Bekanntmachung - Oberscheidweiler
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12.Jahrg/Nr. 11/252 Donnerstag, 10. März 2005 <strong>Oberscheidweiler</strong><br />
<strong>Bekanntmachung</strong><br />
Am Freitag, dem 18.03.2005, findet um 19:00 Uhr eine Jugendversammlung<br />
im Bürgersaal statt. Während dieser Versammlung<br />
möchten wir gemeinsam mit den Jugendlichen aus<br />
dem Dorf darüber diskutieren, wie sie noch besser in das Dorgeschehen<br />
einbezogen werden können.<br />
Ab 20:00 Uhr findet eine Einwohnerversammlung im Bürgersaal<br />
statt. Im Rahmen dieser Versammlung werden die Bürger<br />
zunächst über den Umsetzungsstand des 8 –Punkte Programms<br />
„was wollen wir gemeinsam erreichen“ informiert.<br />
Wir werden über die nächsten Schritte diskutieren und hoffen<br />
auf viele ergänzende kreative Ideen der Bürger.<br />
Zudem wird unsere Feuerwehr zusammen mit den anwesenden<br />
Einwohnern den Ablauf des diesjährigen Umwelttages, der<br />
wegen des ungünstigen Wetters nicht wie geplant am Samstag,<br />
12.03.2005, durchgeführt werden kann, festlegen.<br />
Am Freitag, dem 18.03.2005, findet im Anschluss an die Einwohnerversammlung,<br />
um 21:00 Uhr im Bürgersaal eine Ratssitzung<br />
statt.
I. Öffentlicher Teil der Ratssitzung<br />
1. Überschwemmungskatastrophe Südostasien, Spende<br />
2. Wahrnehmung der Aufgaben im Bereich Fremdenverkehr<br />
durch die Verbandsgemeinde<br />
3. Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft 2005"<br />
4. Maibaum-Ständer auf dem Resäcker<br />
5. Heizungsschaden Bürgerhaus<br />
6. Anschaffungen zur Grabherstellung<br />
7. Stand 8-Punkte Programm<br />
„Was wollen wir gemeinsam erreichen"<br />
8. Verschiedenes<br />
II. Nichtöffentlicher Teil<br />
9. Verschiedenes<br />
Eine Vorbesprechung ist am Donnerstag, 17.03.2005 um 20:00 Uhr<br />
Erhard Rosenbaum<br />
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Brunnenstraße 16<br />
54533 <strong>Oberscheidweiler</strong><br />
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Fax 06574/9411-12<br />
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DEN TOTEN ZUR EHRE DEN LEBENDEN ZUR MAHNUNG<br />
So die Inschrift auf dem Gedenkstein der Minenopfer von <strong>Oberscheidweiler</strong>.<br />
Am 18. März 2005 jährt sich<br />
zum 60. Mal der schwärzeste<br />
Tag in der Geschichte unseres<br />
Ortes. Bei einem Minenunglück<br />
starben 6 Personen unmittelbar<br />
am Unglückstag bzw. einige<br />
Tage später im Krankenhaus<br />
zu Wittlich. Drei Menschen<br />
wurden schwer verletzt, wovon<br />
zwei im Frühjahr 1948 an den<br />
Folgen der Verletzungen verstarben.<br />
Bei einem zweiten Minenunglücks<br />
Anfang Juni 1945 wurden<br />
noch einmal zwei Bürger<br />
schwer verletzt.<br />
Wir sollten diese Tage als<br />
Mahnung zum Frieden und zur<br />
Bewahrung des Friedens im<br />
Großen wie im Kleinen verstehen.<br />
In einem Gottesdienst in der Filialkirche zu <strong>Oberscheidweiler</strong> am<br />
Mittwoch, 16. März 2005, um 19:00 Uhr habe die Bürger die Gelegenheit,<br />
der Opfer zu gedenken.<br />
P.S.: Ein genauer Bericht über diese schrecklichen Ereignisse ist<br />
nachzulesen in der Chronik Nieder-<strong>Oberscheidweiler</strong>.<br />
Walter Fischer
Bunter Abend: so war’s!<br />
Obwohl nun schon einige Wochen vergangen, haben hoffentlich noch viele<br />
den Bunten Abend in Erinnerung. So möchte ich die nächsten Zeilen für<br />
ein herzliches Dankeschön nutzen.<br />
Sehr überrascht waren wir von der Feuerwehr über die große Anzahl an<br />
Vorträgen; insbesondere über die rege Anteilnahme der Jugend. Damit ich<br />
nun auch keinen vergesse, hier nochmals ein kurzer Überblick über die<br />
Vorträge und ihre Akteure.<br />
Da war zunächst einmal Torsten Becker, der durch das Programm führte,<br />
und von Christoph Fischer unterstützt wurde. Es erheiterten uns dann Jan<br />
Rodermund, Kevin Bowert und Michael Rach mit einem Vortrag über einen<br />
Lottogewinn. Ob es unter diesen Kollegen wirklich so zugehen würde.....<br />
im Falle des Falles? Es folgten Ingrid Gilles, Waltraud Rach, Lydia<br />
Letsch und Erika Pütz mit einer nicht alltäglichen Modenschau und den<br />
mannigfaltigen Möglichkeiten, eine Unterhose modern aufzutragen.<br />
Andres gab uns einen Einblick über die erfolgte Gemeinderatswahl, und<br />
dies geschickt kaschiert aus der Sicht einer Frau.<br />
Es folgten Valerie, Lewis, Davis sowie meine Wenigkeit mit so manch<br />
wahrer Geschichte aus dem Dorfgeschehen.<br />
Nochmals gaben Jan und Kevin ihr Bestes; dieses mal zeigten sie sehr<br />
wirklichkeitsnah, wie es bei einer Computer-Hotline zugeht.<br />
Und der Mode nicht genug: Ingrid Gilles und Annegret Fischer-Forens<br />
sangen eine Hosenhymne, zu der Katharina Krämer (Immerath) und Elena<br />
Gilles so manch gewagtes Outfit zeigten.<br />
Ein wahrer Witzbold bestieg dann die Bütt, denn Michael Rach hatte die<br />
Lacher auf seiner Seite.<br />
Wie man sich den Kopf über eine doch recht einfach anmutende Rechenaufgabe<br />
zerbrechen kann, dies demonstrierten Margret Schouren, Elisabeth<br />
Rauen und Waltraud Rach in einer amüsanten Familienszene.<br />
Christina Gilles, Marc Rosenbaum, Markus Rach und Daniel Wötzel<br />
sprangen dann zunächst wie die Wilden auf der Bühne herum, um dann bei<br />
einer fast seriösen Koch-Show ihre Künste zu demonstrieren.<br />
Eine sehr provisorische Theateraufführung hatten Jutta Klas, Margret<br />
Schouren, Sebastian (Freund von Christina Gilles) und Torsten unter der<br />
Leitung von Christoph von sich zu geben und siehe da: auch ungeprobt<br />
kann man sich Applaus verdienen
Zu guter Letzt tanzten Lydia Letsch, Elisabeth Rauen, Margret Schouren,<br />
Waltraud Rach, Ingrid Gilles, Astrid Bowert, Birgit Johannes, Monika Rosenbaum<br />
und Michael Rach in jeweils täuschend echter Verkleidung mit<br />
den kleinen Schlümpfen Katharina Letsch und Valerie Schneider zu den<br />
Rhythmen der Kinderhitparade.<br />
Nach diesem Marathon-Programm durfte Torsten dann nach Mitternacht<br />
endlich alle Akteure für das Finale Owaschepa Lied auf die Bühne rufen.<br />
Jetzt kamen die Tanzwütigen auf ihre Kosten und konnten zu Wolfgangs<br />
Orgel- und Saxophonklängen die Hüften schwingen, und ein kleiner hartnäckiger<br />
Kern verteidigte die Theke bis in die frühen Morgenstunden.<br />
So bedanke ich mich abschließend im Namen der Feuerwehr recht herzlich<br />
bei allen Akteuren für ihre gelungenen Vorträge, für die Helfer, die die<br />
Feuerwehr unterstützten sowie für die vielen Besucher aus Ober und Nieder<br />
mit dem innigen Wunsch: besucht uns im nächsten Jahr bitte zahlreich<br />
wieder.<br />
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Franke Schneider
Neues von den Dorfjubiläumssängern<br />
Bei der Versammlung der Altaktiven des Männerchores am 17. Januar<br />
2005 waren alle Anwesenden, immerhin 14 Personen, der Ansicht,<br />
die gute Tradition der Jubiläumssänger forzuführen. Es war<br />
der Wunsch Aller, regelmäßige Chorproben anzusetzen, im Winter<br />
öfter als in der übrigen Zeit. Inzwischen konnten wir Herrn Klaus<br />
Christ als Chorleiter gewinnen. Unter seiner Regie soll der Männerchor<br />
wieder zu alter Stärke zurückfinden.<br />
Es fanden bereits zwei Probenabende statt. Am 18. Februar waren<br />
dazu 17 Männer erschienen. Wir frischten unser altbekanntes Liedergut<br />
auf. Zur zweiten Probe am 04. März waren elf aktive Sänger<br />
gekommen. Der Chorleiter stellte uns<br />
zwei neue Lieder vor, die wir nun fleißig<br />
üben müssen.<br />
Die nächste Übungsstunde ist am Donnerstag,<br />
17. März 2005, wie gewohnt im<br />
Bürgersaal um 20:00 Uhr. Ich bitte alle<br />
aktiven und interessierten Sänger,<br />
pünktlich zu erscheinen, da die neuen<br />
Lieder eingeübt werden sollen.<br />
Wir würden uns sehr freuen, wenn außer<br />
der Stammmannschaft auch ehemalige<br />
und neue Sänger zu dieser Probe kämen. Es gibt keine Aufnahmeprüfung,<br />
noch muss man Noten lesen können. Jeder ist, ohne<br />
Vorbehalt, herzlich willkommen!<br />
Wer weitere Informationen zum Männerchor wünscht, sollte sich bei<br />
mir melden. Ich werden versuchen, alle Fragen zu beantworten.<br />
Karl-Heinz Koll
SWR 1 – Night Fever<br />
Die Ü-30 Party in Rheinland-Pfalz<br />
Glitzerhemd, Schlaghose, Plateauschuhe – Schrille Szenegänger in<br />
blitzenden Discotempeln und der DJ, der sie mit seinen Platten alle<br />
zum Toben brachte. DISCO! Das war nicht einfach nur die Massenmusik<br />
der Siebziger und frühen Achtziger. Disco war das Lebensgefühl<br />
jener Jahre, in denen jeder für eine Nacht ein Star und<br />
Paradiesvogel war.<br />
Mit SWR1 Rheinland-Pfalz leben die legendären Zeiten wieder auf.<br />
SWR1 – Night Fever geht auf Tour. Die Gelegenheit den Glamour<br />
und den Rausch dieser unsterblichen Zeit noch einmal zu erleben.<br />
Mit dabei die SWR1 Djane Ilka Siebert, und die Menge mit den ganz<br />
großen Hits wie „YMCA“, „Car Wash“ und „Dancing Queen“ und viele<br />
andere.<br />
Da heißt es rein in die Discoklamotten, rauf auf die Tanzfläche und<br />
Revival pur spüren.<br />
am 08. April 2005<br />
in Niederscheidweiler<br />
Einlass 20 Uhr<br />
Beginn 21 Uhr<br />
Eintritt 5 € / VVK 4 €<br />
Kartenvorverkauf:<br />
Landmetzgerei Mayer, Bausendorf<br />
Gasthaus „Brunnenstube“, <strong>Oberscheidweiler</strong><br />
Getränkemärkte Schreiner in Daun und Gillenfeld<br />
FSV Ober.-Niederscheidweiler, Hauptstr. 60 in Niederscheidweiler<br />
Jürgen Maier
Ortsgemeinde Pfarrgemeinde Ortsgemeinde<br />
Niederscheidweiler Nieder-/ <strong>Oberscheidweiler</strong><br />
<strong>Oberscheidweiler</strong><br />
Gemeinsam – Aktiv – Fröhlich<br />
Terminerinnerungen der Vereine Nieder-/<strong>Oberscheidweiler</strong><br />
und der Kirchengemeinde 2005<br />
März / April 2005<br />
12. 03. Samstag Theater in Niederscheidweiler<br />
19. 03. Samstag Theater in Niederscheidweiler<br />
20. 03. Sonntag Theater in Niederscheidweiler<br />
25. – 28. 03. Freitag –<br />
Montag<br />
Osterlager Pfadfinder in Mückeln<br />
27. 03. Sonntag Theater in Niederscheidweiler<br />
28. 03. Montag Theater in Niederscheidweiler<br />
03. 04. Sonntag Weißer Sonntag<br />
08. 04. Freitag<br />
17. 04. Sonntag Altentag<br />
SWR 1 Night-Fever-Party<br />
in Niederscheidweiler<br />
Jeder Veranstalter freut sich über eine rege Beteiligung,<br />
und jedes Fest lebt von der Fülle fröhlicher Menschen.<br />
Elmar Götten
Die Rosskastanie<br />
(Baum des Jahres 2005)<br />
Im Jahr 2005 steht eine der schönsten, bekanntesten<br />
und beliebtesten Stadt- und Alleebaumarten<br />
im Mittelpunkt: die Gemeine Rosskastanie,<br />
Aesculus hippocastanum L. Selbst Kinder kennen<br />
diese Baumart schon, und lieben sie. Ebenso<br />
wie Erwachsene, denn sie macht uns viermal<br />
im Jahr Freude: im Winter mit ihren großen<br />
Knospen, im April beim Erscheinen der großen<br />
gefingerten Blätter, im Wonnemonat Mai mit ihrem orchideenhaften Blütenmeer<br />
und im Herbst mit den großen glänzenden Samen.<br />
Kastanie – fast jeder kennt sie also, die Kinder spielen mit den braunen<br />
Früchten, die besonders schön glänzen, wenn sie frisch aus der stacheligen<br />
Schale platzen und auf dem Weihnachtsmarkt kann man sie geröstet als<br />
„heiße Maroni“ kaufen – kann man nicht !! Wieso nicht ? Ross-Kastanie<br />
sagt doch, dass die Früchte für Pferde gut sind. So berichtet 1557 ein kaiserlicher<br />
Arzt aus Konstantinopel seinem Kollegen nach Prag: „Häufig<br />
kommt hier eine Art Kastanie vor, die das Wort Ross als Beinahmen hat,<br />
weil sie erkrankten Pferden, besonders bei Husten und Wurmerkrankungen<br />
Erleichterung verschafft.“<br />
Die Rosskastanie ist (Vorsicht!) nicht mit der Ess- oder Edel-Kastanie zu<br />
verwechseln, selbst wenn die Früchte auf den ersten Blick ähnlich aussehen.<br />
Die Blätter und Blüten aber nicht!. Bei der rotblühenden Rosskastanie,<br />
die in kleinen Gärten und in Fußgängerzonen der Städte sehr beliebt<br />
geworden ist, handelt es sich übrigens um eine Kreuzung zwischen der<br />
Gemeinen Rosskastanie und der nordamerikanischen Pavie. Einen freistehenden<br />
älteren Baum erkennt man schon von weitem als Rosskastanie an<br />
der runden Krone, die aus der Ferne wie ein wolkiger, großer Ball aus Zuckerwatte<br />
aussieht. Von Nahem sieht man die Triebe mit auffallend großen<br />
Knospen, die glänzen und klebrig sind.<br />
Die Rosskastanie ist eine der ersten Bäume, die ihre Blätter entfaltet. Und<br />
sie tut es sehr schnell und sind hoffnungsvolle Frühlingsboten. Zurück zu<br />
den Blättern mit einer „Träufelspitze“ am Ende jedes Fiederblattes. Diese<br />
sorgt dafür, dass das Wasser schnell abläuft.
Kein anderer Laubbaum bildet so seine Blätter. Sie<br />
stehen gegenständig am Spross (im Gegensatz zur Ess-<br />
Kastanie!) und sind gefingert. Das heißt, ein einzelnes<br />
Blatt besteht aus 5 bis 7 Fiederblättchen, die allesamt<br />
vom Ende des Blattstieles ausgehen und sehr unterschiedlich<br />
groß sind (das mittlere Fiederblatt ist immer<br />
am größten). Die Herbstfärbung ist erst goldgelb und<br />
dann braun, wobei Blätter an Straßenlaternen sich oft<br />
deutlich später verfärben.<br />
Und dann betrachten wir den Stamm: mit seiner<br />
groben Schuppenborke und bei genauerem Hinsehen<br />
auffallendem Drehwuchs, den 90% der Rosskastanien<br />
aufweisen. Die Holzstrukturen sind dabei längs<br />
des Stammes nicht genau senkrecht orientiert, sondern<br />
verdreht. Rosskastanien können bis 2m dick,<br />
25-30m hoch und 300 Jahre alt werden.<br />
Die Blüten öffnen sich Ende April<br />
oder Anfang Mai. Sie tragen fünf auffällige cremig-weiße<br />
Kronblätter, deren beide obere einen Farbfleck aufweisen,<br />
das sog. Saftmal, welches gelb, orange oder rot gefärbt ist;<br />
damit lenkt die Rosskastanie den Anflug der Bienen! Die<br />
Blüten sind zu Hunderten in verzweigten, großen kerzenartigen<br />
Blütenständen vereinigt. Wenn man sich die Einzelblüten<br />
genauer ansieht (unbedingt lohnend!), erkennt<br />
man nur selten beide Geschlechter sofort: einen Fruchtknoten<br />
und drum herum 7 Staubblätter.<br />
Im oberen Teil des Blütenstandes<br />
finden wir viele tendenziell<br />
männliche Blüten (der Fruchtknoten<br />
ist verkümmert), dann folgen<br />
in der Mitte des Blütenstandes<br />
zweigeschlechtliche Blüten, und an der Basis des<br />
Blütenstandes befinden sich nur betont weibliche.
Die Früchte reifen bis zum September oder Oktober<br />
in stacheligen Kapseln, die bei der Reife<br />
dreiklappig aufplatzen und den appetitlichst glänzenden<br />
aller ungenießbaren Samen hervorbringen<br />
– wunderschön braun glänzend wie ein Mahagoni-Tisch,<br />
mit einem charakteristischen weißen<br />
Fleck, den sogenannten Nabelfleck. Die Samen<br />
befinden sich meistens einzeln in der Kapsel, deren<br />
Stacheln und weiche Fruchtschale den Aufprall<br />
beim Herabfallen aus der Krone dämpfen.<br />
Dann springt der glatte Same aus der aufplatzenden Kapsel heraus und rollt<br />
noch ein Stück davon (sog. "Rollsame"). Diese Samen sind im Gegensatz<br />
zu den Maronen der Esskastanie ungenießbar bitter und für Menschen<br />
schwach giftig. Verschiedene Tiere sind aber ganz scharf darauf.<br />
Die Keimung muss im folgenden Frühjahr erfolgen, sonst geht die Keimfähigkeit<br />
verloren. Sie funktioniert außerdem nur bei Bedeckung des Samens<br />
durch Laub oder Erde (das ist der "Versteckfrucht"-Typ). Bei der<br />
Keimung bleiben die Keimblätter zusammengefaltet in der Erde und liefern<br />
ihre nahrhaften Inhaltsstoffe an den wachsenden Keimling, bis der sich<br />
selbst versorgen kann.<br />
Die tief reichenden und weit streichenden Wurzeln machen Rosskastanien<br />
sehr sturmfest.<br />
Das Holz ohne einen auffälligen Farbkern ist fast bedeutungslos, vor allem<br />
wegen ungünstiger Verarbeitungseigenschaften und des häufigen Drehwuchses,<br />
der viele Verwendungen erschwert oder unmöglich macht. Für<br />
Möbel, Schnitzarbeiten, Obstkisten, orthopädische Geräte und im Spielzeugbau<br />
findet es gelegentlich Verwendung.<br />
Viel bedeutungsvoller als das Holz sind die Früchte: wegen ihres hohen<br />
Stärkegehaltes (ähnlich der Kartoffel) als Vieh- und Wildfutter und in Notzeiten<br />
zur Mehlherstellung und als Kaffeeersatz. Für kosmetische Produkte,<br />
Farben und Schäume, zur Herstellung von Medikamenten. In der Naturheilkunde<br />
verwendet man Inhaltsstoffe von Rinde, Blättern, Blüten und<br />
Früchten. Kaum eine andere Baumart hat in dieser Hinsicht so viel zu bieten<br />
wie die Rosskastanie!
Bei der heutigen Bewegungsarmut hat ihre die Durchblutung fördernde<br />
Wirkung bei Venenleiden die größte Bedeutung.<br />
Auch als „Gichtbaum" ist sie unter Naturheilkundlern bekannt, und Gletschersalben<br />
gegen Sonnenbrand enthalten meist Extrakte aus ihren Knospen.<br />
Durch einen Schädling, die Miniermotte, und schädliche Umwelteinflüsse<br />
besonders in Städten, ist die Rosskastanie sehr gefährdet. Deshalb benötigt<br />
sie derzeit dringend Optimismus und verstärkte Forschungsanstrengungen,<br />
um ihre Probleme in der Stadt und durch die Miniermotte zu verringern<br />
Rezepte für Kastanienblätter-, -blüten- und -rindentee, Kastanienblütenessenz,<br />
Kastaniengeist, -korn, -extrakt, -tinktur, -brei und -badezusätze kann<br />
man (gegen eine Spende von je 5 Euro auf das Konto Baum des Jahres)<br />
vom Kuratorium zugesandt bekommen.<br />
Verfasser des Textes: Prof. Dr. Andreas Roloff, TU Dresden / Tharandt<br />
Stellvertretender Vorsitzender des KBJ.<br />
Die Informationen und Bilder wurden freundlicherweise vom „Kuratorium<br />
Baum des Jahres“ zur Verfügung gestellt (www.baum-des-jahres.de). Auf<br />
dieser Homepage können noch mehr sehr interessante Informationen nachgelesen<br />
werden!<br />
Elmar Götten