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Vergleich der subjektiven Einschätzung des kardiovaskulären ...

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<strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong> Einschätzung<br />

<strong>des</strong> kardiovaskulären Risikos von Patienten<br />

mit ihrem objektiven Risiko in Abhängigkeit<br />

ihres sozio-ökonomischen Status<br />

H.-J. Lorenz 2<br />

J. Reeg 2<br />

J. Welke 3<br />

U. Schwantes 3<br />

M. Herrmann 1,2 Comparison of Patients’ Subjective Assessment of and Objective Cardiovascular<br />

Zusammenfassung<br />

Risk Dependent on Socio-Economic Status<br />

Abstract<br />

Originalarbeit<br />

Hintergrund/Ziele: Die vorliegende Untersuchung hat das Ziel,<br />

Zusammenhänge zwischen <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong> Einschätzung von<br />

kardiovaskulären Erkrankungsrisiken in Abhängigkeit von sozialepidemiologischen<br />

Faktoren (sozio-ökonomische Variablen<br />

und Schichtzugehörigkeit) und dem individuellen Wissen <strong>der</strong><br />

Patienten über risikobezogene Verhaltensweisen für KHK-Erkrankungen<br />

zu identifizieren, um Grundlagen für geeignete Interventionsstrategien<br />

in <strong>der</strong> Gesundheitsberatung von Hausärzten<br />

zu identifizieren. Methoden: Die Erhebung <strong>der</strong> Daten dieser<br />

Querschnittstudie erfolgte im Zeitraum von Juni 2004 bis September<br />

2005 in Hausarztpraxen. Es lagen 675 Arzt-Patientenbefragungen<br />

vor. Patienten und ihre behandelnden Ärzte füllten<br />

unabhängig voneinan<strong>der</strong> einen Fragebogen zu Risikofaktoren,<br />

Soziodemographie, den hausärztlichen Konsultationen und <strong>der</strong><br />

Einschätzung <strong>des</strong> kardiovaskulären Risikos aus. Subjektive Risikoeinschätzung<br />

wurde mit dem individuell durch einen Risikoalgorithmus<br />

(Pocock-Score) berechneten Risiko verglichen. Ergebnisse:<br />

78 % <strong>der</strong> untersuchten Patientengruppe schätzten ihr<br />

Risiko realistisch ein, während 15% ihre Risiken subjektiv geringer<br />

einschätzen als das berechnete. Eine kleinere Gruppe (7 %)<br />

überschätzt ihr Risiko. Unterschätzer finden sich deutlich häufiger<br />

bei geringerem sozialen Status, Überschätzer hingegen häufiger<br />

bei Oberschicht-Patienten. Wissen über kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen ist bei Unterschicht-Patienten deutlich geringer<br />

als in höheren Schichten. Schlussfolgerungen: In <strong>der</strong> Hausarztpraxis<br />

bietet sich die Chance, auf die gezielte För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ge-<br />

Background/aims: The aim of this article is to identify the individual<br />

patient’s estimation of cardiovascular risk in dependence<br />

on socio-epidemiological factors (socio-economic and social<br />

class) and the individual knowledge of patients about risk-related<br />

behaviors for cardiovascular heart disease and stroke. Bases<br />

for suitable intervention measures of family doctors shall be<br />

identified. Methods: The cross-sectional study was carried out<br />

at GPs’ practices in the period of June 2004 until September<br />

2005. There were 675 doctor-patient interviews at all. Patients<br />

and their attending GPs filled out a questionnaire to risk factors,<br />

socio-demography, the number of GPs consultations and their<br />

estimation of the cardiovascular risks. The subjective estimation<br />

of the own risk has been compared with the calculated by the<br />

pocock-score. Results: 78 % of the patients estimated their risks<br />

realistically while 15% un<strong>der</strong>estimated their risks. A smaller<br />

group (7 %) overestimated their risks. Patients who un<strong>der</strong>estimated<br />

their risk were more common in lower social class; patients<br />

who overestimated their risk were more common in upper<br />

class. The knowledge about cardiovascular diseases was obviously<br />

lower in lower social class than in upper class. Conclusions:<br />

The GPs have the chance to foster health and prevention<br />

for disadvantaged groups of patients. Mainly patients from lower<br />

class, who represent 4 till 5 times more an elevated cardiovascular<br />

risk and subjective un<strong>der</strong>estimation of these risks, could benefit<br />

by targeted GPs’ program in promoting health and disease<br />

prevention. Health-related resources of the patients with increas-<br />

435<br />

Institutsangaben<br />

1 Institut für Allgemeinmedizin, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg<br />

2 Institut für Allgemeinmedizin, Martin-Luther Universität Halle<br />

3 Abt. Allgemeinmedizin, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Mitte<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. P. H. Hans-Jürgen Lorenz, Dipl.-Soziologe · Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ·<br />

Medizinische Fakultät · Institut für Allgemeinmedizin · Haus 40, Ebene 6 · Leipziger Straße 44 ·<br />

39120 Magdeburg · E-mail: hans.lorenz@medizin.uni-halle.de<br />

Bibliografie<br />

Z Allg Med 2006; 82: 435–440 © Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York<br />

DOI 10.1055/s-2006-942192<br />

ISSN 0014-336251


sundheit und Krankheitsvorsorge einzelner, beson<strong>der</strong>s benachteiligter<br />

Gruppen einzugehen. Beson<strong>der</strong>s die „Unterschätzer“ ihrer<br />

Risiken, die vier- bis fünfmal so häufig in den Mittel- und Unterschichten<br />

als in <strong>der</strong> Oberschicht zu finden sind, könnten von<br />

gezielteren hausärztlichen Beratungen, die an den Ressourcen<br />

<strong>der</strong> Menschen mit erhöhten Risiken ansetzen und ihre gesundheitsbezogenen<br />

Kompetenzen för<strong>der</strong>n, profitieren.<br />

ed and un<strong>der</strong>estimated risks should be focused and their<br />

health-related competences should be promoted in the GPs consultation.<br />

Schlüsselwörter<br />

Risikoeinschätzung · Risikokommunikation · Gesundheitsberatung<br />

· Sozialepidemiologie<br />

Key words<br />

Risk assessment · risk communication · health promotion ·<br />

socio-economic status<br />

Originalarbeit<br />

436<br />

Einleitung<br />

Weltweit gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten<br />

To<strong>des</strong>ursachen. Sie sind in westlichen Län<strong>der</strong>n für 45 % und<br />

in Entwicklungslän<strong>der</strong>n für 24,5% <strong>der</strong> Gesamtmortalität verantwortlich.<br />

Seit 1975 sind die Mortalitätsraten für kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen in den meisten Län<strong>der</strong>n um 24–28% gesunken.<br />

Etwa 45 % dieser Reduktion sind <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Therapien<br />

für KHK zuzuschreiben, die restlichen 55 % werden einer Reduktion<br />

<strong>der</strong> Risikofaktoren, vor allem dem Rückgang <strong>des</strong> Rauchens<br />

und <strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Hypertonie, zugeschrieben [1].<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen nehmen in <strong>der</strong> Hausarztpraxis<br />

großen Raum ein. Neben den zahlreichen Betroffenen glauben<br />

viele Patienten, in Zukunft davon betroffen sein zu können o<strong>der</strong><br />

aber sie unterschätzen ihr Erkrankungsrisiko. Gesundheitspsychologische<br />

Studien haben gezeigt, dass es sowohl zur Unterschätzung<br />

<strong>des</strong> eigenen Risikos als auch zur Überschätzung kommen<br />

kann. Nach einer Studie von Kreuter und Stretcher 1995 [2]<br />

unterschätzten 46 % <strong>der</strong> Befragten ihr Schlaganfall-Risiko, während<br />

lediglich 19 % ihr Risiko überschätzten, wobei diese stärker<br />

für Präventionsmaßnahmen ansprechbar waren. Erst das Erleben<br />

persönlicher Betroffenheit führe zudem zu einem intensiveren<br />

präventionsorientierten Handeln [3].<br />

Risikokommunikationsforschung ist in den 80er-Jahren im Zusammenhang<br />

mit Akzeptanzproblemen bei Großtechnologien<br />

(z.B. Kernenergie, Müllverbrennung, Mobilfunk) entstanden. Experten<br />

gehen zumeist von einem quantifizerbarem Risiko aus,<br />

dem Produkt aus möglicher Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit.<br />

Laien hingegen berücksichtigen bei ihrer Einschätzung<br />

oft nicht objektiv messbare qualitative Faktoren (Kontext,<br />

sozio-kulturelle, moralische Aspekte, Bekanntheit, Schrecklichkeit).<br />

Für die klinische Forschung sind das Erkrankungs- und<br />

Sterberisiko (Inzidenz- und Mortalitätsrisiko) an definierten Erkrankungen<br />

von Interesse [4]. Eine Risikoanalyse ist <strong>der</strong> Versuch,<br />

mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden die Eintrittswahrscheinlichkeiten<br />

von konkreten Schadensfällen o<strong>der</strong> die Wahrscheinlichkeitsfunktion<br />

von Schadensereignissen so realitätsgetreu<br />

wie möglich zu ermitteln.<br />

Mit Risikowahrnehmung wird die Einschätzung einer Risikosituation<br />

aufgrund intuitiver Beurteilung, persönlicher Erfahrung<br />

und aufgenommener Informationen (z.B. durch Medien)<br />

bezeichnet. Im Zuge <strong>der</strong> Verfügbarkeit von Risikoalgorithmen<br />

können subjektive Risikosichten in Form von Patienteneinschätzungen<br />

mit berechneten Morbiditätswahrscheinlichkeiten kontrastiert<br />

werden. Als wesentliche Bausteine für eine erfolgreiche<br />

Risikokommunikation werden die Schaffung von Vertrauen und<br />

Glaubwürdigkeit, Information und Wissensvermittlung und eine<br />

wechselseitige Kommunikation angesehen. Hausärzte sind in<br />

<strong>der</strong> Regel die ersten Experten, die bei Fragen zur Gesundheit aufgesucht<br />

und um Rat gefragt werden. In diesem Kontext nehmen<br />

sie die Rolle <strong>des</strong> Risikoabschätzers und Risikokommunikators in<br />

<strong>der</strong> Beratung von Patienten ein. Risikowahrnehmungen von Patienten<br />

und ihren Ärzten müssen dabei keineswegs kongruent<br />

sein, da diese auf unterschiedlichen Erfahrungen, Wissen und<br />

Verhaltensmustern beruhen.<br />

Eine grundlegende Fragestellung dieser Untersuchung war, inwieweit<br />

die Patienten ihr Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung<br />

(Herzinfarkt o<strong>der</strong> Schlaganfall) zu erkranken, selbst<br />

realistisch einschätzen konnten. Diese Ergebnisse wurden in Beziehung<br />

gesetzt zu ihrem tatsächlich vorhandenen, aufgrund ihrer<br />

individuellen Risikofaktoren berechnetem Risiko. Die vorliegende<br />

Untersuchung hat das Ziel, Zusammenhänge zwischen<br />

den Einschätzungen <strong>der</strong> Erkrankungsrisiken in Abhängigkeit<br />

von sozialepidemiologischen Faktoren (sozio-ökonomische Variablen<br />

und Schichtzugehörigkeit) und dem individuellen Wissen<br />

<strong>der</strong> Patienten über Risiken nachzuweisen, um Grundlagen<br />

für geeignete Beratungsstrategien zu identifizieren.<br />

Methoden<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Studie<br />

Die Erhebung <strong>der</strong> Daten dieser Querschnittstudie erfolgte im<br />

Zeitraum von Juni 2004 bis September 2005. Auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

von Befragungen von Hausärzten und <strong>der</strong>en Patienten lagen<br />

675 Datensätze vor, von denen 557 Patienten aus Berlin und<br />

118 Patienten aus Sachsen-Anhalt teilnahmen. Jede beteiligte<br />

Arztpraxis hatte min<strong>des</strong>tens sieben und maximal 20 Patienten<br />

für die Untersuchung rekrutiert. Einschätzungen <strong>der</strong> Wahrscheinlichkeiten<br />

<strong>des</strong> zukünftigen Eintretens von Schlaganfall<br />

und Herzinfarkt wurden von den Patienten und ihren behandelnden<br />

Hausärzten unabhängig voneinan<strong>der</strong> zum selben Zeitpunkt<br />

durchgeführt.<br />

Einschlusskriterien für die teilnehmenden Patienten waren neben<br />

dem Alter von 40–75 Jahren das Vorliegen von min<strong>des</strong>tens<br />

einem von 7 definierten Risikofaktoren für Schlaganfall/Herzinfarkt:<br />

Lorenz H-J et al. <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong>… Z Allg Med 2006; 82: 435 – 440


– In <strong>der</strong> Eigenanamnese Schlaganfall o<strong>der</strong> KHK/Herzinfarkt<br />

vorhanden;<br />

– Vorhofflimmern;<br />

– Hypertonie RR systolisch ‡ 160 mm Hg, diastolisch<br />

‡ 100 mm Hg;<br />

– Nikotinabusus;<br />

– Diabetes mellitus;<br />

– Hypercholesterinämie (LDL ‡180 mg/dl o<strong>der</strong> Gesamtcholesterin<br />

‡ 230 mg/dl)<br />

– Adipositas (BMI ‡30 kg/m 2 ).<br />

Ausschlusskriterien waren Patienten mit malignen Erkrankungen,<br />

schweren psychischen Erkrankungen, Demenzen und Abhängigkeitserkrankungen.<br />

Patienten und ihre behandelnden Ärzte füllten unabhängig voneinan<strong>der</strong><br />

einen Fragebogen zu Risikofaktoren, Soziodemographie,<br />

den hausärztlichen Konsultationen und <strong>der</strong> Einschätzung<br />

<strong>des</strong> kardiovaskulären Risikos aus. Mit je<strong>der</strong> Risiko-Selbstbeurteilung<br />

ging eine Fremd-Beurteilung <strong>des</strong> Patienten-Risikos durch<br />

seinen Hausarzt einher. Die Patientenfragebögen enthielten darüber<br />

hinaus die Einschätzungen <strong>des</strong> eigenen Wissens über Risikofaktoren<br />

für Herzinfarkt und Schlaganfall sowie Einschätzungen<br />

<strong>des</strong> eigenen Gesundheitszustan<strong>des</strong>.<br />

Das relative Risiko je<strong>des</strong> einzelnen Patienten im <strong>Vergleich</strong> zur<br />

Normalbevölkerung wurde mit „niedrig“, „durchschnittlich“,<br />

„erhöht“ o<strong>der</strong> „sehr erhöht“ berechnet. Mittels <strong>des</strong> Pocock-Scores<br />

[5] (http://www.riskscore.org.uk) werden Daten zum Geschlecht,<br />

Alter, Körpergröße, systolischem Blutdruck, Rauchen,<br />

Gesamtcholesterin, Serumkreatinin und die Eigenanamnese <strong>des</strong><br />

Patienten in Bezug auf Herzinfarkt und Schlaganfall zur Berechnung<br />

eines niedrigen, mittleren, hohen o<strong>der</strong> sehr hohen patientenbezogenen<br />

Risikos im <strong>Vergleich</strong> zu Personen gleichen Geschlechts<br />

und Alters, an einem kardiovaskulären Ereignis innerhalb<br />

<strong>der</strong> nächsten 5 Jahre zu versterben, herangezogen.<br />

Ergebnisse<br />

Von den 675 Patienten aus insgesamt 41 Arztpraxen hatten 441<br />

alle Fragen zur Berechnung <strong>des</strong> Winkler-Index beantwortet. Bei<br />

234 Patienten ließ sich <strong>der</strong> Winkler-Index aufgrund unvollständiger<br />

Angaben nicht berechnen. Die Patienten wiesen ein Durchschnittsalter<br />

von 61,9 Jahren auf.<br />

Berechnung <strong>des</strong> relativen Risikos an einem Herzinfarkt o<strong>der</strong><br />

Schlaganfall zu erkranken im <strong>Vergleich</strong> zur Alterskohorte<br />

(Pocock-Score)<br />

Patienten und ihre Ärzte schätzten das Risiko mit „1“ = erniedrigt,<br />

„2“ = durchschnittlich, „3“ = erhöht o<strong>der</strong> „4“ = sehr erhöht<br />

ein. Aus <strong>der</strong> Differenz <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong> Risikoeinschätzung und<br />

dem kalkulierten (objektivierten) Risiko ergab sich in <strong>der</strong> Gesamtgruppe<br />

<strong>der</strong> 441 einbezogenen Patienten und <strong>der</strong>en Ärzten<br />

die Gruppe <strong>der</strong><br />

– Unterschätzer: 1 bis 3 = 7 %<br />

– realistischen Schätzer: –1 bis 1 = 78 %<br />

seitens <strong>der</strong> Patienten.<br />

In Abb.1 ist zu erkennen, dass die Mehrzahl aller eingeschlossenen<br />

Patienten im <strong>Vergleich</strong> zur Alterskohorte ihr Risiko, an einer<br />

Herz-Kreislauferkrankung zu erkranken, realistisch einschätzt.<br />

Frauen unterschätzten etwas häufiger ihr relatives Risiko als<br />

Männer, allerdings ist es absolut gesehen durch geringere Herzinfarktraten<br />

bei ansonsten weitgehend gleichmäßig verteilten<br />

Risikofaktoren niedriger als das <strong>der</strong> Männer.<br />

Zusammenhang von Schicht mit berechnetem kardiovaskulären<br />

Risiko und geschätztem kardiovaskulären Risiko<br />

In <strong>der</strong> Unterschicht gibt es die meisten Patienten mit einem sehr<br />

hohen und hohen Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung<br />

innerhalb <strong>der</strong> nächsten fünf Jahre zu versterben (41%), während<br />

dieses hohe und sehr hohe Risiko in <strong>der</strong> Mittelschicht bei 33%<br />

Originalarbeit<br />

437<br />

Analysiert wurden die Beziehungen zwischen <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong><br />

Risikoeinschätzung und <strong>der</strong> Pocock-Score-Einordnung in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> nach dem Winkler-Index [6] eingestuften sozialen<br />

Schicht <strong>des</strong> Patienten sowie <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Arztbesuche, dem<br />

Rauchverhalten, dem allgemeinen Gesundheitszustand sowie<br />

<strong>der</strong> Einschätzung <strong>des</strong> Wissens über Risikofaktoren für Schlaganfall<br />

und Herzinfarkt.<br />

Der Winkler-Index, ein Verfahren zur Berechnung <strong>der</strong> Sozialschicht,<br />

wurde für den Bun<strong>des</strong>gesundheitssurvey 1998 entwickelt<br />

und findet seitdem breite Anwendung in <strong>der</strong> epidemiologischen<br />

Forschung. Er basiert auf <strong>der</strong> Addition von Punktwerten<br />

für die drei Merkmale Bildung, beruflicher Status und Einkommen.<br />

Je<strong>des</strong> <strong>der</strong> drei Merkmale wird zwischen 1 und 7 Punkten<br />

bewertet. Am Ende entstehen drei Gruppen mit Punktwerten<br />

von 3–8 Punkten (untere Schicht), 9–14 Punkten (mittlere<br />

Schicht) und 15–21 Punkten (obere Schicht).<br />

Die Angaben <strong>der</strong> Fragebogen wurden mittels <strong>des</strong> Datenbankprogramm<br />

Access eingegeben, statistische Analysen erfolgten mit<br />

dem Statistikprogramm SPSS 10.5.<br />

Abb. 1 Risikoschätzung. –3, –2 = Unterschätzer; –1, 0, 1 = realistische<br />

Schätzer; 2, 3 = Überschätzer<br />

Lorenz H-J et al. <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong> … Z Allg Med 2006; 82: 435 –440


Originalarbeit<br />

Abb. 2<br />

Soziale Schicht und berechnetes kardiovaskuläres Risiko.<br />

Abb. 4<br />

Rauchen und Selbsteinschätzungen.<br />

Abb. 3<br />

Schicht und Schätzungen.<br />

438<br />

und in <strong>der</strong> Oberschicht bei 23 % <strong>der</strong> untersuchten Patienten besteht<br />

(siehe Abb. 2).<br />

Betrachtet man die Gesamtzahl <strong>der</strong> mit dem Winkler-Index auswertbaren<br />

Patientenangaben (n = 441), unterschätzten 22,7 %<br />

<strong>der</strong> Patienten <strong>der</strong> Unterschicht ihr Erkrankungsrisiko, in <strong>der</strong><br />

Oberschicht dagegen lediglich 4,5% <strong>der</strong> Patienten. Zur Überschätzung<br />

ihres Erkrankungsrisikos neigten nur 8,3% <strong>der</strong> Patienten<br />

<strong>der</strong> Unterschicht im Gegensatz zu 22,7% <strong>der</strong> Patienten <strong>der</strong><br />

Oberschicht. In allen drei Schichten schätzen mehr als zwei Drittel<br />

<strong>der</strong> Patienten ihr Risiko realistisch ein (s. Abb. 3).<br />

Rauchen und subjektive Einschätzung <strong>des</strong> kardiovaskulären<br />

Risikos<br />

Hoch signifikant zeigt sich <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Rauchen<br />

und <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong> Einschätzung <strong>des</strong> Risikos: In <strong>der</strong> Gruppe<br />

<strong>der</strong> „Unterschätzer“ <strong>des</strong> kardiovaskulären Risikos rauchen<br />

73 % <strong>der</strong> Patienten, in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> „Überschätzer“ sind nur<br />

25 % <strong>der</strong> Patienten Raucher. In <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> realistischen<br />

Schätzer ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Raucher und Nichtraucher in etwa<br />

gleich groß (s. Abb. 4).<br />

Abb. 5 Einschätzung <strong>des</strong> Wissens über Risikofaktoren für Schlaganfall<br />

und Herzinfarkt in Abhängigkeit von <strong>der</strong> sozialen Schicht.<br />

Einschätzung <strong>des</strong> Wissens über Risikofaktoren für<br />

Schlaganfall und Herzinfarkt in Abhängigkeit von<br />

<strong>der</strong> sozialen Schicht<br />

In <strong>der</strong> Kategorie sehr niedriges Wissen über Risikofaktoren fanden<br />

sich 12 % <strong>der</strong> Patienten <strong>der</strong> Unterschicht und 5% <strong>der</strong> Patienten<br />

<strong>der</strong> Mittelschicht. Dagegen gaben 33 % Patienten <strong>der</strong> Oberschicht<br />

an, ein hohes Wissen über Risikofaktoren für kardiovaskuläre<br />

Erkrankungen zu besitzen, aber keiner schätzte sein Wissen<br />

über die Risikofaktoren als sehr niedrig ein. Sehr hohes Wissen<br />

bescheinigten sich rund 15 % <strong>der</strong> Patienten aus allen Schichten<br />

(s. Abb. 5).<br />

Diskussion<br />

Methodendiskussion<br />

Die Rekrutierungsphase dieser Studie dauerte von September<br />

2004 bis September 2005, obwohl je<strong>der</strong> Arzt innerhalb weniger<br />

Sprechstundentage maximal 20 Patienten einschließen sollte.<br />

Durch die lange Einschlussphase kam es beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> später<br />

realisierten Erweiterung <strong>der</strong> Studie auf das Land Sachsen-Anhalt<br />

teilweise zum Vergessen <strong>des</strong> Austeilens <strong>der</strong> Fragebogen<br />

durch die Ärzte. Die Untersuchungsgruppen sind <strong>des</strong>halb unterschiedlich<br />

groß und nicht miteinan<strong>der</strong> vergleichbar.<br />

Kritisch zu betrachten ist die „grobe“ Einordnung <strong>der</strong> sozialen<br />

Schichten nach dem Winkler-Index. Da <strong>der</strong> Winkler-Index ledig-<br />

Lorenz H-J et al. <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong>… Z Allg Med 2006; 82: 435 – 440


lich die drei Merkmale Bildung, beruflicher Status und Einkommen<br />

misst und die Personen in drei Schichten einordnet, fallen<br />

aufgrund <strong>der</strong> demografischen und soziostrukturellen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

und Konstellationen im Land Sachsen-Anhalt zwangsläufig<br />

mehr Personen in die Zuordnung „untere Schicht“. Dabei<br />

bleibt unklar, welche konkreten Lebensbedingungen sich hinter<br />

den einzelnen Schichten verbergen.<br />

Bei erhöhtem Anteil von Hochrisikopatienten steigt natürlich die<br />

Chance <strong>der</strong> Unterschätzung <strong>des</strong> Risikos und umgekehrt. Hier<br />

sollte aber <strong>der</strong> Fokus auf das mögliche Korrekturpotenzial bei<br />

falscher Einschätzung gelegt werden.<br />

Diskussion<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden durch allgemein anerkannte<br />

Risikofaktoren hervorgerufen, die wie<strong>der</strong>um lebensstilabhängig<br />

und von gesundheitlichem Verhalten bestimmt sind.<br />

Die Unterschicht-Angehörigen sind trotz <strong>des</strong> gleichen Zugangs<br />

zu medizinischen Leistungen in Deutschland weniger in <strong>der</strong> Lage,<br />

ihr individuelles Gesundheitsverhalten zu verbessern. Die<br />

Tendenz, dass Menschen aus <strong>der</strong> Oberschicht eine deutlich bessere<br />

gesundheitsbezogene Prognose als Menschen <strong>der</strong> Unterschicht<br />

haben, ist sowohl national [7, 8], als auch international<br />

[9, 10] immer wie<strong>der</strong> eindeutig nachgewiesen worden.<br />

Eine Selbsteinschätzung von Patienten, wie diese persönlich ihr<br />

Risiko sehen, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken,<br />

war die Grundlage dieser Untersuchung. 78 % aller eingeschlossenen<br />

Patienten schätzten ihr Risiko, in den nächsten 5 Jahren<br />

an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben, realistisch<br />

ein. 22,7% <strong>der</strong> Patienten <strong>der</strong> Unterschicht unterschätzten und<br />

22,7% <strong>der</strong> Oberschicht überschätzten ihr Risiko. Gesundheitspsychologische<br />

Arbeiten haben gezeigt, dass Personen, wenn sie<br />

nach ihrem Erkrankungsrisiko befragt werden, ihr Risiko oftmals<br />

geringer einschätzen. Die Unterschätzung <strong>des</strong> eigenen Risikos<br />

wird auch als „unrealistischer Optimismus“ bezeichnet [12].<br />

Wie in den bereits zitierten Studien [7, 9, 15] zeigen die Ergebnisse,<br />

dass in <strong>der</strong> Unterschicht die meisten Raucher zu finden sind.<br />

Rauchen ist einer <strong>der</strong> Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen und hat im Pocock-Score neben Alter und Geschlecht<br />

das stärkste Gewicht für die Berechnung <strong>des</strong> kardiovaskulären<br />

Risikos [5]. Die DHP-Studie [7] konnte über den Zeitraum<br />

von 1984 über 1988 bis 1991 nachweisen, dass <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Raucher in <strong>der</strong> Oberschicht abgenommen, <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Raucher in <strong>der</strong> Unterschicht zugenommen hat. Ebenso zeigt die<br />

Monica-Studie [9], dass je niedriger die Ausbildungsdauer, je<br />

niedriger <strong>der</strong> berufliche Status und je niedriger das Einkommen<br />

ist, <strong>des</strong>to mehr geraucht wird. Hoch signifikant zeigt sich auch in<br />

<strong>der</strong> vorliegenden Studie <strong>der</strong> Zusammenhang zwischen Rauchen<br />

und Abweichung <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong> Einschätzung <strong>des</strong> Risikos vom<br />

berechneten Risiko. Dramatisch an<strong>der</strong>e und seltenere To<strong>des</strong>ursachen<br />

werden im Sinne <strong>der</strong> kognitiven Dissonanzreduktion<br />

[14] eher überschätzt, um das eigene Risikoverhalten in Bezug<br />

zu größeren Gefahren besser zu legitimieren. Ursachen dieses<br />

optimistischen Fehlschlusses o<strong>der</strong> defensiven Optimismus können<br />

sowohl in falschen Informationen als auch in <strong>der</strong> individuellen<br />

Angstabwehr liegen und damit auch Selbstwertschutz stützende<br />

Funktionen innehaben.<br />

Der Zusammenhang zwischen eigenem gesundheitlichem Verhalten,<br />

<strong>der</strong> damit verbundenen Generierung von Risikofaktoren<br />

und dem damit verbundenen Anstieg <strong>des</strong> Erkrankungsrisikos<br />

wird unserer Untersuchung zufolge von <strong>der</strong> Unterschicht weit<br />

weniger wahrgenommen als von <strong>der</strong> Mittel- und Oberschicht.<br />

Pancoli et al. [13] konnte nachweisen, dass das Wissen über<br />

Schlaganfallrisiken in <strong>der</strong> Bevölkerung nicht gut verankert ist<br />

und Kothari [11] zeigt auf, dass die Hälfte <strong>der</strong> Schlaganfallopfer<br />

keinen einzigen Risikofaktor für Schlaganfall benennen konnte<br />

und nur ein Viertel mehr als einen Risikofaktor.<br />

Personen mit niedrigem Bildungsstatus finden sich häufiger in<br />

hausärztlicher Behandlung [16], Personen mit höherem Bildungsstatus<br />

suchen eher die Spezialisten auf [17]. Da 70–80 %<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung min<strong>des</strong>tens einmal pro Jahr einen Hausarzt aufsuchen<br />

(Herrmann und Schwantes 2002) [18], kommt <strong>der</strong> Risikobewertung<br />

und -vermittlung durch Hausärzte eine Schlüsselrolle<br />

zu.<br />

Auffällig war die Tatsache, dass die „Unterschätzer“ im Mittel<br />

11-mal pro Jahr den Hausarzt aufsuchen, während die „realistischen<br />

Schätzer“ im Schnitt 8-mal pro Jahr und die „Überschätzer“<br />

im Schnitt 10-mal pro Jahr den Hausarzt konsultieren. Bedeutung<br />

hat dieses Ergebnis hinsichtlich <strong>der</strong> potenziellen Beratungsmöglichkeiten<br />

<strong>des</strong> Hausarztes in Bezug auf gesundheitsför<strong>der</strong>liches<br />

Verhalten. Es mangelt diesen Ergebnissen zufolge nicht<br />

an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Kontakte mit dieser Patientengruppe, son<strong>der</strong>n<br />

möglicherweise daran, wie diese genutzt werden.<br />

Die Interaktion zwischen Hausarzt und Patient spielt eine zentrale<br />

Rolle im Prozess <strong>der</strong> Erkenntnis individueller Gesundheitsrisiken<br />

[19, 20]. Soziokulturelle Merkmale <strong>der</strong> Patienten beeinflussen<br />

dabei die Arzt-Patient-Kommunikation. Mit sinken<strong>der</strong><br />

sozialer Schichtzugehörigkeit verringern sich z.B. die Zahl <strong>der</strong><br />

Informationen an die Patienten, da unterschiedliche Sprachco<strong>des</strong><br />

(Elaborierter vs. Restringierter Sprachcode) das Rollenverhalten<br />

<strong>der</strong> Beteiligten beeinflussen und die Kommunikation erschweren.<br />

Je niedriger <strong>der</strong> soziale Status <strong>des</strong> Patienten ist, <strong>des</strong>to<br />

kürzer ist die Konsultationsdauer und geringer die Chance, dass<br />

Patienten von sich aus Fragen stellen und Erwartungen äußern<br />

[21].<br />

Beson<strong>der</strong>s die „Unterschätzer“ ihrer Risiken, welche vier- bis<br />

fünfmal so häufig in den Mittel- und Unterschichten als in <strong>der</strong><br />

Oberschicht zu finden sind (Abb. 3), könnten von gezielteren<br />

hausärztlichen Beratungen, die an den Ressourcen <strong>der</strong> Menschen<br />

mit erhöhten Risiken ansetzen und ihre gesundheitsbezogenen<br />

Kompetenzen för<strong>der</strong>n, profitieren. Hier bietet sich die „Gesundheitsorientierte<br />

Gesprächsführung – (GOG)“, die als lösungsorientierter<br />

Gesprächsansatz entwickelt wurde [22], an. Ein solches<br />

Gespräch stellt hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die fachliche Kompetenz<br />

und die kommunikativen Fähigkeiten <strong>des</strong> Arztes.<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Studie: Die Studie wurde im Rahmen eines allgemeinmedizinischen<br />

Teilprojektes <strong>des</strong> Kompetenznetz Schlaganfall<br />

durchgeführt, geför<strong>der</strong>t durch das Bun<strong>des</strong>ministerium für<br />

Forschung und Technologie (BMBF).<br />

Originalarbeit<br />

439<br />

Lorenz H-J et al. <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong> … Z Allg Med 2006; 82: 435 –440


Originalarbeit<br />

Danksagung<br />

Für die erfolgreiche Erhebung, Durchführung und Auswertung<br />

<strong>des</strong> Projektes sei an dieser Stelle cand. med. S. Michalke, Dr. S. Segebrecht,<br />

Prof. Dr. Lichte und den beteiligten Hausärzten aus<br />

Berlin und Sachsen-Anhalt ausdrücklich gedankt.<br />

Interessenskonflikte: keine.<br />

Literatur<br />

1 Dorner T, Rie<strong>der</strong> A. Epidemiologie <strong>der</strong> koronaren Herzkrankheit und<br />

Bedeutung für die Prävention. Journal für Kardiologie 2005; 12<br />

(Suppl 1): 13 – 15<br />

2 Kreuter M, Strecher V. Changing inaccurate perceptions of health risk:<br />

Results from a randomized trial. Health Psychology 1995; 14: 56 – 63<br />

3 Schwarzer R. Psychologie <strong>des</strong> Gesundheitsverhaltens. Hogrefe, Göttingen<br />

1996<br />

4 Henneckens CA, Buring JI. Epidemiology in Medicine. Little, Brown<br />

and Company, Boston 1987<br />

5 Pocock SJ, McCormack V, Gueffier F, et al. A score for predicting risk of<br />

death from cardiovascular disease in adults with raised blood pressure,<br />

based on individual patient data from randomised controlled trials.<br />

BMJ 2001; 323: 75–81<br />

6 Winkler J, Stolzenberg H. Der Sozialschichtindex im Bun<strong>des</strong>gesundheitssurvey.<br />

Gesundheitswesen 1999; 61 (Son<strong>der</strong>heft 2): 178 – 183<br />

7 Helmert U. Analyse nationaler Trends kardiovaskulärer Risikofaktoren<br />

für die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland von 1984 bis 1991. Zeitschrift für<br />

Gesundheitswissenschaften 1999; 7 (Heft 2)<br />

8 Hofmeister H, Hüttner H. Die Entwicklung sozialer Gradienten in den<br />

nationalen Gesundheits-Surveys 1985–1991. Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften<br />

1995; 2<br />

9 Dobson AJ, Evans A, Ferrario M, et al. Changes in estimated coronary<br />

risk in the 1980s: data from 38 populations in the WHO MONICA Project.<br />

Ann Med 1998; 30: 109 – 205<br />

10 Abholz H. Krankheit und soziale Lage, Befunde <strong>der</strong> Sozialepidemiologie.<br />

Campus, 1976<br />

11 Kothari R. Patients awareness of stroke signs, symptoms, and risk<br />

factors. Stroke 1997; 28: 1871–1875<br />

12 Weinstein ND. Unrealistic optimism about future life events. Journal<br />

of Personality and Social Psychology 1980; 39: 806–820<br />

13 Pancioli AM, Bro<strong>der</strong>ick J, Kothari R, et al. Public perception of stroke<br />

warning signs and knowledge of potential risk factors. JAMA 1998;<br />

279: 1288 – 1292<br />

14 Festinger L. Theorie <strong>der</strong> Kognitiven Dissonanz. Huber, Bern 1978<br />

15 Bogers D, Menzel R. Wer raucht am meisten? MMW 1984; 38:<br />

1092 – 1096<br />

16 Van-den-Meer JB, Mackenbach JD. Low education, high GP consultation<br />

rates: The effect of psychosocial factors. J Psychosom Res 1998;<br />

44: 587– 597<br />

17 Bongers IM, van-den-Meer JB, van-den-Bos J, et al. Socioeconomic differences<br />

in General Practioner and outpatient specialist care in the<br />

Netherlands: A matter of Health Insurance? Soz Sci Med 1997; 44:<br />

1161–1169<br />

18 Hermann M, Welke J, Segebrecht S, et al. Risikozuschreibung in <strong>der</strong><br />

hausärztlichen Prävention <strong>des</strong> Schlaganfalles. Z Allg Med 2002; 78:<br />

2–32<br />

19 Finucane M, Slovic P, Mertz C. Public perception of the risk of blood<br />

transfusion. Transfusion 2000; 40: 1017 –1022<br />

20 Herrmann M. Elektrosmog kontrovers – Der Umgang mit gesundheitlichen<br />

Risiken in Wissenschaft und Gesellschaft. Deutscher Universitäts<br />

Verlag, Wiesbaden 1997<br />

21 Siegrist J. Medizinische Soziologie. 4. Auflage. Urban und Schwarzenberg,<br />

München 1988<br />

22 Schwantes U, Kersting K, Kampmann M, et al. Gesundheitsorientierte<br />

Gesprächsführung GOG – Transfer in den Praxisalltag. Z Allg Med<br />

2002; 78: 2 – 32<br />

440<br />

Zur Person<br />

Dr. P. H. Hans-Jürgen Lorenz, Dipl.-Soziologe<br />

Jahrgang 1958, ist Sozialwissenschaftler mit dem<br />

Schwerpunkt Medizinsoziologie und promovierter<br />

Gesundheitswissenschaftler. Er hat sich beruflich mit<br />

Themen <strong>der</strong> Gesundheitsberatung, <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

und Prävention, <strong>der</strong> Reform <strong>der</strong> Ärzteausbildung,<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung im Bereich Public Health<br />

und Migration und Gesundheit beschäftigt. Er war<br />

langjähriger wissenschaftlicher Koordinator <strong>des</strong> postgradualen<br />

Studiengangs Public Health in Berlin und hat<br />

in Projekten zur Ausbildung von Gemeindedolmetschern und Gesundheitsmediatoren<br />

für Migranten gearbeitet. Seit 2005 arbeitet er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin <strong>der</strong> Universitäten<br />

Magdeburg und Halle.<br />

Lorenz H-J et al. <strong>Vergleich</strong> <strong>der</strong> <strong>subjektiven</strong>… Z Allg Med 2006; 82: 435 – 440

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