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Stille Stars überhört man leicht - business today

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titelstory | Innovationen<br />

14 <strong>business</strong><strong>today</strong> 03/2009<br />

<strong>Stille</strong> <strong>Stars</strong><br />

Die Zeit der stillen <strong>Stars</strong> ist vorbei. Allein mit<br />

innovativen Produkten lassen sich heute längst<br />

keine Marktanteile mehr gewinnen. Wer im<br />

globalisierten Wettbewerb dauerhaft bestehen<br />

will, der muss für kontinuierliche Aufmerksamkeit<br />

sorgen. Marktgerechte Innovationskommunikation<br />

wird gerade für den Mittelstand zur<br />

wichtigen Schlüsselqualifikation.<br />

Von Michael Tobias, Agentur enterpress<br />

Dem Münchener Professor Arthur Korn gelang<br />

im Jahr 1906 ein technisches Meisterstück: Via<br />

Telegrafenleitung verschickte er das Konterfei des<br />

deutschen Kronprinzen. Der Faksimiletelegraf, heute<br />

besser als Fax bekannt, fand im Kaiserreich aber<br />

wenig Beachtung. Stattdessen kauften sich Franzosen<br />

und Engländer die Rechte, die Pariser Zeitung<br />

„L’Illustration“ und die Kollegen vom Londoner<br />

„Daily Mirror“ tauschten fortan Fotos über eine Unterwasserleitung<br />

im Kanal aus. Und die deutschen<br />

Kollegen von der Presse guckten in die Röhre. Aber<br />

nicht nur das.<br />

Als Ende der 70er-Jahre das große Geschäft mit<br />

dem Fax ins Rollen kam, war der deutsche Vorsprung<br />

längst verspielt. Ein Fiasko, und leider nicht<br />

das einzige. Die Braun’sche Röhre, Konrad Zuses<br />

erster Computer. Oder ganz aktuell die mp3-Technik<br />

– am Fraunhofer-Institut in Erlangen wurde das innovative<br />

Musik-Komprimierungsverfahren erdacht,<br />

verdient wurde damit vor allem im Ausland. Allein<br />

der US-amerikanische Computerhersteller Apple<br />

verkaufte seinen „iPod“ im dritten Quartal 2008<br />

über zehn Millionen Mal. Der Umsatz des Konzerns<br />

stieg auch dank mp3 um elf Prozent auf 8,34 Milliarden<br />

Dollar. Und das ungeachtet der durch die Wirtschaftskrise<br />

ausgelösten Schwächung des weltweiten<br />

Konsumverhaltens.<br />

An Erfindungsgeist scheint es den Deutschen<br />

wahrlich nicht zu <strong>man</strong>geln. So meldete das Deutsche<br />

Patent- und Markenamt für 2008 erneut einen<br />

Anstieg der Patentanmeldungen, der überwiegende<br />

Teil der über 60.000 Geistesblitze kommt aus dem<br />

Inland. 90 Prozent der Anmeldungen stammen von<br />

Unternehmen. Doch der Erfindergeist allein zählt<br />

nicht. Viel entscheidender ist, ob die Unternehmen es<br />

schaffen, die Erfindungen auch richtig zu kommunizieren<br />

und anschließend ökonomisch zu nutzen. Und<br />

da wiederum scheint einiges im Argen zu liegen.

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