DepecheMode - newbreeze media
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m u s i c<br />
Geld<br />
regiert die Welt<br />
18<br />
Durch FLIP CAPELLA’s<br />
Kopfhörer<br />
Mit Leidenschaft Geld verdienen<br />
– so könnte man den<br />
Berufsstand des DJs am besten<br />
beschreiben. Man tut das, was man gerne macht - und hoffentlich<br />
auch gut kann - und wird dafür auch noch belohnt.<br />
Klingt nach dem Grundprinzip zur Glückseligkeit, und das<br />
ist es auch.<br />
Die Gagen der nationalen DJs reichen von wenig bis hin zu<br />
gar nichts für unerfahrene Newcomer; bis in den fünfstelligen<br />
Bereich für bereits international anerkannte Acts. Wieviel<br />
ein DJ Wert ist, ist eine der schwierigsten Fragen. In vielen<br />
Ländern haben sich bereits DJ-Vereinigungen gebildet,<br />
damit gewisse Kollektivverträge eingehalten<br />
werden und vor allem der nationale Nachwuchs<br />
gefördert werden kann.<br />
Die Holländer haben das wieder einmal<br />
mustergültig vorgemacht. Dort kann<br />
man keinen nationalen DJ unter € 1000,-<br />
buchen. Somit können die „Dutch DJs“ im<br />
Gegensatz zu den meisten österreichischen auch<br />
wirklich davon leben. Der Qualitätsstandard konnte<br />
dadurch im Laufe der Jahre immer mehr gesteigert werden,<br />
sodass die nationalen DJs in Holland mittlerweile Star-Status<br />
genießen und die elektronische Dance Szene auf eines der international<br />
höchsten Levels gehoben werden konnte.<br />
Um auch hierzulande eine Verbesserung zu erzielen, hier jetzt<br />
noch der Aufruf an alle nationalen Plattendreher: vereinigt Euch,<br />
um ein großes Ganzes entstehen zu lassen, anstatt gegeneinander<br />
anzutreten.<br />
Generell kann ich abschließend auch nur zu Folgendem raten:<br />
lieber die hart verdiente DJ-Gage in Studioequipment investieren,<br />
anstatt alles gleich wieder bei der nächsten Afterhour in den<br />
Wind zu blasen!<br />
Durch TIM ANDERSON´s<br />
Kopfhörer<br />
Letztens klingelte das<br />
Telefon. Am Rohr ein<br />
seineszeichens renommierter Eventmacher.<br />
Er fragte mit stolzer Brust, ob ich denn nicht<br />
Lust und Laune hätte, bei seiner brandneuen Eventserie<br />
aufzulegen. Für 150 Euronen. Mit einem Mindestmaß an<br />
Respekt meine Gegenfrage: Geht’s noch?<br />
Nennen wir das Übel gleich beim Namen: die Einkommensverhältnisse<br />
für nationale DJs sind auf heimischem<br />
Boden sehr mau. Doch blöd ist nicht der, der es vorgibt.<br />
Blöd ist der, der es zulässt. Es gibt einfach auch genug,<br />
die sich unter ihrem Wert verkaufen. Ob Newcomer<br />
oder alter Hase. Traurig, aber wahr.<br />
Die Preise sind unten im Amstettner<br />
Gruselkeller.<br />
Dagegen pumpt man oft internationalen<br />
Acts das schwere Geld in den Allerwertesten.<br />
Gleichzeitig ist die Wertigkeit<br />
für heimische DJs, Acts und Artists die Donau<br />
runtergegangen. In dem einen oder anderen<br />
Etablissement hat selbst die Klofrau einen höheren<br />
Stundenlohn. Ganz zu schweigen vom Straßenmusikant vorm<br />
Club, der mit seiner Mundharmonika-Version von „Blowing In<br />
The Wind“ auch beinahe mehr Cash macht.<br />
Die Frage ist: in welche Richtung soll das gehen? Gibt’s bald<br />
schon ein Körberl mit „Freiwillige Spenden“ für den DJ?<br />
Diese und andere Szenarien dürfen wir alle gemeinsam nicht<br />
zulassen. Leben und leben lassen is the motto. Es gilt den<br />
eigenen Stolz zu forcieren, seine musikalische Seele nicht für<br />
eine kleine Flasche Stolichnaya plus Hungerlohn für die Bosna<br />
danach zu verhökern. Qualität hat immer seinen Preis. Mein<br />
Appell an die DJ Zunft: Ihr gebt den Ton an, und der Club<br />
tanzt nach Eurem Schmäh!<br />
www.turek.at