Bester Arbeitgeber Südtirols - Radius
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themenbereich<br />
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50 04/2013 04/2013<br />
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Einzigartige Auszeichnung<br />
Das Terra Institute in Brixen wurde vor kurzem von den<br />
Vereinten Nationen (UNO) und deren Universität in<br />
Yokohama (Japan) als offizielles Kompetenzzentrum<br />
für nachhaltige Entwicklung ernannt. Weltweit gibt es<br />
lediglich 120 derartige Kompetenzzentren, welche offiziell<br />
das Logo der Vereinten Nationen verwenden und sich als<br />
sogenanntes RCE – Regional center of expertise on education<br />
for sustaniable developement – betiteln dürfen. In<br />
Italien ist Terra bisher das einzige Institut dieser Art.<br />
Das Terra Institute – vor drei Jahren von Evelyn Oberleiter<br />
und Günther Reifer gegründet – forscht, lehrt und<br />
berät Unternehmen in Richtung eines neuen, nachhaltigen<br />
und zukunftsfähigen Unternehmensmodells. Dafür hat man<br />
ganz spezielle Methoden und Konzepte entwickelt, welche<br />
mittlerweile in einer Vielzahl von Terra Büros (Berlin, Stockholm,<br />
Zürich, Graz, München, Verona) angewandt werden<br />
und Unternehmen und Gemeinden neue Denkmodelle<br />
beibringen und umsetzen. Dies und die jährlich stattfindenden<br />
Tage der Nachhaltigkeit „think more about“ waren mit<br />
Günther Reifer und Evelyn Oberleiter<br />
unter ausschlaggebend für die Vergabe des Zertifikats ans<br />
Terra Institute, wobei der Akkreditierungsprozess der UN-<br />
University sich über ein ganzes Jahr erstreckte.<br />
Netzwerk für Jedermann<br />
Bei Terra sieht man die Auszeichnung als Impuls, ein<br />
Netzwerk aufzubauen, bei dem jede(r) mitmachen kann<br />
und soll. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und<br />
Teilen Südtirols, Tirols und dem Trentino (Europaregion<br />
Tirol) können und sollen sich einbringen. Ziel ist es, individuelle<br />
und gesellschaftliche Lernprozesse bei Unternehmern,<br />
Führungskräften und Bürgern und Bürgerinnen im<br />
Hinblick auf nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweisen<br />
anzuregen und die notwendigen Transformationsprozesse<br />
in Gang zu setzen.<br />
Viele regionale Strukturen haben sich bereit erklärt sich im<br />
Netzwerk mit einzubringen, u. a. die Freie Universität Bozen,<br />
Universität Innsbruck, Eurac – Europäische Akademie,<br />
Bildungshaus Kloster Neustift, HdS (Haus der Solidarität),<br />
OEW (Organisation für eine solidarische Welt), Ökoinstitut,<br />
Stadtgemeinde Brixen, Büro der Europaregion Tirol und<br />
Landeshauptmann Luis Durnwalder.<br />
Die diesjährigen Tage der Nachhaltigkeit finden vom 23.-26.<br />
Mai statt. Über 30 Referenten haben ihr Kommen bereits<br />
bestätigt. Unter anderem werden in Brixen Helena Norberg-<br />
Hodge (Ökonomie des Glücks), Christian Felber (Gemeinwohlökonomie),<br />
Gerhard de Haan (Zukunftsforscher), Niko<br />
Paech (Postwachstumsökonomie), Maurizio Pallante (Decrescita<br />
Felice), Kathrin Hartmann (Autorin) und noch viele<br />
weitere Referenten erwartet. Bei der Podiumsdiskussion am<br />
Donnerstagabend werden auch namhafte Südtiroler Unternehmer<br />
zu Wort kommen und zum diesjährigen Thema „die<br />
Kunst der Freiheit“ diskutieren.<br />
Weitere Informationen unter www.terra-institute.eu oder<br />
www.thinkmoreabout.com<br />
Das Seniorenheim der<br />
offenen Türen<br />
Ein Seniorenheim ist mehr als eine soziale Einrichtung. Auf<br />
der einen Seite werden ältere Mitbürger gepflegt, auf der<br />
anderen Seite werden Arbeitsplätze geschaffen und so<br />
regionale Wertschöpfungsketten aufrechterhalten. Dass<br />
Seniorenheime nicht isolierte Einrichtungen sind, beweist<br />
die Stiftung Griesfeld in Neumarkt, wo der Kontakt zur<br />
Außenwelt bewusst gelebt wird.<br />
Direktorin Cornelia Ebner erklärt, dass die Stiftung<br />
Griesfeld in Neumarkt zwei Seniorenheime und 14 Seniorenwohnungen<br />
betreut. 120 Arbeitsplätze, 60 Prozent davon<br />
Teilzeitstellen, sind dadurch geschaffen worden. Vor allem<br />
Frauen haben in den Bereichen Sozial- und Pflegebetreuung,<br />
Küche, Raumpflege und Verwaltung einen Arbeitsplatz in<br />
der Region, in der sie auch leben, gefunden.<br />
Grundfinanzierung aus dem Kerngeschäft<br />
Die Stiftung Griesfeld ist für die Gemeinden Neumarkt,<br />
Montan, Aldein, Altrei und Truden zuständig. „Wenn noch<br />
Plätze frei sind, dann kommen auch Personen aus anderen<br />
Gemeinden zum Zug. Denn leere Plätze nützen niemandem.<br />
Und die können wir uns auch nicht leisten.“ Der laufende<br />
Betrieb finanziert sich zur Gänze aus den Tagessätzen der<br />
betreuten Senioren und aus der Zusatzleistung Schulausspeisung,<br />
die Griesfeld übernommen hat.<br />
Keine Besuchszeiten<br />
In Griesfeld steht die Menschlichkeit und gegenseitiger<br />
Respekt im Mittelpunkt. Die Seniorenheimbewohner sind<br />
immer noch Teil des aktiven Lebens und die Kooperation<br />
mit den Angehörigen wird groß geschrieben. So gibt es hier<br />
keine Besuchszeiten. „Wenn jemand seinen Angehörigen<br />
oder Freund besuchen will, dann kann er das. Zu jeder<br />
Zeit.“ Das Ergebnis ist viel Bewegung und Leben im Haus.<br />
Und so soll das nach Ansicht der Direktorin auch sein.<br />
Tradition und Rituale<br />
Die Mitarbeiter bemühen sich, die Menschen individuell zu<br />
betreuen. Jeder hat seine eigene Geschichte und das Leben<br />
vieler Senioren dreht sich nach dem gelernten Jahresablauf.<br />
Was viel mit Brauchtum und Tradition zu tun hat. Deshalb<br />
ist man glücklich darüber, dass die Neumarkter und Montaner<br />
Traditionsvereine immer wieder zu Gast sind und sich<br />
Rituale eingebürgert haben.<br />
Denn mit einem alten Vorurteil möchte man brechen: nämlich<br />
dass das Seniorenheim ein Abstellgleis ist, in das man<br />
abgeschoben wird. Die Offenheit des Hauses ist ein Erfolgsversprechender<br />
Ansatz in diese Richtung.<br />
INFO<br />
Seniorenheim Stiftung Griesfeld<br />
Fleimstalerstraße 41 | 39044 Neumarkt<br />
Tel. 0471 826 100 | Fax 0471 826 300<br />
info@griesfeld.it | www.griesfeld.it