Wintersemester 2008/2009 Preis: unbezahlbar - Fachschaft ...
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Labskaus<br />
Das erstmals 1701 erwähnte Gericht für Seefahrer und<br />
Matrosen entstand in der Zeit der großen Segelschiffe und<br />
bestand ursprünglich nur aus Pökelfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln<br />
und Speck.<br />
Die verfeinerte Variante mit Rote Bete und den weiteren<br />
Zutaten fehlt heute auf keiner Speisekarte traditionsbewusster<br />
und gutbürgerlicher Restaurants in Bremen. Klassisch wird dazu immer ein Rollmops, eine<br />
saure Gurke und ein Spiegelei gereicht.<br />
Kohl und Pinkel<br />
Bremens Nationalgericht besteht aus reichlich Grünkohl unter Beigabe deftigen Fleisches<br />
unterschiedlicher Art. Pinkel besteht aus einem speziellen Schweinedarmabschnitt, welcher<br />
mit Grütze gefüllt wird. Sieht nicht schön aus, ist aber einen Versuch wert.<br />
Kohlfahrt<br />
Grünkohl wird nach dem ersten Herbstfrost geerntet. Zu dieser Jahreszeit finden sich größere<br />
Menschenansammlungen zusammen, um einen Ausflug zu unternehmen.<br />
So sieht man in der kalten Jahreszeit ab dem Buß- und Bettag immer wieder Gruppen mit<br />
Bollerwagen (gefüllt mit alkoholischen Getränken zur Abwehr der Kälte) durch die Gegend<br />
laufen, Spiele spielen (z.B. Boßeln) und Anstoßen, bis sie ihren Zielgasthof gefunden haben.<br />
Dort wird ihnen dann die deftige Leibspeise – Kohl und<br />
Pinkel – serviert. Den Höhepunkt des Tages stellt die<br />
Ausrufung des Kohlkönigs oder Kohlkönigpaares dar.<br />
Für die Vergabe der Königswürde werden verschiedene<br />
Methoden angewandt. Entweder werden die Anzahl der<br />
Portionen jedes Teilnehmers ausgewertet, es wird das<br />
Gewicht der Teilnehmer vor und nach dem Essen<br />
bestimmt oder es werden die Ergebnisse der Spiele auf<br />
der Wanderschaft nach geheimen Kriterien ausgewertet.<br />
Kohlkönig wird vereinzelt auch derjenige, der als letztes<br />
den Tisch verlässt. Dies schließt Toiletten- oder Tanzpausen demnach aus. Als sichtbares<br />
Zeichen der Königswürde werden Ketten mit der Geschichte der Kohlkönige dieser<br />
Gesellschaft oder ein Schweinekieferknochen am Band mit einer entsprechenden Inschrift<br />
verliehen. Der König erhält die Verpflichtung, das Grünkohlessen des nächsten Jahres zu<br />
organisieren.<br />
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