Journal Nr. 12 - TV Leinburg
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UNTERHALTUNG<br />
Winter.<br />
Von Zaunmützen, Eiskristallen und Gletschern.<br />
Im Winter legt die Natur eine schöpferische<br />
Pause ein. Wasser, das beherrschende Element<br />
und wohl auch das kreativste der Schöpfung,<br />
spielt dabei eine wichtige Rolle.<br />
In flüssigem Zustand sorgt es mit seinem<br />
Rauschen, Tosen, Wirbeln und Plätschern für<br />
Musik. Wo es verdampft, malt es phantasievolle<br />
Wolkengebilde in den Himmel. Und wenn<br />
es gefriert, formiert es sich zu glitzernden<br />
Kristallgeschmeiden, die die Äste der Bäume<br />
zieren oder arrangiert sich zu märchenhaften<br />
Eisblumen am Fenster. Bei Frost haben wir das<br />
Gefühl, dass die Winterwelt um uns herum in<br />
klirrender Kälte erstarrt.<br />
An sich sind die Moleküle des Wassers unglaublich<br />
dynamisch. Sie gehen immer wieder neue<br />
Bindungen ein, die sich wiederum auflösen und<br />
neu entstehen. Sie vereinigen sich, trennen<br />
sich und suchen mit ihren elektrisch geladenen<br />
Fühlern nach neuen Partner. Zueinander sind sie<br />
wie kleine, elektrisch polarisierte Stäbchen, die<br />
sich innerhalb ihrer Kraftfelder so orientieren,<br />
dass jeweils ein positives Ende sein negatives<br />
Pendant findet. Diese Strukturen verändern<br />
sich mit sinkenden Temperaturen immer langsamer.<br />
Unter O°C bilden sich regelmäßige Gitter<br />
aus Kristallen Das Wasser erstarrt zu Eis. Eine<br />
ungewöhnliche Eigenschaft von Eis ist, dass es<br />
– anders als andere Stoffe – in fester Form eine<br />
geringere Dichte aufweist als in flüssiger Form.<br />
Darum schwimmt Eis auf dem Wasser. Wäre das<br />
nicht so, würden Seen und Bäche von unten<br />
her zufrieren und die Süßwasserorganismen<br />
könnten den Winter nicht überleben. In den<br />
höheren Schichten der Atmosphäre ist es so<br />
kalt, dass die Wolken Eiskristalle bilden. Werden<br />
sie größer und schwerer, fallen sie wieder zur<br />
Erde herab. Im Sommer als Regentropfen. Im<br />
Winter als Schneeflocken: duftige, zarte weiße<br />
Kristallgebilde, die die Landschaft in ein weißes<br />
Kleid hüllen. Doch dieses Weiß ist alles andere<br />
als eintönig. Denn Schneeflocken schweben<br />
in einer nahezu endlosen Vielfalt an Formen<br />
zu Boden: als Platten, Sterne, Säulen, Nadeln,<br />
räumliche Dendriten oder Hexagone. Und obwohl<br />
seit Millionen von Jahren Schnee auf die<br />
Erde rieselt, soll es noch nie zwei Schneeflocken<br />
gegeben haben, die sich geglichen hätten.<br />
<br />
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