alla breve - Wintersemester 2012-2013
Magazin der Hochschule für Musik Saar
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Konzerte<br />
<strong>Wintersemester</strong><br />
<strong>2012</strong>—<strong>2013</strong><br />
1<br />
Opernklasse spielt Händels »Semele«<br />
(red). In der englischen Originalsprache wird die Opernklasse der HfM Saar<br />
zum Ende des <strong>Wintersemester</strong>s Georg Friedrich Händels Oratorium<br />
»Semele« szenisch aufführen. Premiere ist am 30. Januar <strong>2013</strong> im Mauritius-<br />
Studio der HfM. Weitere Vorstellungen gibt es am 1., 3. und 5. Feb <strong>2013</strong>.<br />
In der Inszenierung von Thomas Max Meyer übernimmt Lutz Gillmann<br />
die musikalische Leitung. Für die Ausstattung zeichnet Renée Günther<br />
verantwortlich. Ausführende sind die Opernklasse und das Barock orchester<br />
der Hochschule für Musik Saar. Karten für die Aufführungen zum Preis<br />
von 12 Euro /8 Euro gibt es an der Abendkasse.<br />
Semele soll auf Wunsch ihres Vaters Cadmus, König von Theben, dem<br />
Prinzen Athamas, Fürst von Böotien, die Hand zum ehelichen Bund reichen.<br />
Der Forderung des Vaters liegen zweifellos dynastische Vorstellungen<br />
zugrunde, indes ist Athamas – unabhängig von allem politischen Spiel –<br />
unsterblich in Semele verliebt, deren ungewöhnliche Schönheit einen<br />
weiteren Verliebten auf den Plan gelockt hat, von dessen mit ihm konkurrierender<br />
Existenz er noch nichts weiß, dessen Kraft er aber keineswegs<br />
gewachsen ist, denn es ist Jupiter, der Herrscher des Olymp …<br />
Semele (HWV 58), eigentlich The Story of Semele, ist das zweite<br />
dramatische Oratorium Händels auf ein weltliches Thema. Händel begann<br />
am 3. Juni 1 743 mit der Komposition des ersten Aktes und schloss ihn<br />
am 13. Juni ab. Der zweite Akt wurde sieben Tage später fertig. Mit der<br />
Komposition des dritten Aktes und dem Ausfüllen der Mittelstimmen<br />
stellte er das Werk am 4. Juli fertig. Die Uraufführung fand am 10. Februar<br />
1 744 im Theatre Royal in Covent Garden statt.<br />
Der Gattungstyp der Story of Semele ist in der Forschung umstritten.<br />
Händel selbst kündigte das Werk mit dem Hinweis »After the Manner<br />
of an Oratorio« an, distanzierte sich also etwas von dem Begriff Oratorium,<br />
den er ansonsten verwendete. Von den anderen Oratorien außer Hercules<br />
unterscheidet dieses sich, indem es einen weltlichen, mythologischen<br />
Stoff verwendet. Auch hat der Chor einen verhältnismäßig kleinen<br />
Anteil und wirkt nur kommentierend, ohne in die Handlung einzugreifen.<br />
Händel führte Semele trotz im Libretto vorhandener Szenenanweisungen<br />
immer konzertant auf. Trotzdem hat man sie oft als Oper bezeichnet,<br />
womit sie, nach Henry Purcells Dido und Aeneas, eine der ersten echten<br />
englisch sprachigen Opern wäre. Im 20. Jahrhundert wurde sie mehrmals<br />
(zuerst 1925 in Cambridge) erfolgreich szenisch aufgeführt.<br />
16 Konzerte<br />
<strong>alla</strong> <strong>breve</strong> <strong>Wintersemester</strong> <strong>2012</strong> / 13