Der Hauptsatz der projektiven Geometrie - Fachbereich Mathematik ...
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1 Einleitung<br />
<strong>Der</strong> <strong>Hauptsatz</strong> <strong>der</strong> <strong>projektiven</strong> <strong>Geometrie</strong> liefert eine <strong>der</strong> wichtigsten Aussagen zum<br />
Verhalten von speziellen bijektiven Abbildungen zwischen <strong>projektiven</strong> Räumen, den<br />
Kollineationen. <strong>Der</strong> Satz selbst erinnert stark an den <strong>Hauptsatz</strong> <strong>der</strong> affinen <strong>Geometrie</strong>,<br />
nur dass hier anstatt mit Afiinitäten mit Projektivitäten gearbeitet wird. Allerdings<br />
ist die Anzahl <strong>der</strong> Elemente des Körpers, über dem die Vektorräume liegen, an<strong>der</strong>s<br />
als im affinen Fall, irrelevant, nur die Dimension ≥ 2 ist erfor<strong>der</strong>lich. Mit Hilfe des<br />
<strong>Hauptsatz</strong>es <strong>der</strong> <strong>projektiven</strong> <strong>Geometrie</strong> ist es möglich, den Beweis für den affinen Fall<br />
zu vervollständigen. Zunächst werden ein paar grundlegende Begriffe wie<strong>der</strong>holt, die für<br />
das Verständnis des Beweises unerlässlich sind.<br />
Im folgenden seien V , W Vektorräume über einem Körper K. Entsprechend sind P(V ),<br />
P(W ) projektive Räume.<br />
Defintion 1. Eine Abbildung F : V → W heißt semilinear bezüglich eines Automorphismus<br />
α : K → K, wenn gilt:<br />
1. F (a + b) = F (a) + F (b)<br />
2. F (λa) = α(λ)F (a)<br />
Definition 2. f : P(V ) → P(W ) heißt seimprojektiv, wenn es ein semilineares<br />
F : V → W gibt mit f = P(F ). Ist f bijektiv, so heißt f Semiprojektivität.<br />
Definition 3. Eine bijektive Abbildung f : P(V ) → P(W ) heißt Kollineation, wenn die<br />
Bil<strong>der</strong> kollinearer Punkte wie<strong>der</strong> kollinear sind, d.h. für p, p ′ ∈ P(V):<br />
f(p ∨ p ′ ) ⊂ f(p) ∨ f(p ′ ).<br />
Jede Semiprojektivität ist auch eine Kollineation, denn Semiprojektivitäten erhalten<br />
Unterräume.<br />
2 <strong>Der</strong> <strong>Hauptsatz</strong> <strong>der</strong> <strong>projektiven</strong> <strong>Geometrie</strong><br />
Satz 4. Seien P(V ), P(W ) projektive Räume über einem Körper K mit<br />
dim P(V ) = P(W ) ≥ 2. Dann ist jede Kollineation f : P(V ) → P(W ) eine Semiprojektivität<br />
und im Falle von K = R sogar eine Projektivität.<br />
Bemerkung. <strong>Der</strong> Beweis wird in mehrere, handlichere Hilfsaussagen zerlegt. Zunächst<br />
soll gezeigt werden, dass Kollineationen auch höher-dimensionale Unterräume erhalten.<br />
Danach wird eine Abbildung α definiert, die wir als den benötigten Automorphismus<br />
identifizieren werden. Die Voraussetzung dim P(V ) = P(W ) ≥ 2 wird dabei nur für<br />
die Eigenschaften des Automorphismus benötigt. Sie macht aber auch für sich alleine<br />
gesehen Sinn. Ist nämlich dim P(V ) = P(W ) = 1, so existiert nur eine Gerade. Dass<br />
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