1 Deckblatt und Vorwort - Landkreis Ludwigsburg
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_____________________________________________________________Abschlussbericht<br />
2. Empfehlungen<br />
Die folgenden Empfehlungen nehmen den Pfad der Projektentwicklungen auf <strong>und</strong> versuchen,<br />
weitergehende Schritte zu beschreiben im Bewusstsein, dass die Personenzentrierung <strong>und</strong><br />
Inklusionsorientierung das Recht <strong>und</strong> der Maßstab einer qualitätsbezogenen Begleitung von<br />
Menschen mit Unterstützungsbedarf in Zukunft sein müssen, aber die Wege nicht geebnet <strong>und</strong><br />
noch mit vielen Hürden versehen sind, die Schritt für Schritt abzubauen sind.<br />
2.1. Gestaltungskraft der KlientInnen nutzen <strong>und</strong> eine Beteiligungskultur<br />
entwickeln – Teilhabe ist per se auch riskant!<br />
Die Einbindung der KlientInnen in das Projekt erfolgte zunächst bei der ITP-Erstellung <strong>und</strong> ITP-<br />
Fortschreibung, bei der sie unverzichtbar sind. Ansonsten waren KlientInnen lediglich auf der<br />
Ebene der Einzelprojektetreffen / BeraterInnenkreise 3 (<strong>und</strong> hier nicht verbindlich, sondern in<br />
der Regel in der Verantwortung der Projektverantwortlichen) mit in den Entwicklungsprozess<br />
der Projekte eingeb<strong>und</strong>en. Die Bewertungen dieser Einbindung in die Einzelprojekte wurden<br />
von den MitarbeiterInnen, Projektverantwortlichen <strong>und</strong> KlientInnen dort, wo sie erfolgten,<br />
durchweg als positiv empf<strong>und</strong>en. Ein weiterer Baustein der Beteiligung bestand am Projektende<br />
im Rahmen der wissenschaftlichen Auswertung der Einzelprojekte. Sowohl die Auswertungen<br />
mit den KlientInnen selbst als auch die Ergebnisse der MitarbeiterInnenbefragungen zeigen<br />
evident, dass sich die Mitwirkung der KlientInnen sehr positiv auf die persönliche Entwicklung<br />
der KlientInnen, ihre Selbstständigkeit <strong>und</strong> Selbstbestimmung, auf die gemeinschaftlichen<br />
Bezüge <strong>und</strong> auf die Begleitung durch <strong>und</strong> die Beziehungen zu den MitarbeiterInnen auswirken.<br />
Mit anderen Worten: Alle profitieren von der Mitwirkung <strong>und</strong> Mitgestaltung der KlientInnen.<br />
Das Spannungsfeld von Selbstbestimmung/Selbstständigkeit <strong>und</strong> Betreuung/Begleitung erfährt<br />
somit im Projekt eine produktive Verzahnung, die beide Seiten in den Gesprächen mehrheitlich<br />
bestätigen. Im Sinne von Klaus Dörner wird hier neben der Teilhabe auch die Realisierung von<br />
Teilgabe sichtbar, weil die KlientInnen mit ihren Entwicklungen <strong>und</strong> ihrer Alltagsgestaltung<br />
etwas zurückgeben, das für die MitarbeiterInnen <strong>und</strong> das Umfeld sowie für sie selbst mit Anerkennungsverhältnissen<br />
verb<strong>und</strong>en ist. Im Nachhinein wird klar, dass hier nur teilweise die<br />
Chance genutzt wurde, aus dem Projekt „Flexible Hilfen“ ein personenzentriertes Projekt zu<br />
entwickeln. In Bezug auf die Teilhabeplanung wurde die Triade (bestehend aus LeistungsempfängerInnen,<br />
Leistungserbringer, Leistungsträger) realisiert. In der Projektentwicklung <strong>und</strong> –<br />
durchführung waren die „ExpertInnen in eigener Sache“ nicht in den Gremien Projektsteuergruppe,<br />
Projektgruppe <strong>und</strong> Projektetreffen vertreten. Richard Sennett hat darauf hingewiesen,<br />
dass sich Respekt darin zeigt, dass die Menschen, die Hilfe benötigen, an der Entwicklung ihrer<br />
Hilfen beteiligt werden (vgl. Sennett 2002 :315). Für einen weiteren Ausbau der bisher kon-<br />
3 Im Projekt „Flexible Hilfen“ wurden die beiden Bezeichnungen „Einzelprojektetreffen“ <strong>und</strong> „BeraterInnenkreise“<br />
synonym für die Treffen der jeweiligen Einzelprojekte verwendet. Im Bericht wird zur übersichtlichen Darstellung<br />
<strong>und</strong> zur klaren Abgrenzung zum Projektetreffen (gemeinsames Treffen von Einzelprojekten) im Folgenden nur<br />
noch die Bezeichnung BeraterInnenkreise verwendet.<br />
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