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Download - Logistikbasis der Armee LBA

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Bis Mitte <strong>der</strong> siebziger Jahre fehlte eine einheitliche Logistikkonzeption. Noch 1976 verfügte die<br />

<strong>Armee</strong>, ähnlich einem Expeditionsheer, gemäss den Bestimmungen in <strong>der</strong> TO 61 über ein dreistufiges<br />

Versorgungssystem (1. Stufe: Truppe; 2. Stufe: Heereseinheiten/Brigaden; 3. Stufe: Basis/<strong>Armee</strong>) mit<br />

mehreren unabhängigen Versorgungskanälen.<br />

Mit dem Versorgungskonzept 77 (1.1.1977-31.12.94) wurden eine bestmögliche Koordination im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Gesamtverteidigung, eine zeitgemässe Vorrats- und Unterhaltskonzeption und eine<br />

entsprechend rationelle Versorgungsorganisation angestrebt. Die Zahl <strong>der</strong> Stäbe und Einheiten wurde<br />

reduziert. Damit verbunden waren gleichzeitig eine Neugruppierung sowie eine Rationalisierung des<br />

Versorgungsablaufs. Die aufgrund des Versorgungskonzeptes 77 ausgebaute Logistik mit <strong>der</strong> gut<br />

geschützten Infrastruktur, den grossen Vorräten und <strong>der</strong> hohen Autonomie war genügend<br />

leistungsfähig und stellte im Rahmen <strong>der</strong> dissuasiven Zielsetzung einen Faktor <strong>der</strong> Stärke dar.<br />

Mit <strong>der</strong> Realisierung <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> 95 wurde die Logistik nur im Bereich <strong>der</strong> Alimentierung reorganisiert,<br />

ohne dass es zu sonstigen wesentlichen Verän<strong>der</strong>ungen kam. Seit 1977 versteht sich die Logistik als<br />

"Gesamtheit <strong>der</strong><br />

Mittel und Massnahmen in den Bereichen Versorgung, terrioriale Aufgabenbewältigung<br />

(Sanitätsdienst, Katastrophenhilfe, Territorialdienst) sowie Verkehrs- und Transportwesen".<br />

Die Doktrin <strong>der</strong> Logistik <strong>Armee</strong>, die <strong>der</strong>zeit entwickelt wird, berücksichtigt militärische und<br />

betriebswirtschaftliche Aspekte genauso wie die typisch schweizerischen Beson<strong>der</strong>heiten. Sie schafft<br />

die Grundlage, um in Zukunft die komplexe Logistik <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> ganzheitlich und integriert zu verstehen<br />

und sie für die verschiedenen Aufträge <strong>der</strong> Kunden einzusetzen.<br />

Lehren und Zukunft<br />

1 Nicht erst heute, son<strong>der</strong>n schon in <strong>der</strong> Antike und in Byzanz ging es <strong>der</strong> Logistik darum, den<br />

Bedarf an Leistung und Mitteln sowie an Raum und Zeit vorauszusehen und vorauszuberechnen. Die<br />

Logistik hat auf bestmögliche Art alle zusammenhängenden Aktivitäten (wie z.B. Transport, Lagerung,<br />

Unterbringung, Verpflegung, ärztliche Versorgung, Evakuierung u.a.) vorzubereiten und<br />

durchzuführen, die den Truppen erlauben zu leben und zu kämpfen. Mit an<strong>der</strong>en Worten: Die für den<br />

Feldzug benötigten Mittel mussten in <strong>der</strong> richtigen Quantität und Qualität geplant und zeitgerecht<br />

bereitgestellt werden.<br />

2 Es ist das mathematisch exakte und systematische Denken, das durch wissenschaftliche<br />

Verfahren und Modelle sowie durch elektronische Datenverarbeitungs- und<br />

Kommunikationstechnologie weitgehend unterstützt wird. Diese Kräfte zusammen trieben die<br />

theoretische und praktische Weiterentwicklung <strong>der</strong> Logistik in immer umfassen<strong>der</strong>en militärischen und<br />

zivilen Bereichen voran. Dadurch werden die logistischen Systeme sowie die Steuerung und Kontrolle<br />

<strong>der</strong> in und zwischen ihnen verlaufenden Material- und Güter-, Informations- und Dienstleistungssowie<br />

Personen- und Energieflüsse immer besser gestaltet, um schliesslich die damit<br />

zusammenhängenden Probleme rasch und optimal zu lösen.<br />

3 Mehr denn je wird heute und in Zukunft danach getrachtet, das mo<strong>der</strong>ne Verständnis <strong>der</strong><br />

zivilen Logistik in die militärische hineinzutragen. Dabei geht es um die Integration <strong>der</strong> Logistik in den<br />

auftragsbezogenen Operationsablauf. Dies führt dazu, dass ganzheitliche logistische Konzepte<br />

entlang von funktionsübergreifenden logistischen Ketten vom Kunden zum Kunden und unter<br />

weitestgehen<strong>der</strong> Einbeziehung von Hauptlieferanten und Dienstleistern entwickelt werden.<br />

4 Der Weg <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Logistik <strong>der</strong> Schweizer <strong>Armee</strong> führt hin zu einem neuen<br />

Selbstverständnis: Die Logistik <strong>der</strong> <strong>Armee</strong> ist die Lehre von dem nach Grundsätzen gestalteten<br />

dynamischen System von Prozessen und Diensten. Ziel dieses militärischen Teilsystems ist es, die<br />

Mittel bedarfs-, zeit- und ortsgerecht den Leistungsempfängern zuzustellen, damit diese ihre<br />

bestmögliche Bereitschaft zur Erfüllung des Auftrages erreichen und aufrechterhalten. Im Zentrum<br />

stehen dabei die Vorgänge <strong>der</strong> Planung und Entwicklung, <strong>der</strong> Herstellung und Beschaffung, <strong>der</strong><br />

Lagerung, Instandhaltung und Bereitstellung, <strong>der</strong> Bewegung und Verteilung, ebenso <strong>der</strong> Evakuierung<br />

und Entsorgung von Material, Gütern, Einrichtungen und Kräften.

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