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Erneuerbare Ressourcen

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Polymere auf der Basis nachwachsender Rohstoffe<br />

4367<br />

Biokunststoffe, auch organische<br />

Kunststoffe genannt, werden im<br />

Gegensatz zu herkömmlichen, auf<br />

Erdöl basierenden Kunststoffen aus<br />

erneuerbarer Biomasse gewonnen. In<br />

bestimmten Anwendungen haben<br />

Biokunststoffe bereits eine starke<br />

Markt position, zum Beispiel bei medizinischen<br />

Implantaten, die sich im Körper<br />

auflösen, oder bei der Herstellung von<br />

kompostierbaren Mulchfolien für die<br />

Landwirtschaft. Die Einführung neuer<br />

Produktions technologien sorgt dafür,<br />

dass Biokunststoffe nun auch für den<br />

Massenmarkt verfügbar und erschwinglich<br />

werden.<br />

PLA besitzt großes Potenzial für den<br />

Einsatz in Biokunststoffanwendungen,<br />

da es ähnliche Eigenschaften hat wie herkömmliche<br />

petrochemische Kunststoffe<br />

und mit vorhandener Standardtechnik<br />

verarbeitet werden kann. PLA und PLA-<br />

Mischungen werden üblicherweise in<br />

Form von Granulaten mit verschiedenen<br />

Eigenschaften hergestellt und in der<br />

Kunststoff verarbeitenden Industrie zur<br />

Herstellung von Folien, Formteilen,<br />

Bechern und Flaschen verwendet.<br />

Sulzer entwickelt neues Verfahren<br />

zur PLA-Herstellung<br />

Für einen langfristigen Erfolg in der<br />

Industrie muss die Wärmebeständigkeit<br />

derzeitiger Biokunststoffe erhöht und ihr<br />

Preis gesenkt werden. Aus diesem Grund<br />

haben Sulzer Chemtech und Purac, ein<br />

Unternehmen der niederländischen CSM-<br />

Gruppe, zusammen ein neues, kostengünstiges<br />

Polymerisationsverfahren zur<br />

Herstellung von hochwertigem PLA<br />

entwickelt. Das Verfahren basiert auf<br />

firmeneigener und gemeinsam entwi-<br />

ERNEUERBARE RESSOURCEN<br />

Große Fortschritte bei Biokunststoffen<br />

Sulzer Chemtech hat ein innovatives Verfahren entwickelt, das die Herstellung neuer<br />

Polylactide (Polylactic Acid, PLA) mit einer Temperaturstabilität bis 180°C ermöglicht.<br />

Damit können petrochemische Kunststoffe nun in noch mehr Bereichen durch Kunst -<br />

stoffe auf PLA-Basis ersetzt werden.<br />

ckelter Polymerisationstechnik zur effizienten<br />

Herstellung verschiedener<br />

PLA-Produkte aus den Spezial-Lactiden<br />

von Purac. Purac produziert D- und<br />

L-Lactide (die Monomere für die PLA-<br />

Herstellung, siehe Box) in der spanischen<br />

Produktionsanlage mit einer Kapazität<br />

von mehreren Tausend Tonnen im Jahr.<br />

Im März 2010 begann das Unternehmen<br />

mit dem Bau einer neuen Lactid-Anlage<br />

mit einer Kapazität von 70 000 t an<br />

seinem Pro duktionsstandort in der<br />

thailändischen Provinz Rayong.<br />

Verbesserte Wärmebeständigkeit<br />

Im Gegensatz zu kommerziellem PLA,<br />

das auf einer Mischung aus D- und<br />

L-Lactiden basiert, erlauben Puracs<br />

Lactide die Produktion hochreiner<br />

PLA-Sorten auf der Basis von L-L-Lactid<br />

oder D-D-Lactid. Dies ermöglicht die<br />

1 Die Module der neuen Pilotanlage für Biokunststoffe im Industriemaßstab wurden Anfang Februar von Sulzer geliefert.<br />

Sulzer Technical Review 1/2012 | 13

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