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Skelettszintigraphie im Vergleich mit MRT und Sonographie beim ...

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<strong>Skelettszintigraphie</strong> – Update 2006<br />

242<br />

Spezifische Gelenkszintigraphie<br />

Mit 99m Tc-markierten autologen Leukozyten, Lymphozyten, Nanokolloid,<br />

HIG,HSA, 18 F-FDG u. a. lässt sich die Synovialitis spezifischer<br />

nachweisen als <strong>mit</strong> der 3P-Sz, allerdings in der Regel auf<br />

Kosten der Sensitivität. Ergebnisse werden hier nicht berücksichtigt,<br />

es wird auf die Literatur verwiesen [7, 8].<br />

Bildgebende Verfahren <strong>im</strong> intraindividuellen <strong>Vergleich</strong><br />

Studiendesign<br />

Untersucht wurden 60 Patienten <strong>mit</strong> der klinischen Diagnose<br />

„Arthritis“, darunter 28 Patienten <strong>mit</strong> rheumatoider Arthritis,<br />

29 Patienten <strong>mit</strong> Spondylarthritis <strong>und</strong> 30 Patienten <strong>mit</strong> Kollagenose.<br />

Sämtliche Patienten standen unter einer Basistherapie, die<br />

unter der Diagnostik unverändert fortgesetzt wurde. Die Patienten<br />

wurden in zwei Gruppen unterteilt: Patienten in Gruppe I<br />

(n = 32) zeigten <strong>im</strong> konventionellen Röntgenbild keine Erosionen,<br />

die in Gruppe II (n = 28) dagegen Erosionen in den Finger<strong>und</strong><br />

Handgelenken. Beide Gruppen wiesen keine signifikanten<br />

Unterschiede in den Entzündungsparametern (BSG, CRP, Leukozytenzahl<br />

<strong>und</strong> Gammaglobulin) auf [5].<br />

Ergebnisse<br />

In Gruppe I (keine Arthritiszeichen <strong>im</strong> Röntgenbild, Abb.1) weisen<br />

die 3P-Sz <strong>und</strong> US nahezu die gleich hohe Sensitivität be<strong>im</strong> Nachweis<br />

einer Synovialitis in den Fingergelenken auf, die dynamische<br />

<strong>MRT</strong> ist deutlich abgeschlagen. Überraschenderweise wird diese<br />

hohe Sensitivität nur in Phase III der 3P-Sz erreicht, wird ein positiver<br />

Bef<strong>und</strong> gleichzeitig in Phase II <strong>und</strong> III gefordert, so geht die<br />

Sensitivität um nicht weniger als zwei Drittel zurück, umgekehrt<br />

wird ein Höchstmaß an Sensitivität erreicht, die sogar die der US-<br />

Diagnostik übertrifft, wenn ein positiver Bef<strong>und</strong> entweder in Phase<br />

II oder III als entzündlich bewertet wird. Bei einem nicht unbeträchtlichen<br />

Anteil der Patienten fand sich ein positiver Bef<strong>und</strong> lediglich<br />

in Phase II. Die Phase I der <strong>Skelettszintigraphie</strong> konnte zur<br />

Diagnostik nicht beitragen. Erwartungsgemäß konnte die dynamische<br />

<strong>MRT</strong> in 20% der Gelenke bzw. bei 26 (81%) der Patienten<br />

bis dahin noch unbekannte Erosionen nachweisen.<br />

In Gruppe II (bekannte Arthritiszeichen <strong>im</strong> Röntgenbild, Abb. 2)<br />

konnte die dynamische <strong>MRT</strong> bei der Sensitivität <strong>mit</strong> der 3P-Sz<br />

<strong>und</strong> US gleichziehen, Erosionen wurden bei 41 % der Gelenke<br />

bzw. bei 27 (96 %) der Patienten gesehen.<br />

Die erzielten Sensitivitäten der verschiedenen bildgebenden<br />

Verfahren sind nicht gleichmäßig auf die Fingergelenke verteilt,<br />

wie aus Abb. 3 (Gruppe I) <strong>und</strong> Abb. 4 (Gruppe II) hervorgeht.<br />

Für die 3P-Sz zeigt sich insbesondere in Gruppe II eine Präferenz<br />

für die Endgelenke (DIP), die auch die Phase II einbezieht<br />

(Abb. 3).<br />

In Gruppe I (keine Erosionen <strong>im</strong> Röntgenbild) korrelierten die<br />

szintigraphischen <strong>und</strong> sonographischen Bef<strong>und</strong>e sehr gut <strong>mit</strong><br />

der Klinik, nur in Gruppe II (bekannte Erosionen <strong>im</strong> Röntgenbild)<br />

traf dies auch auf die <strong>MRT</strong>-Bef<strong>und</strong>e zu. Die Korrelation<br />

<strong>mit</strong> klinischen Bef<strong>und</strong>en bleibt <strong>im</strong> Langzeitverlauf (unter Basistherapie)<br />

nicht bestehen. Während sich die Gelenkschwellung<br />

<strong>und</strong> -steifigkeit deutlich zurückbildet, geht der <strong>MRT</strong>-Score <strong>und</strong><br />

der szintigraphische Uptake nicht zurück, die <strong>im</strong> <strong>MRT</strong> gesichteten<br />

Erosionen können sogar progredient sein [9]. Eine spätere<br />

Progression der Erosionen <strong>im</strong> Langzeitverlauf kann anhand eines<br />

Knochenmarködem-Score <strong>im</strong> <strong>MRT</strong> vorausgesagt werden<br />

[10].<br />

Zur Überprüfung der Spezifität der skelettszintigraphischen Bef<strong>und</strong>e<br />

wurden 50 Patienten ohne Trauma, Fraktur, Schmerzen<br />

oder Stoffwechselerkrankungen zusätzlich untersucht. Bei 4,4%<br />

der Gelenke fand sich ein positiver Bef<strong>und</strong> in der Frühphase (II)<br />

<strong>und</strong> bei 7,4 % der Gelenke in der Spätphase (III) der <strong>Skelettszintigraphie</strong>.<br />

Nur bei 20% der betroffenen Patienten konnte nachträglich<br />

ein Bezug zur Klinik hergestellt werden. Dieses Ergebnis<br />

steht <strong>im</strong> Einklang <strong>mit</strong> <strong>MRT</strong>-Bef<strong>und</strong>en bei ges<strong>und</strong>en Personen,<br />

die bei 8,9% Synovialitis-ähnliche Bef<strong>und</strong>e in den MCP-Gelenken<br />

<strong>und</strong> bei 9,5% <strong>im</strong> Handgelenk aufwiesen. Darüber hinaus fanden<br />

sich erosionsähnliche Bef<strong>und</strong>e bei 2,2 % bzw. bei 1,7 % dieser Patienten<br />

[11].<br />

Abb. 1 Anzahl der <strong>mit</strong> verschiedenen bildgebenden<br />

Verfahren nach unterschiedlichen<br />

Kriterien positiv bef<strong>und</strong>eten Fingergelenke<br />

(100% = 32 Pat.×14 Gelenke = 448) in Gruppe<br />

I ohne Arthritiszeichen <strong>im</strong> Röntgenbild.<br />

Sandrock D. <strong>Skelettszintigraphie</strong> <strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> … Der Nuklearmediziner 2006; 29: 239 –244

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