Ausgabe 4 – 2012/13 - Musisches Haus des Sportgymnasiums

Latein ist die „tote“ Sprache, die heute viele Schüler nur als Notlösung
anwählen! „Langweilig“, „Nur übersetzen!“, „Grammatik zu kompliziert!“
sind nur einige der verbreiteten Beschwerden der „armen“ Lateinschüler.
Also: wieso tut man sich das an? Als ich die Schüler in meinem Lateinkurs
fragte, bekam ich sehr interessante und individuelle Antworten. Sebastian S.
erzählte mir z.B. er hätte sich für Latein entschieden, weil er unter anderem
die Texte der „In Extremo“ besser verstehen könne, Richard P. meinte
stattdessen, er würde es praktisch finden, die Rezepte des Arztes
nachvollziehen zu können und andere wie Charlotte erklärten mir, dass die
Geschwister diese Sprache gewählt hätten und sie ihnen gefolgt sei. Denn
eigentlich haben wir als Lateinschüler viele Vorteile, die anderssprachige
nicht besitzen, z.B. müssen wir als Lateiner unsere Sprache im Unterricht
nicht reden können. Es ist außerdem eine Tatsache, dass diese Sprache
grundlegende Vorteile für bestimmte Studiengänge oder beim Erlernen
anderer Sprachen bringt. Ist es nicht schön viele Schriften auf alten
Monumenten vom Stand aus übersetzen zu können? Wollen wir auch über
die Kenntnisse, die wir in der deutschen Sprache erlangen, reden? Denn die
lateinische Grammatik hat sehr vieles mit der dt. gemeinsam! Es kommt
hinzu, dass wir einen Einblick über die Zeit unserer Vorahnen bekommen:
Also das perfekte für Geschichtsliebhaber!! z.B. lernen wir bestimmte
Gedichtsformen wie Epigramme von Martial kennen, die oft einen witzigen
Unterton haben.
Latein: Nubere Paula cupit nobis, ego ducere
Paulam nole, anus est, vellem, si magis esset annus.
Deutsch: Paula möchte mich heiraten, ich möchte
sie nicht heiraten. Sie ist eine alte Frau. Ich würde
es wollen, wenn sie älter wäre.
Also: liebe Lateiner, lasst nicht die Köpfe hängen,
denn wir sind nicht tot!
Zaira
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