihre Beurteilungen und Anregungen.<br />

Den Studierenden und Professoren unserer<br />

Mu sik hochschule wünsche ich im Namen aller<br />

Mit glieder ein erfolgreiches <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong><br />

/<strong>2013</strong>. Wir verfolgen die Arbeit der hfm Saar und<br />

die weitere Entwicklung mit regem Interesse.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

Werner Severin<br />

Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Vereinigung der Freunde und Förderer der<br />

Hochschule für Musik, e. V.<br />

(red). Im Juli feierte der frühere Hausmeister der<br />

Hochschule, Arnold Huschka, seinen 75. Geburtstag.<br />

Im Namen der Hochschulleitung überbrachte<br />

Altkanzler Alfons Simon die Glückwünsche an den<br />

Jubilar, der sich im Laufe seiner Diensttätigkeit<br />

durch sein Engagement und seine Liebenswürdigkeit<br />

bei Kollegen, Lehrenden und Studierenden<br />

gro ßes Ansehen erworben hat.<br />

Arnold Huschka versah von 1975 bis 2002 an<br />

der hfm Saar die Hausmeistertätigkeit. Überdies<br />

betreute er von 2000 bis 2010 die Abendkasse der<br />

FuF-Konzerte. Bevor Huschka in die Dienste der<br />

Hochschule eintrat, konnte er bereits eine bewegte<br />

berufliche Laufbahn vorweisen. Geboren im Sudetenland<br />

siedelte er nach dem Krieg mit seiner<br />

Familie nach Sachsen-Anhalt über. Er absolvierte<br />

eine Schlosserlehre und reiste im Alter von 18 Jahren<br />

in den Westen aus. Nach einer kurzen Station<br />

im Ruhrgebiet arbeitete Huschka mehrere Jahre<br />

in der Schweiz. Saarländische Kollegen bewogen<br />

ihn schließlich zu einem Umzug in ihre Heimat.<br />

Vor seinem Dienstantritt an unserer Hochschule<br />

war Huschka viele Jahre in der saarländischen<br />

Industrie tätig und erwarb sich zwischenzeitlich<br />

den Meisterbrief im Schlosserhandwerk. Der frühere<br />

begeisterte Segelflieger ist seit 1963 verheiratet<br />

und hat drei erwachsene Söhne; seine Ehefrau<br />

Brigitte ist als ehemalige hfm-Kollegin ebenfalls<br />

in guter Erinnerung geblieben.<br />

Der Jubilar nimmt noch immer regen Anteil<br />

am Hochschulleben und vermisst am meisten<br />

den »lebendigen studentischen Alltag« unserer<br />

akademischen Einrichtung. In besonders guter<br />

Erinnerung sind ihm neben den zahlreichen<br />

FuF-Konzerten auch die »sehr familiären Zeiten«<br />

mit den Kollegen und Lehrenden der hfm Saar<br />

geblieben.<br />

2<br />

FuF<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

21


FuF-Konzerte<br />

<strong>Wintersemester</strong><br />

<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />

Mi 17. Okt 201 2, 19 Uhr HfM-Konzertsaal<br />

Wood & Brass<br />

Oboen-Ensemble der HfM Saar<br />

Leitung: Stéphane Egeling<br />

LJO Brass<br />

Leitung: Prof. Peter Leiner<br />

Die neue FuF-Konzertsaison startet am<br />

17. Oktober mit einem Doppelkonzert von Holzund<br />

Blechbläsern der Hochschule. Den ersten<br />

Teil des Konzertabends gestaltet das Oboen-<br />

Ensemble der HfM Saar unter der Leitung von<br />

Stéphane Egeling. Nach der Pause spielt das<br />

mehrfach preisgekrönte junge Blechbläser-<br />

Quintett »LJO-Brass«, das von HfM-Professor<br />

Peter Leiner unterrichtet wird.<br />

1<br />

Das Oboen-Ensemble<br />

der HfM Saar<br />

Foto © Iris Maurer<br />

2<br />

LJO Brass<br />

2<br />

1<br />

22 FuF<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


FuF<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

23


FuF-Konzerte<br />

<strong>Wintersemester</strong><br />

<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />

Mi 14. Nov <strong>2012</strong>, 19 Uhr<br />

HfM -Konzertsaal<br />

1 2<br />

Mi 12. Dez <strong>2012</strong>, 19 Uhr<br />

HfM -Konzertsaal<br />

Debüt-Konzert Guilhaume Santana<br />

Nicholas Rimmer, Klavier<br />

Sébastien Giot, Oboe<br />

Martin Frinck, Schlagzeug<br />

Guilhaume Santana, Fagott<br />

Mit einem facettenreichen Programm von<br />

Wiener Klassik bis Moderne stellt sich der neue<br />

HfM-Professor für Fagott, Guilhaume Santana,<br />

den Freunden und Förderern unserer Hochschule<br />

vor. In der Quartett-Besetzung musizieren neben<br />

Santana die Gäste Nicholas Rimmer (Klavier),<br />

Sébastien Giot (Oboe) und Martin Frinck<br />

(Schlagzeug).<br />

Guilhaume Santana erhielt Violin- und<br />

Fagottunterricht am Musikkonservatorium seiner<br />

Heimatstadt Toulouse. Es folgten Studien in Paris,<br />

Düsseldorf, Hannover (Prof. Dag Jensen, Laurent<br />

Lefevre) und an der Karajan-Akademie der<br />

Berliner Philharmoniker.<br />

Er gewann 2005 den »Felix-Mendelssohn-<br />

Bartholdy Preis« der Stiftung Preußischer<br />

Kultur besitz (Berlin) und ist 1. Preisträger beim<br />

7. Musikwettbewerb der Jungen Interpreten<br />

von Wattrelos (Frankreich). Seit 2007 ist<br />

Guilhaume Santana Solo-Fagottist der Deutschen<br />

Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern.<br />

Auf Einladung Claudio Abbados wirkt<br />

Guilhaume Santana seit 2007 als Solofagottist<br />

im renommierten Lucerne Festival Orchestra<br />

sowie im Orchestra Mozart in Italien. Seine aktive<br />

kammermusikalische Tätigkeit führte ihn auf<br />

bekannte Bühnen – den Kammermusiksaal der<br />

Berliner Philharmonie, die Carnegie Hall in New<br />

York und die Concertgebouw in Amsterdam –<br />

mit Partnern wie Albrecht Mayer, Emmanuel Ax,<br />

Till Fellner, Kolja Blacher, Giuliano Carmignola<br />

und Sabine Meyer mit ihrem Bläserensemble.<br />

Guilhaume Santana wurde 2011 an unserer<br />

Hochschule zum Professor für Fagott berufen.<br />

Programm<br />

André Jolivet<br />

Sonatine für<br />

Oboe und Fagott<br />

Ottmar Schoeck<br />

Sonate für<br />

Fagott und Klavier<br />

Alexandre<br />

Ouzounoff<br />

Nairobi, la nuit<br />

für Fagott und<br />

Schlagzeug<br />

W. A. Mozart<br />

Sonate A-Dur<br />

KV 526 für<br />

Violine und Klavier<br />

(Fassung für<br />

Fagott und Klavier)<br />

Francis Poulenc<br />

Trio für Oboe,<br />

Fagott und Klavier<br />

Lange Hanns Eisler Nacht<br />

in Kooperation mit der Hochschule<br />

für Musik »Hanns Eisler« Berlin<br />

Zum 50. Todesjahr des Komponisten veranstaltet<br />

unsere Hochschule in Kooperation mit der<br />

Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin<br />

am 12. Dezember einen ausgedehnten dreiteiligen<br />

Abend mit Musik von Hanns Eisler, der eine<br />

Woche später (am 19. Dezember <strong>2012</strong>) im<br />

Konzertsaal der HfM »Hanns Eisler« Berlin<br />

wiederholt wird.<br />

Im ersten Teil dieses Projekts präsentieren<br />

Nadja Steinhardt und Nina Hreus (Klasse<br />

Prof. Rosemarie Bühler) Kantaten in kammermusikalischer<br />

Besetzung sowie diverse Klavier<br />

lieder, die von Rektor Prof. Wolfgang Mayer<br />

und Prof. Dr. Stefan Litwin begleitet werden.<br />

Der zweite Teil des Abends ist der Theaterszene<br />

»Die letzte Nacht« von Karl Kraus, dem Epilog<br />

aus »Die letzten Tage der Menschheit«, gewidmet.<br />

Klaus Völker (Berlin) spricht sämtliche Rollen<br />

der Schlüsselszene dieser bitter-sarkastischen<br />

Satire, und ein Jazz-Ensemble der HfM »Hanns<br />

Eisler« Berlin wird unter der Leitung von Prof.<br />

Wolfgang Köhler die eigens dafür komponierte<br />

Bühnenmusik Eislers aufführen. Dies wird seit<br />

der Uraufführung am Berliner Theater am Schiffbauerdamm<br />

Ende der 20 er Jahre eine der<br />

seltenen Neuproduktionen sein, und eine<br />

saarländische Premiere. Im dritten Teil schließlich<br />

gelangen weitere Lieder sowie Kammermusiken<br />

und Filmsuiten Eislers zur Aufführung, gespielt<br />

von verschiedenen Studentenensembles der<br />

HfM Saar unter der Leitung von Prof. Stefan Litwin.<br />

3<br />

Der Literatur- und<br />

Theaterkritiker Klaus<br />

Völker war von 1969<br />

bis 1985 leitender<br />

Dramaturg an Theatern<br />

in Zürich, Basel, Bremen<br />

und am Schiller-Theater<br />

Berlin. 1992 erfolgte<br />

seine Berufung zum<br />

Professor für Theater<br />

geschichte und Dramaturgie<br />

an die Hochschule für Schau spiel kunst<br />

»Ernst Busch« Berlin, deren Rektor er von 1 993 bis<br />

2005 war. Völker ist Herausgeber, Übersetzer<br />

und Autor zahlreicher Publikationen und Mitglied<br />

der Berliner Akademie der Künste sowie der<br />

Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.<br />

24 FuF<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Mi 16. Januar <strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />

HfM - Konzertsaal<br />

4 5<br />

Mi 6. Februar <strong>2013</strong>, 19 Uhr<br />

HfM - Konzertsaal<br />

1<br />

Guilhaume Santana<br />

2<br />

Hanns Eisler<br />

(1898 – 1962)<br />

3<br />

Klaus Völker<br />

Trio Vivente<br />

Im 25. Jahr seines Bestehens gastiert am 16. Januar <strong>2013</strong><br />

das Trio Vivente innerhalb der FuF-Konzertreihe. Jutta Ernst<br />

(Klavier), Anne Katharina Schreiber (Violine) und Kristin<br />

von der Goltz (Violoncello) spielen die 14 Variationen op. 44<br />

von Ludwig van Beethoven, das Trio op. 24 F-Dur von<br />

Mieczyslaw Weinberg und das Trio op. 65 f-Moll von Antonin<br />

Dvo ák.<br />

»Spontanität auf der Bühne und lebendige Interpretation«,<br />

dafür steht seit 20 Jahren das Frauen-Trio mit der HfM-<br />

Lehrbeauftragten Jutta Ernst am Klavier. 1992 gegründet,<br />

als rein weibliche Kammermusik-Ensembles noch ganz rare<br />

Ausnahmen waren, können Jutta Ernst, Anne Katharina<br />

Schreiber (Violine) und Kristin von der Goltz (Violoncello)<br />

nach zwei Jahrzehnten kontinuierlicher Zusammenarbeit<br />

einige beachtliche Erfolge vorweisen.<br />

Internationale Auszeichnungen zählen dazu, etwa<br />

der 2. Preis beim Joseph-Joachim-Kammermusikwett ­<br />

bewerb in Weimar und mitunter überschwängliche Kritiken<br />

der Fach presse für die CD-Einspielungen des Trios: Eine<br />

»so stimmige Phrasierung und ausgefeilte Klangbalance,<br />

die unter der Kammermusik-Neuerscheinungen der letzten<br />

Jahre nicht so schnell ihresgleichen findet«, befand klassik.<br />

heute zur Vivente-CD mit Werken von Haydn und Schubert.<br />

Die Einspielung »Fanny & Felix« mit Trios der Geschwister<br />

Mendelssohn heimste beim Fonoforum wie bei Klassik.com<br />

fünf Sterne ein. Ungezählte Konzert-Auftritte in Deutschland<br />

und im europäischen Ausland runden die Erfolgsstory<br />

des quirligen Frauen-Trios ab.<br />

Die Geschichte des Ensembles beginnt quasi schon<br />

im Kindergarten. Jutta Ernst und Kristin von der Goltz,<br />

von Jugend an miteinander befreundet, musizierten bereits<br />

in ihrer Studentenzeit als Duo. 1 983 lernten sie auf einem<br />

Kammermusik-Kurs in Schweden die Geigerin Anne<br />

Katharina Schreiber kennen. Es dauerte dann allerdings<br />

noch fast zehn Jahre bis sich aus dem losen Bund der<br />

drei Musikerinnen die feste Formation Trio Vivente gebildet<br />

hatte.<br />

Von der Wiener Klassik bis zur zeitgenössischen Musik<br />

erstreckt sich die Repertoireliste des Trio Vivente, wobei<br />

sich die Musikerinnen insbesondere als Spezialisten für<br />

die Kammermusik von Joseph Haydn ausgewiesen haben.<br />

Ein weiteres Markenzeichen des Ensembles: Anne Katharina<br />

Schreiber und Kristin von der Goltz, ebenfalls wie Jutta<br />

Ernst in der akademischen Lehre tätig, bringen als Fachfrauen<br />

auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis<br />

und der Barockmusik ihr spezifisches Knowhow in das Trio<br />

ein. Dennoch möchten sich die Frauen zukünftig verstärkt<br />

der modernen Literatur widmen.<br />

Vivente-Pianistin Jutta Ernst, eine gebürtige Ober bayerin,<br />

kam 1986 mit ihrem Ehemann, dem Saatstheater-Hornisten<br />

Reinhold Ernst, an die Saar. Seit dem Jahr 2000 hat sie<br />

einen Lehrauftrag an unserer Hochschule und unterrichtet<br />

zudem an der Musikschule Saarbrücken. Auch ihre beiden<br />

erwachsenen Kinder haben eine musikalische Laufbahn<br />

eingeschlagen.<br />

Musik des europäischen Barock<br />

Das Institut für historische Aufführungspraxis präsentiert<br />

am 6. Februar <strong>2013</strong> in Zusammenarbeit mit der Akademie<br />

für Alte Musik im Saarland e.V. »Musik des europäischen<br />

Barock«. Zur Aufführung kommen Werke von Marais,<br />

Corette, Scarlatti und anderen. Es musizieren Mechthild<br />

Blaumer (Violine), Thomas Kügler (Block- und Traversflöte),<br />

Juan Carlos Muñoz (Mandoline) und Lutz Gillmann<br />

(Cembalo).<br />

4<br />

Trio Vivente<br />

5<br />

Domenico Scarlatti<br />

FuF<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

25


Deutsche Radio Philharmonie<br />

Karel Mark Chichon —<br />

ein Global Player am Pult der<br />

Deutschen Radio Philharmonie<br />

Saisonbroschüre, Broschüre »Klassik macht Schule«,<br />

Konzertkalender, Programmübersicht<br />

Ensemblekonzerte kostenlos anfordern:<br />

T 06 31. 362 28 53 oder info@drp-orchester.de<br />

www.deutscheradiophilharmonie.de<br />

1<br />

(DRP). »Einfach ›ta ta taa‹ und zusammen – no philosophy!«<br />

Die Probenarbeit von Karel Mark Chichon mit seinen Musikern<br />

der Deutschen Radio Philharmonie ist intensiv. Das<br />

Feilen am exakten Zusammenspiel und am Klang kostet<br />

Anstrengung und Konzentration. Die Arbeit an Klangfarben<br />

und rhythmischer aber auch dynamischer Flexibilität ist für<br />

ihn das große übergeordnete Probenthema. Seit einem Jahr<br />

ist der Brite Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie.<br />

Als »Gobal Player« hatte er während seiner ersten Saison<br />

noch viele bestehende auswärtige Verpflichtungen, in den<br />

geplanten 14 gemeinsamen Wochen der neuen Saison wird<br />

sich die Zusammenarbeit mit der DRP nun intensivieren.<br />

Aber schon jetzt, nach den ersten Erfahrungen der letzten<br />

Monate, schwärmt Karel Mark Chichon von der »hohen<br />

Qualität des Orchesters«, seiner »Neugierde« und den »wonderful<br />

results«.<br />

Große Orchestermusik in der<br />

Congresshalle und ein Neujahrskonzert!<br />

In den großen Orchesterreihen »Matinéen« und »Soiréen«<br />

in der Saarbrücker Congresshalle trifft die Deutsche Radio<br />

Philharmonie in den nächsten Monaten auf außergewöhnliche<br />

Künstler unterschiedlichster Sparten: Gastdirigenten<br />

wie Gerd Albrecht, Christian Arming, Heinz Holliger, Emilio<br />

Pomàrico und Stanislaw Skrowaczewski, Pianisten wie<br />

Lars Vogt oder den jungen palästinensischen Tastenkünstler<br />

Saleem Abboud Ashkar, Geiger wie Augustin Hadelich, den<br />

Cellisten Alban Gerhardt und viele andere. Einen Überblick<br />

gibt die Saisonbroschüre.<br />

Mit einem von Lothar Ackva moderierten Neujahrskonzert<br />

geht das Orchester am 2. Januar in das Jahr <strong>2013</strong>:<br />

Evergreens u. a. von Emmerich Kálmán, George Gershwin,<br />

Leonard Bernstein und Cole Porter stehen auf dem Programm.<br />

Die Sopranistin Janice Dixon und der Tenor Garrie<br />

Davislim garantieren einen schwungvollen Abend. Janice<br />

Dixon, gebürtige New Yorkerin, wagte nach einer Ausbildung<br />

an der Copland School of Music den Sprung über den großen<br />

Teich und wurde neben Gastverpflichtungen an renommierten<br />

Bühnen Ensemblemitglied der Mannheimer Oper,<br />

der sie auch heute noch verbunden ist. Am Saarländischen<br />

Staatst heater war sie als Elsa in Wagners »Lohengrin« zu erleben.<br />

Der australisch-irische Tenor Garrie Davislim brillierte<br />

2001 in Bernsteins »West Side Story« und gelangte über ein<br />

Engagement an der Volksoper Wien nach Deutschland, wo er<br />

zuletzt Ensemblemitglied des Volkstheaters Rostock wurde.<br />

Programmakzente mit Weltstar Elina Garanca<br />

Im Programm der kommenden Monate wird die enge<br />

Zu sam menarbeit mit der Weltklasse-Sängerin Elina Garanca<br />

Akzente setzen. Mit ihr ist Chichon nicht nur im Professionellen<br />

verbunden. Es ist kein Geheimnis, dass beide auch<br />

Ehepartner sind. Neben Gastspielen in Baden-Baden, Hamburg<br />

und Genf ist das Duo Garanca/Chichon in Saarbrücken<br />

am 16. Dezember mit Berlioz’ »Les nuits d’été« und am<br />

16. März mit Ravels »Shéhérazade zu erleben. Die große<br />

Konzert tournee im November <strong>2012</strong> nach Südkorea wird für<br />

Orchester und Chefdirigent zu einer sehnlich erwarteten<br />

Herausforderung. Dort, genau wie an den Orchesterstandorten<br />

Saarbrücken und Kaiserslautern, steht in der neuen<br />

Saison die Arbeit am großen sinfonischen Repertoire an:<br />

Beethoven 5, Brahms 1, Tschaikowsky 4, Mahler 2 – um nur<br />

ein paar Beispiele zu nennen.<br />

26 DRP<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Studiokonzerte im Großen Sendesaal auf dem Halberg<br />

Nach zweijähriger Unterbrechung bedingt durch die Sanierung<br />

des Großen Sendesaals auf dem Halberg, kann jetzt<br />

auch die abwechslungsreiche Reihe der Studiokonzerte wieder<br />

mit einem Abonnement an den Start gehen: Der Konzertauftakt<br />

steht mit Elgars Violinkonzert und Brahms 2. Sinfonie<br />

ganz im Zeichen der Romantik. Eine Ausgabe widmet<br />

sich unter dem Titel »Cinema Paradiso« der Filmmusik. Das<br />

Fagottkonzert von André Jolivet mit dem Solo-Fagottisten<br />

der DRP und Hochschulprofessor Guilhaume Santana steht<br />

genauso auf dem Programm wie Alte Musik mit »La Chapelle<br />

Rhénane«, ein puristisches Mozart-Programm unter Leitung<br />

von Chefdirigent Karel Mark Chichon oder das Abschlusskonzert<br />

der Saarbrücker Komponistenwerkstatt <strong>2013</strong> mit<br />

gänz lich »unerhörter« Orchestermusik.<br />

Ensemblekonzerte — von Tutto barocco bis Percussion Spezial<br />

Mit immer neuen, überraschenden Programmideen, ist die<br />

Reihe der Ensemblekonzerte unverzichtbarer Bestandteil<br />

des Konzertangebots der Deutschen Radio Philharmonie.<br />

Es sind die Orchestermusiker selbst, die diese Kammerkonzerte<br />

in der Musikhochschule mit ihren Programmideen<br />

füllen und sich so ein Podium schaffen, um in wechselnden<br />

Besetzungen ihre Qualitäten als Kammermusiker in die<br />

Waagschale zu werfen. So entsteht ein breites Spektrum an<br />

stilistischer Vielfalt vom »Tutto barocco« der Bläsersolisten<br />

Grigory Mordashov, Veit Stolzenberger und Guilhaume<br />

Santana mit ihren Streicherkollegen am 31. Oktober bis hin<br />

zu den »Souvenirs russes« mit Streichquartetten von Tschaikowsky<br />

und Borodin sowie Tschaikowskys »Souvenir de Florence«<br />

am 19. Dezember und zu einem »Percussion spezial«<br />

mit dem Duo Victor Kraus und Martin Frink am 6. Februar<br />

– dann allerdings ausnahmsweise im Großen Sendesaal auf<br />

dem Halberg. Erstmalig gehen die Ensemblekonzerte in<br />

dieser Saison nach Frankreich. In Zusammenarbeit mit der<br />

Stadt Forbach und Forbach Action Culturelle stehen zwei<br />

Konzerte im Burghof an: am 10. Oktober und am 27. Februar<br />

nächsten Jahres. Mit den Konzerten am Orchesterstandort<br />

Kaiserslautern bietet die Deutsche Radio Philharmonie in<br />

dieser Saison insgesamt 15 Ensemblekonzerte an. Alle Programme<br />

und Interpreten finden sich in der ausführlichen<br />

Programmübersicht aller Ensemblekonzerte, dem neuen<br />

hochformatigen Heft, das u. a. im SR-Shop im Musikhaus<br />

Knopp ausliegt.<br />

1<br />

DRP-<br />

Chefdirigent<br />

Karel Mark<br />

Chichon<br />

2<br />

Der Pianist<br />

Lars Vogt<br />

3<br />

Janice Dixon<br />

4<br />

Elina Garanca<br />

2<br />

3<br />

Kostenlose Studententickets<br />

Studenten saarländischer Hochschulen erhalten kostenlose<br />

Tickets für Konzerte der Deutschen Radio Philharmonie<br />

in Saarbrücken. Das Prinzip ist ganz einfach: Gegen Vorlage<br />

des Studentenausweises erhalten Studenten bei SR am<br />

Markt ab drei Tage vor dem Konzert je eine Karte pro ausgesuchtem<br />

Konzert. Die Karte ist kostenlos. Möchte man auf<br />

Nummer sicher gehen, weil man besonderen Wert auf ein<br />

ganz bestimmtes Konzert oder einen bestimmten Platz legt,<br />

kann man die Konzertkarte jederzeit im Vorfeld reservieren,<br />

was dann allerdings 5 € kostet. Eine Kooperation der AStA-<br />

Vertretungen mit der Deutschen Radio Philharmonie macht<br />

es möglich.<br />

4<br />

DRP<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

27


Saarländisches Staatstheater<br />

»Die Entführung<br />

aus dem Serail«<br />

von W. A. Mozart<br />

steht noch bis Februar<br />

auf dem Spielplan<br />

im Saarländischen<br />

Staatstheater.<br />

Foto Thomas M. Jauk.<br />

Opernpremieren<br />

bis April <strong>2013</strong><br />

Konzerte des Saarländischen<br />

Staatsorchesters bis April <strong>2013</strong><br />

20. Okt <strong>2012</strong> SST<br />

Aladin und<br />

die Wunderlampe<br />

Lyrische Märchenoper<br />

von Nino Rota<br />

15. Dez 201 2 SST<br />

Fausts Verdammnis<br />

(La Damnation de Faust)<br />

von Hector Berlioz<br />

31. Dez 201 2 SST<br />

Lieber reich, aber glücklich<br />

Operettengala<br />

15. März <strong>2013</strong><br />

Christkönig-Kirche<br />

Saarbrücken<br />

Petite Messe Solennelle<br />

von Gioacchino Rossini<br />

27. April <strong>2013</strong><br />

Weltkulturerbe<br />

Völklinger Hütte<br />

Rigoletto<br />

von Giuseppe Verdi<br />

Im Repertoire<br />

Die Entführung<br />

aus dem Serail,<br />

Singspiel von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart<br />

Eugen Onegin,<br />

Oper von<br />

Peter I. Tschaikowsky<br />

Die Zauberflöte<br />

von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart<br />

ab 3. Nov <strong>2012</strong> im SST<br />

2. Sinfoniekonzert<br />

14. und 15. Okt <strong>2012</strong><br />

Congresshalle<br />

Werke von Rossini,<br />

Haydn und Schostakowitsch<br />

Dirigent und Solist:<br />

David Geringas<br />

3. Sinfoniekonzert<br />

18. und 19. Nov <strong>2012</strong><br />

Congresshalle<br />

7. Sinfonie von<br />

Gustav Mahler<br />

Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />

4. Sinfoniekonzert<br />

27. und 28. Jan <strong>2013</strong><br />

Congresshalle<br />

Werke von van Beethoven<br />

und Burkali (Uraufführung)<br />

Solisten: Posaunenquartett<br />

»Trombonica«<br />

Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />

5. Sinfoniekonzert<br />

3. und 4. März <strong>2013</strong><br />

Congresshalle<br />

Werke von<br />

Chopin, Debussy und Ravel<br />

Alexander Madzar, Klavier<br />

Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />

6. Sinfoniekonzert<br />

7. und 8. April <strong>2013</strong><br />

Congresshalle<br />

Werke von<br />

Mozart und Strauß<br />

Leitung: Toshiyuki Kamioka<br />

28 SST<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


»Das Gehör ist das Letzte, das geht«<br />

HfM Saar begründet Konzertreihe mit<br />

dem Saarbrücker Paul Marien-Hospiz<br />

Helfen an der Schwelle<br />

von Leben und Tod:<br />

HfM-Studentin Myriam<br />

Ghani, HfM-Rektor<br />

Prof. Wolfgang Mayer<br />

und Ute Seibert vom<br />

Paul Marien-Hospiz<br />

(v. l. n. r.)<br />

Tod und Sterben sind große Tabu-<br />

Themen unserer Gesellschaft. Umso<br />

höher ist das Engagement und der<br />

Mut von Menschen zu werten, die<br />

sich dem Schicksal Todkranker anneh<br />

men und sie auf ihrem letzten Weg begleiten.<br />

Ausgehend von einer studentischen Initiative wird<br />

die Hochschule für Musik Saar nun auch auf diesem<br />

sensiblen Terrain künstlerisch aktiv werden.<br />

Mit dem Projekt »Musik im Hospiz« hat die<br />

hfm unlängst mit dem Saarbrücker Paul Marien-<br />

Hos piz Saar eine Kooperation begründet, die eine<br />

Reihe von Konzerten für die Bewohner der Einrichtung<br />

vorsieht.<br />

Initiatorin von »Musik im Hospiz« ist die hfm-<br />

Studentin Myriam Ghani. Sie ist selbst durch tiefgreifende<br />

persönliche Erlebnisse geprägt, konnte<br />

erfahren, dass Musik noch dann wohltuende Wirkung<br />

entfaltet, wenn ein sprachlicher Austausch<br />

mit dem Todkranken nicht mehr möglich ist. »Das<br />

Gehör ist das Letzte, das geht«, sagt Ute Seibert,<br />

die Leiterin des Paul Marien-Hospiz’, die sich<br />

seit vielen Jahren um Menschen an der Schwelle<br />

zwischen Leben und Tod kümmert. Sie war sehr erfreut,<br />

als ihr Myriam Ghani eines Tages gegenüber<br />

stand mit dem ungewöhnlichen Vorschlag,<br />

ge mein sam mit Kommilitonen für die Hospiz-<br />

Be wohner spielen zu wollen. Mit hfm-Rektor Prof.<br />

Wolfgang Mayer, dem als Sohn einer Pfarrersfami<br />

lie die Bedeutung seelsorgerischer Arbeit gut<br />

be kannt ist, hatte das Projekt schnell einen tatkräftigen<br />

Unterstützer gefunden.<br />

»Musik im Hospiz« fügt sich nahtlos in die<br />

Philosophie der Einrichtung, die sich mit den<br />

Metho den der palliativen Medizin um eine »ganz ­<br />

heitliche und kreative Pflege« bemüht und ihren<br />

Bewohner ein angenehmes und behütetes Zuhause<br />

bieten möchte.<br />

Dennoch ist allen Beteiligten auch die Schwierigkeit<br />

des Vorhabens vollauf bewusst: auf beiden<br />

Seiten gilt es Berührungsängste und Schwellen zu<br />

überwinden. Die musikalischen Auftritte finden<br />

daher nur mit ausdrücklicher Genehmigung der<br />

Bewohner statt; den jungen hfm-Musikern, die<br />

alle aus freien Stücken an dem Projekt teilnehmen,<br />

wird bei Bedarf eine psychologische Betreuung<br />

angeboten.<br />

Geplant ist bislang ein Konzert pro Monat<br />

für die Bewohner des Hospiz’, jeweils an einem<br />

Donner stag um 17 Uhr. Das Auftaktkonzert wird<br />

am 25. Oktober stattfinden. Ferner sind auch Auftritte<br />

von hfm-Studierenden bei Gedenkfeiern und<br />

anderen besonderen Anlässen vorgesehen. Wer<br />

sich für eine musikalische Mitwirkung bei »Musik<br />

im Hospiz« interessiert, kann sich gerne bei Inge<br />

Kessler in der hfm-Verwaltung anmelden i.kessler<br />

@hfm.saarland.de.<br />

Thomas Wolter<br />

30 Panorama<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Internationale Musik-Konferenz<br />

und Freundschaftskonzert<br />

HfM-Delegation zu Gast<br />

an der Chung-Ang University in Seoul<br />

Mit einem Vortrag zum Thema<br />

»The Network of Musical Education<br />

and Cultivation of Mu ­<br />

sic in Germany« war Prof. Wolfgang<br />

Mayer im Rahmen der<br />

»1. Inter national Music Conference« zu Gast an der<br />

Chung-Ang University in Seoul, der koreanischen<br />

Partnerhochschule der hfm Saar.<br />

Prof. Mayer, der von den Mitbegründern der<br />

Hochschulpartnerschaft, Prof. Armin Aussem und<br />

dem ehemaligen Kanzler Alfons Simon, begleitet<br />

wurde, war von der Gastfreundschaft und den<br />

ge mein samen Gesprächen unter anderem mit der<br />

Vizepräsidentin Younwha Lee und der Rektorin<br />

Prof. In-Sun Cho äußerst beeindruckt. Die Chung-<br />

Ang University veranstaltete zu Ehren der Hochschule<br />

für Musik Saar ein Freundschaftskonzert, in<br />

dem das Wind Orchestra der koreanischen Partner<br />

hochschule vor über 2.000 begeisterten Studierenden<br />

unter anderem Werk bearbeitungen von<br />

L. v. Beethoven und J. S. Bach spielte.<br />

Die Rektorin der<br />

Chung-Ang University<br />

Prof. In-Sun Cho<br />

mit HfM-Rektor<br />

Prof. Wolfgang Mayer<br />

Panorama<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

31


Begeistert vom »Lichtklang«<br />

Der Komponist Wolfgang Rihm<br />

zu Gast an unserer Hochschule<br />

Im Mai dieses Jahres war der bedeutende<br />

deutsche Komponist Wolfgang Rihm zu<br />

Gast an unserer Hochschule. Anlass war<br />

der 60. Geburtstag des Komponisten. Rihm<br />

gab Interpretationsseminare für hfm-Studie<br />

rende über seine Kompositionen, die schließlich<br />

am 18. und 23. Mai in zwei Konzerte mit Wer ­<br />

ken von Wolfgang Rihm mündeten, die von Studie<br />

renden der Hochschule gemeinsam mit dem<br />

»Ensemble Grenzpunkt« unter der Leitung von<br />

Jonathan Kaell aufgeführt wurden. In dem Konzert<br />

am 18. Mai wurde als Widmung an Wolfgang<br />

Rihm auch eine Komposition für Klarinette mit<br />

»Lichtklang« von Theo Brandmüller aufgeführt;<br />

es musizierten Eduard Brunner (Klarinette) und<br />

Theo Brandmüller (Orgel).<br />

In einem Dankschreiben an Theo Brandmüller<br />

zeigte sich Wolfgang Rihm von seinem Saarbrücker<br />

Aufenthalt sehr beeindruckt: »Ich habe<br />

das ›kleine Fest‹ in Saarbrücken wirklich als ein<br />

schönes, großes Geburtstagsgeschenk empfunden.<br />

Die Arbeit mit den Studierenden hat immer etwas<br />

Erfrischendes und das Konzert in St. Arnual war<br />

etwas ganz Besonderes. Dein mir gewidmetes<br />

Stück empfinde ich als große Auszeichnung und<br />

besondere Freundesgabe.«<br />

32 Panorama<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


LandesJugendChor Saar<br />

triumphiert in Frankfurt am Main<br />

Gleich drei Preise beim<br />

Wettbewerb des Deutschen Chorfestes<br />

(red). Beim Deutschen Chorfest <strong>2012</strong> in Frankfurt<br />

am Main wurde auch der 2. Internationale Chorwettbewerb<br />

des Deutschen Chorverbands ausgetragen.<br />

In insgesamt sieben Kategorien, aufgeteilt<br />

nach Leistungsstufen in A und B, beteiligten sich<br />

über 80 Chöre aus Deutschland und der ganzen<br />

Welt. Der LandesJugendChor Saar, unter der Leitung<br />

von Alexander Lauer und Stefanie Fels-Lauer,<br />

stellte an zwei Tagen sein vielseitiges Programm<br />

in den Kategorien Alte Musik und Moderne<br />

( jeweils Leistungsstufe A) vor. Die intensive Probenarbeit<br />

im Vorfeld des Wettbewerbs zahlte sich<br />

überraschenderweise in gleich drei hervorragenden<br />

Preisen aus: Erster Preis in der Kategorie Alte<br />

Musik, Zweiter Preis in der Kategorie Moderne<br />

und Sonderpreis »Bester Chor aller Kategorien« –<br />

insbesondere letzterer übertraf alle Erwartungen.<br />

Da der Chor erst 2008 vom Saarländischen<br />

Chorverband gegründet wurde und es seine erste<br />

Wettbewerbsteilnahme war, ist es umso erfreulicher,<br />

dass die Leistung auch dem Vergleich mit<br />

anderen sehr guten Vokalensembles standhalten<br />

kann. Dies ist nicht zuletzt auch dem Leitungsteam,<br />

bestehend aus dem Speyerer Domkantor<br />

Alexander Lauer und seiner Frau, der Gesangspädagogin<br />

Stefanie Fels-Lauer zu verdanken. Beide<br />

sind der Hochschule für Musik Saar verbunden:<br />

Alexander Lauer ist Absolvent, Stefanie Fels-Lauer<br />

ist Dozentin für klassischen Gesang an der hfm<br />

Saar. Unter ihrer Leitung konnte der Chor, der<br />

mittlerweile aus ca. 45 Sängerinnen und Sängern<br />

im Alter von 14 bis 32 Jahren besteht (unter an derem<br />

auch einige Studierende der hfm Saar), schon<br />

einige interessante Projekte durchführen. Bisherige<br />

Höhepunkte waren unter anderem die Aufführung<br />

der Schauspielmusik zu »Peer Gynt« von<br />

Edvard Grieg in Zusammenarbeit mit dem Landes-Jugend-Symphonie-Orchester<br />

Saar und das<br />

im letzten Jahr aufgeführte »Deutsche Requiem«<br />

von Johannes Brahms in der Fassung für Chor<br />

und Klavier vierhändig (Klavier: Verena Wilhelm<br />

und Thomas Betz, Solisten: Sarah Wegener und<br />

Daniel Ochoa). Letzteres steht im Herbst erneut<br />

auf dem Programm, diesmal gemeinsam mit dem<br />

ljo Saar und unter anderem mit der hfm-Absolventin<br />

Anne Kathrin Fetik.<br />

Der<br />

LandesJugendChor Saar<br />

Der Chor ist auf der<br />

Suche nach neuen,<br />

engagierten Sängerinnen<br />

oder Sängern. Wenden<br />

Sie sich bei Interesse<br />

an den Saarländischen<br />

Chorverband<br />

www.saarlaendischer<br />

chorverband.de<br />

Die nächsten<br />

Konzerttermine<br />

Sa 3. Nov <strong>2012</strong>, 20 Uhr<br />

Congresshalle Saarbrücken<br />

So 4. Nov <strong>2012</strong>, 17 Uhr<br />

Trierer Dom<br />

Panorama<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

33


Mit Tanz, Stimme und<br />

Staubsaugerschläuchen<br />

Symposion »ImproVISatION« in Ochsenhausen<br />

Nicole Schmidt (links)<br />

und Victoria Kunze<br />

bei ihrer Performance<br />

»ImproViNialog«<br />

Im April dieses Jahres fand das Symposion<br />

»ImproVISatION« der Arbeitskreise Elemen<br />

tare Musikpädagogik (aemp) und Mu ­<br />

sik und Bewegung /Rhythmik (ambr)<br />

statt. Zahlreiche Professoren und Studierende<br />

aus unterschiedlichen Fachrichtungen trafen<br />

an die sem Wochenende in der Landesakademie<br />

Ochsen hausen zusammen.<br />

Schon bei der Begrüßung durch die Leiter des<br />

Kongresses, Prof. Werner Beidinger, Prof. Dorothea<br />

Weise und Dr. Klaus K. Weigele, spürte jeder, man<br />

ist hier unter Musikern. Angeleitet durch Prof.<br />

Werner Beidinger erklang im Saal schon bald eine<br />

gegenseitige Begrüßung mit Sprechversen und<br />

Bodypercussion, die Lust auf »mehr« machte.<br />

Nach dieser gelungenen Einstimmung hatten Studie<br />

rende die Möglichkeit ihre Improvisationsfähigkeit<br />

beim Improvisationsabend Spielbereit!<br />

unter Beweis zu stellen. An diesem Abend voller<br />

neuer Eindrücke, Anregungen und Überraschungen<br />

kamen Lampenschirme, verschiedene Instrumente,<br />

Stimme und Körper zum Einsatz, was den<br />

Abend sehr abwechslungsreich und wirkungsvoll<br />

werden ließ. Auch wir, die hfm-Studentinnen<br />

Victoria Kunze und Nicole Schmidt, konnten an<br />

diesem Abend das Publikum mit unserer Performance<br />

»ImproViNialog« mit Tanz, Stimme, Harfe,<br />

einer Jacke und Staub sauger schläu chen über zeugen.<br />

Während der Vorbereitungsphase unter der<br />

Lei tung von Seraina Stoffel, Prof. Dr. Michael<br />

Dartsch und Prof. Ulrike Tiedemann tauchten wir<br />

voll in das Thema Improvisation ein und zeigten<br />

an diesem Abend eine auch für uns völlig neue<br />

improvisatorische Darbietung mit offenem Ende.<br />

Nach einem kleinen musikalischen Warm-up<br />

am Samstagmorgen ging es dann in verschiede ne<br />

Arbeitsphasen rund um die Improvisation. Ob im<br />

Tanz, beim Instrumentalspiel oder mit der Stimme<br />

– Improvisation ist immer und überall möglich.<br />

Das war in Ochsenhausen deutlich spürbar: nicht<br />

selten kam es vor, dass 50 Menschen gleichzeitig<br />

mit ihrem Stuhl improvisierten, spontan aufeinander<br />

reagierten und so ein einzigartiges Klangerlebnis<br />

zustande kam. Ein weiteres beeindruckendes<br />

Erlebnis war die Improvisation von Paul<br />

Giger (Violine), der zusammen mit drei Tänzern<br />

eine tolle Gestaltung mit überraschenden Wendungen<br />

schuf. Auch die Improvisatorin Angelika<br />

Sheridan erstaunte mit ihrer Improvisation mit<br />

Quer- und Bassflöte zum dokumentarischen<br />

Stumm film von Robert Flaherty »Nanook of the<br />

North«, aus dem Jahr 1922.<br />

Den Abschluss des dreitägigen Symposions<br />

bildeten kleine Diskussionsrunden zu verschiedenen<br />

Themen rund um die Improvisation. Auch<br />

Erlebnisse und Erfahrungen aus den Arbeitsphasen<br />

flossen mit ein, welche resümierend zusammengefasst<br />

und vorgestellt wurden.<br />

Für uns war dieses Wochenende eine interessante<br />

und intensive Erfahrung, von der wir noch<br />

lange zehren werden, denn Elementare Musikpädagogik<br />

ohne Improvisation ist für uns kaum<br />

denkbar. Die Referenten gaben uns viele Anregungen<br />

zum Ausprobieren und Tipps und Tricks<br />

zu unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Victoria Kunze, Nicole Schmidt<br />

34 Panorama<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Panorama<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

35


Publikationen<br />

»Neues hören und sehen …<br />

und vermitteln«<br />

CD »Initium« der HfM-Formation<br />

»Konzentrat«<br />

Pädagogische Modelle<br />

und Reflexionen zur Neuen Musik<br />

Den Auftrag der Kulturvermittlung vergessen wir<br />

Musikerinnen und Musiker leider allzu oft über<br />

die eigenen Strapazen im Bewältigen technischer<br />

und musikalischer Probleme unseres Berufs.<br />

Dass wir allerdings auf ein Publikum angewiesen<br />

sind, welches unsere Sprache versteht, berührt<br />

die Grundfeste der Musikvermittlung. Insbesondere<br />

im Bereich der Neuen Musik gilt es – nach<br />

dem Wegbrechen des ehemaligen Bildungsbürgertums<br />

– den Vermittlungsauftrag mit pädagogischen<br />

Strategien umzusetzen, damit wir diese<br />

spezielle Musikrichtung nicht vor tauben Ohren<br />

musizieren.<br />

Die vorliegende Publikation, aus der Reihe<br />

»strukturwandel« von Netzwerk Musik Saar hervorgegangen,<br />

leistet dazu wichtige Informationshilfe.<br />

In den einundzwanzig Beiträgen werden<br />

verschiedene Strategien und Handreichungen zur<br />

Vermittlung Neuer Musik dargestellt, darunter<br />

sehr praxisorientierte, wie etwa der Beitrag von<br />

Schneider/Sigmund über die Vermittlung von<br />

»Musik als Kunst«, oder der projektorientierte<br />

Beitrag von Dartsch/Schäfer/ Stiller über »Avantgarde<br />

im Kindergarten«. Dass sich daneben auch<br />

wissenschaftliche Beiträge zur Ontologie der Ver ­<br />

mitt lung von Neuer Musik in diesem Band<br />

be fin den, spricht für den universalen Charakter<br />

dieser Publikation. Das Ganze wird durch Interviews<br />

mit Komponisten und Projektbeschreibungen<br />

mit hohem Praxiswert vervollständigt.<br />

Fazit: Eine unbedingte Lese- und Kaufempfehlung<br />

an alle Musik-Schaffenden, die ihren Horizont<br />

in die sem wichtigen Bereich in Theorie und<br />

Praxis er weitern wollen.<br />

Prof. Dr. Jörg Abbing<br />

(red). Das Band-Projekt »Konzentrat« arbeitet im Dienst der Dekonstruktion:<br />

Grundlage der Arbeit bilden einige selten gespielte Originalkompositionen<br />

des American Songbook, die von den Bandmitgliedern individuell bearbeitet<br />

und arrangiert wurden. Kompositionen von Musikern wie Miles Davis, Wayne<br />

Shorter, Duke Ellington, Herbie Hancock, Steve Swallow und Thelonious<br />

Monk. Unter dem Titel »Initium« ist im Kölner Label JazzHausMusik nun<br />

die erste CD der jungen Musiker erschienen.<br />

Alle Band-Mitglieder sind Studierende der Jazz-Studiengänge der hfm<br />

Saar: Scarlett Seither, Petra Marcolin, Lukas Reidenbach, Luis Sales Cardoso<br />

und Dominik Rivinius.<br />

2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

36 Panorama<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Neue HfM-CD: 360°<br />

Percussion Plus Solo in Concert<br />

(red). »Ein Heidenspaß und echter Kunstgenuss«,<br />

so schrieb die Saarbrücker Zeitung über das Percussion-Konzert<br />

unserer Hochschule vom 8. Februar<br />

<strong>2012</strong>, mit dem das Percussion Project Saar sein<br />

Publikum zu begeistern wusste. Virtuos war die<br />

Percussiontruppe um Prof. Thomas Keemss unter<br />

dem Titel »Percussion Plus Solo in Concert« ans<br />

Werk gegangen und hatte mit fünf Kompositionen<br />

für Solopercussion und Ensemble ein bemerkenswertes<br />

Konzert geboten. In bester Spiellaune<br />

war es dabei den neun Ensemblemitgliedern der<br />

schlagenden Zunft gelungen, die Solowerke für<br />

Pauken, Marimbafon, Vibrafon, Drum Set und<br />

Snare Drum groovig und impulsiv zu interpretieren<br />

und damit das Phänomen Rhythmus auf den<br />

Punkt zu bringen. Wenige Tage nach dem Konzert<br />

packte die Truppe ihre Schlägeltaschen und<br />

den kompletten Instrumentenpark und begab<br />

sich drei Tage ins »Studio«. Der neurenovierte<br />

Konzertsaal der Alten Kirche St. Johann bot mit<br />

seiner modernen technischen Ausstattung dem<br />

Ensemble hierfür die richtige Voraussetzung und<br />

Atmosphäre. Unter dem Titel »360° – Percussion<br />

Plus Solo in Concert«, liegt das Ergebnis nun als<br />

CD vor.<br />

1<br />

»Neues hören und sehen …<br />

und vermitteln«<br />

Pädagogische Modelle und<br />

Reflexionen zur Neuen Musik<br />

Herausgegeben von Michael<br />

Dartsch, Sigrid Konrad und<br />

Christian Rolle<br />

ConBrio/Pfau-Verlag,<br />

Saarbrücken: <strong>2012</strong><br />

2<br />

»Initium«<br />

JazzHausMusik,<br />

rubyrec 08,<br />

www.jazzhausmusik.de<br />

3<br />

»360° Percussion<br />

Plus Solo in Concert«<br />

kann kostenfrei über<br />

die HfM bezogen werden<br />

Info:<br />

t.wolter@hfm.saarland.de<br />

4<br />

»Kontrabass!«,<br />

Thomas Schlink,<br />

Breitkopf Pädagogik.<br />

Heft 1 (201 0)<br />

Edition Breitkopf 8813,<br />

Heft 2 (<strong>2012</strong>)<br />

Edition Breitkopf 881 4<br />

»Kontrabass!«<br />

Eine Schule für Kinder und Jugendliche, Heft 2<br />

Im Verlag Breitkopf Pädagogik ist der zweite Band der Kontrabass-Schule<br />

»Kontrabass! Eine Schule für Kinder und Jugendliche« von Thomas Schlink<br />

erschienen. Beide Bände richten sich an Kontrabass-Schüler ab einem Alter<br />

von zirka acht Jahren ohne jegliche Vorkenntnisse, wobei natürlich Band<br />

zwei das Gelernte aus Band eins voraussetzt. Nachdem in Heft 1 das Zupfen<br />

und Streichen der leeren Saiten sowie das Spiel in der ersten Lage ausführlich<br />

behandelt ist, knüpft nun Band zwei mit einem ebenso sehr geordneten,<br />

gut ausgearbeiteten Konzept an das bereits Gelernte an.<br />

In dieser Ausgabe werden die zweite Lage, die halbe Lage, die dritte Lage<br />

sowie die zweite Hochlage und die dazu gehörenden Lagenwechsel behandelt.<br />

Darüber hinaus werden neue Bogenstriche, wie zum Beispiel Portato<br />

und Spiccato, vorgestellt.<br />

Da sich ganz unterschiedliche Spieltechniken des Kontrabasses entwickelt<br />

und etabliert haben (Spiel im Stehen, im Sitzen usw.) sowie auch unterschiedliche<br />

Bögen und Bogenhaltungen (deutscher Bogen, französischer<br />

Bogen) zum Einsatz kommen, verzichtet Schlink wie auch schon in Heft 1 auf<br />

fotografische Darstellungen oder Details zu Spieltechniken. Er gibt le diglich<br />

die notwendigen allgemeinen technischen Hinweise, die unabhängig<br />

von den bevorzugten Spieltechniken verwendet werden können. Dadurch<br />

ermöglicht Schlink sehr vielen Kontrabass-Lehrern ein Unterrichten mit<br />

Hilfe dieses Materials, ohne dass sie sich in eine bestimmte Spieltechnik<br />

gezwungen fühlen, oder als »falsch« angesehene Techniken »verbessern«<br />

müssten.<br />

Thomas Schlink führt die verschiedenen Lagen und vor allen Dingen<br />

den Lagenwechsel sehr behutsam ein und bietet durch die vielen Beispiele<br />

aus Orchester, Kammermusik und Jazz eine ideale Voraussetzung, um die<br />

Schüler auf das Orchester-, Ensemble- oder auch Bandspiel vorzubereiten.<br />

Viele Spielstücke sind mit einer zweiten Bassstimme ausgestattet, die<br />

auch mit Fagott, Cello oder Posaune gespielt werden kann oder es gibt dazu<br />

passende Klaviersätze (Thomas Blomenkamp), die so ausgearbeitet sind, dass<br />

es auch einem weniger »geübten« Pianisten möglich ist seine Schüler zu<br />

begleiten. Tipps zum sinnvollen Üben, verschiedene Etüden aus Schulen<br />

von Bottesini, Montag, Laska und Simandl sowie interessante illustrierte<br />

Informationen rund um das Instrument runden das Lehrmaterial gelungen<br />

ab. Die ansprechenden Illustrationen in beiden Bänden stammen von Dorothea<br />

Lindenberg und lockern das Erscheinungsbild auf, ohne die Ausgaben<br />

zu überfrachten.<br />

Fazit: Ein sehr gutes Lehrwerk, methodisch und didaktisch gut erarbeitet.<br />

Obwohl der Titel eine Schule für Kinder und Jugendliche ausweist, ist<br />

das Buch auch für den Unterricht mit erwachsenen Kontrabass-Schülern<br />

geeignet.<br />

Frank Göttel<br />

Panorama<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

37


Studium


Neue Perspektiven<br />

durch<br />

Vernetzung<br />

Dr. Christine Baus<br />

Weitere Informationen<br />

zum Kompetenznetzwerk<br />

Qualitätsmanagement und<br />

Lehrentwicklung unter<br />

www.hfm.saarland.de<br />

Zwölf Musikhochschulen in<br />

Deutschland haben sich zu einem<br />

Netzwerk für Qualitätsmanagement<br />

und Lehrentwicklung zusammengeschlossen,<br />

um gemeinsam<br />

Fragen zur optimalen Gestaltung<br />

von Lehre und Studium zu beantworten<br />

und bedarfsgerechte<br />

Konzepte zur Unterstützung der<br />

professionellen Musikausbildung<br />

zu entwickeln. Mit dabei ist auch<br />

die Hochschule für Musik Saar.<br />

An einzelnen Musikhochschulen wurden<br />

in der Vergangenheit durchaus<br />

bereits Evaluationsmaßnahmen und<br />

Projekte zur Lehrentwicklung durchgeführt.<br />

»Dennoch bietet der Zusammenschluss<br />

eine einzigartige Möglichkeit die<br />

Akti vitäten in diesen Bereichen zu erweitern und<br />

einen Maßstab in der Professionalisierung zu setzen«,<br />

sagt der Kanzler der Hochschule für Musik<br />

Detmold, Hans Bertels, als einer der Initiatoren<br />

des Projektes. Und er fügt hinzu: »Der Vorteil einer<br />

großen Gemeinschaft liegt einfach darin, dass jeder<br />

seinen Teil zum Gelingen des Ganzen beitragen<br />

kann.«<br />

An den beteiligten Musikhochschulen in Bremen,<br />

Detmold, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg,<br />

Hamburg, Hannover, Köln, Lübeck, Saarbrücken,<br />

Weimar und Würzburg sind fortan wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Netzwerktätigkeit<br />

betraut. In Detmold ist das Zentrum<br />

des Netzwerkes angesiedelt, dazu gehören die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Geschäftsstelle<br />

und der IT-Betreuung sowie die Koordinatorinnen<br />

und Koordinatoren der Handlungsfelder »Netzwerk«,<br />

»Qualitätsmanagement«, »Lehrentwick lung«<br />

und »Beratung und Projekte«.<br />

Dass Detmold als Standort gewählt wurde, ist<br />

kein Zufall. Die Hochschule für Musik Detmold<br />

hat seit einigen Jahren im Rahmen von Systembefragungen<br />

aktiv am Thema Qualitätsmanagement<br />

und Lehrentwicklung gearbeitet. Als logische Konsequenz<br />

wurde hier die Idee für das Netzwerk geboren.<br />

Nicht zuletzt ist sein Bestehen der Tatsache<br />

geschuldet, dass für die speziellen Anforderungen<br />

von Musikhochschulen, welche ein Fächerspektrum<br />

vom künstlerischen Einzel- und Gruppenunterricht<br />

über verschiedene Seminarformen bis zur<br />

wissenschaftlichen Vorlesung abdecken, noch<br />

keine übergreifend nutzbaren hochschuldidaktischen<br />

Konzepte existieren. Die Leitung des Projek<br />

tes liegt in den Händen eines dreiköpfigen<br />

Vorstands sowie eines Netzwerkrates, der sich aus<br />

Vertretern der Führungsebene der beteiligten<br />

Hoch schulen zusammensetzt.<br />

An der Hochschule für Musik Saar ist als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin für das Kompetenz-<br />

Netzwerk seit April dieses Jahres Dr. Christine<br />

Baus tätig. Die 36-jährige Kunsthistorikerin studierte<br />

in Heidelberg, Bonn und Berlin und war<br />

zuvor als kuratorische Assistentin in Galerien der<br />

Stadt Esslingen tätig. Gemeinsam mit Kolleginnen<br />

und Kollegen der Hochschulen von Frankfurt,<br />

Hannover und Köln bildet sie innerhalb des<br />

Netzwerks eine Arbeitsgruppe, die sich vornehmlich<br />

mit Fragen der Lehrentwicklung beschäftigt.<br />

Andere Arbeitsgruppen des Netzwerks, die in<br />

ihrem Tätigkeitsbereich vergleichbar strukturiert<br />

sind, widmen sich den Themen »Qualitätsmanagement«,<br />

»Beratung und Projekte« sowie dem<br />

Handlungsfeld »Netzwerk«.<br />

Zunächst wird Dr. Baus an unserer Hochschule<br />

eine Bedarfs- und Machbarkeitsanalyse<br />

durchführen. Basis hierfür sind Interviews, die<br />

mit Angehörigen der hfm Saar aus allen Bereichen<br />

geführt werden. Die Teilnahme an der<br />

Be fragung ist freiwillig; die Interviews werden<br />

anonymisiert wissenschaftlich ausgewertet und<br />

sollen später als Muster für ähnliche Befragungen<br />

an anderen Hochschulen dienen. Aus den<br />

Ergebnissen der Analyse wird für die einzelnen<br />

Hochschulen ein konkreter Bedarf für die Praxis<br />

ermittelt. Dr. Christine Baus sagt über das innovative<br />

Pilotprojekt, das durchaus experimentelle<br />

Züge trägt: »Es ist eine einmalige Chance für jede<br />

teilnehmende Hochschule, denn die gängigen<br />

Instrumente zur Verbesserung der akademischen<br />

Lehrsituation sind hier nicht anwendbar. Wir<br />

können durch die Mitarbeit im Netzwerk nur<br />

gewinnen!«<br />

Für das vernetzte Forschungsprojekt im<br />

Bereich »Qualitätsmanagement« und »Lehrentwicklung«<br />

ist zunächst eine Laufzeit von vier Jahren<br />

vorgesehen, gefördert mit Mitteln aus dem<br />

Qualitätspakt Lehre des Bundes. Falls es sich<br />

bewährt, kann es um weitere vier Jahre verlängert<br />

werden. Erste Ergebnisse und Maßnahmenkataloge<br />

der einzelnen Arbeitsgruppen sollen bereits<br />

im kommenden Jahr vorliegen. (red).<br />

Studium<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

39


Die Guten<br />

fördern<br />

Examina<br />

Sommersemester<br />

<strong>2012</strong><br />

HfM-Stipendiaten <strong>2012</strong><br />

StudienStiftungSaar<br />

und Deutschlandstipendium<br />

Mit der StudienStiftungSaar<br />

und dem Deutschlandstipendium<br />

sind leistungsstarke Instrumente<br />

für die Förderung begabter Studierender<br />

geschaffen worden.<br />

Das Besondere an diesen Stipendiaten-Programmen:<br />

Ihre Mittel<br />

speisen sich zu großen Teilen aus<br />

Spenden von Privatpersonen<br />

und Unternehmen.<br />

(red). Der zentrale Auftrag der StudienStiftung­<br />

Saar ist – in Kooperation mit den saarländischen<br />

Hochschulen – die Förderung junger Menschen,<br />

die sich durch bemerkenswerte Leistungen und<br />

eine herausragende Leistungsbereitschaft auszeichnen.<br />

Das Stipendium gibt ihnen die Möglichkeit,<br />

sich noch stärker auf ihr Studium zu<br />

konzentrieren und schon frühzeitig berufsrelevante<br />

Kontakte zu knüpfen. Im Jahr 2011 erhielten<br />

bereits zwölf hfm-Studierende eine Unterstützung<br />

durch die StudienStiftungSaar.<br />

Deutschlandstipendium heißt das Förderprogramm,<br />

mit dem die Bundesrepublik Deutschland<br />

das Ziel verfolgt, das Verhältnis der Hochschulen<br />

zu ihren Studierenden zu verbessern und dauerhaft<br />

starke Bande zu knüpfen. Das Deutschlandstipendium<br />

ist das größte öffentlich-private Gemeinschaftsprojekt<br />

im Bildungsbereich, das es je gab.<br />

Mehr als 2.000 Förderer machen bereits mit. Und<br />

jeden Monat werden es mehr. Sie alle gemeinsam<br />

leben eine Stipendienkultur, die Deutschlands<br />

Spitzen position langfristig sichert. Die deutsche<br />

Hochschullandschaft bietet weltweit einzigartige<br />

Voraussetzungen für engagierte und begabte<br />

Stu die rende.<br />

Das Besondere am Deutschlandstipendium ist,<br />

dass sich die Bundesregierung mit den Förderern<br />

solidarisch zeigt und die Fördersumme verdoppelt.<br />

Spendet also jemand 1.800 Euro, werden daraus<br />

3.600 Euro und der/die Stipendiat /in erhält<br />

300 Euro im Monat. Gefördert werden begabte<br />

Studierende an den saarländischen Hochschulen,<br />

die sich durch gute Noten auszeichnen, bereit sind<br />

Verantwortung zu übernehmen oder Hindernisse<br />

im eigenen Lebens- und Bildungsweg erfolgreich<br />

meistern. Für das Studienjahr <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> konnte<br />

die hfm Saar insgesamt schon sechs Deutschland-Stipendien<br />

ver geben.<br />

Info<br />

www.studienstiftungsaar.de<br />

www.deutschlandstipendium.de<br />

Grundstudiengänge<br />

LEHRAMT<br />

Dominik Jensen (Klavier)<br />

Lisa Knörzer (Klavier)<br />

Diana Schmid (Violoncello)<br />

Mark Vogt (Gitarre)<br />

Julia Zurek (Klavier)<br />

DIPLOMPRÜFUNG<br />

Eva Karolina Behr<br />

(Querflöte)<br />

Stefan Bone (Klavier)<br />

Jan Demjan (Gesang)<br />

Laura Demjan (Gesang)<br />

Kathrin Denner (Trompete)<br />

Björn Heimann (Trompete)<br />

Jon Hess-Andersen (Violine)<br />

Matthias Heyne<br />

(Jazz-Posaune)<br />

Justus Loges (Violoncello)<br />

Matthias von Piechowski<br />

(Querflöte)<br />

Cornelia Schmid (Gesang)<br />

Julia Schmidt (Violine)<br />

Julia Schüly (EMP)<br />

Johanna Tometten<br />

(Querflöte)<br />

Vera Völker (Gesang)<br />

BACHELOR-<br />

ABSCHLUSS<br />

Juan Sebastian Arauz<br />

Herrera (Jazz-Klavier)<br />

Thomas Auner (Violoncello)<br />

I–Jan Huang (Kontrabass)<br />

Manuel Krass (Jazz-Klavier)<br />

Gilles Krein (Schlagzeug)<br />

Aufbaustudiengänge<br />

Konzertreife<br />

Charlotte de Gezelle<br />

(Violine)<br />

Marie Gabriel (Violine)<br />

Jordi Herrera Roca (Violine)<br />

Chloé Kiffer (Violine)<br />

Joon Hyun Kim (Klavier)<br />

Miku Konuma<br />

(Kammermusik, Klavier)<br />

Sung-Bin Kum (Violine)<br />

Chun Li (Oboe)<br />

Eun-Hee Shin (Violine)<br />

Ae-Ri Song (Oboe)<br />

Yo-Han Yu (Neue Musik)<br />

Solistenreife<br />

Gonzalo Andres<br />

Paredes Campos (Klavier)<br />

Ekaterina Romantchouk<br />

(Violine)<br />

Eri Takeguchi (Orgel)<br />

Claudia<br />

Meyer-Stipendium<br />

Sarah Beatrice Kirner<br />

Bruno und<br />

Elisabeth Meindl-<br />

Stiftung<br />

Thomas Auner<br />

Theresa Clauberg<br />

Luis Fernando Guimaraes<br />

Borten<br />

Xu-Xiang Guo<br />

Daniel Quynh Hoang<br />

Go-Yun Jung<br />

Jiyoung Kim<br />

Svitlana Kosenko<br />

Christoph Maisch<br />

Inna Maslova<br />

Patrizia Verena Messana<br />

Dante Daniel Montoya<br />

Zepeda<br />

Mirijam Oster<br />

Carolina Rocio Perez<br />

Bokyung Seong<br />

Ying Yin<br />

Indre Zelenyte<br />

Förderpreis<br />

der HfM Saar<br />

für herausragende<br />

Leistungen<br />

ausländischer<br />

Studierender<br />

Youngwha Jeon<br />

40 Studium<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Campus<br />

Campus<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

41


Aus den Klassen<br />

Klavierklasse<br />

Prof. Duis, Prof. Antonicelli<br />

Kontrabassklasse<br />

Prof. Wolfgang Harrer<br />

Blockflötenklasse<br />

Thomas Kügler<br />

Kammermusikklasse<br />

Prof. Peter Leiner<br />

Flötenklasse<br />

Prof. Gaby Pas-Van Riet<br />

Jung Song-Wook hat gleich<br />

bei zwei Wettbewerben<br />

in Italien einen 1. Preis<br />

gewonnen. Sowohl beim<br />

Internationalen Wettbewerb<br />

»Magnificat Lupiae«<br />

von Lecce als auch beim<br />

»3. Concorso Internazionale<br />

Giovani Musicisti« in<br />

Legnago belegte er unter<br />

Mitbewerbern aus aller<br />

Welt den vordersten Rang.<br />

Kompositionsklasse<br />

Prof. Theo Brandmüller<br />

Die HfM-Kompositionsstudentin<br />

Kathrin Denner<br />

ist mit einem Künstler-<br />

Förderstipendium der Stadt<br />

Saarbrücken ausgezeichnet<br />

worden. Der Preis, der<br />

jährlich vergeben wird,<br />

ist mit 4 .000 Euro dotiert.<br />

»Die Komponistin findet<br />

mit ihrer Musik zu einer<br />

gleichzeitig neuen, dem<br />

Experiment zugewandten,<br />

wie auch einer sehr<br />

sinnlichen Sprache«, heißt<br />

es unter anderem in<br />

der Begründung der Jury.<br />

Klarinettenklasse<br />

Prof. Johannes<br />

M. Gmeinder<br />

Die Studentin Nathalie<br />

Ludwig ist seit <strong>2012</strong><br />

Mitglied in der<br />

Jungen Deutschen<br />

Philharmonie und dort<br />

Gruppensprecherin.<br />

Xu-Xiang Guo erhielt<br />

eine Praktikantenstelle im<br />

Philharmonischen Orchester<br />

der Stadt Heidelberg<br />

und ist als Stipendiat der<br />

hochschuleigenen Bruno<br />

und Elisabeth-Meindl-<br />

Stiftung ausgezeichnet<br />

worden. Der Absolvent<br />

der Kontrabassklasse<br />

Patricio Banda hat eine<br />

Praktikantenstelle bei den<br />

Essener Philharmonikern<br />

erhalten.<br />

Gitarrenklasse<br />

Stefan Jenzer<br />

Beim diesjährigen<br />

Bundeswettbewerb »Jugend<br />

musiziert« haben Schüler<br />

der HfM-Gitarrenklasse<br />

große Erfolge erzielt.<br />

In der Wertung »Gitarre<br />

solo« erhielt der Jungstudent<br />

Pierre Hubertus in<br />

der Altersgruppe 5 den<br />

2. Preis. In der Altersgruppe<br />

4 gewannen Andreas<br />

Walle und Pierre Hubertus<br />

jeweils den 2. Preis.<br />

Schließlich gewann die<br />

von Stefan Jenzer betreute<br />

Jolina Beuren mit der<br />

Höchst punktzahl von<br />

25 Punkten den 1. Preis.<br />

Insgesamt waren in<br />

Stuttgart 150 Gitarristen<br />

am Start.<br />

Die HfM-Blockfötenklasse<br />

konnte national<br />

und international große<br />

Erfolge erzielen. Lea Sobbe,<br />

Jung studentin der<br />

Klasse Kügler, hat beim<br />

Bundeswettbewerb »Jugend<br />

musiziert« in Stuttgart<br />

maximale 25 Punkte und<br />

somit einen ersten Preis<br />

gewonnen. Beim<br />

inter nationalen Blockflötenwettbewerb<br />

»Mieke van<br />

Weddingen« in Mechelen/<br />

Belgien haben des Weiteren<br />

Maxi Kaun und Anne<br />

Clement (Jungstudentin)<br />

in ihrer Kategorie jeweils<br />

einen 2. Preis gewonnen.<br />

Violaklasse<br />

Prof. Jone Kaliunaite<br />

Ji-Soo Park hat einen<br />

Aushilfsvertrag am Theater<br />

Freiburg erhalten.<br />

Trompetenklasse<br />

Prof. Robert Hofmann<br />

und Prof. Peter Leiner<br />

Der 15-jährige Jungstudent<br />

Sandro Hirsch hat beim<br />

Bundeswettbewerb »Jugend<br />

musiziert« den einzigen<br />

1. Preis seiner Altersgruppe<br />

mit der Höchstpunktzahl<br />

25 errungen. Aufgrund<br />

seiner außergewöhnlichen<br />

künstlerischen Leistungen<br />

wurde er als Solisten-Stipendiat<br />

in die renommierte<br />

Jürgen-Ponto-Stiftung<br />

aufgenommen. Des<br />

Weiteren bekam er einen<br />

der begehrten Plätze im<br />

Bundesjugendorchester.<br />

Felix Schauren hat<br />

eine Einladung zur Sommer ­<br />

arbeitsphase mit anschließenderEuropa-Tournee<br />

der Jungen Deutschen<br />

Philharmonie erhalten.<br />

Das mehrfach preisgekrönte<br />

Blechbläserquintett<br />

LJO-Brass, das seit seiner<br />

Gründung 2007 in der<br />

HfM-Kammermusik-Klasse<br />

von Prof. Peter Leiner<br />

eine intensive Betreuung<br />

genießt, darf auf eine neue<br />

Stufe in der »Karriere leiter«<br />

stolz sein: Das Ensemble<br />

wurde im April <strong>2012</strong><br />

Stipendiatenensemble der<br />

renommierten rheinlandpfälzischen<br />

Landesstiftung<br />

»Villa musica«.<br />

Außerdem produzierte<br />

das Quintett im April <strong>2012</strong><br />

eine CD-Aufnahme beim<br />

Bayerischen Rundfunk in<br />

München. Johannes Leiner<br />

und Bruno Wipfler, beide<br />

Mitglieder des Ensembles,<br />

errangen im Mai <strong>2012</strong><br />

jeweils einen 1. Bundespreis<br />

bei »Jugend musiziert« in<br />

der Solowertung.<br />

Kammermusikklasse<br />

Prof. Tatevik Mokatsian<br />

Das Et Arsis-Quartett<br />

ist für die Konzertreihe<br />

»Clavier-Salon« (Göttingen)<br />

in der Konzertsaison<br />

<strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> als Ensemble<br />

in residence verpflichtet<br />

worden. Außerdem geht<br />

das Quartett im Dezember<br />

<strong>2012</strong> auf Spanien-Tournee<br />

mit vier Konzerten<br />

unter anderem in Madrid,<br />

V<strong>alla</strong>dolid und Bilbao.<br />

Die Mitglieder des<br />

Ensembles sind: Hristina<br />

Taneva (Klavier), Velislava<br />

Taneva (Violine), Ainis<br />

Kasperavi ius (Viola) und<br />

Diego Hernández Suárez<br />

(Violoncello).<br />

Elisabeth Hartschuh<br />

hat beim diesjährigen<br />

Wettbewerb der deutschen<br />

Musikhochschulen in<br />

Düsseldorf die Finalrunde<br />

erreicht.<br />

Myriam Ghani hat<br />

beim IV. Internationalen<br />

Oberstdorfer Flötenwettbewerb<br />

den Förderpreis<br />

der Jury gewonnen. Verbunden<br />

mit der Auszeichnung<br />

war die Teilnahme am<br />

Preisträgerkonzert.<br />

Violoncelloklasse<br />

Prof. Gustav Rivinius<br />

Peter Somodari, ehemaliger<br />

Student in der Cello-Klasse<br />

von Prof. Gustav Rivinius,<br />

wurde zum 1. Solocellisten<br />

der Wiener Philharmoniker<br />

ernannt. Nach seinem<br />

Studium in Saarbrücken<br />

war Peter Somodari einige<br />

Jahre Cellist des Keller-<br />

Quartetts, anschließend<br />

1. Solocellist des Opernhauses<br />

Luzern.<br />

Flötenklasse<br />

Tatjana Ruhland<br />

Myriam Ghani, frühere<br />

Studentin der Flötenklasse<br />

von Tatjan Ruhland, hat<br />

ein Bayreuth-Stipendium<br />

des saarländischen<br />

Richard-Wagner-Verbandes<br />

erhalten.<br />

42 Campus<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


1<br />

2<br />

1<br />

Großes Jazzfest: Sehr<br />

erfolgreich verlief die<br />

1. Völklinger JazzNacht,<br />

die von verschiedenen<br />

Jazz-Formationen der HfM<br />

Saar und Gastmusikern<br />

gestaltet wurde. Zahlreiche<br />

Zuhörer genossen das breit<br />

gefächerte musikalische<br />

Angebot auf mehreren<br />

Bühnen der ehemaligen<br />

Völklinger Hütte. Die Völklinger<br />

JazzNacht wurde<br />

von unserer Hochschule in<br />

Zusammenarbeit mit dem<br />

Weltkulturerbe Völklinger<br />

Hütte veranstaltet.<br />

3<br />

Im Rahmen ihres Studienaufenthalts<br />

an der New<br />

Yorker Juillard School<br />

trat die HfM-Studentin<br />

Isabel Gehweiler<br />

(Violoncello) gemeinsam<br />

mit anderen deutschen<br />

Stipendiaten in der weltberühmten<br />

Carnegie-Hall<br />

auf. Das Konzert hatte der<br />

Deutsche Akademische<br />

Austauschdienst (DAAD)<br />

zu Ehren seiner Amerika-<br />

Stipendiaten veranstaltet.<br />

Foto © Beowulf Sheehan<br />

3<br />

2<br />

HfM-Kammermusik<br />

vom Feinsten: »Brahms,<br />

der Fortschrittliche« war<br />

das Motto der 5. HfM-<br />

Woche der Kammermusik.<br />

Unter der künstlerischen<br />

Leitung von Prof. Tatevik<br />

Mokatsian musizierten<br />

Lehrende und Studierende<br />

der Hochschule bei fünf<br />

hochklassigen Konzerten,<br />

die vom Publikum<br />

begeistert aufgenommen<br />

wurden.<br />

4<br />

»Hörprobe« mit<br />

Bravour bestanden:<br />

Innerhalb der Reihe<br />

Hörprobe war im Mai<br />

Deutschlandradio Kultur<br />

zu Gast an unserer<br />

Hoch schule. Studierende<br />

der HfM Saar demonstrierten<br />

mit unterschiedlichen<br />

Instrumental- und<br />

Vokalbesetzungen in der<br />

bundesweit ausgestrahlten<br />

Live-Sendung ihr<br />

ganzes Können. Das<br />

Foto zeigt Hörprobe-<br />

Moderatorin Petra Rieß<br />

im Gespräch mit den<br />

HfM-Studierenden<br />

Lorenz Blaumer und<br />

Velislava Taneva.<br />

4<br />

Campus<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

43


Namen &<br />

Nachrichten<br />

1<br />

Sibylle Mahni<br />

2<br />

Frank Wörner<br />

3<br />

Georg Grün<br />

© Astrid Karger<br />

4<br />

David Grimal<br />

Neu berufen<br />

»Klang und Seele«<br />

Die neue HfM-Hornprofessorin Sibylle Mahni<br />

»Es macht mir großen Spaß zu beobachten, wie sich junge Menschen<br />

entwickeln und zu vollwertigen Musikern heranreifen«,<br />

sagt Sibylle Mahni, die neue hfm-Professorin für Horn, über<br />

die Motivation für ihre Lehrtätigkeit an unserem Haus. Sie<br />

möchte den Studierenden helfen, auf eigenen Füßen zu stehen,<br />

wenn sie ihnen ihr ganzes instrumentaltechnisches und musikalisches<br />

Knowhow näherbringt. Und außerdem »lerne ich auch<br />

wahnsinnig viel für meine eigene persönliche Entwicklung!«<br />

Sibylle Mahni wurde 1974 in Lund (Schweden) als Tochter<br />

Schweizer Eltern geboren. Zum Horn fand sie erst spät. Bereits<br />

im Alter von vier Jahren erhielt sie Klavierunterricht. Mit neun<br />

Jahren fing sie an, Trompete zu spielen und wechselte mit 15<br />

Jahren zum kreisrunden Blasinstrument. Es war der große<br />

Bruder, der ihre Begeisterung für das Blech weckte und sie in<br />

sein Bläser-Quintett aufnahm, wo sie der »weiche, dunkle und<br />

kraftvolle Klang« des Horns zusehends faszinierte. Mit allen<br />

drei Instrumenten war Sibylle Mahni mehrfache Bundespreisträgerin<br />

beim Wettbewerb »Jugend musiziert«. 1992 begann<br />

sie das Hornstudium bei Prof. Marie-Luise Neunecker an der<br />

Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am<br />

Main, das sie 2002 mit dem Konzertexamen abschloss. Das Bun­<br />

desjugendorchester und das Schleswig-Holstein-Musikfestival<br />

Orchester waren ebenso Stationen ihres frühen musikalischen<br />

Werdeganges wie das Projekt »Villa Musica« und ein Stipendium<br />

der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Derzeit arbeitet<br />

sie als Solo-Hornistin im Frankfurter Museumsorchester;<br />

2007 übernahm sie außerdem eine Professur an der Hochschule<br />

für Musik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Sibylle<br />

Mahni war bei vielen internationalen Wettbewerben erfolgreich<br />

und hat als Solistin und Kammermusik-Partnerin bei bedeutenden<br />

Orchestern und Ensembles mitgewirkt.<br />

Die neue hfm-Hornprofessorin hat keine besonderen<br />

musikalischen Vorlieben, aber sie muss in einem Stück »Klang<br />

und Seele« hören. Das findet sie in Werken aus allen Epochen<br />

sowie in den Schöpfungen zeitgenössischer Komponisten wie<br />

György Ligeti oder Jörg Widmann. Bach und Mozart sind für<br />

sie allerdings unbestritten die »größten Meister«.<br />

Von ihrer neuen Wirkungsstätte an der Saar zeigt sie sich<br />

begeistert: »Die hfm Saar ist klein aber fein. Das ausgezeichnete<br />

Lehrpersonal zeigt, dass hier Wert auf Qualität gelegt wird.« Im<br />

Herbst hat die Künstlerin neben ihrer Lehrtätigkeit wieder viel<br />

zu tun: Konzerte und Festivals erwarten sie in unterschiedlichen<br />

Formationen. Für die Mutter von zwei Kindern im Alter<br />

von neun und zwölf Jahren bleibt dann nicht mehr viel Zeit für<br />

Freizeitaktivitäten.<br />

Thomas Wolter<br />

Der Allrounder<br />

Der neue HfM-Gesangsprofessor Frank Wörner<br />

Mit Frank Wörner hat an unserer Hochschule ein ungemein<br />

vielseitiger Künstler und Pädagoge eine Gesangsprofessur<br />

übernommen. Der erst spät berufene Sänger studierte zunächst<br />

Schulmusik mit Hauptfach Gitarre an der Musikhochschule<br />

in Stuttgart, später Alte Musik und Renaissance-Laute an der<br />

Schola Cantorum in Basel. Seinen ersten Gesangsunterricht<br />

erhielt Wörner ebenfalls in Basel bei Kurt Widmer – da zählte<br />

der musikalische Allrounder schon stattliche 21 Lenze. An der<br />

Opernschule in Stuttgart setzte er seine Gesangsausbildung<br />

dann bei Luisa Bosabalian und Carl Davis fort. Und so ganz<br />

nebenbei machte Wörner auch noch seinen Magister in Geisteswissenschaften<br />

– mit den Fächern Literaturwissenschaft, Psychologie<br />

und Philosophie.<br />

Von diesem ungewöhnlich breit gefächerten Bildungshintergrund<br />

lebt denn auch der umfassende Unterricht des neuen<br />

hfm-Professors, der sich selbst als einen »leidenschaftlichen<br />

Pädagogen« bezeichnet. Schon während seines Studiums unterrichtete<br />

er Gitarre, später war er Lehrbeauftragter für Gesang an<br />

der Musikhochschule Stuttgart, dann an gleicher Stelle Dozent<br />

im »Studio für Stimmkunst und neues Musiktheater« sowie im<br />

Masterstudiengang »Neue Vokalmusik«. Daneben hat er eine<br />

44 Campus<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


1—4 (v. l. n. r.)<br />

Vielzahl von szenischen Projekten mit Schülern und Studenten<br />

geleitet und Gastdozenturen im Bereich »Neue Vokalmusik« in<br />

der ganzen Welt wahrgenommen.<br />

An unserer Hochschule möchte Wörner eine Gesangsklasse<br />

aufbauen, die sich auch mit Alter und Neuer Musik beschäftigt.<br />

Nach dem Auftakt mit Werken des Barock-Komponisten<br />

Heinrich Schütz ist im <strong>Wintersemester</strong> folgerichtig ein Projekt<br />

mit Vokalmusik des 20. Jahrhunderts vorgesehen. Was ihm für<br />

seinen Unterricht besonders wichtig ist: seinen Studenten nicht<br />

nur eine fundierte musikalische Basis zu vermitteln, sondern<br />

ihnen auch die Freude an der Musik nahezubringen. »Der<br />

größte Feind des Musikers ist die Angst«, sagt der Anhänger von<br />

Tai Chi und anderen entspannenden Körpertechniken.<br />

Der neue hfm-Gesangspädagoge kann selbst eine beeindruckende<br />

Künstlerkarriere vorweisen. Neben verschiedenen<br />

Engagements an Theatern rund um den Globus hat er sich<br />

auch als Konzert- und Liedsänger einen Namen gemacht. Sein<br />

ausgesprochenes Faible galt schon immer der Neuen Musik. Er<br />

hat mit vielen namhaften Ensembles der zeitgenössischen Tonkunst<br />

(Ensemble Modern, Ensemble Recherche, MusikFabrik<br />

Köln, Ensemble Contrechamps Genf, VocaalLab Amsterdam)<br />

und bedeutenden Komponisten wie Karl Heinz Stockhausen,<br />

Helmut Lachenmann und Pierluigi Billone zusammengearbeitet.<br />

Uraufführungen und Aufführungen neuer Vokalmusik<br />

führten ihn nach Paris, Brüssel, Amsterdam, Berlin, Dresden,<br />

Rom und Jerusalem.<br />

Verheiratet mit einer Bühnenbildnerin ist der Vater zweier<br />

Kinder in seiner Freizeit ein begeisterter Theaterbesucher und<br />

Literaturliebhaber. Darüber hinaus organisiert er in seiner<br />

Heimatstadt Esslingen mit Freunden das tonArt-Festival und<br />

ist dort auch Leiter von »Resonanz Musik« – eine Reihe, die<br />

sich mit Sprache und Musik auseinandersetzt. Alles kann der<br />

Tausend sassa jedoch auch wieder nicht in seinem prall gefüllten<br />

Terminkalender unterbringen: »Wenn ich Zeit hätte, würde ich<br />

gerne mal wieder mehr wandern gehen.«<br />

Thomas Wolter<br />

an der Musikhochschule Mannheim, mit deren Kammerchor<br />

er auf hohem musikalischen Niveau ebenfalls international<br />

erfolgreich ist. Mit dem Großen Chor, dem Sinfonieorchester<br />

der Hochschule sowie dem Kurpfälzischen Kammerorchester<br />

führt er regelmäßig chorsinfonische und oratorische Werke auf.<br />

Im Rahmen des erasmus-Austauschprogramms der Europäischen<br />

Union unterrichtet er seit 2006 regelmäßig am Conservatorio<br />

di Musica Giuseppe Tartini in Triest und lehrte 2010<br />

mehrfach am Royal College of Music Stockholm.
<br />

Vertretungsprofessur für David Grimal<br />

(red). Der international renommierte Geiger David Grimal ist<br />

an der hfm Saar auf eine Vertretungsprofessur für Violine berufen<br />

worden. Die Professur ist zunächst auf ein Jahr befristet.<br />

David Grimal wurde 1973 geboren und begann das Violinspiel<br />

im Alter von fünf Jahren. Im Anschluss an sein Studium am<br />

Conservatoire National Supérieur de Paris vertiefte er dieses<br />

durch mehrere Meisterklassen, vor allem bei Isaac Stern und<br />

Shlomo Mintz. Die zufällige Begegnung mit Philipp Hirschhorn,<br />

der sein Mentor wurde, war sowohl musikalisch als auch<br />

in Hinblick auf seine internationale Karriere entscheidend.<br />

Personalia<br />

Der hfm-Lehrbeauftragte Stefan Jenzer ist vom Deutschen<br />

Musikrat als Juror zum »Deutschen Orchesterwettbewerb« eingeladen<br />

worden. Der Wettbewerb fand im Mai in Hildesheim<br />

statt. Ebenso wurde er in die Bundesjury »Gitarre« des Wettbewerbs<br />

»Jugend musiziert« nach Stuttgart eingeladen. Wegen<br />

der Teilnahme eigener Schüler hat er aber auf eine Mitwirkung<br />

verzichtet.<br />

Georg Grün:<br />

Neuer Professor für Chorleitung<br />

(red). Der renommierte Chordirigent Georg Grün wird an der<br />

Hochschule für Musik Saar zum <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong>/<strong>2013</strong> die<br />

Professur für Chorleitung übernehmen. Georg Grün studierte<br />

Kirchen- und Schulmusik, Dirigieren, Katholische Theologie<br />

und Musikwissenschaft an der hfm Saar und der Universität des<br />

Saarlandes sowie Orgelimprovisation bei Jean-Pierre Leguay<br />

in Paris. Nach seinem Studium gründete er den KammerChor<br />

Saarbrücken, mit dem er schnell auch internationale Beachtung<br />

fand. 2000 folgte er einem Ruf auf eine Dirigierprofessur<br />

Campus<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

45


Namen &<br />

Nachrichten<br />

Wir gratulieren<br />

In den Ruhestand verabschiedet<br />

65. Geburtstag von Wilhelm Ohmen<br />

(red). Der hfm-Lehrbeauftragte für Klavier Wilhelm Ohmen<br />

feiert in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag. Ohmen unterrichtet<br />

seit 1990 an der Hochschule für Musik Saar. Über sein langjähriges<br />

Wirken an unserem Haus sagt er im Rückblick: »Es hat<br />

mir stets Freude gemacht, meine Studierenden im Rahmen ihrer<br />

Fähigkeiten dazu motivieren zu können, gut Klavier zu spielen.<br />

So gelangen aus den verschiedensten Studienbereichen immer<br />

sehr erfreuliche Abschlussprüfungen.«<br />

Mit seiner differenzierten Anschlagskultur und seinem ausgeprägten<br />

stilistischen Empfinden hat sich Ohmen als Konzert-<br />

Pianist einen Namen gemacht. Die Ernsthaftigkeit seiner Programmzusammenstellungen<br />

und sein konzentriertes, beseeltes<br />

Spiel werden von der Fachwelt hoch geschätzt. »Ohmens Klavierspiel<br />

mutet zur gleichen Zeit beseelt und streng an, scheint<br />

gleichermaßen zu virtuosem Ausbruch bereit und vollkommen<br />

beherrscht zu sein« (Sigfried Schibli).<br />

Tourneen führen Wilhelm Ohmen in die meisten Länder<br />

Europas, nach Japan und nach Südamerika, er konzertiert u. a.<br />

in Madrid, Brüssel, Edinburgh, Stockholm, Helsinki und in<br />

St. Petersburg. Zu den Höhepunkten zählen Klavierabende<br />

und Konzerte mit Orchester in der Philharmonie Berlin, dem<br />

Deutschen Schauspielhaus Berlin, der Hamburger Musikhalle,<br />

der Beethovenhalle Bonn, dem Leipziger Gewandhaus, beim<br />

Festival Chopin in Paris sowie eine Fernseh-Live-Übertragung<br />

aus dem Opernhaus in Kiew. Zahlreiche cd-Produktionen mit<br />

Zentralwerken der Klavierliteratur von Bach, Mozart, Beethoven,<br />

Schubert, Schumann, Chopin, Brahms, Liszt und Prokofjew<br />

liegen von ihm vor. Beliebt sind auch die Produktionen mit<br />

populären Klavierstücken »Piano pur«, berühmte Zugaben« und<br />

»Wunderwelt Klavier«. Wilhelm Ohmen wirkt ferner als Liedbegleiter<br />

und Herausgeber von Klaviereditionen.<br />

Ein Koffer bleibt in Saarbrücken<br />

Prof. Andreas Göpfert ist in den Ruhestand eingetreten<br />

Zum Abschied überreichte der Rektor einen Blumenstrauß<br />

und einen Stich von der Saarbrücker Ludwigskirche. Als ihm<br />

dann noch »seine« Sänger überraschend ein Ständchen brachten,<br />

konnte Andreas Göpfert seine Rührung kaum mehr verbergen.<br />

Nach 16-jähriger erfolgreicher Tätigkeit als Professor<br />

für Chorleitung an unserer Hochschule ist der gebürtige<br />

Dresdener zum Ende des Sommersemesters in den Ruhestand<br />

eingetreten.<br />

Auch wenn es den Pensionär wieder zurück in die alte sächsische<br />

Heimat zieht, nach Leipzig in die Nähe von Kindern<br />

und Enkeln, wird er in Saarbrücken mindestens noch einen<br />

Koffer zurücklassen. Zu tief sind die menschlichen Bindungen,<br />

die er mit Kollegen im Lehrkörper und der Verwaltung der<br />

Hochschule geknüpft hat, zu zahlreich die Freundschaften mit<br />

ehemaligen Studenten und natürlich auch zu Mitgliedern der<br />

Evangelischen Chorgemeinschaft an der Saar, jenes vorzügliche<br />

Amateur-Ensemble, das lange Jahre das zweite musikalische<br />

Standbein des Chordirigenten in Saarbrücken war und<br />

das unter seiner Leitung so prächtig gediehen ist. »Mindestens<br />

zwei Mal pro Jahr«, so der ehemalige hfm-Professor, wird er in<br />

Zukunft Saarbrücken einen Besuch abstatten. Da mag auch die<br />

eine oder andere kulinarische Köstlichkeit der Region für den<br />

Feinschmecker ein Beweggrund sein.<br />

1947 in Dresden geboren, übernahm Andreas Göpfert 1996<br />

in der Nachfolge von Volker Hempfling den Lehrstuhl für<br />

Chorleitung an unserem Haus. 1997 wurde er zudem künstlerischer<br />

Leiter der Evangelischen Chorgemeinschaft an der<br />

Saar. Der 1946 von Karl Rahner begründete Laienchor erwarb<br />

sich unter Göpferts Händen in wenigen Jahren als »semiprofessionelles<br />

Ensemble mit hoher Aussagekraft« einen vorzüglichen<br />

Ruf.<br />

Schon von Jugend an hat die Chormusik den Dirigenten<br />

und Hochschullehrer geprägt. Zunächst sang er im Dresdener<br />

Kreuzchor, wo ihn insbesondere Kreuzkantor Rudolf Mauersberger<br />

musikalisch nachhaltig beeinflusste. Nach seinem Studium<br />

der Musikwissenschaften, Schulmusik und Germanistik<br />

wurde er Mitglied des renommierten Kammerchors »Hallenser<br />

Madrigalisten«, dessen Leitung er später übernahm.<br />

In seiner 16-jährigen Tätigkeit an unserer Hochschule hat<br />

Andreas Göpfert viele erfolgreiche junge Chorleiter ausgebildet,<br />

die als Schul- und Kirchenmusiker ihren Weg gemacht<br />

haben. Dabei fiel ihm zu Beginn seiner Lehrtätigkeit die<br />

Umstellung von festen Chorgefügen auf Hochschul-Chöre mit<br />

46 Campus<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


1—3 (v. l. n. r.)<br />

1<br />

Wilhelm Ohmen<br />

2<br />

Blumen zum Abschied:<br />

HfM-Rektor Wolfgang<br />

Mayer verabschiedet<br />

Prof. Andreas<br />

Göpfert (rechts) in den<br />

Ruhestand.<br />

Foto © Uwe Bellhäuser<br />

3<br />

Bernd Paulus<br />

einer naturgemäß hohen Fluktuation nicht leicht. Mit seiner<br />

ruhigen und besonnenen Art, gepaart mit großer künstlerischer<br />

Kompetenz, konnte der einfühlsame Zuhörer das Vertrauen<br />

seiner Studenten gewinnen und sie zu ausgezeichneten Leistungen<br />

motivieren. In guter Erinnerung bleiben dem Emeritus<br />

besonders die Aufführungen großer Werke der Chorliteratur,<br />

die Teilnahme an Festspielen und einige erlebnisreiche Konzertreisen<br />

mit Kammerchor und Hochschulchor der hfm Saar.<br />

In seiner neuen, alten Heimat wird der »Ruheständler«<br />

wohl keine Langeweile zu befürchten haben. Diverse Chöre in<br />

Leipzig haben ihn schon als Dirigenten angefragt. Neben seinen<br />

ehrenamtlichen Tätigkeiten in verschiedenen Vereinen und<br />

Verbänden des deutschen Chorlebens wird er auch einer ganz<br />

besonderen Neigung nachgehen: der Erforschung der Regionalgeschichte,<br />

insbesondere in ihrer sächsischen Ausprägung.<br />

Zudem wird sich der begeisterte Hobby-Historiker im Bereich<br />

der Denkmalpflege als Mitglied der Stiftung Deutscher Denkmalschutz<br />

engagieren. Bleibt zu hoffen, dass ihm und Ehefrau<br />

Edith noch etwas Zeit für die vier Enkelkinder verbleibt.<br />

Thomas Wolter<br />

Köln eine Trainerausbildung beim dfb absolviert – im selben<br />

Kurs übrigens wie Jupp Heynckes. Paulus hat anschließend viele<br />

saarländische Clubs erfolgreich betreut und besitzt gegenwärtig<br />

die uefa-a-Lizenz, die ihm eine europaweite Trainertätigkeit<br />

für fast alle Spielklassen ermöglicht.<br />

Bernd Paulus ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.<br />

Für den Ruhestand hat sich der scheidende Kollege viel<br />

vorgenommen: Er möchte sich gerne noch weiter für die Hochschule<br />

engagieren, seine sportliche Tätigkeit fortführen und<br />

even tuell wieder in die Kommunalpolitik einsteigen. Aber vor<br />

allem möchte er die Zeit nutzen, um sein Enkelkind Hannah<br />

aufwachsen zu sehen und mit seiner Frau Elisabeth all das zu<br />

unternehmen, was ihm seine knapp bemessene Freizeit bislang<br />

verwehrt hat. Für den Ruhestand wünschen wir dem scheidenden<br />

Kollegen viel Glück und viel Gesundheit.<br />

Der »Trainer« geht vom Platz<br />

Der langjährige Kollege Bernd Paulus tritt in den Ruhestand ein<br />

(red). »Mit zwei weinenden und einem lachenden Auge« geht<br />

nach eigenem Bekunden der langjährige Kollege in der hfm-<br />

Verwaltung, Bernd Paulus, zum Ende dieses Jahres in den Ruhestand.<br />

Am 1. November beginnt seine passive Freistellungsphase<br />

für die Altersteilzeit. Der rührige Verwaltungsangestellte<br />

hat sich im Laufe seiner Amtstätigkeit mit seinem freundlichen<br />

und hilfsbereiten Wesen große Beliebtheit bei Studierenden<br />

und Lehrenden erworben. »Ich werde Vieles vermissen. Vor<br />

allem die angenehme Zusammenarbeit mit den jungen Menschen«,<br />

sagt der angehende Ruheständler. Auch im Kreise der<br />

Kollegen/innen und Lehrenden haben sich im Laufe der langen<br />

Jahre viele Kontakte und Freundschaften ergeben.<br />

Bernd Paulus wurde 1950 in Merzig geboren und trat 1971<br />

in den öffentlichen Dienst ein. Bis zu seinem Wechsel an die<br />

hfm Saar war er 26 Jahre lang in der Verwaltung des Landeskrankenhauses<br />

Merzig tätig. Im Jahr 1997 nahm er seine<br />

Tätigkeit an unserer Hochschule auf; seit 1998 betreute er in<br />

verantwortlicher Position die Studierendenverwaltung. Neben<br />

seiner beruflichen Laufbahn war Paulus zeitweise auch in der<br />

Kommunalpolitik aktiv.<br />

Seine ganz große Leidenschaft galt und gilt noch immer dem<br />

Fußball. Der Beinaheprofi hat nach seiner aktiven Zeit als Spieler<br />

bei sv Merzig und sv Mettlach 1973 an der Sporthochschule<br />

Campus<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

47


Essay<br />

48 Auftakt <strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13


Prof. Dr. Klaus Velten<br />

Kritisches Stichwort:<br />

Urteil über Musik<br />

Das Kunsterlebnis versetzt<br />

den Menschen in einen<br />

»ästhetischen Zustand«:<br />

Immanuel Kant<br />

Die öffentliche Meinung zu diesem<br />

Thema drückt sich nach wie vor<br />

aus in dem lateinischen Sprichwort<br />

»De gustibus non disputandum«<br />

(Über Geschmack lässt sich<br />

nicht streiten). Das Diktum scheint eine weitergehende<br />

Erörterung des Themas auszuschließen.<br />

Es definiert das Kunsturteil als eine rein subjektive<br />

Äußerung, die darüber befindet, ob etwas<br />

gefällt oder nicht. So gesehen bleibt es völlig<br />

unverbindlich.<br />

Dieser verbreiteten Einstellung setzte bereits<br />

Immanuel Kant in seiner »Kritik der Urteilskraft«<br />

(1791) entgegen, dass das ästhetische Urteil zwar<br />

subjektiv sei, aber trotzdem einen Anspruch<br />

auf Allgemeingültigkeit erhebe. Er begründet<br />

diesen Anspruch, indem er die Bedingungen<br />

aufdeckt, unter denen das ästhetische Urteil möglich<br />

wird. Das ein solches Urteil veranlassende<br />

Kunst erlebnis versetzt den Menschen in einen<br />

»ästhetischen Zustand«, der ein wechselseitiges<br />

Zusammenspiel seiner Erkenntniskräfte – Einbildungskraft<br />

und Verstand – bewirkt. Dieses »freie<br />

Spiel« der Kräfte ist in der alltäglichen Wirklichkeitsbegegnung<br />

ausgeschlos sen, da hier das Prinzip<br />

der Zweckmäßigkeit gilt. Allein in der Begegnung<br />

mit Kunst wird dieses Prinzip aufgehoben<br />

und ermöglicht so einen Gleichgewichtszustand<br />

der Erkenntniskräfte. Die Wirksam keit dieses<br />

Zustands begründet die Verbindlichkeit der ästhetischen<br />

Urteilskraft.<br />

Im Zentrum der Kunstphilosophie Kants<br />

steht das urteilende Subjekt, weniger das zu<br />

beurteilende ästhetische Objekt. Soll der Verbindlichkeitsgrad<br />

eines ästhetischen Urteils gesteigert<br />

werden, so kommt man nicht umhin, Wertungskriterien<br />

zu entwickeln, die dazu befähigen, die<br />

Ranghöhe ästhetischer Gegenstände voneinander<br />

zu unterscheiden. Spätestens hier mündet der<br />

ästhetische Diskurs in eine Konflikt situation.<br />

Die Entwicklung von Wertungskriterien für<br />

Urteile über Musik sei normgebunden, so ein<br />

verbreiteter Einwand. Die Bezugsebene der Kriterien<br />

sei fast ausschließlich »klassische« Musik,<br />

deren Struktu rierung durch Analyse aufzudecken<br />

sei. Aus Analysearbeit hergeleitete Beurteilungskriterien<br />

wie Logik des Zusammenhangs einer<br />

Komposition, das gelungene oder misslungene<br />

Verhältnis von Mannigfaltigkeit und Einheit, die<br />

Proportionalität der Teile und andere Kriterien<br />

seien Feststellungen, die ein Sachurteil begründen<br />

können, aus dem aber nicht zwingend ein<br />

Werturteil abzuleiten sei. Der durch Analyse aufgezeigte<br />

Kunstcharakter von Musik sei letztlich<br />

nur von Experten nachvollziehbar.<br />

Was ist diesen Einwänden entgegenzuhalten?<br />

– Gibt es vom Sachverstand unabhängige Kriterien<br />

für die Wertung von Musik? Es sind zwei<br />

Momente, die das ästhetische Urteil im Sinne<br />

eines Werturteils auslösen können: Betroffenheit<br />

und Bewunderung.<br />

Betroffenheit ist eine unmittelbare Gefühlsregung.<br />

Sie wird hervorgerufen durch die Wirksamkeit<br />

des musikalischen Ausdrucks. So kann die<br />

resignative Ausdrucksgeste eines Charakterstücks<br />

von Franz Schubert Betroffenheit auslösen. Die<br />

Intensität des Aus drucks wirkt unmittelbar und<br />

bedarf keiner Verständnishilfe. Man ist betroffen,<br />

wenn man Schuberts »Moment musical« op. 94,2<br />

im Kontext zu Louis Malles Film »Au revoir les<br />

enfants« (1986) hört. Das Gefühl der Ohnmacht<br />

gegenüber der Unausweichlichkeit der Macht<br />

wird durch die Ausdrucksgeste der Schubertschen<br />

Komposition vermittelt. Der Regisseur wählt die<br />

Musik nicht, um das filmische Geschehen zu illustrieren;<br />

er empfindet diese Musik als adä quaten<br />

Ausdruck einer in Worten nicht aussprechbaren<br />

Trauer. Die Musikauswahl wird geleitet von einem<br />

auf Betroffenheit grün denden ästhetischen Urteil.<br />

Anders verhält es sich mit einem ästhetischen<br />

Urteil, das durch das Wirkungsmoment der<br />

Bewunderung ausgelöst wird. Gegenstand unserer<br />

Bewunderung ist das Artifizielle der Musik. Wir<br />

bewundern die Eigenart der Anlage und der Struktur<br />

einer Komposition. Dies können wir, indem<br />

wir das Erklingende in Vergleich setzen zu anderem,<br />

das wir gehört haben. Das Urteil wird geleitet<br />

durch einen ästhetischen Erfahrungshorizont, der<br />

den Rezipienten in die Lage versetzt, Auffälliges,<br />

vom Gängigen Abweichendes, zu erfassen und auf<br />

diese Weise den Grad der Originalität einer Musik<br />

einzuschätzen. Die Fähigkeit zu solch »aufmerkendem«<br />

Hören ist im Wesentlichen Ergebnis<br />

eines musikkulturellen Sozialisationsprozesses,<br />

in dessen Ver lauf ein Differenzierungsvermögen<br />

entwickelt wird, das Orientierung in der Fülle der<br />

angebotenen musikalischen Idiomatik gewährleistet.<br />

In diesem Sensibilisierungsprozess kann<br />

musikanalytischer Sach verstand hilfreich sein, ist<br />

aber nicht notwendige Voraussetzung der ästhetischen<br />

Urteilsbildung. Unverzichtbar hingegen ist<br />

ein hoher Grad an Aufnahmebereitschaft gegenüber<br />

unerwarteten, von der Gewohnheit abweichenden<br />

musikalischen Ausdrucksformen.<br />

Essay<br />

<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13<br />

49


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