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titelstory | Innovationen „Ohne Risikobereitschaft gibt es keine Innovationen“ Lothar Späth ist seit 2003 Mentor des Projekts TOP 100 – Die 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand. Der gebürtige Sigmaringer war von 1978 bis 1991 Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg. Im Anschluss wechselte er in die Privatwirtschaft und war bis 2003 im Vorstand der JENOPTIK AG in Jena. Anschließend bekleidete er dort bis Juni 2007 das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden. Im Mai 2005 schließlich übernahm er den Vorsitz der Geschäftsführung bei der Investmentbank Merrill Lynch in Deutschland und Österreich. Im Interview mit business today erklärt er, was eine wirkliche Innovation ausmacht, warum eine echte Fehlerkultur so wichtig ist und in welchen Branchen er zukünftig das größte Innovationspotenzial sieht. 16 businesstoday 03/2009 Herr Späth, Sie sind Mentor des Wettbewerbs „TOP 100 – Die 100 innovativsten Unternehmen im Mittelstand“. Warum brauchen die mittelständischen Betriebe in Deutschland eine solche Plattform? Lothar Späth: Aus zwei Gründen: Zum einen, um die öffentliche Aufmerksamkeit zu gewinnen. Unter den aktuellen TOP 100-Unternehmen, die ich im Juni auszeichnen durfte, befinden sich beispielsweise 54 nationale Marktführer, 22 sind sogar weltweit die Nummer eins – aber kaum jemand kennt sie! Durch das Gütesiegel haben diese Mittelständler nun die Möglichkeit, sich zu präsentieren und zu zeigen, was sie können. Und zum anderen dient die Teilnahme natürlich dazu, noch innovativer zu werden. Denn Bestandteil dieses Projekts ist ein wissenschaftlicher Vergleich, der allen Unternehmen, übrigens auch den Finalisten, genau aufzeigt, wo – und wie – sie ihren Innovationsmotor justieren können. Was unterscheidet eine herausragende Idee von einer wirklichen Innovation? Späth: Umsetzbarkeit und Bedarf! Eine Idee wird erst dann zur Innovation, wenn sie sich im Markt auch durchsetzen kann. Und dazu darf sie erstens keine Utopie sein und muss zweitens einen echten Bedarf decken. Eine gewissenhaft betriebene Marktforschung oder eine Marketingabteilung, die von Anfang an in Entwicklungsprojekte einbezogen wird, kann also den Unterschied ausmachen. Ein viel zitiertes Beispiel für eine Idee, die ihren Ursprung in Deutschland hat, deren kommerzielle Verbreitung dann allerdings von den USA aus erfolgte, ist das Audiokomprimierungsformat mp3. Woran liegt es, dass in Deutschland zwar wichtige Erfindungen gemacht werden, diese aber seltener in Innovationen münden? Späth: Ganz sicher spielen Mentalitätsunterschiede hier eine entscheidende Rolle. Andernorts sind Verantwortliche in der Vergangenheit weitaus risikofreudiger gewesen. Das sieht man ja auch am Faxgerät oder Handy. Aber ich denke, hier hat sich einiges getan in Deutschland. Welche Voraussetzungen sind notwendig, um eine Innovationskultur in der Gesellschaft zu verankern? Späth: Ich kann nur wiederholen: Risikobereitschaft. Ohne Risikobereitschaft entstehen keine Innovationen. Außerdem braucht es eine echte Fehlerkultur. Fehler müssen akzeptiert und gemeinsam getragen werden. Und schließlich drittens: Freiräume. Ein innovatives Unternehmen schafft den Mitarbeitern Rahmenbedingungen, die sie ermuntern, Ideen und neue Problemlösungen zu suchen und auch zu verfolgen. Mit Blick auf die nächsten zehn Jahre: In welchen Bereichen oder Branchen machen Sie das größte Innovationspotenzial aus? Späth: Ich bin davon überzeugt, dass Innovationspotenzial in allen Branchen en masse vorhanden ist. Zu den aktuellen Top-Innovatoren im deutschen Mittelstand zählen beispielsweise Maschinenbauer ebenso wie Werbeagenturen oder Spezialisten für Holzbau. Überall da, wo das Thema ganzheitlich und strategisch angegangen wird, ist, unabhängig von der Branche, ein Riesenpotenzial vorhanden. Und überall dort kann – und wird – Innovation gedeihen. ■ Das Interview führte Daniel Straub, Agentur enterpress
„Jetzt in Weiterbildung investieren“ Anzeige „Jetzt in Weiterbildung investieren“ Wie hängen Fachkräftemangel und Demografie zusammen? Volker Frede: In den nächsten Jahren und Jahrzehnten werden in Deutschland mehr Menschen in Rente gehen als jüngere Arbeitskräfte nachkommen. Bis zum Jahr 2030 rechnen Prognosen damit, dass den Betrieben fünf bis sechs Millionen Arbeitskräfte weniger zur Verfügung stehen könnten. Für die Unternehmen ist es deshalb wichtig, sich schon jetzt die Fachkräfte für die kommenden Jahre zu sichern und in Weiterbildungsangebote zu investieren. Ist den Unternehmen die wichtige Rolle, die Weiterbildungsmaßnahmen bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels spielen, bewusst? Frede: Die Wirtschaftskrise schärft das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Weiterbildung bei Unternehmen und Beschäftigten. Fast die Hälfte aller Arbeitnehmer hält das Erlernen neuer Fähigkeiten heutzutage für bedeutsamer als in den zurückliegenden Boomzeiten. Es ist jedoch auffällig, dass zwischen Erkenntnis und Tun eine große Lücke liegt. So nahmen beispielsweise von den Geringqualifizierten im vergangenen Jahr nur fünf Prozent an Kursen, Schulungen oder Fachvorträgen teil. Welche Vorteile für den Arbeitnehmer, aber auch für das Unternehmen bringt es, wenn Mitarbeiter sich weiterbilden? Frede: Zum einen sichert das neu erworbene Wissen den Arbeitsplatz, zum anderen können sich die häufig von Arbeitslosigkeit Bedrohten so für den nächsten Aufschwung positionieren. Unternehmen können mit gezielten Schulungen einem künftigen Fachkräftemangel vorbeugen. Gerade während der Kurzarbeit ist dafür die Zeit vorhanden. Welche Möglichkeiten der Förderung von Weiterbildungsangeboten gibt es? Frede: Weiterbildung lohnt immer, es gibt für jeden Betrieb ein maßgeschnei- dertes Programm. So werden bis Ende 2010 gering qualifizierte Mitarbeiter ohne Berufsabschluss ebenso gefördert wie Beschäftigte, die bereits mehr als vier Jahre eine Tätigkeit ausüben, für die sie keinen Berufsabschluss haben. Aber auch qualifizierte Arbeitnehmer, die in ihrem gelernten Beruf arbeiten, erhalten Fortbildungen, in denen sie berufsbezogenes Wissen erlernen. Sie haben zudem die Möglichkeit, Qualifikationen zu erwerben, die sie auch in anderen Berufsfeldern auf dem Arbeitsmarkt einsetzen können. Unternehmen können mit unserem Arbeitgeberservice unter der Telefonnummer 01801/664466* einen Beratungstermin vereinbaren. ■ * 3,9 Cent aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkpreise abweichend Fachkräftemangel und Demografie – zwei Themen, die gerade in der aktuellen Wirtschaftskrise dringlicher denn je sind. Volker Frede, für den operativen Bereich zuständiger Geschäftsführer bei der Agentur für Arbeit Ravensburg, erklärt im Interview, warum der Fachkräftemangel sich in Zukunft noch zu verschärfen droht, mit welchen Maßnahmen die Unternehmen gegensteuern können und welche Fördermöglichkeiten die Agentur für Arbeit aufgelegt hat. HEUTE WEITERBILDEN MORGEN DURCHSTARTEN! ENTFALTEN SIE STÄRKE IN ZEITEN DER KRISE: MIT WEITERBILDUNG! Informieren Sie sich jetzt bei Ihrem persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service. Oder unter der bundesweiten Servicerufnummer 01801 66 44 66* sowie auf www.arbeitsagentur.de *Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise abweichend. WEITER DURCH BILDUNG. Agentur für Arbeit Ravensburg Schützenstraße 69 |88212 Ravensburg Ravensburg.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de 03/2009 businesstoday 17
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