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Kreisentwicklungskonzept - Kreisverwaltung Mayen Koblenz

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Die Hauptursache für den demographischen Wandel liegt in der niedrigen Geburtenrate.<br />

Seit den 70er Jahren entfallen auf 1.000 Frauen ca. 1.400 Geburten (Geburtenrate 1,4).<br />

Um einen generativen Erhalt der Bevölkerung zu erreichen, müsste die Geburtenrate<br />

eigentlich leicht über 2,0 liegen. Es handelt sich also nicht nur um einen reinen Bevölkerungsrückgang,<br />

sondern um eine erhebliche Verschiebung des Durchschnittsalters der<br />

Bevölkerung. Die steigende Lebenserwartung verstärkt diesen Effekt.<br />

Im Vergleich der EU-Länder hat Deutschland das höchste Durchschnittsalter bei einer<br />

unterdurchschnittlichen Geburtenrate. 2007 lebten in Rheinland-Pfalz erstmals mehr<br />

ältere Menschen über 65 als junge Menschen unter 20 Jahren.<br />

„Die Auseinandersetzung mit der demographischen Entwicklung ist somit kein Selbstzweck.<br />

Sie hat unter anderem Auswirkungen auf Kinderkrippen-, Kindergarten-, Schulund<br />

Pflegeplätze, das Erwerbspotenzial und den Bedarf an Wohnungen“ (Quelle: Statistisches<br />

Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Rheinland-Pfalz 2050, Zeitreihen, Strukturdaten, Analysen;<br />

II. Auswirkungen der demographischen Entwicklung; Bad Ems, Okt. 2004, Band II, S. 4).<br />

Eine ähnliche Situation wie heute war bereits Anfang der 80er Jahre zu beobachten.<br />

Das Landesentwicklungsprogramm LEP II (1980) führte hierzu aus:<br />

„Aufgrund der zum heutigen Zeitpunkt absehbaren Entwicklungen ist zu erwarten, dass<br />

die Zahl der Einwohner ... im Lande und den Regionen ... weiterhin rückläufig sein wird.<br />

Dafür sind vor allem folgende Entwicklungstendenzen ausschlaggebend:<br />

• Die Zahl der Sterbefälle wird weiterhin die der Geburten übersteigen.<br />

• Der Bevölkerungsrückgang wird eine beträchtliche Verschiebung in der Altersstruktur<br />

bewirken.“ (LEP II, S. 33).<br />

Der regionale Raumordnungsplan RROP MRWW 1988 traf folgende Aussagen:<br />

„Gegenüber dem Bevölkerungsstand ... dürfte der zu erwartende Rückgang der Bevölkerung<br />

rd. 46.000 Einwohner (-4,2 %) betragen. Größten Anteil an der Abnahme der Einwohnerzahl<br />

im Planungszeitraum hat der aufgrund des generativen Verhaltens der Bevölkerung<br />

zu erwartende negative Geburtensaldo. Die voraussichtliche Bevölkerungsentwicklung<br />

lässt erhebliche Veränderungen der Altersstruktur der Bevölkerung erwarten.<br />

... Der unter den heutigen Gegebenheiten zu erwartende Rückgang der Einwohnerzahl<br />

... wird insbesondere zu Lasten der jüngeren Jahrgänge gehen ... .“ (RROP MRWW<br />

1988, S. 21).<br />

Vor allem durch die Wiedervereinigung Deutschlands, aber auch durch erhebliche Zuzüge<br />

aus Osteuropa, die bei der Aufstellung der o. a. Programme nicht abzusehen waren,<br />

wurde die negative Geburtenrate zumindest in den alten Ländern seit Ende der 80er<br />

Jahre durch Wanderungsgewinne mehr als kompensiert.<br />

Insgesamt führt das Statistische Landesamt aus, dass es vor allem in den Einzugsbereichen<br />

der großen Ballungsräume und entlang der Verkehrsachsen die größten Bevölkerungszuwächse<br />

gab.<br />

Auch der Landkreis <strong>Mayen</strong>-<strong>Koblenz</strong> mit einer etwa im Bundesdurchschnitt liegenden<br />

Geburtenrate hat hiervon erheblich profitiert. Die Bevölkerung wuchs seit 1990 von<br />

194.349 auf 213.667 Einwohner in 2005 (+19.318 = 10,3 %). In den 20 Jahren davor,<br />

also von 1970 bis 1990 betrug der Zuwachs lediglich ca. 7.000 Einwohner (ca. 3,7 %)<br />

wobei bis 1985 sogar eine Abnahme von 2,3 % erfolgte. (Quelle: Statistisches Landesamt<br />

Rheinland-Pfalz (STALA RP) (Hrsg.): Rheinland-Pfalz 2050, Zweite regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung<br />

(Basisjahr 2006), Ergebnisse für den Landkreis <strong>Mayen</strong>-<strong>Koblenz</strong>;<br />

URL http://www.statistik.rlp.de/fileadmin/dokumente/demografie/tabellen/regionalergebnisse/krs/137.pdf)<br />

Seit 2005 reichen in Rheinland-Pfalz die Wanderungsüberschüsse nicht mehr aus, um<br />

die Geburtendefizite auszugleichen.<br />

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