7. Kind und Beruf – Tipps für einen guten Start - Siegener Bündnis ...

__________________________________________________________________________________________
6. Wirtschaftliche Hilfen
6.1 Die Elternzeit
Die Elternzeit bietet berufstätigen Müttern und Vätern die Möglichkeit, sich maximal
drei Jahre lang ganz oder teilweise um ihr Kind zu kümmern, ohne dass
ihnen gekündigt werden kann. Nach Ablauf der Elternzeit besteht ein Anspruch
auf Rückkehr auf den ursprünglichen Arbeitsplatz bzw. auf einen, der mit dem
vorherigen vergleichbar ist.
Die wichtigsten Regelungen:
Gemeinsame Elternzeit
Beide Elternteile können auch gemeinsam bis zu drei Jahren Elternzeit in Anspruch
nehmen.
Zulässige Teilzeitarbeit während der Elternzeit
Während der Elternzeit besteht außerdem ein grundsätzlicher Rechtsanspruch
auf Teilzeitarbeit im Rahmen von bis zu 30 Wochenstunden. Gemeinsam können
die Eltern so eine Arbeitszeit von maximal 60 (je 30) Arbeitsstunden in der Woche
in Anspruch nehmen. Dadurch erhalten nun auch Väter eine reale Chance,
sich an der Erziehung ihres Kindes partnerschaftlich zu beteiligen und Mütter
können auch während der Elternzeit berufstätig bleiben. Dies entspricht den Bedürfnissen
vieler Eltern und kommt gleichzeitig auch den Bedürfnissen von Betrieben
entgegen.
Flexible zwölf Monate
Mit Zustimmung des Arbeitgebers kann bis zu einem Jahr der Elternzeit auf die
Zeit zwischen dem 3. und 8. Geburtstag des Kindes übertragen werden.
Anmeldefristen
Die schriftliche Anmeldefrist beim Arbeitgeber für die Elternzeit beträgt sechs
Wochen, wenn die Elternzeit von der Mutter direkt nach der Mutterschutzfrist
oder vom Vater direkt nach der Geburt des Kindes genommen wird; in anderen
Fällen beträgt sie acht Wochen.
Um die Elternzeit flexibel zu gestalten und gleichzeitig die notwendige Planungssicherheit
für die Arbeitgeberseite zu gewährleisten, müssen sich die Eltern bei
der Anmeldung für die kommenden zwei Jahre ab Beginn der Elternzeit festlegen.
Eine spätere Änderung ist nur mit Zustimmung des Arbeitgebers möglich.
6.2 Das Elterngeld
Für Geburten ab dem 01.01.2011 werden erhebliche Änderungen in Bezug auf
das Elterngeld wirksam.
Elterngeldbezieher erhalten ab einem Nettoeinkommen von 1.200 Euro im Monatkünftig
65 Prozent (statt bisher 67 Prozent) des Einkommens, höchstens 1800 Euro.
Wer weniger verdient, erhält weiterhin 67 Prozent.
Für nicht erwerbstätige Eltern beträgt es mindestens 300 Euro monatlich.
Für Geringverdiener, Mehrkindfamilien und bei Familien mit Mehrlingsgeburten
gelten besondere Bestimmungen.
58